Einzelbild herunterladen
 

Nr. 141. 30. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Aus vergilbten Pergamenten.

Eine Folge von Tagebüchern, Briefen und Berichten aus der napoleonischen Epoche. Herausgegeben von Theodor Rehtrisch. Verlag von Georg Wigand  , Leipzig  . Erster Band: Otto v. Obeleben, mit Napoleon   im Felde

bon 1813.

weiter Band: Karl v. Sudom, Aus meinem Soldatenleben.

Dritter Band: Aus dem Tagebuch eines Freiwilligen.

Vierter Band: Wilh. Ludw. Viktor Graf Sendel von Donnersmart, Im Dienste König Friedrich Wilhelms

des Dritten.

zug in Spanien  .

Sechster Band: Ernst Moriz Arndt, Meine Wanderungen

schen Reichs teutscher Nation erinnerte, daß zwischen Gotha  und Weimar   das Kommando abwechseln solle. Müller be­gleitete auch Goethe zu seiner Audienz bei Napoleon   bis ins Borzimmer, wie es überhaupt seine Rolle gewesen ist, im Vorzimmer Weltgeschichte zu belauschen, und vernahm nach her aus erster Hand Denkwürdiges über diese Unterredung, bei der Napoleon  , auf die Schicksalsdramen anspielend, das inhaltschere Wort sprach: Was will man jetzt mit dem Schicksal? Die Politik ist das Schicksal!"

" 1

Sonntag, 8. Juni 1913.

der fünf Minuten von seinem Herrn entfernt, Hungrigen in die Sände fällt, getötet und sofort verzehrt wird. Schon drei Wochen vorher wurde er von den russischen Gefangenen, so oft er sich blicken ließ, mit gierigen Augen verfolgt, und in­dem ich ihn auf einem der Märsche nötigte, einen Pferde­Knochen, womit er sich schleppte, fallen zu lassen, sprangen mehrere von diesen Unglücklichen aus den Gliedern, welche sich förmlich um den Knochen schlugen, so daß ich genötigt wurde, den Frieden mit Gewalt herzustellen."

Auch in dem Bändchen: Die Hansestädte unter dem Ein Teil der Rheinbundtruppen machte den Feldzug von Raiserreich Napoleons" werden Berichte von bürgerlichen 1813 an der Seite der Franzosen   bis zum bittern Ende mit. Augenzeugen beigebracht. Ein reitender Ratsdiener, eine Dazu gehörte auch das Württembergische Kontingent, bei dem Pfarrerstochter und ein Senator, alle drei aus dem Frei Mertens als Leutnant steht. In diesem Kontingent waren staat Zübed, verbreiten sich über die Ereignisse während und die Stockprügel für die Soldaten noch nicht abgeschafft; eine nach Blüchers Rapitulation im Jahre 1806. Besonders Pfarrersfamilie im Anhaltischen verdrießt es sehr, daß der Fünfter Band: C. Geißler, Denkwürdigkeiten aus dem Feld- pußig nehmen sich der Statsdiener aus, der jeden genossenen Hauptmann des Leutnants Mertens diese Exekution un­Schnaps registriert und mit ungeheuchelter Ehrfurcht von dem mittelbar vor ihrem Hause vollziehen läßt. In Erfurt   sieht hochmögenden Herrn regierenden Bürgermeister spricht, und der Erzähler einen aufs Rad geflochtenen Verbrecher im der Senator, der gravitätisch zu berichten weiß: Dann trank sabre 1813!!, ein Anblick, der, wie er bemerkt, nicht zu ich wie gewöhnlich zwei Tassen Tee und eine halbe Semmel feiner Aufheiterung beitragen konnte. Als die Württem dazu; die andere Hälfte tat ich in meine Westentasche," durch berger dann von Napoleon   abgefallen waren und sich schon welch lobenswerte Genauigkeit sich die Nachwelt auch nach ihrem eigenen Ländle näherten, hört Mertens im Quartier der wohlansehnliche lübeckische Senator Peter Wildens zum die russischen Befreier" denkt. Wenn wir unsere Freiheit," hundert Jahren nicht die Köpfe zu zerbrechen braucht, was von einem biederen Bauern im Badischen  , was das Volk über Frühstück zu sich zu nehmen geruhte. Der zweite Abschnitt mettert der, diesen Horden verdanken sollen, so ist es wahr. gibt die recht interessanten Erinnerungen eines Bremer haft weit gekommen; es wäre mir lieber, die Franzosen hätten Senators wieder, der sich zur Franzosenzeit als Präfekturrat dieses Sklavenvolk wieder bis zur entferntesten Grenze ihres betätigte, während der dritte und letzte eine lebendige, wenn Reiches verjagt und diesmal auch ihr Petersburg zu einem auch außerordentlich einseitige und gehässige Schilderung von Aschenhaufen gemacht." Der spätere braunschweigische General v. Wachholz Hamburgs bösesten Tagen 1813 und 1814 enthält.

und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn vom Stein. :: Siebenter Band: Henrik Steffens  , Was ich erlebte. Achter Band: von Loßberg, Briefe in die Heimat. Neunter Band: Friedrich von Müller  , Erinnerungen aus den Kriegszeiten 1806-1813. Zehnter Band: Christian von Mertens, Bor hundert Zehnter Band: Christian von Mertens, Bor hundert Elfter Band: von Wachholz, Unter der Fahne des schwarzen Herzogs Anno 1809. Zwölfter Band: Die Hansestädte unter dem Kaiserreich Napoleons  .

Jahren.

*

Graf

Hendel

War nun

11

Aus der Flut von mehr oder minder zweifelhaften batriotischen Büchern, die das Jubiläumsjahr 1813 und seine Die übrigen acht Bändchen stammen sämtlich von bat als junger Offizier 1809 den bekannten Zug des Herzogs unmittelbaren Vorgänger schon über den Büchermarkt haben Männern, die irgendwie aktiv an den friegerischen Ereignissen von Braunschweig  - Dels mitgemacht. Als sich das Freikorps  rauschen lassen, ragt diese Sammlung kleiner, in feldgraues teilgenommen haben. Ob nun einfacher freiwilliger Jäger, fammelt, ist der Andrang von Offizieren ungeheuer; die Leinen vorteilhaft gebundener Bändchen hervor. Zwar dienen ob Wundarzt, ol mecklenburgischer Junker- es sind im Mannschaft aber besteht aus ganzen zwanzig Mann. Das auch sie dazu, den landläufigen Jubiläumspatriotismus zu Durchschnitt wadere, brave und nicht unsympathische Menschen, ändert sich nur langsam, und auch als die Reihen gefüllt find, beleben, ist doch ihr Herausgeber, Theodor Rehtrisch, eine die aus den Erlebnisser einer bunten Zeit das Bemerkens- befinden sich halbe Kinder von sechzehn Jahren, die ganz feld­der schmetterndsten Fanfaren der preußischen Legende, aber werteste festhalten. Manchmal geht ihre Anspruchslosigkeit dienstuntauglich sind, darunter die älteren Soldaten wer­was diese Bändchen wertvoll macht, ist ihr Charakter als und Sarmlosigkeit sogar etwas weit, wie bei dem sächsischen   den auf dem Marsch von ihren Liebchen und ihren Frauen Dokumente. Es find Memoiren, Zeitgenossen der napoleoni Major v. Odeleben, der in Napoleons   Hauptquartier   den begleitet, so daß eine ganze Weiberkolonne dem Korps folgt. schen Epoche sprechen zu uns, der Atem der Zeit lebt auf Feldzug von 1813 mitmachte und davon nur ganz allgemein Rennzeichnend ist für eine Zeit, da der Menschenhandel der deutschen   Potentaten des achtzehnten Jahrhunderts noch in diesen Blättern, und selbst wer befangen den Hauch geschicht- und unpersönlich zu berichten weiß. Ein flotter Schilderer aller Erinnerung brennt, daß fich plötzlich unter den Soldaten licher Dinge aus der Nähe verspürt, wird nie so mit der dagegen ist der preußische Junker Wahrheit in Konflikt geraten, als wer hinterdrein für die v. Donnersmard, der freimütig gesteht, daß die ihm die Meinung verbreitet und nur mit Mühe widerlegt werden Kinderstube an der Weltgeschichte bastelt und modelt. Des- in der Jugend beigebrachte Bildung nur aus Rücken bestand, kann, das Korps sei in Bausch und Bogen an England oder halb fällt für den, der vorurteilslos in dieser Sammlung zu weshalb es freilich reichlich zum Staballerieoffizier langte. Wie Desterreich verkauft. Obwohl Wachholz natürlich mit be­lefen vermag, manche Erkenntnis ab, die zu vermitteln nicht es um das Heer bestellt war, das sich noch immer in der Sonne schönigenden Farben malt, ergibt sich doch aus seinen Auf­gerade Aufgabe der patriotischen Geschichtslegende und wohl friderizianischen Schlachtenruhmes für unbesiegbar hielt, zeichnungen, daß die schwarze Schar" eine wilde Bande war, auch nicht Absicht des Herrn Theodor Rehtrisch ist. schildert Donnersmard in einer Reihe anschaulicher die vor Plünderungen, Erpreffungen und Erzeffen aller Art Allerdings sind die einzelnen Bändchen der Sammlung Bilder: Der Kommandeur", berichtet er von dem Offizier durchaus nicht zurückschreckte. Das interessanteste der vorliegenden zwölf Bändchen ist von recht ungleichem Werte. Allzu bekannt sind, als daß es forps seines Regiments, Oberst v. d. Merwit hatte ſehr ienes, das die Eindrücke eines preußischen Frei­Lohnte, hier noch mit einem Wort darauf einzugehen, Arndts heftige hämorrhoidalische Beschwerden; dabei war er überaus willigen aus den Jahren 1813 und 1814 wiedergibt. Der Wanderungen mit dem Reichsfreiherrn vom Stein. Nicht borniert und grob. Oberst v. Quigom hatte immerwährend anders verhält es sich mit den Erinnerungen des Romantikers Unterleibsbeschwerden. Rittmeister v. Heidebrandt spielte junge Beflissene der Gottesgelahrsamkeit, der im Jahre der und Preußenschwärmers Henrik Steffens  , die auch das Violoncell recht gut, war aber ebenfalls sehr dick und litt patriotischen Begeisterung als freiwilliger Jäger die Büchse in mannigfachen Ausgaben, mehr oder minder gekürzt, im an Unterleibsbeschwerden." und alle diese Unterleibs- schultert, bei Leipzig   im Augelregen steht und mit den Umlauf sind. Immerhin fällt in diesen Seiten der Blick ab beschwerden mitten im idyllischsten Frieden, ehe noch ein fiegreichen Heeren der Verbündeten bis nach Baris gelangt, malt nämlich mit ganz aufrichtigen Farben. In seiner Brust und zu auf bemerkenswerte und wenig bekannte Stellen. Ein Schuß gekracht hatte! Auch der Bruder Friedrichs II., Prinz glüht die Flamme eines lauteren Patriotismus, aber gerade Genrebildchen etwa aus der Zeit der höchsten patriotischen Be- Heinrich, der Sieger von Freiberg  , wird porträtiert:" Der beshalb vermeidet er es sorgfältig, den Anschein zu erweden, geisterung, da die Freiwilligen in Breslau   zusammenströmten Herr hatte eine sonderbare Bassion, Zeichen zu besehen; da als sei in dem glorreichen Jahre alles patriotische Tugend und schnell ausgebildet wurden: Eine alte Frau sah eines er aber keine blassen Zeichen leiden konnte, so mußten sie erst, und Vollkommenheit gewesen. Die freiwilligen Sägerforps Tages, wie der Unteroffizier die ungeschickten jungen Leute wenn sie nicht rot waren, geschminkt werden. wohl zuweilen ungeduldig bei den Schultern faßte, in den iemand in der Stadt gestorben, so richtete er dahin allemal schildert er, bei aller patriotischen Opferwilligkeit, die sich in Rücken stieß, um die Brust vorzudrängen, den Bauch zurück- feine Schritte."" Der Prinz az etwas unangenehm für die ihnen vorfand, als eine reichlich gemischte Gesellschaft, in der stieß, wohl auch mit geballter Faust unter das Kinn fuhr, um Buschauer, denn er az biel mit den Fingern." Auch über die mancher Unterschlupf suchte, um dem Zuchthaus zu ent den Kopf in die Höhe zu richten." Steffens fand, wie fich Schlacht von Jena erfährt man mancherlei Interessantes, und einmal mit den Harpyien, den gefräßigen Raubvögeln in der rinnen. Die Kriegskommissare vergleicht unser Freiwilliger schon aus diesen seinen Worten ergibt, in dieser altpreußischen als der Graf mit dem Feldmarschall Kalkreuth 1810 nach Sage des Altertums, und erzählt zum Beleg, viele Ein­Erziehungsmethode fein Haar, in Vorausahnung jener Baris geschickt wird, um Napoleon   zu seiner zweiten Heirat wohner Berlins   hätten, als Beisteuer für den Sunger der schmerzlosen Stöße", die später ein preußisches Kriegsgericht au gratulieren, geht es dem preußischen Junker übel genug. Freiwilligen, Schinken und Specseiten aufgebracht. Ein erfinden sollte. Eigentümlich berührt es auch, wie der Hang Bei einem Essen schnauzt ihn der Polizeiminister Fouché   auf Fleischer  , zeichnet zufällig die seinigen und nach vierzehn für Stinkerlichen selbst von der großen Welle nationaler Be die Frage, ob Nachrichten aus Spanien   da seien, unwirsch an: Tagen bietet ihm ein altes Weib einen der gezeichneten geisterung nicht hinweggespült werden. fonnte. Die Frei-" Für Sie gibt es kein Spanien  !" und der Kaiser spuckt sogar, Schinken zum Verkauf an. Sie habe ihn, so äußerte sie sich, willigen, die sich an Gardebataillone anschlossen, erhielten als er die Antwort erhält, Donnersmarck beherrsche die franzö- foeben für ein Spottgeld von einem Kriegskommissar er­nämlich die Erlaubnis, statt der weißwollenen Gardeligen am fischen Tänze nicht, indigniert in elegantem Bogen dicht an standen. Diese haben den sehr richtigen Grundsatz: Was ist Aragen Silberligen zu tragen. Die Gardejägerkompagnie", feinem Ropf vorbei. Tolle Beiten! das für so viele? und weil sie nicht an Wunder glauben, so erzählt nun Steffens, hatte gelbe wollene 2izen, und viele Der Militärwundarzt des weimarischen Kontingents, ersparen fie fich die Mühe des Verteilens und uns die Mühe, der sich meldenden Studierenden, die vorzüglich in diesen Geißler, der Mecklenburger Karl v. Su do to und der unsere Rinnladen vergeblich in Tätigkeit zu feßen." Oder Detachements zu dienen wünschten, machten Ansprüche auf Leutnant v. Martens, beide in föniglich württembergischen eine liebliche Vignette zur Schlacht von Großbeeren  : goldene!" So war es wirklich ein großes Geschlecht, das der Diensten, und der Major v. Coßberg von den Truppen große Augenblid traf. des Königreichs Westfalen sie alle gehören zu jenen zahl­Auch Friedrich v. Müller, der spätere großherzog lofen Deutschen  , die unter den Adlern Napoleons   in ganz lich weimarische Staatskanzler und Freund Goethes, ist nicht Europa   bald hierhin, bald dorthin geworfen wurden. Der als Kriegsmann in die Ereignisse verwidelt gewesen. Im Wundarzt Geißler erzählt unterhaltend von den Schwierig­Zahre 1806, als der preußische Feudalstaat bei Jena   und feiten, Strapazen und Gefahren des spanischen   Feldzuges, Auerstädt zusammengebrochen und Herzog Karl von Weimar, beschreibt als Fachmann die mustergültige Einrichtung franzö­der ein preußisches Kontingent kommandiert hatte, eilends auf fischer Lazarette, und erwähnt, daß den militärischen Kranken­und davon war, mußte der Regierungsrat Müller ebenso wärtern beim Lohnempfang die Instruktion vorgelesen wurde eilends hinter dem siegreichen Franzosenkaiser drein, um mit der jatobinischen Vorschrift, daß kein Krankenwärter sich feinem Herzog die Krone zu retten. Auf diesen Bittsteller- unterstehen solle, einen Priester, er habe Namen wie er wolle, fahrten im faiserlichen Gefolge erlebte er Großes und Kleines. zu einem Kranken zu lassen, denn da, wo man die Menschlich­Oft genug hatte er mit Napoleon   persönlich zu tun, der ihm feit pflege, müsse der Fanatismus sich nicht einschleichen, beim ersten Zusammentreffen sagte: Der Krieg ist ein häß dieser mache schon Gesunde krank und Kranke gewiß noch liches Handwerk, ein barbarisches, vandalisches; aber was tränker". Jch erinnere mich aber auch nicht," fügt Geißler fann ich dafür? Man zwingt mich dazu wider meinen Willen." trocken hinzu, daß irgendein Kranker je nach einem Geistlichen Für die deutschen   Potentaten im Westentaschenformat war berlangt hätte." b. Sudom, der mecklenburgische Junker damals schlechtes Wetter: Es ist fürwahr," schrie der Kaiser im württembergischen Offiziersrock, ein frischer, lebendiger einmal Müller an, jegt die beste Beit, seine Staaten im Nu und liebenswürdiger Typ, berichtet von manchem Hin und zu verlieren. Sie sehen, wie ich's mit dem Herzog von Her, von mancher luftigen und traurigen Begebenheit, ehe er, Braunschweig   gemacht habe. Ich will diese Welfen in die selbst hier nicht ohne einen Beigeschmack echten Humors, in Sümpfe Staliens zurüdjagen, aus denen sie hervorgegangen erschütternden Tönen das namenlose Elend jener großen find. Wie diesen Hut( hier warf er ihn zornig zur Erde) will Armee" besingt, die in stolzen Paradeschritt nach Rußland  ich sie zertreten und vernichten, daß ihrer in Deutschland   nie hineinmarschierte und als ein elender Haufe von Lumpen und mehr gedacht werde. Und große Lust habe ich, es mit Ihrem Feßen zurückkehrte. Jit Sudom mehr ein munteres Blut, Fürsten   ebenso zu machen!" Da war es denn für Müller so stellt der westfälische Major v. Coßberg den ernsten menig tröstlich, zu ſehen, daß Napoleon  , der unmöglich Rang Pflichtmenschen dar. Schon auf dem Hinmarsch nach Rußland  und Titel aller dieser Duodezmonarchen im Kopf behalten verursachten die unerhörten Anstrengungen bei den Truppen fonnte, die Herzogin von Weimar   in einem Brief als Groß- oft Berzagtheit und Teilnahmslosigkeit. So steigt Co­herzogin anredete. Endlich gelang es, den Erderschütterer berg einmal in der Sonnenglut des September, um sich aus­doch zu besänftigen: Weimar   mußte eine erhebliche Kriegs- zuruhen, bei einem Gebäude vom Pferde, findet es aber so fontribution zahlen und ein Kontingent zu einem Regiment von Nachzüglern aller Armeekorps überschwemmt, daß er es stellen, das aus den thüringischen Kleinstaaten gebildet werden vorzieht, sich in einiger Entfernung davon auf einem Rasen­follte, aber sofort erhob sich heftiger Bank zwischen Gotha   plaz neben einen toten, ganz nackten Menschen niederzulassen, und Weimar  , wer das Kommando über das Regiment erhalten so abgeſtumpft gegen alle anderen Gefühle, daß ich nur follte. Bei diesem Bruderstreit bemühte sich jeder der beiden einzig und allein mich dem angenehmen Gedanken zu über­Bergstaaten, nachzuweisen, sicher sehr zum Gaudium der laffen versuchte, wie gut es doch sei, daß derselbe noch nicht in französischen   Marschälle und Minister, daß er der ältere und Fäulnis übergegangen, weil ich sonst meinen Kaffee in der bornehmere sei. Schließlich traf man die falomonische Ent- brennenden Sonnenbige hätte trinken müssen". Auf dem scheidung, die ganz und gar an die Zeiten des heiligen römi- Rückzug besitzt Coßberg noch einen schönen Hühnerhund,

Die Schlacht war entschieden, der Sieg unser Tausende von Gefangenen wurden angeschleppt und von den wüfen den Siegern mißhandelt. Die Schläge und Stöße ver­doppelten sich, wenn sie schrieen:" Tut uns nichts, wir sind ja Sachsen  ", in den Rot wurden fie getreten, ohne daß die Offiziere es hindern fonnten, und mit der spöttischen Be mertung: Nun fommt ihr ja hin nach Berlin  , ihr Berliner  Bürger!" wurden sie, die fast kniend um Schonung baten, au 3- geplündert und hin und hergestoßen."

Oder aus dem September:

Noch immer wurden Gefangene eingebracht, wahre Jammerbilder, die ebensowohl Mitleid als Ent­feten erregten. Doch ging ihre Begleitung, aus Band wehren bestehend, nicht schonend mit ihnen um, denn die Wut und Erbitterung war zu groß. Obgleich zum Teil ver wundet, hungrig und abgerissen, wurden sie, gleich Serden, fortgetrieben, ohne Rücksicht auf die zu nehmen, die vor Grmattung umsanken. Wollten und fonnten sie trop der Schläge nicht wieder aufstehen, so blieben sic Liegen und kamen um."

Oder nach der Einnahme von   Leipzig:

Die Beute war unermeßlich. Der eine zog ein halbes Dußend Beutepferde nach sich, um sie sogleich an die Kinder  Israels zu verkaufen, ein anderer schleppte sich mit schweren Mantelsäden, ein dritter trug einen zerbrochenen Adler, um ihn gegen das Eiserne   Kreuz einzutauschen, ein vierter, Infanterist, bestieg mit Sad und Bad, einen stattlichen Engländer, und andere trieben die Gefangenen dußendweise wie Schafe vor sich. Unbeschreiblich war die Gier und absucht..... Es fielen unter anderm auch viele Geldwagen in unsere Hände. Um sie schwärmten die Soldaten wie die Bienen. Ehe noch einer von ihnen die Wagen umdrängte, fand sich ein Soldat von unserm Regiment bei ihm ein und füllte feinen ganzen Tschato mit Napoleondors an."

Hätten wir mehr derartiger ungeschminkter Aufzeich nungen, die auch die Kehrseite des Jubeljahrs beleuchten, die patriotische Legende könnte nicht in dem Umfange grassieren, in dem fie es leider tut. Hermann  

Wendel