Das Maffenstreikproblem.
VII.
Sonnabend, 5. Juli 1913.
würden, um des preußischen Wahlrechtes willen dasselbe Opfer zu Troß alledem verlangte der Staatsanwalt, die drei Angeklagten bringen. Würde aber wirklich hier oder dort eine solche Abneigung wegen wissentlichen Meineids zu verurteilen. Die Tatsache, daß vorhanden sein, dann wäre es um der Bedeutung willen, die den sich bei der Vernehmung, die bei Hoffmann ein halbes Jahr und Gewerkschaften für den Klassenkampf zukommt, um so notwendiger, bei Weichelt ein volles Jahr hinter der Drucklegung stattfand, Hoffden Gedanken des politischen Massenstreits in den Vordergrund zu mann und Weichelt nicht mehr des wahren Sachverhalte entsinnen schieben.
Der Waldenburger Meineidsprozeß.
Von Interesse ist natürlich auch die Frage, wie sich die Gewerkschaftspresse zum Massenstreikproblem stellt. Im Alles in allem: Es wäre ein Wahnwiz, zu verlangen, daß heute konnten, genügte dem Staatsanwalt, zwei ehrenwerte Männer Auch Osterroth wollte er Proletarier", dem Organ des Verbandes der Fabrik- oder morgen losgeschlagen werden solle, aber es ist politische Pflicht, reif für das Zuchthaus zu erklären. arbeiter Deutschlands , wird unter der Spizmarke„ Ein Spiel diejenigen, auf die es ankommt, an die ihnen noch zur Verfügung schuldig gesprochen wissen, obwohl sich auch nicht ein Schatten des mit dem Feuer" geschrieben: stehenden Kampfmittel zu erinnern und in ihnen die Bereitwillig- Beweises erbringen ließ, daß Osterroth eine falsche Aussage ge( Genossin Rosa Luxemburg ) hält nicht die umfassende feit zu ihrem Gebrauch um so mehr zu bestärken, als alle anderen macht hatte. Organisation und planmäßige Schulung, sondern die kühne Versuche fehlgeschlagen sind, das Ziel zu erreichen, das die Partei In einer glänzenden Verteidigungsrede des Justizrats Mamroth Initiative" für die erste Vorbedingung zur Durchführung großer selbst als das für die nächste Zeit erstrebenswerte so und so oft wurden alle Mängel der Anklage, alle trüben Charakterzüge KöhMassenaktionen". Die unorganisierten Massen, ja die gegnerisch hingestellt hat." lets, alle widersinnigen Behauptungen eingehend widerlegt und organisierten Schichten werden ihr dann begeistert eerbann leisten", verkündet sie. Als Beweis führt sie den Kampf in Belgien an. insbesondere betont, daß der Prozeß einen ganz scheußlichen HinterAllerdings nur, weil sie die Tatsachen nicht kennt. In Wirklichkeit haben grund hätte. Nicht Not, nicht Gerechtigkeitsgefühl, nicht edle Motive in Belgien die Unorganisierten nur in bestimmten Bezirken und aus hätten den Kronzeugen Köhler zu seiner Denunziation gebracht, ganz besonderen Verhältnissen heraus an dem Stampfe teilgesondern Kleinlicher Haß, üble Intrige, schändliche Rachsucht hätten nommen. Im ganzen blämischen Teil Belgiens war die Beteiligung Vor dem Schwurgericht zu Schweidnih wurden bekanntlich ihn zu seiner Anzeige veranlaßt. Er sei das Werkzeug gewesen; der Unorganisierten fast gleich Null. Und zu der Behauptung am Mittwoch die Genossen Hoffmann und weichelt zu einem Hintermänner hätten ihn gefügig gemacht und seine falschen, den von der begeisterten Heerfolge der gegnerisch Organisierten liefert Jahr und sechs Monaten und einem Jahr und drei Monaten Zucht- Tatsachen ins Gesicht schlagenden Behauptungen hätten dem Staatsdie geradezu fanatisme Betämpfung des Gehaus verurteilt. Genosse Osterroth wurde freigesprochen. Die anwalt genügt, Ehrenmänner zu verhaften und auf Monate hinter neralstreits durch die christlichen Gewerkschaften in Belgien einen sprechenden Beitrag. Vor allem aber, Anklage lautete bei allen drei Genossen auf wissentlichen Meineid. Schloß und Riegel zu sperren. Es war ein erhebendes Moment, Ueber den Prozeß wird uns noch ausführlich geschrieben: das muß nachträglich festgestellt werden, hat gerade der Massens als Herr Mamroth ausführte, nicht die Genossen Osterroth, Weichelt streit in Belgien mit aller nur wünschenswerten Klarheit gezeigt, Der Gegenstand des Prozesses führt auf die Reichstagswahl zu- und Hoffmann hätten während der drei Tage auf der Anklagebant daß starke Organisationen die allererste Vorbedingung für einen rüd. Damals wurde im Kreise Waldenburg ein Flugblatt verbreitet, gesessen, sondern der Zeuge Köhler, dem die Trunksucht aus den wirksamen Massenstreit sind. Und dann eine straffe Disziplin. Die das schwere Angriffe gegen die Partei der niederschlesischen Gruben- Augen gucke, dem auch nicht in einem Punkte Glauben zu schenken unbedingte Unterordnung unter die in demokratisch gefügten und kapitalisten enthielt. Herr Keindorff, der Hauptmacher der gel- fei. Aber die treffliche Rede des Verteidigers Mamroth und die geleiteten Organisationen selbstgegebenen Gesetze ist eine der ersten ben Bewegung im Kreise Waldenburg, fühlte sich als Generalbevoll wirkungsvolle Rede des Rechtsanwalts Cohn, der vor allem mit Borbedingungen, nicht nur für den Erfolg, nein, schon für den mächtigter des mächtigen Fürsten von Pleß am meisten betroffen. den Drahtziehern, die hinter Köhler stehen und denen es in erster forrekten Aufmarsch moderner Massentämpfe. Planlose Butsche, Er strengte gegen den ehemaligen Oberassistenten Paul Gallasch, Linie daran lag, Osterroth, das Haupt der Waldenburger Arbeiterblutige Revolten, wilde Aufstände kann man ohne feste Organisation und ohne jede Disziplin beginnen und durchführen, mit dessen Namen das Flugblatt gezeichnet war, Klage an wegen bewegung, für immer tot zu machen, gründliche Abrechnung hielt, unter Umständen sogar erfolgreich durchführen- ein politischer formaler Beleidigung. Herr Gallasch gab in der Voruntersuchung prallten ab an den Köpfen der Geschworenen, die meist aus agrariMachtlampf in einem modernen Staat ist aber kein russisch- an, für den tatsächlichen Inhalt des Flugblattes haften zu wollen; schen Kreisen stammten. revolutionärer Putsch... Noch ein Wort schließlich zu dem Ver- er könne den Wahrheitsbeweis voll erbringen. Für die angeblich Die Verteidigung wird gegen das Urteil Revision cinlegen. fuch, für einen kommenden Massenstreit neben der absonderlichen beleidigenden Redewendungen sei er jedoch nicht verantwortlich zu Sie hofft bestimmt auf Annahme. Es sind eine Reihe formaler Theorie auch eine absonderliche Tattit auszubrüten. Dr. Frant machen, da diese nicht von ihm herrührten und ohne sein Wissen Fehler begangen worden, die zu einer Aufhebung des Urteils führen meinte in seinem Vortrage, der Massenstreit tönne eventuell auch in das Flugblatt gekommen seien. Daraufhin wurde die Unter- müssen. Die neue Beweisaufnahme muß ergeben, daß Hoffmann als fliegenbes Feuer“ ausbrechen. Vielleicht, daß z. B. im Westen eines Tages hunderttausend Bergleute nicht mehr in die Grube fabren, ſuchung gegen Gallasch eingestellt und gegen den Geschäftsführer und Weichelt ebensowenig ins Zuchthaus gehören wie der Genosse eines Tages hunderttausend Bergleute nicht mehr in die Grube fahren, der„ Schlesischen Bergwacht" Klage erhoben. Im September 1912 Ofterroth. Sie haben ihre Aussage nach bestem Wissen so abge= und, wenn sie zur Arbeit zurückgekehrt sind, es im fernen Osten zu glimmen anfängt, und dann im Norden, in der Mitte und überall, wurde Weichelt vor der Straffammer zu Waldenburg zu 50 W. geben, wie sie es mußten. Wenn die Staatsanwaltschaft ihres so daß die Herrschenden in Preußen ihrer Herrschaft nicht mehr Geldstrafe verurteilt. Faktor Hoffmann wurde in dem Prozeß als Amtes gerecht walten will, muß fie nach den Rechtsbegriffen des froh werden dürften." Das wäre der Massenstreit in Lieferungen. Zeuge vernommen und bekundete, sich nicht mehr genau entsinnen Volkes sofort ein Verfahren wegen Meineids gegen Köhler einAusdentes kann man sich so etwas schon; sagen kann man es auch, zu können, ob er das Flugblatt gesetzt und gelesen habe. Auch wisse leiten. aber machen können wir in Preußen so ein politisches Froschfeuer- er nicht, ob in der Bergwacht eine Stelle eriſtiere, wo das Dem Empfinden der Verteidigung und dem Empfinden vieler wert nicht.... Es liegt uns daran, gegen diese Art, den Kampf gegen Manuskript der Flugblätter vor der Drudlegung geprüft würde. Zeugen und Zuschauer mißfiel besonders die Art der Bedas preußische Dreiklassenwahlrecht zu befruchten", ernste Bedenken Die Partei der Grubenkapitalisten fann auf Rache. Es gelang lehrung, die der Vorsitzende den Geschworenen gab. Es auszusprechen. Damit maßen wir uns fein Bensorrecht an über die Maßnahmen der sozialdemokratischen Partei, sondern wahren und vertreten ihr, den ehemaligen Expedienten Alfred Köhler als Kronzeugen schien den Anschein zu haben, als plädiere er für ein schuldig. Die nur das Interesse der gewerkschaftlichen Organisationen, die letzten zu gewinnen. Köhler hatte es verstanden, bei der Gründung der Verteidiger, die Zeugen, und selbst Gerichtspersonen, die am EinEndes nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Folgen eines Bergwacht" das Vertrauen der Parteileitung zu gewinnen. Er gange des Saales Plaz genommen hatten, schüttelten wiederholt Stampfes tragen müßten, der, wie die Dinge nun einmal liegen, bekam eine Anstellung, ergab sich aber gar bald dem Trunk und den Kopf. Staunen erregte es geradezu, als der Genosse Osterroth blutwenig Aussicht auf Erfolg bietet. Es ist unangenehm, das be- mußte, da er sich auf verschiedentliche Vorhaltungen nicht besserte, nach den Reden der Verteidiger ums Wort bat und vom Vorsitzenden tennen zu müssen, aber es ist immer richtiger, seine Kräfte vor der im Oktober 1912 entlassen werden. Köhler ging nun zu seinen darauf hingewiesen wurde, daß er ihm das Wort nur erteilen Schlacht zu wägen als nachher. Dr. Frank meinte allerdings, gegen ehemaligen Feinden über; er wußte, daß die niederschlesischen könne, wenn er sich kurz fasse und keine Wiederholungen brächte. den Massenstreik dürfe sich nur wenden, wer einen anderen Weg zur Grubenkapitalisten die Taschen nicht zumachen, wenn einer kommt, Osterroth fonnte nur mit Mühe durchfezen, zum Worte zugelassen Erringung eines besseren Wahlrechts angeben könne. Weil das aber feiner fönne, müsse dieser Weg gegangen werden, wie steil er auch sei. der bereit ist, Ehre und Gesinnung um einen Silberling zu verZu diesem Einwurf hat Frant erst ein Recht, wenn er nachweist, daß laufen. Köhler wurde eine Stellung im Blatte der niederschlesischen Vor dem Schwurgerichtsgebäude hatten sich trotz der vorgeDer von ihm empfohlene Weg überhaupt zu dem angestrebten Ziele führt. Grubenkapitalisten versprochen, wenn er die Brüder der Bergwacht rückten Stunde Hunderte von Menschen eingefunden. Osterroth Dieser Nachweis ist aber bisher noch nicht einmal ernstlich versucht meineidig mache". Und am 31. Dezember 1912 ging Köhler zum wurde herzlich empfangen. Eine 72jährige Frau brach hilflos zuworden. Und wir bezweifeln eben, daß er zu führen ist. Der Staatsanwalt und denunzierte seinen ehemaligen Kollegen Hoff- fammen. Sie hatte drei Tage die Verhandlungen verfolgt und Massenstreit ist gewiß nicht nur ein theoretisches Problem, sondern mann wegen angeblichen Meineids. hoffte auf einen Freispruch. Nun muß sie erleben, daß ihr unbeauch eine praktisch anwendbare Waffe im Befreiungskampfe des Proletariats. Hoffmann wurde im Februar verhaftet. Im Verlauf der Vor- scholtener Sohn, der Faktor Hoffmann, ein Jahr und sechs Aber fein Gelingen ist an Vorbedingungen ge- untersuchung soll Weichelt beschworen haben, er könne sich darauf Monate ins Zuchthaus muß, wenn das Urteil aufrecht erhalten knüpft, die in dem vorliegenden Falle fast völlig fehlen. Das mag nicht mehr entsinnen, das fragliche Flugblatt geprüft und gefeßt werden sollte, und Weichelt, ebenfalls unbescholten, soll auf ein bedauerlich sein, aber es ist so. Diese Vorbedingungen werden auch durch eine Propaganda wie die zurzeit beliebte nicht geJahr und drei Monate hinter die fürchterlichen Mauern des Zuchtschaffen, sondern gehemmt. Und darin liegt nicht zulegt die realhauses. tionäre Wirkung dieser revolutionären Spielerei."
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zu werden.
So hat dieser Prozeß gewiß ein Stück häßlichster politischer Stultur gezeigt. Es sind zwei Opfer gefallen. Zwei bisher völlig unbescholtene Männer werden der Qual des Zuchthauslebens ausgeliefert und ihre bürgerliche Ehre will man ihnen auf eine lange Dauer ebenfalls nehmen. Daß sie einen wissentlichen Meineid geleistet haben, ist, auch durch die dreitägige Verhandlung nicht bewiesen worden. Gleichviel; vorläufig sind die Akten über dieses Drama geschlossen. Sie mögen den Männern die Ehre genommen in unseren Augen bleiben sie die alten, ehrlichen Kameraden auch im Zuchthauskleid.
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Der internationale Kongreẞ
zu haben. Osterroth, der sich damals in Haft befand, sagte bei seiner Vernehmung aus, nicht zu wissen, wer das Flugblatt gesezt habe, er könne auch keine Auskunft geben, ob Hoffmann und Weichelt daDie letzte Nummer der Neuen Zeit" bringt einen Artikel bei geholfen haben. Nunmehr wurden auch die Genossen Osterroth des Genossen Breitscheid über:" Die Stimmung der Masse und Weichelt in Untersuchungshaft genommen. Die Vorunter und der Massenstreit". Breitscheid geht auf einen in der vorher suchung baute sich ausschließlich auf die Angaben des Köhler auf, gehenden Nummer der Neuen Zeit" abgedruckten und auch in der behauptete, Weichelt und Hoffmann hätten mit ihm das Flugdieser Uebersicht mehrfach erwähnten Artikel des Genossen Meer feld Köln ein. Dieser ist ein Gegner des politischen Massen- blatt während der Nacht gesetzt. Sie wären zum Schweigen verstreits und spricht von einer gewissen Verbürgerlichung" innerhalb pflichtet worden; Osterroth habe die Direktiven zum Drucken geunferer Partei. Nachdem sich Breitscheid mit dieser Auffassung geben und auch die Sezer gekannt. Meerfelds auseinandergesetzt hat, schreibt er: Nach viermonatiger Untersuchungshaft begann am 30. Juni haben Aber Meerfeld sagt, die Zeit für den politischen Massenstreit in Schweidniß die Verhandlung gegen die drei Genossen. fei in Deutschland vorüber. Das ist richtig, wenn man den MassenEs steht heute fest, daß während der Beweisaufnahme die Anstreit als eine Art von Putsch auffaßt; es ist unrichtig, wenn man ihn als eine von dem Streit im gewöhnlichen Sinne nur durch klage der Staatsanwaltschaft völlig in nichts zusammengebrochen den Umfang und den Zwed verschiedene Form des proletarischen ist. Der Kronzeuge Köhler verwickelte sich in so viel WiderKampfes behandelt. Nur in jenem Falle ist die ausgebaute Orga- fprüche, daß selbst der Staatsanwalt ihn fallen ließ und sich lediglich nisation ein Hemmnis, in diesem aber ist sie ein gewaltiger Vorteil, auf Indizienbeweise stüßen mußte. Köhler hatte bei seiner dann aber nicht, ob es noch Zeit ist, dieses Kampfmittel anzu- gegeben. Die Beweisaufnahme hat aber ergeben, daß das wenden, sondern ob wir schon imstande sind, zu dieser Waffe zu Manuskript durch die Hände Rabolds in die Seßerei gelangte. London , 2. Juli 1913.( Eig. Ber.) greifen. Rabold hat das Manuskript auch der letzten Feilung unterzogen. biederen Deutschen mit seiner Frau, der uns vertraulich mitteilte, Wir trafen einmal auf einem internationalen Kongreß einen Niemand kann diese Frage mit ehrlichem Gewissen bejahen. Und wohl alle, die fich grundsäßlich für den Massenstreit um das Osterroth, zwei Maschinensezer, Rabold und das Schreibmaschinen- daß er schon seit Jahren seine Ferien auf die ökonomischste und preußische Wahlrecht aussprechen, betonen mit Nachdrud, daß es fräulein stellten übereinstimmend fest, daß das Manuskript auf angenehmite Weise auf internationalen Kongressen zubrächte. Auf einer langen und systematischen Vorarbeit bedarf, ehe wir die der Schreibmaschine hergestellt worden sei. Der Kronzeuge Köhler irgendeine Weise wußte er sich Mitgliedstarten zu einem der Schlacht magen können. Zu der Vorarbeit aber gehört es, die Auf- behauptete jedoch unter seinem Eid, das Manuskript sei handschrift zahlreichen internationalen Kongresse zu verschaffen, wo er und merksamkeit der Massen immer wieder auf dieses Ziel zu lenken, lich verfertigt worden. Drei weitere Zeugen stellten unzweideutig feine Gemahlin dann unentgeltlich alle die Feierlichkeiten und ihnen die Notwendigkeit der politischen und der gewerkschaftlichen fest, daß Köhler von 1912 zu 1913 wiederholt zu ihnen gesagt Schmäuse mitmachen konnte. Ob dieses Pärchen auf dem in dieser Woche in London tagenden internationalen Kongreß zur Bemachen und sie zu einer Diskussion über die in dem Kampfe zu fämpfung des Mädchenhandels anwesend ist, bermögen wir nicht zu beobachtende Tattit zu veranlassen. Meerfeld hat durchaus recht: sagen. Wenn die beiden nicht hier sind, so haben sie etwas verman soll die Situation und die Stimmung der Arbeiterschaft nicht paßt. Denn diese Veranstaltung ist wohl das letzte Wort in nach einzelnen Versammlungen in den großen Städten beurteilen, Kongreßannehmlichkeiten. Es vergeht kein Tag, an dem nicht zivei man soll die Schwierigkeiten nicht unterschäßen, die besonders in oder drei Schmäuse oder Ausflüge stattfinden, und die Zahl der der Streifmüdigkeit der Bergarbeiter liegen, und man soll nicht Köhler blieb troh wiederholter Hinweise auf seinen Eid dabei, hohen Herrschaften, denen man hier die Hand drücken kann, ist leichtsinnig über die Tatsache hinweggleiten, daß zahlreiche Arbeiter feine derartige Aeußerung zu den Zeugen getan zu haben. Als der Region. Zwischen den Vergnügungen finden dann die Debatten heute in Organiaſtionen stehen, die es nicht nur ablehnen, mit uns Aronzeuge Köhler schließlich noch behauptete, der Geschäftsführer statt, in denen das Heer der Pfarrer, das erschienen ist, die sorggemeinsame Sache zu machen, sondern bereit sind, uns in den des Konsumvereins, Genosse Tittel, sei während des Sekens zu- fältig präparierten Moralpredigten los werden kann. Der ganze Rüden zu fallen. Aber der Schluß darf nun nicht lauten: Also verzichten wir, sondern vielmehr: Also haben wir gemal gegen gewesen, und zwar von neun Uhr abends bis drei Uhr früh, ongreß ist pfäffisch verseucht und wenn sich die klare menschliche Vernunft einmal zu Worte meldet, wird sie sogleich durch Füßetige Anstrengungen zu machen, um die Situation Tittel aber auf das bestimmteste bestritt, sich länger als eine halbe trampeln unterdrückt. zu unseren Gunsten zu verschieben. Stunde in der Setzerei aufgehalten zu haben, versuchte Köhler seine Wir hatten uns heute( Mittwoch) in das Kongreßlokal begeben, Man wendet von gewerkschaftlicher Seite ein, die Propagierung wahrheitswidrigen Behauptungen zu bekräftigen. Er gab an, Tittel weil das Programm angab, daß die sozialen und wirtschaftlichen des Massenstreits störe die stetige Fortentwicklung der Verbände habe damals noch nicht in der Druckerei gewohnt, sondern in Gottes- Ursachen des Mädchenhandels diskutiert werden würden. Hier, ad mache die Massen topfscheu. Diese Bedenken verdienen sicher- berg, und er habe damals nicht nach Hause fahren können, und dachten wir, wird man doch endlich etwas anderes zu hören belich ernſteſte Prüfung. Fürs erste aber möchte ich annehmen, daß habe deshalb in Neusalzbrunn, dem Drudort, bei einem Bekannten, fommen als moralische Entrüstungsrufe und pompöse Keden über sie start übertrieben sind. Es hat den Gewerkschaften nicht ge- übernachtet. Tittel stellte fest, daß er schon seit Dezember 1911 in die Wirkung des letzten Bflästerchens für die Symptome des Uebels. Anfänglich nahm die Debatte einen trostlosen Verlauf. haben, den Forderungen ihrer Mitglieder durch einen Streit Nach. Reusalzbrunn wohne, also damals gar nicht mehr nach Gottesberg Man sprach über die staatliche Ueberwachung der Stellenvermittedruck zu verleihen, wenn sie auf anderem Wege nicht verwirklicht zu fahren brauchte. Jezt machte der Verteidiger, Justizrat Ma m= lungen. Nur insofern war die Diskussion von Interesse, als sie werden könnten. Ja, wir sehen, wie heute immer mehr Verbände roth auf die fortgesetzten, haarsträubenden Widersprüche des Köh- die Hoffnungslosigkeit der symptomatischen Behandlung dieser sobon Angestellten, einer Schicht also, bei der das proletarische Klaffen- ler aufmerksam und beantragte, Köhlers widersprechende Aussagen zialen Krankheit aufdecte. Es wurde nämlich von verschiedenen bewußtsein erst unvollkommen ausgebildet ist, offen ihre prinzipielle au protokollieren. Sonderbarerweise lehnte der Vorsitzende diesen Seiten darauf hingewiesen, daß die zu strenge Ueberwachung der Entschlossenheit zur Arbeitsverweigerung betonen. Kann es da überaus wichtigen Antrag ab. Es kommt noch hinzu, daß alle Stellenvermittelungsbureaus nur dazu geführt habe, die Agenten eine nachteilige Wirkung haben, wenn man der Arbeiterschaft aus Beugen übereinstimmend bekundeten, Köhler sei ein notorischer der Mädchenhändler zu veranlassen, in den Zeitungen zu annoneinarbersch, fie müſſe ſich start machen, um nach Versagen aller Säufer, ein Wirtshausspettatler, ein Schürzenjäger, vor dem cieren. Wie ist nun das neue Loch in der Kloake zu verstopfen? Mittel fich ihr politisches Recht durch einen wuchtigen Niemand konnte darauf eine gescheite Antwort geben. Eine franSchlag auf wirtschaftlichem Gebiet zu ertrogen? Es ist doch wohl selbst am hellen Tage die weiblichen Angestellten der Bergivacht" zösische Baronesse stand auf und konstatierte das obige& aftunt nicht anzunehmen, daß dieselben Leute, die bereit sind, um einige feine Ruhe hatten, so sehr stellte er ihnen nach mit unsittlichen unter einem großen Aufwand von moralischer Entrüstung, und als Pfennige Lohnerhöhung zu kämpfen und zu darben, sich scheuen Anträgen. sie sich vergewissert hatte, daß wir eine Gänsehaut bekommen
oder fagen wir vorsichtiger, fie tann es sein. Die Frage lautet Anzeige befundet, Ofterroth habe das Manuskript an Weichelt ab zur Bekämpfung des Mädchenhandels.
„ Ich mache die Brüder von der Bergwacht noch meineidig; mir sind von der Keindorffpartei 1500 M. Belohnung ver= sprochen worden."