Soziales.
Kinderausbeutung.
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das ist die
Ieistungen ablommandiert werden. Uns war es ja| weitere Auslandsanleihen an der hiesigen Börse eingeführt werden. I gingen, sahen sie, wie die Schuhleute Hartung und Jeschored höchst interessant, daß Generalleutnant b. Wandel die einjährige Die neue Mexikanische Staatsanleihe und die neue Mexikanische mit gezogenen Säbeln über den Köpfen der Menge herumAusbildung der Burschen als militärisch vollwertig bezeichnet. Eisenbahnanleihe, an der sich auch deutsche Banken beteiligt haben, fuchtelten. Durch dies Verhalten der Beamten ( Hört! hört! und sehr gut! b. d. Soz.). Aber, wenn das nach werden infolgedessen nicht den Weg zur Berliner Börse finden. Das Ihrer sonst geäußerten Meinung nicht der Fall ist, so haben wir Eingreifen des Handelsministers verfolgt den Zwed, zu verhindern, bestimmte Bekundung dieser drei Zeugen wurde die Menge an Einjährigfreiwilligen und Burschen 10-12 Proz. der Armee, daß durch weiteren Abfluß von Geldkapital ins Ausland die Geld- erregt, und nun fanden sich kleine Gruppen zusammen, die die nicht voll ausgebildet sind. Wie wollen Sie das in dieser von marktverhältnisse noch mehr verschlechtert werden. Ihnen als so ernst geschilderten Zeit rechtfertigen?( Sehr wahr! b. d. Soz.). Deutsche Soldaten sind nicht dazu da, dem Herrn Leutnant bie Stiefel zu puhen, ihn zu weden, ihm Buketts zu tragen usw.; dazu hebt man deutsche Soldaten nicht aus( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), sondern doch, um das Vaterland zu verteidigen. Der Kriegsminister hat immer wieder auf den hohen Ernst der politisch- militärischen Situation hingewiesenwie stimmt seine hohe Auffassung vom Soldatenstand mit einer derartigen Verwendung der Soldaten überein?!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten). Als Burschen suchen die Feldwebel natürlich die intelligentesten Soldaten für die Offiziere heraus -und sonst find Ihnen angeblich die Intelligentesten gerade gut genug, um das Baterland zu verteidigen! Natürlich ist jeder Bursche froh, dem Drill und Kajernendienst entgangen zu sein und manchmal ein Trinkgeld einzuheimfen. Aber man tommandiert die Soldaten nicht zu Dienerfunktionen, um ihnen aus Geloverlegenheiten zu helfen!( Seiterkeit.) Wie können Sie Die gewaltige Mehrforderung dieser Vorlage bewilligen, wenn ein so großer Teil der Soldaten ihrem Beruf entzogen wer= den. Lehnen Sie unfern Antrag aber ab draußen in der Agitation vor dem Volt sehen wir uns wieder.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)
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Generalleutnant v. Wandel erklärt nochmals, daß nur 11 000 Burschen vorhanden seien, die überdies als Soldaten gar nicht wertlos wären. Alle Nationen, selbst Ihr geliebtes Frank reich
( Lachen bei den Sozialdemokraten), haben diese Einrichtung. Die Diskussion schließt.
Das Haus vertagt sich.
Nächste Sizung: Morgen, Mittwoch, 3 Uhr nachmittags. Tagesordnung: Abstimmungen zur Wehrborlage, Weiterberatung. Schluß 6 Uhr.
Aus Industrie und Handel. Die glorreiche Regierung.
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lebhaft gegen die Bedrohung mit dem Polizeifäbel protestiers ten. In dieser Situation tam Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld hinzu. Er sagte zum Schußmann Hartung, er solle doch den Säbel einstecken, dann würden sich die Leute beruhigen und nach Hause gehen. Schußmann Hartung aber erwiderte feinen Vater, gestern vor dem Gewerbegericht für 14 Tage 9 M. nichts zu bestimmen, gehen Sie weiter." So stellte auch Ein vierzehnjähriger Arbeitsbursche forderte, vertreten durchforsch und schneidig:„ Das mache ich nicht, Sie haben hier gar Rohn, weil er ohne Einhaltung der Kündigungsfrist entlassen Schuhmann Hartung als Zeuge den Vorgang zwischen ihm wurde. Er war bei dem Tütenfabrikanten Ludwig beschäftigt. und Rosenfeld dar. Dann aber machte der Zeuge Hartung Dieser behauptet, der Kläger habe sich anfangs fleißig später eine Angabe, die nicht nur an sich höchst unwahrscheinlich faul gezeigt und rüpelhaft betragen; er sei wiederholt bon der klingt, sondern auch durch andere Zeugen als unzutreffend Arbeit weggeblieben und habe die Vesperpausen überschritten. Ein bezeichnet wurde. Zunächst sagte der Zeuge Hartung, ihm sei ebenfalls vierzehnjähriger Zeuge sagt aus, daß Kläger allerdings von Straßenpassanten zugerufen worden, er folle doch nur" 30 Pfund täglich geliefert habe, während die anderen in Dr. Rosenfeld festnehmen, denn der wiegele ia die Leute auf, der Regel 50 Pfund Tüten fertiggestellt hätten. Es sei auch mehr- indem er sie auffordere, ruhig weiter zu fingen, die Polizei fach zu üzereien gekommen und Kläger habe schrecklich einmal habe ihnen nichts zu sagen. Er selbst- saate der Beuge 5 Minuten früher angefangen zu bespern. Hartung habe diese Aeußerungen Rosenfelds nicht gehört. Auf Befragen des Vorsitzenden Magistratsrat Schult- gibt enige Minuten später verdichtete sich diese Angabe Hartunga der Beklagte zu, daß in seinem Betriebe 5 Jungens im Alter von zu der beſtimmten Behauptung, er habe selbst gehört, daß 14 Jahren und 2 Schulpflichtige mit Arbeitstarte tätig sind, außer Dr. Rosenfeld die Leute aufforderte, weiter zu fingen. Diese dem er selbst als Inhaber und sein 17jähriger Sohn, der auch die Angabe des Schußmanns Hartung erklärten Frau Wurm, Aufsicht führt, wenn er selbst nicht da sein kann. Die Jungens er- Weimann und Peters als völlig unzutreffend. Diese Zeugen halten 4,50 bis 7 M. pro Woche Lohn. wissen, daß Rosenfeld die Menge, welche durch die Säbelfuchtelei der Schuhleute erregt war, zu beruhigen versuchte und den Beuten zuredete, nach Hause zu gehen. Weil aber und den Leuten zuredete, nach Hause zu gehen. Weil aber feld machte, ganz unzugänglich waren, so aina Rosenfeld nach die Beamten für vernünftige Vorstellungen, die ihnen Rosender Polizeiwache, um den Leutnant zu ersuchen, daß er die Schußleute anweise, das Hantieren mit dem Säbel zu unterlaffen. In derselben Absicht begaben sich auch Peters und Frau Wurm nach der Polizeiwache. Ob sie hier Gehör fanden, darüber wurde vor Gericht nichts gesaat. Tatsache ist aber, daß die beiden Schußleute schließlich doch die Säbel einsteckten. Aber dann sah man einen Revolver in der Hand wenigstens des einen Schußmannes, vielleicht auch beider.
Da über Kündigung nichts vereinbart war, kam das Gericht zu einer Verurteilung. Der Vorsigende wies bei der Urteilsverfündung auf den unheilvollen Zustand hin, daß in einem solchen Betriebe keine genügende Aufsicht über Jungens in diesem Alter vorhanden sei.
Wie die Hirsch- Dunderschen für den Arbeitswilligenschut" eintreten.
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Die Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereinler sind in einer üblen Lage. Sie wollen auf Leben oder Sterben durchaus politische Macht" gewinnen, und zwar durch Stärkung der„ liberalen" ParDie Byzantiner schlagen Burzelbäume, und die patriotischen teien. Dabei geraten die Hirsch- Dunderschen, die immer noch den Geschäftemacher lungern auf Profite. Nach den höfifchen Jubiläums- ten wie die Seifensieder, oft in fatale Klemmen, aus denen sie sich artikeln erlebte das deutsche Volt in den letzten 25 Jahren nur Tage aber echt demokratisch fortschrittlich unentwegt herausbringen. Das Schuhmann Hartung gab zu, daß er den Revolver in der Eitel Bonne verbreitete Wilhelms II. übermenschliche Blatt der Gewerkvereinler von Rheinland- Westfalen , die„ Weft Hand hatte. Aber, sagt er, die Waffe sei ihm aus der Tasche Kraft und seine vollsfreundliche Gesinnung. Dem nüchternen Be- deutsche Post", berichtet nachträglich aus Düsseldorf zur Landtags- gefallen, er habe sie aufgehoben, nachgesehen, ob sie durch den trachter drängen sich andere Gedanken auf. Die Regierungszeit wahl, daß von der Liberalen Vereinigung am Tage vor der Wahl Fall Schaden gelitten habe, und sie dann in die Manteltasche Wilhelms II. zeichnet sich durch wahnsinnige Verteuerung der ein Wahlaufruf herausgegeben sei, worin auch ein wirksamer Schuß gesteckt. Der Zeuge Peters hat aber ganz bestimmt gesehen, Lebenshaltung und durch unerträgliche Steigerung der militärischen der Arbeitswilligen gefordert wurde. Es heißt, daß diese Stelle daß der Schußmann den Revolver in der erhobenen Hand Lasten aus. Es lohnt, auch einmal diese Seite der glorreichen bei den liberalen Arbeitern Widerspruch hervorgerufen habe, sei hielt, ihn gegen das Publikum richtete und so zum WeiterRegierung zu betrachten. Das erlauben die nachfolgenden Zahlen. erklärlich, es wäre sogar bedauerlich, wenn sie dazu geschwiegen gehen aufforderte. Jedes derartige Vorgehen der SchutzZunächst sei das unheimliche Wachsen des Militarismus bar hätten. Für die beiden Kandidaten, die von der Liberalen Ber- leute rief begreiflicherweis Protſtrufe aus dem Publikum gestellt. Es betrugen die bauernden Ausgaben in Millionen Mart: einigung in Gemeinschaft mit der Fortschrittlichen Volkspartei auf- hervor sowie Hochrufe auf das Proletariat. Bei einer 1887/88 1912 Steigerung in Broz. gestellt gewesen, feien auch die liberalen Arbeiter eingetreten, zu- folchen Gelegenheit ist der Angeklagte festgenommen worden. für das Reichsheer 350 mal sie von der Arbeiterfreundschaft des Kandidaten Halstenberg Die beiden Schußleute gaben an, sie hätten aus seinem für die Marine 39 aus langjähriger Erfahrung überzeugt" gewesen seien. Aber das Munde den Nuf gehört: Haut die Blauen, haut die BlutIn der gleichen Zeit erhöhte fich die Zahl der Militärpersonen Gintreten für diese Kandidaten besage noch lange nicht, daß die hunde!" Der Angeklagte bestritt, diesen Ruf ausgestoßen Heer und Marine) um 220 000 auf 720 000. Die fich steigernden Arbeiter mit allem einverstanden seien, was nun die betreffende zu haben. Die anderen Zeugen konnten über diesen Punkt Kosten für den Militarismus mußte vorwiegend die arbeitende Be- Parteirichtung in einem Wahlaufruf veröffentliche. Jeder liberale keine Angaben machen. völkerung aufbringen, für die nach der Ansicht Wilhelms II. die Arbeiter, der schon Arbeitskämpfe mitgemacht habe, wisse aus Kompottschüssel längst gefüllt ist. eigener Erfahrung, wie gerade von den Polizeibehörden die Arbeitswilligen in Schutz genommen würden. Die um ihre Eristenz und um ihre Menschenrechte kämpfenden Arbeiter seien schuß- und machtlos den Denunziationsgelüften der fragwürdigen Elemente, die sich unter den Arbeitswilligen befänden, ausgesetzt. Gefängnis. In der Begründung wurde gesaat: Daß einige
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688 181
92 364
Riesenhaft wuchsen die Einnahmen des Reichs aus 3 öll en und Verbrauchsabgaben. Diese ergaben:
1887/88 1912
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417 288 800 M.
1 613 999 400 M.
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Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld, beantragte Freisprechung, weil die beiden Schußleute. denen ja in zwei Punkten unzutreffende Angaben nachgewiesen seien, nicht als glaubwürdige Zeugen angesehen werden könnten.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu drei Wochen Die Steigerung macht 290 Proz. aus! Wer die Düsseldorfer Liberale Vereinigung kenne, der wiffe, Beugen einen Teil der Vorgänge nicht gesehen haben, spreche Hinter diefer gewaltigen Steigerung der Steuerlasten verstedten daß mit der Forderung nach weiterem Schuß der Arbeitswilligen nicht gegen die Richtigkeit der Angaben der Schußleute. Diejend fich aber auch noch viel, viel größere Summen, die das Volk an gar nichts anderes gemeint sei, als polizeilicher Schuß der Arbeits- sei in der Hauptsache Glauben zu schenken. Sie feien durch die Grundbefizer hat zahlen müssen. Jeder Mark Zoll, die der willigen gegenüber streikenden Arbeitern. Seit Jahren laufe man den Widerstand der Menge zum Einschreiten veranlaßt worKonsument an die Reichstasse zahlt, stehen 5 M. Zoll gegenüber, die Sturm, um dem Arbeiter das Koalitionsrecht durch Verbot des den. Der Angeklagte habe durch den Ruf:„ Haut die Blauen, er für die Tasche der inländischen Produzenten aufbringen muß. würden an den Fabrittoren einflußreicher, sich liberal nennender Beamten beleidigt. Das sei eine so erhebliche Störung der Streikpostenstehens ganz illusorisch zu machen. Seit Jahren haut die Bluthunde" zu Tätlichkeiten aufgereizt und die Unter der glorreichen Regierung Wilhelms II. sind die Preise der Arbeitgeber, Arbeitswillige, die gerne arbeiten möchten, von der öffentlichen Ordnung, daß das Gericht, obgleich der Angewichtigsten Lebensmittel beängstigend in die Höhe gegangen. Vors nehmlich danken wir das unserer herrlichen, die Junker beglückenden, anderen Arbeitgeber von Düsseldorf und Umgegend aufzuhören, und eine Freiheitsstrafe verhängt habe. nehmlich danken wir das unserer herrlichen, die Junter beglückenden, Arbeit zurückgewiesen, weil sie das Verbrechen begangen, bei einem flagte noch unbescholten sei, von einer Geldstrafe abgesehen die arbeitende Bevölkerung aber furchtbar bedrückenden Zoll- und oder weil sie beim Meister in Ungnade gefallen und entlassen worSteuerpolitik. Die nachfolgende Uebersicht ſtellt die Preise der ben seien. In letzter Zeit gingen eine Reihe sich ebenfalls liberal Waren in denselben Marktorten und Sorten in Vergleich. Sie nennender Arbeitgeber dazu über, Leute von der Arbeit zurückzuwird jedenfalls die Hausfrauen mit Entzücken und Dank erfüllen. weisen, die es ablehnten, eine Erklärung zu unterschreiben, daß Hier sind die herrlichen Früchte der glorreichen Regierung:
Steigerung 39,80 m. 50,50 49,40 64,80
Es loftete
Weizen, t
Roggen, t.
"
Futtergerste, t.
115,-
"
Braugerfte, t
115,-
"
Hafer, t.
123,
"
1888 1918 177,20 M. 217,- M. 134,50 185,- 164,40 179,80 189,70
"
"
"
"
"
"
"
"
Rinderfleisch, dz
90,10
166,-
"
"
75,90
"
Schweinefleisch, dz
85,80
"
147,40
61,60
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29
"
Stälberfleisch, dz
Hammelfleisch, dz
Kaffee, dz
Rohtabat, dz
Heringe, 150 kg
85,50 87,80 137,30 50,- 20,30
198,50
118,-
"
"
"
166,-
78,50
"
"
"
149,80
12,50
"
"
"
89,20
"
"
"
31,20
10,90
"
"
"
sie keinem Verbande angehörten, wohl aber den Gelben beitreten
wollten.
Und für solche Liberalen" sind also die Hirsch- Dunderschen Gewerkvereinler trotz alledem eingetreten, wenn sie auch hinterher „ erklären", daß sie nicht mit dem Wahlaufruf einverstanden seien. 66,70 Die tapferen und unentwegten Hirsch- Dunderschen, die ja immer noch mit ihrem Generaliffimus Erkelenz für die große liberale Arbeiter und Bürgerpartei" schwärmen, müssen es ja wohl für die beste Art, die scharfmacherischen Allüren der Düsseldorfer Liberalen" zu bekämpfen, halten, wenn sie bei der Landtagswahl für 39,20 deren Kandidaten stimmen! Das ist greisenhafte Gewerkvereinsfonsequenz.
bei
Gerichts- Zeitung.
Versammlungsbesucher mit Säbel und Revolver bedroht.
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Hätten die Richter einmal Gelegenheit genommen, aus einer Versammlung heimkehrende Arbeiter und aufgeregte Schußleute zu beobachten, so hätten sie unmöglich das Bild, das der Schußmann von dem Hergang entwarf, als ein solches erachten fönnen, das einem Gerichtsurteil zugrunde gelegt werden kann. Ein Urteil soll sich doch auf Wirklichkeit aufbauen, nicht aber auf Annahmen einer Persönlichkeit, deren Mitteilungen von der Wirklichkeit in mehreren Punkten erweislich differierten. Die Lehren der Zeugenpsychologia erweisen, daß die vrmeintlichen Wahrnehmungen derartiger Personen völlig unzuverlässig sind. Hätten sich die Richter unter der Menge befunden, so hätten sie unmöglich ein Urteil fällen können, das in der Schuldfrage wie in der Strafzumessung dem Rechtsempfinden so wie das gefällte widerspricht.
Hat das Bolt angesichts solcher Entwicklung Ursache, Freudenfeuern und Böllerschüssen Hurra zu schreien? Alles Feiern und Festgepränge fann über die Tatsachen ungeheurer sozialer Schäden nicht hinwegtäuschen. Wohl find in den legten 25 Jahren Die moderne gewerkschaftliche Bewegung der Schauspieler, die Nach Schluß einer Jugendversammlung, die am 7. März sich augenblidlich erfreulich entfaltet, setzte sich zunächst bekanntlich gewaltige Reichtümer geschaffen worden, wohl hat die Zahl der in Kellers Saal in der Stoppenstraße abgehalten wurde, ipiel- nur in heftigen Konflikten durch. Ein besonders schmutziges Kapitel Millionäre um einige Dugend zugenommen. Aber die Schöpfer des ten sich auf der Straße Vorgänge ab, die schon mehrmals vor bildet in diesen Konflikten die Broschüre eines Schauspielers Karl Reichtums, die Arbeiter, leben weiter in Not und Sorge. Und das Gericht erörtert wurden. Auch gestern kam diefe Angelegen- Der Schauspieler die Ehre vom Leibe reißen wollte. Vogt, die durch allerhand Klatsch dem gewerkschaftlichen Führer fühlen die Frauen gerabe am allerschmerzlichsten. Die fortgefegte beit wieder vor Gericht zur Sprache. Schärfer wie in den Berteuerung der Lebenshaltung treibt immer mehr von ihnen in die früheren Verhandlungen wurden diesmal die Vorgänge be- heiser schrie, ist seitdem von einer heilsamen Scheu vor den Gerich Herr Karl Vogt , der sich in jener Broschüre nach einer Mage Erwerbsarbeit, in die Fabriken und Hütten, in die mörderische Heim- leuchtet und, wie gleich vorweg gesagt werden soll, waren es ten befallen worden. In einer Verhandlung gegen Erich Schlaikjer, arbeit hinein. Dhne das Mitverdienen von Frau und Töchtern Schußleute, die durch unbesonnenes Verhalten das Publikum der die Broschüre ihrem Charakter nach gekennzeichnet hatte, kam er würde es in mancher Familie an dem Allernotwendigsten fehlen. Derart erregten, daß Rufe der Entrüstung und Empörung zu spät, so daß das Verfahren eingestellt werden mußte und SchlaikIn der Berufszählung im Jahre 1882 wurden 5 541 577 weibliche 5541 Erwerbstätige gezählt. 25 Jahre später war ihre Zahl auf 9 492 884 gegen die Beamten laut wurden, was wieder Gelegenheit zu jer jeine Zeugen nicht aufmarschieren lassen konnte. Ein Prozeß, gestiegen. Und seit dem Jahre 1907 wuchs die Schar der weiblichen Sistierungen und Anklagen gegen mehrere Bersonen gab. Erwerbstätigen wiederum ganz beträchtlich. Jezt ist sie auf über 11 Millionen hinaufgegangen.
Noch andere Erscheinungen lassen die Arbeiterschaft mit sehr ge mischten Gefühlen dem Jauchzen und dem Jubeln der Besitzenden zuschauen. Nicht nur die steuerlichen und sonstigen wirtschaftlichen Lasten stiegen ins Ungemessene, auch das Schlachtfeld der Arbeit forderte mehr Opfer, entfeglich große Blutopfer. Nach den Berichten der Berufsgenossenschaften wurden gemeldet:
1911 Steigerung
den der verdächtigte Führer der Schauspieler, Hermann Nissen , gegen Gestern hatte sich vor der vierten Strafkammer des Land- ihn anhängig gemacht hat, wird seit Jahren mit allen möglichen gerichts I der Arbeiter Moltenthin zu verantworten. Er soll tannten Schauspieler Gustav Ridelt ist nun aber Herr Vogt zivar Verschleppungskünften hingehalten. In einer Klage gegen den beGewalttätigkeiten aufgefordert und zwei Schubleute beleidigt diesem Schidjal einen Vorgeschmad erhalten. nach der erwähnten Versammlung eine Menschenmenge zu nicht von seinem Schicksal ereilt worden, wohl aber hat er bon haben. Als Belastungszeugen traten die Schusleute Hartung Als die Vogtsche Broschüre erschien, hatten die gewerkschaftlichen und Jeschored auf. Sie hatten den Auftrag, das Publikum, Instanzen der Schauspieler soeben das Verfahren gegen den wegen welches nach Schluß der Versammlung nach Hause gehen feiner Korruption befannten Theaterdirektor Bidel anhängig gewollte, durch die Langestraße nach der Fruchtstraße zu macht, und es bestand von vornherein die begründete Vermutung, drängen. Wie die beiden Schusleute vor Gericht angaben, mierten Herrn Sidel sein sollte. In der Verhandlung gegen Ridelt daß die Vogtsche Schrift eine Hilfsaktion für den unheilbar blasoll die Menge durch Singen von Arbeiterliedern und Hoch- ist nun tatsächlich festgestellt worden, daß der korrupte Herr Bidel rufe auf das Proletariat eine widerseßliche Haltung ange- zu den Hintermännern des widerwärtigen Pamphlets gehört hat, nommen haben: Rufe wie Haut die Blauen, haut die Blut- auch die neueste Summer des schauspielerischen Fachorgans brandhunde" sollen aus der Menge gefallen, auch Gegenstände, dar- markt Herrn Vogt als Verräter. Bahrlich, das sind Fortschritte" in einem Vierteljahrhundert, unter eine Flasche, sollen gegen die Beamten geschleudert die alles andere eher als Zufriedenheit und Dankbarkeit auslösen worden sein. Infolge dieses Verhaltens der Menge tönnen. In den vorstehenden Ziffern prägt sich das berwüstende jagen die Beamten hätten sie den Säbel gezogen und so Birken des Militarismus, der Zollwucherpolitik und des Kapitalismus die Leute zu berdrängen gesucht. Nach den Beobachtungen der Zeugen Mathilde Wurm , mit erschredenter Deutlichkeit aus. Weimann und Peters erscheint der Borfall dagegen in einem Auslandsanleihen. Der preußische Handelsminister, Herr wesentlich anderen Licht. Diese Beugen waren in der VerGydow, hat Einspruch dagegen erhoben, daß in der nächsten Zeit sammlung. Als sie nach Schluß derselben auf die Straße
1886
Berlegte überhaupt Schwerverlette. Getötete
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9
100 159 10 540 2716
716884 132 114 9443
in Prozent 615 1.153 247
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so
Da Gericht sprach Rickelt mit der Begründung frei, daß er ein Recht habe, einen Mann zu kennzeichnen, der seinen Berufsgenossen während ihres Kampfes in den Rüden gefallen sei und gegen seine Organisation unfair gehandelt habe. Der Standpunkt, den damit daß wir nur wünschen möchten, er käme auch einmal zur Geltung, das Gericht eingenommen hat, gefällt uns so außerordentlich gut, menn gegen proletarische Streitbrecher verhandelt wird. Herr Vogt ist übrigens gegen den Einspruch sämtlicher Regiffeure von Herrn Hülsen an das Kgl. Schauspielhaus engagiert worden.