Selig find, die reinen Herzens find. badhte man ben Namen der Firma auf mnemotechnischem Wege in mit Entziehung der warmen Koft aufgebrummt. Irte
Gine wahre Geschichte.
In einem rheinischen Städtchen befindet sich unter dem Namen Concordia- Haus" eine Anstalt, in der junge protestantische Männer für die schweren, aber gottwohlgefälligen Berufe von Waisenhaus bätern, Herbergsvätern und Missionsgehilfen ausgebildet werden. Aus dem Waisenhause, das dieser Anstalt angegliedert ist, ging ein Mann Herbor, der später viele Reichtümer sammelte und Albert Runge hieß.
Dieser Mann ftarb.
Und weil er keine Beibeserben hinterließ, vermachte er dem Concordia- Hause" für die guten Lehren, die es ihm mit auf den mühsamen Lebensweg gegeben hatte und die in flingende Münze umzusehen er mit feltenem Erfolge bestrebt gewesen war, aus Dankbarkeit sein ganzes Vermögen im Betrage von etwa Dreimalhunderttausend Mart. Laut testamentarischer Bestimmung sollte das Geld unter dem Namen„ Albert- Runge- Stiftung" im Kampfe gegen die überhandnehmende Schmuzlitertaur verwendet werden, dergestalt, daß das„ Concordia- Haus" eine Verlagsanstalt für religiöse Unterhaltungs- und Erbauungsleftüre einrichtet.
Das geschah.
Weil nun das alte, ehrwürdige„ Concordia- Haus", deffen Brofektorat seit langen Jahren ein Mitglied eines Königlichen Hauses inne hatte, in den Kreisen, die als Hauptkonsumenten der neuen Verlagserscheinungen in erster Linie in Betracht zu kommen pflegen, einen guten Klang besitzt und aufs Vorteilhaftefte eingeführt ist, wollte der umfichtige Verwaltungsrat aus Reklamerüd sichten den Namen„ Concordia- Haus" bei Benennung der neuen Firma nicht missen. Deshalb nannte man das Verlagsgeschäft:
.Albert- Runge- Stiftung Concordia- Haus".
Tum machte der erste Borfizende des evangelischen Männerund Jünglingsvereins, der als stimmberechtigtes Mitglied der Verwaltungsratssigung beiwohnte, den leicht verständlichen und höchst Lobenswerten Vorschlag, man möge den langen und umständlichen Namen der Firma nach berühmten Vorbildern auf ein kurzes, recht prägnantes Renn oder Schlagwort tonzentrieren. Durch diese be
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Montag, den 7. Juli 1913.
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währte wenn auch schon längst nicht mehr originele-Art ge der deutschen Sprache fo fehr geläufig waren, 48 Stunden Karzer die Köpfe derer, auf die man es abgesehen hatte, bequem einzu Das war eine durchaus ungerechte Strafe. hämmern und die Erzeugnisse der Firma populär zu machen. Die Albert- Runge- Stiftung, Concordia- Haus" hätte ihm eine Gleichfalls nach berühmten Mustern, wie z. B. Hapag "," Delag", Tantieme in Gestalt einer lebenslänglichen Rente zahlen müssen, Jba" u. a. m., wählte der Verwaltungsrat als Mertwort die an- weil er nicht bloß das Unternehmen gerettet hat, sondern die ganze einander gereihten Anfangsbuchstaben der neuen Firma. Gattung.
In der Sizung erhob sich keine einzige Stimme dagegen. Der Die Rettung des hohen Protektors läßt sich überhaupt nicht in Name der Firma, sowie das Merkwort, das gleichsam als Banner bar ausbrüden. Da würde selbst die komplizierteste Berechnung R. M. den neuen Verlagserscheinungen fiegverheißend voranflattern glatt bersagen. sollte, wurde unbeanstandet handelsgerichtlich eingetragen. Ebenso unbeanstandet wurde Firma und Merkwort bei der Handelskammer registriert. Und auch das Postamt, wo das Bannerwort als Telegrammadresse angemeldet wurde, fand nichts Auffälliges daran, was Anlaß zu Einwendungen hätte geben können.
Verftändnisvolle Richter.
Frau Justitia tann auch milde sein. Nicht immer werden Ure teile gefällt, die die Arbeiterschaft als äußerst hart empfinden muß. Wenn man bei den Mitgliedern des Verwaltungsrates, an Ein besonders mildes Urteil fällte dieser Tage das Schöffengericht deffen Spize ein Geistlicher steht, absolute Unbefangenheit des in Essen . Der Unterprimaner Hermann Balz war ange findlichen Gemüts und eine geradezu strafbare Unkenntnis der lagt, in der Nacht zum 4. Februar d. J. in einem Eisenbahnabteil charakteristischen Worte unserer Umgangssprache billigerweise vor der 1. Klasse sämtliche Polster in mutwilliger Ab. aussehen muß, so dürfte das bei den rein weltlichen Instanzen, sicht zerschnitten und vollständig unbrauchbar gemacht zu durch die das Bannerwort gehen mußte, wohl weniger der Fall ben. Der Angeklagte behauptete, bei Begehung der Tat finnsein. Daß keine der in Betracht kommenden Instanzen sich für los betrunten gewesen zu sein und sich auf nichts mehr beverpflichtet hielt, den Verwaltungsrat hinreichend aufzuklären, mag finnen zu können. Wie erwiesen wurde, hatte der junge Mann vor daher rühren, daß die betreffenden Beamten mit Recht glaubten: Begehung der Tat start gezecht. Eine sinnlose Trunkenheit hat Was Gott , also auch seine irdischen Stellvertreter tun, ist wohl aber keiner der Zeugen an ihm wahrgenommen. Das Schöffen getan. Außerdem soll man nicht vergessen, daß die, Anstalt unter gericht hielt die Behauptung des Angeklagten nicht für widerlegt hohem Protektorat steht. Kennt man jede einzelne Schrulle hoher und war der Meinung, daß der Unterprimaner die Tat in einem, Herren? die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustande begangen Wie denn aber nun, wenn vom geistlichen Vorsitzenden des hat. Unter Anwendung des§ 51 des Strafgesetzbuches erfolgte die Verwaltungsrates bis herab zum fleinen Bofteleben lediglich Mangel Freisprechung des Angeklagten. an ehrlichem Mannesmut die alleinige Ursache war, eine aus Wir haben gegen den Freispruch prinzipiell durchaus nichts reichende Sachkenntnis zu leugnen? Die Folgen sind nicht auszu-| einzuwenden, denn ein betrunkener Mensch ist seiner Sinne nicht mächtig und daher für seine Handlungen nur bedingt berantwort lich. Wie kommt es aber, daß bei Angehörigen der besitzenden Klassen in der Trunkenheit fast stets die freie Willensbestimmung ausgeschlossen ist, während in Urteilen gegen betrunkene Arbeiter der§ 51 gar nicht zu existieren scheint, vielmehr in ähnlich gelagerten Fällen neben der Strafe noch auf Ueberweisung des Jugendlichen in die 8wangsfürsorge erkannt wird.
benten.
Jedenfalls ist es jammerschade, daß ein noch schulpflichtiger Bögling des„ Concordia- Waisenhauses", der wegen seiner schönen Handschrift im Bureau der Anstalt mit Schreibarbeiten beschäftigt wurde und das Manuskript für die Propagandabogen der neuen Firma ins Reine schreiben sollte, das Bannerwort entdeckte". Er erhielt vom Hausvater dafür, daß ihm die volkstümlichen Ausbrüde Mittwoch, den 9. Juli, abends 8 Uhr,
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