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Herr Erzberger hat die jüngsten Militärunruhen in Frant­reich auf die Trennung von Staat und Kirche zurückgeführt. Er hat sich nur in den Zahlen geirrt. Die Kongregationsschulen sind 1905 aufgehoben. Die Berechnung stimmt also nicht, daß es sich um Waffenpflichtige handle, die aus den atheistischen Schulen hervor­gegangen seien. Uebrigens hat Frankreich   weder vorher noch nachher atheistische Schulen gehabt, nur ausgesprochen tonfessionslose Schulen. Aber Herr Erzberger will mit diesem Beispiel nur den deutschen   Militarismus anspornen, seine alten Wege weiterzuwandeln. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

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fraten.) Es wurde ihm ber Rat gegeben, er folle nur wieder haben in manchen Staaten mit gut bürgerlicher Regierung die hindert. Reidet die Disziplin, wenn irgendwo deutsche Volkslieder fatholisch werden, dann würde er die Sonntage schon frei Soldaten das Stimmrecht. gesungen werden? Das Borgehen in Kassel   bedeutet einfach eine bekommen. Der Mann, dem weniger an seiner Gesinnung, Die Auskunftserteilung der Behörden über die Gesinnung Aufhebung der Verfassung.( Sehr wahr! bei den Sozial als am angenehmen Leben lag, hat diesen christlichen" Rat oder gewerkschaftliche Betätigung ist ein schmachvolles demokraten.) befolgt, ist wieder katholisch geworden und nun geht es ihm Kapitel des preußisch- deutschen   Militarismus. Wir beantragen, Eine politische Erpresserpragis hat man sich in Braun sehr gut beim Militär.( hört! hört! links.) Es ist beinahe un- diese schweig geleistet. Dort hat das Garnisonkommando den Gast denkbar, daß ein deutscher Offizier aus der Landeskirche aus- standalöse Gesinnungsschnüffelei ans Anlaß der Aushebungen wirten mit dem Militärboykott gedroht, wenn sie im tritt. In Desterreich besteht freilich dieses Recht, dort ist die zu verbieten. Heute werden ja, wie aus einem Nunderlaß iozialdemokratischen, Bollsfreund" inserieren! religiöse Gewissensfreiheit gesichert. In einem Erlaß des öster- hervorgeht, die ganzen Aushebungslisten von der Polizei und ihren Das soll eine Stärkung der Umsturzbestrebungen sein. Unterzeichnet reichischen Kriegsministers heißt es: Es kann auch einem Offizier unteren Organen, ob sie qualifiziert sind oder nicht, durchgeschnüffelt. ist die Drohung vom Generalmajor Gregori. Das ist die staats nicht verwehrt werden, sich für fonfessionslos zu erklären." Die Berichte über Familienverkehr, Festbesuche der Refruten fönnen bürgerliche Gewerbe- und Gesinnungsfreiheit in Preußen- Deutschland  . ( Hört! hört! links.) Vielleicht meint unser Kriegsminister, das geht ihnen trog aller Leichtfertigkeit der erhebenden Polizeibeamten( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) auch bei uns. Gewiß kann auch bei uns ein Offizier aus der die ganze Dienstzeit verbittern. Da werden Leute als Sachsen  , ein Land, das sonst gerade nicht als Musterland Kirche austreten, aber dann ist er gesellschaftlich und dienstlich Sozialisten denunziert, weil sie mal Streifpost en gestanden bürgerlicher Freiheit gilt, ist in bezug auf den Militärboykott ein unmöglich. Der Kaiser hat aber als oberster Striegsherr von haben, obgleich doch Christliche auch streiten. Diese Schnüffelei Land der milderen Pragis. Allerdings verlautet, daß man schon in jeher das Bestreben gehabt. dem Geist der Armee eine ganz aus- muß aber von oben angeordnet sein! Die Instruktions- einigen Amtshauptmannschaften in die alte schlechte Gewohnheit gesprochene tonfessionelle und streng gläubige Richtung zu geben, stunden der Stellvertreter Gottes" über die Lehren der zurückgefallen ist.( Hört! hört!) Und außerdem ist das mit der ja er hat es als unbedingte Voraussetzung für das Soldatsein Sozialdemokratie" vor den großstädtischen Arbeitern müssen auch milderen Praxis in Sachsen   und anderswo so eine eigene Sache. bezeichnet, Christ zu sein. So hat er am 15. November 1894 gesagt: gut sein! Davon hatte ich selbst einmal Gelegenheit mich zu überzeugen. In Wenn ihr gute Soldaten sein wollt, müßt ihr auch gute Die Kontrollversammlungen werden benutzt, um den der fleinen badischen Garnison Lahr   fand ein Arbeiterkonzert ohne Ehristen sein.( Sehr richtig! rechts.) Im Jahre 1896 hat Reservisten Vorträge über die Sozialdemokratie, das heißt natürlich ein einziges revolutionäres Lied statt. Den Soldaten war für den er erklärt, gegen die Sozialdemokratie zu halten. So hat vor einiger Zeit Tag der Besuch des Lokals verboten. In dichten Massen standen ohne Gott und Religion gibt es keine Disziplin. ein Offizier zu den Reservisten gesagt, es sei mit ihrer Ehre die Soldaten, deren Verwandte oben sangen, auf der ( Sehr richtig! rechts.) Und wer fein braver Christ ist, ist fein braver nicht bereinbar, Sozialdemokraten zu sein.( Hört! Straße gedrängt, Erbitterung im Herzen über die Militärverwaltung, Mann und kann nicht erfüllen, was die preußische Armee verlangt. hört! bei den Sozialdemokraten.) Irgendwelchen Erfolg pflegen die die einzelnen Bevölkerungsteile gegeneinander hezt Der Minister hat legthin erklärt, daß er feineswegs die politischen ( Sehr richtig! rechts.) Am 1. März 1899 hat er freilich gefagt: Die freilich solche von pädagogischem Geschick nicht angetränkelten An­Geschichte hat uns von alten Heiden Beispiele großer Tüchtigkeit ge- sprachen nicht zu haben. Natürlich bleibt es nicht bei solchen harm- Lokalsperren gegen Gewerkschaftshäuser mit denen gegen Dirnen geben. Wahrscheinlich hat er bei den alten Heiden   an seinen losen Redeübungen, sondern es treten allerhand Schifanen hinzu. und zuhälterlotale gleichstellen wollte. Wir haben von dieser Ahnen Friedrich II.   von Preußen gedacht. Heiterkeit bei den Um festzustellen, ob der Gefreite Friedrich August Schulze   Unter- Erklärung Kenntnis genommen, daß er uns nicht beleidigen wollte. Sozialdemokraten.) offizier werden darf, wird der ganze große Polizeiapparat Aber wenn auch nicht in der Absicht, so doch in der tatsächlichen Eine erzwungene Religiosität ist überhaupt teine Religiosität. in Bewegung gefeßt.- Offiziere mit hohen Ehren scheuen sich nicht, 3 usammenstellung liegt die Beleidigung!( Sehr ( Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.) Steiner Partei und feiner vor der Front die Sozialdemokratie als rote Hunde" zu be- mwahr! bei den Sozialdemokraten.) Wie macht sich das aber in der religiösen Richtung wird daran liegen, zwangsweise Anhänger zu schimpfen, in Artikeln von Sozialdemokratisch verseuchten Groß- Praris. Machen die einzelnen Soldaten, die Unteroffiziere und die erhalten. Der Vorgänger des Kriegsministers, Herr v. Ginem  , städten" zu sprechen, muß ja die Unteroffiziere ebenfalls anregen". unteren Behörden diese feine Unterscheidung? Ich habe hier die in hat einmal den Widerspruch zwischen der christlichen Lehre und dem( Zuruf bei den Sozialdem.: Jit aber alles nicht politisch!) Nein, so Straßburg   angeschlagene Tabelle der verbotenen Lokalitäten. Duellzwang im Heere mit den Worten auszugleichen versucht: wer wenig wie der Jung deutschlandbund! Beim 3. Garde- Den Anfang der Liste macht das Zigarrengeschäft unseres Genossen religiöse Bedenken gegen das Duell hat, muß sich mit seinem Grenadierregiment wurde ein Soldat von allen Abkommandierungen und Böhle, des Reichstagsabgeordneten von Straßburg  , dann und den Schluß bildet Gott auseinandersezen. Das ist ja freilich sehr bequem. Diensterleichterungen ferngehalten, weil sein Vater fozial- folgen die Prostituiertengaffen, ( Stürmisches Hört! hört! links und Vermutlich setzt sich so der ganze Militarismus mit seinem Gott demokratischer Reichstagsabgeordneter war! Mit das Gewerkschaftshaus. bei den Sozialdemokraten.) Infolge auseinander. Heute liegen die Dinge so, daß nach der letzten Er- dieser kleinlichen Borniertheit geht das preußische System bor. wiederholte fuirufe vorgekommen, daß im tlärung des Kriegsministers jeder Öffizier theoretisch ein Gegner Soldaten, die im Vertrauen auf die Objektivität der Borgesetzten dieser Zusammenstellung aber ist es vorgekommen, des Duells sein darf; wenn er aber die praktischen Konsequenzen ihr en Dienst machen, werden vertraulicher, nnauf Bigarrengeschäft des Abg. Böhle Unteroffiziere, auf ihren aus seinem Standpunkt zieht, soll von Fall zu Fall entschieden fälliger Beobachtung burch schwarze Listen Schein pochend, fragten, wo die Gnädige sei!!( Stürmisches Hört! werden, ob er aus der Armee auszuscheiden hat oder nicht. Es empfohlen, um sie bei der kleinsten Vorschriftsverlegung bört! bei den Sozialdemokraten.) Sie, Herr Kriegsminister, bleibt also auch nach der Resolution des Zentrums und nach der exemplarisch hineinlegen zu fönnen. Mit dieser ganzen Schnüffelei tragen die Verantwortung für die Folgen dieser Erklärung des Kriegsministers mit dem Duellzwang wie zu beweist man, daß wir gar kein Volfsheer haben.( Sehr wahr bei 3 usammenstellung, und wenn der Reichstag und bor.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es ist den Sozialdemokraten.) Man will ja auch in Wirklichkeit kein Volts- Bürgertum sich diese Schmach gefallen lassen, verdienen sie sie! sehr bedauerlich, daß das Zentrum die Macht, die es in diesem Heer haben, sondern ein Instrument der herrschenden( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Wir verlangen die Möglichkeit einer Nachprüfung der Fall hätte, nicht dazu benutzt, um seine Anschauungen durchzusetzen. I assen. Unsere Anträge und die Diskussion über sie werden Aber die christlichen Kirchen haben eben aus Herrschergweden ein dazu beitragen, die Erkenntnis des lafsencharatters der Armee in Boykottverfügungen, oft genug steht hinter einer Sperrverfügung die Interesse daran, den jezigen Zustand zu erhalten. immer weitere Kreise zu tragen.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Anzeige eines Konturrenten. Es ist aber auch vor­gekommen, daß ein vor 20 Jahren verhängter Boykott trotz viel Die sozialdemokratischen Anträge werden gegen die Stimmen fachem Wechsel des Besizers der Wirtschaft aufrecht der Polen   und Sozialdemokraten abgelehnt. bleibt, wie eine dauernde Hypothet, wie eine Real­Es folgt die Beratung des Antrags Albrecht und Genossen ungerechtigkeit.( Heiterkeit und Beifall bei den Sozialdemokraten.) Eigentlich sollte der Kampf gegen den Militärboykott nicht einer ( Soz.) folgenden Artikel Ic einzufügen: Die militärische Sperre( das Militärverbot) darf gegen einzigen Partei überlassen werden. Verfassungsrechtliche und prat Gewerbetreibende oder Angehörige anderer Berufe wegen 8utische Erwägungen sollten auch die bürgerlichen Parteien be­gehörigkeit zu einer Parteis oder Religionsgemeinschaft oder wegen, sich diefem Kampf anzuschließen. In Posen wurde der megen hergabe von Räumen zu Veranstaltungen Militärboytott über ein Hotel verhängt, in welchem unser Reichs­einer Partei, eines Vereins oder einer Ge- tagsfollege Graf Brudzewo Mielzynski logierte.( Lebhafte wertschaft nicht verhängt werden. Hört! hört! Rufe. Buruf bei den Sozialdemokraten: Graf In Den Betroffenen steht gegen jede an dem Erlaß oder der Mielzynski ist früherer Gardetüraffier Offizier!) Durchführung des Militärverbots beteiligte Behörde oder Perion Straßburg ist eine liberale 8eitung den Offizieren und lage auf lnterlassung und Schadenersaz bei den Soldaten verboten worden, weil sie das zu afrikanischer Hige ges stiegene Selbstgefühl des Generalleutnants Deimling fritisiert ordentlichen Gerichten zu. hat. Wenn man das immer so machen wollte, blieben nicht viele Zeitungen unverboten, denken Sie nur an die Kritiken der" Post", Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür zu sorgen, daß wenn die maßgebenden Herren nicht nach ihrer Pfeife tanzten! Die Marine bleibt da auch nicht zurück! Jn Apenrade feitens der Militärverwaltung Soldaten der Besuch einer Räum lichkeit nicht verboten werden darf, weil der Inhaber eine belegte das Kriegsschiff Westfalen  " an. Sofort wurde eine Liste von Friseuren, Bigarrenhändlern, Gastwirten usw. stimmte politische lleberzeugung hat oder An= gehörigen einer politischen Partei seine Räume aufgestellt, die dänischer oder sozialdemokratiscer Gesinnung verdächtig sein sollten. Auch ganz unverdächtige zur Verfügung stellt, es sei denn in der Zeit, in der gerieten auf die Lifte und die Entrüstung in der Bürgerschaft war politische Versammlungen in dem Anwesen abgehalten werden. so groß, daß der Vorsitzende des nationalliberalen Vereins als Erster eine Protestresolution unters Im Interesse unserer Partei fönnten wir nur verlangen, daß zeichnete. Ich hoffe, daß sich die Nationalliberalen des Reichs­der Militärboytott recht weit ausgedehnt werde!( Sehr gut! bei tags die Energie ihres Apenrader Parteigenoffen zum Muster nehmen den Sozialdemokraten.) Alljährlich nach der Reservistenentlassung werden.( Heiterkeit.) Wie- muß das wirken auf das Ausland. Was Der Kriegsminister erklärte, die Armee habe die Aufgabe, die fommen Tausende Reservisten, Bauernsöhne, die vielleicht vor der muß man in Dänemart von dem großen Deutschen Reich denken, Mannschaften zum Patriotismus zu erziehen. Dieje Dienstzeit in Dertel und Heydebrand ihre Ideale gesehen das Furcht davor hat, daß einige Matrofen bei einem Kolonial­( Sehr wahr! auf vers Erziehung kann natürlich nur in politischen Formen erfolgen. Die baben, in unsere Gewerkschaftshäuser und Parteilotale, warenhändler in Apenrade   einkaufen. Einstellung des Hauptmannschen Festspieles ist doch um die Sozialdemokraten zu lernen, schiedenen Seiten.). Wenn das alles so weiter geht, so trägt der Kriegs, schließlich auch nur das Werk jener Militär- 3wangsvereine, in denen von denen man ihn jahrelang erzählt hat.( Sehr gut! links.) Am die in der Kaserne begonnene politisch- reaktionäre Beeinflussung der schwarzen Brett haben sie so oft die verbotenen Lofale geleien, daß minister die Verantwortung für eine Beeinträchtigung Soldaten fortgesetzt wird. Von einer Entnobilifierung" Haupt- fie sie auswendig wisien. Heute hat der Boykott längst je de der Schlagfertigkeit der Armee; denn auf, die Dauer kann die manns fann man bei dieser Gelegenheit doch nicht sprechen. Dazu wirkung gegen die erstartte Sozialdemokratie verloren und ist zur Stimmung nicht ohne Einfluß sein, die entsteht, wenn die Soldaten, die einer Bewegung oder Richtung angehört haben und wieder an­sind jene Kreise einem Hauptmann gegenüber gar nicht fähig. Der Maßregelung des staatstreuen Mittelstandes gehören werden, sehen, wie diese Bewegung geschmäht und ganze Vorgang ist aber auch ein Beweis für den fleinbürgerlich­liberalen Kleinmut, der es nicht gewagt hat, auf den kronprinzlichen geworden. Zahllose Gastwirte sind boykottiert, bei denen gar nicht verfolgt wird. Die Abstimmung wird Protektor und all die anderen hohen Justanzen zu pfeifen.( Sehr fozialdemokratische Vereine verfehren wahr! bei den Sozialdemokraten.) Unser Antrag will eigentlich nur erst durch den Militärbontott Sozialdemokraten. den Soldaten diejenigen Rechte wiedergeben, die sie früher be- ir fönnten also dem Kriegsminister wirklich unseren Orden und des deutschen   Bürgertums sein. faßen. Bis 1849 war den Soldaten die politische Bewegungsfreiheit pour le mérite  " verleihen. Wir belämpfen aber den Militärboykott ab, so werden sich viele gerechtdenkende Leute im Lande sagen, daß die Tyrannei des Mili­gewährleistet und bis 1867 besaßen sie das attive und passive Göldnerführer im Feindesland vielleicht, aber nimmermehr tarismus bekämpft.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) als berfassungswidrig, als ein Vorgehen, das sich ein nur die Sozialdemokratie Wahlrecht. In der Armee wird ja auch jest Politit getrieben, eine Heeresverwaltung der allgemeinen Wehrpflicht erlauben darf. aber sie wird im reaktionären Sinne getrieben. Abg. Liesching( Vp.): Der Militärboykott ist ein sehr un­Soldaten sollen nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Gesinnung( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die Heeresverwaltung redet sich dahin ans, daß sie nur all- angenehmes und peinliches Thema. Wohl werden über­der Militärverwaltung überliefern. Demgegenüber verlangen wir gemeine Richtlinien ausgebe, die Sperre fei Sache der wiegend Sozialdemokraten und Polen   von dem Militärboykott ge­die Freiheit der politischen und religiösen Gesinnung.( Lebhafterarnisonen. Ich frage den Kriegsminister, ob in den großen troffen; aber auch andere Barteien haben gelegentlich unter ihm zu leiden. Wenn man sich so emsig bemüht, die Soldaten von jeder Garnisonen Süddeutschlands  , in denen diese terroristische Willkür Abg. Kreth( t.): Der erste Teil des sozialdemokratischen Antrags nicht geübt wird, die Disziplin gelitten hat!- In König&   Berührung mit Sozialdemokraten fernzuhalten, so muß man logischer­weise überhaupt feine Sozialdemokraten ist überflüssig. Die religiöse Betätigung ist feinem Soldatenberg find etwa 170 wirtschaften gesperrt, aber auch Rechts Dienst zu lassen.( Große Heiterkeit.) Nicht die Sozialdemokraten, versagt. Ganz im Gegenteil. Darauf kommt es aber den Sozial- anwälte zum Beispiel Abgeordneter a afe, so lange er dort fondern die wirte und zwar die nichtiozialdemo demokraten nicht an. Was sie wollen, ist die antireligiöse Propa- war und Aerzte find dort gesperrt; nicht nur ihre Bureaus, fratischen mehr als die sozialdemokratischen werden durch den ganda. Diese im Heere zu fördern, liegt feine Veranlassung vor. sondern sogar ihre Wohnungen. Ein der Sozialdemokratie Was den zweiten Teil des Antrags betrifft, ſo tönnte es ja recht nahestehender Arzt, der einem Solbaten erste Hilfe leistete, durfte Boykott geschädigt.( Sehr wahr! links.) Das unerhörte Vorgehen des Generals Deimling   in Straßburg   hat den Unwillen über schön werden, wenn etwa auf dem Marsche Stillgestanden!" ihn nicht weiter behandeln, denn er stand auf der das ganze militärische Boykottsystem in die allerweitesten Streise ge­tommandiert werden müßte, damit irgendein Genosse Broifriptionsliste. tragen. jeine Weisheit der versammelten Kompagnie Tischler, Barbiere, 3igarrenhändler gesperrt. Jeder im Rahmen eines Gesetzes über die Friedenspräsenzstärke vortragen tann.( Heiterkeits rechts.) Uebrigens sollten von Ihnen müßte sich dieses Zustandes schämen, wenn er sich die Herren sich doch hüten, soviel von Freiheit zu reden. zum Mitschuldigen macht. Dieser Weg scheint uns ungangbar.

Abg. Dr. Müller Meiningen sagte gestern, wir wollten mit unseren Anträgen die Armee politisieren. Tatsächlich ist doch aber bereits die Armee politisiert. Sie wird benutzt als Kampffeld, gegen die Sozialdemokratie.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Gewiß, Politik gehört nicht in die Kajerne! Unser Antrag will sie auch nicht hineintragen. Er will lediglich den Soldaten das gleiche Recht zur Teilnahme an den politischen Ereignissen und Versammlungen außerhalb des Dienstes gewähren, das ihre Väter und Brüder außerhalb der Kaserne haben. Schon jetzt bemühen sich ja gewisse Kreise, durch Traftätchen und andere Mittel, eine boltsfeindliche Politit in die Kaserne zu tragen. Ju welcher Weise jetzt schon seitens der Militärverwaltung politische Kasernenagitation gegen die Sozialdemokratie getrieben wird, das geht ja hervor aus dem Vorgang in Braunschweig  . Dort hielt ein Post assistent in der Kaserne einen Vortrag über die Sozialdemokratie, in der er den Soldaten die unglaublichsten Ammenmärchen über unsere Ziele auftischte.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)

Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Die

Ueber denselben Gegenstand liegt folgende Resolution der Stommission vor:

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Abg. Dr. Frank( Soz.):

tennen

manche Gastwirte werden

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eine Probe auf den Stolz und den Rechtsfinn des Reichstages Lehnen Sie unseren Antrag

regeln.

zum

wir werden daher für die Resolution der Kommission stimmen. Der Militärverwaltung aber möchte ich zurufen: nicht durch klein liche Verbote, sondern durch eine würdige Behandlung wird der Sache der Disziplin am besten gedient.( Bravo  ! lints.) Generalleutnant v. Wandel: Die Richtlinien für Lokalverbote

Vielleicht erinnert sich der Abg. Dr. Gradnauer noch In Karlsruhe   hat man ein Hutgeschäft gesperrt der Vorgänge, die zur Ermission der Edlen Sechs führten.( Seiter weshalb?- weshalb? nach langen Nachforschungen wurde es feit rechts.) und dem Abg. Bernstein ist der Brottorb so hoch festgestellt: weil der Händler vor vielen Jahren zu seiner gehängt worden, daß er sich fast den Hals verrenten mußte.( Seiter- ochzeit einen sozialdemokratischen Abgeordneten feit rechts.) In Chemnig bei dem Keßergericht über den ber- eingeladen hatte.( Große Heiterfeit.) flossenen Genossen Hildebrand hat die Frau Klara 3ettin Nicht in einem einzigen Fall konnte die Militärdiftatur fich gefagt: Die Sozialdemokratie ist kein Tummelplatz für allerhand darauf berufen, daß in den nun gesperrten Lofalen eine nach Schwarmgeister. Dasselbe gilt von der Armee. Dder teilige Einwirkung auf die Disziplin versucht worden sei. Bei gehen allein von militärischen Gründen aus. Alle angeb wollen fich die Genossen vielleicht die Armee aussuchen, um den den legten Reichstagswahlen hat ein Gastwirt in Burg bei Magde- Lichen Veritöße, auch der Königsberger   Fall, werden unterfucht werden. Dauernde Verbote dürfen nur bei vorliegendem überschüssigen Freiheitsdrang auszutoben, den sie in der Partei nicht burg den sozialdemokratischen Kandidaten über seine Stellungnahme Nachweis ausreichender Gründe betätigen fönnen?( Heiterfeit rechts.) Wir wollen keine politisierende nahnie gegen den Militär boyfott interpelliert. Gegen diesen lichkeit des Wirtes verhängt werden. Der Gastwirteverband Armee, denn politifierende Armeen führen, wie das Beispiel Wirt wurde fofort der Militärbontott ausgesprochen.( Buruf mit über 100 000 Mitgliedern erklärt selbst den dauernden Boykott aller Länder zeigt, zum Untergang der bürgerlichen bei den Sozialdemokraten: echt preußisch!) Ein anderer bezeich sozialdemokratischer Lofale für richtig. Wenn in Stuttgart  , Freis Freiheit.( Bravo  ! rechts. Lachen bei den Sozialdemokraten.) nender Fall aus Ostpreußen  : ein Brauereibefizer ließ fein Bierburg usw. kein Militärberbot existiert, fo baben eben die Borgefeßten

Abg. Giebel( So.):

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ein, wie ich ge= hört habe, durchaus toniervativer Mann in einem sozialdemokratischen Blatt inferieren? Was war

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aus

der

Beriöns

feinen Grund bazu gefunden.( Seiterfeit links.) Der Wenn der Vorredner die inneren Vorgänge in unserer Partei bie Folge? Der Militärbontott wurde über sämtliche Wirt. Mann in Burg hat zur Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten zum Vergleich heranzog, so möchte ich nur wünschen, daß in der schaften verhängt, die von dieser Brauerei Bier bezogen.( Stürmisches aufgefordert und nach einer Polizeifeststellung erflärt, er Armee und im Staate jedem das Maß von Freiheit gehört! hört! linis.) Hier ist wirklich die Frage aufzuwerfen: spende ein Faß Bier, wenn der Sozialdemokrat gewählt werde. ( Burufe bei den Sozialdemokraten: Was geht das Sie an?) In währt würde, das die Mitglieder der sozialdemo Leben wir noch in einem Rechtsstaat? Strazburg   marschierten bloß zwei Kompagnien mit 100 Meter fratischen Partei innerhalb dieser Organisation Als ein Dortmunder   Abstand, es gab gar feine Verkehrsstörung.( Abg. Böhle: Un­besigen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Der Um-( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) stand, daß die Herren Kreth und Quard an einem Strange Arbeitergesangverein ein ganz unpolitisches Konzert in Stassel ber- erhört, eine solche Schilderung, ich war ja felbst dabei.) Ich zogen, beweist übrigens den Niedergang des Libera anstalten wollte, wurde die Hergabe des Lokales durch die fann nnr berichten, was mir dienstlich gemeldet ift. lismus.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Uebrigens Drohung mit dem dauernden Militärboykott ber-( Seiterfeit links.).