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Nr. 17!. 30. ZahlMg. Mick" Kerlim Dslktli». Dienstag 8. Juli l9!3. vom Vreiklzslevvshli�te« Äez LemeinöeMahIssctztz. Die ist« der Gemeindewähler Berlins   ist für ISIS. wie alljährlich, dum Wahlbureau bc-S Viagistrats neu aufgestellt worden. Sie wird, damit sie kontrolliert und nötigenfall» berichtigt werden kann, in der Zeit vom 15. bis 30. Juli öffentlich ausliegen. Für die Dtadtverordnetenwahlen, die der diesjährige Herbst uns bringt, hat sie als Grundlage zu dienen. Bei der Aufstellung der Gemeindewählerliste mußten auch die drei Wählerklasfen nach der Steuerleistung neu abgegrenzt werden. Die Summe aller dabei zu berücksichtigenden Steuern ist diesmal geringer als im vorigen und im vorvorigen Jahr: sie beträgt 70 787 433,73 M. für 1913, gegenüber 71 844 248.83 N. für 1013 und 75 785 709,06 M. für 1911. Gegen 1913 ist ein Rückgang um mehr als 1 Million Mark zu ver- zeichnen, und der Rückgang gegen 1911 stellt« sich auf nahezu 5 Millionen Mark. Dementsprechend hat auch der Durchschnitt der Sieuerleistung sich weiter verringert: pro Steuerzahler ergeben sich diesmal rund 1§6,86 M.('genau; 186 M. SS1*/,«, PfO, gegenüber rund 130,01 M. in 1912 und rund 193,97 M. in 1911. Nachdem eine Reihe von Jahren hindurch bis 1911 die Summe der Steuern und der Durchschnitt pro Steuerzahler ziemlich ununter- brachen gestiegen waren, ist es in den Jahlen 1913 und 1913 zu einem recht merklichen Rückgange gekommen. Die Berechnung de« Durchschnitts wird ausgeführt, weil das in Berlin   für die Klassen. einteilung geltende Verfahren darauf fußt. Alle diejenigen Wahl' berechtigten, deren Steuerleistung den Durchschnitt nicht überschreitet, werden der dritten Wählerklasse zugeteilt. Zu ihr gehören, wie bekannt, regelmäßig über neun Zehntel aller Ge. meindewähler Berlins  . Für 1313 sind die Wählsrzahlen noch nicht bekannt; der Magistrat wird sie im Herbst den Stadtverordneten zur Kenntnisnahme austeilen. Da für 1912 eine Bekanntgabe der Zahlen bisher nicht erfolgt ist, so muß man noch auf 1911 zurück- greifen. Im Jahre 1911 hatte Berlin   überhaupt 394 629 Ge- meindewähler. davon gehörten zur dritten Klasse 361 669 Wähler, die sich aus 48 Wahlbezirks verteilten. Mehr als neun Zehntel aller Gemeindewähler haben hiernach nur ein Drittel aller Stadtverordnetenmandate zu vergeben. Die anderen zwei Drittel der Mandats bleiben den Wählern der zweiten und der ersten Klasse überlassen, die knapp ein Zehntel der gesamten Wählerzahl sind. Diese beiden Klassen werden nach dem in Berlin   geltenden Ver- fahren so gegen einander abgegrenzt, daß die zweit« Klasse im ganzen dieselbe Steuerleistung aufbringt wie die erst« Klasse. Auch hierbei ergibt sich noch ein Gegensatz, der an Schroff. heil gleichfalls nichts zu wünschen übrig läßt. Regelmäßig genügt für die erste Klaffe zur Aufbringung der ihr zukommenden Steuer- leistung schon ein winziges Häuflein allerreichster Steuerzahler. Nach der Wählerliste von 1913 umfaßt die zweite Klaffe die Wähler, die mit Steuerbsträgen von 186.86 his unter 7480.08 M. verzeichnet sind. Erst mit einem Steuerbetrag von 7430.03 M. gehört man zu den auserlesenen Erstklassigen, während hierzu im vorigen Jahr nur 6601,40 M., im vorvorigen aber 7834 M. erforderlich waren. Im Jahre 1911 bestand die zweite Klaffe auS 32 126 Wählern, die erste Klaffe nur au- 834 Wählern. Gegenüber diesen 831 Wählern der ersten Klasse, die allein ein Drittel aller Ttadtverordnetenmandate zu vergeben hatten, standen mit gleichfalls nur einem Drittel der Stadlperordneten. Mandat» jene 361 669 Wähler der dritten Klaffe. Durchschnittlich holte jeder Wähler der ersten Klasse 435 mal so vielWahlrecht wie jederWähIer der drittenAIasse. Diese Gegensätze der Wählerklassen haben sich im Laufe der Zeit immer schärfer herausgebildet, und sie werden sich auch in 1913 nicht gemildert haben. Da« die Gelbsäcke bevorrechtende Drei- klassensystem de« GemeindeivahlrechtS sichert in Berlin   der bürgerlichen Älajjo zwei Drittel de« Stadtparlamcnts und gewährt dem Freisinn in der Kommunalverwaltung ein« Macht, die in argem Mißverhältnis zu seiner sonstigen Unbedeulendheit steht. Um so mehr muß darauf hingearbeitet werden, daß wenigsten« in der d r i t t e n K l a s s» die das a r b« i t e n d» Volk als ihre Hauptmacht in sich schließt, die S o z i a l d e m o kr>a t i« Allein- Herrscherin wird. Jetzt gilt eS zunächst, sich um die Wählerlist« zu kümmern, damit die etwa nötigen Berichtigungen und Er- gänzungen beantragt werden können. Wer nicht in der-Wählerliste steht und die nachträgliche Aumahme zu fordern versäumt, büßt sein Wahlrecht ein.__ partci- Hncfekgenbeitcn* Die Stichwahl in Jttteröog-Luckeuwatde findet nicht am l2. Juli, sondern schon am Freitag, den U. Juli. statt. Man geht wohl kaum fehl, Wskh man annimmt, daß der erstgenannte Termin in der Oeffentlichkeit bekannt gemacht wurde, um durch die jetzt erfolgte osfiziells Bekanntgabe des Wahltage» Verwirrung in die Wählerschaft zu bringen. Wir bitten deshalb die Genoffen, nun erst recht dafür Sorge zu tragen, daß sich am Freitag, den 11.li. lein in Verlin arbeitender Wähler seiner Wahlpflicht entzieht. Gleichzeitig machon wir auf die am Mittwochabend S Uhr. in den Jndustrie-Festsälen. Beuthstr. 21. stattfindende Wähler- Versammlung aufmerksam, in welcher der LandtagSabgeordneto Heinrich Ströbel   über:Der Kampf gegen den schwarz. blauen Block".reden wird. Brandenburger   Provinzialsekretariat. Lindenstr. 69. Tel.: Moritzplatz S02Z. «*«#. 3. Zuteilung. Mittwock. den 9. Juli, abend« 6ti K-nzack. Keibelstraße 39. g-mcinsmnrr Kchm?dt R-ichStagsabgeordnelen Genossen Robert Friedrichsfelde. Mittwoch, den 9. d. Mi«., abend« 8'/, Uhr: gemeinsamer Zohlaiend bei Haberland. Wilhelmstraße 38. TageZ. ange�egmheiten Genossin Anna Matschk». i. Parlet- M-rienfelde. Mittwoch, den 0. Juli, abends 8'/. Uhr. Mit- aliederversammlung de« Wahlverems bei Schuster, Kirckistraße. Tagesordnung:.Die Aufgaben der Gegenwart". Referent: G-nosie Etvald-Tempelhof. 1 «euenÜageu«. v. Mittwoch, den 9. Juki, abends S'/z Uhr. «eneralverfammlung tM Lokal von Wünsche, Bahnhofstraße. Französisch-Buchholz  . Am Mittwoch, abends S'/a Uhr. findet im Lokal von Kähne, Berliner   Str. 39, ein gemcinschaftttcher Zahlabcnd statt. Bortrag des Genoffen Emil Dittmer über:Geschichtsauf- faffung". Tie Mitglieder werden ersucht, recht pünktlich und zahl- reich zu erscheinen. Biesdorf  . Mittwoch abend findet im Lokal von Haak unser Zahl« abend mir Vortrag statt. Trmpelhof. Die Einzelzahlabende fallen am Mittwoch aus. Dafür findet ein gemeinschaftlicher Zablobend imWilhelm«- garten" statt. Schmargendorf  . Die nächste Mitgliederversammlung des Wahl­vereins findet am Mittwoch, den 9. Juli, im Lokal von Pötscher, Spandauer Str. 40, statt. FriedrichShagen  . Am Mittwoch, den 9. Juli, abends 8'/, Uhr, gemeinschaftlicher Zahlabend bei Witwe Lerche, Friedrichstt. 112. Auf der Tagesordnung steht unter anderem ein Vortrag deS Genossen Fritz Tornow über:.50 Jahre deutsche Sozialdemokratie." Berliner   Nacbrlcbten« TaS TheaterstückDie Schiffbrüchigen" von Eugen Brieux, das zurzeit im Deutschen  Theater zur Ausführung gelangt, soll in erster Linie dem Kampfe gegen die Syphilis und ihre furchtbaren Folgen dienen. Wenn das Stück in seiner Anlage auch nicht allen Anforde- rungen der sirengen und abstrakten Kunstregeln entspricht, so enthält es doch eme wuchtige Anklage gegen die verbrecherische Gewissenlösigkeit derer, die. vom schleichenden Gifte der Krank- heit behaftet, sich nicht scheuen, es zu verbreiten. Es ist eine Warnung für alle, die aus Unwissenheit oder unangebrachter Scham zur Verbreitung der Seuche beitragen. Es schildert in packender Weise, mit großem sittlichem Ernst und ohne jede Uebertrcibung das Elend der Unschuldigen, die durch die Schuld jener Gewissenlosen um Gesundheit und Glück betrogen werden. Aber noch mehr' enthält das Stück: es ist eine An- klage gegen die bürgerliche Geschlechts- und Ehcmdral über­haupt." Jedem Denkenden zeigt das Stück, wie diese Moral eS ist. die die Prostitution und mit ihr die Syphilis erzeugt und fortpflanzt. Es verdient aus allen diesen Gründen die Beachtung der Berliner   Arbeiterschaft. Der BezlrksbudungSauSschuß Groß-Berlin hat daher für zwei Vorstellungen eine größere Anzahl von Karten zum Ver- trieb übernommen. Diese Vorstellungen finden am Montag, den 14. Juli, abends ff1/, Uhr und Sonntag, den 20. Juli, nachmittags 4 Uhr, statt. Der Vertrieb der Karten geschieht durch die freundliche Unterstützung folgender Stellen: fiW., Oldeubnrger Str. 10, Paersch, Restauration. N., Brunnenstr. 145, Dieseler, Restauration. 0.. Stralauer Platz 1/3, Bureau deS 4. Wahlkreises, von 91 und von 47 Uhr. 80.» Engelufer 15, Horsch, Zigarrengeschäft. 8>V.. Lindenstr. 2, im Bureau des BezirkSbildungSausschusseS, Hof eine Treppe, von 9 ö Uhr.' An diesen Stellen gelangen die Karten für Monis den 14. Juli, vom Donnerstag, den 1». Jul ab zur Ausgabe. Der Preis der Plätze beträgt: für die Vorstellung am 14. Juli v,90 M.. für die Aufführung am 20. Juli 0,90 M. inkl. Garderobe und Jettel. Der Anfangstermin für die Ausgabe der Karten für die zweite Borstellung am 20. Juli wird noch bekannt ge- geben. Wir hoffen, daß die Arbeiterschaft von dieser Gelegen- heit. für wenig Geld ein gutes Theater zu besuchen, reichlich Gebrauch machen wird. Der BezirksbildungsanSschuß Groß-Berlin. Eine unangenehme Hochzeitsgratulation. Der Hausdiener Z. trat kürzlich in den Ehestand. Just an seinem Hochzeitstage, da er mit Verwandten und Freunden den Tag feierte, klopfte e« an der WohnungStür. Ein Freund öffnet» und anstatt ein mit Glückwünschen versehener Postboi« stand ein Steuer- erheher vor der Tür. um-ine Steuereinschätzung abzugeben. Diese Einschätzung hatte bereit« einen längeren Weg gemacht infolge der Wohnungsveränderung des HauSdienes«. In der alten Wohnung in der Landsberger Straße war der junge Mann nicht mehr an- getroffen worden und der Bote mit der Steuereinschätzung hatte sich an da« Polizeirevier um Auskunft gewandt. Diese« hatte angegeben, daß H. im Untersuchungsgefängnis fitze und diesen Vermerk auch auf der Rückseite der Steuereinschätzung mit dem Stempel de« 51. Polizeireviers versehe». Die Ein- schätzung wandert« nunmehr nach dem UntersuchmigSgefängmS. Z. hat aber noch nie mit dem Gefängni« Bekanntschaft gemacht, auch nicht mit dem Untersuchungsgefängnis. Au« diesem Grunde erhielt die Einschätzung den Vermerk:Im Register deS Unter- fuchungSgefängniffcS nicht auffindbar." Mit diesen Vermerken ver- sehen, wurde die Einschätzung am Hochzeitstag» in der Wohnung de« neugebackenen Ehemamro« präsentiert. Ein Glück, daß ein Freund des Z. dies« HochzeitSgratulation abnahm und daß die junge Frau zunächst von der Sache nicht« erfuhr, sonst wäre der größte Verdruß entstanden. Man fragt sich ober, wie e< möglich war, daß ein« solch« falsche Auskunft erloilt werden konnte. Das Begießen der Bäume. Der Magistrat teilt mit:.Eine Tageszeitung brachte jüngst die Anregung, die Bürgerschaft solle in der heißen, regenlosen Zeit die städtische Parkverwaltung durch Be- gietzen der Bäume vor den Häusern unterstützen; da« Auffcheuer- Walter vom Reinigen der Hausflure und Läden sei sehr gut dazu verwendbar. Es ist richtig, daß bei der schon lang« anhaltenden Trockenheit die Bäume in den Straßen Not leiden. Da« Begießen, welches überall seitens der städtischen Parkverwaltung geschieht, reickt oft nicht au«, weil die Luft zu trocken und die Verdunstung durch die Blätter zu groß ist. Da« Begießen durch die Hausbesitzer könnt« Nutzen stiften. weit» nur reine« Wasser oder wenigstens unschädliche F l ü t't i g! e i t e n an die Bauino gegossen würden. Leider wird aber an die Bäum« oft schmutzige« Wasser gegossen, welche» scharfe Lau g e o d e r �alz  « enthält, die den Bäumen schädlich sind. Alle diejenigen, welch« an dK Baumpsiege Interesse nehmen, wollen die« fteund- lichst beachten. Das größte märkische Schlangeunest ist die den Berlinern inerkwürdigerweise fast gänzlich unbekannte, nur aus einem halben Dutzend Gehöften und einer betrieb«. losen Waffermühl« bestehende Kolonie Klein- Wall zwischen Fang- schleuse und HaiigelSborg. Nur wenige versprengte oder zufällig wissende Ausflügler finden den Weg nach dieser großartigen Waldeinsamkeit. Der umfangreiche Mühlenteich, von dichtem Schilf durchzogen und von herrlichem Laubwald umgrenzt, über und über mit gelben und weißen Seerosen besät, sucht an Schönheit seinesgleichen. Schon bei den Gehöften liegen die Schlangeii träge im Sande, zeit- weise zu Dutzenden. An anderen Stellen beim Teich findet man oft 20 bis 30 Stück zu einem wirren Knäuel vereint. In der übergroßen Mehrzahl sind es Ringelnattern, darunter Exemplare von weit über Meterlänge, aber auch recht viele Kreuzottern kommen vor. Der Gei'amtbestand an Schlangen auf verhältnismäßig geringem Räume wird auf mehrere Tausend geschätzt. Obwohl die Ringelnattern durch Jnseltenvertilgung niitzlicheTiere sind, mußte n>an schließlich daran gehen, der Vermehrung Einhalt zu tun, da man hier tatsächlich überall auf das wenig angenehme Gewürm tritt. Sie dringen sogar in die Wohnungen von Klein-Wall. Trotz aller Ausrottungsversuche ist auch in diesem Sommer nicht die geringste Abnahme zu bemerken gewesen. Zudem ist die Jagd nicht ungefährlich, weil man dabei die dunkler gefärbte und bedeutend kleinere giftige Kreuzotter nur zu leicht übersieht. Die abnorme diesjährige Witterung mit vorzeitiger Wärme hat auf die Vermehrung der Kreuzottern eben­falls eingewirkt. Auch sonst hat sich in diesem ungestörten Natur- idyll die Tierwelt ganz erstaunlich entwickelt. Im Teich wimmelt eS von Fischen, im Schilf von Rohrsängern und Wildenten. Klein-Wall gehört einem Berliner   Hofschlächtermeister, der Aus- flügler nicht gern sieht und auch nicht das Vermieten von Sommer­wohnungen gestattet. Die Jagd ist an einen Grafen Carmer ver- pachtet, wird aber auch nicht ausgenutzt. Wer die Löcknitz  -Motor- boote benutzt, hat von Alt-Buchhorst ab nach Klein-Wall nur.einen dreiviertelstündigen Waldweg. Das Bootsunglück auf der Havel  . Im Lauf« des Sonntagabends ist es gelungen, auch die Leiche de? Bücherrevisors Oskar Loehr aus Berlin  , der, wie berichtet, auf einer Bootsfahrt mit seiner Frau und seinem jüngsten Sohn bei der Grützer Staustufe bei Rathenow   in der Havel   ertrank, zu landen. Die Leiche de« Knaben ist dagegen noch nicht gefunden worden und man hat daS Suchen eingestellt, da die Havel   an der Unfallstelle etwa zehn Meter tief und schwer abzusuchen ist. Die beiden Toten wurden in die Leichenhalle in Grütz untergebracht. Sie sollen nach Berlin   gebracht werden, sobald die Freigabe erfolgt ist. An der Un- fallstelle erschien gestern abend der Amtsvorsteher von Großwudicke, der den Tatbestand aufnahm und Bericht an die Staatsanwaltschaft in Stendal   erstattete._ Fahrpreisermäßigungen von Mitgliedern von Krankenknsieu und Bersicherungsanstalten zum Besuche der Internationalen Baufach-Aus- siellung Leipzig   1913. Auf den Strecken der sächsischen Staats­bahnen, der preußisch-hessischen Staatsbahnen und der Reichsbahnen, des pfälzischen Netze- der bayerischen Staatsbahnen, der olden« burgischen und der mecklenburgischen Staatsbahnen werden für ge- meinschaftliche. belehrenden Zwecken dienende Reisen zum Besuche der Internationalen' Baufach- Ausstellung in Leipzig   auch besondere Fahrkarten zur Hälfte deS sonst üblichen Preises der dritten Klaffe für Eil- oder Personenzüge verausgabt werden, für Schnellzüge gegen vollen tarifmäßigen Zuschlag. Für diese Vergünstiguug kommen erstens in Betracht die ver« sicherungSpflichtigen Mitglieder von Krankenkassen, von einge- schriebenen Hilfskassen und von wappschaftlichen Krankenkassen, zweiten« pflichtgemäß Versicherte von Versicherungsanstalten und diesen gleichgestellten besonderen Kasseneinrichtungen, sofern daS jährliche Gesamteinkommen den Betrag von 2500 Mark nicht übersteigt, dritten« freiwillige Mitglieder der vorher aufgeführ- ten Kassen bi« zur gleichen Gehaltsstufe. Auf der Hinreise müssen sich mindestens zehn Teilnehmer zu einer gemeinschaftlichen Fahrt zusammenschließen, die Rückreise kann auch einzeln ausgeführt werden. Als Ausweis ist eine Beschei« nigung der oben erwähnten Krankenkossen etc. darüber vorzulegen, daß da« betreffende Mitglied zu seiner Belehrung die Internationale BaufachauSstellung in Leipzig   aufsuchen will. Die Fahrpreis- ermäßigung für die Hinreise ist bei der Fahrkartenausgabe der Ab- aabestation möglichst frühzeitig unter Vorlegung der Bescheinigung für alle an der gemeinsamen Fahrt teilnehmenden Personen zu be- antragen. Die Abfertigung erfolgt auf Beförderungsschein, der vier Tage«inschließlicki deS Lösungstages Gültigkeit hat. Die Fahr- vreisermäßigung für die Rückreise wird von der Fahrkartenausgabe in Leipzig   gegen Porlegung der erwähnten Bescheinigung gewährt. Reisen mehrere Personen nach demselben Bestimmungsorte, so kann für sie ein Beförderungsschein ausgestellt werden. Die Be- scheinigungen sind während der Fahrt und an der Bahnsteigsperre auf Verlangen vorzuzeigen und bei Beendigung der Rückfahrr mit dem Beförderung«>chem oder der Fahrkarte wieder abzugeben. Auf der Hin- und Rückreise ist im allgemeinen\t eine Fahrtunterbrechung wie im gewöhnlichen Verkehr gestattet. Bei BeförPerüngSscheinen ist nur eine gemeinsame Fahrt- Unterbrechung zulässig, die HnterbrechungSstation ist aus dem Scheine zu vermerken. Personen, die die Ermäßigung in Anspruch nehmen, ohne hierzu berechtigt zu sein, werden als Reisende ohne gültige Fahrkarte behandelt. Für solche Personen hasten auch die Krankenkassen und Versicherungsanstalten bei un- richtiger Ausstellung der Bescheinigungen. Bei einer Beteiligung von mehr als hundert Personen, bei Eil- und Schnellzügen bei mehr als fünfzig Personen, muß die Reise mindesten« dreimal 24 Stunden vor der Abfahrtszeit des Zuge« bei der Abgangsstation angemelder werden. Im übrigen werden verschiedene Sonderzüge nach Leipzig  mit zweiter und dritter Klaff« zu ermäßigten Preisen ein- gelegt, worüber in jedem Falle besondere Bekanntmachungen erlassen werden.__ Ein tödlicher Straßenunfall ereignete sich an der Ecke der Prenzlauer und Linienstraße. Hier geriet der 20 Jahre alte Dchlächtergesclle Josef Schmidt   auS der Barnimstraße 14, als er mit seinem Zweirade die Straße kreuzen woll», unter die Räder eines Autoomnibuffe« der Linie 8. Dabei erlitt er so schwere innere und äußere Verletzungen, daß er noch auf den» Transport nach dem Krankenhaus« am Urban verstarb. Die Leiche wurde daraufhin nach dem Schauhause gebracht. Die Ueberfüllung der Hochbahnzüge. Der Polizeipräsident teilt mit:.Die zeitweise Ueberfüllung der Wagen aus der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn ist im pvesent- lichen daraus zurückzusühren. daß bei gelegentlicher Verspätung eine« Zuges, die gerade in den verkehrsreichen Stunden nicht immer zu vermeiden ist, sich ein« verhältnismäßig große Anzahl von Fahr- gasten auf den Bahnhöfen ansammelt, die den ersten einlaufenden Zug überfüllen, während der nächste, dann meistens in kürzester Frist folgende Zug häufig fast leer bleibt. Diese Ersah- rungen geben mir Veranlassung, an das Publikum die Mahnung zu richten, von der Benutzung bereits gefüllter Wagen im Interesse der öffentlichen Ordnung und der eigenen Be- auemlichkeit Abstand zu nehmen und das Herannahen des nächsten Zuges in Ruhe abzuwarten. Die Angestellten der Hochbahngesellschaft haben strenge Weisung erhalten, die Ueberfüllung der Wagen durck entsprechende Zurückweisung de« Publikum« zu verhindern. Dabei mache ich darauf aufmerksam, daß die Angestellten der Hochbahn- gesellschaft die Eigenschaft von Polizeibeamten haben und daß nach den bestehenden Bestimmungen den Anordnungen dieser Beamten unbedingt Folge zu leisten ist."