Nr. 123.
30. Jahrgang.
Der Mörder Schuhmeiers vor den
Gefchworenen.
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In der fortgesetzten Verhandlung richtet der Präsident v. Heidt an den Angeklagten die Frage, wie er sich dazu stelle, daß alle Zeugen übereinstimmend befunden, er habe nach der Tat ausgerufen:„ Das ist meine Nache!" Angefl.: Ich kann mich daran nicht erinnern. Präs. Zuerst haben Sie es zweifelLos gesagt. Später allerdings haben Sie Anstoß daran genommen. Das hat seinen guten Grund, den ich Ihnen später darlegen werde. Sie haben überhaupt fortgesetzt Ihre Angaben geändert. Diese Protokolle mit dem Wort„ Rache" aber sind von Ihnen unbeanstandet unterschrieben worden. Anget. Ich kann nur erklären, daß ich die Tat nicht aus Rache verübt habe. Der Ausdruck Rache" ist mir erst aufgefallen, als ich ihn in der Anklageschrift las.
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Mittwoch, 21. Mai 1913.
befürchtet hätten, von ihm denunziert zu werden. Mit anderen war nicht ganz normal und wahrscheinlich ein Alkoholiker. Ein christlichsozialen Arbeitern hätten die Arbeiter Bruder des Angeklagten ist hysterisch und ein zweiter Bruder ist widerspruchslos zusammengearbeitet. Aber von geistestrant, doch ist diese Geisteskrankheit erst nachträglich durch Kunschat wollten sie nichts wissen. Angeklagter Lues erworben. Der Angeklagte zeigt keine Form von Geisteskrankheit. Kunschat: Ich möchte den Zeugen unter Eid fragen, ob Dagegen hat er einige anormale Charaktereigenschaften: Selbstüberer nicht die Arbeiter beeinflußt hat, mit mir nicht zusammen schäßung, gestörtes Empfindungswesen, Oberflächlichkeit, Ueberschätzen zu arbeiten. Ich glaube nämlich nicht, daß die Arbeiter an ihn seines Rechts und Unterschäzung des Rechts der anderen u. a. m. herangetreten fein sollen. Zeuge Bolliger: Es ist so, wie ich Prof. Dr. Raimann und Psychiater Dr. Pappenheim tommen gesagt habe. Präsident: Ist vielleicht ein allgemeiner Befehl aus- daher zu dem Schluß, daß der Angeklagte abnormale Charaktergegeben worden, die Arbeit niederzulegen, wo Kunschat arbeitet? eigenschaften hat, aber daß er nicht geistestrant ist, auch zur Beuge Bolliger: Das ist vollkommen ausgeschlossen. Zeit der Tat nicht geistesfrank war und die Tat planmäßig vorEin Geschworener: Sie sind also der Ueberzeugung, das Kun- bereitet und mit flarem Bewußtsein ausgeführt hat. fchat auch als Christlichsozialer ruhig hätte arbeiten können, wenn er Darauf wird die Beweisaufnahme geschlossen. Die einzige vorher nicht bei Siemens& Schuckert die Verurteilung seiner Kameraden Schuldfrage, die der Staatsanwalt den Geschworenen vorlegt, wegen Erpressung herbeigeführt hätte.- Zeuge Bolliger: So ist es. lautet auf schweren Meuchelmord. Der Verteidiger RechtsNiemand hätte ihm dann irgend einen Widerstand geleistet. Es anwalt Rabenletner beantragt Zusagfragen nach Sinnesverarbeiten ja in den Fabriken Arbeiter der verschiedensten Partei- wirrung und Totschlag. Beide Fragen werden vom Gericht als richtungen zusammen. Aber durch seine Anzeige hat sich unschat in jeder tatsächlichen Grundlage entbehrend abgelehnt. einen Widerspruch gesetzt zum Rechtsempfinden der Arbeiterklasse. Erster Staatsanwalt Dr. Langer: Der Angeklagte Baul Verteidiger: Kunschat hat nur von seinem Recht Gebrauch ge- Kunschat hat zur Richtschnur seines Handelns die Worte gemacht, In der weiteren Verhandlung protestiert Verteidiger Rechtsanwalt macht, sich nicht organisieren zu wollen. die über der Reiche seines hingestürzten Opfers seinen Lippen entDr. Rabenlekner dagegen, daß hier fortgesezt von der Partei des Weitere Zeugen befunden, daß in einer Fabrik in dem Augen- flohen: Das ist meine Rache! Es muß Wunder nehmen, daß ein Angeklagten Kunschat gesprochen wird. Präs. Aber wir blick, als Kunschat den Arbeitsraum betrat, die Arbeiter die Arbeit Mann, der ein Christ sein will, diefe Worte gebraucht. Wir wissen brauchen doch keine Scheuflappen zu tragen, sondern können niederlegten. Es sei daher nichts anderes übrig geblieben, als alle, daß ein echter Christ die Rache nicht in seine eigene Macht, die Tatsachen öffentlich aussprechen. Kunschat war doch Obmann Kunschak zu entlassen. Die Arbeiter hätten Angst gehabt, Kunschat sondern in die Macht eines Höheren legt, dem er nicht vorgreifen der christlichen Gewerkschaften und gehörte zwei würde alles das, was er in der Werkstätte höre, zur Anzeige und so darf. Wenn jemand die Befriedigung des Rachgefühls zum Mittelchristlich sozialen Vereinen an. Angefl.: Bitte, die Kameraden ins Gefängnis bringen. punkt seines wohlüberlegten Handelns macht, dann handelt er nicht Herr Präsident, das waren katholische unpolitiche Vereine. Eine weitere Gruppe von Zeugen befundet, daß Kunschat in christlich und nicht sozial, sondern antichristlich und antisozial. Der Sodann kommt zur Erörterung, weshalb der Angeklagte der Zeit von 1907 bis 1911 an verschiedenen Stellen un Angeklagte war christlich- sozial, und er war auch Sozialdemokrat, Kunschat so vielfach seine Stellungen gewechselt hat. behelligt gearbeitet hätte. So war er an einer Stelle ie nach Bedarf. Et hat beides dreimal verleugnet und zuletzt sein Zunächst wird der Direktor der Automobilfabrik Graef u. Stift Karl drei Jahre hindurch und an einer anderen ein Jahr beschäftigt, Christentum durch einen Meuchelmord entweiht. Der Mittelpunkt Graef vernommen. Er bekundet, daß Kunschat in seiner Fabrik aber er hat diese Stellen aus eigenem Antriebe ohne jede äußere feiner Welt war sein Jch, und was sich diesem Ichtum entgegenim Jahre 1905 gearbeitet hat. Sturz nach seiner Anstellung seien Veranlassung aufgegeben, einmal z. B. weil er eine Aufrechnung, stellte, wurde von ihm gehaßt. Das Gegenteil des Charakters des die Vertrauensleute zu ihm gekommen und hätten Kunschats Ent- die er verlangte, nicht gleich bekam und ein anderes Mal war er Angeklagten war der Charakter des getöteten Abgeordneten SchuhTassung gefordert. Einen Grund hätten sie nicht angegeben. Er während der Reichsratswahlen zweimal unentschuldigt von der meier. Obwohl ich selbst ein scharfer politischer Gegner des ge= bermute aber, daß der Grund die Zugehörigkeit Kunschats zu einer Arbeit weggeblieben. Als er zur Rede gestellt wurde und töteten Abgeordneten bin, kann ich mich zum Beweise für seinen anderen Partei gewesen sei. Die Arbeiter hätten mit sofortiger einen Verweis erhielt, ist er weggegangen und nicht wiedergekommen. Charakter auf die Stimmen seiner Gegner beziehen. Von dem Arbeitsniederlegung gedroht, falls Kunschat nicht entlassen würde. Staatsanw.: Jn allen diesen Stellungen hat dem Abgeordneten Schuhmeier gilt nicht das Dichterwort: Von der Angell. Kun schat: Jch habe Herrn Graef damals dargelegt, unschat niemand etwas zuleide getan und er hat Parteien Haß und Gunst verwirrt, schwankt sein Charakterbild daß die Mehrheit seiner Arbeiter gar nicht sozialdemokratisch sie ohne jeden Grund aufgegeben. Zeuge Reichsrats- in der Geschichte. Vielmehr haben auch die politischen Gegner gefinnt war, so daß er eine allgemeine Arbeitsniederlegung nicht abgeordneter Franz Domes ist Sekretär des Desterreichischen Metall- ausnahmslos die Persönlichkeit des Abgeordneten Schuhmeier gehätte zu befürchten brauchen. Es tamen dafür höchstens 50 bis arbeiterverbandes. Er bekundet, daß der Abg. Schuhmeier mit den achtet, und nach dieser Tat hat man nur Stimmen der Anerkennung 60 Arbeiter in Betracht. Herr Graef aber erwidertr, daß er bei der inneren Verwaltungsangelegenheiten des Verbandes nichts zu tun für ihn und Stimmen der Trauer über ihn gehört. Er war eine damaligen Konjunktur diese 60 Arbeiter nicht weggehen lassen fänne, hatte und auch nicht versucht hat, einen Einfluß auszuüben. Kunschat heitere Natur, der es gelungen war, sich aus eigener Straft und wenn er nicht schwer geschädigt werden wollte. Deshalb wurde ich habe, wie bekannt, die Vertrauensleute von Siemens u. Schuckert wegen ohne den Besuch einer Hochschule eine führende Rolle im Parteivon ihm entlassen. Herr Graef sprach auch von einem Brief des Erpressung angezeigt und diese Vertrauensleute seien auch verurteilt leben zu erringen. Darin liegt vielleicht die Quelle des Neides Metallarbeiterverbandes. Zeuge Graef : An Einzelheiten kann worden. Trotzdem sei vom Verbande niemals die Direttive und der Mißgunst beim Angeklagten gegen diesen Mann, mit dem ich mich nicht erinnern. Einen Brief des Metallarbeiter ausgegeben worden, die Vertrauensleute möchten nun überall er einst in der Jugend befreundet war. Ich stehe nicht an, offen berbandes habe ich in meinen Briefschaften nicht gefunden. gegen Kunschat vorgehen. Insbesondere sei Schuhmeier in dieser zu erklären, daß der Angeklagte verfolgt worden ist; aber die VerBeuge Rudolf Reitlinger war Betriebsleiter in der Metall- ganzen Angelegenheit nicht tätig gewesen. Schuhmeier habe sich folgungen waren nicht derart, daß dadurch seine Eristenz hätte warenfabrit Hübner u. Mayer, bei der der Angeklagte Kunschat überhaupt weniger gewerkschaftlich und mehr politisch als Redakteur untergraben werden können. Seine Tat stellt sich deshalb als ein anderthalb Jahre gearbeitet hat. Die Entlassung sei, wie das Lohn- der Vollstribüne" betätigt. Von einem Boykott oder Meuchelmord dar. buch ergebe, mit der Entlassung vieler anderer Arbeiter kurz einer Sperre über Kunschat durch die Organi- Rechtsanwalt Ornstein erklärt namens der Familie Schuhvor dem Zusammenbruch der Firma wegen Arbeitsmangel fation tönne nicht die Rede sein. meier, daß diese keine Rachegefühle gegen den Mörder habe. Sie erfolgt. Zeuge Josef Marl war Hauptvertrauensmann bei dieser Nach einer Bause gelangen Briefe zur Verlesung, die der An- erheben nicht den Ruf nach Vergeltung und, wenn das Verdikt, das Firma und bekundet, daß eines Tages die Arbeiter ihn aufgefordert geklagte Stunschat gelegentlich eines Aufenthaltes in Berlin an mit dem Ankläger die ganze Welt erwarte, gesprochen sein werde, hätten, Stunschat zu fragen, ob er der Organisation beitreten wolle. feine Schwester geschrieben hat. Die Briefe sollen die gestern würden die Hinterbliebenen Gelegenheit finden, zu beweisen, daß Er habe das zuerst nicht tun wollen, da er fürchtete, es würde ihm und heute mehrfach aufgestellte Behauptung Kunschats illu fie auch dem Mörder gegenüber menschliches Empfinden haben. ebenso gehen, wie den Vertrauenspersonen bei Siemens u. Schuckert, strieren, daß er vor Ausführung der Tat in die( Die Familie will sich also für die Begnadigung die auf eine Anzeige Kunschats hin wegen Erpressung berkirche gegangen fei und gebetet habe, der liebe verwenden.) Die Beweisaufnahme habe ergeben, daß die Beurteilt und bestraft worden seien. Er habe aber später Herrgott möge ihn beschüßen, damit er feinen hauptung von einem Terrorismus Schuhmeiers nichts weiter fei, geglaubt, dem Wunsche der Arbeiter nachkommen zu sollen. Kun unichuldigen treffe. In einem dieser Briefe an seine als die Verunglimpfung eines Toten. Der Verteidiger Rechtsfchat habe gesagt, daß er nicht beitreten wolle und man habe ihn Schwester schreibt Kunschat mun:" Hier geben die Leute nichts für anwalt taben letner verweist auf den abnormalen Charakter nun vollständig in Ruhe gelaffen. Stunschat war damals Messen und geweihte Kerzen aus. Sie essen dafür lieber ein des Angeklagten und auf die Verfolgungen, unter denen er gelitten Obmann der christlichsozialen Gewerkschaft.- Beuge Franz Butterbrot mehr und trinken ein Glas Bier mehr. Ich gehe nur habe. Was an ihm begangen sei, sei sozialer Mord gewesen. Die Wedlich bekundet, daß er den Angeklagten Kunschat im August in die Kirche, wenn es falt ist, denn die Kirchen sind hier meist ge- Geschworenen sollten zwar die Tat verurteilen, aber den Täter nicht 1907 eines Morgens um 7 Uhr in Arbeit genommen beizt. Wenn die Leute hier heiraten, so gehen sie nur zum Standes- als einen Verbrecher, sondern als einen armen Kranken ansehen. habe und daß eine Stunde später die Vertrauensleute der amt und sparen das Geld für die Pfaffen. Ueberhaupt, was wird Staatsanwalt: Von einem sozialen Mord kann keine Rede sein. Gewerkschaften die Entlassung Kunschats verlangt hätten, den Leuten von den Pfaffen vorgeschwindelt. Ich habe es auf unschat hat sich seine Schuld selbst zuzuschreiben. Wenn die Geda die Arbeiter nicht mit Stunschat zusammen hätten arbeiten wollen. meinen Reisen gesehen. Die Pfaffen nehmen den Leuten alles schworenen nach dem Antrage des Verteidigers den Angeklagten freiZeuge Johann Geyer bestätigt das. und laffen Präs. Haben Sie weg ihnen faum Luft und Licht. Dafür sprechen würden, dann würde die Partei, der der meuchlings erdie Entlassung fofort vorgenommen. fie Zeuge Geyer: Jawohl., rufen ihnen zu: betet und arbeitet, und fie mordete Abgeordnete Schuhmeier angehörte, mit Recht von einer Kunschat fragte mich, weshalb er entlassen würde, und da werde ich sagen den Leuten ins Gesicht: Ihr seid die Schafe und wir sind Klassenjustiz sprechen können. ihm wohl gesagt haben, daß es sich bei ihm um eine Verfolgung die Hirten. Und das glauben die Leute, weil sie eben Schafe sind." Das Urteil. durch die Genossen handle. Es folgt die Erstattung der medizinischen Gutachten. Zeuge Johann Polliger, der Hauptvertrauensmann der Angell. Kuns chat: Ich erkläre von vornherein, daß ich mit Die Geschivorenen sprachen den Angeklagten Baul Kunschat fozialdemokratischen Metallarbeiterorganisation, befundet, daß die diefen Gutachten nicht einverstanden bin. Psychiatrischer Sach- einstimmig des Meuchelmordes schuldig und das Gericht verArbeiter überall die Entlassung Kunschats gefordert hätten, weil sie verständiger Professor Dr. Raimann: Der Vater des Angeklagten urteilte ihn daraufhin zum Tode durch den Strang.
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Kleines feuilleton.
Das Strumpfband.„ Bekanntlich ist es bei den Hochzeiten der
gewöhnlichen Sterblichen Sitte, den Brautkranz abzutanzen, wobei jeder bestrebt ist, ein Stückchen Myrthe oder Brautschleier zu er haschen. Die Brautschleier der Prinzessinnen sind nun stets sehr wertvolle Kunstwerke, weshalb man von deren Zerstörung Abstand nimmt. Aber etwas wird doch zum Andenken verteilt und das ist das Strumpfband der Braut... Keine Sorge: im Gegensatz zu den gewöhnlich Sterblichen wird bei dieser ungewöhnlich. Sterblichen das Strumpfband extra angefertigt, weil man das seine nicht gut entbehren kann. Beschreibung folgt, Seide, was weiß ich.
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Gilt die Theaterkonzession auch für Gastspiele? Die Theater-| Paris Lyon Mittelmeer erstrebt den Ruhm, in dieser fonzession von May Reinhardt war vor dem Schöffengericht zu Frage auf dem Gebiete der Praxis Bahn zu brechen. Das neue Breslau Gegenstand eingehender Erörterung. Auf Antrag des Bres- Signalsystem ist zunächst auf eine Strecke von etwa 500 kilometer lauter Präsidenten war Reinhardt mit einer Geldstrafe von 20 M. ausgedehnt worden und umfaßt 268 automatische Signalstationen. belegt worden, weil er mit dem Ensemble des Deutschen An allen wichtigen Einfahrten, Weichen und Schienenkreuzungen ist Theaters in Breslau das Hoffmannsche Stück Jeder in der Mitte des Schienenweges ein elektrischer Hebel angebracht, # mann zur Aufführung gebracht hatte, ohne die angeblich der sich automatisch hebt, wenn das Signal auf gesperrte Fahrt erforderliche Wanderkonzession" zu befizen. Gegen den Strafsteht. Eine Lokomotive, die die Stelle dennoch überfährt, komint befehl hatte Reinhardt Einspruch eingelegt. Sein Vertreter führte durch eine entsprechende elektrische Einrichtung mit dem Hebel zwischen aus, daß die für das Deutiche Theater erteilte Stonzeffion nicht auf den Schienen von selbst in Kontakt, und als Warnungssignal ertönt das Gebäude beschränkt sei, sondern auch Gastspiele umfasse. Wenn nun ein schriller Pffiff, den der Lokomotivführer nicht überhören kann, ein Direktor in jeder Stadt, in der er gastieren wolle, erst eine Stonzession erwirken müsse, so würde dies einer Lahmlegung der ganzen Gastspieltätigkeit gleichkommen. Das Gericht fam. zu einer Frei sprechung. Das Gericht hielt die für das Deutsche Theater erteilte Stonzession auch genügend für die von diesem Theater veranstalteten Gastspiele.
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Notizen.
Eine abgewiesene 2iteratentlage. Die Beleidigungsflage des Schriftstellers Emil Ludwig gegen den Kritiker Pastor von der Lägl. Rundschau" wurde vom Gericht abgewiesen. In der scharfen Kritik, die der Beklagte an Ludwigs Bamphlet gegen Wagner geübt hatte, will das Gericht nicht die Absicht der Beleidigung erblickt haben.
wenn er das Signal übersehen hat. Der elektrische Strom geht von einer Batterie aus, die unter der Lokomotive befestigt ist. Die Bahnverwaltung hat lange gezögert, ehe sie sich dazu entschloß, den Apparat einzuführen. Die Bedenken richteten sich nicht gegen die Aber es hat immer wieder so etwas Rohes, wenn diese plumpen Zuverlässigkeit der Vorrichtung, denn diese steht außer Frage; man Finger in Dingen wühlen, die doch wirklich Privatsache sind. Das befürchtete aber, daß das Bewußtsein von der Anwesenheit des junge Glück wird ausgeschlachtet wie in einem Roman aus Budapest . Die weiblichen Abonnenten warten lüstern auf den großen AugenEin kleines Handbuch der Diplomatensprache veröffentlicht Sail automatischen Sicherheitssignals die Lokomotivführer forgios machen und ihre Aufmerksamkeit verringern könnte. Man wollte anfangs blick, und jede erlebt es ganz für sich mit und fühlt sich geliebt... land Curnonsky im Journal". Ein paar Ausdrücke des diploBis zu allerlegt werden die hohen Herrschaften von dem frigelnden matischen Kauderwelichs, die man in den letzten Wochen besonders dem Führer die Aufgabe geben, in ein Signalbuch alle Signale Schmock begleitet, und wir begreifen nicht, wie jemand so schamlos oft zu hören bekam, werden hier ins Allgemeinverständliche übersetzt; während der Fahrt einzutragen, aber die damit verknüpfte Ablenkung der Aufmerksamkeit von der Strecke erregte Bedenken und ein junges Mädchen in Verlegenheit setzen kann. Nun, sie disvutieren man höre nur:" Diplomatische Konferenz Zusammenkunft gemüt über das Strumpfband, betasten jedes Hemd und wir erleben einen licher, aber skeptisch veranlagter Tattergreife, die an einem grünen so beschloß man, sich auf die Pflichttreue der Beamten zu verlassen. allerliebsten Mischmasch von Byzantinismus und Unterrocks- Tisch, auf welchem, deutlich sichtbar, die Frage" liegt, die anschnüffelei. genehmsten Beziehungen zueinander unterhalten. Das Spiel besteht darin, daß man neben, über und außerhalb besagter Frage die Holzbildkunst. Im Künstlerhaus ist eine Ausstellung zur gleichgültigsten Dinge in der ernsthaftesten Weise treibt, ohne die Förderung der Holzbildhauerei eröffnet worden. Es sollte mit Frage selbst zu berühren. Während dieser Zeit setzen sich die Soleinem Schlage( und mit einem Komitee von wahrhaftigen Exzellenzen daten mit anderen Argumenten auseinander. Die Diplomaten marund Geheimräten) die alte edle Kunst des Schnißens neu belebt fieren die Schläge, hüten sich aber, selbst welche auszutauschen. werden. Die Absicht mag zu loben sein; aber man mußte willen, wenn alles zu Ende ist, erklären sie, daß die Frage gelöst sei. daß sie so nicht zu verwirklichen war. Es ist töricht, wenn BildDiplomatische Aktion Bestätigung der durch die Artillerie erhauer irgendwelche alten Gipfe dem friedlichen Atelierstaub entzielten Ergebnisse. - Die Breslauer Jahrhundertausstellung wurde nehmen, um fie bon einem Holzbildhauer in ein jegt fo Friedensfuß Fuß, auf den eine Nation sich nicht treten am Dienstag eröffnet. Sie will der Erinnerung an die Freiheitsmodernes Holzbildwerk umwandeln zu lassen. Es ist überhaupt lassen darf. friege" dienen, läuft aber auf den unvermeidlichen Personenfultus nicht so einfach, von heute auf morgen die Seele des Holzes zu er- Nationalitätenprinzip- Prinzip, das den großen Staaten ge- ind auch die Sänger der Freiheitskriege mit Erinnerungen verhinaus. Neben den verbündeten Monarchen" und den Heerführern fühlen und zu erlösen. Man scheut sich, das Selbstverständliche immer stattet, die fleinen Nachbarstaaten zu verschlucken. wieder zu fagen. Man muß es tun; also: Es kann eine Form nur Interessensphäre Praktische Anwendung besagten Prinzips. treten. Leider hat man vergessen, die Nuglosigkeit der großen Opfer, in einem bestimmten Material gedacht werden. Es haben Holz, Ultima ratio Das Recht des Stärkeren. die das Volk damals gebracht hat, zu illustrieren, wozu besonders Stein, Metall verschiedene, unnachahmliche, nicht vertauschbare Politischer Horizont Ganz gewöhnliche, etwas niedrig gedie spätere Verfolgung der Patrioten und die Geschichte der preußiSprachen. gegeben. Nun, dann halte man im Künstlechaus zogene me, hinter der man nichts mehr sieht. schen Boltsvertretung fehr brauchbares Material liefert. Umschau; es gibt da Stücke, die geradezu darauf ausgehen, Europäisches Konzert- Mißtönige Kafophonie mit großartiger Ein Theater der Fünfhundert ist in Wien geuns zu foppen. Man glaubt, Wachs, Bronze, Silber, Achat zu Schlachtmusik. gründet worden, um literarisch wertvolle Aufführungen zu ersehen; es ist aber allemal und wahrhaftig Holz. Hätte das Komitee Abrüstung Tätigkeit, die immer wieder ad calendas graecas möglichen. U. a. will man Hans Kysers Medusa" darstatt dessen eine Reise nach Tirol oder sonstwie ins Gebirge gemacht, verschoben wird. stellen. es hätte in der einen oder der anderen Hütte sicherlich einen wirtKompensation Neues politisches Prinzip, kraft dessen ein großer Ein prähistorischer Goldfund wurde bei Auslichen, ehrlichen Schniger getroffen. In dieser hochfahrenden Aus- Staat, der an einem Kriege zwischen Nachbarnationen nicht teil- fchachtungsarbeiten in dem Gutsbezirke Messingwerk bei Eberswalde stellung ist Anton Buchegger der einzige, der das Organische genommen hat, sich nach dem Kriege das Gebiet, das ihm am besten gemacht. In einem etwa 25 Zentimeter hohen Tongefäß lagen des Holzes in eine spezifische Form zu bringen weiß. Daneben wären zusagt, aneignet. 78 goldene Gegenstände, darunter acht schön verzierte Näpfe, ein noch Peter Breuers Elefanten aus Ebenholz zu nennen.... Nebendicker gewundener Halsring, 33 Kleinere Drahtspiralringe, eine Menge bei: Geschmadlosigkeiten, wie„ der Sklavenhändler", ein oller Orientale, Einführung automatischer Sicherheitssignale. Zum erstenmal wird von Drahtbündeln und zusammengedrehter Blechstreifen. Der Fund, der ein Mädchen feilhält, oder Jesus , von einem weiblichen Att jegt eine jener automatischen Signalvorrichtungen, die in den letzten der ungefähr 2, Kilogramm wiegt, entstammt der letzten Bronzeüberfallen, Geschmacklosigkeiten wie diese wären auch in jedem anderen Jahren von der Technif ersonnen wurden, im großen Stile auf geit, etwa dem 7. oder 8. Jahrhundert v. Chr., und ist einer der Material unmöglich. R. Br. einer europäischen Vollbahn eingeführt: die franzöfifche Südbahn bedeutendsten Goldfunde, die je in Deutschland gemacht worden sind.
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