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Mr. 160. 30. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.

Solche Fälle sollen durchaus nicht vereinzelt vorkommen. Die Einstellung erfolgt überhaupt-von wenigen Ausnahmen abgesehen- und durch Fürsprache. Der Herr Polier hat

Miẞstände beim Bau der Berliner   Städtischen vom ehemaligen Verbandsmitglied verschiedene Wandlungen

Untergrundbahn

durchgemacht und soll jetzt bei den Gelben gelandet sein. Durch das System der Protektionen sind die Organisations­tamen in der Versammlung zur Sprache, die die Verband verhältnisse sehr schlechte. Von den etwa 70 Beschäftigten der Zimmerer für Mittwoch abend nach der Alhambra" sind etwa 20 Mann im Verband, 30 bis 40 Lokalisten und 10 in der Wallnertheaterstraße einberufen hatte. Der Referent bis 15 Mann wild. Unter den Lokalisten befindet sich auch Genosse Witt führte aus, daß es bedauerlich sei, daß die der ehemalige Geschäftsführer Weisel. Dieselben Leute, Firma Siemens u. Halste wieder mit dem Bau eines die sonst den Mund nicht voll genug nehmen können, fügen Teiles der Strecke beauftragt worden sei, da diese Firma stets sich dort den schikanösesten Bestimmungen und unterschreiben bemüht sei, den Tarif zu brechen und die Arbeiter in der eine Arbeitsordnung, die besser als Gefängnis­menschenunwürdigsten Weise zu behandeln. Die Firma ordnung bezeichnet werden sollte. Siemens u. Halste führt die Strecke Seestraße bis Die Arbeitsordnung sieht folgende Arbeitszeit vor: Im Wedding   aus. Ferner wird gegenwärtig auf der Strecke Sommer von 6-6 Uhr, im Winter von 7-7 Uhr. 3 wei Wöhlertstraße bis Oranienburger Tor gebaut. Diese Arbeit Stunden Pausen. Die Bauleitung behält sich das hat die Firma Julius Berger- Charlottenburg   erhalten. Recht vor, auch im Winter um 6 Uhr zu beginnen, desgleichen Leider bemüht sich auch diese, die Praktiken von Siemens behält sie sich das Recht vor, die Pausen zu verkürzen oder zu u. Halske zu üben. Die Strecke Wöhlertstraße verlängern.

Freitag, 27. Jnui 1913.

den Tarifvertrages, diese Arbeitsordnungen für die Zimmerer Berlins   und der Vororte für null und nichtig.

Um die Firmen von ihrem tarifwidrigen Standpunkt abs zubringen, ersucht die Versammlung den Berliner Magistrat, als Bauauftraggeberin, die Firmen veranlassen zu wollen, die in den enthaltene und von den städtischen Submissionsbedingungen Firmen akzeptierten Verpflichtung, die zu verrichtenden Zimmer­arbeiten, zu den im Berliner   Zimmergewerbe tariflich verein­barten Löhnen, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen ausführen zu Lassen, unverzüglich zu erfüllen.

Sollten die Firmen dennoch an ihrem tarifwidrigen Stand­punkt festhalten, so richtet die Versammlung an die auf der Bau­stelle beschäftigten Zimmerer die dringende Aufforderung, aus dem Verhalten der Firmen die nötigen Konsequenzen zu ziehen und mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln dafür einzutreten, daß die Firmen, die im Zimmergewerbe Groß Berlins vertrag lich geregelten Lohn- und Arbeitsbedingungen anerkennen und in vollem Umfange zur Durchführung bringen.

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Berlin   und Umgegend. Tarifbewegung der Töpfer.

von

Die Töpfer Groß- Berlins nahmen am Mittwoch Stellung an bis Wedding   ist noch nicht vergeben und es Für Ueberstunden werden keine Zuschläge gezahlt. Für dem bevorstehenden Ablauf des Tarifs. Die Arbeitgeber haben ihre wird Sache der sozialdemokratischen Stadtverordneten Nachtstunden, die abends 10 Uhr beginnen, 10 Proz. Zuschlag. Tarifvorlage dem Zentralverband der Löpfer in einer sein, dafür zu sorgen, daß keine von den beiden jetzt be- Sonntagsarbeit wird wie Wochentag bezahlt. Sigung, die am letzten Dienstag zwischen dessen Leitung und dem schäftigten Firmen wieder herangezogen wird. Die sozial- Lediglich bei 2-3 Stunden Arbeitszeit wird 2 Stunde, bei Vorstand der Innung, sowie den beiden Lohnkommissionen stattfand, unterbreitet. Die Vorlage enthält keinerlei Zugeständniße, sondern demokratischen Vertreter hatten schon vor der Vergebung 4-6 Stunden Arbeitszeit 1 Stunde Fahrgeldvergütung ge- lediglich eine nach Behauptung der Unternehmer gerechtere lebhaft vor erneuten Geschäftsbeziehungen mit Siemens u. währt. Gesezwidrig ist die Bestimmung, daß die Arbeit- Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen. Der Töpferverband Halste gewarnt und in der Tiefbaudeputation ist auch nur nehmer für jeden Schaden ersatzpflichtig sind. hat indessen auf Grund von angestellten eingehenden Berechnungen einen Lohnabzug Während lauf Tarif nur ein Tag Lohn einbehalten werden festgestellt, daß die Meisterborlage mit 7 gegen 6 Stimmen für die legtgenannte Firma entschieden worden. Der Vorstand in Gemein­darf, erlaubt sich die Firma Siemens u. Halske   vier durchschnittlich 6 Proz. enthält. schaft mit den Funktionären empfiehlt darum, nach Ablauf Obgleich die Stadt Berlin   bereits seit dem Jahre 1908 Tage Lohn einzubehalten. in den Submissionsbedingungen den Passus aufgenommen hat, Unerhört ist auch, daß die Arbeiter bei der Einstellung des Tarifs ohne Tarif zu arbeiten. Nach längerer und ziemlich daß nur solche Firmen Arbeiten übertragen erhalten, die den Fragebogen ausfüllen müssen, in denen geradezu unglaubliche erregter Debatte, in der mehrere Redner forderten, unverzüglich in den Streit einzutreten, wurde gegen wenige Stimmen beschlossen, mit Gewerkschaften abgeschlossenen Tarif anerkennen, geniert Fragen gestellt werden. Die Bauleitung will wiffen, wie alt bem Angebot der Meister nicht zuzustimmen, sondern ab 1. Juli 1913 sich die Firma Siemens u. Halste nicht im geringsten, der Arbeiter ist, ob er verheiratet ist, ob er Kinder hat, vertragslos zu arbeiten, jedoch nur unter Verhältnissen, die den den Tarif zu brechen. In den Submissionsbedingungen welcher Religion er angehört; ja man muß sogar wissen, ob Preissägen und den sonstigen Bedingungen des alten Tarifs ent­sprechen. wird ferner verlangt, daß nur Arbeiter Groß- Berlins beschäftigt der Einzustellende einen Schnurrbart oder Vollbart hat. werden sollen. Bis Ende voriger Woche waren die Arbeitszeiten wie Wegen der vielen Klagen über ungenügende Bezahlung folgt geregelt: und schlechte Behandlung wurde die Verbandsleitung bei der 1. Schicht von 7 Uhr morgens bis 6 Uhr abends, Bauleitung vorstellig und wie immer: Es wurde alles ab- 2. Schicht von 6 Uhr abends bis 6 1hr morgens, 3. Schicht stritten. Interessant ist, daß der bauleitende Ingenieur, der von 1 Uhr nachts bis 12 Uhr mittags. sehr schneidig auftrates soll ein Offizier a. D. sein- Dem Tarif entsprechend müßte jede Arbeitsstunde nach meinte, der Tarif ginge ihn gar nichts an, da die Firma 6 Uhr abends mit 15 Pf. Zuschlag bezahlt werden. Die Siemens u. Halske   dem Vertragskontrahenten, dem Direktion von Siemens u. Halste glaubt den Arbeitern Verband der Baugeschäfte nicht angeschlossen sei. Der Herr mußte erst von der Verbandsleitung belehrt werden, daß in einem Vertragsgebiet jeder Arbeitgeber, ob orga­nisiert oder nicht, den tarifmäßigen Lohn zahlen und sich der tariflich festgesetten Arbeitszeit unterwerfen muß.

Auch der Ladenhüter wurde wieder vorgesucht, daß die neunstündige Arbeitszeit nur für den Hochbau, nicht aber für den Tiefbau gelte.

Als auch dieses Argument zerpflückt war, hieß es, man müsse Rücksicht nehmen auf die ungelernten Arbeiter, die bei einer neunstündigen Arbeitszeit nicht zurecht kommen.

einen erheblichen Teil der Zuschläge vorenthalten zu können. Durchweg neunstündige Arbeitszeit wurde an dem Tage ein­geführt, an dem die Handzettel, welche die Versammlung an­fündigten, verbreitet wurden.

Der Firma Siemens u. Halste ist es unangenehm, daß der Magistrat ihre Tarifübertretungen erfährt. Die Zimmerer werden dafür sorgen, daß es erst recht geschieht. Ueber die Verhältnisse bei der Firma Berger ist nicht viel zu sagen; sie sind nicht schlechter und nicht besser als bei Siemens u. Halske. Die große Arbeitslosigkeit zwingt die Arbeiterschaft, ganz besonders für Aufhebung des Ueber­Die Günstlingswirtschaft muß Die Firma Siemens u. Halste soll nur die niedrig- stundensystems einzutreten. sten Löhne, schwankend zwischen 42-45 Pf. auf 50 Pf. er- beseitigt, und der Tarif in allen Teilen zur Anerkennung ge­höhen, wie es in der Tiefbaudeputation von sozialdemokrati- bracht werden. Ein Protest an die Deffentlichkeit soll uns scher Seite gefordert wurde und der durch die neunstündige dazu helfen. Arbeitszeit entstehende Einnahmeausfall bei den ungelernten Alle Diskussionsredner bestätigten die Aus­Arbeitern wäre fofort behoben. Nach langem Hin und Her führungen des Referenten und gaben von der außerordent wurde schließlich die Einführung der neunstündigen Arbeitszeit lichen Erregung Kunde, die über solche Zustände Plak ge zugestanden. griffen hat, um so mehr, als die Arbeitslosigkeit außerordentlich Ein interessanter Zwischenfall- der die Art, wie Arbeiter groß ist. Großen Eindruck machte es, als ein Redner darauf eingestellt werden, mit Bliglicht beleuchtet- verdient be- hinwies verdient be- hinwies, daß nur die von der Organisation verlangte sondere Erwähnung. Während der Verhandlungen der Verbands- eiserne Disziplin es zu erreichen vermocht hat, daß es in leitung mit dem Herrn Ingenieur tam ein Polizeiwachtmeister der Müllerstraße noch zu keinerlei Demonstrationen unter vielen Bücklingen ins Zimmer und gekommen ist.

Die Versammlung verurteilt das tarifwidrige Verhalten der Firma Siemens u. Halste sowie der Firma Julius Berger an dem Bau der Untergrundbahn, Strecke Müller- und Chausseestraße, auf das allerentschiedenste.

fragte, ob nicht Beschäftigung für einen Der Stimmung der Versammelten wurde durch die ein­Bimmerer sei. Er tönne einen solchen emp- stimmige Annahme folgender Resolution Ausdruck verliehen: fehlen, da er in seinem Hause wohne. Der Ingenieur beeilte sich, dem Herrn Wacht­meister zu erklären, daß der angebotene Zimmerer selbstverständlich eingestellt werde. Demnach scheinen ja einige Polizeibeamte so viel Zeit zu haben, daß ie noch nebenbei als Stellenvermittler tätig sind.

sein könnte.

machen.

Kleines Feuilleton.

Ganz besonders protestiert die Versammlung gegen die bei den Firmen bestehenden Arbeitsordnungen und erklärt unter Be­rufung auf den§ 13 des im Zimmergewerbe Groß- Berlins   gelten­

Eine ganze Anzahl Unternehmer natürlich sozial denkende gestehen ein, daß die Meister ganz gut in der Lage wären, die bis­herigen Lohnsäge weiter zu zahlen, wenn sich die Unternehmer endlich aufraffen könnten, ihre Verkaufspreise solider zu gestalten und die Schundkonkurrenz unter sich zu beseitigen. Auch stände es bedeutend besser im Gewerbe, wenn die Meister einen Teil der Energie, die sie zur Unterdrückung der Gesellen verwenden, zur Be seitigung der Mißstände in ihren eigenen Reihen anwenden würden. Die Gesellen halten sich für fähig, auch ohne Tarifvertrag ihre Interessen zu wahren und durch ihre Organisation bei passender Gelegenheit bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erkämpfen. Etwaige Differenzen sollen dieser sofort mitgeteilt werden. Die Bauvelt" schreibt in Nr. 25 von Forderungen, die die Gehilfen gestellt haben". Diese Darstellung ist falsch. Die Gehilfen haben keine Lohnforderungen gestellt, sondern nur verlangt, daß keine Abzüge stattfinden sollen.

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Tarifbewegung der Etuisarbeiter.

Die im Deutschen   Buchbinderverband organisierten Etuis arbeiter Berlins   nahmen am Donnerstag Stellung zum Ablauf ihres Tarifs.

Würzberger referierte und begründete die Notwendigkeit, den am 1. Oktober dieses Jahres ablaufenden Tarif zu kündigen. Nach einer kurzen Debatte, in der das volle Einverständnis mit den Ausführungen des Referenten zu tage trat, aber auch noch besonders dringlich der Wunsch geäußert wurde, daß mit Nachdrud auf eine Verkürzung der Arbeitszeit und eine Ein­schränkung der Lehrlingsausbildung hingewirkt werden müsse, fand folgende Resolution einstimmige Annahme:

Die heutige vollzählig besuchte Versammlung der Etuis­arbeiter und Arbeiterinnen Berlins   hält cine Erhöhung der Löhne dieser Berufsgruppe für unumgänglich notwendig, da die steigenden Ausgaben für die Lebensmittel und Bedarfsartikel mit den gegenwärtigen Löhnen nicht in Einklang zu bringen sind. Die außerordentlich unregelmäßige Beschäftigungsart for dert dringend eine gesunde Regelung der Arbeitszeit.

Aus diesem Grunde beschließt die Versammlung, den am 10. Oftober 1910 mit dem Verbande der Berliner   Etuisfabri­fanten geschlossenen Tarif am 1. Juli d. J. zu kündigen und ersucht die Organisationsleitung diesen Beschluß auszuführen.

Die Mitglieder der Tarifkommission werden mit der Aus­arbeitung einer neuen Tarifvorlage betraut, die einer weiteren Branchenversammlung in Kürze zur Beschlußfassung unterbreitet werden soll, um danach der Arbeitgeberorganisation zu über= mitteln.

Der Autor verdient Dant, daß er ganz von

Gruppen und Szenen die Laufbahn des reinen Toren von der mit der Zensur auch in Berlin   zur Aufführung gelangte, hat damit Tötung des heiligen Schwanes bis zu seiner Apotheose im himm- ihrer guten Sache einen guten Dienst geleistet. Nach dem lischen Glanz erlösender Liebe darstellen, zeigen alle Vorzüge starten Eindrucke des ersten Abends ist zu erwarten, daß Die Fahrt des Imperators". Der Hamburger Riesendampfer, moderner Inszenierungskunst, die von Reinhardt und Gordon Craig   dieses medizinische Aufklärungs- und Propagandadrama, das der augenblicklich die Wogen des Meeres durchschneidet, gibt in der gelernt hat. Die farbenprächtigsten Stimmungen boten das Bild sein Thema mit einer Fülle treffender Beobachtung in spannender bürgerlichen Presse zu allerhand festlichen Gesängen Anlaß, die man der Blumenmädchen, dem freilich der Gesang am empfindlichsten Bewegung durchführt, auch hier ein Publikum von vielen Tausenden nicht gerade allzu ernst zu nehmen braucht. Die Hamburger fehlte, und die Schlußizene mit dem Aufglühen des Gral in den heranziehen wird. Und völlig spurlos, ohne jede Resonanz wird die Presse, die aus naheliegenden Gründen in Sachen der Schiffahrt Händen des geweihten Ritters. vom Geiste unerschrockener Wahrheitsliebe und Humanität getragene sachverständig bedient zu werden pflegt, ist in diesem Fall kein Tägliche Telegramme aus dem Südpolargebiet. Der australische Bildweihe, die Darstellung der Unwissenheit, des Leichtsinns und des einwandfreier Zeuge, weil ihr ein( übrigens begreiflicher) Lokal- Forscher Mawson überwintert jetzt in Adelie- Band, das einen Teil brutal verbrecherischen Egoismus jener, die wissend ihre Krankheit patriotismus den Blick blenden könnte. Auch sind die großen des antarktischen Festlandes bildet. Zum ersten Male ist es dieser weiter pflanzen, wohl nur an wenigen, vorübergehen. Viele mögen Schiffahrtsgesellschaften in Hamburg   eine starke kapitalistische Macht, Expedition gelungen, die Benuzung der drahtlosen Telegraphie zu einen Anstoß, der fortwirkt, mit nach Hause nehmen. Artiſtiſche Bes als daß man vor unbewußter und indirekter Beeinflussung sicher einem ständigen Berkehr zwischen dem Südpolargebiet und der trachtungen sind hier vollkommen deplaciert. So absurd es nun iſt, zibilisierten Welt zu entwickeln. Zu diesem Zwed war auf der ganz im allgemeinen vom Drama, das das Menschenleben spiegelt, Selbſt aber, wenn man den Zeitungsberichten noch so skeptisch Macquarie- Insel eine Zwischenstation errichtet worden, die eine moralisierende Tendenzen zu verlangen, nicht weniger absurd ist es, gegenübersteht, scheint als Tatsache festzustehen, daß der moderne drahtlose Beziehung zwischen dem Adelie- Land und der Stadt Hobart   Versuchen, durchs Drama so zu wirken, von vornherein das Recht Riefentyp dieses Dampfers gegen das stürmische Meer eine auf Tasmanien   herstellen sollte. Seit dem 24. März ist kein Tag absprechen zu wollen. Stabilität aufbringt, die man früher nicht kannte. Wir verlassen vergangen, an dem nicht ein oder mehrere Telegramme von fachlichem Intereſſe erfüllt, um Etiketten unbekümmert, die Form ge­uns hier besonders auf die übereinstimmenden Berichte der eng Dr. Mawson auf australischem Boden eingetroffen wären. Dieser wählt, von der er sich die größte Werbekraft versprechen durfte. Dank, daß Iischen Journalisten, die als Konkurrenten durchaus keinen Grund lebt somit in einer ständigen Verbindung mit seiner Heimat und er auch den Tadel, er bringe lauter wohlbekannte Dinge, nicht ge­hatten, für den deutschen   Dampfer eine überflüssige Reklame zu seinen Familienmitgliedern, wie sie nicht jeder Reisende in be- scheut hat. Natürlich, sein Räfonneur, der Doktor kann über Art wohnten Gebieten der Festländer aufrecht zu erhalten vermag. Auch und Wesen der Krankheit nichts Neues fagen, aber dies unendlich Wenn das aber der Fall ist, hat der" Imperator" allerdings wissenschaftlich ist diese Tatsache bedeutsam, denn zum ersten Male oft Gesagte ist dennoch, wie jeder Mediziner es aus der Erfahrung einen sehr realen Erfolg zu verzeichnen. Nicht so sehr, weil auf kommen auf diesem Wege tägliche Wettertelegramme aus der feiner Pragis bestätigt, in außerordentlich breiten Kreiſen immer diese Weise einigen Landratten die Seekrankheit erspart wird, Antarktis  , ein für die Bereicherung der Witterungskunde überaus noch ein halb oder überhaupt nicht Bekanntes. Wie wenig fondern weil die Sicherheit der Schiffahrt in stürmischen wichtiger Erfolg, da sich erst dadurch der Gang des Wetters in der weiß die Masse der Mädchen und Frauen davon, und wie ängstlich Dzeanen sehr stark erhöht wird. Eine solche Erhöhung der Sicherheit aber würde nicht nur umgebung des Südpols mit dem in niederen Breiten der füdlichen ging lange Zeit die Deffentlichkeit um eine Besprechung solcher Sunderttausenden von Passagieren, sondern auch Hunderttausenden alkugel vergleichen läßt. Auch auf der Macquarieinsel befindet Fragen, ja um die bloße Namensnennung der Syphilis herum. sich eine Wetterwarte, deren Beobachtungen durch die der Schiffe in Die Hauptfiguren des Stücks: der überlegene Mediziner, der als bon Seeproletariern zugute kommen. den südlichen Teilen des Indischen und Großen Ozeans ergänzt Berater, Mahner und Warner seinen Patienten zur Seite steht, in Parsifal   im Varieté. Die Londoner haben nun glücklich Wagners werden. Auf dieser Grundlage hat man den überraschenden Versuch den blind Selbstsüchtigen den Funken menschlichen Verantwortungs Parsifal   fennen gelernt. Das Coliſeum, das Varieté, ist Covent unternehmen können, Wetterkarten herzustellen, die von Südaustralien   gefühls zu wecken sucht; ebenso wie die beiden Duponts, Sohn und Garden, der großen Oper, zuvorgekommen. Sie haben die ver- bis nach dem antarktischen Festland hinüberreichen und die Ver- Mutter, sind scharf umrissene typische Gestalten. Der junge Herr botene Frucht des Genius von Bayreuth   gekostet", wie ein Blatt teilung des Luftdrucks über diesem ganzen Gebiet von Tag zu Tag führt in dem Sprechzimmer des Arztes, ben er konsultierte, eine sich ausdrückt, aber wiſſend sind sie deshalb nicht geworden. Acht veranschaulichen. Es geht daraus hervor, daß die antarktischen widrige Komödie auf. Er posiert Selbstmordgedanken, um dann, lebende Bilder in 25 Minuten, dazu im Orchester Stüde   aus der Byllonen mit einer ungewöhnlichen Schnelligkeit fortschreiten und oft als der Doktor ihm die Wahrscheinlichkeit späterer Heilung in Parsifalmusit das war alles. Er set Das Publikum nahm die Sache in sehr hohen Breiten entstehen, um weiter nach Australien   hinein Aussicht stellt, mit seinen Heiratsplänen vorzurücken. auf, wie so manche andere Varieténummer; während die Wunder zu ziehen. Dadurch erhalten die Wettertelegramme aus der Ant- verlobt mit einem reichen schönen Mädchen und müsse schlechter­des heiligen Gral sich in farbenprächtiger Szenerie entfalten, ging arttis auch einen großen praktischen Nugen. Es ist bereits mehrfach dings in wenigen Monaten zum Standesamt. Der Arzt hält das leise Geplauder ungestört weiter, und obwohl ein Einführungs- möglich gewesen, die Ankunft eines Zyklons in Südaustralien   mehrere ihm beschwörend vor, daß erst nach mehreren Jahren die Infektions heft alles Nötige über den Stoff, die Musik und Geschichte Tage mit Sicherheit vorauszusagen. gefahr erlösche, daß er mit der Gesundheit seiner Braut, des Kindes, bon Wagners Schwanengesang mitteilte, fehlten doch das tiefere das er erhoffe, bei früherer Verbindung ein freventliches Spiel Verständnis und die Ehrfurcht dem Werk völlig. bor  treibe. Vergebens, Georges will nichts hören. Die Furcht, der Auf­Die englischen Blätter suchen die trasse Barbarei dieses Vorganges, Deutsches Theater  ( Sommergastspiel): Die Schiffschub möchte Verdacht erivedken, die Chancen dieser ausgezeichneten bie sie im übrigen zugeben müssen, wenigstens dadurch zu ent- brüchigen", Theaterstück von Eugen Brieur. Die Gefell   Partie vernichten, verstockt ihn gegen den Appell an Ehre und Ge­schuldigen, daß sie hervorheben, was geboten wurde, fei mit Ge- fchaft zur Bekämpfung der Geschlechtstrantheiten, wissen. Er lügt fich selber vor, es fönne ja so schlimm nicht werden. schmack und fünstlerischer Feinheit ausgeführt. Die von Bham Shaw auf deren Anregung dies Stück des berühmten Verfassers der Der Mittelatt spielt in dem jungen Heim. Das Kindchen entworfenen und arrangierten Bilder, die in stimmungsvollen Noten Robe" erst in Hamburg   und nun nach langem Verhandeln kränkelt. Der herbeigerufene Arzt verlangt, daß die Amme, der

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Theater.

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