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Br. 138. 30. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Hus der Frauenbewegung.

Donnerstag, 5. Juni 1913.

Reform des Debammenwefens. zu sein, was eine schwere Gefährdung der ihnen anvertrauten| Es ist zu verstehen, wenn Beamte der Gewerbeaufsicht Leben bedeutet. In einer dritten Petition wird der Erlaß zu solcher Ansicht kommen. Zur Aufrechterhaltung der Au­Im Mittelpunkt aller Mutterschutzbestrebungen muß eine eines Wochenbettpflegerinnengefeges angeregt, da die Wochen- torität der Gewerbeaufsicht dürften derartige milde Be den hohen wissenschaftlichen Anforderungen der Neuzeit ent- pflegerinnen bisher nicht zu denselben Reinlichkeits-, Vor- strafungen aber nicht führen. Mehrfach haben die Beamten sprechende Geburtshilfe stehen, die jeder Mutter aus dem beugungs- und Desinfektionsmaßnahmen verpflichtet sind, wie Berufung gegen zu milde Aburteilungen oder Freisprüche Volfe vollen Schutz für Leben und Gesundheit in ihrer schweren die Hebammen. eingelegt, so zum Beispiel im Regierungsbezirk Posen , wo Stunde gewährleistet. Der Staat ist an der Erzielung eines Diese Forderungen stellen nach unserer Auffassung nur Ziegeleibefizer die vielfach festgestellte Längerbeschäftigung gesunden Nachwuchses seiner Bürger außerordentlich interessiert. Das Minimum dessen dar, was zur Anbahnung einer Reform von Arbeiterinnen als zur Einholung der durch Betriebs Er verhängt harte Strafen über die, die das neugeborene der Geburtshilfe zu geschehen hätte. Trogdem werden sie auf störung verlorenen Arbeitszeit notwendig erklärten und hier­Leben vernichten. Schon der bloße Versuch hierzu ist strafbar. absehbare Zeit kein Entgegenkommen bei der Regierung finden. mit Verständnis bei den Richtern fanden und freigesprochen Der Staat ist angesichts des zunehmenden Geburten- Der Präsident des kaiserlichen Gesundheitsamts Dr. Bumm wurden. Ueber den Erfolg der Berufung lag noch keine Nach­rückganges bemüht, auch der freiwilligen Geburtenbeschränkung hat als Kommissar des Bundesrats am 28. Januar 1913 in richt vor.

nach Möglichkeit entgegen zu arbeiten und neue gefeßliche der 99. Sigung des Reichstags erklärt, daß eine reichsgesetz- Verschiedentlich sind aber die Berufungsinstanzen erheb­Handhaben dagegen zu finden. Um so mehr muß man nach liche Regelung, die das Hebammenwesen in allen seinen Zeilen lich über den Entscheid der ersten Instanz hinausgegangen. allem von dem heutigen Staate verlangen können, daß er der gleichmäßig für ganz Deutschland gestaltet, von der über- Schon im vorigen Jahre konnten einzelne solcher Fälle mit­von ihm übernommenen Verantwortung für die Beschaffung wiegender Mehrheit der Bundesregierungen nicht für zwed- geteilt werden. Im Berichtsjahre wurde im Regierungs­einer geordneten Geburtshilfe voll nachkommt. Bisher ist er mäßig erachtet wird." Damit ist das Schicksal der Petitionen bezirk Oppeln durch Entscheidung des Landgerichts als Be­gerade diesem wichtigen Gebiete der öffentlichen Gesundheits im vorhinein entschieden. rufungsinstanz die minimale Strafe gegen einen Ziegelei­pflege nahezu alles schuldig geblieben. Hier regiert der Der preußische Stultusminister hat die Hebammenfrage befizer aufgehoben und auf 250 M. gegen diesen und 50 M. heilige Schlendrian und ihm werden Hekatomben von Menschen- einmal für eine Geldfrage erklärt. Sie ist es ebenso wie eine gegen den Werkmeister erkannt. Der kontrollierende Beamte Leben geopfert. Rund 4000 Mütter sterben jährlich in Reihe anderer wichtiger Kulturforderungen, die unerfüllt erfuhr durch einen Zufall, daß Arbeiterinnen im Ziegeleiofen Deutschland in den ersten Tagen nach der Entbindung, andere bleiben müssen, so lange die Vorbereitung des organisierten beschäftigt wurden und Weisung hatten, sich bei der Kontrolle 4000 gehen später an den Folgen der Geburt zu Grunde. Massenmordes alle verfügbaren Mittel im Deutschen Reiche daraus zu entfernen. Mindestens 20 000 Frauen siechen- nach ärztlicher Schäßung verschlingt. Das wird nicht eher anders werden, als bis die Jahr für Jahr infolge mangelhafter Pflege im Wochenbett Masse des arbeitenden Voltes, bis auch die Frauen direkten an Frauenkrankheiten dahin und werden gebärunfähig. Die Einfluß auf die Gesetzgebung gewinnen, um sie endlich zu Blindheit der Neugeborenen entsteht gewöhnlich durch fahr- einem Werkzeuge allgemeinen kulturellen Fortschritte zu Lässige Behandlung der eitrigen Augenentzündung durch die machen. Hebammen. Auf das Schuldkonto mangelhafter Geburtshilfe entfällt ferner ein großer Teil der zirka 4000 Totgeburten,

Frauenftimmrecht.

Diese Fälle stehen aber vereinzelt da. Die Regel bilden äußerst milde Strafen. Es ist erstaunlich, wie groß manch mal das Entgegenkommen der Richter ist. Der Vertreter des Staatsanwalts nahm bei dem Inhaber eines großen Kon­fektions- und Buzgeschäfts, der schon zweimal wegen Ueber­tretung der Vorschriften der Gewerbeordnung bestraft war, wiederholt Arbeiterinnen nach 5 Uhr an Sonnabenden be­die die deutsche Statistik alljährlich verzeichnet. Kurz, Jammer Eine sozialdemokratische Aktion für das Frauenstimmrecht in schäftigt und außerdem gegen eine ganze Reihe anderer Be­und Elend kehren in ungezählte Familien der minder- der Schweiz . Im St. Galler Kantonsrat hat die sozialdemo- ftimmungen verstoßen hatte, an, die Straftat sei nicht vor­bemittelten Volfsschichten ein, weil die Geburt eines neuen fratische Fraktion folgenden Auftrag gestellt:" Der Regierungsrat Weltbürgers nicht mit der Fürsorge umgeben wird, die den wird eingeladen, die Frage zu prüfen und dem Großen Rate Be- fäßlich begangen worden. Es erfolgte für alle Vergehen Ver Reichen ohne weiteres zu Gebote steht. richt und Antrag darüber vorzulegen, ob nicht das Stimm- und urteilung zu 60 M. Geldstrafe oder 6 Tagen Gefängnis. Gine erstaunlich große Menge aller Geburten 90 bis Wahlrecht der Niedergelassenen und Aufenthalter zu erweitern und Dabei hatte der Beamte auf die bei Rüdfällen eintretende Strafverschärfung aufmerksam gemacht. 95 Prozent werden heute wie in alter Zeit von Hebammen auf die Frauen auszudehnen sei, und ob nicht zu Durch derartige Beurteilung der festgestellten Ueber­geleitet. Der Staat wählt sie aus, prüft, vereidigt und stellt diesem Zwecke die Artikel 39 bis 41 der kantonalen Verfassung einer tretungen, die in auffallendem Gegensatz steht zu den Straf­fie an; er unterstellt sie der Aufsicht der Streis- und Amts- Revision zu unterziehen seien." Den Antrag begründete unser festsetzungen gegen streifende Arbeiter, wird die Tätigkeit der ärzte; er prüft die Hebammen nach und beruft sie, wenn sie Genosse Advokat Huber und er wurde grundsäßlich angenommen. Aufsichtsbeamten natürlich nicht unterstützt, vielmehr der Er­nicht bestehen, zu Nachkursen ein. Versehen im Beruf werden Schließlich aber fand der von der Regierung gestellte Gegenantrag folg der amtlichen Kontrollen ganz erheblich in Frage gestellt. mit Disziplinarſtrafen, unter Umständen mit Entfernung aus Annahme, nach dem die Verfassung in dem Sinne revidiert wer- folg der amtlichen Kontrollen ganz erheblich in Frage gestellt. dem Amte bedroht. Den Staat trifft also die volle Schwere den soll, daß es der Gesetzgebung übertragen werde, das passive Borschriften für Arbeiterinnen seit dem 1. Januar 1910 in Nachdem die Novelle zur Gewerbeordnung mit den neuen der Verantwortung, wenn die heutige Geburtshilfe in Wahlrecht der Frauen weiter auszudehnen. Diese Kraft ist, sollte wirklich angenommen werden, daß Unter­den Augen Augen aller Sachverständigen als völlig unzu- Fassung entspricht der Forderung des Frauenstimmrechts nach der länglich gilt. Erst auf dem letzten internationalen Stongreß Wahl von Frauen in die Schul-, Armen- und Kirchenbehörde. Die nehmer, die schon Strafen erlitten haben, nicht mehr aus für Säuglingsschus im September 1911 in Berlin fielen von Initiative für die Erweiterung des Frauenstimmrechts ist auch in Unkenntnis, sondern vorsäglich dagegen ver­einer Seite, deren Sachverständnis nicht bestritten werden diesem Falle wie immer von der sozialdemokratischen Partei aus- stoßen. Hierfür dürften aber empfindliche Strafen ange­messen sein. kann, von den Hebainmenlehrern Deutschlands , geradezu ver- gegangen, für die die Gleichheit alles dessen, was Menschenantlis Die geringe Zahl der Beamten garantiert sowieso schon nichtende Urteile über die Institution, der das Wohl und trägt, fein leerer Wahn, sondern ehrlicher Ernst ist. einer großen Zahl Unternehmer, bei Uebertretungen nicht Wehe von Millionen Schwangeren, Gebärenden, Wöchnerinnen Zur Taktik der Suffragetten. Die auch von uns auszugsweise gefaßt zu werden, und die Abhängigkeit der unorganisierten und Säuglingen anvertraut ist. Franqué- Gießen wies darauf wiedergegebene Erklärung des Vorstandes des Bundes Deutscher Arbeiterinnen bildet ebenfalls feinen Hinderungsgrund. hin, daß die jetzt praktizierenden Hebammen alle nur fünf bis Frauenvereine gegen die Kampfesweise der Suffragetten hat die Wieweit die Furcht von Arbeiterinnen dem Unternehmer fechs Monate ausgebildet sind. Die Schülerinnen stammen Entrüstung unserer bürgerlichen Frauenrechtlerinnen entfacht. Es gegenüber gehen kann, lehrt ein Vorkommnis im Aufsichts­zum allergeringsten Teile aus gebildeten Ständen, die meisten heißt darin: Die Beamten, und namentlich die haben nur eine höchst mangelhafte Volksschulbildung; sie bietende Erklärung fann über die tief bedauerliche Tatsache nicht Assistentinnen, denen eine Hauptarbeit bei der Durchführung " Die lug und schlau gefaßte, teine direkte Angriffsfläche bezirk Breslau . haben nachher fast niemals die gebührende Autorität dem hinwegtäuschen, daß deutsche Frauen im Namen der gesamten des Hausarbeitsgesetzes zufällt, hatten verschiedentlich den Bublifum gegenüber und 75 Proz. derselben nagen, ehrlich deutschen Frauenbewegung englischen Schwestern in den Rücken fallen. Heimarbeitern und-arbeiterinnen Unterstübungen auf Grund heraus gesagt, geradezu am Hungertuch. Seit Jahrzehnten Englischen Frauen, die durch ihre Regierung und zwar mittels Ver- des Hausarbeitsgesezes erwirkt. Beihilfen, zu denen die rufen wir Geburtshelfer nach einer Reform des Hebammen- legung der Verfassung und Gesetzes zur äußersten Verzweiflung ge- Unternehmer mit herangezogen werden sollten, lehnten aber wesens und einer Verbesserung der Stellung der Hebammen trieben wurden und um ihrer Ueberzeugung willen ein Martyrium auf die Hausarbeiter ab, weil sie den Verlust der Arbeit be in materieller und sozialer Beziehung. Wir haben so gut wie fich nehmen, wie wir es in modernen Kulturstaaten noch nicht erlebt fürchteten. nichts erreicht." haben. Und warum taten deutsche Frauen das? Um im eigenen Hier wird wieder einmal deutlich gezeigt, daß wirtschaft In der Tat, in kleinlichen Beschwichtigungsversuchen hat Baterlande der unwissenden und urteilslosen Masse zu gefallen. fich bisher die so dringend geforderte Hebammenreform des Aehnliche Gesinnungsdefekte werden in Barlamenten seitens der liche Abhängigkeit die praktische Durchführung der Sozial Abgeordneten mit einem dreifachen Pfui beantwortet. Auch wir gesetzgebung verhindert. Wird dieser Hinweis aber beitragen, Staates erschöpft. Es wurden wohl höhere Gebührentaren haben teine andere Antwort. Diese Kundgebung bleibt ein trauriges die Arbeiterinnen zu veranlassen, sich Rückhalt und Schutz eingeführt, auch Zuschüsse für Unterstügungen an erwerbs- Blatt in der Geschichte des Bundes deutscher Frauenvereine und durch den Zusammenschluß mit ihren Berufsgenossinnen und unfähige Hebammen bewilligt; ein Erlaß des preußischen Kultus- spätere Generationen werden sich ihrer schämen, so wie die Unter-- genossen zu verschaffen? Alle Versuche, die Unternehmer zur ministers vom Jahre 1904 ordnete an, daß dem Hebammen- zeichneten es heute tun. Lida Gustava Heymann , Anita Augspurg ." Innehaltung der Arbeiterschutzgesetze zu veranlassen, werden berufe nur solche Personen zuzuführen seien, welche lesen, Diese fünstliche Entrüstung muß um so tomischer anmuten, als schreiben und rechnen können. Dieser Erlaß ist damals nicht Anita Augspurg zu denen gehört, die ihren eigenen deutschen nur minimalen Erfolg haben, wenn die Arbeiterinnen nicht schreiben und rechnen können. Dieser Erlaß ist damals nicht Schwestern die Arbeit dadurch erschwerten, daß sie einer Abschwächung selbst mit Hand anlegen. beachtet worden, die neue Gebührenordnung hat den Heb- der Forderung auf Einführung des Reichstagswahlrechtes das Wort ammen vielfach nur erbitterte Stämpfe mit fnauferigen Ge- redeten. meinden gebracht; ihre Einnahmen sind sehr oft nicht ge­stiegen, sondern gesunten, weil neben den Bezirkshebammen

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Arbeiterinnenfchutz.

in großer Zahl freipraktizierende Hebammen arbeiten, die Auch im letzten Jahre ist die größte Zahl der durch die nicht an die Zaren gebunden sind und einen wilden Gewerbeaufsicht ermittelten Zuwiderhandlungen gegen den Konkurrenzfampf gegen ihre Kolleginnen führen. Noch Arbeiterinnenschuß nicht mit Strafe belegt worden. Von 3671 immer steht die Bezahlung der Hebammenleistungen Anlagen, in denen Berstöße festgestellt waren, blieben 2727 in einem schreienden Mißverhältnis zu der Schwere oder nahezu 75 Broz. gänzlich straffrei. Nur gegen 727 Per­des Berufs und der. Größe der Verantwortung. Daher fehlt fonen wurden im Berichtsjahre Strafen verhängt, während es an einem Angebot geeigneter Kräfte, die nach ihrer 217 Strafverfahren am Schlusse des Jahres 1912 noch Intelligenz und Vorbildung geeignet wären, die Anforderungen schwebten.

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Die meisten Verstöße werden in jedem Jahre in den Be­rufen festgestellt, in denen die Arbeiterinnen nur schwach organisiert sind. Bei aller Reserve, die sich die Beamten der Gewerbeaufsicht auferlegen, kommt dies doch jedesmal in ihren Berichten zum Ausdruck. Die besten Gelegenheiten für Ueber­tretungen bieten neben den Ziegeleien die Konfektions­werkstätten. Und doch bleiben gerade die Arbeiterinnen dieser Branche gleichgültig. Der Verband der Schneider und Schneiderinnen mußte in diesem Jahre von einem Rückgang der Zahl der weiblichen Mitglieder berichten. Dies ist be dauerlich, besonders in Rücksicht auf die schlechten Arbeits­verhältnisse und niedrigen Akkordpreise, die gerade in der zu erfüllen, die die Beaufsichtigung von Schwangerschaft, Ge- Leider sind über die Höhe der insgesamt verhängten Konfektion anzutreffen sind. Wenn in späteren Berichten burt und Wochenbett stellen. Daher muß auch jede Aus- Strafen feine zusammenfassenden Angaben gemacht, und auch wieder die größte Anzahl der ermittelten Verstöße gegen den dehnung der Hebammentätigkeit auf die Säuglingspflege vor- die einzelnen Berichte geben hierüber nur in wenigen Fällen Arbeiterinnenschutz auf die Betriebe des Bekleidungsgewerbes läufig scheitern, denn dem jezigen ungeeigneten Hebammen- Auskunft. So schreibt zum Beispiel der Bamte des Regie- entfallen, so haben die Arbeiterinnen es sich selbst zu­material noch mehr Dinge beizubringen als bisher, hielten rungsbezirks Hildesheim : Die Zahl der ermittelten zuzuschreiben, die aus Interesselosigkeit die Hilfe zurückweisen, die Hebammenlehrer auf dem erwähnten Kongreß für un- widerhandlungen gegen die Bestimmungen zum Schutze der die ihnen das solidarische Zusammenhalten der Berufs­möglich. Arbeiterinnen und die Zahl der deshalb bestraften Personen Kollegen untereinander bietet. In den Parlamenten der Bundesstaaten wie im Reichs- sind erheblich gestiegen. Eine Reihe leichterer Fälle blieb ohne tage werden die Regierungen in jedem Jahre an ihre Ver- ftrafrechtliche Verfolgung." In manchen Berichten fehlt jeder pflichtung zu durchgreifenden Reformen auf dem Gebiet der Nachweis darüber, ob Strafen verhängt sind. Der Deutsche Bund für Mutterschutz hält vom 7.- 9. Juni d. J. Geburtshilfe erinnert. Vor zwölf Jahren haben die mehr als Bei der Geringfügigkeit der Strafen, die meist in keinem in Berlin seine Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung 30 000 organisierten Hebammen Deutschlands um den Erlaß Verhältnis stehen zu den Vorteilen, die den Unternehmern steht die Behandlung der Fragen: Geburtenpolitit" und eines Hebammengesezes beim Reichstage petitioniert. Da aus der ungefeßlichen Beschäftigung der Arbeiterinnen er- Prostitution". Professor Silbergleit, Direktor des statistischen nichts darauf geschehen ist, erneuern sie in diesem Jahre ihr wachsen, ist es kein Wunder, daß immer wieder die Vor- Amtes Berlin , und Sanitätsrat Dr. Karl Alexander- Breslau sind als Ersuchen um reichsgesetzliche Regelung der ganzen heillos ver- schriften umgangen werden. Strafen in Höhe von 3 M. und Referenten für das erste Thema gewonnen worden. Zu dem zweiten fahrenen Materie. Mit Recht betonen sie, daß nicht die Heb- 5 M. wurden wiederholt verhängt. So erhielt zum Beispiel Thema haben Referate zugesagt: Landgerichtsrat, früher Jugend­ammen schuldig sind, wenn sie ihren Berufsaufgaben nicht ge- eine Schneiderin, die mehrfach Arbeiterinnen unter 16 Jahren staatsanwalt Rupprecht- München, Pastor Kießling- Hamburg und Dr. wachsen sind, sondern diejenigen, welche die Auswahl, die und sogar ein Mädchen unter 14 Jahren an Sonnabenden bis Magnus Hirschfeld - Berlin . Ausbildung Im Anschluß an diese Versammlung des Deutschen Bundes für die Anstellung der Hebammen zu 72 Uhr abends beschäftigt hatte, nur 3 Mt. Geldstrafe zu Mutterschutz findet am 9. Juni eine Konferenz der Inter besorgen haben. Die Hebammen fordern eine zwei- diftiert. Der Inhaber einer Waschanstalt, der seit längerer nationalen Vereinigung für Mutterschus und jährige Ausbildung, wie sie im Auslande schon vielfach be- Zeit erwachsene Arbeiterinnen Freitags bis zu 16 Stunden Segualreform statt. Dr. Jwan Bloch- Berlin und Frau Dr. steht, eine gründliche theoretische und praktische Unterweisung, und Sonnabends bis zu 14 Stunden beschäftigt hatte, auch Helene Stöder- Berlin werden über Seguelle Solidarität der die sich auch auf die Säuglingspflege zu erstrecken hat. Werden Mädchen unter 16 Jahren bis zu 12 Stunden täglich arbeiten Stulturmenschheit" sprechen. Die Vorträge finden im Architektenhause doch über 90 Proz. aller Mütter bei der Ernährung ihrer ließ, fam mit 15 M. Geldstrafe davon. Wieviel mag der Mann in Berlin W, Wilhelmstr. 92/93, am 7., 8. und 9. Juni, abends Neugeborenen nur von Hebammen beraten und angeleitet. durch die ungefeßliche Beschäftigung wohl verdient haben. 8 Uhr, statt.

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Tagungen.

Die Petition wünscht ferner Anstellung sämtlicher Hebammen Ebensowenig fühlbar dürfte für den Besiter einer Stroh- Eine internationale Frauenstimmrechts- Bersammlung wird am mit einem Anfangsgehalt von 1200 M., das in 30jähriger hülsenfabrik die über ihn verhängte Geldstrafe von 25 M. Freitag, den 6. Juni, abends 8 Uhr, in den Kammer­Tätigkeit auf 1800 M. pro Jahr steigen soll. Außerdem wird gewesen sein, weil er sieben Arbeiterinnen längere Zeit hin- fälen, Teltower Str. 1-4, Ede der Belle- Aliance- Straße, stattfinden. Sie wird veranstaltet aus Anlaß der Berliner Anwesenheit der aus. der Erlaß eines Zwangsversicherungsgesetzes zur Sicherstellung durch über 8 Uhr abends hinaus, teilweise bis 5 Uhr früh, ländischen Delegierten zum Internationalen Frauenstimmrechts­der Hebammen gegen alle Arten von Erwerbsunfähigkeit ge beschäftigt hatte. Der Beamte des Regierungsbezirks Arns Kongreß in Budapest . Mehrere Rednerinnen gehören Ländern an, die genug Bisher sind die Hebammen oft aus berg schreibt denn auch:" Manche Urteile erscheinen unter den Frauen die staatsbürgerliche Gleichberechtigung verliehen haben: gezwungen, bis zum Versagen ihrer Sträfte tätig| Berücksichtigung der vorliegenden Straftaten auffallend milde." Frauen aus Kalifornien und Norwegen .

fordert.

Not