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Nr. 151. 30. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

bei den Funktionären zu haben.

Diez Seeterrane, Röderstraße 11, und Café Bellevue, Hauptstraße 2, Lichtenberg . Am Sonntag, den 22. Juni, findet in den Lokalen das Sommerfest des Wahlvereins statt. Silletts zu 20 Pf. find Neukölln. Den jungen Genossen und Genoffinnen zur Nachricht, daß die Versammlung der Jugendsektion heute ausfällt. Nächste Versammlung Mittwoch, den 25. Juni.

haben.

Berliner Nachrichten.

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Soweit der Lokal- Anzeiger", das Leibblatt des Kaisers.

Mittwoch, 18. Juni 1913.

sonders das von der Sonne gebrännte Antlig des allein auf Berlin 72, auf Frankfurt a. M. 10, Wiesbaden 4, Kaisers. Das leutselige Wesen unseres Herrscherpaares Hagen 3. Mehr Einäscherungen als Berlin hat auch außer­zeigte sich auf dieser Rundfahrt wieder in schönstem Lichte. halb Preußens nur Leipzig mit 89. Es folgen Dresden mit Bublifum, bas am Montagabend Surra gerufen und sich wie wild 42, Stuttgart 39, Zittau 30, Jena und Offenbach je 27, Der Kaiser wird aber getäuscht, wenn ihm eingeredet wird, das 70, Bremen 61, Gotha 56, Mainz 48, Chemnitz 44, Hamburg patriotisch gebärdet hat, sei das schaffende aufgeklärte Bolt von München 26, Koburg 24, Gera 23, Mannheim 22, Ulm 20, Zwickau 18, Eisenach und Weimar je 14, Karlsruhe 13, Diese Arbeitermassen, die wissen, daß fie politisch entrechtet Sonneberg 11, Heidelberg 10, Baden- Baden , Lübeck und und wirtschaftlich ausgebeutet sind, sie fordern ihre Rechte, die ihnen Pößneck je 9, Dessau 7, Nürnberg 6, Heilbronn und Meiningen vorenthalten worden sind, durch zähen, unermüdlichen Kampf, nicht je 5, Göppingen 4, Reutlingen 3. Gegen das Vorjahr haben aber durch Schweifwedeln und Hurraschreien. die Einäscherungen um 102 oder 13,2 Prozent zuge­nommen. Unter den Eingeäscherten befanden sich 524 Männer, 350 Frauen.

Berlin .

tun.

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Die Hygiene der Schulhöfe

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Fener in einer pyrotechnischen Fabrik. Ein Kind verbrannt.

Die vergeffene Straße.

Teltow . Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, bei W. Bonow, Berliner Straße 16, Mitgliederversammlung. Auf der Tagesordnung steht u. a. Bericht von der Kreisgeneralversammlung und der Mittelalterlicher Mummenschanz. Generalversammlung Groß- Berlin. Gestern haben die Berliner Handwerker gehuldigt. Seit Wochen Mariendorf . Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, Mitglieder haben die Innungen die Vorbereitungen zu dem Festzuge getroffen. versammlung des Wahlvereins bei Preuß, Kurfürstenstr. 46. Tages- Die ordnung: 1. Bericht von der Verbandsgeneralversammlung. 2. Bericht Die verstaubten Laden, vor denen früher die Gesellen freigesprochen von der Kreisgeneralversammlung. 3. Bericht von der Landtags- wurden, die alten Fahnen von Anno dazumal wurden aus den Ecken Ein gefährlicher Brand lam gestern vormittag furz nach 9 Uhr wahl. 4. Wahl des zweiten Vorsitzenden. 5. Wahl der Delegierten. hervorgeholt. Die früheren Gewerksabzeichen wurden wieder auf auf dem der Stadt Berlin gehörigen Grundstück Müllerstraße 81 Birkenwerder. Heute Mittwoch, den 18. Juni, 19 Uhr: Extra- frifiert oder neue aus Pappe angefertigt und so alles getan, um die( früher Abdeckerei) zum Ausbruch. Auf dem Hintergelände befindet Zahlabend. " gute alte längst entschwundene Zeit", wo das Handwerk angeblich sich dort die pyrotechnische nnd Kohlenanzünderfabrik von Wilhelm Dabendorf bei Zoffen. Am Sonnabend, den 21. d. M., abends noch einen goldenen Boden" hatte, wo noch das patriarchalische Ver- Israel u. Co. Die Arbeitsräume liegen in einem einstödigen, 82 Uhr, bei Wiese, Mitgliederversammlung. Sehr wichtige Tages- hältnis bestand, wieder herzuzaubern. Mit frischem Aufpuz, bunten etwa 20 Meter langen und 10 Meter breiten Gebäude. Als gestern ordnung. Schärpen, neuen Blusen so traten die Handwerker mit ihren vormittag in dem einen Arbeitsraum etwa 20 Arbeiterinnen mit Lehrjungen gestern vor dem Brandenburger Tor an, um am Schlosse der Herstellung von Streichhölzern beschäftigt waren, entstand plötzlich vorbeizuziehen und den Kaiser in das Mittelalter zurückzuverfeßen. auf bisher nicht ermittelte Weise Feuer. Die Flammen griffen so Die Schlofferinnung hatte den ehrwürdigen früheren Schlossermeister schnell um sich, daß an ein Löschen nicht mehr zu denken war Fritsch, der 101 Jahre alt ist, im Zuge mitgeschleppt, um so und die Arbeiterinnen schleunigst die Flucht ergreifen mußten. Zum O, diese guten Bürger! Es war im Jahre 1847/48 als die Berliner Bürger in so zogen dem ganzen Zuge das charakteristische Gepräge zu geben. Und Glück waren zwei Ausgänge vorhanden, durch die die Arbeiterinnen denn die Innungskrauter die Linden entlang ins Freie stürzten. Wenige Augenblicke später brannte der ganze hellen Scharen nach den Linden und in den Tiergarten mit Festwagen und einer Anzahl Fahnen. Bäder mit einer Riesen Raum lichterloh. In der allgemeinen Aufregung hatte man ein strömten, um politische Diskussionen zu pflegen. Um zu be- brezel eröffnete den Zug, dann folgten Brunnenbauer, Bildhauer, Kleines Kind, das sich gleichfalls in dem Raum aufgehalten hatte, raten, wie man dem feudalen und absolutistischen Preußen Schlosser, Dachdecker, Berückenmacher, Schornsteinfeger, Hutmacher , vergessen. Es war die 2 Jahre Tochter Lofte der Arbeiterin Wolf eine modernere Fasson geben und wie man am besten die Handschuhmacher, Schneider, Fischer u. a. Vor dem Schlosse machten aus der Amsterdamer Str. 5. Das Kind mußte vor den Augen der Hoffnungen von 1813/14 verwirklichen könne. Das waren die fich die Kapellen gegenseitig Konturenz. Während die eine Stapelle: Mutter elendiglich verbrennen, da eine Hilfe nicht möglich war. Als Bürger Berlins , vom Jahre 1848. Und da die Entwicklung, Heil Dir im Siegerkranz spielte", fiel die andere ein mit: Ich die alarmierte Feuerwehr eintraf, fand sie eine bedrohliche Situation nach dem berühmten Philosophen von Hohenfinow , nicht still bin ein Preuße!" Dieses Durcheinander soll einen ohrenbetäubenden vor. Das brennende Gebäude war etwa 800 Meter von der Straße steht, zogen die Berliner Bürger vom Jahre 1913 in noch Lärm hervorgerufen haben. Aber das ficht unsere Innungsbrüder entfernt und so mußten ungewöhnlich lange Schlauchleitungen gelegt größeren Scharen nach der Straße Unter den Linden ", nicht an; sie hochten und winkten nach dem Schlosse hinauf, als ob werden. Der Brandmeister gab sofort noch die Meldung Mittel­deren ganze respektable Breite sie mit ihren wohl- fie es bezahlt kriegten. Auf dem Neuen Markt löste sich der Zug feuer" an die Feuerwachen, worauf weitere Löschzüge herbeikamen. genährten bürgerlichen Leibern bis auf den letzten Platz füllten. auf, der große Verkehrsstörungen verursacht hatte. Die ganze Auf- Nach halbstündigem Wassergeben war das Feuer gelöscht. Mit dem Bewußtsein, daß für eine große Sache große führung der Handwerker erinnerte mehr an ein Schüßenfest. Eine Die Leiche des berbrannten Kindes wurde zwischen den Opfer gebracht werden müssen, schlüpften sie eine oder zwei Darstellung unseres Wirtschaftslebens gibt die Maskerade nicht. Der Brandtrümmern gefunden und sofort nach dem Schauhause ge­Stunden früher aus den Betten, um ihre Position Unter den Handwerksmäßige Betrieb ist durch die kapitalistische Entwidelung längst bracht. Der Arbeitsraum der Firma Israel u. Co. ist vollständig Linden" einnehmen zu können. Und da wir gerade das große überholt und die Handwerker, die Kleinmeister existieren nur noch durch ausgebrannt; ebenso ist das Dach zerstört worden. Mit den Auf Opferjahr 1913 haben, verzichten unsere guten Bürger aus das ihnen geseglich gewährleistete Lehrlingsprivileg. Durch einen räumungsarbeiten hatte die Feuerwehr bis in die Nachmittagsstunden Liebe zu der großen" und erhabenen" Sache auf ihren solchen mittelalterlichen Mummenschanz, wie ihn die Innungsmeister hinein zu tun. Wie es heißt, soll das kleine Kind mit einem fünf­gewohnten Frühschoppen mit dem sich anschließenden Stat gestern veranstalteten, werden sie auch nicht auf die Beine kommen. ährigen Knaben der Mutter Frühstück gebracht haben. Db diese und auf den ihnen sonst unentbehrlichen Mittagsschlaf. Behauptung richtig ist, wird nachgeprüft werden müssen. Raum, daß ihnen Zeit genug bleibt, den ihnen ans Herz ge­Unfälle Unter den Linden. Außerdem hatte die Feuerwehr gestern früh in der Oberberger wachsenen Lokal- Anzeiger" oder die Tante Voß" zu über­Die große Hige, welche gestern vormittag herrschte, hatte zahl- Straße 45 einen Wohnungsbrand abzulöschen, der auf Brand­fliegen, die sie doch gerade in den letzten Tagen so bortrefflich reiche Fälle von Erkrankungen und Dhnmachten unter dem Publikum, it i ftung zurüdgeführt wird. Die Ermittelungen in dieser Rich­unterhalten und die somit auf ihre Dankbarkeit Anspruch welches dem Innungsfestzuge zuschaute, zur Folge. Die Rettungs- tung find eingeleitet. In der Keibelstraße 11 gingen ferner noch Und wer es trotz aller dieser Entbehrungen unserer guten mannschaften und städt. Rettungsstellen hatten alle Hände voll zu Stiften auf dem Hofe des Grundstücks in Flammen auf. Hier mußte Durchschnittsbürger noch fertig bringt, ihre Begeisterung für Das städtische Rettungswesen hatte gemeinsam mit der längere Zeit mit einer Schlauchleitung Wasser gegeben werden. die große erhabene" Sache anzuzweifeln, der hätte nur hin- Straßenreinigung eine Neuerung getroffen; es fuhren die Linden gehen sollen unter die Linden, wo die Bürger vom Jahre 1913 Heine Wasserwagen entlang, deren Begleiter dem Publikum Trink­standen. Der hätte sich ansehen sollen, wie sie sich dort von wasser reichten. Diese Einrichtung nahm das Publikum start in An­Ein sonderbarer Straßenschilder- und Hausnummer­Schußleuten hin und her schieben ließen, wie sie stundenlang spruch. wirrwarr erregt in Berlin - Südost seit einiger Zeit die Ver­wunderung der Bewohner dieses Stadtteils. meistenteils auf einem Bein stehen und schwigen mußten und Von der wie sie es schließlich über sich ergehen lassen mußten, bei dem Schlesischen Straße erstreckt sich bis zum Landwehrkanal Vorbeihuschen eines faiserlichen Autos gerade das Hinterteil ist ein wichtiges Problem der Volksgesundheit. In Nr. 6 der und dann an ihm entlang bis zur Reichenberger Straße ein irgendeines Schußmannsgauls vor ihrer Nase zu haben. Zeitschrift für Volksgesundheitspflege" vom Juni 1913 wird aus Straßenzug, der früher in seiner ganzen Ausdehnung den Und wer es nach all diesen Wahrnehmungen noch nicht über geführt, daß die oft beträchtliche Staubentwidelung auf den Schul Namen Görliger Ufer" führte. Die zwischen der sich bringen kann, alle Zweifel abzulegen, der gilt als under- höfen der Gesundheit des kindlichen Organismus höchst abträglich Schlesischen Straße und dem Landwehrkanal liegende Strecke Görlizer Ufers" die übrigens besserlicher Schwarzseher, dem man im Jubiläumsjahr 1913 jei, da ein großer Prozentjazz vor allem der Voltsschüler an der des keinen Platz im ganzen deutschen Lande gönnen sollte. Der Zunge nicht intatt ist und nach Professor Dr. Karl Flügge im Ufer, sondern eine Straße mit zwei Häuserreihen ist weiß eben nicht, daß das Jubiläumsjahr auch ein großer Freien durchschnittlich in einem Kubikmeter Luft 500 bis 1000 Steime, wurde zu Anfang des Jahres 1913 durch Namensänderung Tanz um das goldene Kalb ist, das längst zu den Jdealen darunter 100 bis 200 Batterien und der größte Teil des Restes zu einer selbständigen Straße gemacht. Mit Rücksicht auf die des braven Bürgers gehört. Was die Bürger von 1848 wollten, Schimmelpilze, gefunden werden. Um nun staubfreie und doch benachbarte Taborkirche gab man ihr die Bezeichnung das wollen die Bürger von 1913 nicht mehr. Sie gehen trodene Schulhöfe zu erzielen, empfiehlt Stadtbaumeister a. D. Helfricht Taborstraße", während die am Landwehrkanal sich in nicht unter die Linden, politische Diskussionen abzuhalten, in Halle a. S. einen Bodenbelag, dessen Hauptbestandteile eine auf hinziehende Strecke des Görliger Ufers", die wirklich ein sondern um zu gaffen und Hurra zu schreien. Sie fühlen es zehn Zentimeter Stärke eingestampfte totsschladenschicht mit einer Ufer ist, den alten Namen behielt. Die Umtaufung wurde nicht, wie unwürdig und knechtisch ein solches Verhalten ist. drei bis vier Zentimeter hohen Oberschicht von lehmfreiem, gefiebtem durch eine vom 28. Januar datierte Bekanntmachung des Der Bürger von 1848 lebt nicht mehr. Man braucht ihn nur Sties bildet. Nach den gemachten Erfahrungen wird dadurch eine Magistrats in seinem Gemeindeblatt" am 9. Februar mit­noch manchmal zur Dekorierung der Tagespolitik. Im übrigen Bfüßenbildung bei Regen ebenso ausgeschlossen wie Staubentwidlung geteilt, und es folgten dann im Gemeindeblatt" vom spricht man nicht von ihm und hat man es vielleicht zu Titeln selbst bei starkem Winde. Außerdem sei finanztechnisch wertvoll, daß 27. April zwei vom 18. April datierte Bekanntmachungen und Drden gebracht, schämt man sich seiner. Man bückt sich die meist städtischen Gasanstalten ein Absatzgebiet für die sonst kaum über die durch die Namensänderung notwendig gewordene und duckt sich und bewilligt für reinen Zand viele Zehn-, ja verwendbaren Schlacken finden. Professor Flügge warnt aber gleich Umnumerierung der Taborstraße" und des" Görliger Ufers". Hunderttausende. Die andern aber, die weit abseits stehen zeitig vor einer Ueberschätzung der Staubgefahr im Freien. Er Der Name Taborstraße" steht bereits auf den inzwischen neu und die für all den Jubel sich ihren eigenen Vers machen! berweist auf die Statistik der Berliner Straßenkehrer, die der erschienenen Stadtplänen, er wurde auch bei den Landtags­Sie murren und fnurren, und wehe Euch, wenn sie beißen! Infektion mit Straßenstaub fortgesezt in höchstem Grade ausgesetzt wahlen in dem amtlichen Urwahlbezirkstableau schon benutzt find, von denen aber nur ein relativ sehr kleiner Bruchteil und findet sich ebenso schon in dem neuen Rotbuch" ( 2 Prozent) an Lungen- und Bronchialfatarrh erkrankt. Dabei der Stadt Berlin , wenn auch noch mit den alten Haus­wollte der Kaiser an seinem Jubiläumstage sehen. Aus diesem haben 70 Prozent dieser Straßenkehrer eine Dienstzeit von über fünf nummern. Geht man aber durch die neugetaufte Tabor­Grunde entschloß er sich, am Montagabend im offenen Automobil Jahren, 55 Prozent eine solche von über zehn Jahren". Dieser Hinweis straße", so sucht man noch jezt, in der zweiten Hälfte durch die Straßen Unter den Linden und nach dem Tiergarten zu in einem verhältnismäßig geringen Zeitraum liegen. Nach noch Ueberall präsentieren sich noch die alten Namensschilder, die erscheint insoweit etwas verfehlt, als die angegebenen Dienstzeiten des Juni, an den Straßenecken vergeblich diesen Namen. fahren. Der Lokal- Anzeiger" fann sich gar nicht genug tun ob der patriotischen Huldigung, die dem Kaiſer bei dieser Ausfahrt zuteil längerer Dienstzeit und bei zunehmendem Alter wird sich der stetige den Straßenzug noch in seiner ganzen Ausdehnung als Umgang mit batteriengefülltem Staub und Schmutz wohl bedeutend Görliger Ulfer" bezeichnen. Ufer geworden. Im patriotischen Ueberschwang berichtet er: Dabei ist die Umnumerierung empfindlicher bemerkbar machen. Weiter sagt der Hygienifer Flügge, längst auf der ganzen Strecke durchgeführt, und an den meisten Gegen 6 Uhr erlebte die Menge eine freudige Ueberraschung. daß der Staub der Höfe vom Straßenstaub nur wenig verschieden Häusern hat man nicht mal mehr die alten Hausnummern Ganz unerwartet erflangen die befannten Hupenjignale, die das Nahen eines kaiserlichen Automobils ankündigten. Wie elektrisiert ist, da hier die große Luftzirkulation der Straße fehlt, die jede neben den neuen bis auf weiteres beibehalten, wie das sonst flogen die Köpfe herum, denn schon erklangen von weitem längere Ansammlung von Krankheitskeimen verhindert, wenigstens oft geschieht, um Unkundige auf die Umnumerierung hinzu­lebhafte Hurrarufe. Der Kaiser tommt! Niemand achtete in Orten, wo die Straßenreinigung ordnungsmäßig versehen wird weisen. Ein Fremder, der jetzt am Görlizer Ufer" ein Haus mehr der Sonnenhige, das lebhafte Geplander ver- und damit der Luftzirkulation zu Hilfe kommt. Zudem sei der kind- aufsuchen muß und von der Umtaufung und Umnume­stummte, und alles recte sich, um den Monarchen möglichst gut liche Organismus schon gegen die mechanische Reizwirkung des Staubes rierung nichts weiß, tann da in böse Verlegenheit fehen zu können. Wenige Sekunden später nahte auch schon das sehr empfindlich. geraten. Er muß wählen zwischen dem fälschlich noch so ge­Automobil, langsam durch die wie auf Stommando Spalier Die älteren Berliner werden noch lebhaft im Gedächtnis nannten Görliger Ufer", das von der Schlesischen Straße bis bildende Menge fahrend. Alle Hände flogen in die Höhe, tausend Hüte wurden geschwenkt und brausende Hurrarufe erfüllten die haben, in wie schauberhafter Verfassung früher, ebenso wie die zum Kanal und zurüd die Nummern 1-24 hat, und dem Der Kaiser und seine Gemahlin machten eine Rundfahrt Klaſſenzimmer, auch die Schulhöfe waren. Da fand man von all- richtig weiter so benannten Görliger Ufer", das am Kanal durch die Stadt, um sich auch an diesem festlichen gemeiner Hygiene und von Schulhygiene keine Spur. Noch mehr entlang die Nummern 1-11 hat. Die Bewohner der Tabor­nach gehn als die Schulhöfe waren die Schulzimmer wahre Batterienherde. straße" und des Görliger Ufers" sowie der benachbarten Straßen tausenden zählenden Fremden zeigen Man muß zugeben, daß die Schulverwaltung viel geleistet hat zur schütteln verwundert den Kopf darüber, daß die Taborstraße" und selbst die glänzend geidmüdte Stadt in Besserung, was nicht ausschließt, daß noch besseres geleistet werden immer noch erst auf dem Papier eriſtiert. Wird die Augenschein zu nehmen. Das Kaiserpaar war durch die kann. Die Reinigung der Klassenzimmer erfolgt schon heute so, daß bergessene Straße nicht endlich sich mit ihrem neuen Namen Herzliche Begrüßung durch das Publikum sichtlich erfreut der aufgewirbelte Staub fich nicht bald darauf an den alten Stellen schmücken dürfen? und dankte, fortwährend nach allen Seiten freundlich grüßend. Der Kaiser trug Generalsuniform, niederlegt. Die festgefügten Fußböden werden periodisch zur Staub­die Kaiserin ein helles Kleid mit Federhut. Der Monarch schien bindung geölt. Auch die Schulhöfe sind im allgemeinen in gutem in bester Stimmung zu sein und sich über die lebhafte Stadt außer Zustande, schon vielfach mit leichter Kiesschüttung versehen. Beim ordentlich zu freuen. An der Ecke der Rosmarinstraße wurde das Bau weiterer Schulen werden immer neue Verfuche angestellt. Das Automobil des Monarchen durch den Verkehr aufgehalten und zum staubmindernde Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern mit um­Stehen gebracht. Das Publikum benutzte diese Gelegenheit, das gebenden Grasflächen könnte freilich noch erweitert und der Schul­Auto zu umringen und dem Kaiser stürmische Ovationen darzu hof immer mehr zu einem Erholungsgarten werden. bringen. Die Zurufe und das Hüteschwenken wollten kein Ende nehmen, bis das Auto in die Linden einbog und den Blicken der

Luft

Tage

Viel Volk

den Berlinern

und

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fein

Als Stiefkinder der Berliner Stadtverwaltung fühlen sich die zirka 2000 Angestellten und Arbeiter der städtischen Gaswerfe. Die vorletzte Nummer des Gemeindeblattes enthielt folgende Bekanntmachung des Magistrats: Aus Anlaß des 25jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers findet am Montag, den 16. d. M., in sämtlichen städtischen Bureaus Krematorien in Deutschland . Einäscherungen fanden in in sämtlichen städtischen Bureaus und Staffen" aussieht, zeigt nach und Kaffen Sonntagsdienst statt." Wie nun dieser Sonntagsdienst

Menge entschwand. Dem faiserlichen Wagen folgte ein zweiter, in dem mehrere Dffiziere Blaz genommen hatten. Allgemein fiet den deutschen Krematorien im Mai 874 statt. Davon kommen stehende Verfügung des Dirigenten der Privatbeleuchtung der das gesunde, frische Aussehen der faiserlichen Herrschaften auf, be- lauf die preußischen Krematorien 89, von diesen wiederum städtischen Gaswerke, da heißt es: