Einzelbild herunterladen
 

Br. 175. 30. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.

Ein Riefenkampf in Lodz  .

Sonnabend, 12. Juli 1913.

Strife folgte eine starke allgemeine Belebung der Geschäfte in besuchte Versammlung mit dem von der Tarifkommiffion aus­Die bisherigen Kunden- sowie der Textilindustrie. Seit Mai/ Juni haben die Fabriken in gearbeiteten Vertragsentwurf. Lodz   alle Hände voll zu tun. Selbstverständlich beschlossen Attordlöhne sollen im Durchschnit um zirka 10 Proz. erhöht und den die Arbeiter, auch für sich von der guten Konjunktur einigen Der Tarif foll noch zwei Jahre laufen, während der jezige für ein Jahr im Betriebe Beschäftigten drei Tage Ferien gewährt werden. Nugen zu ziehen, um wenigstens einen Teil der ihnen seit drei Jahre Geltung hatte. Die Versammlung stimmte dem Ent­40 000 Textilarbeiter ausgesperrt. 1907 entriffenen Lohnaufbesserungen wieder zu erringen und wurf mit geringen Abänderungen zu. In dem russisch- polnischen Manchester  , in Lodz  , ist seit sich der ärgsten Not zu erwehren. Sie stellten im Juni all­zwei Wochen einer jener verzweifelten Stämpfe zwischen gemein Lohnforderungen, die fich auf 20-25 Proz. Auf- Zu dem Konflikt im Happoldt- Ausschant, Hafenhaide 32/38, ſei Sapital und Arbeit im Gange, die, wie ein verheerendes beijerungen beliefen, und da die Fabrikanten ein kategorisches mitgeteilt, daß die Verhandlungen zu einer Verständigung Feuer mit Brgesschnelle um sich greifend, sich zu einer Kata- Nein entgegenstellten, so trat ein Teil der Arbeiter in den und zum Abschluß eines Zarifvertrages zwischen dem strophe im ökonomischen und sozialen Leben auswachsen. Streit. Nun aber holten die Lodzer Kapitalmagnaten aber Betriebsleiter Herrn Wroblewski und dem Verband der Gast­Das Martyrium der Lodzer Textilarbeiterschaft seit einer mals, wie 1907, zu einem vernichtenden Schlag aus: auf den wirtsgehilfen geführt haben. Die Organisation wurde als Reihe von Jahren läßt sich kaum beschreiben. In den Jahren Streit antworteten sie mit einer Riesenaussperrung. Interessenvertretung der Angestellten anerkannt, die Streifenden 1905-1906 haben die Lodzer Arbeiter mit Feuereifer am Gegenwärtig sind bereits alle namhaften Fabriten ge- wieder vollzählig eingestellt und der Monatslohn der Kellner, unter Ausbau ihrer Gewerkschaften gearbeitet der Lodzer Textil- schlossen: bei Scheibler, Geyer, Roznansti, Wegfall der Soft im Hause, von 55 auf 60 Mart erhöht. Bei allen arbeiterverband zählte z. B. 11 000 Mitglieder und er uniker, Krusche, Ender, Bennich, Kindler, entstehenden Vakanzen wird der kostenlose Arbeitsnachweis der reichten durch musterhafte Solidarität und Disziplin im Gebr. Steigert, Findeisen, Eifert, Sterften berg usw. Silisarbeiter. Inbetracht kommen insgesamt etwa 30 fest angestellte Gehilfen benutzt. Gleichfalls geregelt wurden noch die Löhne der Kampfe eine namhafte Lohnerhöhung und allgemeine Beffe( Die Namen zeigen, daß die Fabrikanten vorwiegend und eine Anzahl Aushilfskräfte für die Sonn- und Feiertage. rung ihrer Arbeitsbedingungen. Im Jahre 1907. tam Deutsche sind.) Jm ganzen sind gegenwärtig 40 000 Ar- Bei den Verhandlungen war ein Vertreter der Brauereidirektion die Rache der Unternehmer! Gestützt auf die Blut- beiter ausgesperrt. zugegen und bemühte sich, die Differenzen beizulegen. Die Sperre über den Happoldt- Ausschant ist hiermit aufgehoben. Verband der Gastwirtsgehilfen.

-

Achtung, Friseurgehilfen! Tariflich geregelt sind die Verhältnisse bei wa nebed, Rorförer Str. 15; 2aute, Rigaer Str. 4; mittelstedt, Manteuffelste: 60; deel, Neukölln, Boddinſtr. 1. Aufgelöst ist das Tarifverhältnis bei Wolf, Manteuffelstr. 68; Damerow, Stalizer Str. 140; Marzy, Zionskirchstr. 11. Verband der Friseurgehilfen. Deutfches Reich.

aktion der zarischen Soldateska und der Galgenjustiz, holten Der Plan der Unternehmer ist flar: die Arbeiter sollen die Fabrikanten zu einem vernichtenden Schlag aus: eine gleich bei dem ersten Versuch, aus dem Elend herauszu Riesenaussperrung von 40 000 Arbeitern, die sechs Wochen kommen, eines besseren belehrt werden. Ihnen soll sofort der dauerte, sollte die begehrlichen" Arbeiter von ihrem Stampf- Fuß auf den Nacken gesezt werden, damit sie sich nicht ein geist durch den Hunger austurieren. Die durch die zarischen bilden, den Gewerkschaftskampf und die Organisation wieder Bluthunde terrorisierte, durch die langen Hungerqualen nieder aufnehmen zu dürfen. Die gute Konjunktur soll nur der gedrückte Arbeiterschaft mußte zähnefnirschend in das verhaßte kapitalistischen   Plusmacherei dienen, für die Arbeiter soll das Joch zurückkehren. Seitdem beginnt eine systematische Lohn- alte Elend der Krisenzeit weiter dauern! Das ist der saubere drückerei, die nach und nach bis zu wahren Hungerlöhnen Plan der Lodzer Tertilbarone, die ihre geheimen Beratungen getrieben wurde. Es genügt zu sagen, daß im lezten Jahre abhalten und wie 1907 solidarisch gegen die Arbeiter vor­Die Differenzen in den Hamburger   Werftbetrieben. der Verdienst weniger besser gestellter Arbeiter in der größten gehen. Lodzer Textilfabrik von Scheibler z. B. 31%, bis 5 Rubel, das Die brutale Taftit der Unternehmer hat begreiflicherweise Es wird gemeldet: Am Dienstag find langwierige Verhand heißt 7 bis 11 M. in der Woche betrug. Durchschnittlich ver- unter der Lodzer Arbeiterschaft die größte Erbitterung herbor- lungen zwischen Werftbesikern und Bertretern der Arbeiterschaft dienten erwachsene männliche Arbeiter 7 bis 8 M. in der Woche. gerufen. Die Erregung wird noch gesteigert durch die Kofaten- geführt worden, die aber schließlich auf dem toten Punkt an. fangten. Man wählte dann eine Unterkommission, die in Kürze Und damit sollten mehrköpfige Familien bei der exorbitanten Sotnien, die auf Wunsch der Fabrikanten Lodz   überschwemmt Vorschläge machen soll. Bis jetzt haben sich die Werftbefizer ge Zeuerung aller Lebensmittel auskommen! haben und die Arbeiter terrorisieren. Die Situation ist so weigert, in der Frage der Verkürzung der Arbeitszeit und in der Es sollte jedoch noch besser fommen. Im legten Winter gespannt, daß eine weitere Ausdehnung der Bewegung auf Lohnfrage zugeständnisse zu machen. Beharren sie auf ihrer traten zu der Peitsche der Hungerlöhne noch die Storpione alle anderen Berufe in Lodz   nicht ausgeschlossen ist. Die Be- Weigerung, so dürfte der Streit unvermeidlich sein. Der Arbeitslosigkeit. Eine schwere Krise erschütterte die Lodzer scheidenheit der Forderungen der Lodzer Tertilarbeiter, ihre Tertilindustrie. Die Zeitungen gaben die Zahl der Arbeits- heldenhafte Ausdauer in den langen Jahren des Kampfes lofen auf 30.000 bis 50 000 an. Die Not in Lodz   war ent- und der Not weden in der gesamten Arbeiterschaft Polens  seglich, Leute fielen buchstäblich auf der Straße tot vor die lebhafteste Sympathie, während sie die tückische Nieder­Hunger. tracht der Kapitalprogen aufs äußerste empört.

" 1

Die Gesellschaft für schnelle ärztliche Hilfeleistung" wurde vom Lodzer Polizeihauptmann über die Zahl der vorkommenden Unfälle am 9. März dieses Jahres befragt und antwortete ihm folgendes:

So stehen wir vor einer gewaltigen Kraftprobe des Kapitals mit schwerst geprüften seiner Opfer. Die Aussichten der Arbeiter sind bei aller Brutalität der Unternehmer nicht schlecht. Die heiße Zeit der Konjunktur drängt, die Vorräte Wir haben die Ehre, folgende von der Rettungsstation der an fertiger Ware find gering und gehen rasch zu Ende, den Gesellschaft in Lodz   registrierten Angaben mitzuteilen. Im Januar Fabrikanten brennt es auf den Nägeln. Schon haben die ( des Jahres 1918) wurde schnelle Hilfe bei 419 Unfällen, im Arbeiter in einer Reihe fleinerer Fabriken Konzessionen er Februar bei 332, im März gab es bis zum 9. des Monats, also halten. Alles kommt darauf an, daß die große Masse der in neun Tagen, 300 Unfälle. Die einen Unfälle bezogen Ausgesperrten durchhält, daß sie nicht durch nackten Hunger fich auf eingetretenen Tod, die anderen auf volle Kräfteerschöpfung infolge des Hungerns, und alle diese Erscheinungen bezogen sich in ihrer Mehrzahl, streng genommen, auf die Ar­beitslosigkeit.

gezwungen wird, sich in die schmähliche Niederlage zu schicken.

Berlin   und Umgegend.

Tarifbewegung der Linoleum- und Teppichleger. Die im Verband der Sattler und Portefeuiller organisierten Im Mai gab es in der Petersburger Duma eine Inter- Sinoleum- und Teppichleger stehen in einer Tarifbewegung. Der pellation der sozialdemokratischen Fraktion in Sachen des jegt bestehende Tarif läuft am 1. September dieses Jahres ab. Es Notstands und der Arbeitslosigkeit in Lodz  . wird im Lohn und Afford gearbeitet, auch besteht zum Teil das Endlich erfolgte im Frühjahr eine Besserung. Auf die zwischenmeistersystem. Am Donnerstag beschäftigte sich eine stark

Kleines feuilleton.

-

Der Bater der modernen Physiologie. Claude Bernard   ist nicht Physiologie, sondern die Physiologie selbst" in dieses stolze Lob fassen die Franzosen ihr Urteil über Claude Bernard   zu sammen, und es fommt der Wahrheit ziemlich nahe, denn neben dem Deutschen   Johannes Müller kann der Franzose Claude Bernard   wohl als der Vater der modernen Physiologie angesehen werden. Claude Bernard  , der aus einer Landwirtfamilie im Rhonedepartement stammt( geb. am 12. Juli 1812), ist auf einem merkwürdigen Umwege zum Physiologen geworden. Seine wissen­schaftliche Laufbahn hat er nämlich in hon als Apothekerlehrling begonnen. Seinen Drogen und Arzneimitteln wurde er im Jahre 1834 untreu; er glaubte, ein großer Dichter zu werden, und machte sich nach Paris   auf, wo er sich alsbald an den Professor der Lite­ratur Girardin wandte, dem er eines seiner Dramen zur Be­gutachtung vorlegte. Girardin jagte dem jungen Manne:" Sie find Apotheker, studieren Sie also lieber Medizin, dann werden Sie Ihren Lebensunterhalt gewinnen," und diesem Rate folgte Claude Bernard  . Trozdem ist Claude Bernard   für die französische  Literatur von großer Bedeutung geworden; denn seine wissenschaft­lichen Theorien haben Zola   zur Darstellung des Schicksals einer ganzen Familie die Familie Rougon angeregt.

-

noch einmal hoch und der Intendant Graf Seebach hielt eine Ansprache, aus der wir folgendes entnehmen: Es ist Ihnen be­kannt, daß die Generaldirettion feinen sehr ausgeprägten Sinn für Feierlichkeiten besigt. Auch im Bereich des Theaters feiert man, so parador es auch flingen mag, am besten durch die Arbeit. Darum geht in unserem Sinne dieses Ichte Jahr im alten Hause zu Ende, ohne aufgepuzte Abschiedsvorstellung, ohne schwungvollen Epilog."

Die Einfachheit dieser Worte ist um so erfreulicher, als das Königliche Schauspielhaus in Dresden   tatsächlich in einer Weise ge­leitet worden ist, die auch in der sozialdemokratischen Preise kritische Unterstüßung gefunden hat.

Wie aber soll sich nun der demokratische Journalist in Würde faffen, wenn er seiner Freude über diese Einfachheit einen geschidten Ausdruck geben will?

Soll er vielleicht sagen: Obwohl diese Worte aus höfischen reisen fommen, haben sie uns gefreut?

Oder muß er sich umgekehrt so ausdrüden: Gerade weil diese Kundgebung der Einfachheit aus höfischen Kreisen kommt, scheint fie uns bemerkenswert zu sein?

Wie soll er in diesem Falle seinen Bleistift spiken, damit ein bescheidener Stich dabei herauskommt?

Wir wollen einen Gelehrten fragen.

Keiner

Auf der Weiseschen Schiffswerft in Barbh an der Elbe   haben fämtliche 30 dort beschäftigten Arbeiter wegen Nichtbewilligung einer Lohnforderung die Arbeit niedergelegt. Die Arbeiter hatten um eine Erhöhung des gegenwärtig um 25 bis 38 Pf. betragenden Stundenlohnes um 5 Pf. gebeten, waren damit jedoch abgewiesen worden; der Unternehmer wollte nur der Hälfte der Arbeiter eine Sulage von 2 Pf. gewähren,

Hesberg, der starke Mann.

In Blankenese   bei Hamburg   handelt der Agent Adolf Hes­erg mit Streitbrechern. Dieser Blankeneser   Menschenhändler hat auch Arbeitsivillige den Emdener Hafenbetriebsunternehmern geliefert. Nun aber versuchen die Streifenden und die Streik­leitung des Transportarbeiterverbandes, diese von Hesberg impor­tierten Kulis wieder abzuschieben. Das kann Herr Hesberg nicht recht begreifen, und so flärt er die Streifleitung über seine Persönlichkeit in einem Briefe auf, dem wir nachstehenden Schluß wörtlich entnehmen:

Wenn Sie ein bischen schlauer wären, dann würden Sie fich bei berufsmäßigen Streitbrechern nicht solcher Dummen Mittel bedienen, auch sind Sie ein schlechter Kassen. berwalter des Transportarbeiterverbandes, wenn Sie solchen Beuten die seit Jahren nur Streifarbeit verrichten, mit Reise­geldern versehen.

einiger Besorgnis entgegensehen. Dies um so mehr, als einem voll­fommenen Gelingen hier vorneweg die unzulängliche technische Bühnen­einrichtung widerstrebt: auch setzt ja der allzufleine Orchesterraum dem Juftrumentalförper unübersteiglich enge Grenzen. Nun, die Regie erwies sich auch diesmal als umsichtig genug; und die kleine von Alfred Schink verständig geleitete Kapelle tat ihre Schuldigkeit. Auch mit den Künstlern auf der Bühne konnte man zufrieden sein. Adolf Permann bringt für den Titelselden neben guten stimm­lichen Mitteln, vornehmlich eine sehr geeignete Figur mit. Er versteht fich ganz pasjabel auf den Weiberherzen knickenden Edelmann und verleugnete selbst in dem zungenbrechenden Champagnerlied, an dem schon mancher gescheitert ist, nicht den geschmackvollen Sänger. Rolle des Leporello hatte im legten Moment Direktor Leopold Sachse   übernommen und führte sie, weniger allerdings in gefanglicher als darstellerischer Hinsicht, recht glücklich zu Ende. Mimi Boensgen( Donna Auna) leistete unter allen Vertreterinnen tveiblicher Rollen wohl das beste. Dann fann noch Theodor Simons ob feines eindringlichen Komtur und auch Hans Wilt  ( Masetto) genannt sein. Einzelne Ensembleszenen waren plastisch herausgearbeitet. Die Aufführung- wenn auch die allzu großen Bausen beim Umbau störend empfunden wurden hinterließ einen recht günstigen Eindruck. e. k.

-

Notizen.

-

Die

Eine neue Berliner   Boltsoper pla nt Direktor Sagin, der zurzeit die Krolloper gepachtet hat. Es ist bereits eine G. nt. b. H. gebildet worden, die nur ein passendes Theater sucht.

-

-

wurde am Donnerstag zum ersten Male Goethes Iphigenie" Im Josef Kainz  - Theater am fleinen Wannsee  aufgeführt. Dieses für ein Freilichttheater besonders geeignete und und gelungene wiedergabe. über seine Leistungsfähigkeit entscheidende Drama fand eine würdige

Zwei Bekenntnisbriefe Berbis. 3mei interessante, für das Im Jahre 1839 entschied sich Claude Bernards Schicksal. Aus Temperament und die Weitherzigkeit Verdis charakteristische Briefe dem armen Studenten der Medizin wurde ein Gehilfe Magendis. des Meisters, beide an einen Freund in Sant Agata gerichtet, iver­Damals war die Physiologie ein recht dunkles Gebiet. Es herrschte den im römischen Orfeo" veröffentlicht. In dem ersten, der vom in Franfreich noch die Ansicht Cuviers, der die Tierversuche ver­4. Juli 1875 datiert ist, schreibt Verdi: Ich kann Dir nicht sagen, worfen hatte, und was im Körper nicht chemisch- physikalisch er­was aus dieser musikalischen Gärung herauskommen wird. Dieser flärt werden konnte, wurde der Lebenstraft" zugeschrieben und will melodisch wie Bellini sein, jener harmonisch wie Meyerbeer  ; Das Deutsche Künstler Theater( Sozietät), das galt als unerforschlich. Magendi war der einzige, der seine eigenen ich möchte weder das cine noch das andere, ich möchte, daß der ege ging; bei ihm lernte Claude Bernard   Tierversuche machen, junge Musiker, wenn er sich an seinen Arbeitstisch sekt, niemals feine Vorstellungen Anfang September mit" Wilhelm Tell  " beginnt, und bald übertraf er seinen Meister. Mit dem Jahre 1841 be- daran dächte, Melodiker zu sein oder Harmoniker oder Jdealist bringt als zweite Aufführung Kleists Lustspiel Der zer­ginnt ein rascher Aufstieg zum größten physiologischen Entdecker oder Zukünftler und wie der Teufel auch alle diese Pedanterien brochene Krug" und" Hanneles Himmelfahrt   von feines Landes. Seine Doftorarbeit war es, die die Reihe seiner heißen. Melodie und Harmonie sollen in den Händen des Künst- Hauptmann. wichtigen Untersuchungen über die Physiologie der Berdauung ein- ein Tag wird kommen, da man nicht mehr von Melodie, von lers nur ein Werkzeug sein, um Musik hervorzubringen, und Teitete. Er fing mit Untersuchungen über die Zuckerverdauung Harmonie, von deutscher oder italienischer Schule, von Vergangen beim Menschen an, machte dann Versuche an Widerkäuern, Hunden heit oder Zukunft usw. usw. sprechen wird, und Kaninchen, und untersuchte die Tätigkeit der Leber und der das Reich der Kunst beginnen. Es ist ein Fehler unserer Zeit, dann wird vielleicht Bauchspeicheldrüse, indem er Fisteln anlegte. Im Jahre 1856 fonnte er seine Untersuchungen in ziemlich abgeschlossener Form daß die Werke der Jungen Angstprodukte sind. Der Plaz für das Heine Dentmal. Das von vorlegen, und alle diese Arbeiten bilden die Grundlage unserer schreibt mit ganzer Hingebung; wenn diese Leute zu schreiben be. heutigen Kenntnisse über die Tätigkeit der Leber und der Bauch- ginnen, beherrscht sie der Gedanke an das Publikum und an die Lederer für Hamburg   entworfene Heine- Denkmal hat nunmehr speicheldrüse. Das zweite große Gebiet, das Bernard angriff, Aritif. Du sagit mir, ich verdankte meine Erfolge der Verschmel feinen definitiven Plaz vom Senat angewiesen bekommen: in dem waren die Nerven, und die Erfolge stehen hier hinter denen auf zung beider Schulen. Ich habe nie daran gedacht." Und neu anzulegenden Stadtpark in Winterhude  . Der Genat hat sich dem Gebiet der Berdauung taum zurüd. Die wichtigsten seiner in einem späteren Briefe ous Genua, vem 17. Mai 1882, schreibt also von den Heine- Gegnern nicht einschuchtern lassen und sein Ver= weiteren Untersuchungen sind dann die über Curare  ( Pfeilgift) und der Meister:" In Fragen musikalischer Ueberzeugungen muß man sprechen eingelöst. andere Gifte, namentlich über die Stohlenorhbbergiftung des Blutes eitherzig sein und ich für meine Berjon bin duldsam. Ich lasse alle gelten: Meloditer, Harmoniker und andere Leute; ich lasse und deren Zusammenhang mit der Atmung. Frankreich   hat sich dem großen Phyfiologen bei dessen Lebzeiten funft tennte, würde ich auch sie gelten lassen und gut finden. die Vergangenheit gelten, die Gegenwart, und wenn ich die Zu dantbar erwiesen. Auf seine Anregung hin wurden zwei physio. Kurz: Melodie, Harmonie, Vortrag, Klangeffette, Lofalfarben( ein logische Laboratorien, eines an der Sorbonne, eines im Natur- Wort, das so viel gebraucht wird, und so oft nur dazu dient, wissenschaftlichen Museum eingerichtet, und mit dem am Museum Mangel an Gedanken auszudrücken) sind nur Mittel. Macht mit wurde in Frankreich   der erste Lehrstuhl für allgemeine Physiologie diesen Mitteln gute Musik und ich lasje jede Gattung gelten. geschaffen, dessen Inhaber Claude Bernard   wurde und bis zu 3unt Beispiel im Barbier" die Stelle: Signor, Giudizio per feinem Tode, am 10. Februar 1878, blieb. Carita- das ist weder Melodie noch Sarmonie; es it defla Einfachheit und Arbeit. In Dresden   ist für das Softheater miertes Wort, richtig, wahrhaft, und es ist Musik. Amen!" ein neues Gebäude errichtet worden. Als lezte Vorstellung im alten Haus wurde Kriemhilds

Rache von Hebbel   gegeben.

Mufit.

Sommer Oper im Schiller Theater O. Der Auf Nach dem Beifall am Schluß der Vorstellung ging der Vorhang führung des Don Juan" von Mozart   mochte man wohl mit

angekündigt, die Bürgermeister Tromels Erlebnisse in Figigkeit der Buchmache. Es wird eine Broschüre Die Sensation des Sommergeschäftes" verspricht sowohl Auf­der Fremben legion( jelbstverständlich illustriert) behandelt. flärung über das Verschwinden Trömels wie Schilderung seiner lärung über das Verschwinden Trömels wie Schilderung seiner Erlebnisse in der Region. Woher nehmen und nicht stehlen, sagte man früher.

"

-

Gortis Rüdtehr nach Rußland  , die wiederholt angefündigt und dementiert wurde, wird wieder einmal in Aus­ficht gestellt. Die russische literarische und künstlerische Welt be­grüßte die Nachricht mit großer Freude. Man hofft, daß Gorki nach seiner Rückkehr auf den heimatlichen Boden einen starken dichterischen Aufschwung erleben wird. Wenn Bäterchen tros der Amnestie ihn nicht gelegentlich nach Sibirien   verschickt.