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Nr. 147. 30. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Sonnabend, 14. Juni 1913.

Die Tägliche Rundschau", die alldeutsche Politik macht Die Ullsteinsche Morgenpost" unterscheidet sich vom und unter dem Einfluß des Deutsch  - Evangelischen Bundes steht, Lokalanzeiger", daß sie etwas sozialliberal schillert und in sensa­

Abonnementspreise der Berliner bürger- erhebt von ihren Refern monatlich 1,85 M. Abonnementsgeld. tioneller Aufmachung den Gipfelpunkt zu erreichen sucht.

lichen Preise.

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Die Germania  ", das Berliner   Zentrumsblatt, sucht seine steht im Zusammenhang mit der B. 3. am Mittag" und anderen Leser unter ihren katholischen Anhängern. Abonnementspreis Ablegern des Ulsteinverlages. Artikel aus der B. 3." von heute 4,50 M. vierteljährlich oder 1,50 M. monatlich. wandern in die Morgenpost" von morgen und umgekehrt" Morgen­Will man einen Vergleich ziehen zwischen den Abonnements- Offizielles Organ der Fortschrittlichen Volkspartei  " ist die post" notizen in die B. 3. am Mittag". Inserenten, denen die preisen der Berliner   Presse, so muß man in erster Linie von Freifinnige Zeitung", die in recht knappem Umfange Inseratenpreise der Morgenpost" zu hoch sind, werden auf eine dem Gesichtspunkt ausgehen, welchen Interessen das jeweilige erscheint und monatlich 1,30 M. kostet. besondere Ulstein- Ausgabe, die Berliner Allgemeine Zeitung", Blatt dient. Man muß eine gewisse Gliederung eintreten lassen, Eine der ältesten Berliner Zeitungen ist die Vossische verwiesen, die dann, mit Morgenpost" tert vollgepfropft, als selb ob es sich um reine Parteiblätter handelt, ob bestimmte Interessen- 3eitung", die dem waschechten Berliner   Kommunalfreifinn ständige Zeitung erscheint, natürlich zu niedrigerem Preise. gruppen hinter dem Blatte stehen oder aber ob das Inseraten- dient. Der Verlag zieht aus den hohen Inseratenpreisen viele Die hohen Inserateneinnahmen in Verbindung mit Heraus geschäft und damit die Inserateneinnahme in erster Linie für ein Hunderttausende. Monatsabonnement 2,70 M. gabe besonderer Ableger, ermöglichen es dem Verlag, den Abonne­Blatt bestimmend ist. Bei den vielverschlungenen Fäden mancher Dann folgen die Zeitungsunternehmungen der Verlagsfirmen mentspreis für die Morgenpost" auf 20 f. pro Woche bürgerlichen Blätter zu großen Industriekonzernen, zu Aktiengesell- Mosse, Scherl und unstein. In diesen Verlagen erscheinen die ver- festzusetzen oder vierteljährlich 2,60 m. schaften, zu Bank- und Börseninteressenten, zu Panzerplatten- schiedenartigsten Zeitungsprodukte, Wochenschriften, illustrierte und Kanonenfabrikanten ist es nicht immer leicht, in die geheimen Blätter u. a. mehr, die alle mehr oder minder wieder von ein­Kanäle, aus denen manchen kapitalistischen   Blättern Wittel zu- ander profitieren. fließen, hineinzuleuchten. Und aus diesem Grunde hat ein Ver- Das Berliner Tageblatt" betätigt sich politisch in der gleich der Abonnementspreise der einzelnen Zeitungen nur eine Propagierung des Liberalismus, der teils liberal- demokratisch, teils sehr bedingte Bedeutung. Aber trotzdem ist eine solche Zu- rechtsnationalliberal schillert, je nachdem es sich um rein politische sammenstellung nicht ohne größeres Interesse. Fragen oder um solche mehr wirtschaftlicher Natur handelt. Der große Inseratenteil und die Herstellung dieses Blattes in einem großen Verlag ermöglicht es, oder besser gesagt erfordert es, um die in der eigenen Annonzenexpedition einlaufenden In­ferate unterzubringen, den Lesern eine Reihe von Beilagen zu geben zu einem monatlichen Abonnementspreis von 2 Mart 10 Pfennigen.

Beginnen wir zuerst mit der politischen Presse. Da ist zunächst die Norddeutsche Allgemeine Zeitung", das Re­gierungsorgan, par excellence. Dieses Blatt hat den Vorzug, neben dem Reichsanzeiger" amtliches Publikationsorgan aller möglichen Gründungen zu sein. Von Gesetzes wegen fließen diesem Blatt jährlich Hunderttausende von Inseratengeldern zu. Es muß auch amtlich in vielen staatlichen Bureaus gehalten werden. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 4 M., also pro Monat 1,35 M. Trotzdem erfordert das Blatt Zuschüsse.

Dann folgt das Organ der Deutschkonservativen Partei: Die Neue Preußische Kreuzzeitung  " mit der De­vise: Vorwärts mit Gott für König und Vaterland." Trotz aller Scharfmacherei will sich ihr Abonnentenstand nicht recht heben. Das Blatt kostet vierteljährlich 9 M. oder 3 M. monatlich. Aber auch bei diesem Abonnementspreis kann es sich nur halten, wenn recht erhebliche Zuschüsse aus Mitteln reicher Parteianhänger geleistet werden.

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Einige kleinere Zeitungen sowie Wochenblätter können bei unserer Betrachtung ausscheiden.

Dieser bürgerlichen Presse steht nun der sozialdemokratische Vorwärts" mit 1,10 M. Monatsabonnement gegenüber. So weit die politische Presse in Frage kommt, ist der Vorwärts  " billiger als jedes andere Parteiblatt in Berlin  , bis auf eine Aus­nahme. Und das ohne jede Subventionierung. Zwar erscheinen eine große Anzahl Zeitungen täglich zweimal, der Vorwärts  " nur ein­mal; aber an Textumfang kann auch der einmal erscheinende Vorwärts  " sich mit den zweimaligen Ausgaben der übrigen Presse jederzeit messen. Dabei ist zu bedenken, daß in einer ganzen Reihe bürgerlicher Zeitungen im Text eine ganze Anzahl hoch­bezahlter Reklamen enthalten sind, was beim Vorwärts" aus geschlossen ist.

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Dazu kommt die außerordentlich miserable Bezahlung, welche die bürgerliche Presse ihren Zeitungsboten zuteil werden läßt und die zur Verwendung von Kindern führt.

Im Mosseverlag erscheint auch die Volkszeitung", in der öfters teilweise gleicher lokaler Text verwendet wird wie im Tageblatt". Die Boltszeitung" hat immer einen demokratischen Charakter gezeigt; und sie hat früher diesen Charakter in recht mannhafter und erfrischender Weise zum Ausdrud gebracht. In Beim Vorwärts" ist die Kinderarbeit verboten; die Zeitungs­den letzten Jahren aber. nach Aufgabe der Selbständigkeit und leber- boten werden nach vereinbarten Tariffäßen entlohnt und erhalten gang in den Mosseverlag, hat die" Volkszeitung" diesen Charakter für einmaliges Austragen mehr Austrägerlohn als die bürger­mehr vermissen lassen; wiederholt hat sie in letzter Zeit direkt lichen Zeitungen ihren Austrägerinnen für zweimaliges Austragen arbeiterfeindlichen Regungen Raum gegeben. Da der Volks­zeitung" auch die Einrichtungen des Tageblatt" sehr zugute tommen, sind die Herstellungskosten keine sehr großen. Aus diesem Grunde ist auch der Abonnementspreis auf 0,85 m. monatlich oder 20 Pf. wöchentlich normiert.

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zahlen.

Soviel über die technische und geschäftliche Seite der Sache. Daß der Vorwärts" den Kampf der Arbeiterklasse gegen eine Welt von Gegnern führt, daß er in diesem Kampfe gegen die privat­tapitalistische Ausbeutung, gegen die Privilegien der herrschenden Klasse, für die sozialistische Ordnung der Dinge auch von den Staatsgewalten gehaßt und verfolgt wird, das bedarf wohl keiner besonderen Betonung. Diese Tatsache macht es unseren Partei­genossen aber zur doppelten Pflicht, ihr Blatt, ihr Kampforgan, bas nur ihren Interessen dient, durch rege Agitation zu einer

Folgt die Deutsche Tageszeitung", das Organ der Agrarier und Landwirtschaftsbündler. Trozdem der Text dieses Blattes noch anderweitig Verwendung findet durch Herausgabe an- Es bleiben noch übrig die großen Inseratenplantagen von derer Zeitungsausgaben, kostet das Blatt monatlich 1,50 M. Scherl und Ulstein:" Lokalanzeiger" und" Morgenpost  ". In erster Das freifonservative Blatt Freiherr   v. Jedlißscher Observanz, Linie ist das Inseratengeschäft ausschlaggebend für Umfang und die Post", kostet, trotzdem lokaler Text von der Deutschen   Tages- Inhalt der Blätter. Der Abonnementspreis ist bei diesen Zeitungs­zeitung" verwendet wird, monatlich 2 M. unternehmungen mehr Nebensache. Ein möglichst geringes Abonne­Die mit der" Post" verwandten Berliner   Neuesten mentsgeld sichert eine hohe Auflage und diese wiederum sichert Verbreitung zu verhelfen, die es zu einem immer wuchtigeren Nachrichten", die bald in jeder Nummer einen gegen die Ar- viele Inserate und hohe Inserateneinnahmen, und das um so mehr, Propagandamittel im Stampfe für unsere sozialistische Welt beiterbewegung gerichteten scharfmacherischen Artikel bringen da man in der Auswahl der Inserate durchaus nicht wählerisch anschauung macht. müssen, um den Wünschen ihrer industriellen Hintermänner und ist. Trotzdem loftet der angeblich unparteiische, in Wirklichkeit mehr der Panzerplattenfabrikanten zu genügen, kosten trotz aller Sub- fonservative Lokalanzeiger" monatlich 1,25 W. zu ventionen vierteljährlich 5,50 M. oder 1,84 M. monatlich. abonnieren. Ein Extrageschäft macht der" Lokalanzeiger" mit Eingegangene Druckschriften. Der Reichsbote", das Pastorenblatt, aber in neuerer seinen Bildern vom Tage", die besonders bezahlt werden müssen Alltag eines Fröhlichen. Humoresten von Scheu. 8 M., gebunden Beit konservatives Hehblatt erster Sorte, muß von seinen Abon von dem, der sie haben will; die aber wiederum einen Teil des 4 M. Der Trampel. Die Geschichte eines zielbewußten Mädchens. nenten mit 4,30 M. vierteljährlich oder 1,45 M. monatlich sogenannten Roten Tages" bilden, für den ein besonderes Abonne- Bon Em. Efte. 2,50 M., in Bappband 3,50 M. Die Krummbacher und der Katzengusti. Erzählungen von K. F. Kurz. 8,50 M., gebunden bezahlt werden. ment eingerichtet ist. 4,50 M. A. Langen, München  .

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