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Mr. 179. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Der Werftarbeiterftreik.

Mittwoch, 16. Juli 1913.

Daraus erhellt schon zur Genüge, wie die Zugeständnisse der Inventar des unbeteiligten Unternehmers, das sie nicht mitnehmen Werften zu bewerten sind, ganz zu schweigen davon, daß alle fonnten, Waschbecken, körbe und dergleichen, auf den Hof anderen Arbeitsbedingungen von einer Neuregelung aus- herum und zum Teil auf das Dach eines Gebäudes, zwischen die Sicherung eines Güterwagens und verübten ähnlichen geschlossen bleiben sollen. Zu dieser Sachlage haben dann die Zentralvorstände der Unfug, durch den sie ihren Ruf als nützliche Elemente und ihre Die legten Ereignisse in der Werftarbeiterbewegung in beteiligten Gewerkschaften unter Hinzuziehung der Verhand- die die liebevollen Elemente holte, wird für den Schaden auf­besondere staatliche Schutzbedürftigkeit dokumentierten. Die Firma, Hamburg   lassen befürchten, daß die Bewegung aus dem lungskommission der Arbeiter Stellung genommen. Die Vor- fommen müssen. Stadium des Verhandelns vielleicht schon zu früh in das des stände versuchen im Interesse der Allgemeinheit nochmals offenen Kampfes getrieben wird. Denn trotz der abwartenden, eine friedliche Verständigung. In einem Zur Textilarbeiteraussperrung in Bocholt.  ruhigen Haltung der Arbeiter ist es durch provokatorische Schreiben an den Unternehmerverband bekundeten sie, daß Als seinerzeit die Ruhrbergleute streiften, fonnten die christ­Entlassungen von Vertrauensleuten der Vulkanwerft und bei die Vorstände der gewerkschaftlichen Arbeiterverbände es für lichen Gewerkschaftsführer sich nicht genug über die Unfähigkeit der Blohm und Voß in Hamburg   zum Ausstand gekommen. Es ausgeschlossen halten, daß die Mitglieder ihrer Verbände Führer des freien Bergarbeiterverbandes aufhalten, weil diese streiken nach den Angaben bürgerlicher Depeschenbureaus sich mit den gemachten Zugeständnissen zufrieden geben werden. angeblich entgegen jeder gewerkschaftlichen Pragis einen Streif etwa 20 000 Mann. Die Arbeiter wären durch die Maß- Da ihnen aber an einer friedlichen Erledigung gelegen sei, zuließen bei einer den statutarischen Erfordernissen nicht ent­regelungen derart erbittert, daß sie den Weisungen der machen sie den Vorschlag, zwischen einer Vertretung der des Reichstags herab priesen sich die Giesberts und Konsorten als sprechenden Mitgliederzahl der Organisation. Von der Tribüne Zentralvorstände nicht mehr folgten. Gruppe des Unternehmerverbandes und einer solchen der die umsichtigen Leiter von Lohnbewegungen. Schon der Vorstände der Arbeiterverbände über eine zeitgemäße Regelung Streit der Saarbergleute zeigte die Hohlheit der Giesbertschen der Arbeitsverhältnisse Verhandlungen stattfinden zu lassen. Deklamation. Jetzt wird auch der Vorsitzende des christlichen Textil­Eine Antwort würde bis zum 17. Juli erwartet. Diesen arbeiterverbandes, Reichstagsabgeordneter Schiffer, der damals in Maßnahmen der freien Gewerkschaften haben sich die Hirsch- dasselbe Horn blies, durch seine eigene Pragis ad absurdum Dunderschen Gewerkvereine angeschlossen. geführt.

Auch in Flensburg   sind am Dienstag die Werftarbeiter ausständig geworden.

Die Zentralvorstände der in Betracht kommenden Ge­werkschaften wurden sofort telegraphisch nach Hamburg   be­rufen, um zu der neuen Sachlage Stellung zu nehmen.

Schon bei den letzten Verhandlungen zwischen den Ver­tretern der beiden Organisationen zeigte sich, daß bei den Unternehmern anscheinend wenig Neigung für eine friedliche Erledigung vorhanden ist. Die von ihnen gemachten Angebote waren so gering, daß die Arbeitervertreter sich außer ftande fahen, darauf einzugehen. Die Vertreter der Unternehmer legten ein von Herrn H. Blohm   unterzeichnetes Schreiben vor, in dem folgende von der Norddeutschen Gruppe des Gesamt­verbandes deutscher Metallindustrieller beschlossene Zugeständ­nisse gemacht wurden:

1. Die Einstellungslöhne werden um 2 Pf. erhöht in den jenigen Betrieben, in denen seit Oftober 1910 eine Erhöhung nicht vorgenommen ist. 2. Die Stundenlöhne aller Arbeiter werden von August 1913 ab um 1 Pf. und vom April 1914 ab um einen weiteren Pfennig erhöht. Die Lohnzahlung foll, soweit es noch nicht geschehen ist, wieder auf den Sonnabend verlegt werden. Wegen aller übrigen Forderungen soll es bei den im Jahre 1910 getroffenen Vereinbarungen bleiben.

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Die Stettiner Werften waren bei den Verhand­Um das durch die Verräterrolle im Krefelder   Streit arg mit­lungen in Hamburg   nicht beteiligt, für diese hat am 11. Juli genommene Ansehen des christlichen Textilarbeiterverbandes wieder eine Verhandlung in Stettin   stattgefunden. Dort kommt der entgegenzuwirken, hat der Vorstand des christlichen Verbandes eine etwas aufzufrischen und dem vorschreitenden Mitgliederschwund Verein der Pommerschen Eisenindustriellen", dem die Werften Lohnbewegung in Bocholt   inszeniert. Bocholt  , dicht an der holländi­angehören und der ebenfalls wie die Norddeutsche Gruppe schen Grenge gelegen, ist eine ausgesprochene Tertilstadt des dem Gesamtverband Deutscher   Metallindustrieller angeschlossen Münsterlandes mit etwa 27 000 Einwohnern. Mehr als 60 Betriebe ist, in Betracht, Die Unternehmer haben dort ein ähnliches sind hier anzutreffen, darunter 43 Baumwollwebereien und 9 Baum­Bugeständnis gemacht wie die Norddeutsche Gruppe, es enthält wollspinnereien. Beschäftigt werden gegen 7000 Personen. Etwa aber noch etwas weniger. Es ist aber für den 17. Juli noch anderthalbtausend der Beschäftigten kommen täglich per Rad oder Bahn aus Holland   herüber. Die Löhne sind niedrig, wie im ganzen eine Verhandlung angesetzt worden. ber 850,60 m. betragende Durchschnittslohn der Textilarbeiter des Münsterland  . Nach den Angaben der Fabrikanten ist der Durch­schnittslohn in Bocholt   übrigens noch 42,40 M. pro Jahr höher als gesamten Münsterlandes. Die Arbeiter sind gut zentrumskatholisch gesinnt; der Ort gehört zum Wahlkreis des Herrn Schiffer. Die gewerkschaftliche Organisation ist jedoch schwach. Nur 910 Mit­glieder zählte der christliche Verband am Schlusse des dritten Quar­tals 1912. In der folgenden Zeit soll der Mitgliederstand etwas zurückgegangen sein. Der Deutsche   Tegtilarbeiterverband kommt mit feinen 40 Mitgliedern überhaupt nicht in Betracht. arbeiterverband die sich über ganz Bocholt   erstreckende Bewegung Troß dieser geringen Mitgliederzahl leitete der chriftliche Textil­ein, ließ den Streit beschließen und nahm die Aussperrung auf. Die vordem so gepriesenen gewerkschaftlichen Grundsäße" wurden demnach in den Wind geblasen. Bei dem Streit handelte es sich hauptsächlich um eine 15prozentige Lohnerhöhung. Eine Einigung tam nicht zustande. Schließlich wählte der christliche Verband eine nicht katholische Firma( Coßmann, Cohen u. Co.) aus und ließ die Arbeiter dort fündigen. Die Unternehmer beanworteten die Kün digung mit folgenden Anschlägen in allen Betrieben: digung mit folgenden Anschlägen in allen Betrieben:

13. Juli, wieder eine Werftarbeiterkonferenz nach Hamburg  Die beteiligten Organisationen hatten am Sonntag, den einberufen, die zu dem Stand der Bewegung Stellung nehmen sollte. Die Konferenz hat nach eingehender Beratung die ge­schilderten Maßnahmen der Verhandlungskommission der Ar­beiter und die der Zentralvorstände anerkannt, sie hat mit großer Majorität den Maßnahmen der Vorstände zugestimmt, daß auch noch dieser Schritt zu einer friedlichen Regelung Lokale Verhandlungen sollen nicht mehr stattfinden. unternommen worden ist. Die Werftarbeiter haben damit zu Diese Zugeständnisse wurden als das äußerste be- erkennen gegeben, daß sie für eine Verständigung zu haben zeichnet, was die Werften bewilligen könnten. Die Arbeiter sind. Sie wollten abwarten, was die Unternehmer jezt auf vertreter gaben die Erklärung ab, daß sie auf die Vorschläge die Anfrage ihrer Vorstände sagen. Nachdem sollte eine weitere nicht eingehen könnten; sie wollten aber ihre Werftarbeiterfonferenz einberufen werden. Stellungnahme dem Unternehmerverband schriftlich über- Den Unternehmern scheint aber an einer friedlichen Ent­mitteln. In dieser dann erfolgten schriftlichen Erklärung wickelung der Dinge nichts zu liegen. Während die Ver­hieß es: handlungen noch schweben, gingen sie in der aufreizendsten Die Arbeiter können in der Erklärung der Unternehmer keine Weise mit Entlassungen vor und erbitterten die Arbeiterschaft Frieden auf den Werften zu sichern. Die Arbeiter erklären aber leitungen zur Arbeitsniederlegung griff. befriedigenden Zugeständnisse ersehen, die geeignet sind, den derart, daß dieselbe gegen den Willen der Organisations­noch einmal bestimmt, daß sie bereit sind, bei weiterem Entgegentommen der Unternehmer, über die Vorschläge beraten zu wollen.

Auf erbetenen schriftlichen Bescheid teilten die Unternehmer mit, daß die gemachten Zugeständnisse das äußerste enthalten, was die Werften gewähren fönnten.

Berlin   und Umgegend.

Die Asphaltarbeiter in Sönigsberg i. Pr. find wegen Lohn­differenzen in den Streit getreten. Es wird versucht, von Berlin  Kollegen nach dort zu holen. Sollegen, übt Solidarität! Keiner darf nach Königsberg   i. Pr. Arbeit annehmen.

" Auf Grund eines Beschlusses der Fabrikantenvereinigung fündigen wir hiermit allen in unseren Betrieben beschäftigten Arbeitern zum 21. Juni 1913. Diese Kündigung wird zurüd­gezogen, falls von den Arbeitern der Firma Coßmann, Cohen u. Co. heute nicht gekündigt oder die Kündigung bei dieser Firma von den Arbeitern rüdgängig gemacht wird."

Die Aussperrung wurde perfekt. Am 5. Juli wurden die letzten Arbeiter auf die Straße gesetzt. Die Betriebe sind ge­fchloffen. Bemerkenswert ist, daß die Unternehmer die Christen mit ihren eigenen Waffen schlagen, indem sie in öffentlichen Ge­flärungen sagen: Ihr habt ja im Krefelder   Streit selbst ausge­führt, daß in Schlesien   und Sachsen   die Löhne um 200 m. niedriger find als in Rheinland- Westfalen  . Wie könnt Ihr verlangen, daß wir mehr zahlen. Wir können da doch nicht fonfurrieren!

Damit waren die Verhandlungen auf dem toten Punkt angelangt. Eine wesentliche Aenderung in der Stellung- Vorstand des Zentralverbandes der Asphalteure Deutschlands  . nahme der Unternehmer ist eingetreten. Es war vereinbart, Achtung! Betonbaubranche. Die Sperre über den Bau Neuen daß im Anschluß an die allgemeinen zentralen Beratungen noch burger Str. 8, Unternehmer Berliner   Eisenbetons, Wand und Lokale Verhandlungen stattfinden sollten. Diese mündlichen Deckenbau- G. m. 6. H., Inhaber Richard Fischer u. Krüger, Vereinbarungen werden durch das erwähnte Schreiben ist aufgehoben, da Verhandlungen stattgefunden, welche zu des Unternehmerverbandes einfach aufgehoben. Ferner ist einer Einigung führten. Deutscher Bauarbeiter- Verband. Ein Vermittelungsvorschlag des Gewerberates wurde von den darauf hinzuweisen, daß die Zugeständnisse nur unter Sektion der Gips- und Zementbranche.| Arbeiterausschüssen mit 178 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Die zwei eine Bedeutung haben; die die Einstellungslöhne be­wiederholten Versuche der christlichen Leitung ergaben gleichfalls treffenden enthalten eigentlich kein Zugeständnis, denn für die Deutfches Reich. tein positives Ergebnis. Auf das Ersuchen des christlichen Vor­standes an den Bürgermeister, er möge Verhandlungen mit den große Mehrzahl der Werftarbeiter sind nach 1910 die Ein­Streitbrecher- Vandalismus. Unternehmern herbeiführen, da Mißverständnisse vorliegen, ant­stellungslöhne von neuem vereinbart; aber auch auf den Sechzig Hinze- Gardisten aus Barmen, die während des Streits wortete die Unternehmervereinigung: Mißverständnisse lägen nicht menigen Werften, wo darüber keine Vereinbarung getroffen der Gestellbauer in Breslau   als Rausreißer fungierten, st a blen bor. ist, werden schon längst bei der Einstellung neuer Arbeiter am Tage vor ihrer Abschiebung den Arbeitern eines benachbarten Am Freitag wurde, nach vorausgegangenen Versammlungen höhere Säße gezahlt, als 1910 vereinbart worden sind. Blazes Blusen, Gurte und Handtücher, schleuderten das der Arbeiterausschüsse, von dem Vorsitzenden der christlichen Organi­sucht nach wahrer Kunst überall vorhanden ist? Daß es unver| Beit von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens durch unterstreichung antwortlich vom Staat und der Kommune ist, daß sie so gut wie der Minutenziffern zu kennzeichnen. Dies Verfahren ist praktisch nichts tun, um dem Volte die Kunst zugänglich zu machen? Man sehe sich z. B. die fgl. Theater in Berlin   an. Was leisten die für die Masse? Rein gar nichts. Das Kinotapital tann nur so lange auf die groben Instinkte spekulieren, als die Gesellschaft ihre Kunst­pflichten nicht erfüllt gegenüber den Schülern wie den Er­

Kleines feuilleton.

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wachsenen.

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und für aufmerksame Leser genügend. Dennoch wird es nicht selten vorkommen, daß jemand eine Nachtstunde mit einer Tagesstunde verwechselt, was für ihn recht unangenehme Folgen haben kann. Auf alle Fälle wäre es sehr zu bevorzugen, wenn man sich zunächst im Eisenbahnverkehr auf eine Vierundzwanzigstunden- Uhr einigen könnte. In manchen Ländern, wie in Belgien  , ist diese Neuerung ziemlich weit durchgeführt worden, und sie scheint auch immer mehr

Schauspiel oder Kino? Diese Frage wurde auf experimentellem Wege Schülern vorgelegt, und sie entschieden sich für das wirk liche Schauspiel. Der Lehrerverein Hannover  - Linden führte, wie ein Hannoverscher Lehrer der Köln  . 3tg." berichtet, Tausende von Boltsschülern sowohl ins Schauspielhaus wie ins Kino. Im Schau­spielhaus wurde zweimal Lorgings Bar und Zimmermann, zwei- Eine Kloster- Republik. Die gegenwärtigen Kriegswirren in den an Verbreitung zu gewinnen. Seit dem vorigen Jahre hat die mal Der Waffenschmied von Worms  , zweimal Schillers Tell, Balfanländern wollen sich auch die Mönche und Einsiedler auf vierundzwanzigstunden- Uhr große Fortschritte auf den französischen  einmal Die Jungfrau von Drleans aufgeführt. Die Preise be- Athos  , dem heiligen Berge" zu Nugen machen. Ihr Verlangen Eisenbahnen gemacht, aber nur auf dem Papier, während die Uhren trugen bei ſtets ausverkauftem Hause 25 bis 75 Pf. geht nach einer unabhängigen Republik  . Ob sie dies Ziel erreichen selbst auf den Stationen noch in der alten Form geblieben sind. Die Handlung der Stüde   war, soweit dies gum Ver- werden, dürfte jedoch, vorläufig wenigstens, fraglich bleiben. Seit In Belgien   sind die Eisenbahnen bereits dazu übergegangen, auch ständnis der Aufführung notwendig erschien, in den Klassen vorher reichlich 1200 Jahren bestehen nämlich auf der östlichen der drei Baden die Uhren der neuen Zeitrechnungsart anzupassen. Sie haben zu erflärt, Tell eingehend gelesen worden. Zur Vorbereitung der Oper der Chaltidischen Halbinsel solche mönchischen Ansiedelungen. Da diesem Zwed außer dem gewöhnlichen Stranz von Ziffern noch einen hatten die Gesanglehrer in den Gesangstunden die wichtigsten Me- dieser Ausläufer nur durch eine etwa zwei Stilometer breite Erd- zweiten von 13 bis 24 erhalten, der einen inneren Ring bildet. lodien vorgespielt und deren ernsten oder heiteren Charafter aus dem zunge mit dem Festlande zusammenhängt, fo bildet er gewissermaßen Damit eine solche Uhr ihren Zwed erfüllt, muß freilich jeber wissen, Verlauf des Spiels und der Stellung der handelnden Personen ver- eine Insel für sich, die von ihrer höchsten Erhebung dem Berg Athos   daß die Stunden von 13 bis 24 die Zeit vom Mtag bis zur Mitter ständlich gemacht. Im Königlichen Schauspielhaus saß nun in jeder den Namen hat. Die Bewohnerschaft besteht zur Hauptsache aus nacht umfassen. Obgleich es wohl nicht zu schwer sein würde, sich Vorstellung ein atemlos gespanntes tinderpublikum, das bald still Mönchen, die in 21 befestigten Klöstern hausen. Dazu kommen noch ein daran zu gewöhnen, ist jest in Paris   eine neue Art der Vierund­und ergriffen war, bald laut jauchzte und jubelte und mit dem Dugend Mönchskolonien und mehr als 200 Einsiedeleien. Bor mehreren zwanzigstunden- Uhr geschaffen worden, die zum ersten Male auf dem Fortschritt der Handlung jedesmal Ort und Zeit vergaß, fein Jahren zählte man 7500 Röpfe; heute dürfte deren Zahl weit größer fein. Bahnhof St. Lazare   Aufstellung gefunden hat. Diese Uhr hat zwei Schauspiel mehr sah, sondern das Spiel für Wirklichkeit nahm. Bisher waren die von den Türken kaum beeinflußte theokratische Ge Bifferblätter. Das eine zeigt die Stunden von 1 bis 12, das andere Ganz anders im Kino. Von tiefergehender Erwartung oder gar meinsamkeit der Klöster von einem Rat verwaltet, der aus der Wahl die von 13 bis 24. Wenn die Zeiger auf dem einen Zifferblatt ihren Feierlichkeit war wenig zu spüren. Hier waren sie schon öfter, der einzelnen löfter hervorgeht. Das gemeinsame Siegel des von den Leistungen des Kinos konnten sie sich vorher ein Bild Rates ist unter die vier Weltesten in je ebensoviel gleichen Stücken Gang bis zur Zwölf abgesponnen haben, stehen sie still und das machen, taten es wohl auch und deshalb eine andere Erklärung verteilt. Sämtliche Klöster find nach dem Gemeinsamkeits- und dem andere Zifferblatt tritt in den Betrieb ein. Es besteht die Absicht, gibt es wohl nicht ging schon der Kartenverkauf troß Einsiedlergrundsatz eingerichtet. Doch hängen auch die Mitglieder diese Uhr in Frankreich   einzuführen, aber sie scheint im Vergleich Bes wesentlichen geringern Preises( 10 Pf.) langsamer vor fich. Der einzelnen Einsiedlerflöster untereinander zusammen. Die Leiter au der belgischen Vierundzwanzigstunden- Uhr erhebliche Nachteile um die Kinobillette geriffen hätte. Als die Schüler aufgefordert die anderen werden von einem Zwei- oder Dreimännerausschuß, Dazu kommt, daß zu gewissen Tageszeiten das Auge nicht mit einem Man tann nicht sagen, daß die hannoversche Großstadtjugend sich( Webte) der Gemeinsamkeitstlöster werden auf Lebensdauer gewählt, u befizen. Das ganze Uhrwerk wird komplizierter und weit­läufiger, ist daher auch schwerer anzubringen und zu beleuchten. wurden, die Gesamtheit der Eindrücke, die sie bei ihren gelegentlichen der alljährlich oder jedes dritte Jahr gewählt wird, verwaltet. Blick den richtigen Stand der Uhr wird übersehen können. Die Da 17 Klöster den Griechen gehören, sollte man meinen, daß belgische Uhr dürfte nach kurzer Gewöhnung ihren Zweck vollkommen oder regelmäßigen Besuchen in den verschiedenen Stinos empfangen hatten, mit denen im Schauspielhaus zu vergleichen, da erklärten die auch die Macht in deren Händen liegt. Das ist jedoch nicht der befragten Jungen und Mädchen. Das Kino ist überhaupt kein Theater! Fall; denn das eine russische Kloster Rofiton mit seinen erfüllen. Da ist viel Schönes zu sehen, aber ein Theater, nein, ein Theater ist zahlreichen Zweiganstalten dominiert; und schon aus diesem Grunde es nicht!" Nun wollte der Lehrerverein trotzdem besondere Stinovor- dürften die auf republikanische Selbständigkeit gerichteten Absichten Was die Haare großer Männer einbringen. Locken großer stellungen einrichten, schon aus unterrichtlichen Gründen, aber jetzt kann der Minderheit vereitelt werden. Außerdem besteht noch ein ferbi­er die Billette nicht mehr verkaufen! Bon 6000 Starten, zu deren Abnahme fches, bulgarisches und rumänisches Kloster. er sich verpflichtet hatte, fonnten nur 1600 abgesetzt werden, 4400, also nahezu 3/4, blieben unverkauft.

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Die Mönche leben vollkommen vegetarisch nur unter sich; fein weibliches Wesen wird eingelassen, selbst- ühner nicht. Früher waren die Athostlöster Sig der Gelehrsamkeit. Die heutigen Mönche find ungebildete Ackerbauern, Viehzüchter, Imker, Handwerker usw., aber sehr gastfreundlich.

Männer" sind unter Umständen ein kleines Vermögen wert und erzielen in anderen Fällen nur Preise, die in Anbetracht der Seltenheit solcher Reliquien lächerlich gering find. Besonders start schwanken die Preise der Napoleonloden. Ein englisches Blatt be­Der Lehrer knüpft daran die Bemerkungen: Das ist doch ein Er richtet, daß auf einer großen Versteigerung eine Lode vom Haupte gebnis, das zu denken gibt. Sollte uns das Rino überrumpelt Napoleons  , die in St. Helena   abgeschnitten worden ist, nicht mehr baben? Millionen unserer Boltsgenoffen war das wirkliche Theater als 5 Guineen, also nur 105 Mart, einbrachte, und eine andere unbekannt, und so mußte das Kino ihr Theater werden. Das Kino Napoleonlode wurde gar auf einer Versteigerung dem Bieter für tam und fiegte, weil ihm hier keine am Genuß des wirklich Schönen Die Vierundzwanzigstunden- Uhr. Die Astronomen haben seit 60 Mart zugeschlagen! Dagegen erzielte eine dritte Napoleonlode, erstartten Hemmungsgefühle entgegenwirkten. Es genügt nicht, daß langem die Stunden des Tages von 1 bis 24 durchgezählt, und das die dem Korsen auf dem Totenbette abgeschnitten war, die stattliche wir dem Bolte etwas von den Werken unserer großen Dichter und ist eigentlich auch das einzig richtige. Abgesehen davon, daß Ver- Summe von 6000 Mart. Aehnliche Preisschwankungen gibt es bei' Musiker vorreden, es muß fie hören, sehen, fühlend miterleben! wechselungen vorkommen fönnen, ist der Zusatz von vormittags und den Boden Nelsons, des englischen Seehelden. Es ist noch nicht Das lann wirksam nur im Schauspiel und in der Oper geschehen nachmittags selbst bei abgekürzter Bezeichnung umständlich. Eine allzulange her, daß eine Nelsonlode für 2% Bfund, also 50 Mart, Die Stadt Hannover   will diese Experimente fortsetzen laffen. besondere Bedeutung hat die Angelegenheit für den Eisenbahnver. bertauft wurde, während ein großer Nelsonberehrer für eine andere Out! Aber muß wirklich erst noch bewiesen werden, daß die Sehn- tehr. In den Kursbüchern hat sich der Brauch eingebürgert, die Locke seines Helden 400 Pfund, also über 8000 Mart, anlegte. Dies