Der Arbeiter- Sängerbund ein politischer Berein? Während Jünglings-, Krieger- und Jungdeutschlandvereine sich gegenseitig den Rang in der intensivsten politischen Betätigung ab­zulaufen suchen, ohne daß irgendeine behördliche Einrede bekannt geworden wäre, machen die Polizei- und Justizbehörden in ber­stärktem Maße gegen die unpolitischen Organisationen der Arbeiter mobil.

übergeben wurden, der dann auch die weitere Erziehung übernahm.

wußten nicht, wo sie geboren waren und ebensowenig konnte der Vater Angaben darüber machen. Vom 15. Lebensjahr an waren beide selber auf den Erwerb des Lebensunterhalts angewiesen. Später wurde der Bruder sogar zum deutschen   Militär eingezogen und mußte feine zwei Jahre bei der Infanterie abdienen. Bis dahin hatten beide keinerlei Schwierigkeiten mit Behörden. Dann aber führte das Schicksal das Mädchen nach Breslau   und von hier sollte sie auf Grund eines Ministerialerlasses über die Bekämpfung des Zigeuner we sens durch die Polizei ausgewiesen werden, ob­wohl sie bis dahin sich weder lästig gemacht" hatte, noch jemanden zur Last gefallen war.

über die Auslandsgeschäfte des Trusts aus: Der Trust erstredt seine wesen. Dabei ist noch eine Frage aufzuwerfen: warum ist recht interessanten Streitfache vor dem Bezirksausschus Geschäftsverbindungen über die ganze Welt. Er besitzt 268 Nieder- nicht gegen den Dienst herrn Antlage erhoben? in Breslau   gezeigt. Zum Glüd war der Bezirksausschuß noch laffungen in 60 Ländern,„ von Island   bis zu den Fidji- Inseln". War das Mädchen zur Zeit der Tat noch nicht 18 Jahre alt, nicht so bureaukratisch veranlagt, wie die Breslauer Polizei 40 000 Angestellte sind allein im direkten Ausfuhrgeschäft beschäftigt, so konnte nicht sie, sondern nur ihr geseglicher Vertreter Straf- und hob eine Ausweisungs- Verfügung gegen ein von einer das sich von 31 Millionen Dollar im Jahre 1904 auf 92 Millionen im Jahre 1912 gesteigert hat. 90 Proz. des amerikanischen   Aus- antrag stellen. Weil häufig in solchen Fällen die Stellung Zigeunerin stammendes Mädchen, das aber in Deuschland ge. Boren ist, wieder auf. landshandels in Stahl lägen in Händen der Gesellschaft. Schwierig eines Strafantrages unterbleibt und eine grausame oder bos  - Ein deutscher Untertan, ein Pferdehändler, hatte ein Liebes­keiten beständen nur in Deutschland  , Frankreich  , Italien  , Dester- hafte Behandlung der jugendlichen Personen dringend eine verhältnis mit einer Zigeunerin, dem ein 3 willings. reich und Rußland   wegen der hohen Zölle, und in Deutsch- Südwest  - Bestrafung erfordert, ist in die Strafgesegnovelle von 1912 paar, ein Junge und Mädchen, entsproß. Die Mutter afrifa jei kaum etwas zu machen, da die Deutschen   das dortige eine Vorschrift hineingekommen(§ 223, Abs. 2), nach der der Kinder starb bald nach der Geburt, während sich der Water um Eisengeschäft selbst in der Hand hätten. Die Kataloge des Trusts auch ohne Antrag von amtswegen eine grausame feine Kinder nicht fümmerte. Bis zum dritten Lebensjahre über­erscheinen in deutscher, französischer und portugiesischer Sprache, und oder boshafte Behandlung einer noch nicht 18 Jahre alten nahmen Stammesangehörige der Verstorbenen die Erziehung der die New Yorker Hauptniederlassung besorgt ihre Korrespondenz in Person, die dem Hausstande des Täters angehört, zu ver- Kinder, die von da an, als der Bater endlich ermittelt wurde, dieſem allen Sprachen der Welt, in englischer, franzöſiſcher, deutscher, rujji folgen und mit einer Strafe nicht unter 2 Monaten Gefängnis Die Kinder, die eine Volksschule in Schleswig Holstein   besuchten, scher, chinesischer, japanischer und hindostanischer. Das New Yorker Bureau sei eine Enzyklopädie für amerikanische   Fabrikanten über 34 belegen ist. Das Mädchen sollte noch nachträglich Straf die Handelsverhältnisse in fremden Ländern und oft borgten sich antrag stellen. Die zunehmenden Roheiten von Herrschaften andere Industrielle die Verkäufer der Gesellschaft für ihre Geschäfte gegen Gesinde verdienen rücksichtsloseste Ahndung der in der aus. Der Trust habe die fremden Märkte eingehend studiert und Handlung liegenden niedrigen Gesinnung und feigen Rück seine Fabrikation teilweise unter enormen Kosten den jeweiligen fichtslosigkeit gegen die Gleichberechtigung derer, die arbeiten. besonderen Bedürfnissen angepaßt. Ingenieure und sachverständige Arbeiter würden ausgeschickt, unt an Ort und Stelle Montage= arbeiten vorzunehmen. Keine der Tochtergesellschaften hätte dies für sich allein unternehmen können. Die gewaltige Auswahl ihrer Produtte ermögliche es der Gesellschaft, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, von Sprungfedermatraßen bis zu Stahlbrücken. In Batagonien jebe die Gesellschaft Draht ab, in Formosa   Schienen, in Island   Stahlbrücken und in Südafrika   Zaundraht. Die Gesellschaft besitze eigene Dampfer und habe andere gemietet, um ihren Stahl nach Häfen zu bringen, die sich keiner regelmäßigen Schiffsverbin­dung erfreuten. In Bulgarien   mache sie ein bedeutendes Geschäft in Drahterzeugnissen und Nägeln. Sie sei die Hauptkundin der Levante- Linie, um Varna   am Schwarzen Meer   zu erreichen. Früher jei man auf Umwegen dahin gelangt; als die Stahlgesellschaft aber ihren Verkehr in Aussicht gestellt habe, habe die Levante- Linie einen neuen Dienst für sie eingerichtet. Das Geschäft in Europa  , führte Farrell weiter aus, sei entwickelt worden, ungeachtet des Widerstands der dortigen Finanzintereffen, Vorzugstarife und lokalen Schwierig­feiten. An anderen Orten habe man die europäische Konkurrenz verdrängt, so habe die Gesellschaft in den letzten acht Jahren den Stahl für jede Stahlkonstruktion in Buenos Aires   geliefert trotz deutschen, englischen und französischen   Wettbewerbs. Trotz des Vor­zugstarifs für britische   Waren habe sie kürzlich in Australien   den Kontratt für die Lieferung von Schienen für eine neue Ueberland­bahn und für den Bau der größten Brücke in der Welt in Sydney  erhalten. In China   werde sie ihr defektes Material los und ver­kaufe durch ihr Bureau in Schanghai   jährlich für 4 Millionen Dollar Waren, und an der Nordküste von Afrika  , in Tanger  , Marokko  , Algier   und Tripolis   arbeiteten ihre Konstrukteure und Monteure. Ueber den Anteil von internationalen Preis- und Absaktonben. tionen an diesem Aufschwung des Auslandsgeschäfts schwieg Farrell fich aus. Ja, er bestritt sogar die Existenz solcher Abkommen, ob­gleich sein Vorgänger im Amt, William F. Corch, sogar Einzelheiten darüber vor der Untersuchungskommission mitgeteilt hatte.

Selbstkosten 10 Proz. Wie die Selbstkosten bei der Ankündi­gung„ Selbstkosten+ 10 Proz." berechnet werden, wird durch eine Mitteilung des Konfektionär" ins rechte Licht gefeht: Bei der jetzt in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Berliner   Herren­leider Vertriebsgesellschaft m. b. H. beziehen die beiden Geschäftsführer ein Gehalt von 40000 M., das sind

5 Broz. vom Umsatz. Neben diesem Betrag werden natürlich noch alle anderen Unkosten, Spesen usw. als Selbstkosten gerechnet, wozu dann als Verkaufspreis noch 10 Proz. aufgeschlagen werden!

Die hohen Gewinne der Versicherungsgesellschaften. Bei 19 Ge­sellschaften, die ihre Bilanzen im 1. Quartal 1913 mit dem Vorjahr vergleichbar veröffentlichten, ist die Summe der auf ein Aktienkapital von 25,42 Millionen Mark verteilten Dividende von 4,50 auf 5,16 Millionen Mark angewachsen. Der durchschnittliche Dividenden­ertrag stieg von 17,4 auf 20,3 Proz. Der Reingewinnüberschuß stieg von 8,5 auf 10,7 Millionen Mark. Durch die Volksfürsorge" wird endlich dieser Gewinnanhäufung zugunsten der Aktionäre und auf Kosten der Versicherten Abbruch getan werden.

Zollfreie Einfuhr von Kohlen in Rußland  . Die russische   Regie­rung hat in der Duma das Gesezesprojekt eingebracht, nach dem während der Dauer eines Jahres ausländische Kohlen zollfrei ein­geführt werden dürfen, um den seit längerer Zeit empfindlichen Kohlenmangel zu verringern. Es ist wahrscheinlich, daß dieser für die deutsche Bergbauindustrie wichtige Beschluß durchgeht.

Gerichts- Zeitung.

Folgen der Gefindeprügelei.

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Gegen diese von echt bureaukratischem Geist diftierte Verfügung flagte das Mädchen vor dem Breslauer Bezirksausschuß im Ver waltungsstreitverfahren. Der erste Termin wurde vertagt, damit Das Oberlandesgericht Celle hat jezt eine Entscheidung des die Klägerin Zeit habe, sich ihre Geburtsurkunde zu besorgen, wozu Landgericht Detmold   bestätigt, wonach der Arbeiter- Sängerbund sie und andere Leute beim besten Willen nicht in der Lage war. Im als ein politischer Verein im Sinne des Reichsvereinsgefehes anzu- zweiten Termin stellte sich dann der Bezirksausschuß auf den sehen sei. Es handelte sich in der Sache um den dem Arbeiter einzig vernünftigen Standpunkt und hob die Aus­Sängerbunde angeschlossenen Gesangverein Freie Sänger" in weisungsverfügung der Polizei wieder auf, und Lemgo  , gegen dessen Vorstandsmitglieder die Polizeibehörde Straf  - zwar mit der Begründung, wenn die Polizei das Mädchen als verfügungen erließ, weil sie es unterlassen haben sollten, die lästige Ausländerin ausweisen will, dann habe sie den Nachweis Sagungen und die Namen der Vorstandsmitglieder einzureichen. zu führen, daß die Auszuweisende auch tatsächlich Aus­Das Schöffengricht sprach die Angeklagten frei, auf die Berufung länderin sei! der Staatsanwaltschaft wurde dies Urteil von der Strafkammer Das Bureaukratenstückchen der Breslauer Polizei wirkt um so aber aufgehoben. In der Urteilsbegründung der Strafkammer tomischer, als sie dem Bruder des Mädchens bisher nicht heißt es u. a.: die geringsten Schwierigkeiten wegen seines Aufenthalts gemacht hat. " Die Fassung des Statuts läßt klar erkennen, daß der Verein Diefen hat man als Deutschen   betrachtet und ihm den Soldaten­seine Mitglieder zu Anhängern einer bestimmten politischen Partei rod angezogen, obwohl er am selben Ort und zur selben erziehen und dadurch seinen Einfluß erhöhen will.... Selbst, wenn Stunde geboren wurde, wie die Schwester, die die Breslauer der Verein das Statut nur als provisorisch ansah, muß er als poli- Polizei ausweisen wollte. tischer Verein gelten. Er hat sich von Anfang an dem Deutschen  Arbeiter- Sängerbunde angeschlossen, dem er auch jezt noch angehört und damit zu erkennen gegeben, daß er dessen Bestrebungen unter­stützt und als für sich maßgebend betrachtet. Nun sind allerdings die Sagungen dieses Bundes in der Form unverfänglich, wenn auch der Inhalt einzelner Bestimmungen, insbesondere der§§ 2, 3 eine gewisse Vermutung rechtfertigt, daß unter dem Deckmantel der Pflege des Gesanges die Bundesmitglieder in einer bestimmten politischen Richtung beinflußt werden sollen. Das wird zur Ge- Während einer Schnelligkeitsprüfung explodierte auf dem wißheit durch die.... Erklärung, das provisorische Statut, welches amerikanischen   Zerstörer, Stewart" ein Zylinder der der Verein von dem Bunde erhalten hatte, gelte für alle Vereine Maschine. Drei Mann wurden getötet, einer dieser Art. Der Bund liefert daher allen Vereinen dies selbe Statut und gibt dadurch zu erkennen, daß er erwarte, sie würden lebensgefährlich verlegt. sich danach richten. Ist das aber der Fall, so verfolgt er selber und damit der Verein Freie Sänger" eine Einwirkung auf politische Angelegenheiten."

Verhängnisvolle Explosionen.

Eine folgenschwere Kesselerplosion hat sich im Hafen von Buenos Aires   zugetragen. Während hydraulischer Ar­beiten im Hafen explodierte ein Stessel und tötete zwölf Arbeiter. Weitere zwanzig Mann erlitten mehr oder minder schwere Verlegungen.

Vereinfachte Justiz.

Das Oberlandesgericht Celle hat in dieser Entscheidung des Zwischen den Stationen Poroi und Anghista find zwei Landgerichts feinen Rechtsirrtum in der Auffassung des Vorder- Eisenbahnzüge zusammengestoßen, wobei die Loko­richters entdecken können. Die Annahme, daß der Verein seine motiven beider Züge zertrümmert wurden. Die Schuld an dem Mitglieder zu Anhängern der Sozialdemokratie erziehen wolle, be- Busammenstoß soll der Chef der Bahnstation Anghista tragen, der ruhe im wesentlichen auf tatsächlichen Feststellungen und Erwägun- militärischem Kommando untersteht. Er soll auf Be­gen, die einer Nachprüfung nicht unterliegen. fehl des Bahninspektors Obersten Iwanow er

Das erkennende Gericht hat sich in diesem Falle nur an das Statut gehalten, von einer politischen Betätigung in tatsächlicher Beziehung konnte auch nicht die Spur erwiesen werden. Sollen die Arbeitersänger nicht ungestört ihren künstlerischen Bestrebungen nachgehen können? Derartige Gerichtsurteile wirken, namentlich angesichts der flagrantesten Rechtsbrüche der sogenannten patrioti­schen Vereine, recht aufpeitschend und erzielen so Erfolge, die denen gerade entgegengesetzt sind, die die Ankläger erhofften.

Freiheit der Ansicht.

ein Urteil aufhebt und selbst zu einer Freisprechung kommt, ereig Der feltene Fall, daß das Kammergericht als letzte Instanz nete sich in einer Privatbeleidigungssache, in welcher sich ein Dr. F. aus Charlottenburg   und ein Dr. J. aus Steglitz   als Parteien gegenüberstanden. Besonders interessant in diesem Falle ist die Tatsache, daß das Kammergericht in seiner Begründung des Urteils sich in einem direkten Gegensatz zu dem inzwischen rechtskräftig gewordenen Urteil in dem bekannten Beleidigungsprozeß gegen den Amtsrichter Knittel gestellt hatte.

Das fnapp 18jährige Dienstmädchen Minna Elze von Schafstädt   stand am Freitag vor dem Schwur- zivilrechtlich streitige geschäftliche Frage in Differenzen geraten, die gericht Halle   a. S. unter der schweren Anklage, am Morgen des 22: März d. J. versucht zu haben, ihren Dienst herrn, den Viehhändler Ernst Heinrich, mit einem Beil im Bett zu töten.

fossen worden sein.

Berichtigung.

Zu einem uns aus 3 abrze mitgeteilten und von uns in der legten Montagsausgabe wiedergegebenen Vorfall erhalten wir folgende Buschrift:

„ Der in der Nummer 121 vom 19. Mai 1913 des Vorwärts" unter dem Titel„ Der Tarif des Pfarrers" geschilderte Vorfall ist unwahr und frei erfunden. Weder in der Pfarrei St. Andreas noch in St. Anna ist etwas Derartiges bekannt. Katholisches Pfarramt St. Andreas. Rosenberger, Pfarrer.

Kleine Notizen.

Zwei Kinder verbrannt. Am Sonnabendmorgen verbrannten bezto. erstidten bei einem Brande in einem Mansardenzimmer in der Eifelstraße in Köln   die beiden Kinder eines Tapezierers, ein fünfjähriger Knabe und ein Knabe von 18 Monaten. Beide Kinder wurden als Leichen aufgefunden.

Eine Familie überfahren. Ein Straßenbahnwagen, dessen Bremse nicht funktionierte, fuhr im Zentrum von Petersburg   in eine Familie und die Frau wurden auf der Stelle getötet, während hinein, die im Begriff war, das Gleise zu überschreiten. Der Mann die beiden Söhne schwere Verlegungen davontrugen.,

Explosion im Laboratorium. Durch eine Explosion im Labora torium einer Zuckerfabrik in jublin( Rußland  ) wurden ein Chemiter und sein Gehilfe getötet.

Genossin Baader.

Frauen- Lefeabende.

In dem vorliegenden Falle waren die Parteien über eine schließlich zu einer grimmigen Feindschaft führte und neben einer dieser stand bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte Termin an. Der Strafanzeige auch eine Beleidigungsklage zur Folge hatte. In Vorfitende regte seinerzeit einen Vergleich an, der aber von dem damaligen Angeklagten mit der Motivierung abgelehnt wurde, daß Am Tage vorher, dem sogenannten stillen Freitag", hatte der Kläger  „ ein chrloser Mensch" sei. Der Beklagte verlor nicht nur der Dienstherr das junge Mädchen durch Schläge ins diesen Prozeß, sondern wurde auch noch wegen jener Beleidigung Gesicht grob mißhandelt, so daß die Augen ber- bon neuem berklagt. Er wurde von dem Schöffengericht freige­quollen und mit blauen Flecken umgeben waren. Die E. sprochen, da ihm der Schutz des§ 193( Wahrnehmung berechtigter war durch die Tochter des Dienstherrn gereizt und soll dann Interessen) zugebilligt wurde. Die Straffammer hob jedoch dieses den Eheleuten einige unpassende Antworten gegeben haben. Der als Zeuge vernommene Schöffe, welcher in jener Verhandlung, Urteil auf und verurteilte den Angeklagten zu 50 M. Geldstrafe. Als die Angeklagte am Morgen nach der Prügelei in den in der die Aeußerung gefallen war, als Beisiger fungiert hatte, be­( Soweit nichts anderes angegeben am Montag.) Spiegel schaute und ihre verquollenen blauen Augen fah, ge- tundete, daß er nicht den Eindruck gehabt habe, daß der Angeklagte Erster Kreis. 1.+ 4. Abteilung bei Weihnacht, Grünftr. 21. Vortrag riet sie in eine derartige Erregung, daß sie ein in der Küche sich im Ausdruck vergriffen habe. Das Urteil der Strafkammer des Genossen Bittermann:„ Die Entwidlung der Ehe". 5. Abteilung bei hängendes Küchenbeil ergriff und damit dem im Bett führte aus, daß der Angeklagte nur das Recht gehabt habe, sachlich Dreßler, Altonaer Str. 20. 2. Kreis. Markgrafenstr. 88 bei Löhrich, Ref. Genoffin Wurm; Bülow­liegenden Dienstherrn   einen Hieb gegen die Stirne versezte. seinen ablehnenden Standpunkt zu vertreten, auch habe er berüd­Sie hatte, wie sie vor Gericht angab, wegen der Mißhandlung sichtigen müssen, daß es sich um eine öffentliche Sigung handele Straße 58 bei Wiemers, Ref. Genosse Hagen; Hornstr. 2 bei Saß, Ref. Ge dem Dienstherrn nur eins auswischen wollen. Die und der Ausdruck eine schwere Herabsehung des Gegners enthalte.offin Staschewski; Blücherstraße, Ede Fontane- Promenade bei Fröhlich, Ref. Das Kammergericht fam mit einer Begründung, die grund­Verlegung war auch nicht gefährlich und bald legend sein sollte, zu einer Freisprechung. Das Kammergerichts­geheilt. urteil nimmt an, daß der Angeklagte das Recht gehabt habe, die Der bisher unbestraften Angeklagten wurde von dem Gründe seiner Ablehnung anzugeben und zu diesem Zweck den Pastor, dem letzten Lehrer und anderen Personen das beste Gegner zu kennzeichnen, um nicht selbst in ein schiefes Licht zu ge­Briz- Buckow. Mittwoch 8, Uhr bei Beder, Chausseestr. 97. Vortrag Leumundsattest ausgestellt. Sie sei artig, fleißig raten. Der Angeklagte habe lediglich seinen sachlichen Grund für Französisch- Buchholz  . 8, Uhr in Karl Rähnes Gesellschaftshaus. und von gutem Charakter gewesen. Dagegen die Ablehnung angeben wollen, sie sei also von seinem Standpunkt Köpenick  . Dienstag 8 Uhr, bei Stibbekohl, Schönerlinder Str. 5, Ge sagte der Nachtwächter in Schafstädt  , der dort 23 Jahre aus nötig gewesen. Aber dies sei sogar unerheblich, denn zur An- noffe Ludwig über„ Sozialdemokratie und Religion". dienstlich tätig ist, über den Dienst herrn aus: Hein- Wahrnehmung von Interessen nötig, sondern ob sie dazu bestimmt wirtshaus, Haefelerstraße, Ede Soorstraße. wendung des§ 193 täme es nicht darauf an, ob die Aeußerung zur Charlottenburg  . Dienstag 8 Uhr: I. Gruppe: Genossenschafts. I. und II.( Sruppe: Hoeft, rich habe sich schon allerwärts herum war. Die Aeußerung sei auch nicht in der Form verlegend. Das Nehringstr. 25. III. Gruppe: Bade, Kaiſerin- Augusta- Allee 52 und Aug. geschlagen, und es sei allgemein bekannt, Landgericht verwechsele hier Form mit Inhalt, die Worte enthielten Ernst, Reuchlinstraße, Ece Erasmusstraße. IV. Gruppe: Liedtke, Suarez­daß er seine Dienstboten schlecht behandle. das, was der Angeklagte inhaltlich habe sagen wollen, die Aeußerung VIII. Gruppe: Thunad, Wielandstr. 4. In allen Gruppen: Bortrag. straße 4. V. und VI. Gruppe: Boltshaus, Rosinenstr. 3. VII. und Wegen seines Betragens habe er den Beinamen„ Der sei eben überhaupt nicht in eine besondere Form" gekleidet ge= Friedenau  . 81, Uhr bei Klabe, Handjerystr. 60/61. Genoffin Käte eiserne Heinrich" erhalten. Daß er von dem Mädchen wesen, Einkleidung und gedanklicher Inhalt decken sich vielmehr Dunder„ Die Erziehung im sozialistischen   Hause". einmal etwas ausgewischt bekommen habe, schade nicht. beide. Lichtenberg  . Nicht Montag sondern Dienstag und zwar für alle Ein Knecht, der bei Heinrich beschäftigt war, meinte, ihm sei Angesichts der zahlreichen Prozesse, in denen auch namentlich 6 Biertel gemeinsam in Arnolds Schwarzer Adler", Frankfurter Chaussee. bei jeder Gelegenheit Dresche angeboten worden. gegen die Presse aus Wortwendungen oft mehr als aus der Sache Dr. Moses spricht über„ Gebärstreit im Proletarierhause". in den Urteilen strafbare Beleidigungen angenommen werden, ist Marienfelde  . 8, Uhr bei Schuster. Tagesordnung: Die Frau im Die Geschworenen verneinten die wegen ber diese höchstrichterliche Entscheidung geeignet, in gewiffem Sinne be- Altertum". suchten Totschlags gestellte Schuldfrage, fanden die freiend zu wirken wenn sie auch gegen die Presse, insbesondere wenn sie auch gegen die Presse, insbesondere des Genossen Schönberg   über„ Schundliteratur". Reinickendorf  - Oft. 8%, Uhr bei Sadau, Residensstr. 124. Bortrag Angeklagte aber der hinterlistigen Körper die sozialdemokratische angewendet würde. Man vergleiche aber Reinickendorf  - West. Mittwoch, 8, Uhr, bei Halmann, Scharnweber berlegung mittels Waffe fchuldig. zum Beispiel das am Freitag gefällte harte Urteil gegen den straße 54. Vortrag des Genossen Dr. Alfred Bernstein: Der Geburten Vorwärts" mit dieser verständigen Ansicht des Kammergerichts. rüdgang eine revolutionäre Waffe".

Darauf erfolgte Verurteilung zu einem Jahre Ge­fängnis.

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Aus aller Welt.

Orgien der Bureaukratie.

Die Strafe ist in Anbetracht der schweren, dem jungen Mädchen zugefügten Mißhandlungen und der völlig unerheb lichen Folgen des Schlages mit dem Beil außerordentlich hoch. Ein Verweis, allenfalls eine geringe Geldstrafe wären, wenn Der unseren Verwaltungsbehörden in Fleisch und Blut über überhaupt eine Strafe erfolgen mußte, völlig ausreichend ge- geganene Bureaukratismus wurde wieder einmal in einer an sich

5. Kreis. 4., 5., 6. und 7. Abteilung bei Thiel, Rüderstr. 7. Bohnsdorf  . 8, Uhr in der Billa   Kahl. Borsigwalde  . Dienstag, den 27. Mai, abends 8%, Uhr, in den Borsigwalder Festsälen.

der

Genoffin Ottilie Baader   über„ Stindernot und Kinderelend".

Ober- Schöneweide. Vereinshaus, Rathausstr. 10. Referent Genosse Schwent über„ Jugendbewegung".

Schöneberg  . 8, Uhr, gemeinsamer Leseabend in den Neuen Nat hausfälen, Meiningerstr. 8. Referent Dr. Alfred Bernstein:„ Geburten rüdgang eine politische Waffe".

Tegel  . 8, Uhr, Schlieperftr. 30. Armen- und Waisenpflege." Refe rentin Genoffe Matschte- Berlin.

Wittenau  . 8 Uhr bei Wittchow, Dranienburger Str. 99/100.