Selbstmordchronik.Unheilbare Krankheit hat den 47 Jahre alten ÄrdeitKinbalidenPaul Redler aus der Neuen Hochstr. 28 zum Selbstmord der-.anlaßt. Redler lebte von einer Invalidenrente und einer Armen-Unterstützung. Er war schon lange lungenkrank, zuletzt so schwer,daß er sich<aum noch fortbewegen konnte. Als seine Wirtin, beider er seit zwei Jahren wohnte, gestern nachmittag ausgegangenwar, griff er zum Revolver, um feinen Leiden ein Ende zumachen.Ins Wasser gegangen ist allem Anschein nach das 20 Jahrealte Dienstmädchen Ida Fricke, das seit acht Tagen beieinem Fleischermeister in der Thorwaldsenstr. 20 zu Steglitz inStellung war und seit dem vergangenen Freitag vermißt wurde.Gestern früh fand man in Berlin vor dem Hause Kottbuser Ufer 1auf der Böschung des Landwehrkanals den Hut des Mädchensund die Handtasche mit den Ausweispapieren. Man nimmt an.daß Liebeskummer es ins Wasser getrieben hat. Die Leiche istnoch nicht gesunden worden.Gestern nachmittag gegen 3 Uhr versuchte die 18jährigeHelene Bacher aus Luckenwalde, die in Berlin als Haus-mädchen diente, seit dem 1. d. M. aber stellungslos war, ihremLeben ein Ende zu machen. Das junge Mädchen hatte das Elter»heim gegen den Willen des VaterS verlassen und wagte nun nicht,die Eltern um Unterstützung anzugehen. Am Köllnischen Ufersprang die Lebensmüde in den Kanal, wurde jedoch von einemSchutzmann gerettet,«ie wurde in das Neuköllner Krankenhauszp Buckow übergeführt.samten in Frage stehenden Punkte überläßt. Es ist möglich, daßdie Konferenz eine Richtschnur dieser Art annimmt als einzigesMittel, um aus der Sackgasse herauszukommen, da, wie man hofft,die Sitzung, zu der man am Montag vormittag um II Uhr zu-sammenkommen wird, unbedingt die letzte sein soll.Ministerkrise in Serbien?Belgrad, 8. Juni. Gestern hat eine vom Minister-Präsidenten P a s i t s ch einberufene Konferenz der Partei-führer stattgefunden, in der über dieHaltunaSerbiensin der serbisch-bulgarischen Grenzfrage angesichts der politi-schen Vorgänge in Bulgarien beraten wurde.„Mali Journal" verzeichnet das Gerücht, angesichts derwachsenden Kriegs st immung werde das KabinettPasitsch zurücktreten. Die Lage werde als sehr ernstbezeichnet.Entlassung der österreichischen Reservisten.Wien, 8. Juni. Der Kaiser hat die dauernde Beurlau-b u n g sämtlicher zum aktiven Dienst einberufenen Reservistender Kriegsmarine angeordnet; ihre RückVersetzung in dasnichtaktide Verhältnis erfolgt in' den nächsten Tagen. Das bis-herige erste Geschwaderkommando wird aufgelöst; es wird wieder,wie normal, eine EScadre und eine Reserveescadre aufgestellt.Hus 6roß-ßerUn»Jubiläumshochflut.Unsere Patrioten haben schwere Tage hinter sich undneue anstrengende Arbeit vor sich. Seit Monaten werdenFeste gefeiert. Wochenlang machte man in Lundertjahr-feiern, man aß und trank sich krank zu Ehren unserer Vor-fahren und freute sich ob dieser schönen Welt. Tann folgtedie Hochzeitsfeier. Man„fühlte mit dem Kaiserhause",„nahm teil an dem Glück des neuen Brautvaares". Undwenn man auch von den Straßen und Plätzen von russischenSchergen fortgejagt oder von Schutzmannsgäulcn auf dieHühneraugen getreten wurde, so geschah das doch alles ausLiebe zum angestammten Fürstenhause. Jetzt geht es neuenJubeltagen entgegen. Die Tatsache, daß Wilhelm II.25 Jahre lang seinen Posten versieht, muß gefeiert werden.Wenn auch noch eine Woche hin ist, so muß doch langsam derAnfang gemacht werden. Mit Ohnmachtsanfällen von 34 zumSingen im Schloßhof bestimmten Schulkindern hat der Auf-tokl begonnen.Gestern setzte der Spektakel besonders kräftig draußenim Grunewald ein. Kaum war das Hurraschreien beendet,fuhr der Kaiser sofort per Auto nach Grünau, wo schonkönigstrcue Ruderer darauf warteten, Hurra brüllen zudürfen. Diesen byzantinischen Veranstaltungen schließen sichim Laufe der Woche neue an. Am Freitag werden die Auto-mobilisten die Töberitzcr Heerstraße mit einer Huldigungs-fahrt unsicher machen. Am anderen Tage erscheinen Teputa-tionen und Abordnungen im Schlosse, den Nachmiltag hat dieLandwirtschaftliche Hochschule zur Jubiläumsfeier vorbe»halten. Am Sonntag, den 15. Juni, sind die Kriegervereinean der Reihe, die das Tempelhofer Feld mit ihrer Anwesen-heit beehren werden. Wieder, wie vor Jahresfrist, wird einFeldgottesdienst abgehalten, von dem kaum jemand etwashören wird.Dann kommt der Haupttag, Montag, der 16. Juni.Man leie nur das Tagespensum, das aufgearbeitet werdensoll. Es lautet:„8 Uhr morgens„Großes Wecken", das in der üblichen Weisewie zu Neujahr und an Kaisers Geburlstag abgehalten wiro.Der um 10 Uhr stattfindenden GratulationScour der Fürstlich-leiten folgt um 11 Uhr die große Gratulationscour im WeißenSaale. Während dieser Cour feuert die Leibbatterie des 1. Garde-feldartillerie-RegimentS im Lustgarten den KönigSsalut. Um12 Uhr wird der Kaiser die„Kaiserkompagnie" empfangen, undum 12'/« Uhr findet im Zeughause die Paroleausgabe statt.—Am Nachmittag um S Uhr ist Galatafel im kgl. Schlosse undabends 8 Uhr Festvorstellung im Opernhause."TaS Programm ist aber unvollständig. Es fehlt darin,daß die Berliner Schulverwaltung 7000 Kinder in den Schloß.Hof führen will, die dem Kaiier drei oder vier Lieder vor-singen sollen. Universität und Akademische Hochschule fürMusik werden mittags und abends besonders huldigen.Am DiÄlstag huldigen die Handwerker durch einen Fest-zug, den der Kaiser anzusehen versprochen haben soll. DieSchlächtermeister haben beschlossen, nicht mitzumachen. Dasrussische Fleisch ärgert sie so sehr, daß sie demonstrativ fern-bleiben wollen. Am Dienstagabend sind die Studenten ander Reibe, die sich auf Arrangierung eines Fackelzuges prä-variert haben. Wie unter den Handwerkern sind auch unterden Studenten Zwistigkeiten und Eifersüchteleien ausgc-brachen. Die Finkenschast der Universität streikt. Kaum derzehnte-teil hat sich zur Teilnahme bereit erklärt. An derTierärztlichen Hochschule sind Differenzen zwischen den Kor-porationen und den Finken entstanden, die dazu geführthaben, daß nicht ein einziger Nichtinkorporierter am Fackel-zug teuncbmen wird. Vollständig hat sich auch die gesamteStudentenschaft der Handelshochschule ausgeschlossen, die vonden anderen königlichen Hochschulen prinzipiell bisher nichtalz aleichberechtigt anerkannt worden istWir maßen uns nicht an. ein vollständiges Pro-granim der bevorstehenden Feiern gegeben zu baben, aberein kleines Bild durfte sich der der Sache Fernstebende dochmachen über die schweren Tage, die den Patrioten allein inBerlin bevorstehen. Wenn nur der Katzenjammer nicht garzu groß wird, der dieser Jubiläumsfeier folgen wird.Die Masse des Volkes steht diesem Jubiläumsrummelvollkommen gleichgültig gegenüber; sie weiß, daß Volksrechteihr nicht durch schweifwedeln und Hurraschreien in den Schoßfallen, sondern daß darum hart gekämpft werden muß.Pockenerkrankung in Berlin.In dem Hause Chausseestraße 43 hat der Monteur Johann�indokat seit dem 1. April d. I. Yen ganzen zweiten Stockbei Vorderhauses gemietet. Ein Teil der Räume dient seinerFamilie als Wohnung, zwei Zimmer hat er möbliert abvermietet.Frau Bindokat ist Altistin. Sie machte zuletzt eine Gastreisedurch Rußland und kehrte von dort kurz vor Pfingsten nach BerlinZurück. Von der Reife brachte sie einen Ausschlag mit. den man'n einem hiesigen Arankenbause als Windpocken ansah utu behandelte. Ter Ausschlag ist auch verheilt. Nun erlranttc aberjjff 14 Tagen die Mutter der Arlistin. die SSjährige Witwe�'rsch. gl,, behandelte sie auf Gallensteine und Bauch-fellentzündung. Am Sonnabendabend verschlimmerte sich der Zu-stand plötzlich und im Laufe der Nacht starb die Kranke. Weilder behandelnde Arzt die Todesursache nicht bestimmt feststellenkonnte, wurde die Leiche beschlagnahmt und nach dem Schauhausegebracht. Der Gerichtsarzt Dr. Strauch und der Kreisarzt Dr.Lindemann stellten fest, daß die Frau an den schwarzenPocken gestorben war. Jetzt wurden sofort die zuständigen Be-Hörden benachrichtigt und alle VorbeugungSmaßregeln getroffen.Die Familie Bindokat und alle anderen Personen, die mit FrauPirsch vor und nach"ihrem Tode in Berührung gekommen sind,wurden der Schutzimpfung unterzogen.Samariter beim Arbeiter-Sportfest.Bei dem Sportfest der Arbeiterfportvereine in Weißens«wurden die Arbeitersamariter oft in Anspruch genommen. ImLaufe deS Tages standen sie in 3 2 Fällen erkrankten Personenbei, darunter viermal solchen, die von Hitzschlag befallen waren.In den vier Zelten, die von der Samariterkolonne bereitgehaltenwurden, waren zeitweise sämtliche Lagerstätten belegt. ErnstereErkrankungen kamen nicht vor.Vom Eiseubahnzug überrannt.Ein schwerer Unfall hat sich am Sonntagmorgen gegen 6 Uhrcm einem Eisenbahnübergange in der Nähe deS Bahnhofes Eich-walde-Schmöckwitz zugetragen. Die wegen eines signali-sierten Zuges bereits geschlossene Bahnschranke wurde wieder ge-öffnet, um das Fuhrwerk des Bäckermeisters Lüdke aus Eich-Walde durchzulassen. Als das Gefährt den Bahnkörper überfuhr,brauste ein Zug heran, der daß Fuhrwerk zermalmte.Der Bäckermeister Lüdke erlitt dabei schwere innere Verletzungen;einem Mitfahrer gelang es, noch rechtzeitig abzuspringen, so daßer unverletzt davonkam.Ein ähnlicher Eisenbahnunfall ereignete sich am Sonnabend-abend bei F ü r st e n wa l d e. An der Ketschendorfer Chausseebefindet sich eine Schranke, die beim Eintreffen des Achtuhrzugesnicht geschlossen war. Als der Zug in Sicht kam, kreuzten gerademehrere Fuhrwerke die Gleise. Sie kamen auch alle sicher hinüberbis auf das Gefährt des Kaufmanns Bock. Der Kutscher triebdie Pferde zu größter Eile an, doch vergeblich. Der Wagen wurdevon der heranbrausenden Lokomotive erfaßt und ein Stück fort-geschleudert, so daß er umstürzte. Der Kutscher A u g u stSchadow wurde unter dem Fuhrwerk begraben und nicht un-erheblich verletzt.Eis enb ahnattentäter.In der Nähe der Station Storkow wurde kürzlich einFelsblock auf die Schienen gewälzt, damit der fällig« Personenzugzum Entgleisen kommen sollte. Zum Glück bemerkt« der Zug-führer aber das Hindernis und brachte d'en Zug noch kurz vor demBlock zum Stehen. Als Urheber des Attentats wurde jetzt einlöjähriger Arbeitsbursche Dumke ermittelt. Wie D. eingestand,hat er mit Hilfe eines anderen jungen ManneS, den er dazu über-redete, den Felsblock auf die Schienen gewälzt.Studentenvergnügen.Aus einem eigenartigen Anlaß wurde die Feuerwehr Sonntagfrüh kurz nach 4zh Uhr nach der Ecke Unter den Linden undder Neuen Wilhelmstraße gerufen. Dort hatte ein angetrunkenerStudent ein Baugerüst erklettert und verübte allerlei Unfug, so daßsich ein großer Menscheneuflauf gebildet hatte. Unter den Zu-schauern befanden sich noch mehrere Studenten, die offenbar zu demUnfugstifter gehörten und von einer Bierreise kamen. Ein Schutz-mann hatte den radaulustigen Studenten schon wiederholt auf-gefordert, von dem Gerüst herunterzukommen, aber ohne Erfolg.Infolgedessen rief er die Feuerwehr zu Hilfe. Diese rückte miteinem Fahrzeug an und erst jetzt bequemte sich der Student, dasGerüst zu verlassen. Er wurde von dem Schutzmann zur Fest-stellung seiner Personalien nach der Wache gebracht und dannentlassen.Jüitf Minuten Kapellmeister.Ein dreistes Gaunerstück ist zwei Taschendieben in einemCa fs der Friedrich st raße gelungen. Dort spielt einKapellmeister, der sich als„Mister Meschugge" seinem Publikumempfiehlt. Zu einem Fabrikanten U. aus einer Provinz-stadt, der in das Cafe gegangen war, um diesen Kapellmeister zusehen, setzte sich ein ihm unbekannter Gast mit einer FrauenS-Person. Als ll. in animierter Stimmung war, schlugen sie ihmvor. er solle auch mal den Dirigenten st ab ergreifenund die Kapelle leiten. Den Zögernden hoben die beiden ohne vieleUmstände auf das Podium, und er dirigierte dann zum Gaudiumder Zuhörer ein Musikstück. Als er abtrat, waren der Unbekannteund seine Begleiterin verschwunden. U. wollte zahlen— da machteer die Entdeckung, daß ihm seine Brieftasche mit 4300Mark Inhalt aus dem Rock gestohlen worden war. DieGauner hatten sie, während sie ihm auf daS Podium halfen, mitgeschicktem Griff zu erbeuten gewußt.Trick beim Ladcndiebstahl.Einen internationalen Ladendieb, den Russen Hermann Gold-berg, der von Stettin aus gesucht wurde, hat in Berlin dieKriminalpolizei erwischt. Goldberg hatte auch hier in Berlinbereits gearbeitet, und zwar in Gemeinschaft mit einem noch nichtermittelten Komplicen. Dieser rief, wenn er Goldberg in einemLaden wußte, aus der Nachbarschaft per Telepbon das Ge-fchäft an. Während des Telcphongespräches. durch daS die Ver-käuferin abgehalten wurde, steckte Goldberg von den ihm vorgelegtenWaren ein, was er erwischen konnte.Ammoniakgase.Im Hause Tcharnborststr. 28. befinden sich Geschäftsräume derGesellschaft für Markt, und Kühlhallen. Durch Unachtsamkeitoder Unkenntnis hatte am Sonntag ein Arbeiter die Leitung fürAmmoniak geöffnet. Die scharfe Flüssigkeit ergoß sich in dieRäume und überschwemmte schließlich auch die Straße. Die her-beigerufene Feuerwehr suchte die Leitung abzusperren und zweigefährdete Arbeiter zu retren. Unter den größten Anstrengungengelang es ihr schließlich, die Gefahr- zu beseitigen und die beidenMänner, die bereits das Bewußtsein verlören hatten, ins Freiezu bringen.Todesopfer des Badens.Gestern hat das Baden wieder einige Menschenleben gefordert.So ertrank in der Obersprce bei O b e r s ch ö n e w e, d e der23 Jahre alte Arbeiter Fritz Türk. Frischenstr. 3 wohnhaft.T. hatte mit zwei Freunden am WilhelmSstrand gebadet. Alsdie drei jungen Leute nach dem Niederscktöneweider Ufer hinüber-schwimmen wollten und bereits die Mitte des Flusses erreichthatten, rief T. seinen Freunden zu:„Ich kann nicht mehr schwim-men!" und ging dann unter.— Ferner fand in der Spree dersechzehnjährige Schiffsjunge Adolf Sandke den Tod. Derjunge Mensch war auf einem Lastkahn beschäftigt und wolltegestern ein Bad nehmen. Er geriet beim Schwimmen in einenStrudel und wurde in die Tiefe gezogen.— Auch im TegelerSee ertrank ein bisher noch unbekannter Mann beim Baden.Die Kleidungsstücke fand man später am Ufer vor./Ziis aller Alelt.Dampferkatastrophe auf der Unterelbe.Ein folgenschwerer Zusammenstoß zweier Dampfer batsich, wie ein Telegramm aus Cuxhaven meldet, in derNacht zum Sonntag auf der U n t e r e I b e bei Elbfeuerschiff 3*zugetragen. Ter von Hamburg kommende englische Dampfer„Adendale" kollidierte gegen 12 Uhr nachts mit dem einkom-menden Hamburger Fischdampfer„Johann Hinrich"der Hansa-Hochseefischereigesellschaft. Ter Zusammenstoß'war so schwer, daß der Hanchurger Fischdampfer nachkurzerZeitsank. 4 Mann der Besatzung wurden vomDampfer„Adendale" gerettet, während 6 Mann vermißtwerden. Auch der englische Dampfer erlstt bei dem Zu-sammenstoß so schwere Beschädigungen, daß er in Cuxhavenvor Anker gehen mußte._Taifunverhccrungen im südchinefischen Meere.Wie aus Makao gemeldet wird, hat dort ein Taifun, dervier Minuten dauerte, schweren Schaden verursacht. ZahlreicheDschunken sind untergegangen und mehr alshundert Personen sollen ertrunken sein. DieTrümmer der zerstörten Fahrzeuge versperren die Fahrstatze. Wäh.rcnd des Sturmes brachten die chinesischen Schiffer BombenundPetarden zur Explosion, um die Götter zu beschwören..Ein neues Verbrechen des Hauptmann Sanchez?Dem spanischen Hauptmann Sanchez, der wegen E r m o r«dung und Beraubung eines Freundes in Unter-suchungShaft sitzt, wird jetzt ein neues Verbrechen zugeschoben. AusSaragossa wird gemeldet, daß eine Frau Luz Carbonnel, dieWitwe deS im amerikanischen Kriege gefallenen.HauptmannsBriera. im September des Jahres 1838 an Bord eines Dampfschiffesdie Bekanntschaft des Hauptmann? Sanchez, der damals die'Charge eines Leutnants bekleidete, machte. Diese Dame hatte30000 Pesetas in Gold sowie wertvolle Juwelen bei sich. Dasie bei ihrer Famtlie nicht eintraf, wurden seinerzeit Nach-forschungen angestellt, die jedoch resultatlos verliefen. Man beschul»digt jetzt Sanchez. der mit dieser Dame in näheren Beziehungengestanden haben soll, der Ermordung der Frau Carbonnel,Hetzte Nachrichten.Landtagsnachwahl in Elsaß-Lothringen.Strasburg i. Elf., 8. Juni. Bei der heutigen Landtagsnach.wähl im Wahlkreise Straßburg-Land— Brumath wurde Dr.D i d i o(Z.) mit 3093 Stimmen gewählt gegen Dr. Bostetter(Vp.)„der 3061 Stimmen erhielt.Großseucr in Kassel.Kassel, 8. Juni. Heute brach gegen Mittag in dem Fabrik.gebäude der Aktiengesellschaft für Federstahlindustrie vorm. Hirschu. Co. Grotzfeuer aus. DaS Feuer, daS wahrscheinlich durchSelbstentzündung entstanden ist, wurde um 11 Uhr vor-mittags bemerkt. Trotzdem sofort die gesamte Kasseler Feuerwehralarmiert wurde, dehnte sich der Brand über drei Stockwerkeaus und bedrohte die Schreinerei im vierten Stock. Nach großenMühen der Feuerwehr gelang eS um Z-il Uhr, das Feuer auf seinenHerd zu beschränken. Der durch daS Feuer und die Wassermengenangerichtete Schaden ist sehr groß, aber durch Versicherung gedeckt.Der Betrieb wird in etwa einem Monat wieder aufgenommen wer-den. Die ungefähr 200 Arbeiter werden anderweitig beschäftigtwerden.Der Tod der Epsom-Suffragette.London, 8. Juni.(P. C.) Miß D a v i so n, die durch ihrEingreifen bei dem Derbh-Rcnnen zu E p s o m bei London selbstso schwer verletzt wurde, daß sie ohne Bewußtsein in hoffnungslosemZustande in das Hospital gebracht werden mußte, ist heute nach,mittag gegen 3 Uhr den Verletzungen erlegen,Cholera und Pest.Saloniki, 8. Juni. Unter den Truppen zwischen Verresund Drama ist die Cholera ausgebrochen.Teheran, 8. Juni. In der Nähe von Kermanschah find13 Todesfälle vorgekommen, bei denen bakteriologisch P e stfestgestellt worden ist.Russisches.Warschau, 8. Juni. An der Dampferhaltestelle töteten diervon der Polizei verfolgte Reisende, die aus P l o t« k angekommenwaren, zwei P o l i z e i b e a m t e, die sie verhaften wollten urchverwundeten einen Polizeioffizier. Die Täter sind entkommen,Neue Erdrutsche am Panama-Kanal.New Hort, 8. Juni. Ein Brief aus Panama an den„New AorkHerald" besagt, daß starke Regengüsse und fortwährende Erdrutschedie Arbeit am Panamakanal aufhalten. Durch die letzten Erdruffchesind auch die Bewässerungsanlagen beschädigt worden. Man schätztdie in den letzten Tagen in den Ausschnitt eingestürzten Erdmasseuauf 60 000 Kubikmetrr,