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den Franzosen die berüchtigte Predigt hielt, in der er ihnen ankündigte, er werde ihnen bessere Manieren" beibringen. Damals noch waren die Franzosen   in englischen Augen ein entartetes Bolf, dem man alle Laster und Untugend nach­sagte. Und die Franzosen zahlten den Engländern natürlich mit gleicher Münze heim. Der jahrhundertlange Haß der beiden Völker gegeneinander hat auch in der Sprache seinen Niederschlag gefunden. Der Franzose sagt von einem Bech preller, daß er sich auf englisch   empfehle( filer à l'anglaise  ), und der Engländer behauptet, daß sich ein Bechpreller auf französisch empfehle( to take French leave). Wir wollen von den Untugenden und Lastern schweigen, deren Erwäh­nung die Höflichkeit verbietet. Engländer hatten sich in Paris  und Franzosen hatten sich in London   Beschimpfungen gefallen zu lassen. Dann fam im Jahre 1904 die Entente und föhnte mit einem Schlage die Erbfeinde" aus. Heute machen sich Franzosen   und Engländer gegenseitig Komplimente. Die Das Kriegsgericht Erfurt   hatte sich, wie so oft, an Atmosphäre des Hasses, des Mißtrauens und der Verdäch- Vor dem Reichsgericht in Leipzig   fand am Donnerstag der Mittwoch mit einigen Fällen brutaler Soldatenschindereien zu be­tigung ist gewichen und beide Nationen erkennen jetzt mit Spionageprozeß gegen den 37jährigen früheren Schuhmann Peter schäftigen. Der Unteroffizier Karl Mart von der vierten freierem Blick die Vorzüge und Verdienste ihres Nachbars an. Ja e nide wegen Verrats militärischer Geheimnisse statt. Der An- Batterie 19. Artillerieregiments in Erfurt   verlangte auf dem Wie war das möglich? Haben sich Charakter, Temperament geklagte, der sich geistestrant stellte, wurde gefesselt in den Saal Truppenübungsplage Ohrdruf von einem Kanonier von der ersten und Ansichten der Engländer und Franzosen über Nacht ver- geführt. Er wurde beschuldigt, mit dem früheren Schuhmann ſtellt war. Batterie die Fütterung eines Pferdes, das seiner Pflege nicht unter­ändert. Kein Mensch, der bei rechten Sinnen ist, wird dies Wilhelm Glauß aus Wilhelmshaven   und dem früheren Signal- meister das Futtern fremder Pferde verboten war. Darauf zerrte ein Der Soldat weigerte sich, weil bom Futter behaupten wollen. Nur das künstliche Aufpeitschen der Leiden maat Albert Ehlers Teile des Signalbuchs der deutschen   Sergeant den Kanonier in den Stall und hielt ihn fest, während schaften hat aufgehört, die gehässige und unwissende Beurtei- Marine an England verraten zu haben. Glauß, der seiner der Unteroffizier Mart mit einer Fahrpeitsche auf lung des Nachbars   in der Presse und auf der Rednertribüne zeit aus dem Untersuchungsgefängnis entwich, von England den Mann einschlug. Das Urteil gegen diesen prügelnden ist verstummt. Und wenn diese Wandlung in England und aber ausgeliefert wurde, ist wegen schweren Diebstahls in Aurich   Vorgesetzten lautete auf vierzehn Tage Mittelarrest. Frankreich   möglich ist, wird sich manch einer fragen, weshalb au sieben Jahren Zuchthaus, Ehlers am 27. Juni 1912 vom Reichs- Fester packte das Kriegsgericht dann in dem folgenden Falle zu, sollte sie nicht zum Beispiel in Deutschland   und Frankreich   gericht wegen Spionage au sechs Jahren Zuchthaus verurteilt in dem sich der Hornist Hermann 2utardt und der Musketier Otto möglich sein? Vielleicht liegt diese Verständigung nicht im worden. Jaenice ist bereits in Aurich   wegen des mit Glauß ge- Dressel, von der 8. Kompagnie des 95. Infanterieregiments in Interesse der militärischen Kreise der beiden Staaten, die vor- meinschaftlich verübten Diebstahls zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt bon tetruten zu verantworten hatten, bie beim Egerzieren Hildburghausen  , wegen brutaler Mißhandlungen geben, die Nation zu sein. worden. Die Deffentlichkeit wurde für die ganze Dauer der Ver- aufgefallen" waren. Der Aufmarsch flappte nicht und mußte deshalb handlung ausgeschlossen. wiederholt werden. Aus Merger darüber traten diese Kameraden" einen Rekruten mit ihren schweren nägelbeschlagenen Stiefeln in die nietehle und Nierengegend, so daß der Mißhandelte sofort zusammenbrach. Er war dann mehrere Tage dienstunfähig. Andere Nefruten erhielten Tritte gegen die Beine und einer wurde derart gegen den Hoden getreten, daß er längere Zeit nach Luft ringen mußte. Damit die Fußtritte richtig zogen", hatten sich die Angeklagten an ihren Nachbarn fest­gehalten. Das Kriegsgericht verurteilte 2utardt zu vier und Dressel zu drei Monaten Gefängnis.

Die Konkurrenzklansel. wolle Weiß eben eins auswischen. Ganz richtig erwiderte Genoffe In der Sigung der Reichstagskommission am 26. Juni Tagen Weiß:" Wenn ich einem Kriegerverein angehörte und nicht So wieder zahlreiche Kundgebungen aus Handlungsgehilfenkreisen gegen zialdemokrat wäre, stünde ich heute nicht vor Gericht!" W. machte die Kompromißvorschläge der Regierung, namentlich aber gegen die dann noch geltend, daß das Auftreten des Majors bei der Kon­absolut ungenügende" Gehaltsgrenze von 1500 M. vor. Die Stom- trollversammlung hinterher allgemein abfällig beurteilt worden mission kam zu dem Entschluß, wegen der unmittelbar bevorstehenden sei. Der Kronzeuge Teich behauptete bestimmt, daß Weiß die be­langen Sommerpause des Reichstags nicht erst noch in die zweite Lesung leidigenden Worte getan hat, nur ein Zeuge unterstützte diese einzutreten, vielmehr den intereſſierten Kreiſen Zeit und Gelegenheit Aussage notdürftig. Dagegen haben andere Zeugen, die näher zu lassen, sich zu den bisherigen Kommissionsarbeiten und zu der durch die Regierungserklärungen geschaffenen Situation ergiebig zu an Weiß standen, nichts oder nicht viel von Aeußerungen gehört. äußern. Als zuverlässige Unterlage soll ein vorläufiger Kommissions­Das nach mehrstündiger Verhandlung verkündete Urteil bericht erstattet werden, der auch den nur der Kommission zu lautete auf 4 Wochen strengen Arrest!! Das Gericht hielt gegangenen neuen Entwurf der Regierung aufnehmen soll. Auf die Anklage für gedeckt und führte aus, daß nur die bisherige Strafs eine Anfrage erklärte Staatssekretär Dr. Lisco, daß von dem losigkeit und die vorzügliche Beurteilung des Angeklagten bestima Gerücht, die Verbündeten Regierungen wollten die Vorlage zurück- mend gewesen seien, von einer Gefängnisstrafe abzusehen. ziehen, in Regierungstreifen nicht das geringste bekannt sei. Kaserneuroheiten. Wieder ein Spionageprozeß.

Politifche Ueberlicht.

Aus der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion. Die Fraktion wählte in ihrer Sigung am Mittwoch an Stelle des verstorbenen Genossen Kaden den Genossen Ledebour   in den Fraktionsvorstand.

Jaenice wurde zu 6 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Diese und die in Aurich   verhängte Strafe wurde zu einer Gesamtstrafe von neun Jahren Zuchthaus zusammengezogen.

Militärpersonen als Kollektanten.

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Die neue Balkankrife.

frankreich  .

In den vergangenen Tagen find der Militarismus, die Mehr­Für die Rüstung, aber gegen die Zahlung. forderungen der Regierung an Geld und Menschenmaterial, Gegen­Der Vorstand des Bundes der Industriellen beschloß ein- stand eingehender parlamentarischer Debatten gewesen. Nicht nur stimmig an den Reichskanzler und Bundesrat einen telegra- bon sozialdemokratischer Seite, sondern auch aus den Reihen der phischen Protest zu senden, um die Regierung zu bitten, den bürgerlichen Parteien wurde scharfe Kritik geübt und Beseitigung Nur spärliche Nachrichten sind am Donnerstag aus den Kommissionsbeschlüssen über den Wehrbeitrag die Gene h- alter überlebter Einrichtungen gefordert. Der Kriegsminister hatte migung zu versagen. Auch der Vermögenszuwachs- einen schweren Stand. Ganz besonders nachdrücklich wandte er Balkanstaaten eingegangen. Es gewinnt aber den Anschein, steuer solle nur zugestimmt werden, wenn der wieder im Be- fich gegen den sozialdemokratischen Antrag auf Verkürzung als ob die beeffre Einsicht fiegen werde. Die serbische Stup­trieb angelegte Zuwachs Begünstigungen erhalte. Ausdrück der Dienstzeit, trotzdem zugegeben werden mußte, daß die schtina hielt am Donerstag eine geheime Sizung ab, lich wird der Bundesrat, der die Funktionen einer Er sten große Zahl der Offiziersburschen in einem Jahre hinreichen aus- in der jedenfalls eine entscheidende Entschließung gefaßt Kammer zu versehen habe, gegen den Reichstag scharf ge- gebildet würden. Soldaten finden aber nicht nur als Streitbrecher, worden ist. Kammer zu versehen habe, gegen den Reichstag scharf ge­macht, ein nettes Stück von den doch liberalen Herren. Ge- als Mädchen für alles" und noch mehr, ohne Schaden für ihre scheiter täten fie freilich, wenn sie sich sagten, daß sie jetzt nur Striegstüchtigkeit Verwendung. Nein, man hat jetzt eine andere neue gerechterweise die Strafe abzutragen haben für ihre besinnungs- Beschäftigung für Soldaten gefunden. Und diese Neuerung ist in lose Rüstungsbegeisterung. Und sie sollten noch froh sein, Stottbus in die Erscheinung getreten. Dort durchziehen seit einigen Tagen Gefreite vom Diesmal so billig davon zu kommen. 52. Infanterie- Regiment, jeder ausgerüstet mit einer großen Sammeltiste, die Straßen General   v. Wandel und die Gastwirte. der Stadt, um im Auftrage des Herrn Major Behr der gleich Bekanntlich suchte sich General   v. Wandel bei Besprechung zeitig Mitglied des nationalen Jugendpflegeverbandes Rottbus des Militärboykotts gegen die Angriffe des Genossen ist und Kriegsspiele ausarbeitet und leitet- Haus für Haus frei Dr. Frant dadurch zu verteidigen, daß er behauptete, ein willige Gaben zum besten der Jugendwehr ein deutscher Wirteverband mit über 100 000 Mitgliedern billige aufamme In. Militärpersonen als Rollettanten! Was sagt wohl unter gewissen Voraussetzungen das Militärverbot, und als der Kriegsminister dazu? am andern Tage Genosse Frank ein Protesttelegramm

wird".

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berantworten..

Ein Tendenzprozeß vor dem Kriegsgericht. mehrerer Wirtsverbände und Innungen verlesen wollte, wurde Wegen im Dienst begangener Beleidigung eines Vorgesezten er durch den Einspruch des konservativen Grafen Westarp und Achtungsverletzung vor versammelter Mannschaft mußte sich daran gehindert. Am Mittwoch fand nun in Trier   der der Gefreite d. 2. und Lagerhalter Genosse Felig 21. Bundestag deutscher   Gastwirte statt. Der Vorsitzende ( Nämpf- Leipzig  ) erklärte, er habe die Eingabe an das Kriegs- Weiß aus Bischofswerda   vor dem Dresdner   Kriegsgericht inifterium zwar unterschrieben, aber bon Weiß, ein führender Parteigenoffe in Bischofswerda  , hatte am ihrem Inhalt teine Kenntnis genommen. Gleichzeitig wurde festgestellt, daß der General   v. Wandel tam furz vorher über den Schützenplatz. Vor dem Schüßenhause 24. April an der Kontrollversammlung teilzunehmen und den Sinn des Schriftstückes unrichtig wiedergegeben hat, da er nur einen Teil( 1) des Schreibens stand der Bezirksmajor Beyer aus Baußen mit anderen Offi­verlesen habe. Tatsächlich sei nur gebilligt worden, zieren. Als Weiß grüßend vorbeiging, fagte der Oberleutnant Hebestreit, Fabrikbefizer in Bischofswerda  , bei dem Weiß früher daß während der Dauer einer sozial­als Metallarbeiter beschäftigt war, und der selbst auch an der demokratischen Versammlung eine mili. tärische Sperre eintrete. Schließlich wurde ein- Kontrollversammlung teilnehmen mußte, zum Major: Das ist auch stimmig eine Resolution angenommen, die bedauert, daß die ein Roter, aber noch nicht der schlimmste!" Darauf hat sich der Bundesleitung ihre Unterschrift zu der bedenklichen Betition Major Weiß genau angesehen. Nachdem der Major die Kriegs­Bundesleitung ihre Unterschrift zu der bedenklichen Petition artikel verlesen hatte, begann der Feldwebel mit dem Aufrufen gegeben hat, und verlangt, daß der Militärber einzelnen Leute. Dabei ging der Major auf und ab und suchte boytott für alle deutschen   Wirte aufgehoben den Mann, der ihm furz vorher als Roter bezeichnet worden war; General   v. Wandel wird also bis zur dritten Lesung der bald erkannte er auch Weiß am Anzug wieder. Dem Major gefiel General v. Wandel wird also bis zur dritten Lesung der Militärvorlage eine neue Ausrede für den skandalösen Miß die Haltung des Genossen Weiß nicht. Als W. darauf eine andere Stellung einnahm, kam der Major zurück und fragte W., bei brauch des Militärverbotes suchen müssen. welchem Regiment er gedient habe. Diese Fragen beantwortete Weiß fachgemäß, und der Major erwiderte aber darauf, daß er nicht glauben könne, daß beim Regiment eine solche Schlappheit Nach einer Meldung der Tägl. Rundschau" werden im vierten fächsischen Reichstagswahlkreise die Reformer mit den Konservativen geherrscht habe, wie sie W. jezt an den Tag lege. Darüber ärgerte sich Weiß schon, weil er beim Militär vorzüglich beurteilt worden voraussichtlich wieder zusammengehen und mit Unterſtügung der ist und nicht eine Strafe erlitten hat. Während des Berlesens deutschsozialen Partei einen gemeinsamen Kandidaten in foll W. dann nicht geantwortet haben, als sein Name aufgerufen dem durch Kadens Tod verwaisten Reichstagswahlkreis Dresden   worden war.( Hinterher wurde aber das Gegenteil festgestellt.) Neustadt aufstellen. Von der Fortschrittlichen Volkspartei   wurde der Durch dieses Versehen kam W. mit auf die Liste der Fehlenden, Rechtsanwalt Friedrich Klöppel wiederum als Kandidat auf­gestellt, der 1912 auch die Unterstützung der Nationalliberalen fand und als er dann mit raustreten mußte, sagte der Major zu ihm, er solle sich in den Hals hinein schämen! Weiß wird nun be­1912 wurden, wie wir nochmals mitteilen wollen, 31 640 sozial- schuldigt, bei ben einzelnen Vorgängen im Gliede gesprochen, mit demokratische, 13 893 antisemitische, 7889 fortschrittliche und 319 Zen- Bezug auf den Major die Worte Hund, Luder und Stück Sch. trumsstimmen abgegeben. gebraucht, und schließlich geäußert haben:" Der( Major) soll nur morgen mal zu mir kommen, da werde ich ihm Bescheid sagen!" Die beleidigenden Worte bestreitet Weiß ganz entschieden, gibt aber zu, eine Aeußerung gebraucht zu haben, weil er durch das sonderbare Auftreten des Majors ihm gegenüber, das auf Absicht­lichkeit beruhte, gereizt worden sei.

Um Kadens Reichstagsmandat.

Generäle gegen die dreijährige Dienstzeit.

Paris  , 26. Juni. Gestern abend fand eine Versammlung gegen das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit statt. Mehrere Universitätsprofessoren und Generale befanden sich unter den Rednern. General Percin   erklärte, das Ge­jet würde das Heer schwächer machen als es heute ist. Der Redner entwickelte zahlreiche Gründe für die Verwendung der Reserven und fritisierte die Kriegspläne, die in der Rammer von Anhängern des Gesezes dargelegt worden waren. Zum Schluffe sagte er, Deutschland   müßte einen plöglichen Angriff scheuen, weil er ihm nicht gestatten würde, alle seine Kräfte auszunuzen. Darauf sprachen mehrere Barlamentsmitglieder in demselben Sinne. Der sozialistische Deputierte Albert Thomas   erklärte, es sei angebracht, den Gedanken einer Burüderoberung von Elsaß- Lothringen  aufzugeben und an seine Stelle ein Ideal zu setzen, das den Wünschen der Demokratie mehr entspräche. Die Versamm­lung endete mit der Annahme einer Resolution gegen die dreijährige Dienstzeit.

In seiner Rede hatte sich General Percin auch dafür aus­gesprochen, daß die Soldaten ihre Militärzeit in den Garni­fonen ihrer Heimat abdienen sollten. Er fügte hinzu, daß in den Grenzgegenden an einem bestimmten Tage des Jahres alle waffenfähigen Leute ihren Offizieren vorgestellt und an jenen Punkten versammelt werden sollten, wo in Kriegs­zeiten ihr Bosten wäre. So würde den Soldaten der Gedante flar gemacht, daß fie gleichzeitig für die Unantastbarkeit Frankreichs   und für die Verteidigung ihres eigenen Herdes fämpfen würden. Beim Verlassen des Saales fang die Menge die Internationale und die Hymne auf das 17. Regiment", welches im Jahre 1907 meuterte, als es bei den Winzer­unruhen in Südfrankreich   einschreiten sollte.

Die Angst vor deutschen   Pferdeankäufen. Baris, 25. Juni. Am Schluß der Kammerfizung am Mittwoch rechtfertigte Kriegsminister Etienne auf eine Anfrage über die fehlerhaften Bedingungen, unter denen die Pferdeankäufe für die Armee von den Remontefommissionen gemacht worden wären, deren Vorgehen. Der Kriegsminister zeigte, daß die Ankäufe unter günstigen Bedingungen gemacht worden seien; trotzdem habe er auf Grund der Klagen, die zu ihm gedrungen seien, eine Unter­suchung eingeleitet. Indem er zu der Frage der Ankäufe von Pferden durch Ausländer überging, sagte Etienne, der Land­wirtschaftsminister habe die notwendigen Maßregeln getroffen, ohne den Züchtern Schaden zuzufügen. Die Gefahr sei übrigens übertrieben worden, da Frankreich   in den ersten fünf Monaten des Jahres 1913 15 740 Pferde gegen 17 000 im Vorjahre ausgeführt habe. Der Anteil Deutschlands   habe in den ersten fünf Monaten des Jahres 1913 2900 gegen 3103 in demselben Zeitraume des Borjahres betragen. Zum Schluß bat der Minister, die Kam mer möge die Resultate der Untersuchung abwarten. Ministerprä sident Barthou   unterstützte die Erklärungen Etiennes und vers sprach, daß die Resultate der Untersuchung amtlich veröffentlicht werden würden. Die Sizung wurde hierauf aufgehoben.

England.

Badische Zentrumstaktik. Gegen die Sozialdmokratie! lautet die fle­rikale Wahlparole. Herr Wader, dessen sauberer Feld­zugsplan freilich durch das Wahlabkommen bereitelt worden ist, empfiehlt sich jetzt allen Reaktionären als einzig zuber- Der Hauptzeuge im Prozeß, Werkmeister Teich, der in der lässiger Sozialistentöter. Im führenden Organ des Zen­trums, im Badischen Beobachter", veröffentlicht er jegt über Fabrit des Oberleutnants Sebestreit beschäftigt ist, erzählte am folgenden Morgen während der Arbeit von den Vorgängen bei die Wahltaktik des Zentrums bei den kommenden Landtags- der Kontrollversammlung und erwähnte dabei, daß Weiß den wahlen u. a. folgende Grundsäge: Eine Anfrage wegen des letzten Spionagefalles. " Die Befämpfung der Sozialdemokratie und die möglichst Major schwer beleidigt habe. Darauf sagte ein Mitarbeiter, das London  , 26. Juni. Unterhaus. Der Abg. King( Radikal) weitere Reduzierung ihres bedenklichen Einflusses ist zurzeit die wäre Stoff für Hölzel.( S. ist ein Feind unseres Genossen aller wichtigste und dringendste Kampfarbeit im poli- Weiß, weil er 200 Mt., die er früher mal von W. geborgt hat, fragte, ob beabsichtigt sei, Heinrich Grosse, der wegen tischen Leben. Der Kampf gegen die Sozialdemokratie hat bor   zurüdzahlen soll.) Bald wußte auch der Chef von den angeblichen Spionage berurteilt worden sei, frei zu lassen. des jedem anderen den Vortritt, auch vor dem gegen den Großblod, Bergehen unseres Genossen, dem man schon längst. gern einmal fekretär Innern McKenna erwiderte, die britische Es ist mein redliches Bemühen, für meine Person und in etwas ausgewischt hätte. Es dauerte auch nicht lange, da tam Regierung würdige wohl die bon der kaiserlich deutschen meiner Stellung in der Partei den sozialdemokratischen Einfluß Hölzel in die Fabrik und erhielt das ganze Material vom Wert- Regierung in dem Falle der drei britischen Offiziere gezeigte zurückzudrängen, so weit es möglich ist. hat das Bemühen Er­folg, jo wird es allen Vorteil bringen, die außerhalb des sozial- meister Teich, der hinzufügte, Hölzel folle nun mit Weiß machen, Milde. Wenn jetzt ein deutscher Offizier hier wegen Spionage demokratischen Lagers stehen. Das ist auch meine Absicht. Ich was er wolle. Hölzel hatte nun nichts Eiligeres zu tun, als einen verurteilt worden wäre, würde es der britischen Regierung viel wünsche, daß meine Partei mit ihrer Bekämpfung der Sozial- Brief an den Major Beher zu schreiben, dessen Adresse er wieder Vergnügen bereiten, in gleicher Weise vorzugehen, wie die deutsche demokratie den Interessen der Allgemeinheit einen nun bon Hebestreit holen konnte. In dem Schriftstück" brachte Regierung. Grosse ist kein Offizier der deutschen Armee, und sein möglichst großen und wichtigen Dienst leistet." Hölzel dann die beleidigenden Worte zur Sprache, die er selbst gar Strafregister schließt eine Verurteilung zu Buchthaus in Singa­Das schreibt derselbe Wacker, der bon 1890 bis 1905 der nicht gehört hatte. Daß es sich hier um ein Denungiantenstüd han- pore ein, weil er falsche Noten in Umlauf gesetzt hat. So tann Sozialdemokratie die Wahlhilfe bei allen Land- und Reichs- delt, gab selbst das Gericht zu, und der Verhandlungsführer cha man diesen Fall nicht mit dem der britischen Offiziere bergleichen. tagswahlen gewährleistet hat. ratterisierte diese Tat" noch ungewollt dadurch, daß er sagte, man( Beifall.) King stellte darauf die Frage, ob man daraus schließen

Staats