Nr. 138. 30. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Donnerstag, 5. Juni 1913.
Zur Wahl im 12. Landtagswahlbezirk. blattverbreitung. Das Material ist in den Bezirkslokalen in Empfang born am Dienstagabend zu Fuß durch den Ort gewandert sei. Die
Einer der umstrittensten Landtagswahlbezirke in Berlin ist der 12. Bezirk. Dieser Bezirk erstreckt sich in der Hauptsache über Moabit und ist stark vom Beamtenelement durchsetzt. Gefängnis-, Gerichtsbeamte, Rechtsanwälte, Richter, Staatsanwälte, Staatsbeamte, Gelehrte, Privatbeamte sind in Moabit stark vertreten; dazu kommen Hausbesizer, Rentiers, Fabrikbefizer, kurz eine Wählerschaft, die sich zu der sogenannten nationalen Partei rechnet. Um möglichst viele Wähler auf die Beine zu bringen, hatten alle Parteien Wahlmänner aufgestellt: Außer unserer Partei die Konservativen, die Freifinnigen
und die Nationalliberalen. Aber schon bei den Wahlmänner- Stich
wahlen vereinigten sich die feindlichen Brüder. Um jede Stimmenzersplitterung zu vermeiden und die sozialdemokratischen Wahlmänner auszuschalten, schlossen die Herrschaften die sonder barsten Bündnisse. Je nach Bedarf stimmten die Nationalliberalen für konservative oder für fortschrittliche WahlmannsKandidaten und dieselbe Taktik befolgte die Fortschrittliche Volkspartei . Es gab nur noch ,, Kandidaten der vereinigten bürgerlichen Parteien", damit die Beamten ungeniert auch freisinnige Wahlmänner wählen fonnten. Nationalliberale, Ronservative und Fortschrittliche Volks partei gaben an ihre Wähler entsprechende Stimmzettel aus. Die Fortschrittliche Volkspartei ging dabei soweit, eventuell auch für Konservative Wahlmänner einzutreten. Zur Charakteristik nur ein Beispiel. Jm 1176. Wahlbezirk stand der fonservative Rechtsanwalt Ulrich in der 3. Abteilung mit einem sozialdemokratischen Wahlmannskandidaten in Stichwahl. Die Konservativen gaben an ihre Wähler Stimmzettel aus mit der Ueberschrift:„ Mit Gott für König und Vaterland" und mit Namen und Adresse des zu wählenden Der Zettel der Fortschrittlichen Volkspartei Fortschrittliche Volkspartei.
Wahlmanns Ulrich.
Iautete:
1176. Urwahlbezirk.
III. Abteilung. Wahllokal Alt- Moabit 130 bei von Borde. Wahlzeit von 3-8 Uhr nachmittags. Als alleiniger bürgerlicher Wahlmann ist nur zu wählen: Curt Ulrich, Rechtsanwalt, Alt- Moabit 133.
Das fortschrittliche Wahlkomitee. Die Freifinnigen forderten also ihre Wähler direkt auf, für den Konservativen Wahlmann Ulrich, der zugleich Gegenkandidat des frei sinnigen Kandidaten Runze zur Abgeordnetenwahl ist, zu stimmen. Das geschah natürlich in der Hoffnung, daß bei einer Stichwahl zwischen Freiſinn und Sozialdemokraten die Konservativen den Freisinnigen heraushauen sollten. Es ist ein Schauspiel für Götter, zu sehen, wie Freisinnige für den Antisemiten und Judenfresser Ulrich stimmen konnten.
Lichterfelde . Freitag, abends 7 Uhr, im östlichen Ortsteil: Flug- dem benachbarten Biesdorf ka meine Meldung, nach der Weißen zu nehmen. Die Genossen aus dem Westen treffen sich zu demselben Polizei nahm alle diese Spuren sofort auf. Nach Lage der Dinge wed im Restaurant" Zum weißen Mohr", Kranoldplay, Ecke scheint es jedenfalls festzustehen, daß Weißenborn seine Drohung, Ferdinandstraße. sich das Leben zu nehmen, noch nicht wahr gemacht hat, sondern am Leben ist und sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Berlin oder in der nächsten Umgebung verborgen hält. Dies geht schon daraus hervor, daß er so gut wie gar keine baren Geldmittel mit auf seine Flucht genommen hat. Nach den Angaben seiner Frau kann er sich höchstens im Besitz von einigen Mark befunden haben.
Briz- Buckow . Freitag, den 6. Juni, abends 7 Uhr, von den Bezirkslokalen aus: Wichtige Flugblattverbreitung. Flugblattverbreitung von bekannter Stelle aus. Adlershof . Freitag, den 6. Juni, abends 72 Uhr: Wichtige Reinickendorf - Oft. Morgen, Freitag, abend findet von den befannten Stellen aus Flugblattverbreitung statt. Röntgental- Zepernick- Buch. Heute abend 8½½ Uhr bei Lange, Siemensstr. 10: Fortsetzung der Mitgliederversaminlung. Mitgliedsbuch legitimiert.
Die Schorfheide.
Wald, Wasser, Sand, Das ist Märkers Land, Und die grüne Heide, Das ist seine Freude.
4
Inzwischen ist es auch gelungen, die Motive des Mordes klarzulegen. Der Lichtenberger Polizeikommissar Wehrauch ermittelte gestern einige Verwandte der Ermordeten, durch die er erfuhr, daß Margarete Große in der letzten Zeit sich ernstlich mit dem
Gedanken trug, Weißenborn wieder loszuwerden. Die Gründe dafür lagen darin, daß sie erfuhr, daß Weißenborn verheiratet und Vater eines Kindes sei, und daß er auch nicht Beamter, wie er sich immer ausgegeben hatte, sondern ein arbeitsscheuer Fensterputer und Gelegenheitsarbeiter. Ferner geriet sie mit ihm auch wegen finanzieller Fragen in Differenzen. Er verlangte immer neue Summen, die ihm aber das Mädchen nicht geben wollte. Auch hatte er sich nach und nach in den Besiz der Schmudsachen seiner Geliebten gesetzt und weigerte sich, sie wieder herauszugeben. So klingt es luftig aus einem alten märkischen Spruch. Margarete Große mußte ihn schließlich durch eine. Klage dazu Die grüne Heide des Märkers ist nicht nur die weite, fast zwingen. In der letzter Zeit tam es zwischen beiden häufig zu baumlose Fläche, aus der im Herbst das herrliche Purpur- heftigen. Auseinandersetzungen, und Weißenborn soll, wie die Verfeuer der Heideblume leuchtet, untermischt mit dem Immer- wandten aussagten, seine Geliebte wiederholt mit dem Tode begrün des Wacholders, der Zypresse des Nordens". Märker droht haben: Das Mädchen war deshalb in einer ständigen Angst nennen auch ihren Kiefernwald, das Charakteristikum der und mietete aus diesem Grunde ihre neue Wohnung in der Nähe Mark, wenig wohlklingend„ Heide ". Die Bescheidenheit des ihrer Verwandten. Weißenborn, der sich offenbar in völliger VerVolksausdrucks hat einen Vorzug. Man ist angenehm über- zweiflung befand, machte schließlich seine Drohung wahr. Wie die rascht, selbst da, wo die Heide" zur geographischen Bezeich- Obduktion inzwischen ergeben hat, schlang er dem Mädchen die nung geworden ist, in prächtigem Stiefernhochwald zu wandern, Schlinge von hinten um den Hals und zog sie so fest zu, daß es dessen schwermütiger Zauber das Romantischere des Laub- teinen Laut mehr von sich geben konnte. Zur Sicherheit widelte waldes kaum vermissen läßt. So ist auch die weitgedehnte er die Schnur dann noch dreimal um den Hals herum. Ein Kampf Schorsheide am sagenumwobenen Werbellinsee ein prachtvoller zwischen dem Mörder und seinem Opfer dürfte nicht stattgefunden Wald. Wo deutsche Fürsten seit Jahrhunderten ihre Hof - haben, da das Mädchen aller Wahrscheinlichkeit nach sofort tot gea jagden abhielten und abhalten bis in die neueste Zeit hinein, wesen ist. wächst wahrlich nicht das schlechteste Kraut. Und auch das Weißenborn war früher Hausdiener. In den letzten Jahren Wild fühlt sich hier, seines Schicksals unbewußt, wohl. Sind wurde er wiederholt von der Polizei aufgegriffen und hat auch doch in der Schorfheide mehr als dreitausend Hirsche, min- verschiedene Strafen verbüßt. So wurde er wegen Betruges, wegen destens ebenso viele Rehe und Wildschweine eingegattert, um Preßvergehens und wegen Aufreizung verschiedener Bevölkerungsauf das massenmordende Blei der Waidmänner zu warten. lassen zu Gewalttätigteiten verurteilt. Diese Strafen zog er sich Ungerechnet die Wildfasanen, Reiher und anderes Waldgetier, als antisemitischer Agitator zu. Er war seinerzeit mit das der Büchse zum Opfer fällt. Die Fürstengeschlechter, die dem bekannten Antisemitenführer Grafen Püdler eng liiert in und an ihrer Waldheimat schon zur Markgrafenzeit heimisch und war in den meisten Fällen derjenige, der die Versammlungen waren, sind vermodert, zum größten Teil ausgestorben. Nicht des Grafen einberief. Wiederholt ist er in antisemitischen Verdie Allerbesten mögen es gewesen sein, von denen die märkische Sammlungen auch als Redner aufgetreten, wobei er die AnwesenBei der Abgeordnetenwahl am 3. Juni stimmten die National- Sage erzählt, daß sie ihre Burgen im See hatten und schlimmer den zu Gewalttäigkeiten gegen die jüdischen Staatsbürger aufliberalen sofort für den fortschrittlichen Kandidaten Runze. Be- und reicher als der Teufel" waren. Was sie schufen im Schlendrian forderte. Als ihm die antisemitische Agitationsarbeit nicht mehr zeichnend war der Beginn des Wahlaktes. Gegen 16 Wahlmänner ihrer lebenslustigen Tage, davon zeugen nur noch farge die genügenden Geldmittel einbrachte, wandte er sich an den Voragen Proteste vor, die der Wahlvorstand zunächst zu erledigen Trümmer, so die Reste der Burg Grimnik, die 1247 in der stand des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus und bot dieſent hatte. Der Wahlkommissar betonte, daß die Wahlen der Nähe der heutigen Bahnstation Werbellinsee erbaut wurde. gegen Entgelt Material über einen bekannten Antisemitenführer 16 beanstandeten Wahlmänner ungefeßlich zustande gekommen Auch das anmutige Joachimsthal dicht dabei, einst hochberühmt an. Sein Angebot wurde aber abgewiesen. Erwähnt sei noch, und deshalb für ungültig zu erklären seien. Teils waren wegen seiner mächtigen Glashütte, die 1607 ein branden- daß Weißenborn im Jahre 1907, als der damalige Polizeipräsident die Wahlborstände unvollständig zusammengefeßt, teils lagen burgischer Surfürst zu einer Fürstenschule umbauen ließ, zu von Berlin das bekannte Redeverbot gegen den Grafen Büdler andere Unregelmäßigkeiten vor. So saß im 1293. Urwahl dem längst wieder aus der Waldstadt verschwundenen erließ, fich in einer öffentlichen Protestversammlung mit dem bezirke in der 2. Abteilung etwa 4 Stunden lang eine Frau im Joachimsthalschen Gymnasium, hat sich gewaltig geändert im Thema„ Der Polizeipräsident von Berlin und das Redeverbot Wahlvorstande, was unzulässig ist, weil nur Urwähler des Laufe der Jahrhunderte. Was heutzutage die Fürsten hier gegen den Grafen Bückler" beschäftigte. Auch in dieser Rede Bezirks als Beisiger fungieren dürfen. Alle diese Proteste treiben und wie sie in dem Jagdschloß Hubertusstock ihre machte er sich der Aufreizung zum Klassenhaß schuldig, und er wurden für unerheblich erachtet und die Wahlen für gültig Flitterwochen verleben, kann uns wenig interessieren. Das wurde deshalb zu einer Geldstrafe von 50 M. oder 5 Tagen Geerklärt; teils durch eine Mehrheit von tonservativen und Herz des schaffenden Volkes gehört der ewigen Poesie fängnis verurteilt. freifinnigen Beisigern, teils durch Stimmengleichheit. Es handelte des deutschen Waldes, und wenigstens diese Liebe sich um bürgerliche Wahlmänner, deren Wahl den gesetzlichen Be- können und sollen ihm die Großen der Erde nicht rauben. stimmungen nicht entsprochen hat, deren Gültigkeit aber von dem Der Hauptreiz der Schorfheide liegt neben der leichten Wahlvorstand ausgesprochen wurde. Das Verfahren des Wahl- Möglichkeit, hier ganze Rudel von Wild zu sehen, in der geschrieben:" Friedrich Weißenborn aus Eisleben , nach dem die Von durchaus zuverlässiger Seite wird der Vossischen 3tg." vorstandes ist recht bezeichnend und zeigt, welche Mittel in An- glücklichen Verbindung von Wald und Wasser. Wie eine Staatsanwaltschaft jetzt so eifrig sucht, war der Hauptagitator des wendung gebracht werden, uns den Sieg streitig zu machen. filberglänzende Schlange zieht sich der nicht breite Werbellin - antisemitischen Reichstagsabgeordneten Bruhn bei der letzten see durch den mächtigen Forst. sofort hinter der Bahnstation die genau den Windungen des born aus Eisleben hat die Oeffentlichkeit 1905 beschäftigt, als er Man verläßt am besten Reichstagswahl in Arnsberg - Friedeberg. Dieser Friedrich WeißenSees folgende Chaussee und wandert im Hochwald, der zahl auf seiten des Grafen Büdler stand und dessen Berliner Radaureiche wundervolle Ausblicke auf das Wasser bietet, besonders versammlungen einberief und leitete. In Nr. 30 der Staatsgegenüber der schon mit Villen durchsetzten Ortschaft bürger- Zeitung" von 1905, die damals gegen den Grafen Bückler Altenhof auf der anderen Seeseite. Wer den schönsten auftrat, wurde Weißenborn als ein bedenklicher Mann bezeichnet, Waldteil der Schorfheide sehen will, muß über der leicht die Bekanntschaft der Staatsanwaltschaft machen könne.
*
Wir machen darauf aufmerksam, daß am kommenden Montag, den 9. Juni, die Stichwahl zwischen unserem Genossen Eugen Ernst und dem Freifinnigen Runze festgesetzt ist und zwar in derselben Zeit wie die Hauptwahl!
Großze Worte.
Im 2. Wahlkreise Graveur Paul Kluge, Berlin . Im 8. Wahlkreise Oberingenieur Franz Schwartz, Berlin . Jm 9. Wahlkreise Geheimer Rechnungsrat Schmidt, Berlin . Im 10. Wahlfreise Kommissionsrat F. Galow, Berlin . Jm 12. Wahlkreise Rechtsanwalt Curt Ulrich, Berlin . In dem Aufruf hieß es großsprecherisch:
"
*
Der Mörder Weißenborn antisemitischer Wahlmanager.
*
Selbstmord des Mörders:
Die vereinigten rechtsstehenden Parteien haben kurz vor dem Jagdschloß Hubertusstock , das in seiner Einfachheit Er dürfe teiner antisemitischen Parteiorganisation angehören. Gr Landtagswahltermin einen Aufruf an die auf ihrem Boden stehenden start von dem modernen Hofprunt absticht, nach Königslinden nenne sich mit Vorliebe Arbeiter, vermeide aber ängstlich den, der Wahlmänner verbreitet, in dem dié Parole ausgegeben wurde, keine wandern und hat dann Anschluß rechts nach Joachimsthal die Arbeit erfunden hat. Weißenborn machte dann auch bald Be Stimme dem fortschrittlichen Kandidaten zu geben, aber bestimmt oder links über Forsthaus Wildfang nach Groß- Schönebeck an tanntschaft mit den Strasbehörden. Er wurde zu 50 M. Geldstrafe zur Wahl zu gehen und für die Kandidaten der rechtsstehenden der Berlin - Reinickendorfer Bahn. Abwechselungsreicher ist die verurteilt wegen Aufreizung von Bevölkerungsklassen zu GewaltParteien zu stimmen. Diese Kandidaten seien: Tour von Hubertusstock über Forsthaus Wildau, wo sich tätigkeiten( Pücklerradau), und kam auch ins Gefängnis wegen die Straße zwischen den Ausläufern des Sees und prächtigen Betruges und Unterschlagung. Einigemal wurde er obdach- und Buchenhainen hindurchwindet. Die vor einigen Jahren hier arbeitslos von der Polizei aufgegriffen und verwarnt. Daß er aus Feldsteinen erbaute Askanierburg" ist eine lieb trok der schlechten Meinung der antisemitischen„ Staatsbürgerhaberische Imitation. Unweit von Wildau ladet Eichhorst Beitung" immer noch als Herold des Antisemitismus auftreten zur seltenen Raft ein, von wo man durch den Werbellin - durfte, beweist die legte Wahlkampagne in Arnswalde - Friedeberg." fanal über den ganzen See mit dem Dampfer Jm 8., 10. und 12. Landtagswahlkreise geben trotz aller nach der Stettiner Stettiner Bahn fährt oder oder zu Fuß nach anderslautenden Mitteilungen der fortschrittlichen Preise die rechts- Station Klandorf pilgert. Mitnahme von genügenden stehenden Wahlmänner ihrer Zahl nach unbedingt den Ausschlag Eß- und Trinkvorräten ist dringend zu empfehlen. bei der Abgeordnetenwahl, und muß es zur Stichwahl kommen, gewöhnlichen Zeiten steht der Zutritt zur Schorfheide und zum mitgeteilt wird, die seiner Frau gegenüber geäußerte Absicht, sich In Der Lichtenberger Frauenmörder hat, wie uns noch spät abends wenn die vorstehende Wahlparole genau befolgt wird. Wenn dadurch, daß es in den genannten drei Berliner Wahlkreisen bei der letzten Tage durften die Berliner das Hochzeitsidyll im ver- ihn fahndete, begab sich der Mörder, der gestern morgen noch, wie Jagdschloß dem Publikum ungehindert frei. Während der das Leben zu nehmen, wahr gemacht. Während man eifrig auf Abgeordnetenwahl zur Stichwahl kommt, der Fortschrittlichen Bolkspartei deutlich zum Bewußtsein gebracht wird, schwiegenen Walde allerdings nicht stören. Nun aber ver- mir mitteilten, an der Ede der Schönhauser und Lothringer daß ihr endgültiger Sieg in allen drei Wahlkreisen von den säume man nicht einen Besuch in diesem weltabgeschiedenen Straße gesehen worden war, woht um die Mittagszeit nach dem rechtsstehenden Wahlmännern abhängt, lann vielleicht der Winkel, das so schön und selbst von Stullenpapier noch unbe- Hause Lottumstraße 1. Hier fand er unbemerkt Eingang. 18 fortschrittliche Verrat der drei Landtagsmandate von Ober- und rührt ist, weil so wenige Naturfreunde den Weg zu ihm nun gestern abend um 7% Uhr die Pförtners frau Martha Schröder Niederbarnim an die Sozialdemokratie verhindert werden." Das Ergebnis der Wahl ist für den Wahlausschuß der rechtsdas Treppenlicht anzündete, fand sie oben auf der Bodentreppe stehenden Parteien ein recht klägliches. Es erhielten die Kandidaten Zum Mord in Lichtenberg . einen Mann, der sich in sitzender Stellung mit einer Schnur der rechtsstehenden Parteien an Stimmen im 2. Bezirk 15; im 8. Trok aller Mühen ist es der Lichtenberger und der Berliner einen Jungen den Vorstand des 50. Polizeirebiers in am Treppengeländer erhängt hatte. Sie ließ durch 8 Stimmen; im 9. 15 Stimmen; im 10. 3 Stimmen; im 11. eine Kriminalpolizei bisher noch nicht gelungen, den Fenster puber Christinenstraße benachrichtigen. Der Vorsteher erschien alsbald Stimme und im 12. Bezirk, dem Beamtenviertel, wurden 37 Stimmen Weißenborn, der als Mörder des Fräulein Große in der mit mehreren Schuhmännern, und gleich darauf kam auch ein für den Konservativen abgegeben. Mit diesem Ergebnis vergleiche Blumenthalstraße 36 zu Lichtenberg in Frage kommt, ausfindig zu Kriminalfommissar mit einem Beamten vom Polizeipräsidium. man die großen Worte in dem Wahlanfruf. Lächerlicher kann sich machen. Die ganze Nacht hindurch streiften Polizeipatrouillen Man erkannte in dem Toten den gesuchten Mörder Frik Weizenniemand machen, als hier der Wahlausschuß der rechtsstehenden durch alle Gegenden Berlins , und auch alle Orte, in denen sich born. Vor dem Hause sammelte sich, nachdem das bekannt geworden Parteien fich gemacht hat. Weißenborn früher einmal aufgehalten hat, sind von dem Verschwinden des Mannes in Kenntnis gefeßt und mit seiner Photo- sehen war, alsbald eine große Menschenmenge, die den toten Mörder graphie versehen worden. Besondere Instruktionen hatten die sehen wollten. Sechs Schußmänner hatten zu tun, die Menge Bahnhofspatrouillen erhalten. Es gelang aber nicht, eine greif- in Schach zu halten und für Aufrechterhaltung des Verkehrs zu Zweiter Wahlkreis. Gegenüber dem Gerücht, daß Genosse bare Spur von dem Mordverdächtigen zu finden. Gestern vor- orgen. Die Leiche wurde abgeschnitten und blieb einstweilen auf Sermann Kraaz. Kochstr. 39, bei der Landtagswahl seiner Wahl- mittag meldete sich ein Tischlergeselle, der den Fensterpußer an der dem Treppenpodest liegen. Sie wurde erst später fortgeschafft. pflicht nicht genügt habe, ist durch Einsichtnahme der Wählerlisten Ecke der Schönhauser und Lothringer Straße gesehen haben wollte. von uns feſtgeſtellt worden, daß Genosse Kraatz am 16. Mai im Che er aber dazu tam, einen Schuhmann herbeizurufen, war 44. Urwahlbezirt seine Stimme abgegeben hat. Der Vorstand. Niederbarnim . Die Flugblattverbreitung findet für unseren Mann, der Weißenborn angeblich genau fennt, will ihn in der Weißenborn unter der Menschenmenge verschwunden. Ein anderer Bahlfreis nicht am 6. Juni, sondern am Freitag, den 13. Juni, Königstraße gesehen haben, und ein dritter meldete, daß der Mörder in der Wiener Straße sich aufgehalten habe. Auch aus
statt.
Partei- Angelegenheiten.
Der Kreisvorstand.
finden.
der
Safendeputation hielt gestern ihre erste Sigung ab. Der StadtBom Osthafen. Die zur Verwaltung des Osthafens eingefeetzt eine eingehende Darstellung der ganzen Hafenanlage. Die Deputation baurat Strauſe gab an der Hand zahlreicher Pläne und Entwürfe beschloß, am nächsten Mittwoch eine Besichtigung des Hafens vor zunehmen und zur Leitung des Hafenbetriebes die Stellung eines
*