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pr. so*., Z. Keilllge des Joriitts" Kerliller NöllisdlM. Partei-?Zngelegendeiten. Zur Lokalliste. Im vierten Kreise siebt uns das Lokal.Luisenstadt- Kasino, Oranienstr. 180 sJnhaber G. Felsmann) zu allen Veranstaltungen zur Verfügung. Aus Spandau   wird uns mitgeteilt, daß das Lokal.Hotel Roter Adler' für die organisierte Arbeiterschaft zu Versammlungen nicht mehr zur Verfügung steht, deshalb streng zu meiden ist. I» Beetz bei Kremmen   sp.-y.-H.) ist das Lokal von Rose eben- falls von der Liste zu streichen, weil er sich weigert, seine Räume für die organisierte Arbeiterschaft zu Versammlungen freizugeben. NB. Alle Anfragen nnd Mitteilungen für den Kreis Rieder- barnim in Lokalangelegenheiten sind an den Genossen Ernst Werk- mann-FriedrichShagen, Köpenicker Str. 18, zu richten. Desgleichen für den Kreis Potsdam- Ost- Havelland an den Genossen Karl Kasmierzak-Spandau, Elisabethstratze 1. _ Die Lokalkommission. WilmersdorstHalcnscc. Montag, den 30. Juni, abends 8>/z Uhr, Generalversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Vorirag des Genossen Dittmer:.Vor hundert Jahren'. 2. Kassenbericht vom II. Ouarial. 3. Bericht von der Verbands- und Kreisgeneralversammlung. 4. Vereinsangelegenheiten. Mit- gliedsbuch legitimiert.' Der Vorstand. Lichtenrade  . Am Mittwoch, den 2. Juli, abends 8Vz Uhr: Mitgliederversammlung im Wirtshaus Lichtenrade am Bahnhof. Reinickendorf  -Ost. Die Bibliothek ist wegen Inventur bis auf weiteres geschlosien. Ausstehende Bücher müssen bis spätestens zum <0. Juni zurückgeliefert sein. Der Bildungsausschuß. ßcrltncr Nachrichten. Nachtbäder. Die sittlichkeitstriefenden Instanzen, die das sommerliche Vaden im Freien am liebsten nur in der Mönchskutte ge- statten möchten und durch ihre kuriosen Verfügungen lveniger den Zorn als das amüsierte Lachen der Groststadtbevölkerung herausfordern, haben mit ihren burcaukratischcn Spür- nascn bisher eins vergessen: auch das Baden nach Einbruch der Dunkelheit extra zu verbieten. Ob den Aktenwürmern die Mühe zu grost erscheint, mit elektrischen Schein- Werfern vom Polizeiboot herab die Ufer abzuleuchten, oder ob man dem Gendarmen die wohlverdiente Rast auf der abendlichen Bierbank nicht verderben will wer kann es wissen? Wenigstens am späten Sommerabend sind alle durch behördliche Engherzigkeit verbotenen, deshalb noch lange nicht immer gefährlichen Badestellen vor dem Polizeiblick so ziemlich sicher. Der Burcaukrat tut seine Pflicht... mehr tut er nicht. Und die teutsche Sittlichkeit wird auch nicht beleidigt. Der verstorbene Teltowcr Landrat Stubenrauch erwiderte mal einigen Sittlichkeitsaposteln, die sich über allzu starke Nackt- kultur beschwerten, mit malitiösem Humor:Bitte, meine Herrschaften, sehen Sie nicht hin!" Nnn, in der Dunkel- hcit läuft die Badesittlichkeit keine Gefahr, wenn nicht gerade ein paar alte Jungfern sich mit clek- irischen Taschenlatcrnen ausrüsten, wie es in Seebädern gang und gäbe ist, um abends hinter die Geheimnisse der Strandkörbe zu kommen. Es wird also an den Berliner  Flutzläufcn und Seen abends im Sommer recht viel gebadet, sogar schrecklich ists zu sagen hier und da wie Adam und Eva ohne Höschen. Nixe und Nixen lassen es sich gern gefallen, es hat noch niemandem wehe getan. Ein Windhund ist, wer Schlechtes davon denkt. Die Nachtbadcnden lockt eine ganz andere Freude. Das Baden weit nach Sonnenuntergang in abgekühlter Flut ist ein Hochgenuß. Freilich muß auch jeder das Risiko auf sich nehmen. Hilfe in der Gefahr wird zu später, dunkler Stunde selten zu erreichen sein. Ein anderes Bild. Die gleißenden Marmorwände sind Sebadet in elektrischen Lichtfluten. Schwellende Polster, ver- hwiegene Winkel mit raffiniertestem Luxus laden zum Ruhen ein. Der nackte Fuß versinkt in kostbaren Perserteppichen und seidenweichen Fellen. So ähnlich muß es zu den Verfalls- zeiten des alten römischen Reiches, als das Genußleben zum halben Wahnsinn ausartete, gewesen sein. Und so ist es heute in unseren großstädtischen Luxusbädern, die eigens für das große Portemonnaie zugeschnitten sind. Auch hier wird ge- badet zur Nachtzeit, weit über die mitternächtige Stunde hin- Haus. Nur das Motiv, weshalb man dann noch ins Wasser statt ins Bett steigt, ist ein anderes. Lebejünglinge und Lcbegreise machen die Nacht zum Tage. Es gilt als hochvornehm, in dritter Morgenstunde nur mit Badehose bekleidet am Marmortisch zu speisen undgeistreich" zu sein. Unsinn, du siegst I Sekt gibt's hier gewöhnlich nicht. Der� ist schon vorher in den Bars und Ballsälen in Strömen geflossen. Nun stürzt man sich in das Feigenblatt aus Leinwand, nimmt sein Dampf- bad, das die Geister des Alkohols fast bis zum letzten Tropfen aus den Poren treibt, läßt sich massieren und frottieren, schlürft bedächtig den Abschiedskognak und autelt zum syba- ritischen Pfühl daheim, wenn Millionen sich zur Arbeit rüsten. Berlin  , wie es weint und lacht... und badet zur?!acht! Fehlt noch das nächtliche Familienbad. Herr von Jagow wird es mit Vergnügen konzessionieren. Er hat fiir alles, was nicht Volk und Volkshygiene heißt, ein weites Herz. Ueber das Bibliothekswesen der Stadt Berlin  liegt aus dem Etatsjahr 1912, das vom 1. April 1912 bis zum gl. März 1913 reichte, schon jetzt der Verwaltungsbericht des BibliolhekSkuratoriumS vor. Was die Benutzung der vorhandenen Bücherschätze durch die Bevölkerung angeht, so hat der Bericht ein günstiges Ergebnis zu melden. Die Benutzungsziffer hat bei der Sladtbibliothek wie bei den VollSbibliothcken und den Lese- hallen sich wieder erhöht. Die Stadtbibliothek vermehrte im Laufe des letzten EtatSjahreS ihren Bücherbestand von 119 012 Bänden weiter auf 124 8S6 Bände, die Nachschlagewerke des Lesesaales von 4012 Bänden auf 4079 Bände. Sie gab in dem Jahre 2792 neue Leihkarten aus. so daß die Zahl der seit ihrer Eröffnung(Oktober 1907) ausgegebenen Leihkarten auf 17 157 stieg. Ausgeliehen wurden diesmal 181 424 Bände, gegenüber 178 624 Bänden in 1911. Den Lesesaal be- suchte» 102 026 Männer und 6468 Frauen, zusammen 108 494 Per- sonen. 18 600 mehr als in 1911, wo erst 94 894 Besucher gezählt wurden. Der Bericht beklagt, die Benutzung der Stadtbibliothek werde durch die Unzulänglichkeit der Räume sowie durch ständigen Diener- Wechsel beeinträchtigt. Das Bibliothekskuratorium rügt auch, daß der Bau de« eigenen Stadtbib lio th e ks h a uses sich s» sehr lange verzögert. Wir lesen da:»So er- frculich aber diese Ergebniffe sind, so tief müffen wir beklagen, daß das seit vielen Jahren geplante Haus der Stadtbibliothek noch immer nicht Wirklichkeit geworden ist. Wir haben schon im vorjährigen Berichte mitgeteilt, daß die Hochbauverwaltung beauftragt worden war(3. Mai 1912), für das Gebäude der Stadtbibliothek auf dem Jnselspeichergrundstück eine Bauskizze zu entWersen: sie ist uns auch bis heute noch nicht vorgelegt worden. Die Raumnot macht sich in- zwischen immer fühlbarer, und die Klagen über die Enge und Un« behaglichkeit der Räume werden immer dringlicher.' Auch die Bolksbibliotheken wurden sehr viel stärker als im Vorjahr benutzt: sie liehen diesmal 1560319 Bände aus, gegenüber 1618 734 Bänden in 1911. An der Spitze steht wieder die 20. Bibliothek(Ravenöstraße) mit 135 217 ausgeliehenen Bänden. Doch ist hier gegenüber dem Vorjahr, wo diese Bibliothek sogar 150 652 Bände auSlieh, ein Rückgang eingetreten. Der Bericht er- klärt das aus wiederholtem Wechsel deS Personals. Die wieder an zweiter Stelle stehende 9. Bibliothek(Wilmsstraße) hatte mit diesmal 100 402 Bänden gleichfalls eine kleinen Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 101 618 Bänden. Einige andere Bibliotheken hatten um so stärkere Zunahmen, hauptsächlich die 7. Bibliothek(Straß- mannstraße) von 84 482 Bänden auf 92 508 und die 19. Bibliothek (Sonnenburger Straße) von 72158 auf 90 451. Die wenigstbenutzte Bibliothek war wieder die 23. Bibliothek(Olivaer Straße), diesmal mit nur ausgeliehenen 9749 Bänden. Der gesamte Bücherbestand aller 23 Volksbibliotheken erhöhte sich im letzten Jahr von 224 829 Bänden auf 235 291 Bände. Der Bücherbestand war am geringsten in der 23. Bibliothek mit nur 5078 Bänden, am größten in der 9. Bibliothek mit 14 582. Die 20. Bibliothek hatte nur 11049, so daß bei 135 217 Entleihungen durchschnittlich auf jeden Band 12 Ent- leihungen kamen. Seit Jahren hatte diese Bibliothek regelmäßig die höchste EntleihungSziffer pro Band. Sie wird ober diesmal Lbertroffen durch die 19. Bibliothek, die bei nur 6599 Bänden 90 451 Entleihungen hatte, pro Band durchschnittlich fast 14 Entleihungen. In den 14 Lesehallen verkehrten 144 894 Personen, 132 547 Männer und 12 347 Frauen. Das sind um 7305 Personen mehr als in 1911, wo 136 989 Personen, 126174 Männer und 10 816 Frauen, gezählt wurden. Die Nachschlagewerke der Lesehallen mehrten sich von 11 423 Bänden auf 11 797. Das Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin  ist jetzt im 32. Jahrgang erschienen. VonJahrgang" kann man allerdings bei diesem neuesten Band noch weniger als bei dem vorhergehenden reden. Der vorletzte Band erschien als Dop- pelband im Jahre 1909 und enthielt die Statistik der beiden Jahre 1906 und 1907. Ter neueste Band ist erst jetzt im Jahre 1913 fertig geworden und bringt als dickleibiges Werk von 1350 Seiten (344 Seiten Erläuterungen, 1006 Seiten Tabellen) die S t a t i st i k der Jahre 1903, 1909, 1910, 1911. Vier Jahre haben wir dies. mal warten müssen, bis das Jahrbuch endlich wieder herauskam. Die Statistik des vierjährigen Zeitraums in einem Bande neben- einander zu haben, bietet dem Benutzer manche Vorteile. Doch bleibt bedauerlich, daß man dafür Jahre hindurch dieses Quellen- werk hat entbehren müssen. Statistik kann nicht eine Schnellbericht- erstattung leisten, wie sie unserer hastenden Zeit leider zum Be- dürfnis geworden ist. Die. Veröffentlichung der Ergebnisse statisti- scher Arbeit verliert aber viel von ihrem Wert, wenn sie allzulange sich verzögert. Indes, wir wollen uns hierdurch nicht die Freude an dein Buch trüben lassen, das wieder von der bewährten Hand che? Prof. Dr. H. Silbergleit, Direktors im Berliner   Statistischen Amt, herausgegeben worden ist. Der Stoff ist aufs neue nach manchen Richtungen hin noch e r w e i t e r t'worden; wir nennen nur die eingefügte Uebersicht über die Bevölkerung der zum Zweck- verband Groß-Berlin gehörenden Gemeinden. In mehreren Ab- schnitten des Buches greift die Darstellung bereits in das Jahr 1912 hinüber, aus dessen Statistik einige Ergebnisse schon berück- sichtigt werden konnten. Es bietet auch was bei früherem Er- scheinen Wohl kaum möglich gewesen wäre die Hauptergebnisse der Volkszählung von 1910 und der mit ihr verbundenen Erhebung über die Grundstücks- und Wohnungsverhältnisse. Zu den Stadtverordnetenwahlen. Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sitzung die Bestimmung derjenigen Wahlbezirke vorgenommen, in denen bei den dies- jährigen Stadtvcrordneten-Ergänzungswahlen Hausbesitzer zu wählen sind. Hiernach sind Hausbesitzer zu wählen in der 1. Abteilung: Wahlbezirk 3, 6, 15, 7, 12; L.Abteilung: Wahl- bezirk 8, 16, 14:3. A b t e i l u n g: W a h l b e z i r k 7, 8, 26, 29. 31. 33. 37. 27. 30. 16. 22. Ferner setzte der Magistrat die Wahltermine und Wahl- zeiten für die diesjährigen Stadtvcrordneten-Ergänzungswahlen wie folgt fest: Für die 3. Abteilung auf Sonntag, den 9. November 1913, von vormittags 10 bis nachmittags 6 Uhr, und für etwaige engere Wahlen für die 3. Abteilung auf Sonntag, den 30. November 1913. Die Ar»nen-Tirektion hielt gestern ihre letzte Sitzung vor den Ferien ab. Vor Ein- tritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende in ehren- den, warmen Worten des Bürgerdeputierten Koch, der nach 32 jähr.iger fruchtbarer Tätigkeit aus der Armen- Direktion ausgeschieden ist. Dem verdienten Mann soll zum bleibenden Andenken eine Adresse überreicht iverden. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung war die Frage der Milchversorgung der Stadtarmen. SeitHerbst vorigen Jahres wird die für diese be- stimmte Milch von dem städtischen Untersuchungs-Ilmt für ge- werbliche und hygienische Zwecke untersucht. Das Ergebnis ist leider ein sehr wenig günstiges gewesen. Von 192 entnonimenen Proben wurden nur 68 als einwandfrei befunden, während die anderen zu erheblichen Beanstandungen, was Fettgehalt und besonders Sauberkeit der Milch betraf, Veranlassung gaben. Für diese im Interesse der Armen sehr unerfreulichen Verhältnisse glaubt die Armendirektion schleunigst Abhilfe schaffen zu müssen. Sie hat sich deshalb entschlossen, die Ver- sorgung der Armen mit von den städtischen Gütern gewonnener Milch zu versuchen und sich zu diesem Zwecke der Mitwirkung der Meierei Schweizerhof, welche gegenwärtig den gesamten Ver- kauf der städtischen Milch besorgt, zu bedienen. Der Versuch soll vorläufig auf einem begrenzten Gebiete begonnen und bei glücklichem Gelingen später in erweitertem Maße fortgesetzt werden. Außerdem wurden noch einige Fragen der inneren Verwaltung beraten._ Vom Altersaufban der Bevölkerung Grost-Berlins. > Die ZeitschriftGroß-Berlin, Statistische Monatshefte", h Ausgegeben vom Berliner   Statistischen Amt, veröffentlicht -'»ine im Statistischen Amt Neuköllns bearbeitete AbHand- lung über den Altersaufbau der Bevölkerung von Groß- Berlin, wie er nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 sich darstellt. Berücksichtigt sind dabei die 6 Städte Berlin  , Charlottenburg  , Neukölln, Schönebera, Wilmersdorf  , Lichtenberg   niit zusammen 2 978 262 Einwoy, nern, 29 Landgemeinden und 10 Gutsbezirke mit 505 651 Ein- wohnern, im ganzen 45 Orte mit einer Gesamtbevölkerung von 3 483 913. Was an der Altersgliederung dieser Bevölkerungsmassö sofort auffällt, ist der hohe Anteil der Kinder und andererseits der Altersklassen zwischen 21 u n d 40 I a h r e n. Unter je 1000 Personen waren 18 Kinder des 1. Lebensjahres und 73 im Alter von 1 bis 5 Jahren, also zusammen 91 im Alter von 0 bis 5 Jahren, ferner 82 von 5 bis 10 Jahren und 77 von 10 bis 15 Jahren. Es folgen dann pro 1000 Personen der Gesamtbevölkerung 49 Personen von 15 bis 18 Jahren, womit die Jugendlichen abschließen, serner 61 Personen von 18 bis 21 Jahren, womit die Grenze der Minderjährigkeit erreicht ist, weiter 91 von 21 bis 25 Jahren. 106 von 25 bis 30 Jahren, 100 von 30 bis 35 Jahren, 80 von 33 bis 40 Jahren, 68 von 40 bis 45 Jahren, 55 von 43 bis 50 Jahren usw. Die Personen im Alter von 21 bis 50 Jahren, dw man ungefähr als das Alter größter Erwerbsfähigkeit ansehen darf, machten zusammen genau die Hälfte der ganzen Bevölkerung aus. Die höheren Altersklassen von mehr als 50 Jahren waren nur mit zu- sammen 140 pro 1000 beteiligt. Von den Ziffern Groß-Berlins weichen die für die ein- zelnen Gemeinden sehr erheblich ab. Die Einzel- Betrachtung ist durchgeführt worden für Berlin   und 36 Vor- orte, und es sind dann auf der einen Seite die wohlhabenderen westlichen Gemeinden, auf der anderen Seite die ärmeren östlichen Gemeinden zusammengefaßt worden, um die B e- ziehungenzwischenAltersaufbauundWohl- h a b c n h e i t zu zeigen. Berlin   nimmt da eine mittlere Stellung zwischen Ost und West ein, doch würde die Bctrach- tung nach einzelnen Stadtteilen zweifellos für den Alters- aufbau ähnliche Gegensätze von O st und W e st ergeben, wie wir sie bei den Vororten sehen. Die Zusammenstellung der beiden Vorortgruppen zeigt zunächst, daß unter je 1000 Personen der Gesamtbevölkerung Kinder im Alter von 0 bis 15 Jahren waren, z. B. in Charlottenburg   226, Schöneberg   216, Wilmersdorf 219, Grunewald   gar nur 188 usw., aber z. B. in Neukölln 315, Lichtenberg   315, Oberschöneweide   sogar 373, Weißensee 318, Reinickendorf   327 usw. Bei Zerlegung dieses Kindersegens in die vier Unterabteilungen von 0 1, 1 5, 5 10, 10- 15 Jahren fällt auf, daß die beiden jüngsten Alters- klassenindcnOstgemeindensehrvielstärker als in den We st gemein den besetzt sind. Unter je 1000 Personen waren 0 bis 1 Jahr alt z. B. in Grunewald  nur 7, aber in Oberschöneweide   28, ferner 1 bis 5 Jahre alt in Grunewald   nur 42, in Oberschönelveide 116. Auffälliger ist weiter, daß in den ärmeren O st gemein den der Anteil der Altersklassen 5 bis 10 Jahre und 10 bis 15 Jahre schneller als in den wohl- Habenderen West gemein den nachläßt� ohne Zweifel infolge der größeren Kinder st erblich ke it. Aus dem höheren oder geringeren Anteil der Unerwach- senen ergibt sich ein um so viel geringerer oder höherer An- teil der Erwachsenen, die hier von 15 Jahren ab ge- rechnet werden mögen. Die Zusammenstellung im besonderen der Personen von 15 bis 50 Jahren bringt das Resultat, daß in dieser Altersgruppe der westlichen Vororte erheblich höhere Anteilziffern als die äst- l i ch e n haben, z. B. Charlottenburg, Schöneberg  , Wilmers- dorf 641, 648, 644 pro 1000, Grunewald   sogar 657 pro 1000, aber z. B. Neukölln nur 593, Lichtenberg   581, Oberschönc-' weide 560, Weißensee 559, Reinickendorf   562 usw. Greift man aber die drei mittleren Altersklassen von 25 30, 3035, 35 40 Jahren heraus, so zeigt sich, daß hier tm all- gemeinen die Ost gemeinden noch etwas höhere Ziffern als die We st gemeinden haben. Für die Ostgemeinden gibt die Arbeiterbevölkerung den Ausschlag. Nach dem 40. Lebensjahr sind die Reiher: der Ar- beiter schon sehr merklich durch Tod gelichtet, darum sind in den Ostgemeinden die Altersklassen von mehr als 40 Jahren im allegemeinen schwächer beteiligt als in den Westgemeinden mit ihrer meist bessersituierten Bevölkerung. Hafendeputation. In der gestern abgehaltenen Sitzung der Hafendeputation fand die Einführung der Stadträte Gcheimrat v. Borsig und Dr. Simonsohn statt, auch wurde der neugewählte Hafen- direktor Dr. Berganski vorgestellt. Die Deputation beschäftigte sich mit den für die Feuersicherhcit nnd Bewachung des Ost- Hafens zu treffenden Maßnahmen, stellte die Bedingungen für die Ausschreibung der auf dein Hafengelände einzurichtenden Arbeiterspeiseanstalt und Beamtenkantine fest und faßte ferner Beschluß über die Zahl und Besoldung des für den Betrieb zunächst einzustellenden technischen und Hafenpersonals. Im nächsten Monat wird der Hafendirektor eine Jnformations- reise zur Besichtigung verschiedener größerer Hafen- und Speicheranlagen Deutschlands   unternehmen. Die Gerichtsferien beginnen nach§ 201 des Gerichts- Verfassungsgesetzes am 15. Juli, sie enden am 15. September. Während derselben werden nur inFeriensachen" Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen. Feriensachen sind Strafsachen, Arrest-, Meß- und Marktsachen» Micts- streitigkeiten, Wechsel- und gewisse Bausachcn. Auf Antrag können die Gerichte aber auch andere Sachen, die besonderer Beschleunigungen bedürfen, als Feriensacheu bezeichnen. Der Bezirksausschuß zu Berlin   hat seine Ferien auf die Zeit vom 21. Juli bis 1. September festgesetzt. Ter neue Erwerb der Stadt Berlin  . Der Erwerb von Lanke, Prenden   und Arendsee   bei Wandlitz  durch die Stadt Berlin   findet in Stadtverordnetenkreisen große Zu- stimmung. Man ist der Meinung, daß die Gelegenheit, einen so ausgedehnten wertvollen Besitz anzukaufen, nicht unbenutzt gelassen werden darf. Man ist ferner der Anficht, daß die Zeit für den Ankauf günstig gewählt ist und mit einer bedeutenden Wertsteigerung in der Zukunft zu rechneu ist. Als im Jahre 1893 das Schloß Gütergotz   vom Magistrat Berlin   von der Familie v. Bleichröder   für 1.4 Millionen Mark erworben wurde, schien der Prei» ein sehr hoher zu sein. Heute ist Rittergut Gütergotz   mindestens viermal soviel wert. Die Trafen Boß erhielten