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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 296.

Tokales.

Achtung, dritter Wahlkreis. Am Sonntag, den 14. Januar 1894, findet das dritte Stiftungsfest des Wahlvereins in der Berliner   Ressource statt. Um nun einer Ueberfüllung des Lokals vorzubeugen, hat das Komitee den Mitgliedern die Billets bis zum 1. Januar 1894 zur Verfügung gestellt und werden daher folche an andere Personen nicht abgegeben. Wir ersuchen nun­mehr, um diese Einschränkung durchführen zu können, die Billets bis zum obigen Tage zu beheben. Dieselben sind nur in den Zahlstellen des Vereins zu haben. J. A.: G. Ladewig.

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und Moabit  

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Sonntag. den 17. Dezember 1893.

öden Vergangenheit Schweißes!

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10. Jahrg.

am

auch eine Aufgabe süßen rühmten Verbrechermustern hatte sie erst noch die Küche verun­reinigt. Die Thür der Wohnung, die mit einem Schubschloß Die Junungen schmachten unter der ehernen Zuchtruthe der Polizei angezeigt worden. Gerade in der letzten Zeit sind der Sozialdemokratie. Dies wurde fürzlich in einer Versamm mehrere solcher Spezialdiebstähle bei der Kriminalpolizei gemeldet versehen ist, wurde von ihr einfach aufgelassen. Die Affaire ist lung der Berliner   Schlächterinnung anschaulich dargelegt. In mehrere solcher Spezialdiebstähle bei der Kriminalpolizei gemeldet worden. Aus der Mittheilung geht leider nicht hervor, ob die derselben stand der Ankauf eines größeren Grundstücks in der Frankfurterstraße zur Frage, das nach erfolgtem Umbau als" Person", die die liebevolle Gastfreundschaft der beiden Samariter so Innungshaus benutzt und überdies natürlich auch als Vereins schnöde entgolten hat, männlichen oder weiblichen Ge­lokal öffentlich vergeben werden sollte. Die Innung nahm jedoch schlechts war. Die bekannte Straffache gegen den Rechtsanwalt von dem Ankauf des Grundstücks Abstand, nachdem in eindring­lichen Worten auf die Bäckerinnung hingewiesen worden war, Dr. Moll hat einen tragischen Abschluß gefunden. die sich durch Aufführung der Germaniasäle von den Sozial- Dr. Moll ist bekanntlich vor ca. 9 Monaten vom Schwurgericht demokraten abhängig gemacht habe! Es war eben eine Innung, hiesigen Landgerichts I wegen wissentlichen Meineids die sich von solchen Erwägungen leiten ließ und das sagt alles. zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt worden, nachdem ursprünglich ein Verfahren wegen fahrlässigen Meineides einge­Die Klagen über die Nuzulänglichkeit von Räumen für leitet und die Staatsanwaltschaft selbst die Einstellung des Ver­das Gewerbegericht im Hause Stralauerstr. 3-6 sollen endlich fabrens beantragt hatte. Die gegen das schwurgerichtliche Ur­berücksichtigt werden. Der Magistrat hat beschlossen, dem Ge- theil eingelegte Revision ist vom Reichsgericht zurück­richt die durch den Umzug der Kirchen- und Schulabtheilung im gewiesen worden, Dr. Moll erhielt aber Strafaufschub, weil sein Röllnischen Rathhaus freiwerdenden Räume zu überweisen, wozu Bertheidiger Dr. Sello die Wiederaufnahme des Verfahrens dann noch die jetzt vom Stadtausschuß für Berlin   benutzten betrieb. Auf grund einer großen Reihe neuer Beweise, welche Dem Stadtausschuß werden im Hause Dr. Sello durch unsägliche Mühe zusammengebracht hatte, hatte Wolkenmarkt 1 die nöthigen Zimmer überwiesen werden. Die die 5. Straffammer vor kurzem beschlossen, daß dem Antrage auf Räumlichkeiten treten. Gewerbedeputation wird die vom Gewerbegericht in der Wiederaufnahme stattzugeben sei. Gegen diesen Beschluß hatte Stralauerstraße bisher benutten Räume im ersten Stockwerk die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt, welche übernehmen. Donnerstag durch das Kammergericht geprüft worden ist. Die Durch Arbeitslosigkeit und Krankheit in den Tod ge: Entscheidung fiel au Ungunsten des Dr. Moll aus, indem trieben worden ist der in der Proskauerstraße wohnende Metall- das Kammergericht den Beschluß der 5. Straftammer aufhob arbeiter Hegener. Er war durch andauernde Krankheit und und den Wiederaufnahme- Antrag zurückwies. Am Freitag Arbeitslosigkeit in feinen petuniären Verhältnissen derartig zurück- Morgen 6 Uhr fand nun der Wärter den Dr. Moll in seiner gekommen, daß er nicht mehr imstande war, die Miethe zu zahlen Belle im hiesigen Untersuchungs- Gefängniß schwer röchelnd vor und damit bereits längere Zeit im Rückstande war. Infolge und es ergab sich bald, daß sich derselbe durch Morphium ver­dessen war nun der bedauernswerthe Mann vom Hauswirth auf giftet hatte. Zwei Heildiener und der Gefängnißarzt pumpten Räumung der Wohnung verklagt worden und am Donnerstag dem Kranken den Magen aus und machten mehrere Stunden Vormittag sollte er ermittirt werden. Er hatte es aber nicht hindurch Versuche, die Wirkungen des Giftes aufzuheben. Es erst so weit kommen lassen und sich noch vor Ankunft des Gerichts- gelang nicht; gegen 11 Uhr war Dr. Moll eine Leiche. vollziehers in Abwesenheit seiner Familie in der Stube am Zu dem Aufsehen erregenden Selbstmord wird weiter noch Spiegelhaken erhängt. Als der Gerichtsvollzieher die Wohnung mitgetheilt: Die Leiche des früheren Rechtsanwalts Dr. Moll ist öffnen ließ, fand er den Unglücklichen bereits todt vor; alle an- aus dem Untersuchungsgefängniß nach dem Zeichenschauhauſe gestellten Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Auf dem übergeführt worden und wird nach Erledigung der vor­Tische lag ein mit Bleinist beschriebener Zettel, auf welchem die geschriebenen Formalien der Familie überantwortet werden. Worte standen: Liebe Marie, verzeihe mir, aber es ist so besser Bur Richtigstellung unserer ersten Nachricht über den Selbſt= für Euch alle. Julius." mord des Dr. M. mag hervorgehoben werden, daß derselbe nicht schon Donnerstag Abends 6 Uhr, sondern erst Freitag früh 6 Uhr Eine neue Polizeiverordnung, die auf dem handels- mit dem Tode kämpfend in seiner Belle vorgefunden wurde. Die gewerblichen Gebiete eine Umwälzung mit sich bringen wird, ist Versuche, ihn zum Leben zurückzubringen, sind außerordentlich in Sicht. Es handelt sich um eine Abänderung der Bestimmungen eifrige gewesen, schienen auch vorübergehend Erfolg zu ver­für Wildhändler und Schlächter, bei denen viele Waaren noch sprechen, mußten aber schließlich doch aufgegeben werden. Dem nach der Stückzahl verkauft werden. Dies ist fast ausschließlich Bernehmen nach ist der Tod infolge des Genusses einer zu bei wilden und zahmen Geflügelarten der Fall. Ausnahmen starken Dosis Morphium erfolgt. Die Vermuthung, daß das bilden eigentlich nur die Gänse, während Buten, Enten, Hühner, Gift dem Berstorbenen auf dem Wege zum Untersuchungs­Lauben, Rebhühner, Fasanen, Krammetsvögel, Schnepfen u. f. w., richter unbemerkt zugesteckt sein könnte, trifft nicht zu, es scheint nach der Stückzahl gehandelt werden. Ebenso verhält es sich mit vielmehr, als hätte Dr. Moll das Mittel schon bei sich geführt, Echlächtern werden noch die kleineren Wurstarten( Jauersche, plögliche, ganz unerwartete Berbiaffen seines letzten Hoffnungs Hafen und einem Theil des Wildfleisches( Rehfeulen). Bei den als er in das Untersuchungsgefängniß abgeliefert wurde. Das Wiener Würste u. s. w. nach der Zahl abgegeben. Dies soll schimmers hat ihn zu der verzweifelten That getrieben. fünftig fortfallen, so daß die Hausfrauen alles nur nach dem Gewicht bezahlen werden. Bezüglich der Eier dagegen wird der Verkauf nach der Stückzahl beibehalten werden.

Von der Lokomotive zermalmt. Ein entfehlicher Unglücks­fall, der den sofortigen Tod eines Menschen zur Folge hatte, er­eignete fich vorgestern Abend an der Warschauerbrücke. Ein bei der Stadt- und Ringbahn beschäftigter Maschinenmeister Tschek wollte sich vorgestern Abend nach Beendigung seines Dienstes vom Schlesi­

Sterbefälle in Berlin   im Jahre 1891. Die Zahl der im Jahre 1891 in Berlin   Gestorbenen( einschließlich der Todt geborenen) war 34 949, und zwar 19 531 männliche und 16 418 weibliche Personen, gleich 21,82 pro Mille der Bevölkerung ( d. h. auf je 1000 Personen der Bevölkerung famen rund 22 Gestorbene). Die Sterblichkeitsgiffer ist seit einer längeren Reihe von Jahren, abgesehen von einzelnen, nicht unbedeutenden Schwankungen, im allgemeinen immer weiter herabgegangen und Faite mit 1888( 21,49 pro Mille der Bevölkerung) bereits den 1889 war sie dann wieder um ein Beträchtliches gestiegen( auf tieiſten Stand dieses ganzen Jahrhunderts erreicht. Im Jahre 24,18 pro Mille), aber in den folgenden beiden Jahren ist fi wiederum gesunken und zwar so weit, daß das Jahr 1891 bei nahe wieder das günstige Verhältniß von 1888 erreicht hat und die zweite Stelle im ganzen Jahrhundert einnimmt.+253 Statinische Jahrbuch der Stadt Berlin  " weist jedoch in seinem neuesten Jahrgange ebenso wie in mehreren früheren non neuem darauf hin, daß das Herabgehen der Sterblichkeitssiffer sich aum großen Theile aus dem Niedergange der Geburtenziffer erklärt, deren Stand z. B. im Jahre 1890 ebenfalls zu den tiefsten dieses Jahr hunderts gehörte.( Vgl. Vorwärts", Nr. 283.) Ueberdies, so fagt das Jahrbuch", müffe die Bevölkerung großerStädte infolge des maffen buften Zuzuges von Personen der kräftigsten Altersklassen eigent. lich eine unternormale Sterblichkeit aufweisen. Die aus der Sterblichkeitstafel abgeleitete Sterblichkeitsziffer stelle sich für Berlin   thatsächlich höher, und wenn man das Herabgehen der Geburtenziffer gebührend berücksichtige, ergebe ich, daß das Herabgchen der Sterblichkeitsziffer zum mindesten immer mehr nachlaffe. Die Vertheilung der Sterbefälle auf die einzelnen Monate des Jahres wird im Sommer durch die erhöhte Sterb. lichkeit der Kinder, im Winter durch die erhöhte Sterblichreit gewisser Altersklassen der Erwachsenen beeintußt. Im Jahre 1891 starben von Kindern unter 1 Jahr die meisten im Juli, Auguft und September( pro Tag durchschnittlich 35-56), allen übrigen Personen die meisten im Dezember( pro Tag durch schnittlich 82), im November( pro Tag 76) und nächst dem im Januar bis Mai( pro Tag zwischen 58 bis 54). In den ein zelnen Stadttheilen war das Verhältniß der Sterblichkeitsgiffer zur Bevölkerung( für 1890 und 91 zusammen berechnet) wieder, wie in den Borjahren, sehr verschieden. 63 starben pro Mille der Bevölkerung: in Friedrichstadt   12,34, Friedrich- und Schöneberger Borstadt 15,20, Berlin   Cöln Dorotheen: stadt 16,09, Luisenstadt diesseits des Kanals mit Neu Cöln 16,72, Friedrich und Tempelhofer   Bor­stadt 19,17, Spandauer Viertel 22,15, Friedrich- Wilhelm­stadt, Thiergarten 29,69, Luisenstadt jenseits des Kanals, westlich 22,66, Rosenthaler Vorstadt, südlich 23,53, Stralauer Viertel, westlich 23,56, Oranienburger Borstadt Ueber den Geschäftsbetrieb an den lezten beiden 24,39, Luisenstadt jenseits des Kanals, östlich 25,86, Stralauer Sonntagen des Jahres, dem 24. und 31. Dezember, ist Biertel, östlich 26,40, Rosenthaler Borstadt, nördlich 27,87, nunmehr durch ministerielle Verfügung endgiltig entschieden schen Bahnhof aus nach seiner Wohnung begeben. Er benutte Königs Viertel 28,00, Wedding   28,72. Die Reihenfolge der worden. Die Minister für Handel und Gewerbe, des Innern den Weg auf dem Bahngeleise entlang nach der Warschauerbrücke Staditheile geht wiederum im allgemeinen parallel der Abnahme und der geistlichen 2c. Angelegenheiten haben die Regierungszu, als plöglich eine Rangirmafchine angefahren kam und den des Wohlstandes der Bevölkerung. Je größer der Wohlstand, präsidenten ermächtigt, den Geschäftsverkehr in offenen Verkaufs. erfaßte und buchstäblich zermalmte. Die gräßlich verstümmelte defto geringer die Sterblichkeit, je geringer der Wohlstand, desto stellen an den fraglichen Tagen im Falle des Bedürfnisses bis Leiche wurde sofort nach dem Obduktionshaus geschafft. Der größer die Sterblichkeit, eine längst bekannte Regel, die nicht spätestens 7 Uhr Nachmittags freizugeben. Der Geschäftsbetrieb Aermste hinterläßt eine Frau und mehrere Kinder. nur für Berlin  , sondern auch für alle anderen Groß- und In- darf indessen die Dauer von 10 Stunden nicht überschreiten; auch dustriestädte nachweisbar ist, di: auch in jedem Jahre auss neue müssen die Geschäfte während der Hauptgottesdienste geschlossen Zum Gharitee- Boykott. Als Ergänzung zu einer bereits Eestätigt wird und auf die eben deshalb in jedem Jahre sein. Diese ministerielle Ermächtigung bezieht sich auch auf früher gebrachten Mittheilung theilen wir auf Wunsch der be­auf's neue hingewiesen werden muß. Die Verschiedenheit der diejenigen Orte, in denen schon an sechs Sonntagen des laufen- treffenden Interessen mit, daß die Orts- Krankenkasse der Hand­Sterblichkeit in den einzelnen Stadttheilen wird allerdings zum den Kalenderjahres eine erweiterte Beschäftigungszeit gestattet schuhmacher sich bereits am 2. Oktober dem Charitee Boykott Theil durch die Kindersterblichkeit bedingt, die in den ärmeren worden ist. angeschlossen hat. Stadttheilen am meisten ins Gewicht fällt, weil hier mehr Kinder geboren werden und doppelt mehr Kinder sterben. Aber wenn Unsere Mittheilungen über Mißhandlungen ver­Gegen die Juhaber eines hiesigen großen Patent- meintlich und wirklich Geistestranter in man die gestorbenen Kinder unter 1 Jahr abrechnet, so ergiebt bureaus, soll, wie wir zuverlässig erfahren, die strafrechtliche Privat- Irrenanstalten haben zu man die gestorbenen Kinder unter 1 Jahr abrechnet, so ergiebt einer amtlichen fich für das Anfteigen der Sterblichkeitsgiffer fast genau dieselb. Verfolgung wegen Betrug und Unterschlagung zc. eingeleitet sein. Recherche nach dem Maß von Mißhandlungen geführt. Anlaß Reihenfolge der Stadttheile, und besonders wird unter den Es soll sich um eine ganz beispiellose Ausbeutung von Erfindern Stadttheilen mit ungünstiger Ziffer fein eigentlich reicher Stadt- bandeln. Hatte beispielsweise Jemand eine herzlich unbedeutende hierzu scheint erst der Umstand gegeben zu haben, daß in der von uns neulich mitgetheilten Gerichtsverhandlung zu theil, unter denen mit günstiger Biffer fein eigentliches Arbeiter- oder nie zu verwerthende Erfindung gemacht, so waren die In­Düren von der Staatsanwaltschaft und vom Gericht viertel gefunden. Sollte das Zufall sein? haber des Patentbureaus stets des Lobes voll über das epoche­ähnliche Mißhandlungen wie die an uns mitgetheilten machende Ereigniß und veranlaßten den glücklichen Entdecker, in Ein geradezu wahnsinniger Luxus wird von vielen allen Ländern doch die Patente nachsuchen zu lassen, was ihnen für erwiesen erachtet und demgemäß auch die Reformbedürftigkeit Frauen und Mädchen der Bourgeoisie in Toilettemitteln und natürlich große Summen im Verdienen brachte. Außerdem haben der gesammten Frrengesetzgebung anerkannt wurde. Immerhin Toilettegegenständen getrieben. Eine Probe davon bietet die sich die Angeschuldigten, wie es heißt, aber auch mehrere Ver- ist damit vorläufig dem Zweck unserer Veröffentlichungen näher neueste illustrirte Weihnachts- Preisliste" des biesigen Parfumerie gehen wie Betrug, Unterschlagung und Urkundenfälschung schuldig getreten. Viele an uns in dieser Angelegenheit gerichtete Bu schriften beweisen, daß leider solche Mißhandlungen durchaus nicht fabrikanten Lohse. Man kann darin unter anderem finden: macht. vereinzelt vorkommen. Selbstverständlich werden wir nur diejenigen eine Flasche Parfum zu sechsunddreißig Mart, ein Topf Schminke zu vierzig Mart, ein Stück Seife zu fünf Von der Direktion des Admiralsgartenbad erhalten Fälle der Behörde auf deren Recherche hin unterbreiten, deren und einer halben Mart u. f. w. Um den Preis eines ein- mir zu den in Nr. 294 gebrachten Mittheilungen folgende Be- Mittheilung möglich ist, ohne endlich die der Pein Entronnenen in zigen Stückes solcher Seife als Lohn zu verdienen, muß manche neue Verlegenheiten zu bringen. Durchaus verkehrt war aber richtigung. Arbeiterin die Mühen von sechs Arbeitstagen auf sich nehmen, Auf die jüngste Veröffentlichung erwidern wir, daß in unfern die Annahme, daß allein durch strafrechtliche Verfolgung in ein­Die Haupt und sie hat dann für sieben Tage nicht mehr zu ihrem gesammten sämmtlichen Anstalten alle Besucher, ob dieselben Mitglieder von zelnen Fällen Abhülfe geschaffen werden könne. Lebensunterhalt, als manches Bourgeoistöchterchen in weniger Krankenkassen sind oder nicht, auf die gleiche zuvorkommende ursache für Mißhandlungen in Privatanstalten liegt darin, daß an Raum, Aerzte- und Wärterpersonal als fieben Tagen für das Waschen ihrer von feiner Arbeit Behandlung und Bedienung Anspruch haben und solche in aus- Privatanstalten So fostet in schmutzig werdenden Hände braucht. Um eine Flasche Parfum gedehntem Maße erhalten, es ist dies allen Badegasten ohne aus Liebe zum Gewinn zu sparen suchen. oder einen Topf Schminke der oben bezeichneten Art zu kaufen, unterschied bekannt; auch sorgt jeder schon dafür, daß seinen einer Privat- Frrenanstalt in der Nähe Berlins   der monatliche müßte selbst ein Arbeiter, den man schon zu den gut bezahlten Wünschen nach allen Richtungen hin Genüge geschieht. Be- Aufenthalt eines Kranten in Pension erster Klasse 400 M. Die müßte selbst ein Arbeiter, den man schon zu den gut bezahlten schwerden über nicht ordnungsgemäße Behandlung, sind uns Anstalt besuchen 400-500 meist ständiger Hilfe bedürftige rechnet, mehr als eine ganze Woche arbeiten. Angesichts solcher weder mündlich noch schriftlich seitens Mitgliedern von Kranken- Patienten. Und trotzdem sind nur 2 bis 4 Aerzte für diese Thatsachen erweist sich alle Wohlthätigkeit" der Bourgeoisie, tassen geworden; im Gegentheil wird das Römische Bad zweiter Patienten thätig. Uebrigens soll infolge unserer Veröffent­die fich gerade um die Weihnachtszeit mit aufdringlichster Reflame in den Vordergrund drängt, als eitel Humbug. Es laffe, wie ja der Verfasser qu. Artikels eingangs felbft erklärt, lichungen die Behandlung in einigen Privat- Frrenanstalten eine macht sich wirklich sehr hübsch, wenn der Herr Kommerzienrath mit Vorliebe von den Mitgliedern der Krankenkassen besucht, beffere geworden und das Aerztepersonal verstärkt sein. für die Weihnachtsbefcheerung von vielleicht 1000 Kindern seines was ja auch aus der von Jahr zu Jahr steigernden Frequenz- Als ehrlichen Spizbuben" bezeichnet sich ein Mann, der Bezirks 100 M. spendet und dann seiner Frau Gemahlin oder differ dieser Abtheilung hervorgeht. an einem der letzten Vormittage aus dem Wartezimmer des seinem Fräulein Tochter unter anderem eine kleine Kollektion nicht nach dem Gebrauch gewaschen, sondern nur besprengt und wendet hatte, in dessen Tasche Obstmesser steckten. Am nächsten Die gleichzeitig vorgebrachte Behauptung, daß Badewäsche Dr. med. Goldschmidt, Anhaltstr. 11, einen Ueberzieher ent­von, fagen wir: 1/2 Duhend Fläschchen Parfüm, 3 Töpfen geglättet wird, ist ebenso, wie diejenige über den Mangel an Morgen lief bei dem Beitohlenen vom Postamt 12 ein unfrantirtes Schminke und 1 Dugend Seifen zum Gesammtpreise von nur wäsche eine dreiste Unwahrheit. 400 M. auf den Weihnachtstisch stellt. Wir stellen es allen Vorstanden von Krankenkassen anheim, Recht charakteristisch für den vorsintfluthlichen Geist, der jederzeit von der ordnung- und sachgemäßen Behandlung ihrer in der Wossischen Beitung" herrscht, sind die Gegenstände, Mitglieder, sowie der peinlichsten Sauberkeit unserer Anstalten welche in der heutigen Sonntagsbeilage dieser Zeitung behandelt und der zu benutzenden Wäsche fich zu überzeugen. werden: Die legte Herzogin von Lothringen   eine Tochter der Aus dem Landwehrkanal gezogen wurde vorgestern Vor­Nikolai über Weimar   im Jahre 1773. Theophrastus   mittag um 9 Uhr die Leiche eines 40jährigen Mannes, der einen Ein Jugendfreund Friedrichs des Großen. Die" Boff. 3tg." ist die älteste und reichste Zeitung Berlins  , grauen Backen- und Schnurrbart trug. Es scheint sich um einen sie ist das Organ der sattesten Berliner   Grundbesitzer, Rentiers, jeglichen Anhalts nicht feststellen lassen. Die Bekleidung bestand sie ist das Organ der sattesten Berliner   Grundbesitzer, Rentiers, Selbstmord zu handeln. Die Persönlichkeit hat sich mangels Bantiers und hoher Staatsbeamten. Theilnahmlos steht diese aus einem grau und braun farrirten Jaquetanzug und Schaft ist gestern in Weißensee verhaftet worden. Eine aus Knaben bestehende gefährliche Diebesbande Zeitung den großen sozialen Bewegungen gegenüber, die Schon seit langer dürftigen und oberflächlich freisinnigen Nachrichten, welche sie stiefeln. Die Leiche wurde dem Schauhause zugeführt. Zeit wurden in der Umgebung Berlins  , wie auch in der Haupt­zuweilen über soziale Fragen bringt, reichen gerade hin, um die Um nahezu 300 Mark gefleddert und noch dazu in stadt zahlreiche Zinkdiebstähle ausgeführt; die Diebe entkleideten Besitzenden und Wohlhabenden in angenehmem Dunkel über die ihrer eigenen Wohnung wurden, wie verschiedene Blätter berichten, nicht nur Figuren ihrer Umhüllung, sie entfernten die Dachrinnen, wichtigsten Aufgaben der Zeit zu lassen und die Gleichgiltigkeit in der Nacht zum Mittwoch zwei junge Männer, welche eine sich deckten Bintdächer ab und gingen hierbei mit solcher Sicherheit des im Ueberfluß badenden Reichthums gegen die trostlose ihnen zugefellende Person beherbergten. Die beiden Männer waren vor, daß alle Nachforschungen nach den Thätern erfolglos blieben. Armuth dauernd aufrecht zu erhalten. faum eingeschlafen, als die Person sich an eine Durchsuchung Vorgestern sah der Gendarm Krüger in Weißensee den 16jährigen Un Stelle der Wahrheit über die Gegenwart versorgt von Kleidungsstücken gemacht haben muß und nachdem sie die Sohn des Arbeiters P., Wörtherstraße wohnhaft, sowie den dieses Blatt feine Leser mit einschläferndem Klatsch aus einer reiche Beute gefunden, lautlos die Wohnung verließ. Nach be- 14jährigen Sohn des Schuhmachers E., Lothringerstraße wohn­

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Liselotte. Paracelsus  .

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Packet ein, das die Obstmesser und ein Begleitschreiben enthielt. Der Dieb schickte die Obstmesser als ehrlicher Spizbube zurück udwig an der Ecke der Alexandrinen- und Sebastianstraße für und fügte hinzu, daß er den Ueberzieher bei dem Pfandleiher 6 M. verpfändet habe. Das Schreiben trug die Unterschrift Haase". Die Polizei ermittelte nun, daß bei Ludwig auf den Namen eines Malers ein Ueberzieher verpfändet, aber schon wieder abgeholt worden war. Dem Dieb scheint die Ehrlichkeit leid geworden zu sein.