Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Ein neuer Schiedsfpruch im Malergewerbe.

werden.

Firma dieser Branche, die hierin der Firma BIo gleichkommt. Inehmer, fie alle griffen der neuen Gründung unter die Arme und Am ersten Mai und den Sonntag darauf mußten die Blätterinnen versuchten, ihr vorwärts zu helfen. Kamen doch mehrere Ministerial­arbeiten, auch die ganze Woche Ueberstunden machen, damit der beamte nach Crimmitschau  , um vor den gelben Zöglingen ihre Profit ein recht großer ist. Der Dant dafür besteht in der Ent- Weisheiten an den Mann zu bringen. In den Fabriken wurde Nach zweitägigen erneuten Verhandlungen über die Diffe werden. Wir können nur eine jede Plätterin davor warnen, bei zwungen, dem Verein beizutreten, und die Meister nötigten lassung, wenn die Arbeiterinnen nicht mehr so notwendig gebraucht ein unerhörter Drud ausgeübt; fast alle Meister wurden ge­renzen im Malergewerbe, die der Unternehmerverband durch Bloch Arbeit anzunehmen. Herr Bloch will Herr über Sklaven wiederum die Arbeiter. In rauschenden Festen lenkte man die die Ablehnung der Ende Februar von den drei Unparteiischen sein; wer im geringsten mucst, der fliegt raus. öffentliche Aufmerksamkeit auf die neue Vereinigung und viele gefällten Schiedssprüche vom Zaune gebrochen hatte, wurde Die Branchenleitung. Tausend Mart spendete der Crimmitschauer   Unternehmerverband. am Freitag ein neuer Schiedsspruch gefällt. Vorher hatten Der Inhaber der Großdestillation Pantstraße 4, Herr Mag So sollte ein Keil in die Arbeiterorganisation hineingetrieben die Unternehmervertreter ihr schon vor fünf Wochen von den Haberstroh warf einen Angestellten mit dem Bemerken hinaus: 2400 zu steigern. Aber die Freude war nur von kurzer Dauer. Gehilfenvertretern entschieden abgelehntes Angebot von 3 Pf.ch dulde keine Agitatoren untermeinen Beuten." pro Stunde Lohnerhöhung, das eine wesentliche Herabsehung Für einen Lohn von 45 bis 50 M. monatlich bei 15- und 16stündiger Seit einigen Jahren ging es mit dem zu stark gepäppelten gelben der Schiedssprüche bedeutete, wiederholt. Im Laufe der Ver- Arbeitszeit täglich, müssen sich die Hausdiener auch noch grob be- Kinde rapide bergab. Die Mitgliederzahl fant ständig, ihre Zahl handlungen verlangten sie gar die Herabsetzung der durch handeln lassen. Herr Haberstroh fürchtet wohl nicht mit Unrecht, au veröffentlichen, wagt man schon lange nicht mehr. Der Schwund handlungen verlangten sie gar die Herabsehung der durch daß es mit diesen patriarchalischen Verhältnissen vorbei ist, wenn der Mitgliederzahl hat den gelben Machern die Möglichkeit ge= die Schiedssprüche bestimmten Lohnerhöhungen für 109 Drte sich die Hausdiener erst organisieren. Deshalb sein Haß gegen die nommen, in alljährlichen Festen sich aufzublähen. Auch hat der um 1 Bf., für 81 Drte um 2 Pf., für 35 Drte unt 3 Pf., für Agitatoren. Verein die Zahlung von Unterſtübungen eingestellt. Einer Ar­In letzter Zeit ist es dem Verband der Gastwirtsgehilfen ge­beiterin, die die fällige Sterbeunterstützung erheben wollte, wurde 6 Pf.; nur in 53 Drten sollte es bei den Schieds- lungen, bei den Destillationsgehilfen festen Fuß zu faffen. Die die Mitteilung gemacht, daß der Verein beschlossen habe, teine sprüchen bleiben! Daneben ließen sie zum Ausdruck trostlose Lage dieser Angestellten, die zum großen Teil bei Löhnen Unterstübung mehr zu zahlen, auch die Kranzspenden bei Begräb­bringen, daß das Tarifschema noch verschlechtert werden oder von 40 bis 50 M. monatlich und 15- bis 18stündiger Arbeitszeit nissen seien eingestellt worden. die Lohnerhöhungen erst nach Monaten in Straft treten sollten. Schuften, bedarf dringend der Verbesserung. Die Agitation ist in- Dem gelben Verein ist also der Atem ausgegangen. Die Unter­Von der Gehilfenvertretung wurde, wie bisher, jede Ver- folge des Logiswesens überaus schwierig. Hinzu kommt, daß die nehmer wollen nicht mehr in die Taschen greifen, und die betörten Inhaber der Großdestillationen, gewarnt durch die Vereini- Arbeiter haben umsonst gehofft und ihre Groschen gesteuert. Die schlechterung der Schiedssprüche, die von ihr seinerzeit ange- gung der Destillations- Geschäfte von Groß- Ber- einzige Tätigkeit des Vereins besteht noch im Handel mit Mar­nommen waren, kategorisch abgelehnt und eine Würdigung der lin", ein wachsames Auge auf ihre Angestellten haben, so daß es garine und Kohlen; einige wenige Leute üben sich im Singen inzwischen eingetretenen Veränderungen durch den Abschluß kaum noch möglich ist, mit diesen ein Wort zu reden. Wir appellie- patriotischer Weisen. O, alte gelbe Herrlichkeit, wie bald bist von Sondertarifen verlangt. ren an alle Parteigenossen, daß sie uns in unserer Agitation nach bu entschwunden! Kräften unterstüben. Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverwaltung 2. Achtung, Schuhmacher! Der Streit bei der Firma Häring, Usedomer Str. 17, dauert fort. Der Betrieb ist weiter streng zu meiden. Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin  . Deutsches Reich  .

17 Orte um 4 Pf., für 2 Drte um 5 Pf. und für einen Ort um

Der nach langen Beratungen des Schiedsgerichts gefällte Schiedsspruch konnte natürlich solche völlig unberechtigte Anforderungen nicht berücksichtigen. Der Schiedsspruch hat folgenden Wortlaut:

Der Verband der Brauerei und Mühlenarbeiter im Jahre 1912.

Wie die chriftlichen Gewerkschaften berichten. ift eine den christlichen Gewerkschaften angeschlossene Organisation, Der deutsche Verband der Krankenpfleger und pflegerinnen die etwa 1400 Mitglieder zählt. Zu Agitationszwecken hat dieses 1. Das Kollegium der Unparteiischen, in der nunmehrigen Zusammensetzung von sieben Mitgliedern, ist nach reiflicher Brüfung Organisationchen eine kleine Broschüre herausgegeben, in welcher des bisherigen Materials und der von beiden Parteien neuerlich die Reichstagsverhandlungen im Jahre 1913 über die Berufsver­eingereichten Anträge der Auffassung, daß die Möglichkeit einer hältnisse des Kranken- und Frrenpflegepersonals nach den steno­Verständigung der Parteien nur unter unveränderter Annahme der graphischen Berichten des Reichstages" wiedergegeben sind. Wer von den früheren drei Unparteiischen gemachten Vorschläge und aber glaubt, in diesem Büchlein eine objektive Wiedergabe der im Schiedssprüche einschließlich der hierzu abgegebenen protokollarischen Reichstage gehaltenen Reden zu finden, wird start enttäuscht. Zu War auch das Jahresergebnis in der Zunahme der Mitglieder den Aufgaben der christlichen Gewerkschaften gehört in erster Linie Erklärungen gegeben ist. Daher haben die früheren Vorschläge, nicht so gut wie im Jahre vorher, so war das Jahr 1912 für die Bekämpfung der Sozialdemokratie, wobei auf die Sauberkeit Schiedssprüche und protokollarischen Erklärungen, vollinhaltlich zu den Verband insofern von Bedeutung, als die Mitgliederzahl von der Waffen wenig Rücksicht genommen wird. In diesem Sinne gelten. 50 000 überschritten wurde. Die Zunahme an Mitgliedern be- arbeitet auch das Verbändchen der christlichen Krankenpfleger. Es 2. Bezüglich der abgeschlossenen Sondertarife wird bestimmt, trug nur 3085 gegen 6351 im Vorjahre. Die Fluktuation ist will durch seine Broschüre darauf hinweisen, daß es zu den vor­daß sie bis zu dem hierin vorgesehenen Ablaufstermin unverändert eben noch ein Krebsscheiden, gegen den auch der Brauereiarbeiternehmsten Pflichten aller Angehörigen unseres edlen Berufes ge­fortbestehen. berband ohne durchschlagenden Erfolg ankämpft, gingen doch im hört, einer auf dem Boden der bestehenden Staats- und Gesell­3. Die für jetzt vorgesehenen Lohnerhöhungen und Arbeits- Jahre 1912 von 13 203 Gingetretenen 10 112 der Organisation schaftsordnung arbeitenden Berufsorganisation anzugehören". zeitverkürzungen treten sofort bei der Aufhebung der Aussperrung wieder verloren. Nichtsdestoweniger ist der Fortschritt der Organi  - Dazu gehört, daß alles, was von sozialdemokratischer Seite im in Kraft. 4. In Orten, wo in größerem Umfange Vereinbarun- zahl 50 739. sation anerkennenswert. Am Jahresschluß betrug die Mitglieder- Interesse dieses Berufes geschieht, totgeschwiegen oder mit Schmuk beworfen wird. Der Verfasser der Broschüre hat das begriffen. gen über den Schiedsspruch hinaus getroffen worden Weit günstiger ist die finanzielle Entwidelung. Sie resultiert Es handelt sich um die Reichstagsverhandlungen am 28. Ja­sind, wird es den örtlichen Organisationen anheimgegeben, sich zum größten Teil aus der ausnahmsweise geringen Ausgabe für nuar und 1. Februar dieses Jahres. Zur Beratung stand der bei den örtlichen Verhandlungen darüber zu einigen, daß diese kämpfe und Gemaßregeltenunterstüßung, die 1912 nur den Betrag Etat des Reichsgesundheitsamtes, wobei eine sozialdemokratische Vereinbarungen allgemein durchgeführt werden. 5. Die örtlichen Verträge sind vor dem Ortstarifamt jahre. Die Ursache dieser geringen Ausgabe ist aber nicht etwa sebentwurfes verlangt wird, der die Verhältnisse des Pflege-, von rund 70 248 M. erforderten, 84 000 m. weniger als im Vor- Resolution mitberaten wurde, in welcher die Vorlegung eines Ge­innerhalb drei Wochen nach Annahme des barin zu suchen, daß notwendigen Kämpfen aus dem Wege ge- Massage- und Badepersonals regelt. Der Verfasser der Broschüre Schiedsspruches abzuschließen. 6. Die Parteien haben über Annahme oder Ableh- fahrungstatsache, daß, je gefestigter die Organisation, und je beffer einem Wörtchen zu erwähnen, daß sie durch die von den Sozial­gangen wurde, sondern hier bewahrheitet sich auch die alte Gr- bringt es fertig, die Debatten wiederzugeben, ohne auch nur mit nung dieses Schiedsspruches sich bis längstens den sie finanziert ist, um so eher die Unternehmer Entgegenkommen demokraten eingebrachte Resolution veranlaßt wurden. Die zur 22. dieses Monats, abends 6 Uhr, zu Händen des Herrn zeigen und Kämpfe vermeiden. Die sonstigen Unterstübungen an Begründung der Resolution vom Genossen Antric gehaltene Rede Magistratsrats v. Schulz zu äußern." die Mitglieder waren dagegen wieder höher: 357 921 M. gegen überschlägt er und gibt statt derselben ein Zerrbild von der Rede, 311 487 M. im Jahre 1911. Auf die einzelnen Unterstützungs- das mit dem netten Sah einleitet:" Von den Sozialdemokraten arten entfallen im Berichtsjahre: Unterstützung bei Strankheit sprach auch ein Abgeordneter." 224 387 M., bei Arbeitslosigkeit 78 538 M., in Sterbefällen 27 434" Der Zived heiligt die Mittel" ist das Rezept, nach dem diese Mart, in Notfällen 9612 M., Umzugskosten 1827 M. und Rechts- Herren arbeiten. schus 16 121. Die Gesamteinnahmen stellten sich auf 1218 007 Mart, 114 000 m. mehr als im Vorjahr. Die Gesamtausgaben betrugen 931 716 M. Das Vermögen der Hauptkasse stieg um 289 916 M. auf 1458 606 m. Mit den Beständen in den Rotal­tassen bezifferte sich das Gesamtbermögen des Verbandes am Jahresschluß auf 1778 928 M.

Der Verband der Maler wird in einer außerordentlichen Generalversammlung zu dem Resultat der neuen Verhand­lungen, bei denen von Arbeiterseite Silberschmidt und Becker und von Unternehmerseite Bernhardt und Dr. Westphal als Vertrauensleute mitwirken, Stellung nehmen. Bis dahin wird der Kampf wie bisher weiter geführt.

Unternehmerterrorismus.

Letzte Nachrichten.

19. DIT

Die Friedensverhandlungen. Arbeit in Fülle bei Anfertigung öffentlicher Klagen gegen In der Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen kann London  , 17. Mai.  ( W. T. B.) Wie das Reutersche die den§ 153 der Gewerbeordnung übertretenden Unter- der Verband wieder manchen Erfolg verzeichnen. Nicht weniger Bureau erfährt, sind die griechischen und serbischen Delegier­nehmer hätten jetzt eine ganze Anzahl Staatsanwälte in als 377 Angriffsbewegungen in 649 Betrieben mit 13 464 beteiligten ten hinsichtlich der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien Krefeld, wenn gegen Unternehmer mit gleichem Eifer vor- Personen wurden geführt. Von diesen wurden 326 in 583 Betrieben noch ohne Instruktionen. Sir Edward Grey   wird am Montag gegangen würde wie gegen Arbeiter. Jeder einzelne Unter- mit 12 454 Beteiligten durch Verhandlungen mit Erfolg erledigt. einige der Delegierten bei sich empfangen und es ist zu hoffen, nehmer, der einen streifenden Färber beschäftigt, wird von Von diesen beteiligten Personen entfallen auf Brauereien 10 150, daß nach Austausch der Ansichten die Lage sich klären wird. Mühlen   1414, Brennereien und Hefefabriken 747, Malzfabriken den Färbereibesitzern aufgesucht und unter Androhung 650, Bierniederlagen und Selterwasserfabriken 399, andere Betriebe Die Delegierten aller Balkanstaaten verurteilen scharf die Ver. von Aufträge entziehung und sonstigen Geschäfts- 104. In den übrigen Angriffsbewegungen mußte zum Streit ge- suche, Mißstimmung und Erregung zu schaffen und erklären, schädigungen gezwungen, den Arbeiter sofort zu entlassen. griffen werden. Nebenbei war eine noch größere Anzahl Abwehr- daß die Verbündeten entschlossen sind, eine friedliche Lösung Ein Unternehmer wurde auf solche Weise nachweislich genötigt, bewegungen zu führen, und zwar 402 in 320 Betrieben mit zu erzielen. einem seit Wochen beschäftigten Färber die Arbeit zu ent- 2826 beteiligten Personen. Durch Verhandlungen erledigt wurden ziehen, desgleichen ein ein Eisenwarenhändler. Wo bleibt 378, dabon 319 mit Erfolg, die übrigen durch Streif. Die Zahl Essad Paschas Absichten. der Staatsanwalt? Anklagen gegen Unternehmer werden der Streits und Aussperrungen belief sich auf 75 in 88 Betrieben Rom  , 17. Mai.  ( P. C.) Der Kondottiere Essad Pascha   scheint wohl nicht erhoben- wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht 24 Abwehrstreits und 3 Aussperrungen. Erledigt wurden von den Meldungen zufolge soll es feineswegs seine Absicht sein, seine wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht mit 1565 beteiligten Berfonen, davon waren 48 Angriffsstreiks, sich endgültig für die Gegenseite entscheiden zu wollen. Vielfachen dasselbe. Dabei sucht die Polizei die aufklärende Tätigkeit des erfolglos, 2 blieben unerledigt. Das Ergebnis der Lohnbewegungen richten zu wollen. Infolgedessen tritt die Frage eines österreichisch­gesamten Rämpfen 40 mit Erfolg, 20 mit teilweiſem Erfolg, 13 Eruppen zu entlassen, sondern eine provisorische Regierung ein­Meldungen zufolge soll es keineswegs seine Absicht sein, seine Tertilarbeiterverbandes int Reiche zu verhindern. In war, wenn wir die verschiedenen sonstigen Verbesserungen außer Gößniz( S.-A.) sollte eine Nummer des" Textilarbeiter" acht lassen, eine Erhöhung der Löhne um 19 378 M. pro Woche italienischen Vorgehens wieder in den Vordergrund. verbreitet werden. Die Nummer enthält eine Darstellung des für 12 325 Personen und eine Verkürzung der Arbeitszeit um Kampfes. Der Bürgermeister verbot die Verteilung mit fol- 25 099 Stunden pro Woche für 7051 Bersonen. Mit den 1912 gender Begründung: Die öffentliche Verteilung der Nr. 18 eingetretenen Verbesserungen aus Tarifverträgen des Vorjahres erhöht sich die Lohnerhöhung auf 53 216 M. für 28 099 Personen Ser Zeitschrift Der Textilarbeiter" vom 2. Mai 1913 wird und die Arbeitszeitverkürzung auf 25 384 Stunden für 7146 nicht genehmigt, weil der die Grenzen sachlicher Bersonen. Kritik überschreitende Inhalt dieser Nummer geeignet ist, die Anschauungen anderer Bevölkerungstreise zu verlegen und dadurch die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören.

"

Berlin   und Umgegend.

Der Streik in der Berliner   Mühlenindustrie ist beendet. Nachdem sie bis Mittwoch noch Verhandlungen abge­lehnt, erklärten sich am Donnerstag die Leiter beider in Frage kommenden Mühlen bereit, zu verhandeln, allerdings nur mit ciner Kommission der Arbeiter ihres Betriebes unter Ausschaltung der Organisationsvertretung.

In zweimaliger Verhandlung wurden Zulagen von 1% bis 4 Pf. pro Stunde für die einzelnen Sparten erzielt, außerdem wurde die Bezahlung der in die Woche fallenden Feiertage erreicht und der Urlaub unter Fortzahlung des Lohnes erweitert. Der selbe beträgt nach 2 Jahren 2 Tage, 3-5 Jahren 3 Tage und

darüber eine Woche.

Herausgehoben aus den erzielten Erfolgen verdient der Arbeiterurlaub bei Fortzahlung des Lohnes, der tariflich geregelt im Bereiche des Brauerei- und Mühlenarbeiterbebandes eine außer ordentliche Ausdehnung erfahren hat. Im Berichtsjahre wurde ein jährlicher Urlaub tariflich festgelegt in 243 Betrieben für 3333 Personen, bestandener Urlaub verbessert in 79 Betrieben für 2466 Personen. Am Jahresschluß 1912 war ein Urlaub tariflich vor­gesehen für 1701 Betriebe und 54 947 Personen. Der Urlaub ist zwar im allgemeinen noch sehr verbesserungsbedürftig, doch wird, wie an der Ausdehnung so auch an der Verbesserung bei jeder sich bietenden Gelegenheit gearbeitet.

Eine österreichisch  - italienische Flottendemonstration?

Paris  , 17. Mai.  ( H. B.) Der Temps" erhält ein Tele­gramm aus Wien  , welches besagt, die italienischen und öfter­reichischen Kriegsschiffe haben Befehl erhalten, sich nach Durazzo   zu begeben. Beide Regierungen geben als Grund die Haltung Effad Paschas an, welche zur Beunruhigung Ver­anlassung gebe.

Erregung über das serbisch  - bulgarische Abkommen. Belgrad  , 17. Mai.  ( W. T. B.) Die Nachricht des Moskauer Blattes" Rußkoje Slove", daß Serbien   in die Abtretung Monastirs an Bulgarien   eingewilligt habe, rief in Belgrad   lebhafte Erregung hervor. Einzelne serbische Blätter verlangen von der Regierung Aufklärung, ob die Nachricht richtig ist. Das allgemein erwartete Dementi der Nachricht ist bisher nicht erfolgt.

Es gibt wenige Lohnbewegungen im Bereiche des Verbandes, die nicht mit einem Tarifabschluß enden. Im Berichtsjahr wurden wieder 142 neue Tarifverträge für 196 Betriebe und 2382 Personen abgeschlossen und nebenbei eine Anzahl Tarifverträge erneuert. Ein Kongreß der Jungtürken  . Am Jahresschluß 1912 bestanden 898 Tarifverträge für 1749 Be- Konstantinopel  , 17. Mai.  ( W. T. B.) Der Parteifongreß des triebe mit 57 407 Personen. Es arbeiten also nicht mehr viel jungtürkischen Komitees wird im Laufe des nächsten Monats in Mitglieder ohne Tarifvertrag. So hat die Organisation gerade in der unanfechtbaren Fest- lung des Komitees in eine moderne politische Partei, insbesondere Konstantinopel   abgehalten werden, um hauptsächlich die Umwand nach englischem Muster, durchzuführen. Der Kongreß soll für ein ausgedehntes Flottenprogramm eintreten und die schnelle Durch­führung der Reformen in Anatolien   betreiben. Der Brand in Presburg   gedämpft.

Färberstreik in Elberfeld  - Barmen.

Da in der Schüttmühle die bedauerliche Tatsache zu verzeichnen war, daß von den Streikenden 5 Mann abtrünnig geworden, legung der Arbeitsbedingungen die Interessen der Arbeiter besonders außerdem durch die von uns schon mitgeteilte Tätigkeit der Polizei mit Erfolg gewahrt, sie wird es auch in Zukunft daran nicht fehlen und des Herrn Homuth, Alt- Moabit 92, eine beträchtliche An- lassen. zahl Arbeitswilliger vorhanden war und Herr Schütt nicht glaubte, sich von diesen nüßlichen Glementen" trennen zu können, mußten die Streifenden zähneknirschend einwilligen, daß 14 in In Elberfeld  - Barmen fordern die Färber 10 Proz. Lohner­der Hauptsache Unverheiratete nicht wieder eingestellt wurden. höhung und Freigabe des Sonnabendnachmittags. Die Unternehmer Allerdings ist die Zusicherung gegeben, daß bei Vakanzen zuerst lehnen jede Bewilligung ab, und zwar begründen sie ihre ablehnende Breßburg, 17. Mai.  ( W. T. B.) Um 9 Uhr abends wurde das auf diese Kollegen zurückgegriffen wird. Die Arbeit ist am Frei- Haltung mit der Rücksicht auf ihre Krefelder   Standesgenossen. Sie Feuer auf seinen Herd beschränkt. Der Brand wütet jedoch weiter. tagabend in vollem Umfange wieder aufgenommen worden. erklären, nicht eher bewilligen zu können, als bis die Strefelder Außer der Wiener   sind auch andere österreichische Feuerwehrmann. Sind die Forderungen und Wünsche der Mühlenarbeiter auch Färber die Arbeit wieder aufgenommen hätten. Es kam deshalb schaften und die Wiener freiwillige Rettungsgesellschaft eingetroffen. nicht alle erfüllt, so muß dieser Kampf der Ansporn sein, die Or- zum Streit. Seit Donnerstag stehen 3 Betriebe still; die übrigen Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann getötet und zahl= ganisation auf das beste, auszubauen und zu stärken, damit neuen werden folgen. Stämpfen furchtlos entgegengesehen werden kann.

Gelber Bankrott.

reiche verlegt.

Der Schaden, der durch den Brand entstanden ist, ist sehr be­In der Färberei und chem. Waschanstalt M. Bloch, N., Brun- Nach dem Tertilarbeiterstreik im Jahre 1903 wurde in fumme mehrere Millionen Kronen betragen. Der Anblick der ab­deutend. Nach den vorgenommenen Schätzungen soll die Schaden= nenstraße 73, find plößlich 10 Blätterinnen entlassen worden, weil Crimmitschau   mit großen Opfern eine gelbe Organisation ge- gebrannten Straßen ist ein ungemein trauriger; vier ganze Stra. fie nicht damit einverstanden waren, daß sie als langjährig geübte gründet. Man gab ihr den Namen: Nationaler Arbeiter- Unter­

Blätterinnen bei 10stündiger Arbeitszeit und vollem Fleiß pro Tag tüßungsverein. Von hier aus ging die Bewegung nach den übrigen Benzüge sind vom Feuer zerstört worden. Die Obdachlosen, deren nicht mehr als 1,50 m. verdienen konnten. So niedrig hat die Teilen des Königreichs Sachsen. Alle Behörden bis zum Mini- 3ahl über zehntausend beträgt, sind in städtischen Gebäuden unter­Firma die Affordlöhne gestellt. Es gibt hier in Berlin   wohl keine sterium, auch die Geistlichkeit, und selbstverständlich die Unter- gebracht worden. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil berantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

Hierzu 3 Beilagen