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die Absicht hatte, in die preußische Gesandtschaft zu gehen und dort einen Schuß abzugeben. Er habe dann schließlich einen erschossen, der die größten Borten an der Uniform gehabt habe. In dem bei Strasser vorgefundenen Notizbuch waren außer dem preußischen Gesandten auch einige Mitglieder des derzeitigen Ministeriums namentlich aufgeführt. Strasser erklärte auf Beftagen, daß er von den namhaften Münchener Anarchisten keinen kenne und niemals mit einem ein Wort gewechselt habe. Auf die Frage, ob er ge« werkschaftlich organisiert sei, erwiderte Straßer:Nein! Um einer Organisation angehören zu können, muß man ständig Arbeit haben." Da Anzeichen einer geistigen Erkrankung bei Straßer nicht be obachtet wurden, wurde das Hauptverfahren gegen ihn eröffnet. Straffer hat sich nun am Donnerstag, den 3. Juli, vor den< schworenen zu verantworten. Die Verhandlung wird wohl kaum den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Deutsch  -frauzöfisches Abkomme» über die Landung von Flugzeugen. Nach Pariser   Meldungen sind zwischen der deutschen   und der französischen   Regierung Vereinbarungen getroffen worden über die Maßnahmen bei der Landung von Flugzeugen Danach würde man einen Unterschied zwischen privaten und öffentlichen, das heißt Militärflugzeugen, machen. Die In- fassen der Militärluftfahrzeuge müßten stets Militäruniform tragen. Wenn sie infolge einer Panne oder eines Irrtums zu einer Landung auf fremdem Boden genötigt sein würden, dann würden sie entsprechend dem in Bern   ausgearbeiteten Codex Notsignale geben müssen. Militärjustiz. Ueberaus harte Strafen verfügte das Kriegsgericht in Marien bürg über die Musketiere Gustav Adolf   und Erich Schröder vom 152. Infanterieregiment. Sie lvaren wegen Beleidigung, Wider- stanbes und Angriffs angeklagt. Im Mai waren sie auS einem Tanzlokal gewiesen worden. Dabei beleidigten sie einen Unter« offizier und widersetzten sich auch ihrer Festnahme. Das Kriegs- gericht verurteilte Adolf z u U/z Jahren und Schröder zu zwei Jahren Gefängnis.   In Königsberg   hatte sich der Musketier Becker vom 43. Infanterieregiment wegen Fahnenflucht und Dieb- stahls zu verantworten. In der ersten Instanz hatte der Angeklagte beantragt, ihn zum Tode oder zu lebenslänglichem Zuchthaus zu verurteilen. Das Gericht hatte aber auf Gefängnis und Versetzung in die zweite Klaffe des Soldatenstandes erkannt. Vor dem Ober kriegsgericht ließ der Angeklagte durch seinen Ber> leidiger Zuchthausstrafe beantragen, damit er nicht in die Arbeiterabteilung kommen könne, denn da würde eS mit ihm nicht gut ergehen. Das Gericht erkannte auf zwei Jahre Gefängnis und um dem Angeklagten entgegen- zukommen auf Entfernung aus dem Heere. Es handelt sich um einen Mann, der eine freudlose Jugend gehabt, seine Eltern nie gekannt hat und annimmt, im Zuchthause geboren zu sein. Sklavenmärtte in den deutschen Kolonien. In Dar-es-Salaam   und in anderen größeren Plätzen Deutsche Ostafri'aS fanden früher sogenannte ArbeilSmärkte statt, bei denen sich die. einzelnen Haushaltungen und Pflanzungen mit den nötigen Arbeitern versehen konnten. Arbeitnehmer und Arbeitgeber traten in direkten Verkehr und Verhandlungen. Diese Arbeitsmärkte wurden von gewisser Seite als Sklavenmärkle bezeichnet und ihre Aushebung daher angeordnet. Nunmehr erfährt, die»Post",, im NeichSkoloyiajgmt.würdet� Er Hebungen angestellt, die zum Ziel haben, diese Arbsttsmärkte wieder einzuführen. Als Grund wird angegeben, es träten wieder als ArbeitSanwerbcr�snder, Griechen usw. in die Erscheinung, die sich ihren Dieust in der Regel doppelt, vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer. bezahlen lassen. Die amtliche Aufsicht werde dadurch außerordentlich erschwert, ivenn nicht gar unmöglich gemacht. Für die Neger würden daher die Arbeitsmärkte vorteilhafter sein. Man darf wohl annehmen, daß die Plantagenbesitzer eS sind, welche die Sklavenmärkte wieder haben wollen, und zwar lediglich zu ihrem Vorteil.___ Oeftemich. Landtagöwahlcn in Galizieu. Die Wahlmännerwahlen in den galizischen Landgemeinden brachten den Ruthenen einen Gewinn von 13 Randaten auf Kosten der Polen  , und zwar zumeist der klerikalkonservativen. Die Wahl von Sozialdemokraten, deren Galizien   8 in den Reichsrat entsendet, ist bei dem schändlichen Landtagswahlrecht so gut wie ausgeschlossen. franhmcb. Der Tod eines alten Rebellen. In PariS   starb am Dienstag Henri Rochefort   im Alter von 83 Jahren; ein Mann, der eine Zeitlang eine Rolle in der Geschichte Frankreichs   gespielt hat, da er einer der gefürchtefften Journalisten war. Er betrieb die Opposition aus Neigung und frei von irgend welchen politischen Grundsätzen. Er war einer der gefährlichsten Gegner Napoleons   III. In seiner ZeitungLa Lanterne" griff er die Regierung deS Kaiserreiches in der bissigsten Weise an, die sich durch zahllose Verfolgungen an ihm zu rächen suchte. Rochefort beteiligte sich dann in feiner Weise am Kom muneaufstand und wurde dafür zu lebenslänglicher Deportation verurteilt. ES gelang ihm aber, zu entfliehen, und zunächst von der Schweiz   aus, dann nach der Amnestie wieder in Frankreich   mit seinerLanterne" und später in anderen Zeitungen die Rolle eine« journalistischen Raufboldes weiter zu spielen. Später wurde er ein Helfer Boulangers, was ihm wiederum gerichtliche Verfob gungen eintrug. Seine innere Haltlosigkeit warf ihn dann in der Dreyfusaffäre auf die Seite der Klerikalen und der Generalstabs- kamarilla, wodurch er sich selbst um alles Renommee brachte. Seine Grundsatzlosigkeit hat ihn auch niemals zu einem Verständnis des Sozialismus und der Arbeiterbewegung kommen lassen. Tie Gewaltmaßregeln gegen die Syndikalisten. Paris  , 2. Juli.  (Privattelegramm desVor- wärtS".) Die vor einigen Tagen gegen die Syndikalistenführer vorgenommenen Verhaftungen hält man für ein Mittel der Re- gierung, die Parlamcntsopposition, die gegen die Einführung der dreijährigen Dienstzeit ist, einzuschüchtern. I a u r e S wendet sich in einem Artikel derHumanite" scharf gegen die Regierung, welche die angeblichen Urheber der Flug- blätter jetzt verhaften läßt. Er erklärt unter anderem, wenn der Inhalt der verfolgten Flugblätter strafbar gewesen sein sollte, warum werden dann die Urheber derselben erst jetzt verfolgt? Und wenn die Soldatendemonstrationen mit ihnen zusammen- hängen, warum werden ihre Urheber nicht zusammen mit den militärischen Demonstranten abgeurteilt? Die Regierung wende in dem Augenblick Gewalt an. wo sie die dritte Jahresklasse durch die Einstellung der Zwanzigjährigen doch freiläßt. Interessant ist noch, daß der heute verhaftete KonföderationS- sekretär D V eto t, der Verfasser des SoldatenhandbuchS, seiner- zeit angeklagt und von Briand   verteidigt wurde. Italien  . Drei Helden deS Jnstizpalast-Skandals wiedergewählt. Rom  , den 30. Juni 1S13. Vckn den vier Abgeordneten, die nach dem Votum über den Justizpalast derartig kompromittiert dw standen, daß sie ihr Mandat niederlegen mußten, sind gestern drei. nämlich Guaraccino, Abignente und Mosca, wiedergewählt worden, davon der letzte nur mit wenigen Stimmen Mehrheit. Wider Er- warten ist der Abgeordnete Luzzatto, gerade der am wenigsten kompromittierte, von den vieren, nicht wiedergewählt worden, sondern an seiner Stelle der liberale Gegner. Daß der Wahlkreis Luzzattos eS mit der Ablehnung seines Abgeordneten ernst meinte, geht aus der Tatsache hervor, daß er nur 43 Stimmen erhielt. Gestern fanden auch in Trapani   Ersatzwahlen statt, bei denen der unvermeidliche Nasi mit 2162 Stimmen gewählt wurde. Der sozialistische Gegner, Genosse Sceusa, erhielt 526 Stimmen-. Hus der Partei. Aus den Organisationen. In Düsseldorf   wurde am Sonntag und Montag der Bezirkstag für den Niederrhein   abgehalten. Dem Vorstanosbericht ist zn entnehmen, daß im abgelaufenen Geschäfts- jähr die Zahl der organisierten Parteigenossen um 15 abnahm. die der Parteigenossinnen'dagegen um 473 stieg. Die Gesamt- zahl der organisierten Genossen des Bezirks betrug am 31. März d. I. 41 390, darunter 6860 weibliche. Die Jugendbewegung im Bezirk hatte trotz der behördlichen rigorosen Unterdrückungsversuche immerhin noch einen Erfolg von 1500 weiteren Abonnenten der Arbeiter-Jugeno". Im Bezirk sind 204 sozialdemokratische Ge- meindevertreter tätig, davon 144 in 22 Stadtgemeinden und 60 in 25 Landgemeinden. Nach Erledigung des Geschäftsberichts re- ferierte Neichstagsabgeordneter Genosse Ouarck über die Woh- nungs- und Verkehrspolitik in den Gemeinden. Nach erfolgter Aussprache über die Mißstände auf diesem Gebiet und über die zu ergreifenden Maßnahmen wurde über die preußischen Land- tagswahlen und über den Massenstreik lebhaft diskutiert. Genosse Berten-Düsseldorf hielt anstelle des verhinderten Genossen Haber- land das einleitende Referat. Einstimmig wurde nachstehende Resolution angenommen: Der Ausfall der letzten Wahlen zum preußischen Landtag hat aufs neue belviesen, daß die Erringung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts für Preußen eine unbedingte Notwendigkeit ist. Der Niederrheinische Parteitag der Sozialoemokratie erklärt, daß die bisher im Kampfe um das Wahlrecht in Preußen angewandten Mittel nicht zur Durch- führung der proletarischen Wahlrcchtsforderung ausreichen und einer Ergänzung bedürfen. Der Parteitag erblickt in der stärkeren Heranziehung der Massen zum Kampfe, der erforder- lichenfalls bis zum politischen Massenstreik gesteigert werden muß, das gegebene Mittel zur Fortführung des Wahlrechts- kampfes. Nur dauernde Auftlärung und organisatorische Er- ziehung kann das notwendige Interesse der Massen wecken und damit einen Erfolg des Kampfes vorbereiten. Der Nieder- rheinisch« Parteitag richtet daher an den Parteivorstand das Ersuchen, mit der Generalkommission der Gewerkschaften Deutsch- lands in Verbindung zu treten, um eine die Propagierung deS Massenstreiks bezweckenoe Entschließung dem allgemeinen Partei- tag vorlegen zu können." Im Reichstagswahlkreise Eschwege-Schmalkalden- Witzenhausen, der im Reichstag durch den Genossen Thöne vertreten wird, entwickelt sich infolge der ziemlich traurigen Er- werbsverhältnisse die Zugehörigkeit zur Parteiorganisation ziem- lich langsam. Etwa 1200 ständig zahlende Mitglieder sind im Kreise vorhanden. Die Zahl der Abonnenten. auf daS Parteiblatt ist etwas höher. Zehn Parteifilialen wurden im letzten Geschäfts- jähr neu gegründet. Besonders große Aufwendungen' hat die Parteileitung des Kreises für die systematische Aufklärung ge- macht. Die Generalversammlung des 16. hannoverschen Wahl k r e i s e s fand am Sonntag in Lüneburg   statt. Aus dem Ge schäftsbericht sei folgendes erwähnt: Die Mitglicderzahl hat sich gegen das Vorjahr um etwas über 100 gehoben. Es sind gegen- wärtig in 57(47) Ortschaften 1212(1116) männliche und 109(101) werbliche, also zusammen 1321 Mitglieder vorhanden; gcwerkschaft- lich organisierte Arbeiter hingegen etwa 3000. Auch die Presse, dasVolksblätt", hat einen erfteulichen Fortschritt zu verzeichnen. Die BildnngSarbeit in Thüringen  . Die BildungsauSschuß für Thüringen  (Sitz Erfurt  ) kann für da? verflossene Geschäftsjahr eine erfreuliche Belebung der Bildungsarbeit im Bezirke feststellen. Dem Bildungsausschuß sind 15 Wahlkreise angeschlossen, drei in Preußen, zwölf in den kleineren angrenzenden thüringischen Staate». Es bestehen 15 Kreis- und 52 Ortsbildungsausschüsse. Von den den Bildungsausschüssen über- sandten Fragebogen sind leider nur 34 beantwortet worden, so daß sich ein lückenloses Bild der geleisteten BUdungsarbeit nicht geben läßt. Aber schon daS vorliegende Material läßt ernstes Streben erkennen. Der Gesamtetat in den 34 Orten belicf sich auf 36 945,24 M. An Zu« schüssen haben die Ausschüsse 7011,45 M. erhalten. Nur in einer Gemeinde wurden aus öffentlichen Mitteln 200 M. bewilligt, sonst sind die Zuschüsse von A r b ei t e r o rg a n is a t t o n en auf- gebracht worden. Das Hauptinteresse wurde der wissenschaftlichen Fortbildung der Arbeiterschaft zugewendet. Im ganzen sind in Thüringen   in der Berichtszeit 35 Vortragskurse abgehalten worden, dazu kommen 51 wissenschaftliche Einzelvorträge und 67 künstlerische Veranstaltungen. Ausstellungen von künstlerischem Wandschmuck und Jugendliteratur wurden in 15 Orten veranstaltet. In 24 Orten ist das Bibliothekswesen zentralisiert, in 7 Orten gibt eS noch 11 Einzel- bibliotheken; eine Anzahl Orte besitzt leider noch keine Bücherei. Zur Jugendbewegung unterhalten die Bildungsausschüsse gute Be< zichungen; im allgemeinen hat sich aber die Auffassung bewährt. daß die Jugendbewegung von besonderen Ausschüssen gepflegt werden müsse._ Hirn Industrie und Kandel  . Krupp. Nach dem Jahresbericht der Essener   Handelskammer umfaßt die Friedr. Krupp A.-G. die Gußstahlfabrik in Essen   mit den Schieß- Plätzen in Meppen  , Tangerhütte   und Essen, sowie den Außen- Verwaltungen der Kohlenzechen: Ver. Sälzer und Neuack in Essen, Hannover   und Hannibal m Hordel bei Bochum  , zahlreiche Eisen- eingruben in Deutschland   und Bereiligung an Eisensteingruben bei Bilbao   in Nord-Spanien  . Ferner die mittelrheinischen Hüttenwerke Mülhofenerhütte bei EngerS  (Hochofenanlage), Hermannshütte bei Neuwied  (Hochofenanlage), Saynerhütte bei-Sayn  (Eisengießerei und Maschinenfabrik), eine Reederei in Rotterdam   mit eigenen See- dampfern für Erztransport, die Friedrich-Alfred-Hütte' in Rhein- hausen-Friemersheim, das Stahlwerk Annen   in Annen  , Westfalen  , das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau   und die Germaniawzrst ia Kiel-Gaarden. Auf der Gußstahlfabrik waren im Jahre 1912 in den etwa 60 Betrieben in Tätigkeit: etwa 7700 Werkzeug- und Arbeits- Maschinen, 16 Walzwerke, 164 Dampfhämmer von 100 bis 10000 Kilogramm Fallgewicht, 139 hydraulische Pressen, 639 Dampf- Maschinen von 2 bis 7000 Pferdestärken, 3392 Elektromotoren von zusammen 62 565 Pferdestärken. Hebe-, Transport- und Verlade- Vorrichtungen bis zu 150 000 Kilogramm Tragfähigkeit. Die Kohlen« örderung aus den eigenen Zechen betrug im Jahre 1912 ins- gesamt 2 714 770 Tonnen. Der Gesamtverbrauch der Kruppschen Werke, soweit sie von der Gußstahlfabrik versorgt wurden, betrug 1912 an Kohlen 1 890 826 Tonnen, an KokS 1 268 244 Tonnen, an Briketts 67 069 Tonnen. Die Wasserversorgung der Gußstahlfabrik mit den dazugehörigen Kolonien und der Besitzung Hügel erfolgt durch vier getrennte Anlagen. Der Geiamtverbrauch erreichte nahezu den Wasserberbrauch der Stadt Essen a. d. Ruhr. Das Gaswerk der Gußjtahlfabrik nimmt seiner Produktion nach die 17. Stelle unter den Gasanstalten des Deutschen Reiches ein. Die 7 Elektrizitätswerke der Gußstahlfabrik in Essen speisen 2897 Bogen- lampen, 36 412 Glühlampen und 3417 Elektromotoren. Zur Bermittclung des Verkehrs auf der Gußstahlfabrik in Essen  dienen u. a. ein normalspuriges Eisenbahnnetz mit direktem GleiS- anschluß an die Stationen der Staatsbahn: Essen Hauptbahnhof, Essen-Nord und Bergeborbeck   mit etwa 91 Kilometer Gleis, 19 Tender-Lokomotiven und 952 Wagen; ferner ein schmalspuriges Eisenbahnnetz mit etwa 60,36 Kilometer Gleis, 37 Lokomotiven und 1586 Wagen. Das Telegraphennetz der Gußstahlfabrik in Essen  enthält 17 Stationen mit 29 Morse- Apparaten und 90 Kilo- meter Leitung und ist in Verbindung mit dem kaiserlichen Tele- graphenamt. In den Kruppschen Werken waren nach einer Zählung vom 1. April dZ. Is. insgesamt 76983 Personen beschäftigt. Ausfuhrprämien im Kohlensyndikat. DaS rheinisch-westfälische Kohlensyndikat will zur Unterstützung des daniederliegenden Export- Marktes die Ausfuhrvergütung wieder einführen. Durch die Ab- rechnungsstelle für Ausfuhrvergütung in Düsseldorf   wird den Ab- nehmern mitgeteilt, daß das Syndikat am 1. Oktober 1913 eine Bonifikation von 1,50 M. pro Tonne für Syndikatsbrcnnstoff ge­währen wird, wenn dieser nachgewiesenermaßen gebraucht ist, um Eisenbahnmaterial für den Export zu fabrizieren. Keichztzoseristswshle». In zwei Wahlkreisen fand am Mittwoch eine Reichstags- ersatzwahl statt. In Z auch°B elzig und in Salz- wedel-Gardelegen. In Zauch-Belzig  muhte eine Ersatzwahl stattflnden, weil das Mandat des Reichsparteilers v. O e r tz e n für ungültig erklärt werden mußte, da bei der Hauptwahl 1912 die Insassen der Lungen- Heilstätte Beelitz   nicht in die Wählerlisten eingetragen und da- durch um ihr Wahlrecht gebracht worden waren. Durch die? gesetzwidrige Versahren war es damals gelungen, dem Reichs- parteiler v. Oertzen den Sieg in die Hände zu spielen. Im Jahre 1912 waren bei der H a u p t w a h l abgegeben worden für den Sozialdemokraten. 13 367 Stimmen Reichsparteiler.. 11044 H Freisinnigen... 9 226 das Zentrum.... 56 Bei der Stichwahl war der Reichsparteller v. Oertzen mit 16 942 Stimmen gegen den sozialdemokratischen Kandidaten Ewald, der 16 652 Stimmen erhalten hatte, gewählt worden. Der kassierte Vertreter des Kreises, v. Oertzen, hat sich diesmal erst nach längerem Drängen dazu bewegen lassen, die recht unsicher gewordene Kandidatur wieder zu übernehmen. « Luckenwalde  , 2. Juli.  (Privattelegramm des Vorwärts.) Es findet zwischen unserem Genossen Ewald und dem Kon» servativen von Oertzen Stichwahl statt. Das genauere Stimmenverhältnis ist noch nicht bekannt. ltf In Gardelegen  -Salzwedel  handelte es sich di<Kmal darum, ob der ExPräsident deS preußischen Abgeordnetenhauses Jordan v. K r ö ch e r, dessen Mandat wegen Wahlbeeinfluffungen kassiert werden mußte, den Sieg davonträgt oder sein bauernbündlerisch« national- liberaler Gegenkandidat Dr. Böhme. Außer Kröcher ist von konservativer Seite auch noch ein zweiter konservativer Kan» didat, Schulze-Ritze, aufgestellt worden, dessen Wähler aber natürlich bei der Stichwahl ausnahmslos für Kröcher eintrete» werden. Bei der Hauptwahl 1912 erhielten Kröcher....... 12078 Stimmen der Bauernbündler... 10 271, der Sozialdemokrat.. 2 407 Bei der Stichwahl siegte Kröcher mit 18 465 Stimmest über den bauernbündlerischen Gegenkandidaten, der 13 411 Stimmen auf sich vereinigte.> Sozialdemokratischer Kandidat ist diesmal Genosse Karl Bcrgemann- Magdeburg. « Die heutige Nachwahl brachte folgendes Ergebnis: v. Kröchcr(Kons.).. 6 978 Stimmen Schulz-Ritze(Bund d. L.) 4 044 Boehme(Bauernb.Natl.) 10 667 Bergemann(Soz.).. 1918 Ungültig...... 18, Bis um 11 Uhr abends standen noch zwei Ortschaftest aus, die jedoch am Resultat nichts ändern. Es findet daher Stichwahl zwischen Kröcher und Boehme statt.' Letzt* ffochricbten* Eingreifen der Großmächte. London  , 2. Juli. Wie das Reutersche Bureau erfährt, hat die englische Regierung heute Mitteilungen von der bulgarischen, griechischen und serbischen   Regierung er- halten, die deren Ansichten über die gegenwärtige Krisis dar- legen. Es verlautet, daß Großmächte in Sofia  , Belgrad  und Athen   dringende Vorstellungen erheben und auf die dor- tigen Regierungen einwirken, daß sie sich nicht in einen Krieg hineindrängen lassen, fondeen den Weg für ein S ch i e d s- gericht ebnen._ Generalstreik der Bergarbeiter in Südafrika  . Johannesburg  , 2. Juli. Die ausführenden Ausschüsse deS BergarbeiterverbandeS und der Gewerkschaftsverbände haben sich einstimmig für einen Generalstreik aller Bergleute entschieden, der am Freitag beginnen soll. Auf einzelnen Gruben ist der Aus- tand schon heute erfolgt. Wse auS Pretoria   gemeldet wird, hat die Regierung beschlossen, weitere fünfhundert Mann der Garnison von Pretoria   nach dem Randgebiet zu entsenden, die Truppen werden morgen' abgehen. Fliegeravsturz. Epernay  , 2. Juli.  (W. T. B.) Der Pionierflieger B o u ch a r d- I e t stürzte mit seinem Flugzeug ab und wurde schwer ver- letzt. Sein Fahrgast Hauptmann Reh war sofort t o t.