Dr. 123. 30. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt

Mittwoch, 21. Mai 1913.

zeichnet; wir konnten aber dabei dem Vorsitzenden den Vorwurf nicht bürgerliche Presse offen zugibt, nur in dem Wunsche zu suchen, das

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13. Perbandstag des Verbandes der Schiffszimmerer. ersparen, daß er das Referat Gleichaufs nicht auch inhaltlich Dividendenniveau mit Rücksicht auf die Arbeiterschaft und gedeckt hatte. Herr Hartmann war über unseren berechtigten ihre eventuellen 2ohnforderungen, sowie im Hinblick In Hamburg traten am Sonntag, 18. Mai, die Delegierten des Vorwurf sehr erzürnt, und um sich zu retten, verschob er das An- auf Steuerfragen nicht weiter in die Höhe gehen zu laffen. Die Verbandes der Schiffszimmerer zur 13. Generalversammlung zugriffsfeld und behauptete, wir hätten dem Verbandstage schlappes Dividende, die in den legten sechs Jahren 40, 40, 36, 36, 36 und fammen. Allers vom Hauptvorstand betonte in seiner Eröffnungs- Eintreten für den Referenten vorgehalten. Wir haben das zwar rede die außerordentliche Bedeutung der diesjährigen General- damals noch nicht getan; daß aber auch dieser Vorwurf fehr berechtigt 40 Prozent betrug, will die Geſellſchaft nicht weiter versammlung, die sich mit der Verschmelzungsfrage zu beschäftigen wäre, geht schon zur Genüge aus der„ Wacht". dem Organ des höhen, um der ,, Begehrlichkeit" Der Arbeiter nicht Ge­habe. Erschienen sind 29 Desgierte, die 56 Orte vertreten. Der Reichsvereins liberaler Arbeiter und Angestellten hervor, wo Herr legenheit zu Forderungen zu geben. Eine Ansammlung Vorstand wird durch Allers, Michers und Biehl, der Aus- Anton Erkelenz , dem doch wahrlich nicht Voreingenommenheit von Reserven ist auch ist auch nicht mehr gut angångig; sind schuß durch Jandrey, die Generalkommission durch Knoll gegen den Gewerkverein nachgesagt werden kann, schreibt: doch die wertvollen Anlagen bereits so gut wie ganz abgeschrieben. Berlin vertreten. Die Verhandlungen begannen am Montag mit der Die Tagung selbst hat den mutigen Worten ihres Vor- Die Kraft- und Fabrikationsanlagen stehen nur noch mit je 2 M., Erstattung des Geschäftsberichts durch Allers. Der Mitglieder- fizenden leider nicht den Rückhalt gegeben, den sie verdienten. die Mobilien mit 3 M., die Utensilien und Werkzeuge mit 2 M., verlust sei darauf zurückzuführen, daß wegen der Verschmelzungs- Und einer fand fogar etwas wie eine Entschuldigung vor den die Bahnanschlußanlagen mit 1 M. zu Buch. Auch das Patent­angelegenheit ein Teil der Mitglieder, darunter die Zahlstelle hohen Würdenträgern." Wilhelmshaven , zum Metallarbeiterverband übertrat. Einige von Dieser Eine war Herr Karl Goldschmidt , der Verbands- fonto figuriert nur mit 1 M. in der Bilanz. Dieses Konto hat da­ber Berba einzelnen Mitgliedschaften ausgesprochene Ausschlüsse wegen Bagatell- borfigende. Es ist selten ein Verbandsvorsitzender von den Verbands- bei für die Gesellschaft, die künstliche Seide, Kunststroh und ähnliche fachen ließen erwünscht erscheinen, das Recht des Ausschlusses von den mitgliedern so desavoniert worden, wie Herr Goldschmidt auf Zelluloseprodukte aus Holzstoff herstellt, besonderen Wert, da ihre Einzelmitgliedschaften auf die Zentralinstanzen zu verlegen. Die dieser Tagung. Anträge, die er stellte, fielen unter den Tisch; in tünstlichen Verfahren durch zahlreiche Patente im In- und Auslande Unternehmer der Flußschiffwerften überließen in neuerer Zeit wie feiner Leifetreterei nach oben hin und in seiner unsicheren Sachlich geschützt sind. Auch laufen die wichtigsten Patente erst im Jahre andere Unternehmer die Leitung der Bewegungen den Vertretern feit bei der Begründung und Vertretung der„ fundamentalen Grund- 1920 ab. ihrer Organisation, was für den Verbandsvorstand als Verhandlungs- fäße" des Verbandes bot er ein Bild erbarmungswerter Unzuläng An der Berliner Börse stiegen die Kurse der Glanzstoffabriken kontrahent eine Vermehrung der Arbeiten bedeute. Im übrigen verwies lichfeit. Es muß herzlich schlecht um einen Vorsitzenden oder um die der Redner wie auch der Kaffierer Wichers beim Staffenbericht auf Sache des Verbandes gestellt sein oder gar um beides, wenn in der auf die Meldung von der Ausgabe der Gratisaktien am den gedruckten Geschäftsbericht, dessen wesentlichen Inhalt wir bereits Einleitungerede bei der Begründung der Verbandsgrundsäge nur um 10 Proz. auf 835 Proz. mitteilten. Nach unwesentlicher Debatte wurde der Bericht des Aus- dann schwache Zustimmung und Beifall zu hören war, wenn Aus­fchusses gegeben, der eine lebhafte Diskussion über Unstimmigkeiten fälle gegen die roten Gewerkschaften" gemacht wurden. zwischen den Zahlstellen Hamburg und Reiherstieg einerseits und Weddel andererseits hervorrief. Die Angelegenheit wurde schließlich durch einen Vergleich geregelt.

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Kapitalistischer Raubban.

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am Montag

Aus den Referaten sei der Vortrag des Abgeordneten Wein- Die planlose, allein von Gewinngier beherrschte Jagd auf Belz­bausen besonders erwähnt und zwar deshalb, weil er für einen tiere birgt für den Bestand der russisch- sibirischen Tierwelt die Arbeiterberufsverein zwar merkwürdig, aber für die Zukunft der Gewert- größten Gefahren. Das ergibt sich aus einem Bericht des Konsulats Eine längere Debatte entspann sich auch über die Wahl des vereinsbewegung von Bedeutung und schon für ihren gegenwärtigen in Moskau über die Jr biter Messe, der Hauptvermittlungsstelle ersten Vorsitzenden. Auf dem letzten Verbandstag in Berlin wurde Charakter bezeichnend ist. In seinem Referat, das sich„ ko ali- ür den russisch- sibirischen Pelzhandel. Man liest da, daß in Jrbit Schmidt zum Vorfizenden gewählt, der aber wegen Krankheit das tionsrecht der Staatsarbeiter" benannte, brachten diesem Jahre zum Verkauf tamen: Umt nicht antreten konnte. Die Wahl von Allers, die von einer Weinhausen statistisches Material über die Anzahl der Staats­Kommission vorgenommen werden mußte, wurde von Breslau aus arbeiter, die er auf etwa 630 000 fchägt, von denen 273 000 orgas Feh( fibirisches Eichhörnchen) 4 000 000 Felle 200 000 wegen eines Formfehlers angefochten. Auf dem Verbandstag fand nifiert sind, und zwar nur 22000 in den Gewerkvereinen. Hier Hermelin die Sache ihre Erledigung, weil man mit der Anstellung Allers stehe den Hirsch- Dunderschen ein weites Rekrutierungsgebiet offen; Weißfuchs 56 500 nachträglich recht zufrieden war. 11 000 besonders qualifiziert aber seien gerade die Gewerkvereine für die Zobel Darauf berichtete Ilers über die Verschmelzungsangelegen- Staatsarbeiter, da sie, wie es in der darauf angenommenen Refolu- Außerdem wurden noch ungezählte Mengen Felle von Rotfüchsen , heit. Auf Beschluß des Berliner Verbandstages verhandelte der tion hieß, auf das Streikrecht in den sogenannten gemeinnötigen" Wölfen, Luchsen, Bären, Ottern, Iltissen, Mardern, Dachsen, Weiß­Vorstand mit den Verbänden der Metallarbeiter und der Holz- Betrieben verzichteten. Als gemeinnötig" wurden, nach rein forma hasen usw. an den Markt gebracht. Troz dieser riesenhaft er­arbeiter über die Verschmelzung. Die genannten Verbände stellten liftischer Methode, die Eisenbahn-, Militär-, Werft- und städtischen scheinenden Ziffern ist gegen früher eine starte Abnahme fest­sich auf den Standpunkt, daß die Mitglieder des Schiffszimmerer- Betriebe bezeichnet. Wie man leichtherzig die logische Konsequenz zustellen. So wird berichtet, daß Zobelfelle um 15-20 Proz. verbandes, je nachdem sie im Eisenschiffbau oder im Holzichiffbau des Koalitionsrechts, die gemeinsame Kündigung und Arbeits im Preise stiegen, aber nur einen Umfag von 1900 000 gegen beschäftigt sind, sich dem betreffenden Verbande anschließen sollten. einstellung preisgeben fann, ohne überhaupt nur begründete Hoffnung 2 350 000 Mart im Vorjahre erreichten. Die Ernte in Der Vorstand mußte aber auf einen geschlossenen Anschluß an einen zu haben, von den Behörden dafür einigermaßen gleichwertige rohem Feh", wie der Konsulatsbericht sagt, ist von 6,7 Mil­der Verbände beſtehen. Eine Statistit ergab, daß die übergroße Gegenleistungen zu erhalten, ist für einen Gewerkschaftsführer( und lionen um 2,7 Millionen auf 4 Millionen zurückgegangen." Die Mehrzahl der Mitglieder des Schiffszimmererverbandes im Holz das wollen doch die Herren nach ihren Behauptungen sein) geradezu Barbarei dieser Tiervernichtung beleuchtet bligartig eine Stelle schiffbau beschäftigt ist. Die Verhandlungen fanden ihr Ende unverantwortlich. des Berichts, wo feſtgeſtellt wird, bas von den 56500 gelden bort mit der Abmachung, daß der Generalversammlung der Diefer man fann es nicht anders nennen Verrat von Weißfüchsen nicht weniger denn 45 000 von neugeborenen" Schiffszimmerer der Anschluß an den Holzarbeiterverband vor- Arbeiterrechten läßt sich nur daraus erklären, daß die Führer der Füchsen, sogenannten Krestowatiti stammen. Wie unsinnig diese geschlagen werden solle. Ueber den Anschluß der im Eisenschiffsbau Gewerkvereine angesichts der dauernden Stagnation der Mitglieder Schlachterei selbst vom kapitalistischen Standpunkte aus ist, verrät der beschäftigten Schiffszimmerer an den Metallarbeiterverband sollte fich zahl die Unmöglichfeit eingesehen haben, daß mit der Gewerkvereins Konsulatbericht in der unwilligen Bemerkung:„ Es ist sehr bedauer­dieser mit dem Holzarbeiterverband verständigen. Diejenigen Mit- taktit Arbeiterpolitik nicht getrieben werden kann; und sie versuchen lich, daß durch den planlosen Fang dieser jungen Tiere der Weiß­glieder, die in beiden Branchen tätig sind, sollten beim Holzarbeiter es nun Weinhausen selbst erblickte in seinem Referate, ohne fuchs seltener wird. Es werden dadurch große Kapitalien ver berband bleiben. Widerspruch zu finden, im Beamtenideal das Endziel der Gewert geubet, denn diese Krestowatifi usw. würden im nächsten Jahre vereinspolitik mit Beamtentaktik Beamtenpolitik zu treiben. Tun rauche Weißfüchse geben." die Hirsch- Dunckerleute aber dies, dann müssen sie auch in Zukunft und für immer darauf verzichten, unter die ernst zu nehmenden Ar­beiterberufsvereine gezählt zu werden. yoga se seria g

Eine ganze Reihe von Zahlstellen fordert in den zum Verbands­tag gestellten Anträgen das Fortbestehen des Verbandes. Andere fordern den Anschluß an den Metallarbeiterverband. In der Dis­fussion wandten sich die meisten Reduer gegen die Verichmelzungs­bedingungen. Die Verhandlungen Tonnten nicht zu Ende geführt werden, und werden am Dienstag, 20. Mai, fortgesett

Der 18. Verbandstag der Deutschen Gewerkvereine.

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Zuckerwucher. Die Regierung und die Gerichte der Vereinigten Staaten befinden sich auf einem angeblich ernst gemeinten Kriegs­auge gegen die 2 Trusts und die einzige Folge ist, daß die Bekämpften fich des besten Wohlfeins erfreuen. Sie können sogar wieder auf neue Pläne finnen, wie das Beispiel des Zuckertrusts beweist. Trozz

Hus Industrie und Bandel. aller bleugnung fann es als sicher gelten, daß er hinter einer noch

Gratisaktien.

bunden.

in Vorbereitung befindlichen großen Sache" steckt, der Gründung In der vergangenen Woche tagten nach der üblichen drei­der Luisiana Sugar Cane Company. Diese Vereinigung von Roh­Die Aftien der Vereinigten Glanzstoffabriten zuderinteressenten will nämlich nichts mehr und nichts weniger. als jährigen Bauſe wieder einmal die Hirsch- Dunderschen Gewerk A.-G. zu Elberfeld sprangen zu Anfang dieses Monats plößlich in unter Aufwand von 60 Millionen Dollar Kapital die 164 8uder­bereinler. Es war nicht zu erwarten, daß die Tagung etwas Neues wenigen Tagen um 150 Prozent in die Höhe, von 688 Prozent fabriten des Staates Louisiana auftaufen, um nur 50 bringen würde, nachdem die Mitglieder der Gewerkvereine jahrzehnte- Ende April auf 825 Prozent am 5. Mai. Als Ursache für die ge- davon im Betrieb zu lassen. Auch ein nur teilweises Gelingen lang in ihrem Dogma von Harmonie und Selbsthilfe erzogen worden find, und da fie in ihren Unterstützungskassen die Lösung aller waltigen Kurssteigerungen wurde schon damals eine Kapitalserhöhung wäre für die Konsumenten mit den unangenehmsten Folgen ver­Probleme zu finden hoffen. Wenn überhaupt die Presse Notiz vom mit wertvollen Bezugsrechten für die Aktionäre genannt. Jegt teilt Verbandtstage genommen hat, dann nur deshalb, das hat in das Unternehmen in der Einberufung für die nächste außer- Das Kohlensyndikat förderte im Monat April 8,9 millionen glüdlicher Selbftironie der Verbandstagsvorsitzende Hartmann ordentliche Generalversammlung mit, welcher Art das Geschenk Tonnen( im Vorjahr 7,5 Millionen). Die arbeitstägliche Förderung ganz richtig erfannt und ausgesprochen weil gleich am ersten an die Aktionäre sein wird: die Mittel für die Kapitalerhöhung um 2,5 war nur um weniges gerinder als im März. Der rechnungsmäßige Lage zwei Regierungsvertreter Gelegenheit nahmen, die durchaus auf 7,5 Millionen Mark soll aus Refervefonds entnommen und den Absatz war gegen das vormonatige Ergebnis in der Gesamtmenge verständnislose Stellung der Regierung zu allen Berufs- Aktionären die neuen Aktien gratis zur Verfügung gestellt werden. höher, im arbeitstäglichen Durchschnitt niedriger. Der Kotsabfazz vereinigungen der Arbeiter wieder einmal in besonders krasser Form Wie schon aus der Gratishergabe der Aktien hervorgeht, handelt es ist gegen das Ergebnis des Vormonats zurückgeblieben. Der Rück­zu dokumentieren. Daß der als Gast anwesende Beauftragte des Staatssekretärs sich bei der Erhöhung keineswege darum, ein Kapitalsbedürfnis der gang entfällt hauptsächlich auf den inländischen Absatz in Hochofen­fots. Die Ursache des schwächeren Stotsabsages ist, da sich die des Innern, Geheimrat Sie fart, nach einem Referate des Verbands- Gesellschaft zu befriedigen. Schon die letzte Kapitalsvermehrung deutsche Roheisenerzeugung im April arbeitstäglich auf der Höhe des fetretärs Gleich auf sich herausnahm, den Vorsitzenden aufzu- bon 1909 diente nur dem Zweck, den Aktionären besondere zu- Bormonats gehalten hat, darin zu erblicken, daß die am 1. April fordern, den Referenten wegen der Feststellung von Tatsachen zu wendungen zu machen. Auch jetzt ist der Grund für diese Kapitals- dieses Jahres in Kraft getretene Preiserhöhung die Hochofenwerke rügen, hatten wir schon am vorigen Mittwoch gebührend gekenn- erhöhung und diese besondere Zuwendung an die Aktionäre, wie die in den Vormonaten zu stärkeren Bezügen veranlagt hat.

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Mittwoch Donnerstag

Freitag Sonnabend Sonntag

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