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Gewerkschaftliches.

Arbeiterferien.

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Um nur ein Beispiel von vielen anzuführen: Bon einer werden, um Anteil an dem Vereinstarif" zu haben. An Gegens Eisengießerei in Nienburga. S. wird berichtet: Arbeiter, diensten hat es der Verein mit seinen Herren technischen Schiffs= welche 25 Jahre dort beschäftigt sind, erhalten einen Tag offizieren nicht fehlen lassen. Mit Eifer und Fleiß wurde der Streitbruch organisiert und wurden Arbeitswillige geliefert. Die Ferien. An diesem Tage fahren sie per Omnibus nach unter großen Kosten und Mühen herangeholten Arbeitswilligen Für die mit Glücksgütern Gesegneten ist es längst zur Kalbe  . Dort erhält jeder 4 Glas Bier, Kaffee und Kuchen, waren jedoch nicht die Leute, um den Betrieb aufrecht erhalten Selbstverständlichkeit geworden, jedes Jahr mindestens einmal 2 Zigarren und 2 Paar Würstchen. Außerdem ist Musik an- zu können. Verschiedentlich machten die Maschinisten, durch ein­dem ewigen Einerlei der Berufstätigkeit zu entfliehen, weitab wesend zu Tanzvergnügen. Es erhält jeder seinen vollen zelne Reeder veranlaßt, Einigungsbersuche, die aber an dem Starr­von den Geschäften Erholung zu suchen. Aber neben diesem Tagesverdienst erfeßt." Ob Unternehmer, Betriebsleiter und finn des Unternehmerverbandes scheiterten. Dieser verlangte fate­immerhin geringen Teil der Bevölkerung gibt es heute auch Angestellte das Fest durch ihre Anwesenheit berschönen" und gorisch die Anerkennung des Tarifes des Maschinistenvereins Hunderttausende von höheren und niederen Beamten und An- sich auch mit an den gebotenen Leckerbissen delektieren, wurde und den Austritt aus dem Verband. Das lehnten die Maschinisten natürlich entschieden ab. gestellten, denen in jedem Jahre ein bestimmter längerer oder nicht berichtet. fürzerer Urlaub als ein Recht zusteht. So erhielten z. B. Schließlich mußten auch die Unternehmer einsehen, daß allzu Aus dem Mitgeteilten wird schon klar, daß die den Ar- scharf schartig macht; fie steckten einen Pflod zurüd. Die Maschi von 30 000 Handlungsgehilfen, die der Deutsch   beitern gebotenen Ferien soweit wenigstens, als die Me- nisten einigten sich unter Zustimmung der Organisation schließlich nationale Handlungsgehilfenverband 1908 befragte, 66,26 tallindustrie in Betracht kommt von den Unternehmern mit den Reedern, indem durch schriftliche Vereinbarungen mit ihnen Prozent Urlaub. Der Kaufmännische Verband für weib als ein Geschenk aufgefaßt werden, das sie in Gnaden gewähren wiederum die Bestimmungen des alten Vertrages des Zentralver­liche Angestellte fonnte 1910 für 1324 Betriebe Groß- können oder auch nicht. Ferner, daß der Urlaub in der Hälfte Landes in Kraft traten. Mit dieser Abmachung wurden zwar die Berlins   das gute Verhältnis von 92 Prozent Urlaub der Fälle von gänzlich ungenügender Dauer ist. Organisationen, Unternehmerverband und Maschinistenverband, gewährende Firmen feststellen. Von den Warenhäusern Nicht viel besser dürfte es in den anderen Gewerben, mit Aus. als Tariffontrahenten ausgeschaltet beide Teile mußten einen geben 19 Prozent nach einjähriger Betriebszugehörig- nahme etwa im Buchdruckgewerbe, bestellt sein. Die Tatsache, Schritt zurückgehen aber der Vertrag des Zentralverbandes der keit eine Woche, nach zweijähriger zwei Wochen und daß insgesamt in nur 74 Betrieben mit 2422 Beschäftigten die Maschinisten und Heizer wurde damit, wenn nicht in der Form, so doch inhaltlich wieder maßgebend. nach dreijähriger drei Wochen Urlaub; bei den übrigen Ferien vertraglich festgelegt sind, läßt ebenfalls darauf Ungeschwächt steht die Organisation trotz des langen und sind die Verhältnisse nicht so gut, aber immer noch schließen, daß Ferien in der Hauptsache als ein Recht harten Kampfes da. Der Tarif des Vereins ist natürlich gegen­verhältnismäßig günstig. Die Konsumvereine nehmen von den Arbeitern noch nicht erkämpft worden sind. Dies standslos geworden, da hinter ihm keine Mitglieder stehen. Dieser eine Ausnahmestellung ein, da genießen 3000 Angestellte tarif- nachzuholen, wird eine der nächsten Aufgaben der Gewerf- erste größere Stampf in der Hochseefischerei hat als Abwehrbewe­vertraglich sichergestellten Urlaub. schaften sein. Neben dem Achtstundenta a und der vollen gung das vorher Errungene halten können und, was mehr wert ist Von den Bureaubeamten haben die Anwaltsange- Sonntagsruhe die vertraglich festgelegten als die materiellen Vorteile, er hat das Klassenbewußtsein der stellten einigermaßen befriedigende Ferienverhältnisse er i en von mindestens einer Woche in jedem Seemaschinisten geweckt. ( 1910 hatten von 7321 Befragten 6077 Urlaub). Ueber den Jahre bei weiterzahlung des vollen Lohnes. 1rlaub der technischen Angestellten bestehen mehrere Er- Aber nicht von der Einsicht der Unternehmer ist dieser Fort­hebungen der beiden Technikergewerkschaften. Aus dem Be- schritt zu erwarten, obwohl gerade sie großen Vorteil davon antwortungsmaterial ist soviel ersichtlich, daß etwa ein Fünftel haben wirden, sondern lediglich von der steigenden der Befragten Ferien nicht erhielten, die übrigen in ihrer Macht der Arbeiterorganisationen, großen Mehrheit nicht mehr als 14 Tage befamen. Erheblich schlechter noch sind in der Urlaubsfrage die Werkmeister gestellt*).

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Es bleibt also für die oben behandelten Angestellten in bezug auf die Ferien noch viel zu wünschen übrig und für die unteren Klassen der staatlichen Angestellten und Arbeiter dürfte das gleiche zutreffen so sind immerhin zum Teil schon recht gute Anfänge vorhanden.

Wie sieht es damit aber bei den Arbeitern aus? Das große Millionenbeer der Proletarier gehört auch hier zu den Enterbten des Glücks. Haben die gewöhnlichen Arbeiter" einen Urlaub nicht nötig? Auf diese Frage gibt eine soeben von der Hauptverwaltung des Meta II- arbeiterverbandes herausgegebene Schrift eine um­fassende deutliche Antwort. Die Freude des Lebens, wie sie der sorgenlose Besitz der Güter gestattet, ist dem Arbeiter nicht gegönnt. Wenn die Sonne lacht, wenn das Grün der Natur lockt, dann sind die Arbeiter an die Werkstatt gefesselt, um das färgliche Brot zu schaffen für sich und Weib und Kind. Sind sie ohne Beschäfti­gung, dann folgen für sie nicht Tage sorgenfreier Muße, die unfreiwilligen Feiertage erhöhen nur ihre Qualen.

Das Zeitalter der Maschine mit seinen nervenzerrüttenden Arbeitsmethoden hat die Lage der Arbeiter in jeder Beziehung verschlechtert. Der Arbeiter ist zum Diener der/ Maschine ge­worden. In ewigem Einerlei schafft er nur Teile vom Ganzen. Bei Strafe des Unfalls oder des Todes darf er feinen Blick von seiner Arbeit abwenden.

Dazu die schleichenden Gifte der Berufskrankheiten. Luft­und lichtleere Arbeitsräume, erfüllt von Staub und Schmuß, fiberlange Arbeitszeiten, ungenügende Ernährung, schlechte Wohnungen fördern die Tuberkulose, die unter der arbeitenden Bevölkerung unheimlich reiche Ernte findet. Im sahre 1910 waren rund 14 Millionen Personen gegen Krank­heit versichert. Beinahe 7 Millionen Versicherte waren ge­nötigt, die Hilfe der sozialen Versicherungsanstalten in An­spruch zu nehmen. Da drängt sich die Frage auf, ob es denn nicht möglich sei, die große Zahl der Kranken und Invaliden zu vermindern, indem man sich nicht darauf beschränkt, einmal entstandene Krankheiten zu heilen. sondern versucht, diesen Krankheiten vorzubeugen, sie zu verhindern? Die Erhebungen des Metallarbeiterverbandes lehren uns. daß in Unternehmerkreisen soviel soziale Einsicht noch nicht vorhanden ist. Nur in 389 Betrieben mit 233 927 Arbeitern find Ferien überhaupt eingeführt. Davon erhielten tat­sächlich im Jahre 1911 nur 27 454, im Jahre 1912 34 257 Bersonen einen Urlaub. Meist wird im ersten Jahre der Be­schäftigung Urlaub nicht gewährt, den Lehrlingen und Aus­gelernten" wird die Ferienvergünstigung ebenfalls entzogen. lleberhaupt sehen die Unternehmer die Gewährung von Ferien als eine Wohlfahrtseinrichtung" an, deren Nuß­nießung durch gutes Verhalten verdient, durch Lohnforderun­gen und dergleichen verwirkt wird.

Deutfches Reich.

Von den Hintegardisten in Krefeld  . Die Krefelder   Färbereibefizer zahlen, wie die Lohnzettel ergeben, den von ihnen herbeigezogenen Streitbrechern pro Woche 21 M. Cohn und 2,10 M. Biergeld ertra. Das Alkoholbedürfnis scheint demnach nicht gering zu sein. Welcher Menschenqualität die Arbeitswilligen teilweise angehören, beweist die Tatsache, daß gegen einen der Arbeitswilligen, namens Wyczniak, ein Verfahren wegen Raubes bei der Staatsanwaltschaft schwebt.

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Letzte Nachrichten.

Die Deckungsfrage in der französischen   Kammer. Paris  , 29. Mai.  ( W. T. B.) Deputiertenkammer. Gheusi( Sozialistisch Radikaler) brachte eine Interpellation ein über die Finanzpolitik der Regierung, die er für unheilvoll hielt. Gheust fritisierte die von der Regierung angekündigte Anleihe, die durch nichts gerechtfertigt werde; man sollte alle Quellen des Reichtums erfassen mittels einer allgemeinen progressiven Einkommensteuer. ( Beifall auf der Linken.)

Finanzminister Charles Dumont erinnerte an die Schwierig feiten, auf welche die Budgets für 1913 und 1914 stießen. Dies feien Schwierigkeiten internationaler Art und nicht innere. Dic Lage des Schazes sei weiter normal und gut, während andere Mächte Anleihen aufnehmen, nehme Frankreich   so viel als möglich zu Steuern seine Zuflucht.

Das Defizit für das Budget werde 100 Millionen betragen,

Die innige Verbindung zwischen Unternehmertum und gelben wereinen ist in Chemnitz   durch einen besonders drastischen Fall nachgewiesen worden. Ein bei der Firma Gebrüder Hübner beschäftigt gewesener Arbeiter wurde gemaßregelt, weil er für den aber als das Budget aufgestellt wurde, habe die Regierung noch Deutschen Metallarbeiterverband agitiert haben sollte. Das war nicht genügend die Ausgaben der Nachbarn Frankreichs   für militä­aber nicht der Fall. Deshalb drang der Arbeiter darauf, den rische Zwede gekannt. Finanzminister Dumont fügte hinzu, das wahren Grund seiner Entlassung zu erfahren. Schließlich erklärte Budget für 1914 werde gleichfalls ein Defizit von 100 Millionen ihm der Betriebsleiter, die Geschäftsleitung habe den Beschluß haben, ganz abgesehen von den Ausgaben für militärische Zwede. gefaßt, wenn ein Arbeiter aufgefordert ( Lärm auf der äußersten Linken.) In Erwiderung auf verschic= dem gelben Werkverein beizutreten dene Zwischenrufe erklärt Dumont: Jeder wisse, daß Frankreich   eine tomme innerhalb 14 Tagen dieser Aufforderung Politik des Friedens verfolge, und daß die Regierung glücklich sein nicht nach, so müsse er entlassen werden. Ist das würde, wenn sie die für die nationale Verteidigung bewilligten nicht schlimmster Terorismus? Sollte solche Handlungsweise nicht Millionen für andere Zwecke verwenden könnte, aber die inter­den Staatsanwalt interessieren? Die Chemnizer Justiz ist doch nationale Lage zwänge sie, sie jener zu widmen. gerade in puncto Stoalitionsvergehen sehr schneidig! Man darf freilich nicht vergessen, daß sie Unternehmer bisher nicht, immer nur freiorganisierte Arbeiter unter Anklage geſtellt hat.

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Erklärungen des Staatssekretärs Grey.

Grey ging dann auf die armenischen Reformen und andere

London  , 29. Mai.  ( W. T. B.) Im Unterhaus ersuchte heute Earl Ronaldshah( Unionist) um Mitteilungen über die Sämtliche im Emdener Hafen beschäftigten Arbeiter streiken Verhandlungen betreffend die Bagdadbahn  : der Nationalist Thomas seit dem 19. Mai. Der Streit wurde durch die forgesezten Tarif O'Conner warf die Frage der armenischen Reformen auf. brüche der Unternehmer und Schikanen derselben veranlaßt. Im O'Conner drang auch darauf, daß die Aegäischen Inseln Griechen­Hafen herrscht Kirchhofsruhe. Im Jahre 1910 hatte der Transport- land übergeben werden sollten. Der Liberale Ponsonby regte arbeiterverband mit den Emdener Speditionsfirmen einen Tarif ad­geschlossen, der am 31. Dezember 1913 abläuft. Jm Juli muß nun an, daß England die Initiative zur Einberufung einer internatio­ein neuer Tarif abgeschlossen werden. Die Unternehmer wußten, daß nalen Konferenz ergreife, welche eine Einschränkung der Rüstungen fie mit Forderungen der Arbeiter zu rechnen hatten, und versuchten in Erwägung ziehen solle. Andere Mitglieder warfen Fragen daher mit allen Mitteln eine Zersplitterung in der Arbeiterschaft auf, die mit der Lage in Persien   und den dortigen Eisenbahn­herbeizuführen. Da Emden   bekanntlich als neuer Auswanderer- fonzessionen in Verbindung stehen. hafen ausersehen ist, so fanden sie verständnisvolle Unterstüßung Staatssekretär Grey gab hierauf eine Erklärung über bei den großen Reedereien in Hamburg   und Bremen  . Schnell die Bagdadbahn ab und sagte, die britische Regierung habe fanden sie Anschluß an den Hamburger Hafenbetriebsverein. Als einen Vertrag mit der Türkei   entworfen, dessen Abschlußz eifrige Bundesgenossen dürfen auch die Hhänen des Schlachtfeldes nicht fehlen. Vergeblich waren bisher die Versuche der christlichen fie erhoffe. Der Hauptpunkt des Uebereinkommens sei, daß die Gewerkschaften, in Ostfriesland   festen Boden zu gewinnen. An dem Bahn nicht über Basra   hinausgehen solle, ohne daß ein dahin­gefunden Sinn der ostfriesischen Arbeiter scheiterte alle aufgewandte gehendes Abkommen mit England getroffen worden sei, und eine Riebesmüh. Jeßt aber glaubten sie ihre Zeit gekommen. Bestärkt Fortsetzung der Bahn über Basra   werde von ihm nicht ins Auge wurden sie durch die Leiter der evangelischen Arbeitervereine, die gefaßt. England könne mit Recht sagen, daß es nicht länger in auch nicht so recht mit ihren Organisationchen vorwärtskommen seinem Interesse liege, sich dem Bau der Bagdadbahn   zu wider­wollen. Die geistlichen Leiter sehnten sich nach einem frisch- fröh- jezen. lichen Kampf, um dadurch ihre Reihen zu füllen. Einen Helfer fanden sie hierbei in einem ehemaligen Mitglied des Transport­arbeiterverbandes, der wegen seiner Umtriebe vor einiger Zeit aus Angelegenheiten ein und erwähnte die Balkanlage. Er dankte für dem Verband ausgeschlossen war. Dieser Arbeiter, der nebenbei be- die anerkennenden Bemerkungen, die von verschiedenen Rednern mertt nun von den Christlichen   als Märtyrer des roten Terrors über seine Tätigkeit im Verlauf der Balkankrise gemacht wurden. gefeiert wird, hatte den Unternehmern und auch den christlichen Er sagte, wenn er nicht näher auf die Dinge eingehe, welche mit Führern vorgeflunkert, daß mit ihm sofort einige hundert Mitglieder diesen Bemerkungen in engem Zusammenhang ständen, so geschche des Transportarbeiterverbandes das rote Joch abschütteln würden es deshalb, weil man noch so viele Schwierigkeiten vor und zum christlichen Verband übertreten, um so durch Verrat der sich habe, deren Ende man noch nicht sehe, und es daher für ihn eigenen Klaſſengenossen zu erreichen, was bisher die eifrigste Werbe- schwer sei, eine Erklärung über diese Dinge abzugeben. Es sei arbeit der Christlichen nicht vermochte. Doch die Probe aufs Erem­pel fiel jämmerlich aus. Nar etwa 20 Mann, für die schwere zutreffend, daß die Spannung und die Besorgnis bei den Regie­Safenarbeit wenig geeignet, ließen sich zu der Judasrolle verleiten. rungen Europas   nachgelassen und die Aussichten auf den Frieden Die Pastoren geben sich viele Mühe, Arbeiter aus andern Betrieben sich gebeffert hätten( Beifall), doch wisse ein jeder, daß man nos) zu bewegen, ihre Stellung aufzugeben und Streitbrecherdienste zu viele Schwierigkeiten und einige sehr heikle Fragen vor sich habe. berrichten; Diakonissenschivestern versuchen die Frauen der Strei­fenden zu bestimmen, daß diese ihre Männer beeinflussen. Aber Wenn von den rund 233 000 Arbeitern, denen sozusagen alles ist vergeblich. Inzwischen haben Werbeagenten etwa 250 Ar­theoretisch Ferien zustanden, im Jahre 1912 nur 34 257 gleich wachsen sind. Der Hafen ist hermetisch abgeschlossen und die ganze beitswillige herangelockt, Leute, die ebenfalls der Arbeit nicht ge­14,1 Broz. solche erhielten, so liegt das, wie schon angedeutet, Gendarmerie aus Ostfriesland   weilt zum Schuße der Arbeits­an den nicht leicht zu erfüllenden Vorbedingungen, die die willigen in Emden  ; jedoch fand sich bisher noch feine Gelegenheit für Unternehmer an die Gewährung der Vergünstigung in sie zum Eingreifen. Durch ruhiges Ausharren im Streik werden die der Regel knüpfen. In den meisten Betrieben( 94,34 Proz.) Arbeiter den Unternehmern schon den alten Friesentru ins Ge­ist die Feriengewährung von einer mehr oder minder langen dächtnis rufen und den Kampf zu einem guten Ende führen. ununterbrochenen Beschäftigung im Betriebe abhängig ge­macht. Karenzzeiten von ein, zwei, ja drei Jahren sind vor­geschrieben, viele Arbeiter müssen 6, 8, 10, 15 und 20 Jahre Mehrwert für ein und denselben Herrn" schuften, ehe ihnen einige Tage Ferien winken. Dann kommt die Führungs­flausel" und andere Bedingungen mehr.

Die Einführung von Ferien liegt noch nicht weit zurück. Bis zum Jahre 1904 waren es 32 Betriebe, in denen Urlaub für die Arbeiter eingeführt war, erst das Jahr 1905 brachte eine erheblichere Steigerung.

Unter den in die Erhebungen einbezogenen Unternehmen befinden sich auch 22 Staatsbetriebe mit 45 825 Ar­beitern, die Ferien erhalten können, von denen aber in den Jahren 1911 und 1912 tatsächlich nur 3204 bezw. 3404 Personen solche erhielten.

Beendigung des Kampfes der Fischdampfermaschiniſten in den Unterweserorten.

Griechenland   wird den Friedensvertrag unterzeichnen. London  , 29. Mai.  ( W. T. B.) Wie das Reutersche Bureau erfährt, teilte das Auswärtige Amt heute nachmittag den griechi­schen Delegierten mit, daß der Friedensvertrag morgen unter­zeichnet werden müsse und fragte sie, ob Griechenland   zu unter­zeichnen wünsche. Die griechische   Regierung verständigte gestern den englischen Gesandten in Athen   dahin, daß sie zur Unter­zeichnung bereit sei. Bezüglich des Protokollentwurfs ist die Lage nicht ganz klar, mehrere Delegierte tamen heute nachmittag zusammen, um den Entwurf zu erörtern. Die Türken sind sich mit den Bulgaren   vollständig darüber einig, vor der Unterzeich nung des Vertrages tein Protokoll zu erörtern.

Die Kämpfe in Marokko  .

Nach fünfmonatiger Dauer konnte dieser Kampf mit einem Teilerfolg beendet werden. Der Unternehmerverband für Hoch­seefischereibetriebe hat seinen Zweck, die Organisation des Ma­Betrachtet man nun die Dauer der Ferien, so ergibt schinenpersonals zu zertrümmern, nicht erreicht, obgleich von ihm Rabat  , 29. Mai.  ( H. B.) Während die Truppen des Machsen fich, daß für 130 544 Arbeiter gleich 56 Proz. dieses Wort zu fein Mittel unversucht blieb. Zunächst versuchten die Reeder den Unrecht Anwendung findet, sofern man den nachstehenden Satz nach kurzem Streit mit dem Zentralverband der Maschinisten sich der Stadt Tarudant bemächtigten, haben die Anhänger des des Dr. med. Alfons Fischer in der Industriebeamten- und Seizer abgeschlossenen Tarifvertrag wieder los zu werden, in- Kaids El Hassen am 24. Mai Agadir   eingenommen. Diese Beitung" als richtig anerkennen will. Dr. Fischer sagte dort: dem sie von den Maschinisten die Benutzung der Heuerbureaus Nachrichten riefen in Maroffo überall großes Aufsehen hervor. berlangten, trop entgegengesetter tariflicher Bestimmungen. Die Kavallerie verfolgt El Hiba und seine Anhänger. Weiter wird Bemerkt sei( jedoch), daß Ferien von nur 2-3 Tagen so gut berechtigte Weigerung der Maschinisten wurde mit einer Aus- gemeldet, daß General Alig ein Scharmütel mit Marokkanern im mie ganz ziveclos, ja bisweilen sogar schädlich sind. Was soll ein sperrung beantwortet. Die Gründung eines gelben Vereins ver- Norden von Metalsh, wo er mit General Girardot zusammen­Angestellter oder Arbeiter mit einer so kurzen Zeit beginnen? jagte. Üm ein anderes Mittel zu erproben, vereinbarte der Unter­Ein Erholungsurlaub, der in Wahrheit Nußen stiften soll, muß nehmerverband mit dem Maschinistenverein Geestemünde( Mitglied getroffen war, hatte. Die Franzosen zählten nach Beendigung des wenigstens eine Woche lang währen, nur dann wird des Verbandes technischer Schiffsoffiziere) einen Tarifvertrag, der Kampfes 8 Tote und 28 Verwundete. Die Verluste der Marokkaner der beabsichtigte 3wed, die förperliche und seelische Erfrischung im wesentlichen dem des Zentralverbandes gleichkam. Daß die sollen bedeutend sein. Reeder diesen Tarifabschluß nicht ernst nahmen, sondern nur als Selbstmord des Burschen des Obersten Redi. Mittel zum Zwed betrachteten, beweist die Tatsache, daß zu dieser Zeit der Zentralverband der Maschinisten und Heizer 326 Fisch- Prag  , 29. Mai.  ( P. C.) Der Bursche des durch Selbstmord dampfermaschinisten organisiert hatte, während dem Geestemünder aus dem Leben geschiedenen Obersten Redl hat auch seinem Leben nur ein halbes Dußend angehörte. Den Maschinisten fiel es aber durch Ertränken ein Ende gemacht. Die Motive sind noch gar nicht ein, an diesen Köder zu gehen und Vereinsmitglied zu nicht bekannt.

erreicht werden."

*) Vergleiche Dr. L. Heyde. Urlaub für Arbeiter und Ange­stellte in Deutschland. München   und Leipzig   1912. Dunder u. Humblot  . 207 Seiten. Preis 4 Mt. Berantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.:

b. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanitals Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl