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Nr. 149.

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstraße 69. Fernsprecher: Amt Morikplay, Nr. 1983.

Wir und Wilhelm.

Wir feiern nicht mit!

Montag, den 16. Juni 1913.

Expedition: S. 68, Lindenftraße 69. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 1984.

RE

24. September. Der Minister des Innern gibt eine Königliche Order vom 7. April bekannt, die sich mit der Erscheinung befaßt, daß viele Beamte sich der Opposition gegen die Regie­rung angeschloffen hätten. Es heißt darin: Wer als Beamter geschworen hat, dem Könige, seinem Allergnädigsten Herrn, untertänig, treu und gehorsam zu sein, ist dieses Eides weder als Wähler noch als Gewählter entbunden, und wenn Se. Maj. bestimmt den verfassungsmäßigen Weg vorzeichnet, auf welchem seine Beamten ihn begleiten sollen, sie sind alle zum Gehorsam berpflichtet."

effen manchen Zug aufweist, der den Junkern als allzu modern schwer auf die Nerven fällt. Die Widersprüche im Wesen Wilhelms II. erklären sich nämlich nicht rein indi­viduell, sondern aus den Verhältnissen der Zeit. Dieser Hohenzoller sitt auf dem Thron in einer Zeitspanne, da Muckertum, Bourgeoisie und Arbeiterklasse miteinander ringen, und jede der drei Klassen ist mächtig in ihrer Art. Da geht es nicht an, daß der Monarch sich auf eine dieser Klassen gegen die andere stüßt, was unter minderentwickel­ten Verhältnisse möglich war, sondern er muß zwischen den Klassen lavieren und zusehen, daß er der einen nicht zu 8. viel, der andern nicht zu wenig gibt. So füllt Wilhelm II. einmal dem Muckertum die Kompottschüsseln, das andere Mal erwirbt er durch bürgerlichen Verkehr, durch die Begün­stigung technischer Dinge und vor allem mit seiner Welt­politik, den Beifall der Bourgeoisie und er glaubt sicher ehrlichen Gemütes auch, mehr für die Arbeiterklasse getan zu haben als ein anderer. Diese Stellung zwischen den Klassen gibt die zeitgeschichtliche Grundlage für den vielbe­nannten Bidzadkurs der wilhelminischen Mera, mag die be­sondere Färbung dieses Zickzackkurses auch Ausfluß des Tem­peramentes Wilhelms II. sein.

Oftober. Der König antwortet auf eine Adresse der schlesischen Dorfgemeinde Steingrund, die angefragt hatte, men sie wählen solle: Wenn die Gemeinde bei den Wahlen mir ihre Treue bekunden will, so kann dies nur durch die Wahl solcher Männer geschehen, welche den festen Willen haben, Meine Minister in der Durchführung der ihnen von mir übertragenen Auf­gaben zu unterstützen. Ein feindliches Verhalten gegen Meine Regierung läßt sich mit der Treue gegen Meine Person nicht bereinen."

Wir stehen gleichmütig und achselzuckend beiseite, wenn fich ein schäumender Sturzbach von Festreden, Festartikeln und Festhurras über das Land ergiestt. Wir wissen wieviel abgrundtiefe Heuchelei in diesem rasselnden Tamtam mit laut wird und wissen, wie die eingefleischten Monarchisten über den Träger der Krone reden, wenn sie unter sich sind würden alle Majestätsbeleidigungen bekannt, die in diesen Sereisen fallen, die Staatsanwälte müßten Nachtschichten einführen. Wir wissen auch, daß, sobald morgen der Rausch verflogen ist, der grämliche Kazenjammer wieder an seine Stelle tritt und mancher Patriot fluchend auf den Tisch haut, da er zum Wehrbeitrag in das gefüllte Portemonnaie greifen muß. Aber heute schreien sie Hurra, heute knallen Die Seftpropfen, heute weht die Fahne schwarz- weiß- rot. Sei's drum! Der Sozialdemokratie als einer grund­fätzlich republikanischen Partei würde es übel und possenhaft anstehen, wollte sie sich an der Huldigung bei einem monar­chischen Amtsjubiläum irgendwie beteiligen. Ueber diese Tatsache, daß wir Republikaner sind und bleiben, pflegen Bur Sozialdemokratie hat Wilhelm fast immer die 28. fich besonders gern, jene ostelbischen Hurraschreier zu er- Stellung schärfster Abwehr eingenommen. Es flang zivar staunen und zu entrüsten, die nicht einmal die bescheidene einmal durch: Meine Sozialdemokraten sind gar nicht so Das war vor fünfzig Jahren in Preußen! Der gegenwärtige Würde eines Hirten mit der Erblichkeit verknüpfen würden. schlimm!", aber die Worte von den baterlandslofen Ge­Eben dieselben Herrschaften sehen iegt mit lautem Ge- fellen" und der Notte Menschen, nicht wert, den Namen Wilhelm II. war damals 4 Jahre alt. Welche Wendung durch schrei die Vaterlandslosigkeit" der Sozialdemokratie aufe Deutsche zu tragen", entsprachen sicher auch dem innersten wessen Fügung? neue bestätigt, weil wir für das maschinenmäßige Auf- und Wesen des kaiserlichen Redners. Wir tragen ihm solche Zuklappen der Sinnbaden Hurra! Hurra! nur ein Worte nicht nach, um so weniger, als sie ihre Storrektur in

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18.

Oktober. Zur Feier der Schlacht von Leipzig werden in ver­schiedenen Städten deutsche Fahnen polizeilich verboten. Die föniglichen Gebäude in Berlin hiffen nur preußische Fahnen.

Oftober. Bandtagswahlen. Die Regierungspartei bringt nur

37 Abgeordnete durch.

leiſes Lächeln übrig haben. Aber jeder Hosenmaz weiß sich selber haben. Zu Beginn dieser fünfundzwanzig Jahre Der junge und der alte Herr Hitze.

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heute schon, daß die Monarchen nicht das Vaterland sind hieß es stolz und siegesgewiß: Die Sozialdemokratie ist und daß die Konventsmitglieder, die im Jänner 1793 für eine vorübergehende Erscheinung, lassen Sie mich nur In den siebziger Jahren weilte der junge Westfale Franz den sechzehnten Ludwig den Tod sans phrase botierten, machen, mit der werde ich schon fertig werden!" Und Sie als Student der Theologie auf der Universität Würzburg . mindestens ebenso gute Vaterlandsfreunde waren, wie die heute, am Jubiläumstag? Viereinviertel Millionen Er beschäftigte sich neben seinem Hauptstudium emsig mit der sozialen Höflinge, die an sonnigen Tagen vor dem großen Unge- sozialdemokratischer Stimmen, hundertzehn Sozialdemo- Frage, las Ketteler, Lassalle , Marg und die übrige sozialistische witter schrien: Es lebe der König!". Ngunit fraten im Reichstag nicht tro, sondern zum Teil durch Literatur und redete darüber vor einer Schar Studiengenoffen. Die Aber bei unserer Ablehnung des Monarchismus fann Wilhelm! Mit der Freundschaft und Feindschaft Wilhelm II. Vorträge hat er dann, mit vielen Anmerkungen als Zeichen seiner unsere Stellung zu den verschiedenen Monarchen doch ver- hat es eben sein tragisches Bewenden. Die dreihundert Belesenheit begleitet, im Jahre 1877 unter dem Titel: Die schieden sein. Es gibt Potentaten, denen auch der republi- Millionen Mohammedaner hat er einst seiner Freundschaft foziale Frage und die Bestrebungen zu ihrer tanisch gesinnte Beigenoffe nachrühmen wird, daß sie nie- versichert, Abdul Hamid seinen Freund genannt, Abdulösung" herausgegeben. In diesem Buche geht Size dem mals absolutistischen Neigungen nachgegeben haben und alles Aziz von Marokko seinen Schuß zugesagt. Die beiden Kapitalismus scharf zu Leibe: in allem mehr die ersten Bürger ihres Landes gewesen sind. Abduls find längst durch kräftige Fäuste von ihrem Thron Das große Kapital verdrängt die Mittelstände( Handwerker Wilhelm II. gehört zu der anderen Kategorie. Nicht als heruntergeholt worden und die Welt des slam bröckelt und Kleinbauern) immer mehr in die Reihen der Lohnarbeiter; ob wir, wie wohl allzu biereifrige Staatsanwälte annehmen, auseinander. Der borübergehenden Erscheinung" der das größere Sapital besiegt in der allgemeinen Konkurrenz wieder das kleinere, und so sammelt sich dasselbe in immer wenigeren dem Deutschen Kaiser die Gefühle des Hasses entgegen- Sozialdemokratie aber hat Wilhelm II. bittere Fehde ge­Händen an, während der andere Teil der Menschheit, das brächten bewahre! bewahre! Selbst wenn er mit schworen, zerschmettern möchte er fie am liebsten, und fie Proletariat, in materiellem und sittlichem Elend dahinjiecht. seinen Worten und Taten uns weniger Garben in die wächst, blüht und gedeiht, sie hat rote Backen und praffe Indem Hize das im einzelnen darlegt, befundet er einen recht Scheuer geführt hätte, als es sehr wider seinen Muskeln und sieht aus wie das ewige Leben, und das Tra- fcharfen Blid für die wirtschaftliche Entwidelung und findet ebenso Willen! der Fall ist, würden wir objektiv genug sein, gischste ist: jede der vielumstrittenen Neden des Kaisers hat zahlreiche wie scharfe Worte für die Sünden des Kapitalismus und auch ihn als das Produkt der Verhältnisse einzuschäzen. ihr Tausende neuer Anhänger zugetrieben. Die Blige, mit das Glend der Maffen. Die Gedanken des ehernen Lohngesetzes sind Was jedem Proletarier recht sein soll, muß auch denan denen Jupiter unsere Köpfe treffen wollte, haben nur un- ihm sehr geläufig, und er fommt am Schluffe seiner Untersuchungen billig sein, die auf der Menschheit sogenannten Höhen wan- zählige neue Köpfe erleuchtet. über die Lage des heutigen Proletariats zu dem Ergebnis, daß ihm deln. Wahrhaftig! Wenn man das hündische Geschlecht Darum feiern wir, dankbaren Herzens, doch mit! Mil- gegenüber das Los eines Stlaven beneidenswert sei, da ein solcher der Byzantiner, dem nur ein Schweif zum Wedeln fehlt, lionen, biele Millionen vorübergehender Erscheinungen" boch wenigstens zu essen habe. aller Orten und alle Stunde um ihn bemüht sieht, wenn grüßen den Träger heute mit dem Ruf: Es lebe die man wahrnimmt, wie ihm der Blick in die Wirklichkeit der Republik ! Dinge stets durch Weihrauchwolfen, Flaggenmasten und Girlanden versperrt wird, wie er sein Volk" immer nur im Bratenrod und Zylinder zu Gesicht bekommt, wie ihm sogar bei dem Besuch der Firma Krupp eine sorgfältig aus- 1. Juni. Die eRgierung erläßt eine Prozeßordonnanz, durch welche gesuchte Garde von Arbeitern mit Fettanfat vorgeführt wird, dann schreibt man es weniger auf sein eigenes Konto, daß fich die Welt in diesem Kopfe anders malt als wohl sonst in Menschenköpfen. Kaum ein fennzeichnenderes Wort gibt es da, als jener Laut erstaunten Unwillens beim Kaiser, als ihm Bülow im November 1908 im Auftrage des Reichs­tages von der gärenden Mißstimmung eines ganzen Volfes Mitteilung machte: Was wollen Sie? Es jubelt mir ja alles zu!"

Nun laffen sich zweifellos die vielen Widersprüche im Wesens Wilhelm II. rein individuell erklären. An die Vererbungstheorie denkt man, wenn man bei Treitschke die bekannte Schilderung Friedrich Wilhelms IV. lieſt:

Er glaubte an eine geheimnisvolle Grleuchtung, die den Königen vor allen anderen Sterblichen durch Gottes

Monarchiitischer Jubiläumskalender.

Der Unternehmer aber, der Kapitalist, beutet seinen Stlaven, den sogenannten freien Arbeiter, möglichst aus, und wenn seine Kraft verbraucht ist, dann mag er geben, eine neue frische Arbeits­traft tritt an seine Stelle. Handelt ein solcher Kapitalist anders als der römische Sklavenhalter, der seinen ausgedienten Sklaven auf die Insel Aestulap aussette oder den Fischen zur Speise vor­warf?

die Verwaltungsbehörden befugt werden, das fernere Erscheinen In seinem drei Jahre später herausgegebenen Buche einer inländischen Zeitung oder Zeitschrift wegen fortdauernder ,,, kapital und Arbeit" bekannte sich Hige als entschiedenen die öffentliche Wohlfahrt gefährdender Haltung zeitweise oder Gegner der heutigen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Gleich dauernd zu verbieten. Eine Gefährdung der öffentlichen Wohl- in der Vorrede betont er, daß die heutige gesellschaftliche Ordnung fahrt ist als vorhanden anzunehmen, nicht bloß wenn einzelne weder den materiellen Produktionsbedingungen", noch den Juter­Artikel für sich ihres Inhaltes wegen zur strafrechtlichen Ver- essen der sozialen Verteilung", noch endlich den geistigrechtlichen folgung Anlaß gegeben haben, sondern auch dann, wenn die Anschauungen der Freiheit und Gleichheit" genüge, daß sie in ihrer Gesamthaltung des Blattes das Bestreben erkennen läßt oder ausschließlich privatwirtschaftlichen Gestaltung" an organischen Ge­dahin wirkt: die Ehrfurcht und die Treue gegen den König brechen leide und der Ergänzung und Fortbildung zum Sozia zu untergraben, den öffentlichen Frieden durch Aufreizung der lismus hin" bedürfe. Und Hige entwarf nun einen ausführlichen Angehörigen des Staates gegeneinander zu gefährden, die Ein- Plan zur Reorganisation der Gesellschaft", der sich von den Plänen richtungen des Staates, die öffentlichen Behörden und deren utopistischer Sozialisten dadurch unterschied, daß er die Gesellschafts­Anordnungen durch Behauptungen zu entstellen oder durch ordnung nach rückwärts, nämlich ins Mittelalter hinein revidierte. Schmähungen und Verhöhnungen dem Hasse oder der Verachtung Immerhin waren die gesellschaftskritischen Gedanken des jungen

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Gnade beschieden sei.... Die knappe Sparjamteit des alten auszusehen, zum Ungehorsam gegen die Geseze oder gegen die Sitze und seine Vorschläge zur Nenderung der Dinge umſüürzleri o

Regiments betrachtete er längst mit Unwillen; um eine präch= tige, des Hohenzollernschen Namens würdige Hofhaltung hoffte er alles zu versammeln, was Deutschlands Kunst und Wissenschaft an großen Namen besaß.... Schon als Kronprinz 6. hatte er den Ausbau der Marienburg und des Kölner Domes gefördert; jetzt sollten überall die halb zertrümmerten Bauten der deutschen Vorfahren prächtig aufer­stehen.... Er hatte sich in einem seltsam verschlungenen Ent­widlengsgang so eigentümliche Ideale gebildet, daß er zuweilen in den Worten, niemals in der Sache mit der Durchschnitts­meinung der Zeitgenossen übereinstimmen konnte; er redete eine andere Sprache als sein Belf."

18.

Aber trotz der Fülle der zutreffenden Vergleichspunkte 23. ift Wilhelm II. ein anderer als Friedrich Wilhelm IV. Jener, der ganz und gar ein Romantiker, dessen Blick der mittelalterlichen Vergangenheit zugekehrt war, während der 31. Jubilar von heute, wenn nicht in seinen politischen An­fchauungen, so in seinen persönlichen Neigungen und Inter­

Anordnungen der Obrigkeit anzureizen, die Gottesfurcht und genug, um die älteren und besonneneren Gemüter im Klerifalen die Sittlichkeit zu untergraben, die Lehren, Einrichtungen oder Lager in Aufregung zu bringen. Herr von Hertling nahm Gebräuche einer der christlichen Kirchen oder einer anerkannten Sizes Buch zum Anlaß einer Besprechung in den Christlich - sozialen Religionsgemeinschaft durch Spott herabzuziehen. Blättern", worin er warnte, daß man die heutige Gesellschafts­Juni. Rundreise des Kronprinzen. Die Stadtverordneten zahl- ordnung in weitestem Umfange als auf falscher Grundlage aufgebaut reicher Städte beschließen alle Empfangsfeierlichkeiten zu unter- ansehe und deshalb mit einer radikalen Reform rechne. Das führe lassen und auch keine Deputationen zu schicken. Der Kron- entweder zu einem verderblichen politischen Quietismus, der in Er­prinz versichert öffentlich, er habe von den Verordnungen nichts wartung des großen Umschwunges die Hände in den Schoß lege, gewußt, er sei abwesend gewesen. Er habe keinen Teil an oder zu einem Staatssozialismus, der alles freie, selbständige den Ratschlägen gehabt, die dazu führten. Leben ertöte.

Juni. Die Stadtverordneten von Berlin beschließen, fünftig alle Adressen und Deputationen an das Königliche Haus über­haupt zu unterlassen.

Juni. Die Stadtverordneten von Königsberg in der Neumark lehnen alle Empfangsfeierlichkeiten für die Prinzen Albrecht und Friedrich Karl ab, selbst eine Begrüßung. Juli. Tod des Prinzen Friedrich. Die Stadtverordneten von Berlin beschließen mit 34 gegen 26 Stimmen die Absendung einer Adresse oder einer Deputation zu unterlassen.

Franz Hize hat die väterliche Mahnung seines Partei nud Glaubensgenossen Hertling zu beherzigen gewußt. Er wurde reicher an Jahren und Erfahrungen, reicher an Aemtern und Würden. Im Herbst 1880 wurde er Generalsekretär des Verbandes katholischer Arbeitgeber und Arbeiterfreunde; 1882 fam er als Zentrums abgeordneter in den Landtag, 1884 in den Reichstag und 1893 wurde er Professor für christliche Gesellschaftslehre alt der Universität Münster. Er nannte nicht mehr die Kapitalisten Sklaven­halter und erzählte den Arbeitern nicht mehr, daß sie dem materiellen