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statt. Die stimmungsvoll dekorierte Halle war überfüllt, Draußen führung in der Armenbermattung z. B. schwere Schä dt- 1 dennoch von jedem erkannt wird, wird am hiesigen Orte nicht mehr Seine Fafeleien über den jährlichen Verlust von standen noch hunderte Parteigenoffen und Parteigenoffinnen, um bem gungen in Gefolge haben muß. 1ollte auch das Stadtoberhaupt ernst genommen. Verstorbenen den Dank für treue Arbeit und den letzten Gruß zu wissen. Wefta dennoch mit einem früher nicht gefanuten Nachdruck 89 000 M. in der Milchwirtschaft auf dem Gute Birkholz werden entsenden. Prächtige Kränze waren unter anderem von dem Partei- Sparsamkeit anbefohlen wird, so müssen hierfür schlimme Ursachen ebenso an passender Stelle widerlegt werden, wie die angebliche borstand, der Reichstagsfraktion, dem sozialdemokratischen Wahl- borliegen. Tatsächlich ist es denn auch um Wilmersdorfs Finanz- Unterbilanz, welche der Musterkuhstall am Orte bringen soll. berein für Teltow - Beesfoto, dem Wahlverein für Charlotten lage nicht zum besten bestellt, und das Lied, das jetzt den Dienst Reinickendorf. burg, der sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion in Char stellen ve gepfiffent wird, fonnte man in der Stadtverordneten - Der Ankauf des Schäferfees beschäftigte die Gemeinde. lottenburg, von der Arbeiterschaft für Koburg - Land und versamni ag schon während des ganzen Frühjahrs hören. Für vertretung abermals in ihrer lesten. Sizung. Die Verhand­Roburg- Stadt, von dem Verband der Porzellanarbeiter und den das Theaterprojekt, für den längst beschloffenen Bau der lungen mit der Stadt Berlin , der jegigen Besitzerin des Sees, bes bürgerlichen Kollegen des Verstorbenen in der städtischen Verwaltung Badeanstalt ist fein Geld vorhanden, und wohl ein Dußend gannen bereits vor über einem Jahrzehnt. Obgleich sie wiederholt Charlottenburgs niedergelegt. Der Parteivorstand und Vertreter Bohlfe. hrtseinrichtungen, von denen wir nur das Ferienheim ins Stoden gerieten, wurde die Frage des Ankaufs doch nie ganz der oben genannten Organisationen gaben ihrem Schmerz über den und des Mittelstandssanatorium nemmen, hat die Stadt- fallen gelassen. Der augenblickilch trockene Zustand des Sees und herben Berlust und ihrem Dank für das eifrige Wirken und Streben verort metenbersammlung beschlossen, ohne daß ein Mensch an die des dazu gehörigen Grundstücks sowie die Herstellung von am See des Genossen Zietsch auf allen Gebieten des Emanzipationskampfes Ausfi fhrung denkt. Die 300 000 m. für Schulhausbauten, die gefeß- borüberführenden Verbindungsstraßen fordern die Uebernahme des Sees in Gemeindeeigentum immer dringender. Die Verhandlungen der Arbeiterklasse tiefgefühlten Ausdrud. Alle Reden durchzog die ma fg aus laufenden Einnahmen zu bestreiten sind, wurden dem find denn zurzeit auch in ein etwas lebhafteres Fahrwasser geraten. wärmste Anerkennung für die treffliche Arbeit des Verstorbenen, Ausgleichsfonds entnommen, und auch sonst wurden alle Ausgaben Zur Wahrung der Interessen der Gemeinde wurde die Angelegen der unermüdlich und opferbereit in dem Stampf für die Arbeiter in, legten Etat bereits farg bemeffen. Die Verwirklichung des An- heit in nichtöffentlicher Sigung verhandelt. Lasse auf fo bielen Gebieten schuf und und arbeitete. Die tages, die Gemeindeschulkinder in klassische Theatervorstellungen zu Die Tagesordnung der öffentlichen Sizung umfaßte nur wenige Dantesworte mögen der Hinterbliebenen Familie, der er ein hifen, beschränkte der Magistrat auf das fuappste- alles aus Punkte. Sie war nichts weiter als Dekoration für den nichtöffent lichen Teil. Die Mehrabführung von 1465,15 W. an Kreissteuern fürsorgender liebender Gatte und Bater war, ein wenn auch angel an Geldmitteln. bedingte eine Etatsüberschreitung in dieser Höhe. Sie wurde ge schwacher Troft sein. Auch viele Bürgerliche Stadtverordnete und Wenn das am grünen Solz geschieht, wenn das reiche Wilnehmigt. Für die höhere Mädchenschule wurden die Stellen zweier Magistratsmitglieder waren erschienen, um Zeugnis davon abzulegen, mersdorf sich die Schaffung öffentlicher Einrichtungen nicht wissenschaftlicher Lehrfräfte bewilligt. Die Erteilung einer Prozes daß sie auch in den politischen Gegner seine ernste Hingabe und leisten kann, die andere, verhältnismäßig arme Gemeinden längst vollmacht sowie Erfahwahlen für ein Mitglied der Armen und Pflichttreue auf allen Gebieten des fommunalen Lebens und seiner besigen, damit muß es um die ganze Finanzwirtschaft Waiſendeputation und zwei Armen- und Waiſenpflegerinnen füüten Gemeinfinn Anerkennung zollten. Das Gelöbnis verband die Geber Stadt bedentlich bestellt sein. Das Streben der den Rest der Sizung. noffen, nicht zu ruhen, bis bas Ziel erreicht ist, dem der verschiebe ae Gemeindekörperschaften, durch Eröffnung zahlreicher höherer Schulen,

Sohn des Bolles mit so zäher Energie und arbeitsreicher, opferung nachstrebte. Fritz Bietsch war der Besten einer. Er in treuem Andenten feiner Mitstreiter fort. Sein Birken war bergeblich. Er ist dahin, seine Arbeit wirkt weiter 1

afin denen jeder Plaz gegen 300 Mart Buschuß erfordert, und durch lebt sonstige Bockmittel ausschließlich ein zahlungsfähiges Publikum heran­nicht zuziehen, die ebenfalls hierauf angelegte Wohnungspolitik der Stadt - alles dies scheint sich als verfehlt erwiesen zu haben. Das zahlungsfähige Publikum stellt eben Ansprüche, bei denen namentlich in einer jungen, leicht zur Ueberhaftung verleiteten Gemeinde die Güle teurer als der Kram zu stehen kommt.

Nahrungsforgen und schlechte Familienverhältnisse haber den 31 Jahre alten Storbmacher Ernst Thiede aus der Bittoria Straße zu Friedrichsfelde in den Tod getrieben. Er griff zum Str id und erhängte fich im Keller auf seiner Arbeitsstätte.

Ein Bootsunglück ereignete fich am Sonntagnachmittar auf der Oberipree beim Neuen Krug umveit Hessenivinkel. Ein junger Mann von zirka 20 Jahren unternahm eine Rahnpartie und v Elar dabei eine Ruber. Beim Herausfischen stürzte er plöglich to füber ins Waffer. Mehrere Ausflügler beobachteten den Vorfall, darunter auch der Werkmeister Alb. Budtke aus Nahnsdorf, welcher mit seiner Familie am Strand lagerte. Kurz entschloffen entledigte er sich seines Rodes, sprang ins Wasser und schwamm bis zur Unfa' stelle, wo er ben schon bereits Untergegangenen noch rechtzeitig erwiſchte und lebend ans and brachte. Die sofort angestellten Bederbelebungs­versuche waren von Erfolg.

Diebstahl auf dem Friedhof: Durch einen dreift en Diebstahl ist die Witwe Hedwig Ehrenreich aus Berlin empfiedlich geschädigt worden. Frau E. hatte vor kurzent ihren Gatte: durch den Tod verloren. Borgestern begab sie sich nach dem Jak bikirchhof in der Berliner Straße in Neukölln, um das Grab ihres Mannes zu pflegen. Aus Furcht, während ihrer Abwesenheit, tönnten Diebe in die Wohnung eindringen, hatte die Witwe ihr ganzes bares Geld im Betrage von 65 M., sowie die goldene Uhr und Stette ihres Mannes und beffen goldene Schlipsnadel in der Hant tasche mitgenommen. Während Frau E. Basser zum Begießen der Blumen holte, ſtellte fie die Tasche mit dem wertvollen Inhalt auf eine Bant, weil sie glaubte, allein zu sein. Als sie nach weniger Minuten zurüdfehrte, mußte sie zu ihrem Schrecken wahrnehmen, saß die Handtasche ge­stohlen worden war. Die Uhr, Rette und Strawattennadel haben einen Bert von mehr als 250 M. Von dem Diebe fehlt noch jede

Spur.

Arbeiter Bildungsschule. Am Sonntag, den 13. Juli, Ausflug nach Wandlizjee. Sammelpunkt Restau tent Seekrug, Inh. Klein. Gemeinsame Rundpartie um den Bisch gelegenen Ziepnisfee. Abfahrt Stettiner Vorortbahnhof 7.20 ao 7.36 morgens. Reiniden dorf- Rosenthal umiteigen. 8 1hr Abfalet nach Wandligfee. Es ist Hin- und Rückfahrtfarte( Sonntagefahr Farte Wandligfee 1,85 M.) zu Löjen. Für Nachzügler Treffpunkt neittags 1 Uhr im Restaurant Seekrug, Bandligfee., Mitglieber for le Gäste sehr willkommen.

Besonders bedenklich ist noch, daß die Finanzverwaltung der Stadt selber über die Lage der Dinge in Unkenntnis war. Denn eine absichtliche Täuschung der Bürgerschaft ist doch nicht gut anzunehmen. Bei der vorjährigen Etatsberatung sollten 110 Broz. Steuerzuschlag unerläßlich fein; der Magistrat gab nach, als die große Frattion", in der Hoffnung, daß Wilmersdorf nach Streit brechermanier von den Finanzkünsten der übrigen Gemeinden profi tieren fönne, die Schaffung eines einheitlichen Groß- Berliner Steuer zuschlags hintertrieb. In diesem Jahre war aber, nach Versicherung des Magistrats, die Finanzlage der Stadt Wilmersdorf so günstig, daß eine Erhöhung des Steuerzuschlags überhaupt gar nicht erst ver­sucht zu werden brauchte.

Früh genug hat sich diese widerspruchsvolle Steuerpolitik gerächt. Immerhin wäre einiges gewonnen, wenn jetzt auch in Wilmersdorf die Einsicht einfehrte, daß man sich selber: ein Bein stellt, wenn man im Gegensatz zum übrigen Groß- Berlin auf Sonderborteile spekuliert. Vielleicht lernen die maßgebenden Personen in der Stadtverordneten versammlung aus dem Unglück und zeigen fich fortan leichter dem Gedanken geneigt, daß auch eine scheinbar bevorzugte Gemeinde nur im gemeinschaftlichen Streben zum Ganzen gedeihen kann. Charlottenburg .

Die Unterführung der Windscheidstraße unter dem Bahnhof Charlottenburg wird nunmehr in Angriff genommen werden, nachdem zwischen der Stadt Charlottenburg und dem Eisenbahnfistus die Verträge abgefchloffen sind. Die Bauarbeiten werden bereits am kommenden Montag beginnen. Durch diese Unterführung, deren Stosten sich auf ungefähr 690 000 M. belaufen werden, wird eine den Bewohnern der dortigen Gegend ge­feit langem bon wünschte Verbindung des Stabiteils füdlich der Berliner Stadt bahn zwischen Wilmersdorfer und Küstriner Straße mit dem nördlich der Berliner Stadtbahn gelegenen älteren Stadtteil hergestellt.

Elternverein für freie Erziehung. Sonntag, den 13. d. Mts., findet ein großer Familienausflug nach dem Grunewald statt. Treffpunkt nachmittags 2 Uhr pünktlich vor dem Kaiser- Friedrich­Denkmal( Luisenplay), für Nachzügler zur Kaffeepause auf dem Spandauer Bock. Auch Nichtmitglieder und deren Kinder fönnen daran teilnehmen.

Aus der Brandhronit. In der Izten Nacht wurde die Feuer­wehr nach der Usedomstraße 31 und nach der Ede der Eylauer und Dreibundstraße gerufen. An der ersten Stelle brannte das Keffels Haus der Holzbearbeitungsfabrit bm Gebrüder Raabe und an der zweiten Stelle stand auf eine Rummelplatz ein Dampf- Sonntag, den 20. 5. Mts., findet eine Wanderung von Potsdam tarussell in Flammen. Hier wie dort bedurfte es längeren über Caputh nach Ferch statt. Wanderzeit zirka 51%, Stunden. Treff­Wassergebens, um die Gefahr zu beseitigen. Auf dem punkt morgens 6 Uhr 20 Minuten pünktlich vor dem Charlotten­Schlesischen Güterbahnhof hatte ein mit Stroh beladener burger Bahnhof. Kinder der Mitglieder erhalten freie Fahrt, doch Wagen Feuer gefangen. Die Flammen schlugen stockwerthoch empor müssen sich dieselben bis zum 13. d. Mts. beim Vorsigenden Mag und fonnten erst durch fräftiges Wassergeben aus atvei Rohren ge- Gräs, Spreestraße 56, gemeldet haben., Gäste willkommen. Löscht werden. Ein böswilliger Alarm führte die Wehr nach der Spandauer Brüde. Ter Täter, der den dortigen öffent Bankow. lichen Feuermelder unbefugter! peise gezogen hatte, ist leider ent­

tommen.

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Zu refognozzieren. Das Polizeipräsidium teilt mit: Berlin , 8. Juli. Am 21. Juni 1913, nachmittags 8%, Uhr, ist im Distrikt 160 der igl. Oberförsterei Chori eine unbekannte männliche Leiche auf gefunden worden. Die Lei se war mit einem grauen, weichen Filz hut, braunem Jackettanzug, neubefohlten Schnürschuhen, hellgrauen, wollenen Strümpfen, lein enem Hemd mit dem Zeichen F. M. und Stehfragen mit Krawat( Selbstbinder) bekleidet. Die Leiche ist ungefähr 1,65 Meter gre ziemlich fräftig, ohne Bart und 25 bis 30 Jahre alt. Die bei der Reiche vorgefundene filberne Taschenuhr an gewöhnlicher Stette ist wie das Hemd ebenfalls mit F. M. ge­zeichnet. Es liegt Selbstmord durch Erschießen vor. Mitteilungen über die Persönlichkeit nimmt die Kriminalpolizei und jedes Polizei­rebier zu 2607 IV 7., 13 entgegen.

Vorort- Nachrichten.

Wilmersdorf Halensee.

Finanznot.

Der Vorstand.

Gerichts- Zeitung.

Gewissensqual.

Das Schmurgericht des Landgerichts Berlin I hatte sich in den lebten beiden Tagen mit einer Anklage zu beschäftigen, die auf die abhängige fflabische Stellung eines Dienstmädchens von ihrem Dienstherrn ein grelles Licht zu werfen geeignet war und die Ge­schworenen vor eine schwierige Aufgabe stellte. Unter der Anklage des wiederholten Meineids stand das 26jährige Dienstmädchen Amanda Wittke und unter der Anklage der Verleitung zum Meineide der 65jährige Tischlermeister Woldemar Gennide, der frühere Dienstherr der Wittle.

Der Ausgangspunkt zu diesem umfangreichen Prozeß, zu dem über 40. 8eugen geladen waren, war folgender: Hennide war im Jahre 1909 mit einer Witwe Gerhardt, die von ihm Möbel bezogen beam. nach Zeichnung bei ihm bestellt hatte, in Differenzen geraten und hatte eine Zivillage gegen sie angestrengt. In diesem Prozeß­verfahren ist die Angeflagte Wittte, die früher Dienstmädchen int Sause des Hennide war, in Gemäßheit eines vom Gericht gefaßten Beweisbeschlusses über eine ganze Reihe von Punkten vernommen worden. Sie hat in drei verschiedenen richterlichen Vernehmungen sich ausführlich über die Verhandlungen der Frau Gerhardt mit dem Angeklagten Hennide, bei denen sie angeblich zugegen gewesen sei, ausgelaffen und zwar durchaus zugunsten ihres Dienstherrn. Frau verurteilt. Die Wittke ist nach der Vernehmung vereidigt worden, Gerhardt wurde darauf vom Landgericht zur Zahlung von 5315 M. ihre eidlichen ekundungen sind aber, wie sie felbft jetzt zugesteht, sämtlich wissentlich falsch gewesen. Im Laufe des Prozesses war die Zuverlässigkeit dieser eidlichen Aussagen angezweifelt und es war die Behauptung aufgestellt worden, daß sie in ganz intimen Be ziehungen zu Hennide gestanden, mit ihm Bummelfahrten gemacht und Bierlokale aufgesucht habe... Eine nach dieser Richtung hin an die Wittke gerichtete Frage hat diese wiederum unter ihrem Eide mit Entschiedenheit verneint. Auch dieser Eid soll neh ihrem Ge ständnis wissentlich falsch gewesen sein und mit diesem Geständnis stimmen die Wahrnehmungen zahlreicher Zeugen überein, die sämt lich darauf hindeuten, daß ein äußerst intimes Siebesverhältnis zwischen dem Mädchen und ihrem um so viele Jahre älteren und verheirateten Dienstherrn geherrscht haben muß.

Nachdem wegen des letzteren Punktes ein Verfahren gegen jie eingeleitet worden war, bekam sie Gewissensbiffe. Als sie im Fes bruar d. 3. bei ihren Großeltern in Neu- Zittau war, erfuhren dieje bon dem gegen sie eingeleiteten Verfahren und redeten ihr ernstlich ins Gewissen, die Wahrheit zu gestehen, wenn sie sich schuldig fühle. Das hatte Erfolg. Die Wittke erklärte den Großeltern, daß sie ents fchloffen sei, ihr Gewissen zu erleichtern und die Wahrheit zu be tennien; fie habe die Meineide geleistet, weil sie wie eine Sklavin unter der Knute des Hennice gestanden habe. Sie behauptet, Hennide habe ihr fortgesezt zugeredet, zu feinen Gunsten in seiner Brozeßfache gegen Gerhardt falsch auszusagen und von ihren ins timen Beziehungen zu ihm nichts zu sagen. Vor dem Untersuchungs. richter hat dann das Mädchen ein umfassendes Geständnis abgelegt. Das hatte am 26. März die Verhaftung des Hennide zur Folge. Hennide und die Wittte bekämpften sich in ihren Auslassungen vor dem Schwurgericht in vielen Punkten. Hennide behauptete, daß die Wittke ihn fälschlich bezichtige, um Rache an ihm zu nehmen, weil er ihre Bitte um Geld abgelehnt habe. Staatsanwaltschaftsrat Carl hatte einen großen Zeugenapparat in Bewegung gesezt, um zu beweisen, daß die Bezichtigungen der Wittke psychologisch den Borzug verdienen vor den abwehrenden Behauptungen des Hennide Schließlich ergab jich am zweiten Tage der Verhandlung aber doch noch die Notwendigkeit, weitere Beweise zu erheben, so daß die Ver­handlung vertagt werden mußte..

Enthüllungen aus dem deutschen Theaterleben..

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Aus der Gemeindevertretung. Von den wenigen Beratungs­gegenständen der furzen öffentlichen Sigung am Dienstag ist nur erwähnensivert die Beratung eines Gesuchs des Drtsausschusses für Jugendpflege und Ermäßigung der Entschädigung für Ueberlassung der Turnhallen an Jugendvereine. Dieses Gesuch wurde vom Bürgermeister im Einverständnis mit dem tollegialischen Gemeinde­vorstand und der Finanzkommission warm befürwortet und be= gegnete in der Vertretung allgemeiner Sympathie. Auch unsere Der Beleidigungsprozeß des Dr. Martin Sidel gegen den Pra Bertreter stimmten demselben im Brinzip zu. Nur nahmen sie fidenten der Bühnengenossenschaft Nissen und den Schriftsteller Erik durch den Mund des Genossen ubig Veranlassung, nicht nur Schlaifjer ist in die erste Instanz zurüdvermiesen. Die Klage gegen gegen die unterschiedliche Behandlung zwischen proletarischen und Niffen ist angestrengt wegen eines in dem Genossenschafts- Organ bürgerlichen Jugendbestrebungen zu proteftieren, sondern vor allem Reuer Weg" veröffentlichten Artikels unter der lleberschrift Die bestellte Arbeit", die Klage gegen Schlaifjer auch bei dieser Gelegenheit wiederum gegen die ungerechte Hand- Broschüre Nissen habung bei Ueberlassung der Turnhallen an bürgerliche Vereine megen eines von diesem verfaßten Artikels Enthüllungen aus dem und den Arbeiterturnverein Einspruch zu erheben. Unfer Genosse deutschen Theaterleben". Die Verhandlung in erster Instanz endete verlangte, daß man wenigstens die Turnhallen der höheren Lehr- damit, daß das Schöffengericht das Verfahren einstellte, weil nach Auf die hiergegen anftalten wo die Gemeinde als alleinige Eigentümerin tun und der Ansicht des Gerichts Verjährung vorlag. Lassen fönne, was ihr beliebt für die Arbeiterturner bergeben eingelegte Berufung des Dr. Zidel hatte sich die 9. Straftammer solle, wenn dies bei denen der Gemeindeschulen aus den bekannten des Landgerichts I mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen. Sie Gründen nicht möglich sei. Bürgermeister Ruhr erwiderte diesmal fam neulich noch nicht zu einer bestimmten Stellungnahme zu der auf die Ausführungen unseres Redners mit einem einzigen latoniitrittigen Frage der Verjährung, sondern vertagte die Beschluß­schen Sag, in dem gesagt wurde, daß eine Aenderung des trititchen faffung auf acht Tage. Nunmehr hat die Straffammer die Ent Zustandes nur durch den Bau einer Gemeindeturnhalle herbeigeführt scheidung dahin gefällt, daß eine Verjährung nicht eingetreten sei. werden könne, für die bereits die Pläne vorhanden, nur noch nicht Die Sache murde daher an die erste Instanz zurücverwiesen und die Mittel durch die Bertretung bewilligt worden sind. An die wird nun im Herbst vor dent Schöffengericht zur Verhandlung öffentliche: schloß sich eine geheime Sigung. Weißensee.

fommen.

Ein schwachfinniger Graf.

Nicht nur in Groß- Berlin, sondern im ganzen preußischen Staat ist Wilmersdorf die steuerfräftigte Stadtgemeinde. Nach dem Stande bom 31. März 1912 entfielen hier auf jeden Einwohner Der 27jährige Majoratsherr Graf von Saldern- Ahlimb- Ringen. 12,48 M. az direkten und 48,55 M. an indirekten Steuern. Für Die Sonne " bringt es an den Tag. Diese im Straßenhandel Armen- und Wohlfahrtspflege zufammen hatte die Stadt 1911 pro erscheinende Unbestechliche Wochenschrift für das schaffende Bolt walde, bem es gelang, froß seiner Entmündigung in wenigen Jahren Einwohner nur 2,72 M. aufzubringen. Wie günstig diese Zahlen frischt in seiner Nummer vom 8. Juli unter der sensationellen in über 200 Fällen Schulden in Höhe von 2 Millionen zu machen, find, zeigt, ein Vergleich mit Neukölln, wo der Ertrag an in Heberichrift: Weißensee auf dem Wege zum Zukunftsstaat" die offen wurde von der Wiesbadener Straffammer gestern von der Anklage bireiten Eheuern 4,44 M., der an direkten Steuern 17,71 M. und Stamellen auf, die bei dem langjährigen Milchkrieg bereits in der des Betrugs, der Urkunden- und Wechſelfälschung auf Grund des flärten, freigesprochen. Die Betrogenen hätten mehr auf die die Ausgabe für Armenpflege und Krankenhaus 3,01 M. ausmachte. antisemitischen Preffe eine Rolle spielten. In der gleichen Nummer Sachverständigenurteile, die ihn für hochgradig schwachsinnig er. nennt diefes Blatt den Vorwärts" das verlogenste Blatt. Berlins. Troz alledem muß die Finanzlage der Stadt Wilmersdorf ſehr be Dieser Gas fantn zurückgegeben werden, da in dem Artikel des Schwachsinnigkeit als auf den Grafentitel achten sollen. dentlich sein. Denn dieser Tage hat der Oberbürgermeister Blättchens fein wahres Bort enthalten ist; er stellt sich dar als ein Zum Kampf gegen die Polen . an sängliche Dienststellen und Schulleiter eine Verfügung ges in der Sauregurtenzeit wiedergetauter alter Badenhüter. Entgegen dem Bizarre Blüten treibt der engherzig furchtfame Bureaukratis richtet, worin allen zur unabweisbaren Pflicht gemacht wird, jede Artifel hat sich der Mildiperkauf so erweitert, daß der Bestand der im Ueberstreitung der Posten des Voranschlages unter allen vorigen Jahre vorhandenen 11 Rühe auf 40 vermehrt wurde, daß mus gegen polnische Bestrebungen". Aus der letzten Zeit feien 1. Am 29. Juni wurde ein Gymnasialoberlehrer, Profeffor Umständen zu vermeiden und hierüber hinaus mit den außerdem das Rittergut Birkholz täglich 600 bis 800 Liter Milch an amei Fälle registriert. Ausgaben fo zu sparen, daß Ersparnisse erzielt werden. Burden Hiefigen Stuhstall abführt und vom Oktober ab die gesamte Begindung dieser Verfügung führt der Oberbürgermeister an, daß in Birkholz gewonnene Milch nach hier überführt wird. Eine Ver Ailarsti in Bojen, von zwei Schuhleuten nach dem Bolizeigebäude bie Lage des Wirtschaftsmarktes schlecht, der Ueberschuß des legenheit, die Milch abzusezen, besteht also nicht, auch ist bis jegt transportiert. Welches Verbrechen hatte der Profeffor begangen, noch nicht bekannt geworden, daß ein einziger Milchverfäufer zugrunde der sich mit mehreren seiner Schüler auf der Durchreise von Sambro Jahres 1912 nur sehr gering sei und daß für 1918 jogar ein egegangen ist. Die Betriebsanlagen der Milchkuranstalt der Gemeinde in Galizien nach 3oppot befand? Er hatte das im Jahre 1838 in find so bergrößert worden, daß die Gemeindevertretung für diese Zwede der Maritiesstraße in Poſen errichtete Denkmal des polnischen betrag erwartet werden müsse. Daß eine derartige Berfügung bei ordnungsmäßiger Leitung bor drei Monaten einstimmig 35 000. bewilligte. Der angebliche Dichters Adam Mickiewicz mit seinen Schülern besichtigt, in einem ber Geschäfte faum burchgeführt werden tann und daß ihre Durch Sachverständige, deffen Name nicht genannt werden braucht, aber dem Dentmal gegenüber liegenden Blumenladen einen Kranz ge