Nr. 162. 30. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Die chriftliche Bremfe.
Es sind die westdeutschen Bauern, die zurzeit gegen das Zentrum rebellieren und ihm vorwerfen, daß es bei der jebigen Deckungsvorlage die Interessen der Bauern nicht genügend wahrgenommen habe. Der Zorn der Bauern richtet sich ganz besonders gegen das Zentrum, weil es einer Besteuerung des Kindererbes zugestimmt hat. Die„ K. V.- 3." gibt das zu und sagt, das Zentrum hätte in dieser Frage die Sonderinteressen den allgemeinen Interessen opfern müssen. Sie verstehe nicht, wie deshalb die Bauern aufbegehren fönnten. Die Bauern sollten sich doch an den christlichen Arbeiterführern in den Parlamenten ein Beispiel nehmen: y
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Sonntag, 29. Juni 1913.
Arbeiter, Raucher! kauft nur dort Euren Bigarrenbedarf, wo das aushängende grüne Plakat die Gewähr gibt, daß für die Arbeiter der Zigarrenbranche das Koalitionsrecht nicht nur in der Theorie, sondern auch in Wirklichkeit besteht. lebt Solidarität Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter.
Zur Aufklärung!
treten, um die vom Liberalismus geplante Witwen- und Waisensteuer abzuwehren und die Herrschaft des Liberalismus damit auch in der wirtschaftlichen Gesetzgebung zu verhindern. Namentlich die Zentrumsabgeordneten, die zugleich Arbeiter führer waren, haben damit ein großes Beispiel von Selbst= überwindung, bon politischem Scharfblick und follegialem Tatt bewiesen, das nachahmenswert war." Damit ist voll und ganz das bestätigt, was die„, Rheinisch- Bei der Kaffeefirma Johannes Gerold, Lühow. Westfälische Zeitung" Herrn Stegerwald in den Mund legte. straße, waren bekanntlich die dort beschäftigten frei organisierten Das führende Zentrumsorgan gibt zu, daß die Reichsfinanz- Lagerarbeiter und arbeiterinnen Ende vorigen Jahres in einen reform im Jahre 1909 die Arbeiter geschädigt hat. Die Ar- Abwehrstreik eingetreten. Die Arbeitsniederlegung erfolgte, weil beiterführer hätten aber der Versuchung widerstanden, im der inzwischen im Betrieb gegründete gelbe Verein durch die GeInteresse der Arbeiter mit der Linken im Reichstag für die schäftsleitung besonders begünstigt wurde, während die freiorganiErbschaftssteuer einzutreten. Sie hätten auch nicht, wie jest fierten Arbeitnehmer allerlei Schikanen und Entlassungen ausgesetzt waren. In dieser Angelegenheit sind in der letzten Zeit die Bauern, die Arbeiter gegen das Zentrum aufgereizt, sie wiederholte Mitteilungen und Anfragen aus den Reihen der haben Resolutionen und Erklärungen der Arbeiter gegen die organisierten Arbeiter, die in größeren Fabriken und besonders in Haltung der Zentrums- Fraktion zu verhindern gewußt, troß- Buchdruckereien beschäftigt find, an uns ergangen, daß von den dem eine Schädigung der Arbeiter durch die Reform her- Personen, die in diesen Betrieben den Vertrieb der Geroldſchen Waren übernommen haben, das Gerücht verbreitet wird, die Firma vorgerufen wurde. Gerold habe sich mit ihrer Arbeiterschaft geeinigt. Wir wissen nicht, in welchem Auftrage die Leute handeln, die dies Gerede in den Fabriken verbreiten und sehen uns deshalb veranlaßt zu erflären, daß sich die Firma Gerold nicht herbeigelassen hat, die entstandenen Differenzen mit ihrer Arbeiterschaft auf friedlichem Wege beizulegen. In dem Betriebe werden zurzeit nur unor ganisierte Arbeiter beschäftigt, die Mitglieder des gelben Betriebsvereins werden müssen. Deutscher Transportarbeiterverband, Bezirk Groß- Berlin.
Für dieses Eingeständnis des Arbeiterverrats der christlichen Arbeiterführer kann man der„ Kölnischen Volks- 3tg." eigentlich dankbar sein. Was aber sagt Herr Stegerwald iekt zu dieser neuen Bloßstellung, die ihn und seine Genossen trifft?
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Sonderbare Kampfesweise.
" Ihren Zweck verfehlt haben die Denunziationen der Fleischer
Deutfches Reich.
Jubiläum des ,, Grundstein".
Auf der legten Generalversammlung des Augustinusvereins machten Vertreter der Mittelständler gegen das Zentrum mobil, weil es die Interessen des Mittelstandes in den Parlamenten nicht genügend vertreten habe. Ein Redner warf die Frage auf, wie es zu verstehen sei, daß die Arbeiter im Zentrum zufrieden seien, während das Zentrum die Mittelständler nicht zufrieden bekommen fönne. Auf diese Frage gab Herr Stegerwald die Antwort. Nach der „ Rheinisch- westfälischen Zeitung", die wir zitieren, sagte der christliche Arbeiterführer: Die verhältnismäßige Zufriedenheit der christlichen Arbeiterschaft habe nicht etwa, wie angedeutet worden sei, ihren Grund in einer völligen Befriedigung ihrer berechtigten Forde rungen, vielmehr habe die christliche Arbeiterschaft speziell auch an die Zentrumspartei noch eine lange Reihe von dringlichen Wünschen. Die vorläufig abwartende, ruhige Haltung der organiſierten christlichen Arbeiterschaft sei hauptsächlich das Verdienst der Führer, die mit voller Absichtlichkeit, namentlich seit dem Finanzreformſtreit in der Zeit des Bülowblocks, mit aller Straft und mit allem Geschid gebremst" hätten. Die Lebenshaltung der Arbeiterschaft im allgemeinen habe sich trotz der aufsteigenden Bewegung der Löhne wesentlich verschlechtert, infolge der ganz unverhältnismäßigen Teuerung. Da sollten sich also die Führer des Mittelstandes an den christlichen Arbeiterführern ein Beispiel Die Firma Paul Juhl, die in allen Stadtteilen Berlins eigene nehmen." Damit war durch Stegerwald selbst festgestellt, daß die Verkaufsstellen unterhält und eine große Anzahl Berliner Arbeiter zu ihren Kunden zählt, hat innerhalb der organisierten Tabatchristlichen Arbeiterführer mit Erfolg gebremst haben, wenn arbeiterschaft schon oft genug Anlaß zu bitteren Klagen gegeben, die christlichen Arbeiter auf Erfüllung ihrer Forderungen so daß die Verbandsleitung mehrfach vorstellig werden mußte. gefellen H., 2. und N. gegen den Fleiſchermeister Franz Gerigk, drängten, oder sich gegen Verschlechterung ihrer Lage durch die Immer hat es die Firma Juhl verstanden, organisierte Arbeiter Adalbertstraße 2", schrieb am 17. April d. J. die Allgemeine Gesetzgebung wehrten. und Arbeiterinnen von ihrem Betrieb fernzuhalten. Schon in Fleischerzeitung". Die drei Gefellen hatten am 12. August die Die Arbeiterpresse hat dieses Geständnis des Arbeiter- früheren Jahren war es kein Geheimnis, wer sich irgendwie als Arbeit eingestellt, weil sie verdorbene Fleischwaren nicht zu verrats gebührend festgenagelt. Herr Stegerwald suchte sich Verbandsmitglied etwas hervortat, fonnte sicher sein, daß er eines Burst verarbeiten wollten. Das Schöffengericht Berlin- Mitte sprach dann mit einer gewundenen Erklärung gegen die Feststellung schönen Tages ohne Angabe eines Grundes entlassen wurde. Eine Herrn Gerigk frei. Gegen das Urteil hatte der Amtsanwalt Beder„ Rheinisch- Westfälischen Zeitung" herauszureden. Er habe ganze Reihe von Verbandsmitgliedern ist auf diese geheimnisvolle" rufung eingelegt. Die Straffammer verurteilte Herrn Bei der Lohnbewegung in Neukölln hat Herr Gerigt die dortigen feiner Rede einen anderen Sinn unterlegt usw. Man kennt Weise aus dem Betriebe entlassen worden. An deren Stelle wurden Gerigt zu 500 Mark Geldstrafe. zum größten Teil Elbinger Arbeiterinnen eingestellt, von denen Er erzählte das ja, wie Christenführer alles, was sie unliebsam bloßstellt, die Firma Juhl wohl annehmen konnte, daß diese von dem Geiste Fleiſchermeister gegen den Verband scharf gemacht. abzustreiten versuchen. Jetzt kommt die Kölnische Volks- der Organisation noch nicht angesteckt sind. Anläßlich der Berliner ihnen gar schauerliche Geschichten über seine Erfahrungen mit dem zeitung" in ihrer Nummer 547 vom 25. Juni her und be- Tarifbewegung fam der Firma Juhl eine Ginigung Tarif; jedes Recht habe er dadurch verloren, er fei nicht mehr Herr stätigt, wenn auch mit anderen Worten, das, was die Rhei- zustande. Diese Einigung berechtigte zu der Hoffnung, daß von im Hause gewesen. Der Verband habe sich sogar um die Wurstnisch- Westfälische Zeitung" über die christlichen Arbeiterführer nun an ein besseres Verhältnis zwischen der Firma und dem macherei gefümmert. Warum? Die Gefellen hatten sich geweigert, als Bremser zu berichten wußte. Verbande Plaz greifen würde. Hatte doch Juhl in der Vereinbarung ein Gefäß. in welchem ein franker Hund gebadet war, noch weiter schriftlich zugestanden, auch den Arbeitsnachweis des Verbandes zur Wurstfabrikation zu benutzen, und das hatte der Verband ge= versuchsweise in Anspruch zu nehmen. Es sind nach dieser Ver- billigt. Er hatte sich geweigert, unter diesen Umständen Herrn einbarung dann ein ganz Teil Elbinger Arbeiterinnen eingestellt Gerig, der die Gesellen entlassen hatte, andere Gesellen zuzuweisen worden; aber nicht ein einziger Versuch ist mit dem Arbeitsnachweis und das Tarifverhältnis aufgehoben. Herr Gerigt fonnte es nicht des Verbandes gemacht worden. Tatsache ist, daß auch nach er begreifen, warum der Verband solche Schweinerei nicht billigt. Jeyt getroffenen Einigung eine Reihe von Verbandsmitgliedern ohne versucht er nun, den Verband der Fleischer zu bekämpfen und bei Angabe eines Grundes aus der Arbeit entlassen wurden. Als die den Arbeitgebern herunterzumachen. Verbandsvertretung am Orte wieder vorstellig wurde, erklärte Herr Juhl wiederum auf Ehrenwort, daß es ihm fernläge, Arbeiter Achtung, Töpfer! Da ab 1. Juli vertragslos gearbeitet wird, wegen Zugehörigkeit zur Organisation zu entlassen. Es möge ja erledigen sich die im„ Töpfer" wegen Tarifbruch verhängten Sperren. merkwürdig sein, daß es besonders Verbandsmitglieder betreffe, Die Verbandsleitung. aber er sei ohne Schuld. Er müsse infolge des Geschäftsganges den Achtung, Böttcher! Die mit der Direktion der MalzbierBetrieb einschränken. Richtig ist, Herr Juhl jucht in der letzten Zeit den Berliner Betrieb erheblich einzuschränken, arbeitet man brauerei Groterjan, Prinzenallee 79/80, gehabte Tarifstreit" Als 1909 die Reichsfinanzreform gemacht werden und nach doch in den Filialen billiger als in Berlin . Während in Berlin sache ist für uns Böttcher erledigt. Die Sperre ist hiermit aufdem Versagen des Liberalismus das in die Ecke gestellte eine Entlassung auf die andere folgte, wurden in Ohlau allein in gehoben. Verband der Böttcher, Weinfüfer und Hilfsarbeiter. Zentrum dem Reich aus der Not helfen sollte, da trat an die den letzten drei Monaten gegen 30 Arbeiterinnen eingestellt. Aber Arbeiterorganisation in mehr als einer Form die Versuchung auch in Ohlau ereilt die Verbandsmitglieder dasselbe Schicksal heran, eigene Interessen über die Interessen der Allge- wie in Berlin . Hier einige Beispiele. Die Sortiererinnen gingen meinheit zu stellen und nicht mit der gesamten Fraktion gegen Herrn Juhl um eine kleine Lohnerhöhung an; Herr Juhl bewilligte. die Erbschaftssteuer, sondern mit der Linken für die Erb- Die Wortführerin, Angehörige des Verbandes, wurde nach kurzer Zu den Gewerkschaftsblättern, die in den letzten Jahren ih fchaftssteuer einzutreten. Die Führer der Ar- 3eit entlassen. Eine andere Arbeiterin verteilte einige Handzettel 25jähriges Bestehen feiern konnten, gefellt sich nun auch der beiter und der christlichen Gewerkschaften zu einer Fabrikbesprechung. 14 Tage später wurde sie entlassen. Grundstein", das Organ des Deutschen Bauarbeiterverbandes. waren sich damals der schweren Verantwortung Auf Befragen erklärte der Meister, ich habe den Auftrag von Am 1. Juli 1888 erschien seine erste Nummer. Der Grundstein" wohl bewußt, die sie mit einem solchen Schritt Berlin ". Daß ein solcher Betrieb der organisierten Arbeiterschaft war nicht das erste Blatt, das für die deutschen Maurer herausauf sich geladen hätten. Sie haben die allge als Bezugsquelle fernerhin nicht mehr empfohlen werden kann, ist gegeben wurde. Schon 1875 wurde vom Maurer- und Steinhauermeinen über die Sonderinteressen gestellt und klar. Die hiesige Ortsverwaltung hat in Gemeinschaft mit der bund ein Blatt unter dem gleichen Titel herausgegeben. Es fand find, soweit sie der Zentrumsfraktion angehören, an die Seite Gauleitung beschlossen, die bisherigen Beziehungen mit dieser Firma jedoch nicht genügend Leser, und als 1878 das Sozialistengeſetz der Landwirte, des Mittelstandes, kurz der übrigen Stände ge- abzubrechen und ihr die grünen Plakate zu entziehen. erlassen wurde, stellte es sein Erscheinen ein, ohne erst das poliBerliner Stadtbaurat zunächst den Wunsch hat, sein ihm lieb teilungen aus der preußischen Medizinalstatistit, auf die die hygicgewordenes Amt im Dienste der Stadt Berlin zu behalten und daß nische Rundschau hinweist. So wurden in den ostpreußischen Kreisen außerdem auf seiner Seite noch einige Bedenken künstlerischer Lößen, Neidenburg , Ortelsburg und Osterode zahlreiche Kinder Natur bestehen, die vielleicht erst durch den Kaiser beseitigt werden gefunden, die täglich Schnaps trinken. In einer Schule des Kreises Kunst und Kaufmann. Seit ein paar Jahren fehlt es nicht dürften. Die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Sensburg führte der Lehrer den Schwachsinn eines Schülers auf an Bestrebungen, die darauf ausgehen, den unüberbrüdbaren Auftrages liegt also bei Ludwig Hoffmann . Die mit dem Neubau Schnapsgenuß zurück. Der Kreisarzt von Ost Sternberg bei FrankZwischenraum zwischen Kapital und Kunst, zwischen Geld und Geist des Opernhauses in Verbindung gebrachte städtebauliche Umgestal- furt fand bei einem einer Trinterfamilie entstammenden 12jährigen Ebenso wurde in zu verwischen. Früher verdiente der Kaufmann sein Geld, und tung des Königsplatzes dürfte erst dann wieder in den Vorder- Mädchen bereits Zeichen des Alkoholismus . damit war es gut. Heute genügt das nicht mehr. Da hören sie grund rücken, wenn der Entwurf Ludwig Hoffmanns, den er einem Dorfe des Kreises Groß- Wartenberg bei Breslau regelso viel von Intellektuellen, und von Kunst und von Geist und übrigens noch nicht eingereicht hat, die Genehmigung der beteiligten mäßiger Alkoholgenuß bei Schulkindern festgestellt. Diese Kinder allen solchen schönen Dingen... Das müssen sie auch haben. Man Instanzen gefunden hat. Soweit wir unterrichtet sind, ist Hoff- fielen nach Aussage des Lehrers durch Schwerfälligkeit auf. Im läßt sich doch nicht lumpen. Nun aber ergibt sich, daß man das mann, der sein bedeutendes städtebauliches Geschick in dem Be- Regierungsbezirke Trier bekommen die Kinder überall, wenn auch nicht so einfach kaufen tann wie einen Baden Baumwolle. Man bauungsplan für Athen und dem Entwurf für die Umgestaltung nur in beschränktem Maße, Alkohol zu trinken, und zwar Most, bekommt ja biel fürs Geld heutzutage, auch Schmöde, Kunsthändler, des Berliner Universitätsviertels bewiesen hat, ein Gegner der bisweilen auch Bier und Wein. Auch an Orten, wo Brennereien Zeitungen, die dem Kaufmann bestätigen, daß er viel mehr tut, Umgestaltung des Königsplates. Nicht die Beseiti- sind, wie in Regenwalde ( Pommern ), sind die Kinder gefährdet. els nur sein Geld verdienen. Er erfüllt eine Kulturarbeit!! Ja gung der Siegessäule und der sie umrahmenden Rotdornpflan- In Hofgeismar stellte der Kreisarzt fest, daß der größte Teil der wohl!! Wenn man vielleicht denkt, es ist ihm um die Bilanz zu zungen wird daher wahrscheinlich die Losung sein, sondern ihre Er- Schulkinder, selbst der jüngste Jahrgang, sich bei den häuslichen tun, so irrt man. Er ist kein Krämer, er ist ein Pionier! haltung, damit der riesige Plaz in zwei Plätzen geteilt bleibt. Festen am Schnapsgenuß der Eltern beteiligt. Auf eine besondere, Es sind Man verstehe nicht falsch. Die unbeabsichtigten kulturellen Bei dem persönlichen Regiment, das in solchen Fragen bei uns versteckte Gefahr weist Landesrat Dr. Schellmann hin. Wirkungen eines großen Handels wird niemand leugnen, aber noch in voller Blüte steht, ist natürlich nie mit Bestimmtheit zu dies die Likörbonbons, deren Genuß zugleich Alkoholkonsum bees ist nicht wahr, daß der Kaufmann auch nur im Traum daran sagen, welches das Schicksal der Kgl. Oper sein wird. S. M. macht deutet. Die Eltern werden also gut fun auch hierauf ihr Augendenkt, Kultur oder auch nur Zivilisation zu verbreiten. Ver- das, wie er will und das Volk darf nachher berappen. merk zu lenken. und widerlich ist nur, daß er's nicht sagt. Ferdinand Hodler und Wilhelm II. Es ist ja nichts Neues, Notizen. Dieser Wahnsinn, der den Prinzipal als Lichtbringer dar- daß der Kaiser den großen Monumentalisten nicht mag. Aber da stellt, hat zur Folge gehabt, daß die Formen, die äußerlichen For in letzter Zeit weniger über den Abscheu des hohen Anton von Juli Claudels Verkündigung" aufgeführt werden sollte, sind - Die Hellerauer Schauspiele, in denen Anfang men, unter denen Geld gemacht wird, sauberer geworden sind. Werner- Schwärmers gegen die„ gräßliche Moderne" verlautbarte, Man richtet sich anständiger ein, man hat hübsche Briefbogen, weil nahmen hoffnungsfreudige Leute an, auch die Kunsturteile des auf den Herbst verschoben worden, weil sich während der Proben man es sich leisten kann, weil die Konkurrenz es auch hat, und Raisers möchten sich, wie so manches in ihm( und an ihm: zum Bei eine Lösung zeigte, die der Eigenart des Hellerauer Saals besser weil das Publikum so etwas liebt. Aber ist man deswegen kul- spiel der epochemachende Schnurrbart) gemilbert haben. Das scheint entspricht, als der den bisherigen Proben zugrunde gelegte Intureller geworden? Mit nichten. Das Kapital beginnt heute das schlimmste zu tun, was es gelegentlich der Einweihung des Rathauses in Hannover , dessen werden! In der„ Gothaischen Zeitung" war fürzlich zu lesen: aber nun doch nicht der Fall zu sein. Es wird berichtet, daß S. M. fzenierungsplan". - Die Prinzessin geruht, ein Jahr alt zu gibt: es tauft sich nicht die Köpfe, die kann man nicht kaufen, Wände bekanntlich moderne Fresten u. a. auch von einem Fri" Geflaggt hatten gestern die öffentlichen Gebäude anläßlich der aber die Mäuler. Der Deutsche hat nicht den Mut des Ame- Grler und einem Ferdinand Hodler schmücken, seine Umgebung Geburtstagsfeier der Prinzessin Karoline Mathilde, jüngster Tochter rikaners, Geld und nur Geld zu machen, er muß das bemäntein. Durch einen drastischen Imperativ in Schreden versetzte. Die Er muß sagen, warum er es tut. Und engagiert sich allerlei Leute, Hannoveraner hatten den Mut, ihren Festsaal in dem neuen Rat- Schloß Friedenstein liegt im Furnierzimmer eine Adresse aus zur unseres Herzogspaares, die ihr erstes Lebensjahr vollendet. die das Kapital und die Industrie als Kulturveranstaltungen haus nicht nur mit Gemälden der Modernen auszustatten, sondern Einzeichnung für den Geburtstagsglückwunsch." preisen. Aber das Kapital hat mit Kunst und Kultur nichts zu sie auch dem kaiserlichen Verächter dieser Kunst zu zeigen. Aber Norwegen schafft seine Orden ab! Nachdem soschaffen. da kamen sie übel an. Der Kaiser tam und sah und schwieg. eben das norwegische Parlament das Vetorecht des Königs gegen Ludwig Hoffmann und das Opernhaus. Eine Korrespondenz( Man stelle sich vor..) Bis die Rundgänger auf eine Wand Beschlüsse des Storthings aufgehoben hat, hat jetzt der Konverbreitet folgende Information: Die Entscheidung darüber, ob des Festsaales stießen, die ihnen leer und unbemalt entgegenstarrte. ſtitutionsausschuß des Storthings einen weiteren Beschluß gefaßt, der Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann die Projektierung und Was denn da noch hinkommen solle, fragt S. M. stirnrunzelnd. der von der zunehmenden Demokratisierung des Landes zeugt. Austurung des Neubaus der Oper am Königsplaß übernehmen Euer Majestät Bildnis."" So?" fragt S. M. gedehnt. Dem Parlamente soll nämlich ein Antrag zur Abschaffung des wird, dürfte erst im Laufe des Sommers fallen. Tatsache ist, daß Worauf er dekrediert:" Da bitte ich aber: nicht von Hodler ." Olafordens zur Annahme empfohlen werden, und die Anzeichen das Ministerium der öffentlichen Arbeiten dahingehende Verhand- Nicht von Hodler : es bleibt dabei: die akademischen Pinseler sprechen dafür, daß das Parlament den Komiteebeschluß befolgen lungen mit Ludwig Hoffmann angeknüpft hat, aber es war bisher werden in der Sonne der kaiserlichen Gunft üppig weiter gedeihen wird. nur wenigen bekannt, daß diese Verhandlungen auf Veranlassung in Deutschland . Unter dem Jubiläums- Kaiser. Wie umschrieb doch Im Josef Kainz - Theater am Kleinen Wannsee des Kaisers begonnen wurden. Und es ist nicht unwahrscheinlich, ein Berliner Hellseher Wilhelms II. Kulturleiſtung vor einiger finden am Sonntag, nachmittags 6 Uhr, zum ersten Male Hansdaß die Angelegenheit einen großen Schritt vorwärts fommt, wenn Zeit? So:" Heer und Flotte haben sich durch ihn entwickelt; Sport Sachs- Spiele( Der Teufel nahm ein altes Weib der Kaiser nach Berlin zurüdfehrt und bei nächstbester Gelegenheit und Verkehrswesen mit ihm; Handel, Technik und Wissenschaft Eisen die jüngste Schöpfung Hoffmanns, den Märchenbrunnen im ohue ihn; die Künste gegen ihn." Friedrichshain , besichtigt. Daß die Verhandlungen zwischen dem Alkoholismus bei Schulkindern. Erzieher und Aerzte dringen Ministerium und Hoffmann in den letzten Wochen ins Stocken darauf, dem Kinde jeden Alkoholgenuß zu versagen. Daß die geraten find, ist, wie wir hören, darauf zurüdzuführen, daß der Eltern diesen Warnungen nicht immer Gehör geben, zeigen Mit
dienen will er
Kleines feuilleton.
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Der Roßdieb von Fünsing
-
Auf
Das heiße
Das Kälberbrüten) statt. Das Theaterterrain gilt als Festwiese, auf der der Thespiskarren erscheint, umgeben von Ausrufern, Volk usw., die selbst die Bühne aufschlagen und dem Publikum ihre Schwänke vorführen. Der Theaterdampfer für die Vorstellung fährt 5 Uhr 10 Min.