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und dafür arbeiien fie täglich 1112 Gtunden. Infolge ihrer Weigerung, die Lohntarife der Arbeiter nicht anzuerkennen, gelingt tS der Firma nicht, die nötigen Arbeitskräfte zu bekommen. Die Militärverwaltung springt nun bereitwilligst ein und stellt die mili« tärischen RauSrrißer._ Tas goldene Kalb des Klerus ist krank In der ultramontanen Presse findet man täglich hämische Bemerkungen darüber, daß(nach einem beispiellosen Aufstieg der letzten(Zahre) unsere Parteiorganisation an manchen Orten infolge der ungünstigen Wirtschaftslage einen vorübergehenden Stillstand verzeichnen muß. Man jubelt, daß die Arbeiter endlich einzusehen beginnen, wie unnütz es ist. ihre Groschen den Parteikaffen zuzu- führen, damit die Angestellten ein angenehmes Leben fuhren können. Wie immer, schließen die guten Leute auch hier nur von sich auf andere; denn Tatsache ist, daß das goldene Kalb, um das die �mtrumspriester tanzen, schwer krank ist, und daß der Bettel um Geld immer weniger einbringt. so beklagt sich Pfarrer Dr. Piontek aus KöSlin   imSchle- sischen Bonifaziusblatt", daß im frommen Oberschlesien   die Kol- letten für den BonifoziuSverein nichts mehr einbringen. Mancher dürsteerstaunt gewesen" sein, oderunwillig den Kops geschüttelt" haben, der die Zusammenstellungen über die Er- gebnisse der Kollekten für den Bonifaziusverein durchgesehen habe. Ln Äönigshütte sind aus je lOOO Katholiken nur 1,27 Mark erbettelt worden. In Eleiwitz, Sarau(O.-Schl.) und M h s- low itz brachte die Bettelei auf je 1000 Katholiken nur 1,36 Mark. In B e u t h e n bringt die Bonifaziuskollekte in einer Pfarrei mit 10 000 lebendigen Seelen schon drei Jahre lang nur immer 10 Mark. In Königshütte gibt es eine Pfarre, die seit ISN nur 2 Mark jährlich für den heiligen Bonifaz opfert. Dem Artikel fehlte nichts, als daß der Verfasser darauf hingewiesen hätte, daß Oberschlesien  nicht nur das gelobte Land der größten Frömmigkeit ist, sondern daß dort auch die reich st en katholischen Magnaten von ganz Europa   sitzen, denen der heilige Bonifaz anscheinend überhaupt nichts mehr gut. Der Artikel hat in den oberschlesischen Zentrumskreisen nicht geringe Ausreguug hervorgerufen. Pfarrer Rassel in Tarnowitz  weist die Porwürfa seine» AmtsbruderS energisch zurück. Ober- schlesien   sei ein armeS Land. Zudem hätten die armen Familien meist 8 bis 10 Kinder zu ernähren.Dazu kommt," heißt es wörtlich,daß«in großer Teil der oberschlesischen Jndustriebevölkarung infolge der Verhetzung immer mehr abrückt und indaSsozialistischeLager übergeht. Die letzte ReichStagSwahl 1S12 hat in dieser Rich- tung eine sehr deutliche, düstere Sprache gesprochen." Ferner soll an den schlechten Ergebnissen des Bettels schuld sein, daß die pol- nischen Katholiken den Bonifaziusverein als einen Germanisa- tionsverein ansehen. Und nicht zuletzt wird auf die große Not- läge der Bevölkerung infolge der herrschenden Teuerung hingewiesen, wobei freilich zu sagen vergessen wird, daß hieran die Zentrumspolitik die Hauptschuld trägt. Die frommen Zentrumsbrüder werden also gut tun, sich zu­nächst einmal um dieopferfreudige Stimmung" in ihren eigenen Reihen zu kümmern, ehe sie die Herzensfalten der sozialdemokra tischen Arbeiter durchforschen. Tie Nationalliberalen im Glashause. Bekanntlich ist pflegen die Wahl einiger konservativer Reichstag? abgeordneten in Ostpreußen   von den Liberalen Protest erhoben worden. Die bekannten Uebergriffe der Konservativen,' die ins- besondere die Wähler mit riesigen Mengen Schnaps und Bier der- »orgt baben, sind kürzlich in den Zeitungen erörtert worden. Das Junkerblau für Ostpreußen  , die.Ostpreußische Zeitung", hält jetzt hen Nalionalliberalen den Spiegel vor und weist nach, daß die Rationalliberalen in Ostpreußen   die Wahlen ganz »ach konservativer Art zustande gebracht haben. So schreibt da» Vlatt: Richtig ist. daß solange eS ReichstagSwahlen gegeben hat. in Rasuren am Wahltage Bier getrunken wurde, und daß dieses Bier nicht immer von allen Wählern selbst, sondern von einzelnen wohlhabenden Männern natür lich nicht aus Sümmenfang(??) für ihre weniger bemittelten Parteifreunde bestellt wurde. Diesen Um st and aber haben sich gerade die R a t i o na l l i b e r a le n in un- erhörte st em Maße zunutze gemacht, al« sie die gut kon'etvauve Bevölkerung der Südostecke der Pro- vinz sür ihre Ideen zu gewinnen suchten. Die nalionalliberalen Parteiangesiellien machten beim letzten ReichStagSwahlkampfe auch gar lein Hehl daraus, daß sie überall, wo national- liberale Versammlungen abgehalten wurden. das Geld für Alkohol mit vollen Händen aus- st r e u l e n. Es sind nicht etwa klein« Summen gewesen, um die c» sich handelte, sondern meistens gingen die Ausgaben für Frei schnaps, Freibier und freie Zigarren in den nationalkiberalen Versammlungen stark in die Doppelkronen.... Den Erfolg vou Ivw haben die Nationalliberalen zum guten Teil dem Alkohol zu verdanken.... Sollte eS wirklich zur Nachwahl in Oletzko- Lyck kommen, so sind wir recht neugtertg.wie sich die Liberalen dann ver- halten werden. Mit Alkohol dürfen sie als konsequente Leute nach ihrem Wahlprotest doch nun nicht mehr den polilischeu An jchauungcn der Bevölkerung nachhelfen. Dos konservative Blau fuhrt dann noch einige Beweise für die Agitation der Nationalliberalen aus dem konservativen Protest gegen die Wahl des nalionalliberalen Abgeordneten Laser in Angerburg  - Lotzen an. Hier sei ebenfalls schnaps und Bier von den National- liberalen verteilt worden, und Polizeibeamt«, Nachtwächter, ja der nalionaUtberalo Kandidat� selbst sollen in unzuläisiger Weise Agitation betrieben baden, so soll der Kandidat. Bürgermeister Laser, im Wahllokal ut Aichuren Wahlaufrufe verteilt haben........ Es ist vollkommen zutnstend, dag die Nationalliberalen genau wie die Konservativen die Hilfe des Alkohol« in Anspruch genommen baben. umstaatSerhallende Wahlen zustande zu bringen. Und wir sind auch gar nicht neugierig, wie sich die Liberalen in Zukunft ____ C<r,. a. ffrtftnt wird irnp fiijhet auf|�te zj,* liberalen' Sinne be- e zu bringen. Und Liberalen in Zukunft verhalten werden. Der»mrd w.« b.«h.«uk. ihr« Kosten in strömen fließen, wenn sie d« Wähler tm einflusscn werden._, Set s.,!-lde»°l--«ich-*1''!''?' Vizcschultheißen ersetzt werden soll. Zugleich M�ch��heißen memderat. den vom Landrat ernannten neu Q nicht als solchen anzuerkennen und den Gcme zuweisen, demselben kein Gehalt auSzuzay ei« Opfer deö militärischen Beschwerde-erechts". Einen interessanten Beitrag zum Beschwerde. recht' der a" liefert eine Strafsache, mit der sich da» OberlriegtS" Dresden   zu bischästigen Halle. Am 8. Mai gegen Mittag y der Gefreite Ziegenbalg von der 1. Kompagme Schüyenregiment, Nr. 108 eine au« U Mann bestehende nach der Kaserne zu bringen. Auf dem Schießstand erhielt vetm Antreten der Schütze Angermann den Befehl, den Patronen- kästen zu tragen, obgleich er schon Tornister mit Sandmck und Gewehr zu transportieren hatte. Da Angsrmann schon lange da« Geniht hatte, daß der Gefreite ihn schikaniere, hielt er auch diese Anordnung für ein« Ungerechtigkeit und sagte:.Ich habe doch mein« Schießübung erfüllt und Tornister mit Sandsack zu tragen, warum soll ich denn gerade den Patronenkasten tragen!" Darauf ging der Gefreite nicht ein, wollte vielmehr seine Anordnung unbedingt befolgt wissen! Jetzt überlegte sich Angermann, daß der Gefreite als Borgesetzter in Frage kam und nahm widerspruchslos den Patronen- kästen. Kaum haste sich die Abteilung in Bewegung gesetzt, da befahl der Gesteite Laufschritt, der sich auf eine Strecke vou 560 Meter ausdehnte! Schon dabei blieb Angermann in- folge der Ueberanstrengung und Erschöpfung mehrfach zurück. Nach dieser Anstrengung be- fahl dann der Gefreite, daß gesungen werden solle<!!), wozu natürlich die Soldaten nicht fähig waren, denn fie waren ermattet und erschöpft und rangen nach Atem. Als der Gefreite merkte, daß seinBefehl" unbefolgt blieb, sagte er:Wenn es euch nicht paßt, können wir ja eine Weile Hinlegen und Ausstehen üben!" Angermann hatte in- zwischen Seitenstechen bekommen, war erschöpft und in Schweiß ge- badet und sagte zu seinen Kameraden:Wer löst mich denn mal ab!" ES traute sich niemand, sich zu melden, weil der Gefreite un- mittelbar darauf abermals 250 Meter Laufschritt machen ließ als Strafe für das unterlassene Singen!? Auch jetzt mutzte Angermann infolge Erschöpfung hinter der Abteilung zurückbleiben. Nachdem die Mannschaften wieder in Schritt übergegangen waren, wurden zwei andere Soldaten, die ebenfalls Patronenkästen zu tragen hasten, auf Befehl des Gefreiten abgelöst, obgleich diese keinen Tornister mit Sandsack zu tragen hatten; aber zu Angermann sagte der Gesteite:Und Sie tragen weiter!" Das tat Angermann auch, aber blieb immer wieder zurück und bat mehrere Kameraden, ihm den Kasten mal abzunehmen. Der Gefreite jedoch paßte zu sehr auf. Nachdem Angermann nach einiger Zeit abermal« rief:.Wer löst mich denn mal ab?", erbarmte sich ein Kamerad und nahm den Patronenkasten. Als das aber der Gefreite sah, mußte Angermann den Patronenkasten wieder nehmen imd bis zur Kaserne tragen! Durch die Worte:.Wer löst mich denn mal ab?' foll sich Angermann einer.Auf- forderung von Personen de» Soldaten- stände« zum Ungehorsam" schuldig gemacht haben, und der mitleidige Kamerad der den Kasten mal abnahm soll so- gar bestraft worden sein! Durch da» Verhalten de» Gefreiten war Angermann so empört, daß er seinem Vater davon Mit- t e i l u n g machte, auf dessen Rat er dann den Gefreiten zur Meldung brachte. Es wurde festgestellt, daß sich der Gesteite Ziegenbalg nicht einwandfrei benommen haste, weShalb man gegen ihn Tatbericht einreicht«, aber eme weitere Folge der Meldung rcsp. Beschwerde war ein« Anklage wegen angeblicher Insubordination gegen Lagen»«,»!? So sieht das Beschwerde.recht" der Sol­daten in der Praxi« au», denn bis zu dem Augenblick, wo Angermann die Meldung gegen den Gefreiten machte, hatte niemand etwas Strafbares in dem Verhalten Angermanns gefunden. Vor einiger Zeit standen nun der Schütze Angermann wegen Insubordination und der Gefreite Ziegenbalg wegen rechtswidriger Behandlung bor dem Kriegs- gericht. Da« Urteil schlägt dem Rechtsempfinden aber direkt ins Gesicht.   Der Gefreite wurde freigesprochen, der Soldat dagegen zu drei Wochen strenge« Arrest verurteilt!! Da» Gericht war der Meinung, daß der Gesteite den Laufschritt zur Auf- rechierhaltung der militärischen Ordnung und der Disziplin Hab« ausführen lassen Gegen das Urteil legte Angermann der Gerichtsherr hatte sich bei dem Freispruch der Gefreiten beruhigt Berufung ein, die aber verworfen wurde; man hielt die Anklage sür gedeckt ui.ö die Strafe sür.durchaus angemessen"! frankrdcb. Molochs LerfettvngS'eidetr. Pari«, 9. Juli. fEia. Ber.) Die Militaristen haben nich läng ihre vergnügten Gesichter behalten. Am Schluß der letzten Woche schien ihre Sache recht gut zu stehen. Die sozialistischen   und radikalen Vorschläge waren abgetan, die von der Regierung gutgeheißene Einstellung der Zwanzig jährigen schien die Entlassung des größten D?ilS der jetzt ihr zweites Jahr Abdienenden zu ermöglichen und so die für den Herbst befürchteten Gefahren zu bannen. Zwar mochte gerade gegen eine solche Regelung vom militärtechnischen Gesicht� punkte viel einzuwenden sein. Ein Hauptargument sür die Erhöhung der Dienstzeit war gewesen, daß eine Truppe. wo die des Dienstes entwöhnten Reservisten nicht ge nügcnd enkadriert seien, minderwertig sei. Nun aber sollten gar in der Armee, die im Fall desbrüsken Angriffs" dem Feinde entgegengeworfen werden sollte, auf einen kriegS geübten Soldaten durchschnittlich fast zwei ganz unausgebildete Rekruten kommen. Dazu waren die Schwierigkeiten der Aus bildung einer plötzlich derart vermehrten Mannschaft zu be denken. Aber das waren alles noch Kleinigkeiten gegenüber den Verlegenheiten, die das von der Mehrheit und der Regierung geschluckte Amendement Vincent heraufbeschwor. DaS Amendement, das den dreijährigen Dienst für alle obligat machte und die willkürlichen früheren Leurlaubungeu aus- schloß, war ein Bissen, der noch über den gewaltigen Appetit Molochs ging. Das Ungeheuer wurde krank und es schien, als ob es an Verfettung zugrunde gehen müßte. Man hat es nun operiert. In der bcutigcn Sitzung der Armeekommission wurde ein Brief des KriegSministers ver- lesen, wonach das aus medizinischen Fachleuten bestehende beratende Komitee für militärische Hygiene und Epidemologie die Einstellung der Zwanzigjährigen aus verschiedenen Gründen widerrät. Bezeichnend ist, daß der ausschließlich aus Militärärzten zusammengesetzte militärische oberste Sanitätsrat in seinem erst vor ein paar Tagen erstatteten Bericht diese Einstellung für durchaus zulässig erklärt hat. Die Kommission hat dem Gutachten des wissenschaftlich- kompetenten beratenden Komites Folge gegeben und die Einstellung der Zwanzigjährigen abgelehnt. Dieser Beschluß schafft wohl einige Schwierigkeiten auS dem Weg. Nach der Annahme des Antrages Vincent hätte die Regierung drei Jahre hindurch 4 Jahrgänge in den Kasernen stehen gehabt. Oder sie hätte sich in diesem, wie im nächsten Herbst entschließen müssen, den Jahrgang, der das zweite Jahr diente, zu entlassen. DieS war in der Tat schon halb zugestanden. 1915 wäre die Sache noch kitzlicher geworden. Denn da hätte sie. eben isiich dem Amandement Vincent, zwei Jahrgänge auf einmal heimschicken müssen und aus diese Art wieder nur zwei Jahrgänge, einen ausgebildeten und einen unausgebildeten, unter den Fahnen gehabt, genau wie jetzt. Oder aber sie ?ntte. um die durch die gegebenen militärischen und hygieni- jchen Bedingungen geforderte Stärke der Armeeeinheiten nicht zu uberschreiten, zu einem komplizierten Beurlaubungsshstem greisen müssen, das den Dienst durch das ewige Kommen und Gehen unvermeidlich desorganisiert hätte. Fällt aber die Einstellung der Zwanzigjährigen weg. dann wird die Mck* beHaltung des dritten Jahrganges zur Erreichung der von den Militaristen geforderten Effektivstärke notwendig und die Erregung der Mannschaften, vor der Regierung und Mehrheit zurückscheuten, wird zweifellos noch bedeutend erhöht sein, da die Nerven der Soldaten das Spiel. das da mit ihnen getrieben wird, nicht leicht aus­halten werden. Vielleicht wird man versuchen, das Amendement Vincent nachträglich auf irgendeine Weise aus der Welt zu schaffen. Aber es ist nicht ganz sicher, daß die Mehrheit, die bisher der Regierung unter dem patriotischen Getrommel gehorsam nachmarschierte, bei dem endlosen Berg- auf und Bergab, das immer wieder zur selben Stelle zurück- führt, das Vertrauen auf die Führung behält und nicht soviel Marode auf dem Weg zurückläßt, daß das Kommando bei irgendeinem neuen Hindernis nicht mehr über die nötige» Effektivbestände" verfügt. Der Heeresausschuß gegen die Einstellung der Zwauzigjährigeu. Pitri«, 10. Juli. Die Heereskommission sprach sich heute zum zweiten Male, und zwar mit allen gegen 3 Stimmen, gegen die Emstellung der Zwanzigjährigen auS. Ein Wittel zur Hebung der BevölkeruugSzahl. Paris  , 11. Juli. Die Deputiertenkammer hat den Gesetz» entwurf über die Unterstützung kinderreicher Familien in einfacher Wstimmung angenommen. Lelgien. Die bewaffnete Neutralität. Man schreibt uns aus Brüssel  : Zum Schauspiel desbewaffneten Friedens", das die moderne Zivilisation bietet, gehört als natürliche Ergänzung diebewaffnete Neutralität". Die Großmächte rüsten, weil sie um den Frieden besorgt sind. Belgien   verstärkt seine Wehrmacht, baut Kasernen, schafft Munition an. weil eS um feine Neutralität besorgt ist. Der Kriegsminister hat neulich über die Verwendung der veranschlagten 79 Millionen für militärische Bauten auf die Auftage eines Deputierten folgende Angaben über den Bau von Kasernen gemacht. Es werden neue Kasernen errichtet in Ostende  , Brügge  , Gent  , Lüttich  <5). Hasselt  , Laeken  . Namur  , Oudenarde  , Möns. Vergrößerungen von Kasernenbauten werden vorgenommen in Antwerpen  , Brüffel, Tirlemont. Wie man steht, bekommt das neutrale Ländchen allmählich seinen Ehrenplatz im waffenstarrenden friedlichen" Europa  . Sieg in Äuch-KelÄg. Einkunäertunclelf! Luckenwalde.(Eig. Drahtbericht de»vorwärts".) Genosse Ewald ist mit 17 107 Stimmen gegen v. Oertzen, der 16599 Stimme« erhielt, gewählt. Genosse Ewald ist gewählt und der hundatelfte Sozialdemokrat zieht in den Reichstag   ein! Ein erftculiches Zeichen für die Werbekraft unserer Ideen und ein verdienter Lohn für die rührige Agitationsarbeit. die von unsere» Genossen geleistet worden ist, ist diese Wahl. Ein Menscheualter bei- nahe hat die Sozialdemokratie um dieses Mandat gerungen. immer wieder hat Genosse Ewald als Kandidat der Arbeiter- Partei für unsere Sache gefochten, nun endlich flattert die rote Fahne auch über diesem Kreis. Der Sieg wird ein Ansporn sein, die Organisation noch weiter auszubauen, um auch Zauch-Belzig   immer mehr zu einem sicheren Besitz der Sozial- demokratie zu machen. Die Sozialdemokratie ist imstande gewesen, noch Reserven für die Stichwahl heranzuziehen. Auch daß die ungesetzliche Fcrnhaltung der Wähler von Beelitz   beseitigt werden mußte, ist ihr zugute gekommen. Aber auch ein erheblicher Teil der Fortschrittler hat soviel politische Energie aufgebracht. um gegen den Freikonservativen zu stimmen. Diese Stimmen waren ausreichend, um die feige Haltung der National- liberalen dieses Wahlkreises wettzumachen, die lieber die Partei des schlimmsten Scharfmacher- und Bündlertums stärken wollten und sich zwecklos eine neue Blamage zugezogen haben. Die Aufgabe unserer Genossen wird eS sein, alles daran zu setzen, um in der Zukunft auch aus eigener Kraft das Mandat behaupten zu können. Hetrte piacsiricvtcn. Die Syndikaliste» vor der französische» Kammer. Pari«, 11. Juli.  (W. T. B.) Die Kammer setzte heute die Be, ratung der Interpellation über die Zwischenfälle in de» Kasernen sott, wobei der Justizminister die Berechtigung der Haussuchungen bei den Syndikalisten und die Notwendigkeit, den Syndikalismus zu unterdrücken, auseinandersetzte. Ministerpräsident Barthou erklärte, eine Tagesordnung de« Sozialisten Breton zurück» weisen zu müssen, indem er das Verhalten der Antimilitaristen tadelte und die dringliche Notwendigkeit betonte, die Disziplin in der Armee aufrecht zu erhalten, aber unter Beobachtung der gefetz- lichen Garantien und Formen. Barthou stellte die Vertrauen«- frage. Nachdem die Dringlichkeit der Tagesordnung Breton ab- gelehnt worden war, wurde«in« Tagesordnung Noel  , in der das Vorgehen der Regierung gebilligt und ihr da« Vertrauen aus- gesprochen wurde, in ihren einzelnen Abschnitten angenommen. Der letzte Abschnitt, der die ganze Schärfe des Gesetzes gegen die Anti- Militaristen fordert, wurde fast«instimmig durch HandeHeben angenommen, ebenso die ganze Tagesordnung. Der Goldgräierstretk. Johannesburg  , 11. Juli. �Meldung des Reuierschen BuraauS.) ES wird erwartet, daß die Schwierigkeiten auf der Klsinfontein- Mine heute nacht beigelegt werden. Die Arbeiterführer ar» besten mit dem BergwerkSminister Matau zusammen, um die Bei- legung zu sichern. Der Generalminister, General SmutS, ist nach Pretoria   zurückgekehrt.