Die Diskussion über den Bericht wurde gleich mit dem zweiten Punkt der Tagesordnung, der weitere
Ausbau der internationalen Beziehungen und mit der Beratung der dazu vorliegenden Anträge verknüpft. Die Aussprache war sehr ausgedehnt, sie wurde am ersten Tage nicht mehr beendet. In der Hauptsache drehten sich die Erörterungen darum, wie eine bessere Verbindung, regelmäßigere Orientierung über die Verhältnisse in den einzelnen Ländern möglich ist. Für den Antrag, eine Internationale Revue, die Sreimonatlich erscheint, herauszugeben, stimmten nur Amerika , England und Frankreich . Gegen die Stimme des amerikanischen Vertreters wurde dann folgende Resolution, die vom Bureau vorgeschlagen war, angenommen:
„ Die sechste internationale Schneiderkonferenz verpflichtet die angeschlossenen Verbände, über alle wichtigen Angelegenheiten, insbesondere über größere Streiks und Aussperrungen, so schnell wie möglich dem Sekretär Bericht zu erstatten, welcher denselben dann sofort allen Verbänden mitzuteilen hat.
Ferner hat jeder Verband am Jahresschluß einen kurzgefaßten Bericht an den Sekretär einzusenden. Vom Sekretär ist ein Fragebogen herauszugeben, wodurch die Berichterstattung vereinfacht wird.
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Die Jahresberichte sind vom Sekretär zusammengefaßt im Drud herauszugeben in deutsch , französisch und englisch und den angeschlossenen Verbänden in der benötigten Anzahl Eremplare zuzusenden.
Dazu wurde noch folgender Antrag Gion( Oesterreich ) einftimmig angenommen: Zum Zwecke der gegenseitigen Verständigung und zur Förderung der Organisationen der Schneider aller Länder wird die deutsche Fachzeitung" als offizielles Organ der dem Internationalen Sekretariat angeschlossenen Länder angesehen und beauf tragt, eine Rubrit,„ Aus der„ Schneiderinternationale" zu eröffnen und in dieser alles Wissenswerte aus der Schneiderbewegung aller Länder zu veröffentlichen.
Der Redakteur Sabath des deutschen Verbandsorgans hatte vorher seine Bereitwilligkeit zur Schaffung einer solchen Rubrik
erklärt.
Einmütige Annahme fand auch ein Antrag Smitta- Oesterreich, der den internationalen Sekretär beauftragt, ein Statut und eine Geschäftsordnung für die Internationale Verbindung und für die Konferenzen auszuarbeiten und den Organisationen zur Begutachtung vorzulegen.
Ueber eine Reihe weiterer Anträge wurde in eine Spezial beratung eingetreten. Die Franzosen verlangen Belehrung der Mitglieder über deren Pflichten, wenn fie ins Ausland gehen. Die Bureisenden schließen sich oft nicht den Landesorganisationen an. In Paris seien in der Damenschneiderei 85 Proz. der Beschäftigten Ausländer, in der Herrenschneiderei 35 Proz.
Vorsitzender Stühmer gibt die Erklärung ab, daß den Wünschen der Franzosen entsprechend im Fachblatt diesbezügliche Bekanntmachungen erfolgen. Damit sind die Franzosen zufrieden. An genommen wird ein Antrag Markgraf ( Schweiz ):
„ Die sechste Internationale Schneidertonferenz beschließt erneut, daß die nach dem Auslande reisenden organisierten KolTegen verpflichtet sind, im zugereisten Lande in den dem internationalen Sekretariat angeschlossenen Schneiderverband über nationalen Sekretariat angeschlossenen Schneiderverband überzusiedeln." Besprechung eines Antrages von Dänemark , der unterfucht haben will, welche Maßnahmen gegen die Rohndrückerei der russischen Juden getroffen werden könnten, wurde fait allgemein über diese Lohndrückerei geklagt. Sie seien aber schwer für die Organisation zu gewinnen. Kunze( Deutschland ) erklärte, daß in Berlin die Schwierigkeiten überwunden seien und fast alle der Organisation angehörten. Dry che( Amerika ) betonte, 65 Prozent seiner Organisation seien russische Juden. Wären diese einmal organisiert, würden sie auch fest zur Organisation halten.- Ein Beschluß wurde nicht gefaßt, sondern lediglich ausgesprochen, daß mit allen Mitteln versucht werden muß, diese degen bei ihrer Einwanderung aufzuklären und zu organisieren. Ein Antrag Holland , daß die eingewanderten Mitglieder fofort alle Rechte wie die Einheimischen genießen können, zeitigte eine lange Auseinandersetzung. Der internationale Sekretär wurde schließlich beauftragt, bis zur nächsten Internationalen Konferenz bei den einzelnen ändern anzufragen, inwieweit fie bereit sind, dem Antrage Hollands Rechnung zu tragen. Bis dahin bleibt es den einzelnen Ländern überlassen, Gegenseitigkeitsverträge abzuschließen.
Ein schweizerischer Antrag auf Herausgabe internationaler Mitgliedsbücher und Reiselegitimationen wurde dem Internationalen Sekretariat überwiesen, das bersuchen soll, eine größere Einheitlichkeit zu schaffen. Beschlossen wurde noch, nach den Grenzstädten Italiens einen Agitator zu senden, um auch die italienischen Kollegen für die Organisation zu gewinnen.
Der Beitrag an das Sekretariat wurde einstimmig von 1 Cents auf 2 Cents pro Mitglied und Jahr erhöht.
Aus Induftrie und Handel.
Jugendveranstaltungen.
Verständigung im Kredit- Genossenschaftswesen. Während die Kredit- Genossenschaften Schulze- Delißscher Richtung einerseits und der Raiffeisen- Organisation andererseits sich bisher Arbeiterjugend Nowawes. Sonnabend, den 26. Juli, findet die aufs schärfste bekämpften, hat in neuerer Zeit eine Annäherung Ueber die Gründe dieser Tour nach Rüdersdorf statt. Die Teilnehmer treffen fich 64-6, Uhr am zwischen beiden Gruppen stattgefunden. Verständigung sprach auch der Vertreter der Raiffeisen- Organisation Bahnhof Nowawes. Abfahrt 644( Charlottenburg umsteigen ab 730 bis auf einem Berbandstag der anderen Richtung folgendermaßen aus: Fredersdorf .) Ab Fredersdorf 300, Ankunft in Rüdersdorf 88.( Nachtquartier " Heutzutage, wo Bestrebungen erneut in die Erscheinung treten, bei Rademacher, Gasthof zur Linde.) Sonntag, den 27. Juli: Besichtigung Liederbücher, Köcher und daß wir unter den Staatspantoffel gebracht werden sollen, des Bergwerks. Stienissee nach Strausberg . da glaube ich, ist das Moment wohl hervorzuheben: Schulze- Humor nicht vergessen. Proviant für den ganzen Tag mitbringen. Delizich und Raiffeisen, sie gehen einen Weg, den Weg der vollen Unabhängigkeit.
Versammlungen Veranstaltungen. Borsigwalde- Wittenau. Die Genossinnen veranstalten am Dienstag, den 22. Juli eine Dampferpartie nach Bichelswerder zum alten Freund. Gäste willkommen. Treffpunkt früh 8 Uhr bei Wilh. Schulze( Restaurant).
Aus aller Welt.
Sie wollen vom Staat nichts als neutrales Wohlwollen. Sie haben von jeher auf Ihre Fahne geschrieben volle Freiheit und Unabhängigkeit, und auch wir sind der Meinung, daß das Genossen schaftswesen nicht als Treibhauspflanze Früchte bringen kann, sondern es will aus sich selbst heraus kämpfen und arbeiten, es will sich die Selbständigkeit erhalten und weiter errichten. Ich darf es hier aussprechen. Als im Jahre 1896 die Preußentaise gegründet wurde, hat unsere Organisation sich mit allen Kräften gegen diese Gründung gewehrt. Wir waren aber zu schwach, wir Das Erdbeben in Süddeutschland . mußten uns fügen. Und wenn ich die Behauptung aufstelle, daß durch die Gründung der Preußenkasse, durch die Darbietung von Glücklicherweise hat, wie sich nach den näheren Mitteilungen billigem Gelde foloffale Ueberstürzungen in der Gründung von ergibt, das in Süddeutschland weit verbreitete Erdbeben vom Die im geödätischen Genossenschaften und in unfruchtbaren Gründungen entstanden sind, Sonntag keinerlei ernstliche Folgen gehabt. ich glaube, wer von Ihnen die Erfahrung des Alters hat, wird mir Institut von Potsdam gemachten Aufzeichnungen ergaben, daß recht geben." Der Herd
Die Furcht, gleich der dritten großen Kreditgenossenschafts- es sich nur um ein schwaches Beben gehandelt hat. organisation, dem Reichsverbande( Haasscher Richtung), in des Erdbebens war anscheinend, wie vor zwei Jahren, in SüdAbhängigkeit von der Preußentasse zu gelangen, hat also zu deutschland . Man nimmt an, daß es sich um tektonisches Erdbeben, dieser Annäherung geführt. Die Preußentaffe ist bekanntlich eine verursacht durch Bruch einer Erdscholle im Innern der Erbrinde, geBegründung des Preußischen Staates und wird wesentlich im handelt hat. Interesse der Großagrarier geleitet. Durch leichte Kreditgewährung an die Genossenschaften, die ausschließlich mit der Preußenkasse in Berbindung stehen, ist es der Kasse gelungen, den anderen älteren und freien Genossenschaftszentralen erheblichen Abbruch zu tun.
Gerichts- Zeitung.
Im Kampf um vermeintliches Recht.
Uebrigens wurden Ausläufer des Erdbebens auch in Rassel und in anderen Teilen des Regierungsbezirks wahrgenommen. Andererseits wurden die Erdstöße auch in Augsburg im Osten und, jofern die, Nachrichten zutreffen, im westlichen Frankreich gespürt.
Der turnende Abonnent.
Da war in Leipzig ein Turnfest vonstatten gegangen Eine an 8wischenfällen reiche Verhandlung mit dem üblichen Klamaut, Hurra, Kraftgeproge und deut beschäftigte gestern die 10. Ferienstraflammer des Landgerichts I scher Mannesstärke. Schön. Das„ Berliner Tageblatt" ließ unter Vorsitz des Landgerichtsrats Esche. Es handelte sich um seinen Leipziger Korrespondenten über diese weltbewegende Aneine feit längerer Zeit schwebende Beleidigungsklage, welche gelegenheit viel schreiben, und der kleine Schmock, der sonst sich der Geheime Medizinalrat Professor Bier gegen auf den Literaten aufspielt, schrieb in üblem Deutsch etwas gegen den praktischen Arzt Dr. Anton Hengesbach aus die Turner. Aber er sagte nicht etwa, daß die Leute sich Neuenfelde bei Hamburg und den Buchdruckereibesizer Amandus da etwas vormachten, daß Bürger des Mittelstandes den Möhlmann aus Finkenwärder angestrengt hatte.
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Der Anklage, die schon einmal im Oftober 1912 die Barren als ein heiliges Nationalgerät anbeteten, selbst aber Straflammer beschäftigt hatte, liegt folgender Sachverhalt au flein, feige und schwach blieben, gegen einen Engländer geso etwas sagte er nicht. Sondern er klopfte den grunde: Anfangs 1908 gab der Angeklagte Dr. Hengesbach eine halten. Broschüre Vademecum für Professor Bier als Pfadfinder" heraus, schweißigen Turnern kritisch schnüffelnd auf den Bauch, bein der er den Geheimrat Bier beschuldigte, in seinem Buch dabberte sie schleimig und konstatierte vor allem, daß er als " Hyperämie als Heilmittel" ein Plagiat begangen zu haben, da Kulturmensch natürlich dergleichen nicht mitmache: hätten dieses Buch über 90 wörtliche Uebereinstimmungen mit einer von etwa diese Leute schon alle in ein Telephon gesprochen oder ihm, Dr. H., schon im Jahre 1894 veröffentlichten Abhandlung über wären schon alle wie er schon in einem Theater gewesen, kurz: " Heilung der Infektionskrankheiten" enthalte. Der Angeklagte hatte wären schon alle wie er schon in einem Theater gewesen, kurz: feinerzeit auch gegen Prof. Bier Strafanzeige wegen Nachbrucs er er stellte ein engstirniges Stulturideal einem andern gegenstattet, das Verfahren wurde jedoch eingestellt. Auf die Anzeige des über. Schön. Prof. Bier wurde Dr. H. dann im Jahre 1909 wegen Verlegung Die Turner protestierten. Sie erwarteten von der Reder Standesehre vor dem Ehrengericht in Hannover zu daktion, daß sie den Schreiber des schamlosen Artikels fallen einer Geldstrafe verurteilt. Auf die Berufung des Dr..lasse. Nicht antworten, meinen Sie? Das Tageblatt H. hob der Ehrengerichtshof in Berlin das Urteil ließ fallen. Es hat nicht einmal den Mut zur Verschmockt auf, da Zweifel an der zurechnungsfähigkeit des Angeklagten ent- heit, wenn sich der Abonnent dagegen auflehnt. Der Artikel standen seien.
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Kleine Notizen.
Wie die Anklage behauptet, soll der Angeklagte nunmehr einen sei ohne die Korrekturen der Redaktion erschienen.... Man beispiellos heftigen Kampf gegen den Prof. Vier begonnen haben, fann sich nun ungefähr denken- und weiß es auch schon bei welchem er von dem Mitangeklagten Möhlmann, dem Heraus- durch einen Fall, wie diese Korrekturen aussehen müssen, geber der Unterelbe- Beitung", unterstützt wurde. Wie Dr. H. die doch in diesem Fall die Meinung des Korrespondenten in behauptet, habe er deshalb den Stampf mit solcher Schärfe geführt, sein Gegenteil verkehrt hätten. Nicht, was dieses Blatt drudt, nicht drudt, wie es fich um endlich den Prof. Bier zu veranlassen, gegen ihn die Beleidigungsflage einzuleiten. Dies sei ihm auch endlich durch eine Broschüre von Schreiern an die Wand klemmen läßt, sondern: diese Art Der Spizbube beim Kaiser Wilhelm II. " gelungen, die aber bald Freifinn kompromittiert jeden Kampf gegen eine Kultur nach Erscheinen von der Hamburger Staatsanwaltschaft beschlag des Oberschenkels. nahmt worden sei. In der ersten Verhandlung vor der 10. Straftammer am 17. Oftober 1911 habe der damals amtierende Staatsanwalt plötzlich den Antrag gestellt, ihn auf seinen GeistesEin verschollenes Kauffahrteischiff. Das Hamburger Vollschiff au stand untersuchen zu lassen. Das Gericht gab diesem Antrage trotz des schärfsten Protestes des Angeklagten statt. In der Klio ", das sich auf der Reise von Talcahuano nach Merillones Folgezeit weigerte sich der Angeklagte hartnädig, sich von dem mit befand, die ungefähr zehn Tage beansprucht, ist seit 60 Tagen überder Untersuchung betrauten Prof. Weygandt von der Frrenanstalt fällig. Anscheinend ist das Schiff samt Besatzung, die etwa 20 Mann Friedrichsberg bei Hamburg untersuchen zu lassen. Nachdem dem start ist, verloren gegangen. Angeklagten der Rechtsanwalt Dr. Schwindt als Offizialverteidiger Erdbeben in Böhmen . Am Sonntagnachmittag und um 11 Uhr gestellt worden war, wurde von der 10. Straffammer der Beschluß nachts wurde sowohl in Eger wie in Franzensbad ein von dumpfem gefaßt, den Angeklagten auf Grund eines von Prof. Weygandt ge- Rollen begleiteter Erbstoß verspürt. mäߧ 81 Str.-P.-D. gestellten Antrages auf die Dauer von Mord und Selbstmord. Wegen Familienzwistigkeiten erschoß der sechs Wochen zur Beobachtung seines Geistes- Arbeiter Baulohn in Hamburg , Breitergang wohnend, feinen zweiaustandes der Irrenanstalt Friedrichsberg zu jährigen Sohn und dann sich selbst. Durch den Schuß entzündete Punkt: Der gefeßliche Heimarbeiterschuß in den verschiedenen Ländern. zwei Gendarmen aus seiner Wohnung geholt und der Frrenanstalt sich das Bett des Kindes und der Leichnam verbrannte fast vollständig. zugeführt, aus der er aber nach fünf Tagen wieder ents Zweifacher Giftmord. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Der Referent, Reichsratmitglied Smitta- Wien , unterbreitete lassen wurde, nachdem die Mehrzahl der Ortsam Schlusse seiner Ausführungen folgende Resolution: einwohner von Neuenfelde , dem Wohnort des Dr. in Insterburg wurde am Montag vormittag in Hamburg die feit " Die sechste internationale Konferenz der Schneider macht, eine Petition an das Berliner Gericht gerichtet und um einigen Monaten dort wohnende Frau Rosa Mars wegen Beteili Vor 12 Jahren foll es den geschlossenen Organisationen zur Pflicht, die gesetzliche die Freilaffung ihres allgemein beliebten Arates gung an zwei Giftmorden verhaftet. Regelung der Heimarbeit, insofern eine solche noch nicht erfolgt gebeten hatte. Vorher hatte der Angeklagte an die Staats- fie gemeinsam mit ihrer Mutter ihren eigenen Vater mit ist, mit aller Macht anzustreben. Dabei ist die gesetzliche Fest- anwaltschaft folgende humoristische Eingabe gerichtet:" Ich flehe Arsenik und im vorigen Jahre den bei Insterburg wohnenden Altensetzung eines zwischen Arbeiter und Unternehmer vereinbarten nicht um meinen Verstand, doch will der Staatsanwalt Gnade mir teiler Kerelies vergiftet haben. Die Staatsanwaltschaft wurde auf Minimallohnes als die entscheidende Bestimmung in dieser Ge- geben, so gönn' er mir noch acht Tage Zeit, bis ich den Kindern die Giftmörderinnen durch Gerüchte, die unter der Bevölkerung gesetzgebung anzustreben. Die Konferenz erwartet von allen an- die Boden beschaut, dann mag meinen Geist er ertürgen. waren, aufmerksam und ließ die Leichen ausgraben. Die Untergeschloffenen Organisationen, daß sie der gewerkschaftlichen Or Dr. Hengesbach, Irrenhauskandidat". Wie der Angeklagte in einem fuchung ergab, daß beide Personen vergiftet worden waren. ganisierung der Heimarbeiter ihre besondere Aufmerksamkeit später von ihm herausgegebenen Flugblatt schildert, sei der Auf- Mutter der Mars ist bereits in Insterburg verhaftet worden. Beids zuwenden, weil dadurch sowohl die Regelung der Arbeitsverhält enthalt in der Frrenanstalt sehr amüsant gewesen. So habe Verhafteten beschuldigen sich gegenseitig der Täterschaft. Tödlicher Rangierunfall. Auf dem Bahnhof in Ludenwalde nisse in der Heimarbeit durch eigene Kraft als auch die Durch unter anderem ein Wärter zu dem anderen gesagt:„ Nehmen führung des gesetzlichen Schußes der Heimarbeiter gefördert wird." Sie sich in acht, der neue Herr ist normal!" In demselben geriet am Montag vormittag beim Rangieren eines Güterzuges der An das Referat schloß sich eine längere Aussprache, in der von Flugblatt richtet der Angeklagte die schärfsten Angriffe gegen Rangiermeister Schulze zwischen die Buffer zweier Wagen und wurde der Mehrzahl der Redner betont wurde, man dürfe nicht allzu viel die drei Richter, welche den Beschluß über die zwangsweise Unter- totgequetscht. von der Gesetzgebung erwarten, sondern müsse sich auf die Kraft bringung in eine Frrenanstalt gefaßt hatten, die er als„ Justizapachen", talarierte Verbrecher" usw. bezeichnete. der Organisation verlassen.
Zur Beratung stand am dritten Tage der Konferenz der
Laffen.
In der gestrigen Verhandlung überraschte der Angeklagte das Richterfollegium durch Ablehnung des ganzen Gerichtshofs wegen Besorgnis der Befangenheit.
Die
Schwerer Straßenbahnunfall. Am Sonntagabend ereignete sich auf der Straßenbahn in Mülheim a. Rh. ein schwerer Unfall. Ein Triebwagen entgleiste und fuhr in den Vorgarten einer Gastwirtschaft hinein. Ein Soldat der Mülheimer Garnison, der sich durch Abspringen vom Wagen in Sicherheit bringen wollte, geriet unter die Räder und wurde totgequetscht. Fünf andere Fahrgäste erlitten schwere Verlegungen.
pommerschen Dorfe Neezin in der Nähe des dortigen Gutstorfmoors.
Sabath- Deutschland erörterte das deutsche Hausarbeitsgeses, das im vorigen Jahr eingeführt wurde, aber äußerst unzuträglich sei. Die meisten Bestimmungen hätten übrigens fein Die Folge war, daß erst Hilfsrichter herangeholt werden mußten. zwingendes Recht, es hieße meist, es fann": Stühmer betonte, nach zweistündiger Bause trat der Hilfsgerichtshof unter Vorfis des die Organisterung der Heimarbeiter ſei möglich, das beweise, daß Tangerigtsbirettors Goebel zusammen und verkündete Arbeiterrififo. Ein gräßlicher Unglüdsfall passierte in dem 50 Proz. der Mitglieder des deutschen Verbandes Heimarbeiter seien. Durch Tarifverträge müßten die Löhne festgesetzt und das nach Prüfung der Sachlage den Beschluß, daß der Ablehnungsantrag Die zum Torfpressen benutzte Lokomobile wurde durch ein großes Eingreifen der Gesetzgebung nur als Hilfsmittel betrachtet werden. völlig unbegründet sei. In der Hauptsache müssen wir uns auf unsere eigene Straft ver- nach welchem ihm der Gerichtsvollzieher mitgeteilt habe, daß die von sträde ging neben der Lotomobile; er rutfchte aus und wurde vor Der Angeklagte brachte nunmehr ein Schriftstück zur Berlesung, Pferdevorgespann zurückbefördert. Der 20 Jahre alte Hofgänger Flynn- England fagte: Unsere Erfahrung, die wir in ihm beantragte Ladung Kaiser Wilhelm II. nicht möglich das Hinterrad geschleudert. Die schwere Lokomobile fuhr ihm über 70 Jahren seitdem wir uns mit der Heimarbeit beschäfitgen sei. Tatsächlich hatte der Angeklagte den Kaiser mit Hilfe einer sogemacht haben, ist: um die Verhältnisse in der Heimarbeit wirklich zu genannten direkten Ladung persönlich an Gerichtsstelle laden lassen, Rüden und Hinterkopf, so daß der Tod sofort eintrat. Verhaftung eines Mädchenhändlers. Wie aus Hamburg ge trotzdem ihm mitgeteilt worden war, bessern, muß sie ganz abgeschafft werden. Ladung zwedlos fei. Der Angeklagte vertrat den Stand- meldet wird, ist am Montag auf Veranlassung des jüdischen AusDyche- Amerika betonte ebenfalls, daß nur die Ab. punkt, daß dann eben die gesetzlich zulässigen Zwangs wandererkomitees in Warschau in der Auswandererhalle ber Same fchaffung der Heimarbeit die Zustände ändern könne. maßregeln in Anwendung gebracht werden müßten. Auf eine Frage burg - Amerikalinie der russische Mädchenhändler Aron Jakudes Staatsanwalts an den Sachverständigen Prof. Weygandt, ob bowitsch verhaftet worden, der auf Grund gefälschter Ausweis. der Angeklagte verhandlungsfähig fei, erklärte dieser, daß feinerlei papiere im Begriff stand, mit der 21jährigen Perla Schulmann aus ärztliche Gründe gegen eine Verhandlungsfähig Warschau mit dem Dampfer Cap Blanco" nach Buenos Aires ab
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Die Resolution Smitta fand einstimmige Annahme. Der internationale Sekretär Stühmer- Berlin wurde eintimmig wiedergewählt. Das Sekretariat durch zwei Beijißer, Sabath und Kunze( Berlin ), verstärkt.
Für die Unterstüßung bei Lohnbewegungen sollen die bisherigen Grundsäße bestehen bleiben.
teit sprechen.
daß eine derartige
Die Verhandlung fiel schließlich der Vertagung anheim, da das Gericht dem Antrage des Angeflagten, ihm zweds Vorbereitung open- weiterer Beweisanträge Abschriften der in den Alten befindlichen Gutachten zu übermitteln, stattgeben mußte.
zureisen.