Nr. 119. 30. Jahrgang.

15. d. M.:

1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt

Politische Ueberlicht.

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Sonnabend, 17. Mai 1913.

Huber erklärt dann, daß es eine Fabel sei, wenn Jäger Dieselschiffsmotoren für Kriegsschiffszwecke in Verbindung behaupte, nur vier Personen hätten an der Verhandlung in trat, stellte die Société française im Dieselkonzern der Krypta des Speyerer Doms teilgenommen. Er erklärt: den Antrag, die Austauschverpflichtung insoweit aufzu­In der Krypta des Speyerer Kaiserdoms. Den Besprechungen in der Krypta angewohnt haben von zuheben, als die gemachten Verbesserungen sich auf militärische Dem Zentrum sind die bekannten 1899er Wahl- fozialdemokratischer Seite: v. Vollmar, Ehrhart und Huber; als Einrichtungen bezögen. Im Dieselkonzern, wo die Firmen tompromißverhandlungen im Domt zu Speyer unter Teilnahme Mittelsmann Herr Schäfer; und von der anderen Seite Dom- Augsburg Nürnberger Maschinenfabrik und des jezigen Münchener Erzbischofs Dr. v. Bettinger höchst un­fapitular Dr. Zimmern und noch einer". Friedrich Krupp- Essen eine tonangebende Rolle spielen, angenehm und seine Blätter versuchen deshalb immer wieder, Wer dieser„ Noch einer" der sechste Teilnehmer ist, wurde dieser Antrag jedoch abgelehnt. Die französische Gesell­die Unterhandlungen als ganz belanglos und harmlos hinzu- sagt Genosse Huber nicht. Es ist der jezige Erzbischof von schaft stellte nun einen Spezialmotor für das Kriegsschiff stellen. Auch der Reichstagsabgeordnete Dr. Jäger- Speyer München . Petit Pierre" und weitere Motore für französische Untersee­versuchte jünst in der Kausenschen Allgemeinen Rund­boote her, verweigerte aber die Herausgabe der Zeichnungen schau" eine Art„ Ehrenrettung" des Zentrums vorzunehmen. Neue Ausnahmegesche für Elsaßz- Lothringen . mit der Begründung, daß dieselben mit dem Ankauf dieses Das ist ihm gründlich mißglückt, denn er hat dadurch einen Der Pariser„ Matin" wußte gestern zu berichten, daß die eljaß- Motors Eigentum des französischen Staates geworden seien. anderen Teilnehmer an der Dom- Konferenz, den bayerischen Lothringische Regierung dem Bundesrat zwei Vorlagen eingereicht Auch der von der russischen Dieselmotorengesellschaft mit der Landtagsabgeordneten Genossen Joseph Huber auf den hätte, in welchen dem Statthalter das Recht eingeräumt werde, Rigaer Eisengießerei abgeschlossene Vertrag schloß den Aus­Plan gerufen. Huber zerstört gründlich die Jägersche Be- französische Vereine in den Reichslanden ohne weiteres zu unter- tausch von Zeichnungen der zu militärischen Zwecken für schönigung, Er erzählt in der Pfälz. Post" vom drücken, sobald die von ihnen geübte Tätigkeit die Sicherheit und Rußland gefertigten Motoren aus. Dagegen gab die franzö den inneren Frieden der Reichslande gefährdet. Ferner soll fische Gesellschaft selbst an, daß an die französische Marine „ Die eigentlichen Förderer der Sache waren zivei hoch der Statthalter das Recht erhalten, alle in französischer Sprache Dieselmotoren vom Augsburger Typ geliefert worden seien. angesehene Speyerer Geistliche, von denen der eine noch dort lebt, erscheinende Blätter zu verbieten, sobald ihre Haltung den Während also die französische und die russische Gesell­der andere in München seinen Wohnsitz hat. Mit diesen wohnte Frieden störe. schaft sogar die Bekanntgabe der kleinen Verbesserungen und ich einigemal und zwar in Ludwigshafen und Speyer den Be- Die Meldung erschien höchst zweifelhaft, zumat der Pariser neuer Ausmaße verweigerte, hat die deutsche Diesel­sprechungen bei. Auch in der Wohnung von Ehrhart hatte Matin" nicht gerade als zuverlässige Nachrichtenquelle gelten kann. motorengesellschaft dem Auslande die grundlegende Dr. Zimmern einmal mit diesem allein und ein anderes Mal Leider bestätigt sich die ungeheuerliche Mitteilung des Pariser Idee für die Unterfeeboots- und Kriegs­in meinem Beisein eine Aussprache. Nachdem die Vorverhand- Blattes. Der Berliner Lokal- Anzeiger" weiß ebenfalls von der fchiffmotore geliefert. Ja, noch mehr: es wurden lungen soweit gediehen waren, ließ Ehrhart unseren Genossen beabsichtigten Einführung neuer Ausnahmegeseze in Elsaß- Lothringen Delmotore für französische Unterseeboote in der Augsburger v. Bollmar kommen, damit der Abschluß perfekt wurde, da ja auch zu berichten, und zugleich meldet das Wolffschen Telegraphen- Maschinenfabrik selbst hergestellt und eine Abnahmekommission, das Münchener Kompromiß damit im Zusammenhang stand." aus französischen Offizieren und Ingenieuren bestehend, vom Dann bestätigt Huber die Darstellung des Genossen Straßburg i. E., 16. Mai. Wie wir hören, hat die elfaß Direktor Dr. Emil Guggenheimer in dem Augsburger Werk v. Vollmar in der Münchener Post" vom 31. Oktober 1911, Lothringische Regierung beim Bundesrat eine Ergänzung des herumgeführt, in demselben Werk, in dem die Motoren für die in der es heißt: Vereinsgesetzes vom 19. April 1908 und die Einführung des Reichspreßgefezes unter Hinzufügung einer Bestimmung über den deutschen Unterseeboote hergestellt werden und unter Anwesen­Vertrieb ausländischer Druckschriften für die Reichslande beantragt. heit deutscher Abnahmekommissionen je 6 Tage Probe laufen. Herr Die Meldung flingt geradezu ungeheuerlich. Eine Beruhigung Direktor Dr. Emil Guggenheimer ist gleichzeitig französischer Inienden Beter von der Seite in den Dom und dann wenige der reichsländischen Bevölkerung kann durch eine derartige Diftatur Konsularagent und das Bureau der französischen Konsular­Schritte weiter in die Krypta, die der Geistliche persönlich des Statthalters sicherlich nicht erzielt werden. Die geplante Mag- agentur befindet sich in der Maschinenfabrik Augsburg- Nürn öffnete, und nachdem wir eingetreten, wieder versperrte. regel wird im Gegenteil eine allgemeine Entrüstung hervorrufen und berg, Stadtbachstr. 7. In der Krypta befanden sich ein paar Altäre, vor denen einige die Sympathien für die französische Republik wesentlich stärken. Die Man sieht, daß das nationale Rüstungsinteressentenkapital Reihen von Betstühlen standen. Wir ließen uns auf ein paar Vorlage stellt zum großen Teil die Zustände unter dem Sozialisten- fich im allgemeinen recht gut verträgt, und daß der deutsche derselben nieder, die sich nahe der Mauer der Strypta befanden. gesek wieder her. Der Statthalter hätte z. B. die Möglichkeit, jeden Zeil zwar keinen Franzmann leiden kann", aber sein Geld Hier wurden nun durchaus keine architektonischen oder sonstige profanen Angelegenheiten besprochen, sondern man unterhielt fozialdemokratischen Verein und jede Filiale einer freien Gewerkschaft gerne nimmt für Kriegswerkzeuge, mit denen gewisse Kreise fich eingehend über das für die Pfalz abzuschließende Wahl- ohne weiteres zu verbieten, er braucht nur anzunehmen, daß durch in Frankreich hoffen, Deutschland im gegebenen Augenblick be­Tompromiß und die dazu gehörigen Dinge. Während des Ge- diese Vereine die Sicherheit der Reichslande gefährdet sei. Seit dem fiegen zu können. sprächs wandte sich der lustige Ehrhart einmal nach der hinter Sozialistengesetz ist ein derartiger Versuch, die staatsbürgerlichen

Wir traten durch eine Seitenkapelle ein, an deren Eingang ein Domgeistlicher uns empfing. Unter dessen Vortritt gingen Ehrhart und ich und noch einer durch die Reihe der

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uns befindlichen Mauer und meinte, indem er an sie llopfte: Db die alten Kaiser do drinne uns wohl höre fönne?" Worauf der Geistliche lachend meinte: Wisse Se, das weeß mer noch net, ob do wirklich Gener drin is

Sturz darauf öffnet sich rasselnd das Tor, der Kirchendiener führte einen Fremden herein, worauf wir uns erhoben und Krypta und

Dom verließen."

Dieser, Noch einer", von dem Vollmar hier spricht, sei, so versichert Huber, er selbst gewesen. Genosse v. Bollmar habe damals absichtlich nicht den Namen Hubers erwähnt, damit immer noch einer da sei, wenn man eines Tages die Sache anders darzustellen versuchen wolle.

Kleines feuilleton.

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Bureau:

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Freiheiten durch eine Verfügung der höchsten Verwaltungsbehörden einfach zu beseitigen, nicht wieder unternommen worden.

Die deutsche Rüstungsindustrie und der„ ,, Erbfeind". Die„ Allgemeine Gesellschaft für Dieselmotore" in Augs­ burg hatte ihten über alle Länder verstreuten Lizenznehmern die Verpflichtung auferlegt, die von einzelnen Lizenznehmern erfundenen Verbesserungen des Dieselmotors allen anderen Lizenznehmern zur Ausnügung in ihren jeweiligen Lizenz­gebieten zur Verfügung zu stellen. Als nun die„ Société française de Moteurs R. Diesel" in Bar- le- Duc Ende 1903 mit dem französischen Marineministerium zwecks Lieferung von

Wesen. Robert Leonhardt als Beckmesser, Mar Haase als David, Jean Stern als Veit Pogner vermochten nur teilweise zu über­zeugen; ersterer sang zu gut, um das Grotest- Komische im Stimm Freundesdienste als Beruf. Warum sollte in einem Zeitalter charakter des eitlen Magistratsschreibers herauszubringen. Soviel der fäuflichen Liebe nicht auch die Freundschaft für Geld zu er- von den Solisten. Die Inszenierung des Werkes entbehrte jeglicher werben sein? Sind doch ohnehin unsere wirklichen, echten Freunde Eigenart. Die Nürnberger Festwiese war ganz falsch angelegt, schon dünn gesät faum einer oder zwei unter so viclen. dem Aufzug der Meistersinger fehlte die planvolle Einordnung der Muß es deshalb nicht Wunder nehmen, daß erst jetzt ein findiger Volksmasse, der nächtlichen Lehrbubenprügelei ging aller Humor ab, Kopf auf den Gedanken gekommen ist, Freundesdienste gegen Be- und die Beleuchtungstechnik verwandelte mit Hilfe eines waschblauen zahlung zu leisten? Bebeutet diese Idee nicht eine Kulturtat Mondscheins das Straßenbild in eine Art Nürnberger Zuderbäderei. ersten Ranges, eine Erlösung von unserem sogenannten guten Alles in allem: eine mäßige Aufführung. Dazu ein Publikum, das Freund", dessen Gefälligkeiten wir durch Geschenke doppelt und drei- zumeist so gar keine Ahnung zu haben schien, daß es sich um das fach bezahlen mußten? töstlichste Kunstwert Wagners handelte. e. k.

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Theater.

Wieder nichts.

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Die reaktionäre Presse wiederholt in endlosen Variationen- freilich ohne dafür irgend einen Beweis zu liefern daß der Münchener Attentäter Johann Strasser ein„ Anarchist der Tat" sei, handelt habe. Demgegenüber schreibt unser Münchener Parteiblatt, der wahrscheinlich im Auftrag einer anarchistischen Verbindung ge­die„ Münchener Post" in ihrer Freitagsnummer auf Grund zuver­läffiger Informationen:

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In München beurteilt man den Doppelmord nicht etwa in sozialdemokratischen, sondern in Kreisen verständiger Beamter anders, als die Hezartikel vermuten lassen. Man hat durchaus nicht die Absicht, dem Vaganten Straffer, einem Sohn des fchwarzen Niederbayerns , zum Rufe eines anarchistischen Bluthelden

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Einem ist dies unsympathisch, weil er selber demokratisch, sozusagen blutigrot.

Dieser heißt Gevatter Tod. Ob fie. Laufen ohne Ligen, ob fie voller Lizen fizzen, ( ob Rekrut, ob General), dem Gevatter ist's egal! Alle fällt die Knochentage mit der Sense rigerate: Seht ihr wohl, ich mache euch, triumphiert er, alle gleich. Der Gevatter hat indessen ganz den Klassenstaat vergessen; dieser unterscheidet streng noch im Erdensouterräng. Der Chargierten Namen funkeln, der Gemeine bleibt im Dunkeln, und von ihm bemerkt der Draht: außerdem fiel ein Soldat. Notizen.

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Franz.

" Wir sind Ihnen alles, wir besorgen Ihnen jeden Auftrag und erfüllen Ihnen jeden ausführbaren Wunsch", heißt es Prospekt der Fizma Urban u. Co. in Frankfurt a. M., die diesen Schiller Theater Charlottenburg:„ Moral", neuen Geschäftszweig eingeführt hat. Welcher wirkliche" und Komödie von Ludwig Thoma . Thomas Komödie mit ihrer " echte Freund" könnte da noch erfolgreich in Wettbewerb treten? schneidenden Satire auf die mit tönenden Phrafen drapierte Heuchelei An 44 Beispielen wird uns die Vielseitigkeit des neuen Berufs- unserer Staatserhaltenden schlug, wie vordem im Kleinen Theater freundes klar gemacht und dabei gleichzeitig bemerkt: die ange- und auf den Voltsbühnen, so jezt im Schiller- Theater durch. Fest führten Beispiele lassen sich natürlich verhundertfacht anführen, wir gefügter Aufbau, eine Szenenführung, die ohne Mäßchen und fönnen Ihnen alles sein". Alles! is Gar manche Träne um den verlorenen Freund wird jest drolliger Einfälle und spezifischer Bühnenkomit. Seitensprünge bei der Stange bleibt, verbindet sich mit einer Fülle weniger geweint werden, der Berufsfreund wird ein vollwertiger gerade zahlreichen Luftspiele, die der Probe öfteren Sehens ge Eines jener nicht -Die große Börneausgabe, die, von Ludwig Geiger Ersak. Er ist in wahres Muster der Freundschaft und des Taktes. wachsen find. Dieser wohlhäbige Rentier Beermann, liberal- konfer- und Leo Zechlin bearbeitet, im Bongschen Verlage erscheint, ist bis zum Hören wir, wie schonend er eine Trauerbotschaft übermittel: An- vativer Reichstagskandidat und Präsident eines Sittlichkeitsvereins, fechsten Bande vorgeschritten und damit bis zur Hälfte fertig. Sie genommen es ist ein Todesfall in Ihrer Familie vorgekommen, wie echt ist er in seiner Angit, fein Name prange neben denen der ist nach den handschriftlichen Unterlagen zu den Schriften und Briefen Sie wollen dies ihren Verwandten möglichst schonend beibringen, anderen Honoratioren auf der polizeilich beschlagnahmten Liste von hergerichtet, die in Frankfurt gesammelt wurden. Man hat in dieser so übernehmen wir auch diese Obliegenheit, indem wir Ihren Ver- Fräulein d'Hautevilles heimlichen Besuchern! Wie echt, wenn er vor Ausgabe also zum erstenmal den von vormärzlichen Benfurfrevel­wandten zunächst schreiben, daß wir von befreundeter Seite er dem vernagelt eigensinnigen Bolizeiaffeffor ein Privatiffimum über strichen befreiten Borkämpfer der Demokratie in Deutschland . fahren hätten, ein Mitglied Ihrer Familie sei schwer erkrankt, den wahren Zweck der sog. höheren Güter zum besten gibt! Er ist Amundsen tritt seine große Nordpolfahrt im Juni 1914 nach wenigen Tagen melden wir dann den Tod." ein brillant fizzierter, bei aller Schärfe des Spotts nicht einmal an. Die amerikanische Regierung hat ihn eingeladen, mit seiner Oder welche im Auslande befindliche Eltern werden nicht er- übertriebener Typ des Dugendbourgeois, der vom Geschäft zur Politit Fram" durch den Panamalanal auszufahren, falls dieser bis freut aujatmen, wenn sie im Katalog Nr. 26 lesen:„ Angenommen fommt. Der Stampf gegen Unfittlichkeit, sofern es sich nicht um die dahin bereits für die Schiffahrt eröffnet ist. Jenes historische Fahr­Ihr Sohn befindet sich in Europa in Stellung, um sich weiter der unteren Schichten" handelt, hat eben, meint er, Rücksichten" zeug würde damit als erstes den neuerbauten Kanal passieren. auszubilden, wir lassen denselben beaufsichtigen ebentl. machen zu nehmen, muß sich hüten, durch Skandal die Autorität der gut- Amundsen will die Einladung annehmen und hat den Wunsch aus­wir Ihrem Sohne die nötigen Vorhaltungen und drohen mit Bericht gesinnten und gutfituierten Schichten zu untergraben. Sintemal es gesprochen, Bearh möge ihn auf der Fram begleiten. an Sie." Doch warum noch Beispiele, der Berufsfreund macht nicht so notwendig ist, moral zu praktizieren, als dem Volte den -Pfäffifche Zensur. In Prag wurde Gerhart Keußiers ja„ alles". Glauben daran zu erhalten. Ganz wie es bei der Religion Haupt- sinfonisches Drama Gefängnis" ant Tage der Generalprobe Und die Bezahlung? Nicht der Rede wert: Unsere verehr- fache ist, daß jedermann glaubt, es gäbe eine und der andere habe im neuen deutschen Theater von der Zensur verboten. Das Stück lichen Kunden dürfen versichert sein, daß wir uns in allen Fällen fie. Reden, die der Polizeiassessor vom Standpunkt der„ Theorie" stellt den durch die Einführung des Zölibats veranlaßten Konflikt mit einer sehr bescheidenen Bonifikation begnügen." Freund ist so genügsam! Man zahlt die geringe Tage und ist die Hauteville- Sache vor Gericht zu bringen, gar nicht dämpfen. Welcher durchaus zu würdigen weiß, die aber seinen streberisch blinden Eifer, eines verheirateten Priesters dar. - Das tgl. Schauspielhaus wird voltstüm. aller Verpflichtungen, aller Dantesworte enthoben. Darum lebe" Der fategorische Imperativ des Gesezes, die eherne Mauer der Pflicht" ich". Da sich Jubiläen ohne Volt nicht gut feiern lassen und das der Berufsfreund und der Fortschritt der Kultur. gestatten, jo renommiert der ahnungslose Jüngling, kein Zurüd. Bis tgl. Theater seine gähnende und tötende Dede bei der Gelegenheit das Geheimnis offenbar mird, daß ein Allerhöchster, ein leibhaftiger gern beleben möchte, veranstaltet es vom 19. Mai bis 14. Juni Prinz Emil der Gütige in die Geschichte mit verwickelt ist. Wolfsvorstellungen". Zu Ehren von S. M. Regierungsjubiläum Wagners Meistersinger bei roll. Durch ein echtes Bon ein paar Nebenrollen, dem zu pedantisch- steif geipielten Polizei- werden aus dem Repertoire zwanzig Stüde von Shakespeare bis Kunstwerk wird jede Stätte geadelt. Dennoch ist dies greuliche Haus präsidenten und dem in der Maste allzu farritierten Hofmann ab- Otto Ernst aufgeführt. Die Staffenpreise sind um die Hälfte bis zu mit seiner miserablen Akustik und seinen fürchterlichen Knarrjizen gesehen, war die Darstellung lebendig. Am stärksten wirkten der zwei Drittel ermäßigt und wird auch keine Vorverkaufsgebühr er­wenig für Wagners Musikfestspiele geeignet. Am allerwenigsten für außerordentlich echte Polizeiassessor Alfred Brauns und Menzels hoben. Im Mai gelangen zur Aufführung Julius Cäfar"," Hamlet ", die Meistersinger, mit deren Aufführen Direktor Heinrich Hagin die pfiffig- forpulenter Beermann. Minna von Barnhelm", Wilhelm Tell ", die beiden Wallenstein ", Sommeroper eröffnete. Denn man täusche sich darüber nicht: gerade Abende, Prinz von Homburg" und die Hermannschlacht". Im dies Werk verlangt eine vornehme, weihevolle Darstellung; und die Juni folgen dann die beiden Nibelungen"-Abende," Journalisten", ward ihm nicht zuteil. Frizz Cortolezis ist zweifellos ein tüchtiger " Quißows", Flachsmann als Erzieher". Dirigent, dem man wohl gern ein Orchester wie das vom Deutschen Opernhause mit dieser stimmungsreichen Umrahmung wünschen möchte; aber an dieser Stätte vermißte ich die persönliche Note. Ver­wunderlich ist, daß der Hans Sachs , der einem Baritonisten gehört, von einem Baß gesungen wurde. Theodor Lattermann verleiht der Gestalt immerhin anheimelnd sympathische Züge, die er besonders im ersten Auftritt des Schlußakts entwidelte; aber wie groß war der Abstand von einer Meisterleistung, die Wagners Willen Eine schöne Gesangsleistung, vielleicht ernsthaft erfüßt. beste überhaupt, bot Leonor Engelhardt als Walter Stolzing mit dem warm und schmiegsam gegebenen Preislied. Bogner hatte in Bella Alten weder stimmlich noch darstellerisch eine mustergültige Vertreterin. Ihr Sopran lang in hohen Registern etwas spig und kalt. Wagners Evchen ist doch ein ganz anderes,

Mufit.

die

Eva

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Humor und Satire.

Außerdem fiel noch ein Soldat.

dt.

Aus Neu- Kamerun wird offiziell gemeldet:

am

„ Bei der Erſtürmung eines Dorfes 17. April erhielt der Bizefeldwebel Siewertsen einen tödlichen Halsschuß. Außerdem fiel noch ein Soldat."

Wer auf Schulter oder Kragen Streifen oder Stern darf tragen, so ein Mensch ist nicht gemein, fondern muß was beff'res sein. Weil er einem Halbgoit ähnlich, grüßt ihn jener, der gewöhnlich, grüßt ihn, wie fein Knecht den Herrn: borne, hinten, nah' und fern.

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uns davon Mitteilung zu machen. Es scheint unter" Bolt" etwas, Selbstverständlich hält es das Schauspielhaus nicht für nötig, sehr Merkwürdiges zu verstehen.

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Ein Riesenturm. Für ein Industriemuseum hat der Architekt Franz Päß in Düsseldorf einen fühnen Plan ausgearbeitet, über den in der Bauwelt einige technische Einzelheiten mitgeteilt werden. Es soll ein Riesenturm von 500 Meter Höhe, 200 Meter höher als der Eifielturm, ganz aus Eisen gebaut werden. Die Grundform des Mittelbaues ist ein Sechsed.

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Eine staatliche Turnhochschule. In Schweden , dem Vaterlande der Lingschen Gymnastik, ist man an der Arbeit, das bisherige gymnastische Zentralinstitut zum Zweck der Hebung und wissenschaftlichen Erforschung der Leibesübungen in eine staat­liche Hochschule umzuwandeln.