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Nr. 132. 30. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

154. Sigung. Donnerstag, den 29. Mai 1913,

nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüd.

Die

wird fortgesezt.

Die ersten Paragraphen werden debattelos angenommen. § 5 lautet:

Durch die Eheschließung mit einem Deutschen   erwirbt die Frau die Staatsangehörigkeit des Mannes. Die Abgg. Albrecht( Soz.) u. Gen. beantragen den Para­graphen zu fassen: Eine Ausländerin, die die Ehe mit einem Deutschen   geschlossen hat, ist auf ihren Antrag in dem Bundesstaate einzubürgern, dem ihr Ehemann angehört.

Abg. Bernstein( Soz.):

Folgeerscheinung des üblen deutschen Partikularismus

Freitag, 30. Mai 1913.

ohne wesentliche Unterbrechung im Inlande niedergelassen war.

zu tun. Dieser Partikularismus gerät auch auf diesem Gebiete mit Ferner soll der Mangel der Unbescholtenheit nicht in Tatsachen er­unserer wirtschaftlichen und sozialen Entwickelung in den schlimmsten blickt werden dürfen, die der politischen Gesinnung oder Betätigung Widerspruch. Es erwachsen aus dem Partikularismus der deutschen oder der Konfession des Antragsstellers entnommen find. Reichsangehörigen aller 26 Bundesstaaten sehr schwere Hemmnisse Im Falle der Ablehnung dieses Antrages will ein Eventual­zur Geltendmachung politischer Rechte dort, wo sie sich diese durch antrag Albrecht( Soz.), daß die Einbürgerung nicht versagt werden ordentliche Mitarbeit an der Volkswirtschaft verdient haben. Der darf, wenn der Ausländer aus der Ehe eines Ausländers mit einer § 6 will aber die 26fache partikularistische Staatszugehörigkeit Deutschen   stammt, oder wenn er in Deutschland   geboren und bis aufrecht erhalten. Dem gegenüber zur Volljährigkeit ohne wesentliche Unterbrechung sich in Deutschland  zweite Beratung des Reichs- und Staatsangehörigkeits- verlangen wir die nationale und politische Gleichstellung aller aufgehalten hat, und wenn der Antrag innerhalb zweier Jahre nach gesetes deutschen Stammes- und Staatsangehörigen; eine Forderung, Eintritt der Bolljährigkeit gestellt wird. in der die bürgerlichen Parteien, namentlich die National­Abg. Bernstein  ( Soz.): liberalen, mit uns übereinstimmen müßten, wenn sie getreu ihrem Programm handeln wollten und wenn nicht dabei die soziale Unser Antrag verlangt für den Ausländer ein Recht auf Ein­Seite der Frage sie hindern würde. Es handelt sich nämlich bürgerung und daß er seinen Anspruch auf dem Rechtswege ver darum, daß die größere Beweglichkeit innerhalb unserer 26 Bundes- folgen kann. Wir verlangen dies aus nationalen Gründen, staaten hauptsächlich zugute kommt den nichtangesessenen Klassen, im Interesse der Annäherung und Durchdringung der Nationen, und den Arbeitern und den Angestellten, Technikern und Handlungs- ferner wünschen wir die Wacht der Verwaltungsbehörden zu be­gehilfen, dem sogenannten neuen Mittelstand. Der Prozentsatz der schränken. Der immer mehr sich, steigernde Verkehr macht die Zugezogenen betrug bereits 1905 10 Proz. in Landesteilen wie Schaffung internationalen Rechts immer notwendiger, durch das Westpreußen  , Mecklenburg   und Baden und 47 bis 50 Pro3. in moderne Verkehrsleben wächst dauernd die Zahl der Ausländer in Berlin  , Hamburg   und Bremen  . Das Bedürfnis nach Beseitigung der allen Staaten; daß dieser stets wachsende Prozentsaz von nur halbe Bürger, ist ein Schranken für die politische Betätigung wächst natürlich mit dem Menschen minderen Rechts ist, der mancherlei au Unzuträg Wir wollen durch unsern Antrag vor allem verhindern, daß die Grade der politischen Interessiertheit, und bekanntlich sind gerade ungesunder Zustand, Die Schweiz   hat daher den Ausländern Reichs- und Staatsangehörigkeit durch einen automatischen Vorgang die Arbeiter und der neue Mittelstand die am meisten lichkeiten führt. Recht auf Einbürgerung gegeben; bei reguliert wird. Das Recht der Frau auf ihre Persönlichkeit fommt politisch interessierten Schichten. Für viele Gegenden sind diese be- ein uns aber auf allen Gebieten des staatlichen Lebens immer mehr zum Durch weglichen Elemente tatsächlich auch kulturpioniere. Man hätte will man weiter die Einbürgerung in das Belieben der Behörden bruch; daher darf damit auf politischem Gebiet nicht halt gemacht nicht erwarten jollen, daß noch im Jahre 1913, wo Gelegenheit zur legen, ohne dem Ausländer irgend eine Möglichkeit zu geben, einen werden. Die mündige Frau muß das Recht haben, selbst zu ent- Aenderung dieses Zustandes gegeben ist, liberale Parteien auf Auf- ablehnenden Bescheid anzugreifen. Wir verlangen in unserem An­scheiben, welche Staatsangehörigkeit fic haben will. Wenn ein rechterhaltung des alten Zustandes bestehen. Die Erschwerungen sind trag weiter, daß auch Ronfessionslosen die Einbürgerung gewendet wird, die Frau soll dem Manne in jeder Beziehung viel größer als angenommen wird. Es gehört oft monate-, ja jahre nicht bersagt werden darf; staatsbürgerliche Rechte dürfen nicht folgen, so müßte ja auch verlangt werden, die Frau soll die son lange Arbeit dazu, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Hätten wir irgendwie mit religiösen Anschauungen verbunden werden.( Sehr feffion des Mannes annehmen. Aber die interfonfeffionelle nicht unsere Arbeitersekretariate, so würden Tausende deutscher Arbeiter, richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ungleiches Rechtschafft Che will ja nicht einmal das Zentrum aus der Welt die in andere Staaten ziehen, überhaupt nicht zur Geltendmachung auch ungleiche Moral, gleiches Recht aber schafft gleiche schaffen, vielmehr besteht es darauf, daß eine Katholikin, die ihrer politischen Rechte kommen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Moral, das hat sich namentlich in den Vereinigten Staaten   gezeigt, einen Andersgläubigen heiratet, tatholisch bleibt. Wir wollen, Heute verlangt man, wenn ein Deutscher in einem anderen Bundes- wo Angehörige der verschiedensten Nationen zusammengeflossen sind. daß die Deutsche, die einen Ausländer heiratet, soll deutsch   staat eingebürgert werden will, alle möglichen Nach Mit allen schitanösen Bestimmungen schüßen Sie sich nicht gegen die bleiben können, ebenso wie eine Ausländerin, wenn sie es weisungen, wo er gelebt, wo er gedient, ob er gewählt, Ehren- unsauberen Elemente, die fern gehalten werden sollen. Warum wünscht, ihre Staatsangehörigteit soll behalten tönnen. ämter bekleidet hat usw. Ja, jogar für den Vater und Großvater haben denn Länder wie England und Amerika   den Es liegt das im Wege der allgemeinen fulturellen und sozialen Ent- sollen derartige unsinnige Fragen beantwortet werden alles nur, Paßzwang abgeschafft? Weil er den anständigen Menschen widelung.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) belästigte und gegen unsaubere Elemente nicht schützt. um Arbeitern die Erwerbung politischer Rechte unmöglich zu Unter Ablehnung des Antrages Albrecht( Soz.) wird§ 5 machen. Die Arbeiter haben doch schließlich feine Familienarchive! Lothar Bucher   noch als Flüchtling im Auslande lebte, traf ihn in der Fassung der Kommission angenommen. Wir mußten in Frankfurt   eine ganze Anzahl solcher Prozesse bis einst auf einem Schiffe Herr v. Manteuffel und fragte ihn, woher er Aus Preußen? § 6 gestattet jedem Deutschen  , die Staatsangehörigkeit in jedem zum Oberverwaltungsgericht durchführen. Leider haben die bürger- tomme. Aus Preußen, lautete die Antwort. Bundesstaat durch Antrag zu erwerben. lichen Parteien keine Lust, den Angestellten und Arbeitern die Er- Fragte Herr v. Manteuffel erstaunt. Haben Sie denn einen Baß? Ein Antrag Albrecht( Soz.) verlangt, daß diese Erwerbung langung von Staatsbürgerrechten, namentlich in Breußen mit ber selbstverständlich erwiderte Bucher  ; Sie sorgen ja dafür, Sic der Staatsangehörigkeit ohne Antrag, durch bloße Niederlassung seinem Dreillassenwahlrecht, zu erleichtern. Es sollen nicht auch noch schreiben soviel Bässe aus, daß ich in London   für 2 Shilling erfolgt, eventuell bei Ablehnung dieses Antrages durch Erwerbung Fremde" mitreden ebenso bei den anderen Landtagen, die sich jeden gewünschten Baß faufen kann.( Heiterkeit). des Unterstügungswohnsizes. ebenfalls den Schutz des Geldsacks der Besitzenden gegen die Mit­bestimmung der Unbemittelten zum Ziel setzen.

Die Bestimmung, daß der Antrag einer Ehefrau der Zu­stimmung des Ehemannes bedarf, will der Antrag Albrecht( Soz.) streichen. Abg. Dr. Quard( Soz.):

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Unser Antrag will hier Wandel und Vereinfachung schaffen. Man sagt, das komplizierte formalistische Verfahren fei nötig zur Beurkundung der Staatsbürgerschaft. Die unmittelbare Der Entwurf soll zur Stärkung des Voltsbewußtseins dienen. Reichsangehörigkeit würde alle diese wirklichen und noch mehr an­Herrn Bed hat die nationale Erhizung sogar dazu verleitet, daß geblichen Schwierigkeiten aufheben. Nehmen Sie doch wenigstens er meinte, die Erklärung der Regierung, der Ausländerparagraph unseren Eventualantrag an, der die Staatsangehörigkeit mit dem folle loyal gehandhabt werden, wenn auch der Gesetzestert mangel- jederzeit klar erkennbaren 11nterstützungswohnsiz verbinden haft jei, genüge ihm. Er hat offenbar vergessen, was wir beim will. Wir haben eine Resolution eingebracht, die wenigstens als Reichsvereins geset erlebt haben.( Sehr richtig! bei den bald nach Verabschiedung dieses Gesezes die Einführung einer un­Soz.) Da sind uns auch die schönsten Zusicherungen gemacht worden, mittelbaren Reichsangehörigkeit vorbereitet sehen will, damit sie die in der Praxis einfach nicht gehalten werden. Wenn nun aber das nationale Streben bei der Mehrheit der Kommission so start war, so wundere ich mich um so mehr, daß man der nationalen Gleichstellung wenigstens aller Deutschen  , von dem dieser Paragraph handelt, so wenig Sympathie in der Kommission entgegengebracht hat. Es handelt sich darum, endlich all die Schwierigkeiten und Schwerfällig keiten aus dem Wege zu räumen, die sich heute noch den An­gehörigen aller 26 deutschen Bundesstaaten entgegenstellen, die sich in einem anderen als ihrem Geburtsstaat aufhalten müssen und ihr Staatsbürgerrecht erwerben wollen, um in den Genuß der po­Iitischen Rechte zu kommen. Wir haben es also hier mit einer

Kleines feuilleton.

Berleger- Empfehlungen. Man glaubt gar nicht, wie sehr das Ieftüretaufende Publikum vom Buchhändler abhängig ist. Selbst die sogenannten Gebildeten folgen dem Rat ihres Buchhändlers. Die Unzahl der Neuerscheinungen macht es dem Laien unmöglich, das herauszufinden, was Wert hat oder wenigstens für ihn Wert besitzen könnte. Literorische Zeitschriften werden in Deutschland  nicht gelesen. In den Tageszeitungen wird wahllos empfohlen. Be­rümte Autoren, auch wenn sie noch so schlecht sind, werden eben wegen ihres Ruhme bevorzugt. Wertvolle Bücher werden in Deutschland   nicht gelesen, weil sie niemand kennt, nicht nur deshalb nicht, weil sie wertvoll sind.

spielen wird."

bald Gesez werden kann, wenn das schon jetzt nicht möglich ist. Schaffen Sie durch Annahme unserer Anträge eine Annäherung an die unmittelbare Reichsangehörigkeit.( Bravo  ! bei den Sozial demokraten.)

Unter Ablehnung der sozialdemokratischen Anträge wird§6 angenommen. §7 gestattet die Einbürgerung von Ausländern unter bestimmten Bedingungen auf ihren Antrag, Ein Antrag Albrecht( Goz.) fordert, daß der Antrag eines Ausländers auf Einbürgerung unter den betreffenden Bedingungen nicht abgewiesen werden darf, auch nicht, wenn er zwei Jahre lang Ein Autor schreibt ein Buch mit dem platten Titel: Wohin treiben wir? Der Verleger empfiehlt den Redaktionen zum Ab­druck" folgenden Sak, der diesen Titel erklären soll: stellt er

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unserer Welt die Frage, wohin es mit ihr wolle." Wohin es mit ihr will, sagt dieses dünne Buch:.... jo llein es ist, es wiegt nicht leicht." Die Empfehlung wird aber als zu schwer befunden. Wie alle Empfehlungen der Verleger. Wer Literatur vertreibt, muß feine Literatur treiben. Selbst dann nicht, wenn die Bücher noch schlimmer sind, als ihre Waschzettel.

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Als

Die Kulturentwicklung bringt die Völker immer mehr zusammen; wozu also die künstliche Abschließung. Sie zu beseitigen ist ein Kulturanspruch der neueren Zeit, ein Anspruch, der sich immer mehr geltend macht.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten).

Direttor im Reichsamt des Innern Geheimrat Lewald: Die Sozialdemokraten übersehen die geographische Situation des Deutschen Reiches. Wir können nicht ohne weiteres alle aus dem Osten zu uns strömenden Ausländer an den Segnungen unserer hoch­entwidelten Sozialpolitit teilnehmen lassen.( Bustimmung rechts und im Zentrum.) Herr Bernstein verlangt für den ab gewiesenen Ausländer den Rechtsweg und verweist auf Amerika  . Nun, die Vereinigten Staaten sieben sehr forgfältig, ehe sie jemanden hineinlassen, und wer in Ellis Island   zurückgewiesen wird, hai  feineswegs dagegen den Rechtsweg offen. Das Religions bekenntnis bildet auch heute kein maßgebliches Moment bei der Beurteilung von Naturalisationsgesuchen.( Buruf bei den Sozial demokraten: Das glaubt doch fein Mensch!) Bon mehr als 600 Einbürgerungsgesuchen von Juden sind über die Hälfte genehmigt worden. Aus nationalen Gründen müssen wir uns bor zu starter Zuwanderung aus dem Osten schützen können.( Beifall bei den bürgerlichen Parteien.)

Abg. Becker- Arnsberg  ( 8.): Der Antrag Albrecht würde viel­leicht Mißstände beseitigen, aber viel größere Mißstände herbei eine Angelegenheit erledigt, die unseren Geist früher viel länger beschäftigen mußte. Und so ist es mit allem im Leben. Nichts, was nicht irgendwie aufregend und gewaltsam ist, befriedigt. Der Tango gefällt und befriedigt, weil er aufreizend ist."

Troßdent will Anna Pawlowa   die Gegenwehr versuchen. Mit Hilfe alter Gesellschaftstänge nach dem System von Beispiel und Gegenbeispiel. Aber was wird die Sanftfunft von Gabotte und Menuett ausrichten? Schöne Schemen helfen nicht. Die Tangolust murzelt gesellschaftlich: ein Giftgewächs, das seinen Boden und seine natürlichen Bedingungen gefunden hat.

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Notizen.

Narkotisierte Schlachtfelder. Die Empörung gegen die wach senden Schrecken des Krieges jagt denen, die ohne den Krieg nicht auskommen mögen, schwere Aengste ein. Sie geben sich alle er­denkliche Mühe, den sogenannten Heldentod zu humanisieren". Ludwig Hoffmanns Wahl zum Opernhaus­So werden die fleinkalibrigen Geschosse" human" genannt, die, wie Architekten ist nunmehr endgültig. Dem Ministerium der Der Buchhändler soll empfehlen. Er kann natürlich auch nicht behauptet wird, beim Durchschlagen von Weichteilen seltener tödlich öffentlichen Arbeiten fällt mit dieser Wahl eines künstlerisch Ver­alles lesen, und selbst wenn er es täte, wäre sein Urteil nicht maß wirken, auch wenn sich unter diesen edelste Organe befinden. Ein trauenswürdigen die Verpflichtung zu, sich in seinem Handeln durch­gebend. Er empfiehlt nach dem Verdienst, den ihm der Verleger ge- Amerifaner Alexander Humphrey fügt ihnen jezt noch eine Neu- aus der Ansicht unterzuordnen, daß fünstlerische Arbeit frei sein währt oder nach den Ankündigungen, die ihm der Verleger in den beit hinzu, die als narkotisches Geschoß bezeichnet wird. muß, wenn sie gedeihen soll. Laden schickt. Auf diesen Waschzetteln" steht das größte Gewäsch, Er will damit den Opfern des Krieges wenigstens einen großen Kämpfe in der Sezession. Die Ankündigung, Herr jeder Autor wird von dem schmutzigsten Erzeugnis reingewaschen, Teil ihrer Leiden ersparen, indem er der verwundenden Kugel Baul Cassirer wolle demnächst auf einer außerordentlichen mit Blaue behandelt, gerollt und geplättet, so daß er jedermann zur einen Stoff mitgibt, der eine Betäubung der durch sie verursachten Generalversammlung die Auflösung der Sezession vorschlagen, hat Zierde gereicht. Es gibt sogar Zeitungen, die diese schmußige Schmerzen bewirkt. Das narkotische Geschoß erhält seine Fähig ihre Vorgeschichte, auf die eine Berliner   Zuschrift der Frankfurter  Wäsche der Berleger mitbesorgen. Diese Waschzettel stiften unge- feit durch eine kleine Menge von Morphium, das in den dünnen Beitung" hindeutet. Sie bejagt: Dieser Tage fand eine General­heuren Schaden, so viel Vergnügen sie auch dem Kennenden bereiten. Wänden des Stahlmantels untergebracht und durch einen kleinen versammlung statt, auf der die Refüsierungen bei der letzten Jede Odolreklame ist dilettantisch gegen die Verlegerphantasie. Einschnitt in diesen unbedingt zur Wirkung gebracht wird. Tros- Ausstellung zu lebhaften Debatten und erregten Angriffen Da empfiehlt einer zum Beispiel ein Stochbuch. Wie nennt man ein dem geschieht dadurch angeblich keine Sprengwirkung, wenn das auf das Präsidium führten. Eine Beschlußfassung wurde Kochbuch? Ein Schatz für jedes Haus." Die Herausgabe eines Geschoß auf einen Anochen trifft. Der Soldat, der eine Fleisch- aber noch verhindert und bis zu einer weiteren, demnächst statt­Kochbuchs darf nicht unterschätzt werden. Verheißungsvoll beginnt wunde von dieser neuen Kugel empfängt, wird für denselben Tag findenden Versammlung vertagt. Wohl infolge dieser Auseinander­deshalb der Verleger: ist ein Buch erschienen, das ohne Zweifel außer Gefecht gefekt. Er fällt glatt auf den Boden und schläft fegung ist jetzt der Maler Philipp Frant aus der Sezeffion aus­eine Rolle in unserer Zeit bis hinein in die nächsten Generationen feine Zeit ab. Wer eine tödliche Wunde erhält, bleibt wenigstens getreten." Jit die Ankündigung des Auflösungsvorschlages ein vom Todesfampf verschont. Die anderen Verwundeten können da- präsidiales Drohmanöver gegen die fezeffionistische Opposition? Ein anderer Verleger hat das Bedürfnis, den herrlichen Fon- mit rechnen, erst im Hospital wieder zu erwachen. Der Name, der Kunst chronif. Die Ausstellung der Zurüd­tane und den platten Bierbaum herauszugeben. Er nennt diese diesen Geschossen beigelegt wird, gehört kulturell zur Sache. Dan gewiesenen der Sezeffion, Kurfürstendamm 216, wird Anfang Juni geschlossen werden. Die diesjährige juryfreie Runst­Sammlung Literarische Lederbissen". Auf seinem Baschzettel nennt sie wohltätigkeitsgeschosse. erzählt er den Buchhändlern, daß einzelne hiesige Firmen infolge Der wirklich unmögliche Tanz. Die Meisterin der Tanzkunst schau findet in den Monaten August und September statt. dieser einfachen Retlame( nämlich der geschmacklojen Benennung Anna Pawlop a hat sich in London   über den Tango inter­Klingers Protest gegen die Aufnahme feines in der Literarische Lederbissen) einen Absatz von 100 Exemplaren er viemen lassen. Ihr Urteil soll die Damen der Gesellschaft, die dem Dresdener Galerie hängenden Gemäldes Pietà in die Berliner  zielten". Aber es tommt noch toller. Mit dieser dee" hat sich neuen aus Amerifa eingeführten Tanze im Handumdrehen ver- Jubiläumsausstellung soll nach einer Erklärung der Generaldirektion ein bekannter Literarhistoriker beschäftigt"! Sein Name sei zur fallen, vor dem Satan retten. Dies Urteil lautet: Der Tango genannter Sammlung gar nicht ergangen sein. Immerhin scheint Warnung hier genannt. Der Verleger erzählt nämlich weiter: Der fei für junge Damen wirklich unmöglich." Anna Pawlowa   fenn- die Generaldirektion zu befürchten, daß der Protest noch tommen befannte Biteraturhistorifer Dottor Otto Webdigen schreibt: Je zeichnet ihn so: tönne. Sie beugt deshalb mit dem Bermert bor  , es sei bisher mehr ich mich in die Jdee der Literarischen Lederbissen vertiefe, Turkey- Trot? Ob diese Tänze nicht üblich gewesen, Künstler um ihre Erlaubnis zu fragen, wenn besto verlodender und schöner finde ich das Unternehmen. Ich glaube anmutig sind? Ob sie schön find? Wie sollte das möglich Werte der Galerie an Ausstellungen verliehen wurden." einen großen Erfolg voraussagen zu können." Man ist gespannt, niemals sein, wenn sie ihrem Wesen entsprechend getanzt werden. Ob dieser Brauch auf die Dauer beibehalten werden kann, hängt ob er 100 remplare bei einzelnen Firmen vorausahnic. Nein, alle diese Ragtime- Tanze sind im modernen Ballsaal im zusammen mit der Entscheidung über die Frage, in welchem um Ein dritter Verleger berichtet von einem Roman:.. dieses Grunde unmöglich. Es sind keine Tänze, die junge Damen tanzen fange und in welcher Art ein Anrecht des Künstlers an seinem gleichzeitig amüsante und ernit anregende Buch, das nicht sowohl follten. Warum? Wegen ihrer Motive und ihrer Tendenz. Man geistigen Eigentum auch nach dem Verkauf seines Werkes anzuerkennen der Autor, als das Leben selbst geschrieben hat". Hoffentlich soll es offen aussprechen: das alles sind aufreizende, provokatorische ist. Den Künstler muß die Möglichkeit gegeben sein, die Schicksale berlangte der Autor kein Honorar. Dann heißt es weiter: vollfom- Tänze. Sie sind ein Erzeugnis des heutigen Hungers nach auf seiner Schöpfungen zu überwachen. Kunstwerke sind nun einmal feine men einzigartiges Buch voll pikanter Reize und voll schlichter regenden Sensationen. Das träumerische Gleiten eines schönen Hosenknöpfe. Lebenswahrheit, ein Buch, wie es noch nicht eristierte. Kein Wunder, Walzers birgt teine Aufregung. Darum überläßt man ihn der Gegen die Münchener Schwarzkultur. wenn das Leben selbst sich verlegen läßt. älteren gemächlicheren Zeit. Heute, mit allen unseren Telephonen, bor   furzem gegründete Münchener   Schußverband deutscher Gin Vierter schreibt über einen belanglosen deutsch  - nationalen Automobilen, Stinematographen und was weiß ich alle, leben wir Schriftsteller nahm zu skandalösen Zensurvorgängen Stellung. Literaturführer: Kein Bolt darf sich rühmen, ein Wert dieser Art in einem Maschinentempo und werden für zartere, feinere Reize Er faßte in einer Versammlung die Resolution, daß es nach den zu bejizen, das ihm an Zuverlässigkeit und Größe der Anlage oder immer unempfindlicher. Und so verlangt man nach den gröberen legten Erfahrungen mit der Würde eines deutschen auch nur der Idee nach ähnlich wäre." Die Idee" besteht darin, Mitteln der Aufregung und Sensation. Man spürt das ja überall. Schriftstellers nicht bereinbar sei, dem Zensur­daß die einzelnen Autoren alphabetisch geordnet und nicht In unseren Tagen, da man jeden Menschen antlingeln kann, den beirat der Münchener Zensur anzugehören". Jn furzem fyftematisch untergebracht sind. So etivas hat der deutschnationale man sprechen möchte, hat ein Besuch all jene Reize der Ungewißheit wird eine große öffentliche Boltsversammlung über bas Berleger noch nie gesehen. Einem Analphabeten muß natürlich schon berloren. Und das ist nur ein Beispiel. Heute flingelt man an, Thema: Kunst und Polizei- Münchener Zensurverhältniffe" das Alphabet imponieren. trifft jede Verabredung, hängt wieder ab: und in drei Gefunden ist verhandeln.

Zango? Gryzzlibär?

Der