ür. 123. 30. Zahrglmz. 3. KnlM des Jutmirts" J ftlintt loMIntt. Mmch. 21. Uli 1913. AahlmZnvei'-Stichu'ahIen. Im 4. Lauotagswahlbeztrk findet in folgenden UrWahlbezirken Stichwahl zwischen sozial' demokratischen und freisinnigen Wahlmännern statt. 210. Nrwahlbezirk, III. Abteilung, zu wählen: Ein Wahlmann. 213. Urwahlbezirk, III. Abteilung, zu wählen: Zwei Wahlmanner. 216. Urwahlbezirk, HI. Abteilung, zu wählen: Zwei Wahlmänner. 236. Urwahlbezirk, H. Abteilung, zu wählen: Zwei Wahlmänner. 246. Urwahlbezirk, H. Abteilung, zu wählen: Ein Wahlmann. 377. Urwahlbezirk, H. Abteilung, zu wählen: Zwei Wahlmänner. Die Genossen der übrigen Urin ahlbezirke, welche nicht zur Wahl stehen, werden gebeten, zahlreich zu erscheinen und Wahlhilfe zu leisten. Es muß alles daran gesetzt werden, damit die noch ausstehenden Bezirke erobert werden. DaS Wahlkomitc». Die Stichwahlen im Vi. Landtagswahlbezirk. In den Urwahlbezirken 1341— 1343 und 1346 finden die Stichwahlen der l. Abteilung statt. In den Urwahlbezirken 1265, 1266, 1269, 1223, 1246, 1243, 1244, 1248, 1249, 1256, 1265, 1271, 1272, 1273, 1275, 1277, 1273, 1281, 1284, 1287, 1296, 1365 finden in der N. Ab teilung Stichwahlen statt. In den Urwahlbezirken 1176, 1178, 1186, 1181, 1183, 1184, 1185, 1186, 1188, 1189, 1191, 1192, 1193, 1194, 1196, 1138, 1266, 1253, 1266, 1282, 1285, 1293, 1363, 1364, 1366 finden die Stichwahlen in der III. Abteilung statt. Im einzelnen handelt es sich um folgende Bezirke und Wahllokale: 1176. Friedrich-Karlufer von Moltkebriicke bis Alsenbriuke, Jnvalidenufer 57— 79, Alt-Moabit 1— 10 und 130— 145, Lehrter Bahnhof , Stadtbahnbogen 290—328, Wilhelmsufer. Wahl!.: Alt- Moabit 130 bei v. Borde. 1178. Flemingstr. 1— 2, Gerhardstr. 1— 5 und 13— 18, Lüneburger Str. 12, Werftstr. 6— 13. Wahll.: 187. Gem.-Schule, Gerhardstr. 4-5, Turnhalle. 1180. Flemingstr. 15-16, Lüneburger Str. 13— 30, Paul- stratze 18— 20 und 21, Spenerstr. 19 und 20, Stadtbahnbogen 391 bis 410. Wahll.: Lüneburger Str. 12 bei Rockel. 1181. Flemingstr. 3— 14, Melanchthonstr. 1 und 23, Paulstr. 10 bis 17 und 21a— 27. Wahll.: Paulstr. 30 bei Letz. 1183. Melanchthonstr. 2—12 und 27. Spenerstr. 9—13 und 26 bis 30. Wahll.: 31. Gem.-Schule. Ält-Moabit 23, Turnhalle. 1184. Melanchthonstr. 19—26, Spenerstr. 14—18 und 21— 25. Wahll.: Spenerstr. 20 bei Fahnick. 1135. Alt-Moabit 11— 16, Rathenower Str. 79— 83. Wahll.: Alt-Moabit 14 bei Stein. _ 1186. Alt-Moabit 17 und 114—120, Spenerstr. 1—8 und 31 bis 35. Wahll.: Spenerstr. 5 bei Wermelskirchen . 1188. Calvinstr. 15— 21a, Helgoländer Ufer, Kirchstr. 11— 16, Melanchthonstr. 16— 18, Thomasiusstr. 11— 16. Wahll.: Melanchthonstr. 23 bei Schuchardt. 1189. Calvinstr. 8—14 und 22—29, Melanchthonstr. 13—15. Wahll.: Calvinstr. 21a bei Niegisch. 1191. Äirchstr. 1—10 und 17—23, Alt-Moabit 107—108. Wahllokal: Kirchstr. 18 bei Anderfuhr. 1192. Bochumer Str. 1—4, Elberfelder Str. 1— 5 und 35— 40, Alt-Moabit 30—826, Ottostr. 1�, der westliche Teil des kleinen Tiergartens von Thusncldaallce bis Otwstraße. Wahll.: Alt- Moabit 80 bei Norbert. 1193. Dortmunder Str. 8, Elberfelder Str. 9— 20, 24— 25 und 27— 28. Wahll.: Elberfelder Str. 11 bei Burmeister. 1194. Bochumcr Str. 5-10, Elberfelder Str. 6-8 und 20-34, Essener Str. 12—21. Wahll.: 231./263. Gem.-Schule, Bochum er Straße 8c, Turnhalle. >> 1196. Bochumer Str. 21— 27,'Crefelder Str. 1— 6 und 16— 17, Esiener Str. 7—11, Alt-Moabit 83— 83c. Wahll.: Crefelder Str. 6 bei Finkentey. 1198. Bochumer Str. 14— 20, Bundesratufer 1— 9, Crefelder Straße 7— 15, Essener Str. 22 bis Ende. Wahll.: Crcfelder Str. 18 bei Köpkc. 1200. Agricolastraße von Solinger Straße bis Wickinger Ufer, Elbcrfelder Str. 21 und 23. Jagowstr. 4a— 8 und 36— 42, Levctzow- straße 1— 10, 18—24 und 26, Tile Wardenbergstr. la— 4 und 25 bis 30, Wickinger Ufer 4 bis Ende. Wahll.: 199./205. Gem.-Schule, Lcvetzowstr. 26, Turnhalle. 1205. Bcusselstr. 1, Gotzkowskystr. 18— 23, Levetzowstr. 25, Alt- Moabit 47— 71a, Zinzendorfstr. 1— 5 und 10— 18, Zwinglistr. 30. Wahll.: Alt-Moabit 47-48 bei Limbourg . 1206. Alt-Moabit 35—38 und 77—79, Ottostr. 11. Jagow- straße 21— 24 und 26— 30. Wahll.: Alt-Moabit 77 bei Hindemith . 1209. Jagowstr. 25, Alt-Moabit 39— 46 und 72— 76, Zinzendorfstr. 6— 9. Wahll.: Alt-Moabit 76 bei Hagedorn. 1229. Waldstr. 16—21 und 39—41, Wiclefstr/ 27— 28. 42 und 43. Wahll.: Waldstr. 21 bei Schwarz. 1240, Oldenburger Str. 15— 18 und 33— 35, Wiclefitr. 8— 13 und 57—62. Wahll.: Wiclefitr. 58 bei Reschke. 1243. Bremer Str. 20—26 und 46— 57, Wiclefitr. 5— 7 und 63— 65. Wahll.: Bremer Str. 54-55 bei Zeidler. 1244. Wilhclmshavencr Str. 14— 23 und 50— 56. Wahll.: Wilhclmshavenerstr. 14 bei Trill. 1248. Oldcnburgcr Str. 26— 28, Siemensstr. 19— 42, Straße 30 lAbt. VIII), Unionplatz, Unionstraßc. Wahll.: Siemensstr. 26 bei Wache. 1249. Birkenstr. 31—32 und 45— 49, Wilhelmshavener Str. 24 bis 32 und 48— 49. Wahll.: Wilhclmshavener teir. 24 bei Köhler. 1253. Oldenburger Str. 1— 5 und 46— 49, Turmstr. 36—47 und 81—85. Wahll.: Turmstr. 37 bei Gisa. 1256. Emdener Str. 9, Oldenburger Str. 13— 14 und 38— 45, Waldenscrstr. 7—8 und 26— 28. Wahll.: Oldenburger Str. 40 bei Röder. 1260. Ärminiusplatz, Am ArminiuSplatz, Bredowstr. 1— 7 und 48— 50, Breuer Str. 1— 12a und 66— 76, Bugenhagenstr. 7— 8, Jonasstraße. Turmstr. 33— 35, Waldenscrstr. 1 und 35. Wahll.: Bremer Str. 72-73 bei Schölzel. 1265. Birkenstr.- 60-61, Lübecker Str. 8— 21, Perleberger Straße 33, 34, 36 und 40—41. Wahll.: Lübecker Str. 16 bei Toll. 1271. Birkenstr. 17— 24 und 55—.59, Havclberger Str. 29—31, Lübecker Str. 25 und 26. Wahll.: Birkenstr. 58 bei Lemke. 1272. P'rkenstr. 25—28 und 51— 54. Stendaler Str. 11. Stsphanstr. 37—45, Stromstr. 33a. Wahll.: Birkenstr. 25 bei Baumann. 1273. Havelberger Str. 1— 9 und 22—23, Pcrlcberger Str. 32. Wahll.: Havelberger Str. 24 bei Pallavicini. 1275. Putlitzstr. 5— 10 und 12— 15a, Salzwcdclcc Str. 10—16. WaM: Putlitzstr. 10 bei Hartmann. 1277. Havelberger Str. 10—21, Quitzowftr. 119 und 120, J Stendaler Str. 9— 10 und 12—15, Stephanstr. 24—26 und 46— 48. 'Wahll.: Havelberger Str. 12 bei Wauschkun. 1279. Perleberger Str. 51, Rathenower Str. 48— 49, Stendaler Straße 1— 8 und 16— 23. Wahll.: Stendaler Str. 2 bei Donner 1281. Ouitzowstr. 38— 78, 110—114, 116—118 und 121—128, Rathenower Str. 34— 41, Stephanstr. 16 und 54— 55. Wahll. Ouitzowstr. 62 bei Hehder. 1282. Kruppstr. 10—13, Rathenower Str. 50— 63, Wilsnackcr Straße 29—30. Wahll.: Rathenower Str. 60 bei Mosebach. 1284. Pcrlcberger Str. 48a, Wilsnacker Str. 31— 37 und 39 bis 45. Wahll.: Wilsnacker Str. 36 bei Kadow. 1288 Birkenstr. 1— 6 und 71— 78, Rathenower Str. 64— 63. Wilsnacker Str. 20—28 uA> 46—47. Wahll.: Wilsnacker Str. 27 bei Altenburg . 1287. Bandclstr. 12—19 und 22—31. Wahll.: Birkenstr. 70 bei Gallmann. 1293. Drehsestr. 1-2 und 18— 22, Pritzwallcr Str. 1— 9, Rathe nower Str. 69— 78, Turmstr. 1— 5a und 88— 93, Wilsnacker Str. 7-8. Wahll.: Pritzwallcr Str. 15 bei Kalkowsky. 1296. Ouitzowstr-. t*l, Stephanstr. 1—8 und 60—63. Wahll. Stephanstr. 5 bei Dietrich. 1303. Äruppstr. 5— 8 und 14— 15, Rathenower Str. 9— 19, Kaserne des 2. und 3. Bataillons des 4. Garderegiments zu Fuß. Wahll.: Kruppstr. 9 bei Brosin. 1304. Döberitzer Straße, Heidestr. 1— 20 und 34— 73, In. validenstr. 50—55, Lehrter Str . 1— 5d. Wahll.: Jnvalidenstr. 53 bei Bergs. 1305. Heidestr. 21— 33, Lehrter Str . 45—46, Am Nordhafen — südwestliches Ufer zwischen der Heidestraße und Kieler Brücke, Perleberger Str. 61—63, An der Putlitzbrücke, Pullitzsteg, Bahnho Putlitzstraße, Südufer. Torfftr. 5-8 und 32—35. Wahll.: Süd. ufer 22 bei Nitzschke. 1306. Lehrter Str. 6—35. Wahll.: Lehrter Str. 34 bei Klunter. 1341. Buchstraße, Föhrer Str. 3-5, Nordufer 13 bis Föhrer Straße. Wahll.: Buchstr. 3 bei Linke. 1343. Fehmarnstr. 13—14, Nordufer 5—9, Torfstr. 21— 29, Wahll.: Torfstr. 29 bei Stall. 1346. Fehmarnstr. 15— 25, Föhrer Str. 8. Wahll.: Föhrer Straße 10 bei Tamms. flu$ der CungenlKilltälte Slawentzitz , die in Oberschlefien(Regierungsbezirk Oppeln ) liegt, aber auch von der Landesversicherungsanstalt Brandenburg zur Unterbringung ihrer Kranken mitbenutzt wird, berichtet man uns über allerlei Uebelstände. An der Spitze stehen, wie üblich, Beschwerden über M ä n g e der Beköstigung, doch scheint diese Klage zum Teil sich daraus zu erklären, daß die Bewohner der Vororte Berlins an die schlefifche Küche meist nicht gewöhnt sind. Man sagt uns auch, daß es der dargereichten Kost an der wünschenswerten Abwechselung fehle, so daß selbst diejenigen, die gegen die Güte der Speisen und gegen die Art ihrer Zubereitung zunächst nichts einzuwenden haben, allmählich Widerwillen dagegen empfinden. Weil wir wisien, daß in Anstalten nicht der Geschmack jedes einzelnen maßgebend sein kann, wollen wir auf die Beköstigungsfiage nicht weiter eingehen. Hervorheben möchten wir nur, daß mindestens die Milch doch wohl in bester Qualität gereicht werden könnte. Die von uns befragten Personen gingen in ihren Ansichten über Güte und Schmackhaftigkeit mancher Speisen weit auseinander, aber einig waren sie darin, baß die Milch nicht fett genug fei und keineswegs zu reichlichem Genuß anreize. Andere Klagen betreffen hygienische Mängel, wie man sie in einer solchen Anstalt eigentlich nicht erwarten sollte. Die Lungenheilstätte liegt nicht im oder am Walde, sondern mitten im Dorfe. Sie hat zur Beseitigung ihrer Fäkalien eine Anlage, deren Düfte' die Luft des Gartens erfüllen, so daß der Aufenthalt in ihnr bei wärmerem Wetter und ungünstiger Windrichtung manchem als eine sehr fragwürdige Erholung gilt. Bedenklich scheint uns auch, daß in den Schlafräumen die Fußböden parkettiert sind und ihnen daher nicht allzuviel Feuchtigkeit zugemutet werden kann. tadelt wird ferner, daß die Badegelegenheit gegenüber der Zahl der Insassen unzureichend sei und daß die Reinigung der Bade. wannen, da sie den Kranken selber überlassen wird, mangel. Haft bleibe. Daß in Beschwerden über Anstaltsmängel auch die Klage über ungehörige Kontrolle der Lektüre immer wiederkehrt, ist be- könnt. In Slawentzitz war einigen Patienten der von ihnen abonnierte orwärts' nicht ausgeliefert worden. Auf ihre Beschwerde soll der Chefarzt Dr. Stolzenburg ihnen erklärt haben, er habe nicht nötig. dieses Blatt in der Anstalt verteilen zu lassen. Der Postbote händigt dort nicht selber den Abonnenten die Zeitungen ein, sondern gibt sie beim Personal ab. Dr. Stolzenburg scheint nun zu meinen, daß ein Personal nicht dazu da sei, den„Vorwärts' zu verteilen. Wenn die Angabe, daß er gegenüber den Beschwerdeführern den „Vorwärts' ein„Schweineblatt' genannt habe, zutrifft, dann können wir das Urteil über diesen Herrn getrost unseren Lesern überlassen. Die„BorwärtS'-Abonnenten ließen sich natürlich nicht davon ab halten, das ihnen zusagende Blatt nach wie vor zu lesen. Sie waren nur genötigt, fortan selber zur Post zu gehen und eS dort abzuholen. Bildet der Herr Chefarzt sich ein, daß er durch solche Maß regeln die«Unzufriedenheit' aus der von ihm geleiteten Anstalt verbannen kann?__ parte!-)Zygelegenbeiten. Neukölln. Heute abend findet bei Bartsch, Hermannstr. 49, die Versammlung der Jugend'ektion statt. Tagesordnung: 1. Vortrag über:„Der deutsckie Bauernkrieg.' Referent: Genosse Eberlein. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Charlottenburg . Genossen, die gewillt sind, bei den heute in Wilmersdorf stattfindenden Stichwahlen zu helfen, werden gebeten, sich Lauenburger Str. 20 bei Schilling zu melden. Wilmersdorf . Halcnscc. Heute Mittwoch, finden in unserem Orte die S t i ch w a h l e n in den einzelnen Urwahlbezirken in der Zeit von 5—8 Uhr statt. Die Genossen wollen sich zur Erledigung der notwendigen Arbeiten rechtzeitig in ihren Bezirkslokalen einfinden. Der Borstand. Zossen . Am Donnerstag, den 22. Mai, abends S'/a Uhr, im Lokal von Scherler: Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: Vortrag Über die Geschichte des Sozialismus. Referent: Alfred Scholz- Neukölln. Teltow . Am Mittwoch, den 21. Mai, abends 3 Uhr: Mitglieder- Versammlung des Wahlvereins. Wichtige Tagesordnung. TrO�in. Am 22., 23. und 25. Mai feiert die hiesige Schützen- gilde ihr diesjähriges Schützenfest, wozu sie natürlich Massenbesuch erwartet. Da dieses Lokal der Arbeiterschaft zu Versammlungs- zwecken versagt ist, erwartet die örtliche Organisation schon aus diesem Grunde strengstes Fernbleiben von diesem Schützenrummel. Spandau . Heute Mittwoch, den 21. Mai: Jahlabend in allen Lokalen. Am Freitag, den 30. Mai: Generalversammlung bei Köpnick, Pichelsdorfer Str. 36. öerluier Nadmcbten» Die Hochzeit am Kaiserhofe gibt der bürgerlichen Presse wieder einmal Stoff zu lang- atinigen Abhandlungen über die Zeremonien bei der Ver- heiratung einer Prinzessin. Da liest man von dein Fackeltanz, den die Minister� aufführen müssen, dort wird berichtet von dem berühmten strunipfband, das für die Braut angefertigt und so hergestellt wird, daß es an Stelle des kost- baren Schleiers in kleinen Portionen an die Hochzeitsgäste als Andenken verteilt werden kann. Andere Blätter berichten seit Wochen über die Brautausstattung und alle die Bor- bereitungen, die zur Hochzeit der Kaisertochter getroffen wer- den. Gewissenhaft wird aufgezählt, welche Persönlichkeiten zu Gast geladen sind, an welchen: Zeitpunkte dieselben in Berlin eintreffen und wo sie wohnen werden. Um sich oben in empfehlende Erinnerung zu bringen. sind jetzt die Hoflieferanten und solche, die es werden wollen, dabei, die Straße„Unter den Linden " zur Hochzeitsstraße auszuputzen. Fahnenmasten, Girlanden und bunte Fähnchen sind in Massen bestellt und sollen die Linden schmücken. Lang- herabhängende Fahnen wird das Brandenburger Tor zeigen. Die Tintenkulis der Speichelleckerorgane spitzen schon die Federn, um ihre üblichen byzantinischen Begrüßungsartikel zu schreiben,„daß unser ganzes deutsches Volk, zu den Gratulanten gehöre",„daß es teilnehme an den Freuden des Herrscherhauses". In Wirklichkeit weiß das Volk kaum den Namen des Brautpaares und betrachtet das große Prunkfest als das, was es ist: eine reine Privatangelegenheit der kaiserlichen Fa- milie, die wohl Unsummen von Geld kosten wird, die aber für weitere Kreise keinerlei Interesse hat, wenn nicht etwa das arbeitende Berlin durch polizeiliche Absperrungen in seinem Erwerb gehindert wird. Im übrigen freuen sich schon die Taschendiebe auf den Hochzeitstag, um den bei solchen Gelegenheiten nicht fehlew den Gaffern die Portemonnaies aus der Tasche zu ziehen. Absperrungen aus Anlaß der Ankunft des russischen Kaisers. Weil der Kaiser von Rußland nach Berlin kommt, werden am Vor- mittage des 22. d. M. folgende Vcrkehrsbeschränckungen angeordnet: Etwa von lOV* Uhr vormittags ab werden für Wagen, Reiter und Fußgänger gesperrt: Kaiser-Wilhelm-Brücke , Lustgarten, Schloßbrücke, Schloßfrei. beit, Fahrdämme des Platzes Am Zeughause und des Kaiser-Franz- Josef-Platzes, Fahrdämme, Reitweg und Mittelpromenade der Straße Unter den Linden und Pariser Platz. Später wird der Verkehr in der unmittelbaren Umgebung des Anhalter Bahnhofes, durch die Königgrätzer Straße, über den Pots- damer Platz, durch die Bellevuestraße, über den Kemperplatz, durch die Siegesallee , den östlich dieser belegenen Teil der Charlotten- burger Chaussee, über den Platz vor dem Brandenburger Tor sowie an den Uebergängen der Straße Unter den Linden an der Wilhelm-, Neuen Wilhelm-, Friedrich- und Charlottenstraße zeitweise abge- lenkt oder unterbrochen werden. Die Freigabe des Brandenburger TorS für den gewöhnlichen Verkehr wird voraussichtlich erst nach dem Abmarsch der spalier- bildenden Truppen möglich sein. Absperrungen am 21. Mai. Am 21. Mai werden aus Anlaß der Ankunft des englischen Königspaares von 10 Uhr vormUtagS an ge- sperrt: Kaiser-Wilhelm-Brücke , Lustgarten, Schloßfreiheit, Schloß. brücke. Fahrdämme des Platzes Am Zeughause und d«S Kaiser- Franz-Josef-PIatzes, Fahrdämme, Reitweg und Mittelpromenade der Straße Unter den Linden und Pariser Platz. Später wird der Verkehr in der unmittelbaren Umgebung des Lehrter Bahnhofs, über die Alsenbrücke, durch die Alsenstraße, an der Westseite des Königsplatzes, durch die Siegesallee und den öst- lich dieser belegenen Teil der Charlottenburger Chaussee, über den Platz vor dem Brandenburger Tor sowie an den Uebergängen der Straße Unter den Linden an der Wilhelm-, Neuen Wilhelm-, Friedrich- und Charlottenstraße zeitweise abgelenkt oder unter- brochcn werden. Eine Freigabe des Brandenburger Tors für den gewöhnlichen Verkehr wird voraussichtlich erst dann möglich sein, wenn die in der Straße Unter den Linden spalierbildenden Truppen abmarschiert sind, Volkskonzerte des Philharmonischen Orchesters zu Berlin . Wir werden ersucht, darauf hinzuweisen, daß die Pro- gramme für die in der Zeit vom 2. Juni bis 5. Juli statt- indenden Volkskonzerte des Philharmonischen Orchesters er- chienen und in den Verkaufsstellen: Berliner Gewerkschafts- kommission, Engelufcr 15 I, Zimmer 13, Bureaus des 4. und 6. Wahlkreises, Stralauer Platz 1/2, bezw. Neue Hochstr. 23, und in der Zeitungsspedition von Schmidt, Kirchbachstr. 14, nebst Eintrittskarten a 30 Pf. zu haben sind. Es wird er- ücht, sich rechtzeitig mit Eintrittskarten zu versehen, da nach »en bisher gemachten Erfahrungen dieselben kurz vor Statt- stiden vergriffen sind._ Der Unglücksfall bei den Charlottenburger Kanalisationsarbeiten. Aus Charlottenburg wird aus städtischen Kreisen zu dem Unglück geschrieben: Zur Vorbereitung der Besichtigung der Dükeranlagen ur die Untergrundbahn im Zuge der Bismarckstraße durch Mitglieder der Berliner Kanalisationsverwaltung waren zwei Kolonnen der Charlottenburger Kanalisationsverwaltung beauftragt, die Einsteige- chächte zu reinigen. Die Reinigung der Schächte am Knie war einer Kolonne, bestehend aus dem Kolonnensührer KaczmirowSli und den Kanalisationsarbeitern Grygier, Wichert und Wenzel II über- tragen. Zur zeitweiligen Kontrolle des GrundrohreS des Dükers ühren in dieses Einsteigeschächte hinab, in welche daS Grundrohr endet, jedoch gegen den Einsteigeschacht durch einen Flanschdeckel verschlossen wird. In dem Einsteigeschacht sammelt sich also kein Kanalivasser, sondern nur durch das Mauerwerk durchsickerndes reines Grundwasser. Der Höhestand dieses Grundwassers sollte bei dieser Gelegenheit durch die Kolonne festgestellt werden. ZU diesem Zweck stieg ungefähr um 3Jt 3 Uhr nachmittags ein Arbeiter auf den Steigeisen in den etwa 7 Meter tiefen Schacht. Stach einer von der Kanalisationsverwaltung erlassenen Vorschrift, die allen Arbeitern der Kanalisationsverwaltung mündlich bekanntgegeben wird und die tändig in den Arbeiterstuben aushängt, ist vor jedem Einsteigen in einen Brunnen ein offenes Licht an einer Schnur bis auf dm Wasserspiegel herabzulassen Dabei ist angeordnet, daß sich die Bedienungsmannschaften möglichst abseits von der Brumienössnung, keinesfalls jedoch etwa den Kopf über die Brunnenöffnung halten, um in den Brunnen hineinzusehen. Brunnen oder Sandsang dürfen erst bestiegen werden, wenn daS Licht nicht erlischt oder eine Explosion nicht erfolgt. Auf die Befolgung dieser Vorschrift wird streng geachtet. Wahrscheinlich m der Annahme, daß
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