Nr. 138. 30. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Iman ihm erklärt, die Kommission werde nicht empfangen, weil ja jeder einzelne Handwerker und Arbeiter seine Wünsche dem zuständigen Vorgesetzten vortragen und wenn sie nicht berücksichtigt werden, sich an die Direktion wenden könne. Eine derartige
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Donnerstag, 5. Juni 1913.
warten, daß den Wünschen der Arbeiternehmer von seiten der Arbeitgeber, in bezug der Arbeitsvermittelung, Rechnung ges tragen wird.
Wie die Kirche Arbeiter brotlos macht! Siering vom Deutschen Metallarbeiterverband sprach in der Bei den Renovationsarbeiten der St. Josephskirche in Behandlung des Personals sei ja bei der Großen Berliner Straßen schon vor sechs Wochen erfolgen sollte und er heute noch nicht ab Debatte seine Verwunderung darüber aus, daß der Tarifabschluß Köln waren auch freiorganisierte Bauarbeiter beschäftigt. bahn nicht neu. Aber das sei eine unwürdige Behandlung, die sich geschlossen ist. Als Gegner müsse er anerkennen, daß die KomDieser Tage forderte nun der Bauunternehmer Böttgen das technische Personal nicht ruhig gefallen lassen dürfe. Das Recht, mission sich die größte Mühe gegeben habe. Es müssen demnach diese Leute auf, sich andere Arbeit zu suchen;" Sozialdemo- feine Wünsche durch eine Vertretung bei der Direktion anzubringen, andere Kräfte am Werte sein, welche die Verhandlung verschleppen. fraten" dürfe er an einem Kirchenbau nicht beschäftigen. Die müsse auch dem technischen Personal gewährt werden. Das sei um Es ist charakteristisch, daß Wiesenthal zu gleicher Zeit eine Verfreiorganisierten Arbeiter wurden denn auch bald darauf ent- so notwendiger, da bei der Großen Berliner Straßenbahn Anfangs fammlung von acht Berfonen abhalte, um seine Quertreibereien fortlassen. Einem Vertreter des Bauarbeiterverbandes gestand löhne von 42 Pf. für Handwerker und 35 Pf. für Arbeiter gezahlt zusetzen. Doch hat Wiesenthal sich das Vertrauen der Berliner Rohrder Unternehmer offen, daß er auf Veranlassung des Kirchen werden. Das seien Lohnsäge, die hinter den Zeitverhältnissen und leger gänzlich verscherzt.( Beifall.) Es taucht die Frage auf, was für Ursachen verhindern den Abschluß des Tarifvertrages? Die Bauuntervorstandes gehandelt habe. Uebrigens ist reichlicher Grund hinter den in anderen Betrieben üblichen Löhnen weit zurück nehmertönnen es nicht mehr sein. Er habe die lleberzeugung, daß Wiesenthal an den sechs Wochen Verschleppung schuld habe.( Zustimmung.) Eine Resolution wurde einstimmig angenommen, welche sagt: Beigen wir den Unternehmern, daß wir dieses Spiel herzlich satt Die Versammlung nimmt mit Entrüstung Kenntnis davon, haben und graben wir dadurch Wiesenthal das Wasser ab. Der daß die Direktion Verhandlungen mit der Kommission des tech- Deutsche Metallarbeiterverband kämpft bei der Tarifbewegung ganz nischen Personals abgelehnt hat, wodurch die technischen An- an Ihrer Seite. Bei den nächsten Tarifverhandlungen wird freilich gestellten zu Bediensteten zweiter Klasse herabgewürdigt werden. das entscheidende Moment sein, wie sehen die Organisationsverhält Die Versammelten fordern, daß dem Wunsch des technischen nisse der Berliner Rohrleger und Helfer aus? Es ist eine unerbittPersonals mit allem Nachdruck Geltung verschafft werde und ver- liche Lehre, die hieraus gezogen werden muß. Vorläufig aber müssen pflichten sich, dies durch den Ausbau der Organisation zu er- wir die sofortige Annahme des Vertrags von den Unternehmern givingen." fordern.( Lebhafter Beifall.)
für die Annahme vorhanden, daß der Kirchenvorstand von dem Christlichen Bauarbeiterverband geschoben worden ist. Auf Betreiben des letteren werden auch an dem Neubau der katho lischen Kirche in Köln- Nippes freiorganisierte Arbeiter nicht beschäftigt. Man holt christliche". Leute von auswärts heran, während einheimische Bauarbeiter scharenweise arbeitslos sind. Diese Vorgänge erregen unter den Kölner Arbeitern um so mehr Erbitterung, als Zehntausende freiorganifierter Arbeiter Kölns noch der katholischen Kirche angehören und zur Kirchensteuer herangezogen werden.
werden, darüber befindet natürlich die Direktion.
bleiben.
Klein bemerkt, daß noch niemals unter solch schwierigen UmDie Tarifverhandlungen der Rohrleger und Helfer. ständen gearbeitet worden ist. Die Unternehmer sind durch WiesenEine im Verhältnis außerordentlich stark besuchte Versammlung, thal verwöhnt worden; er sei das Lieblingskind derselben geeinberufen vom Allgemeinen Deutschen Metallarbeiterverband, nahm worden. Durch zähe Arbeit müssen andere Verhältnisse erzwungen Forderungen der Berliner Straßenbahner. am vergangenen Dienstag den Bericht der Schlichtungskommission werden. Am Dienstag tagte im Marinehaus eine vom Transportarbeiter entgegen. 8iese als Berichterstatter führte aus, daß obgleich die Dannenberg ( 1. Vereinsvorsitzender) sagt, daß es schiver berband und Metallarbeiterverband gemeinsam veranstaltete Ver- Schlichtungsfommission in der vorangehenden Versammlung Voll- fällt, der Kommission zuzustimmen; aber hier darf nicht das fammlung der Angestellten, Handwerker und Arbeiter der Großen macht zum Tarifabschluß bekommen habe, sie sich berufen fühle, Herz, sondern hier muß der Verstand sprechen. Wenn WiesenBerliner Straßenbahn. Es galt, Stellung zu nehmen zu der von ihrer Mitgliedschaft das letzte Wort sprechen zu lassen. Es fostete hal behauptet, daß er die Bewegung nicht geschädigt habe, der Direktion einberufenen Vertrauensmännerkonferenz. Diese Ston- heißen Stampf, um die Stunde Verkürzung am Sonnabend und die so brauche man ja nur sein Organ anzusehen. Durch Annahme der zwei Stunden vor hohen Feiertagen wieder zu erlangen. Beides, Resolution muß mit diesem Menschen ein für allemal Schluß gemacht ferenzen finden halbjährlich statt. Die Vertrauensmänner können wie auch die zehn Minuten Waschpause, war durch Wiesenthal werden.( Beifall.) Siering wünschte noch, daß beim nächsten dort die Wünsche der Angestellten vertreten. Ob sie berücksichtigt preisgegeben worden. In der Frage der Lohnzahlung Male der Stampf auf einheitlicher Basis geführt werde, d. h. daß wurden fleine Erfolge erzielt. Irgendwelche Beschwerden der Deutsche Metallarbeiter- Verband bei den Verhandlungen nicht Für die diesmalige Vertrauensmännerkonferenz sollen, wie der sollen in Zukunft von den beiden Obmännern der Kommission abseits ſtehe. Nach dem mit Beifall aufgenommenen Schlußwort Referent Hiller ausführte, der Direktion einige bescheidene Fordes geschlichtet worden. Wichtig ist ferner der Beschluß, daß Unter- Bieses wurde die Resolution gegen 2-4 Stimmen angenommen. rungen von Gehaltsaufbesserungen unterbreitet werden. Gefordert nehmer, die die vereinbarten Tariflöhne nicht innehalten, die Außerdem wurde von Siering und Dannenberg noch auf den Kampf wird für das Fahrpersonal ein Anfangsgehalt von 110 M. monat. Differenz zwischen diesen und den gezahlten der Schlichtungs - der Rohrleger in Hamburg hingewiesen. lich, welches nach einem Jahr auf 115 M., und dann von Jahr zu Tarif arbeiten, werden von der Arbeitsvermittelung ausgeschlossen. fommission zur Verfügung stellen müssen. Arbeiter, die unter dem Jahr um 2,50 M. bis zur Höchstgrenze von 150 M. steigen soll. Die Wenn im alten Tarife stand, es soll möglichst giftfreier Stoff" ver- Straßenbahndepots, Geibelstraße, Am Urban , Unternehmer AktienAchtung, Putzer! Die Kollegen auf dem Neubau des Städtischen Zulage der Fahrer, welche jetzt in den meisten Fällen 60 Pf. und in wendet werden, so ist dieser Kautschutbegriff so umgewandelt, daß gesellschaft für Hoch- und Tiefbau, vormals Gebr. Helfmann, wenigen Fällen 80 Pf. beträgt, soll ohne Unterschied auf 80 Pf. pro Tag jezt nur giftfreie Stoffe" Verwendung finden. Für schmutzige haben wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Der Bau ist festgesetzt werden. Ueberstunden sollen mit 75 Pf. bezahlt und dem Arbeit soll ein Aufschlag von 25 Proz. gezahlt werden. Die Frage bis auf weiteres für Puter gesperrt. Ersatzpersonal sollen drei freie Tgae im Monat gewährt werden. des Arbeitsnachweises bietet noch Schwierigkeiten, zum BeiDeutscher Bauarbeiterverband. Zweigverein Berlin . Ferner wird gefordert, daß är die Vertrauensmännerwahlen ein- spiel die Zeitfestsegung; doch wird mit den Unters Sektion der Puzzer. Eine Arbeitsheitliche Stimmtuverts ausgegeben werden, um eine Kontrolle der nehmern hierin eine Einigung erzielt werden. nachweis Geschäftsordnung, die dann auch Abstimmenden unmöglich zu machen. zwedmäßig Der Referent betonte, daß geändert werden kann, ist ebenfalls vorgesehen. Da die Unterdie Direktion diese bescheidenen Forderungen sehr wohl erfüllen könnte, nehmer einen Tarif in beschriebener Art nur dann akzeptieren wollen, wenn sie nur den guten Willen hätte. Aber es dürfe wohl bezweifelt wenn die Affordtarife verlängert werden, mußte die Kommission in Die Schwierigkeiten, die die Scharfmacher nach Abschluß des werden, daß sich die Direktion entgegenkommend zeigen werde. Habe diesen saueren Apfel beißen. Der Gas- und Wasserrohratford foll neuen Reichstarifvertrages durch die beiderseitigen Organisationen doch Direktor Wussow in der Aktionärsversammlung gesagt, an prozentual erhöht werden. Beim Heizungsröhrenafford bleibt's beim des Malergewerbes noch machten, sind nun im allgemeinen überLohnerhöhungen sei in absehbarer Zeit nicht zu denken. Es sei des- alten. Da Konfliktsstoffe jetzt nicht mehr vorhanden sind und unter wunden. Nur der Gau Rheinland- Westfalen des Unternehmerhalb Sache der Angestellten, ihre Organisation so zu stärken, daß sie den zerfahrenen Verhältnissen trog größter Mühe nicht mehr heraus- verbandes hat sich zurzeit noch nicht gefügt, obwohl der Vorstand den Forderungen den nötigen Nachdruck verleihen könne. geholt werden konnte, bitte er um Annahme folgender Redes Unternehmerverbandes dem Verbande der Maler offiziell mitsolution: teilte, daß sich nunmehr das Rheinland verpflichtet habe, die neuen Die allgemeine Branchenversammlung der Rohrleger und Schiedssprüche anzuerkennen. Im übrigen Deutschland ist die AusHelfer Berlins und Umgegend beschließt: 1. Die Versammlung be- sperrung allgemein beendet und es scheint, als siege jetzt selbst fräftigt die am 20. April d. J. in der allgemeinen Branchen auch im Gau Norddeutschland die bessere Einsicht Einsicht des versammlung angenommene Resolution. 2. Die Versammelten Unternehmerverbandes, denn man hat hier, wo die eigentlichen erklären sich mit der Verlängerung resp. Erneuerung der Treiber zu der nun für sie so unrühmlich ausgegangenen Ausiperrung Affordtarife unter Berücksichtigung der gegenwärtig obwalten figen, der Gehilfenorganisation mitgeteilt, daß man die Schiedss den mißlichen Umstände einverstanden. 3. Die Versammelten sprüche nun in vollem Umfange anerkenne. Offene Differenzen beverurteilen das arbeiterverräterische Treiben Wiesenthals auf das stehen jetzt außer im gesamten Rheinland eigentlich nur noch in entschiedenste und erklären, daß derselbe kein Recht hat, im Ramen Hamburg , wo gewisse Maßnahmen des Unternehmerverbandes, der Berliner Rohrleger und Helfer irgendwelche Verhandlungen mit denen die Unternehmer ihren Rückzug etwas verdecken wollten, mit den Unternehmern anzuknüpfen. 4. Die Versammelten be- einige Schwierigkeiten bereiteten. Den Schaden davon haben die auftragen die Schlichtungskommission, unter Berücksichtigung der an der Aussperrung beteiligten Unternehmer, die, nachdem durch gegenwärtigen Situation, die Tarife vor dem Gewerbegericht in ihre Organisation die neuen Schiedssprüche nun einmal ander vorgelegten Form abzuschließen. 5. Die Versammelten er genommen worden sind, von deren Erfüllung, so schwer es ihnen
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Orthmann bemerkte hierzu: Wenn die Forderungen der Angestellten abgelehnt werden, dann werde demnächst wieder eine Versammlung stattfinden, welche sich zu entscheiden habe, ob die Straßenbahner unter den unzureichenden Löhnen weiterarbeiten oder ob sie die Direktion zur Anerkennung der Forderungen zwingen. wollen. Der Redner ging hierauf zu einem anderen Punkt der Tagesordnung über: Die Verhandlungen des technischen Personals mit der Direktion". Er führte aus: Das technische Personal( Handwerker und Arbeiter) habe eine Kommission gewählt, welche wegen einiger Verbesserungen im Arbeitsverhältnis bei der Direktion vorstellig werden sollte. Die Direktion habe es abgelehnt, die Kommission zu empfangen. Ein Mitglied der Kommission sei nach der Direktion beschieden worden und da habe
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Kleines feuilleton.
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entsprechend angestellt, behandelt und bezahlt wird. Diese Bedingung fand in der Versammlung einmütige Zustimmung. Man will auch Vereine, die Bildungsbestrebungen huldigen, die LeseDer Dichter gegen die Zensur. Das Verbot von Franz Dül- gesellschaften, die bedeutenden industriellen Werke usw. für die bergs Drama Korallenkettlin" ist vom preußischen Oberverwal- der Arbeiterschaft scheinen die führenden Persönlichkeiten" aber Sache zu interessieren suchen.( An die berufenen Vertretungen tungsgericht bestätigt worden. Dank der Weltfremdheit, die unsere nicht zu denken.) 150 Vorstellungen sind bis jetzt schon angemeldet. offiziellen Moralwächter auszeichnet, darf in Preußen ein Stück nicht man hofft, mit den Theatervorstellungen im Oktober d. J. beginnen aufgeführt werden, das in anderen Bundesstaaten ohne Erschütterung der Sittlichkeit gespielt wurde, Das ist nun mal so bei uns. Wozu mußte auch der Dichter Geschlechtsprobleme aufwerfen und sie in Gründung von künstlerisch hochstehenden Wanderbühnen auf ge= Die Bühnengenossenschaft selber will diese Bestrebungen zur ernster, beinahe finsterer Konsequenz durchführen, statt die Zahl der nossenschaftlicher Grundlage ihrerseits tatkräftig unterſtüßen. frivolen und pikanten Rigelmachwerke zu vermehren, die unter dem Schuße der Zensur unsere Theater beherrschen?
Franz Dülberg hat den Kampf mit der Benjur aufgegeben, aber in einem Nachwort( im Berliner Tageblatt") ein paar ernste Worte gefunden, die zwar an der offiziellen Heuchelei nichts ändern werden, aber als Beitrag zur Psychologie der Schaffenden von Wert sind. In seinem Protest schreibt er:
zu können.
Nach dem Kampf im Malergewerbe.
Und in den Lüften flimmert's Wie glüher Lohe Brand. Ein Gottesfriede lagert Auf Tal und Bergeshang. Es tönt kein Lerchentriller, Kein Laut, kein Sichelflang.
Es webt ein traumhaft Schweigen Jm dunklen Kiefernforst Und selbst des Waldes Raubzeug Sitzt still in Höhl und Horst. Nur auf dem fernen Schießstand Scharf inatterts fort und fort. Dort lehrt man jungen Leuten Methodisch Menschenmord.
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Charpentier über seine neue Oper. Gustave Charpentier , der Schöpfer, der auch bei uns wohlbekannten und geschäßten Louise" hat dem Musikkritiker des„ Temps" über Wefen und Entstehungsgeschichte seiner neuen Oper Julien", die in der Komischen Oper in Paris soeben ihre Uraufführung erlebte, die folgenden intereffanten Mitteilungen gemacht:„ Wenn Sie mich über die künft" Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts verkürzt einen ehrlich lerische Absicht, die ich in Julien" verfolge, befragen, so kann ich strebenden Mann, dessen Befähigung von feiner Seite angezweifelt darauf nur antworten, daß es mein Wunsch gewesen, das Leben - Kapellmeister mit Beteiligung. Die geriffenen wird, um die Früchte eines wesentlichen Teiles seiner Lebensarbeit. des Dichters zu zeigen, der sich in einem Milieu betätigt, das weder Schieber, die heutzutage die Künste verwalten, haben natürlich längst Litte ich an einem ungefestigten Charakter oder fäße( statt daß ich realistisch noch phantastisch ist, sondern dem entspricht, wie wir herausgefunden, daß man die Künstler kapitalistisch hochnehmen kann. mich eines sehr färglichen und hinschwindenden Wohlstandes noch Künstler es verstehen, die wir dank unserer lebhaften und be- Will jemand als Schauspieler, als Regiffeur, als Stapellmeister erfreue) die peitschende Not hinter mir wie leicht könnte es geschwingten Einbildung auch auf der Straße zeitweise im Märchen- engagiert werden, so hat er sich am Unternehmen zu beteiligen. Will schehen, daß ich, durch diese eine schlimme Erfahrung gewißigt, das lande weilen. Louise" spielte sich im Leben ab; mein Dichter iemand seine Stücke aufgeführt sehen oder seine Bilder placieren Opfer meiner Ueberzeugung brächte und in Zukunft mich nur in Julien" aber flüchtet aus dem Leben und lebt in der Zauberwelt oder in einer Zeitschrift besprechen lassen, so muß er zahlen. Für Werken betätigte, die die bestehende Ordnung der Dinge preisen und seiner Träume, die er mit sich in der Alltagswirklichkeit herum- nichts ist nichts. Eben wird wieder mal publik, daß von dem Kapellim seichten Gewässer des die gute Gesellschaft erfreuenden Pläntel trägt. Sagen wir einmal, der schärferen Präzisierung zuliebe, meister Cahn- Speyer, der für die Budapester Volksoper engagiert spiels der Liebe plätschern! daß Louise" die Prosa darstellt, während Julien, der Dichter, war, nachträglich eine finanzielle Beteiligung verlangt wurde. Die Jedoch in diesem einen Bunkt fönnen die Herren von Preußens alle Figuren, die seine Einbildung beschäftigen, um sich gruppiert. Folge dieses Systems, das überall Schule macht, wird sein, daß oberstem Gerichtshof ihr Gewissen beruhigen: sie haben den Dichter Er führt eine Doppeleristenz, ein inneres Leben, das ihn be- talentlose Millionärssöhnchen und ausgehaltene Mätressen siegreich und den aufrechten Menschen in mir nicht getötet. Ich werde weiter fähigt, sich im dichtesten Menschengedränge zu isolieren und sich alle Stonkurrenz schlagen. Leute, die ihnen ihr Talent nachträglich fämpfen, nicht für dieses eine Stück, das für mich abgetan ist, sondern mit den Gestalten seiner Phantasie abzuschließen. Damit ist der bestätigen, gibts obendrein genug. mit meinen fünftigen Dramen." Ausgangspunkt des Julien" figiert. Es ist alles in allem ein Wieder ein neues Krebsmittel. Der Kölner Arzt
Und die Zensur wird weiter meucheln!
Städtebundtheater auf genossenschaftlicher Grundlage. Der seit langem bestehende Plan der Bühnengenossenschaft, durch Uebernahme oder von Beteiligung an Theatern direkten Einfluß auf die fünftige Gestaltung der Theaterverhältnisse zu gewinnen, scheint jetzt zur Verwirklichung kommen zu wollen. In den letzten Jahren haben sich wiederholt staatliche wie städtische Behörden an die Genossenschaft gewandt, um mit ihrer Hilfe Städtebundtheater ins Leben zu rufen. Jetzt hat ein aus führenden Persönlichkeiten" der Rhein provinz bestehender Verein, an der Spiße der Düsseldorfer Regierungspräsident, beschlossen, ein Wandertheater zu gründen. Voraussetzung war, daß die Bühnengenossenschaft sich in irgend einer Form daran beteiligen würde. Bei einer Konferenz, die vor furzem in Düsseldorf stattfand, hatte diese ihre Bereitwilligkeit befundet, sich mit einem Beitrage dem Verein Rheinisch- Westfälische Verbandsbühne" anzuschließen und außerdem einen Garantiefonds zur Verfügung zu stellen. Zur Bedingung wurde dabei die Ver pflichtung des Vereins gemacht, daß das für die Bühne anzustellende Personal den Bestimmungen der Bühnengenossenschaft
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großes Vorwort meiner symphonischen Dichtung„ Das Leben des Dr. Otto Schmidt will den Erreger des Kresbes entdeckt und mittels Dichters". Alle die dort vorhandenen Ideen sind hier zu dramati- Reinfulturen einen Schutzstoff gegen Krebs gefunden haben, der schen Gebilden geworden; ich habe mich wenigstens nach Kräften den damit Behandelten heile und immun mache. Schmidt erstrebt bemüht, fie in dramatischer Gestalt vorzuführen. Sie wissen, daß die Erzeugung von Immunstoffen beim Tier, die dann den Krebsin meinem Leben des Dichters", das ich während meines Auf- franken eingespritzt werden sollen. enthaltes in der Villa Médisis in Rom geschrieben, eine einzige - 2800 Mart für ein Gedichtbändchen. Ein Eremplar Person gedacht ist, die ihren Poetentraum träumt. Aus diesem, der als Kilmarnodausgabe bekannten Erstausgabe der Burnsschen die Symphonie beherrschenden Grundmotiv hellodernder Kunst- Gedichte wurde auf einer der jüngsten Londoner Bücherauktionen begeisterung, die dort nur stizzenhaft umrissen ist, habe ich den für 2800 m. verkauft. Die Ausgabe wurde 1786 gedruckt und sollte ganzen ersten Aft des Julien" entwickelt. Aber dieses Be- dem Dichter die Mittel für eine Reise nach Westindien schaffen, ein geisterungsmotiv hat sich mir unter den Händen und mir selbst Ziel, das nicht erreicht wurde. unerwartet bei der Durchführung zum pessimistischen GlaubensEin erstaunlicher Möwenflug. Seit Jahren bekenntnis gewandelt." Julien" ist in Wahrheit eine in Musik beringt die deutsche Vogelwarte Rositten auf der furischen gesetzte Selbstbiographie, genau wie die Liebe im Faubourg", die Nehrung Vögel aller möglichen Arten, um die Zug- und Wanderihm folgen und die seit langem begonnene Trilogie zu Ende straßen festzustellen. Von der Lachmöwe, die bei Rositten sehr häufig führen wird." ist, war es bisher bekannt, daß sie, den Küsten und den Flußläufen folgend, zuweilen auch nach Afrifa hinübergelangt. Jezt kommt die Meldung, daß eine Lachmöwe aus Roſitten im fernen Westen an der Mündung des Drinoto, nämlich in einem Sumpfe auf der Insel Barbados erlegt worden ist. Der Ring 6888, den die Möwe erhalten hatte, ist von dort wieder nach Rofitten gelangt.
Humor und Satire. Sommerglut. Hizspeere bohrt die Sonne Ins atemträge Land.
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