Parteiliteratur.
offiziere. Der Radfahrer, Unteroffizier Jacob von der 9. Kompagnie, stieg deshalb vom Rade herunter, tehrte zu den fingenden Der Briefwechsel zwischen Friedrich Engels und Karl Marx Soldaten zurück und faßte einen von ihnen, und zwar 1844-1883. Herausgegeben von A. Bebel und Ed. Bernstein. den Kardinal, am Sragen.. rief nun, er solle loslassen, Der Verlag von J. H. W. Die Nachfolger in Stutt und er versuchte auch, sich loszureißen. Dabei versetzte er dem gart teilt mit, daß die Bearbeitung des Briefwechsels der beiden Unteroffizier einen Stoß gegen die linke Schulter. Die großen Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus fertiggestellt anderen Grenadiere stellten sich zwischen die beiden und versuchten, ist und daß er eine Subskription auf das 4 Bände Großoftab den K. vom Unteroffizier fortzubekommen. Es blieb infolgedessen umfassende Wert eröffnet. Die Bände haben folgenden Inhalt: 1. Band. Erster Abschnitt( 1844 bis 1849): Die ersten Jahre dem J. nichts weiter übrig, als von K. abzulassen. Die Grenades Bundes. Zweiter Abschnitt( 1850 bis 1853): Das Londoner diere flüchteten darauf querfeldein, wurden aber schließlich doch Eril bis zur Auflösung des Kommunistenbundes. abgefaßt.
In erster Instanz fiel die Sache für die Beschuldigten aber noch glimpflich aus. Bensch wurde gänzlich freigesprochen und Schmidt und Wyrwol erhielten je drei Tage Mittelarrest wegen Belügens eines Vorgesezten, während Barth wegen Ge= horsamsverweigerung vierzehn Tage Mittelarrest erhielt. Kardinal schnitt am schlechtesten ab; er wurde wegen Widersehung und Gehorsamsverweigerung zu
berurteilt.
sechs Monaten und vierzehn Tagen Gefängnis
Der Gerichtsherr beruhigte sich aber nicht bei diesem Urteilsspruch. Er legte Berufung ein und forderte, daß die Leute alle wegen tätlichen Angriffs und Widersetzung verurteilt werden sollten. In der gestrigen Berufungsverhandlung vor dem Oberkriegsgericht des Garde- Korps wurden die Angeschuldigten und die Verteidiger gleich darauf hingewiesen, daß auch militärischer Aufruhr ab
angenommen werden fönne.
Der Vertreter der Anklage beantagte denn auch gegen die Angeklagten Kardinal und Wyrwol das gesetzlich niedrigste
Strafmaß von
fünf Jahren Zuchthaus!
Bei den anderen Angeklagten sei der Sachverhalt leider nicht völlig aufgeklärt, so daß hier die Berufung des Gerichtsherrn verworfen werden müsse.
Das Obertriegsgericht erklärte, daß ein erheblicher Verdacht dafür vorliege, daß sich die Angeklagten des mili= tärischen Aufruhrs schuldig gemacht haben. Mit Rüdsicht aber darauf, daß sich der ganze Vorgang in so furger Beiter hat
nicht einmal eine Minute gedauert
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lichen unverändert war, nicht als Grund einer Renfenminderung aufgestellt werden. Wohl aber kann heute die Annahme begründet erscheinen, daß eine Gewöhnung des Verletzten eingetreten ist.. Ich empfehle vielmehr nunmehr eine Reduktion der Rente auf 15 Broz."
Der Respekt vor dem„ vollen Namen" eines Beamten" hatte also genügt, um die in dem fünf Wochen zuvor abgegebenen Gutachten niedergelegte Ansicht völlig zu revolutionieren. Der objektive Befund ist wie zehn Jahre zuvor, also muß die durch den Einfluß der Berufsgenossenschaften auf die Aerzteschaft zu verdankende_Entdeckung einer„ Gewöhnung des Verletzten" eingetreten fein. Solche 2. Band. Dritter Abschnitt( 1854 bis 1860): Krimkrieg. Gewöhnung lag zwar nicht vor, aber sie muß angenommen" werGeschäftskrise von 1857. New York Tribune.- Italienischer den. Ein Geschichtsforscher, der nach Jahrhunderten aus diesem Krieg. 3. Band. Vierter Abschnitt( 1861 bis 1867): Der amerika nische Bürgerkrieg. Die liberale Aera . Schleswig- Holstein . Breußisch- Desterreichischer Krieg. Lassalleanische Bewegung. Norddeutscher Reichstag. Das Kapital. 4. Band. Fünfter Abschnitt( 1868 bis 1883): Die Partei entwickelung in Deutschland . Dühring. Der Deutsch - Französische Krieg. Engels Uebersiedelung nach London 1870. Mary' Krankheit und Tod. Register.
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Die Herausgeber sehen davon ab, die Veröffentlichung zum Gegenstand einer buchhändlerischen Spekulation zu machen. Die Auflage ist daher auf wenige hundert Exemplare bemessen, auf die die Herstellungskosten verteilt worden sind.
Gutachten auf die Höhe ärztlicher Wissenschaft im 20. Jahrhundert einen Rückschluß ziehen will, würde zu einem eigenartigen Ergeb nis gelangen.
Die Tiefbauberufsgenossenschaft folgte der Empfehlung des Professors und setzte die Rente auf 15 Broz. herab.
Der Unfallverlegte wendete sich durch das Arbeitersekretariat an das Schiedsgericht in Mannheim . Dies erklärte:
" Da das Schreiben des Hauptlehrers Schott doch immerhin nur einen außerordentlich bedingten Wert haben kann, um den nachträglichen Widerruf des Vulpiusschen Gutachtens vom 3. Mai vollständig zu rechtfrtigen, mußte der Vorsitzende zunächst noch für angezeigt erachten, das Obergutachten eines Vertrauensarztes zu erheben.
Der Gesamtpreis für die vier Bände beträgt 40 Mark broschiert. Als Abnehmer dürften vorzugsweise Biblio= Dies Obergutachten, vom Medizinalrat Dr. Hend erstattet, erthefen und Zeitungsredattionen in Betracht kommen, flärte, eine Rente von 25 Proz. sei durchaus der verminderten Grda Rezensions- und Frei- Exemplare nicht abwerbsfähigkeit entsprechend. Das Schiedsgericht hob die Herabgegeben werden.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Der Zwed ist erreicht!
Es gelangen auch gebundene Exemplare( mit Fadenheftung) zur sehung auf und sprach dem Verlehten wieder 25 Proz. zu. Ausgabe, für die 4 M. extra berechnet werden. Die Berufsgenossenschaft beruhigte sich dabei nicht. Sie legte dieses Jahres erfolgen. Die eingegangenen Bestellungen werden der seinem Recht vertrauende Verletzte, das Arbeiterſekretariat von der Die Ausgabe des Briefwechsels wird am 15. September Rekurs an das Reichsversicherungsamt ein. Leider unterließ der Reihe nach vermerkt und gelangen tunlichst an einem Tage zur Er- Anberaumung des Termins in Kenntnis zu sehen, das Reichsledigung. bersicherungsamt ordnete nicht einmal das persönliche Erscheinen Für die nach dem Erscheinungstag eingehenden Bestellungen des Berlebten an, hörte auch keinen neuen Gutachter, sondern legte fann die Ausführung nicht sicher versprochen werden. der Eingabe des Hauptlehrers Schott eine gewisse Bedeutung" bei und gab dem allerlegten, jeder medizinischen oder wissenschaftlichen Grundlage entbehrenden Gutachten des Professor Vulpius vom 15. April 1911 den Vorzug vor allen anderen wohlbegründeten entgegenstehenden Gutachten. Es setzte die Rente auf 15 Proz. herab. Als auf der Zentralmaifeier des Kreises Redlinghausen, Dies Urteil datiert vom 11. Oktober 1912. Von ihm haben wir die in den Anlagen des Grullbades abgehalten wurde, Reichstags- erst aus Anlaß der leider vergeblichen Bemühungen des schwer geabgeordneter Wendel die Festrede hielt, erschienen plötzlich ein schädigten Unfallverletzten, eine Wiederaufnahme des Verfahrens Gendarmen und Polizeibeamte zu Fuß und Pferde und - abgespielt hat und bei der herrschenden Dunkelheit nicht völlig verboten dem Redner gewaltsam auf Grund einer Polizeiverordnung, durchzusehen, Kenntnis erhalten. Der Allgemeinheit glauben wir aufgeklärt werden konnte, und mit Rücksicht auf die tadellose betreffend Heilighaltung der Sonn- und Feiertage, das Weiter die Wiedergabe des Falls nicht vorenthalten zu dürfen, weil dieser Führung der Angeklagten nahm es militärischen Aufruhr nicht sprechen. Obschon die Polizei selbst die Genehmigung zur Abhal- Fall recht eindringlich die Wehrlosigkeit des Unfallverlebten gegen G3 verurteilte Kardinal nur wegen Gehorsamsver- tung der Versammlung schriftlich ausgestellt hatte, erfolgte obendrein Angriffe auf seine Rechte und die Tatsache beleuchtet, daß es Aerzte weigerung zu drei Wochen und einen Tag strengen prompt ein Strafmandat, das aber vom Schöffengericht Reckling- und Richter gibt, die an einer geradezu krankhaften, hysterischen Arrest. Die Berufung des Gerichtsherrn wurde in allen Fällen bausen für nichtig erklärt wurde. Hat auch die Polizei mit ihrem Sucht nach Kürzung der Rente leiden. Das Reichsgericht hätte verworfen. Den Angeklagten wurde in der Urteilsbegründung Vorgehen eine moralische Niederlage erlitten, so hat sie immerbin seiner ständigen, von uns wiederholt dargelegten Rechtsprechung vorgehalten, daß sie diesmal mit einem blauen Auge da- doch ihren Zwed erreicht. Die Versammlung wurde gesprengt, und entsprechend in einem ähnlich gelegenen Fall den Rachebrief dahindarauf kam's doch an. bongekommen wären. Würde der Sachverhalt mehr aufzuklären gelegt, wo er hingehört, und hätte die Versuche mit Entrüstung sein, so hätten sie leicht fünf Jahre ing Gefängnis, und diejenigen, zurüdgewiesen, aus einem solchen Dokument Schlüsse auf Erhöhung die Tätlichkeiten begangen, fünf Jahre ins Zuchthaus wandern der Erwerbsfähigkeit zu ziehen. fönnen. Dem Arbeiter zeigt dieser Fall von neuem, wie notwendig es Selbst wenn die vom Reichstag beschlossene Reform, die die Gelbe en gozeitung, Boolist, in allen Unfallsachen sich an das Arbeitersekretariat bis in die Zubilligung mildernder Umstände zuläßt, bereits Gesetzestraft gemacht worden, daß er den Schüßenhauswirt in Lauenstein erheblich letzte Instanz hinein zu wenden. Das Vertrauen darauf, daß man erlangt hätte, würden die Angeklagten wegen dieser findischen geschädigt habe, dadurch, daß die Kontrollversammlungen nicht mehr Recht habe, also Recht bekommen müsse, ist ein schlechter Berater. Flachserei sofern sie als erwiesen angesehen worden wäre dort abgehalten wurden, daß Militär- und bürgerliche Gesangbereine zur Mindeststrafe von 6 resp. 12 Monaten Gefängnis verurteilt ausgezogen sind, alles das, weil der Wirt bei den letzten worden sein! Das beweist wie absolut notwendig eine Reichstagswahlen den Sozialdemokraten seinen Saal zur Abhaltung von Versammlungen überlassen hatte. Der als Beuge geladene durchgreifende Reform unserer ganzen mittelalterlichen Wirt des Schüßenhauses wurde vom Gericht nicht vereidigt, und Militärstrafgesetzgebung ist! daraufhin der angeklagte Redakteur berurteilt, weil der Wahrheitsbemeis nicht völlig gelungen sei. Gegen das Urteil ist Berufung eingelegt.
an.
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Paris , 25. Juli. Das Gesamtbudget wurde mit einem bom Finanzminister gebilligten sozialistischen Zusazantrag angenommen, dem die Kammer mit 245 gegen 231 Sfimmen zustimmte und der dahin zielt, daß vom Budget 1914 mur die
zwei Drittel des Budgets erörtert werden.
Preßprozeß.
Wegen Beleidigung des Bürgermeisters in Lauenstein erhielt der Verantwortliche der Genosse
Dresdener
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Soziales.
Wer sein Kind nicht mißhandeln läßt, dessen Rente wird herabgesetzt.
Eine fürsorgliche Berufsgenossenschaft. Am 23. Mai v. J. fiel der Zimmerer Corbelin aus Varel in Oldenburg so unglücklich von einem Neubau, daß ihm infolge dieses Sturzes beide Arme amputiert werden mußten, und zwar oberhalb des Ellenbogens. C. war also nach seiner Wiederherstellung völlig erwerbsunfähig und hilflos. Die Hannoversche Bauberufsgenossenfchaft, Seftion IV, Bremen , die erfaßpflichtig war, ließ C. bei dem Profeffor Dr. Hoeftmann in Königsberg zwei fünstliche Arme machen, mit denen C. in die Lage verseht sein sollte, seine leiblichen Be dürfnisse, wie Essen , Trinken usw., ohne fremde Hilfe verrichten zu fönnen. In der Theorie mag sich das begründen lassen, in der Praris war es aber C. nicht möglich, mit Hilfe der beiden künstlichen Glieder die genannte Tätigkeit auszuüben. Die Bauberufsgenossenschaft jedoch war von der Möglichkeit überzeugt, daß C. darüber hinaus auch noch zu einer Beschäftigung fähig sei. Am 9. Juli d. J. erhielt C. folgendes Schreiben der Hannoverschen Bauberufsgenossenschaft, Seftion IV, Bremen :
Ein Hauptlehrer Schott in Robern, Amt Mosbach im Odenvon der Regierung vorgeschlagenen Aenderungen, also etwa walde wurde vom Gericht zu 2 Monaten Gefängnis berurteilt, weil nicht nur feine leiblichen Bedürfnisse befriedigen fönne, sondern Aus demselben Die Kammer trennte vom Finanzgesetz den vom Senat er wiederholt Schulkinder mißhandelt hatte. beseitigten Artikel, der den Kohlengruben vom 1. Oftober Grund wurde er dann aus dem Amte entlassen. Das Straf1913 ab eine Steuer von 25 Centimes pro Tonne auferlegt. eingeleitet, dessen Kinder nebst anderen von Schott arg verprügelt verfahren war auf die Strafanzeige eines Arbeiters Friedel hin Das Gesamtbudget wurde darauf mit 450 gegen waren. Der frühere Hauptlehrer fand bald eine Anstellung als 69 Stimmen angenommen.
Holland.
Er sann auf Nache gegen Friedel, der seine Kinder nicht hatte mißhandeln lassen wollen. Er äußerte, er werde dem Friedel in Nachwahl in Amsterdam . seiner Unfallfache Schaden zufügen. Sein Vorhaben hat er ausAmsterdam, 24. Juli. ( Eig. Ber.) Bei der Nachwahl zur geführt und konnte es infolge der mangelnden Rechtsgarantieen Zweiten Stanımer im dritten Amsterdamer Wahlkreis ist, weil im Unfallverfahren und infolge der überraschenden Zugänglichkeit unser Parteigenosse Troelstra zweimal gewählt war, int ersten eines ärztlichen Professors und des Reichsversicherungsamts auf die Wahlgang Genoffe Henri Polat, der Vorsitzende des Diamant- suggerierenden Behauptungen eines Rachelüfternen. arbeiterverbandes, gewählt worden. Er befam 4831 Stimmen, Der Arbeiter Friedel bezog seit dem 21. November 1903 eine der Liberale 2375, der Klerifale 1025 und der Kandidat der Unfallrente von der Tiefbauberufsgenossenschaft. Die Rente wurde aus der Partei ausgeschiedenen Lints- Marristen 217. Die im Jahre 1904 nach einem Gutachten des Profeffors Dr. Bulpius in Wahl des Genossen Polat ist eine sehr bedeutsame Ber - Heidelberg auf 25 Pro3. herabgesetzt. Im Jahre 1905 tonstatierte stärkung der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion und stellt eine Verbindung dar zwischen der Fraktion und der Gemertschaftsbewegung, unter deren Führern Polat mit an erster
Stelle steht.
Der Kampf bei Schanghai . Schanghai , 25. Juli. Während der letzten 24 Stunden find mehrere Angriffe auf das Arsenal gemacht worden. Spät abends ergriffen die Regierungstruppen die Offensive und drängten die Rebellen aus Nantao, einer füdlichen Vorstadt der Chinesenstadt zurüd. Eine große Zahl der Rebellen ist desertiert. Admiral Tieng hat der Handelskammer von Rantao mitgeteilt, daß er ihre Stellungen bombardieren werde, wenn die Rebellen sich nicht zurückzögen.
Aus der Partei.
Totenliste der Partei.
dieser Professor: eine wesentliche Aenderung in der Erwerbsfähig feit ist nicht eingetreten. Die Berufsgenossenschaft, der an Herabminderung lag, wendete sich nun im Jahre 1906 an einen anderen Arzt Dr. Model. Dieser stellte fest: Die Erwerbsbeeinträchtigung beträgt mindestens 35 bis 40 Proz. Die Berufsgenossenschaft hütete sich, die Rente heraufzusehen. Sie ersuchte im Jahre 1909 einen anderen Arzt, den Medizinalrat Dr. Wippermann, um ein Gutachten. Das ging dahin, daß die Verminderung der Erwerbsfähigkeit mindestens 25 Proz. betrage. Es blieb bei der Rente von 25 Broz., wiewohl eine höhere Rente angemessen gewesen wäre.
Am 17. April 1911 traf ein Rachebrief des wegen Mißhandlung von Kindern bestraften und entlassenen Hauptlehrers ein. Er behauptete, Friedel bezöge eine zu hohe Rente, das Bürgermeisteramt, das über Friedel Auskunft erteilt hatte, sei zu dessen Gunsten eingenommen. Die Berufsgenossenschaft ließ den Unfallverletzten nun, zunächst ohne Nebersendung des Briefs durch Profeffor Dr. Vulpius untersuchen. Dieser berichtete unter dem 3. Mai 1911:
„ Der Zustand ist im wesentlichen unverändert. Die Mustulatur des Armes ist etwas schlaffer als gesunderseits. Eine Veränderung an einem Empfindungsnerven kann ich nicht finden. Also auch nicht zu einer Operation raten. Die Rente von 25 Proz. ist weiter zu gewähren."
Darauf wendete sich die Berufsgenossenschaft unter Uebersendung des Rachebriefs nochmals an Professor Dr. Bulpius und das Gutachten des Professors, der wohl nichts von der Bestrafung und Entlassung des Briefschreibers wußte, am 15. April 1911 bahin:
Hierdurch ersuchen wir Sie um Mitteilung, ob und womit Sie sich dort beschäftigen. Sollten Sie eine Tätigkeit nicht ausüben, so sind wir bereit, Ihnen zur Erlangung einer Beschäftigung behilflich zu sein und wollen Sie uns angeben, welchen Beruf Sie eventi. zu ergreifen gedenken.
Der Sektionsvorstand: H. Strudmann
Wir sind der Meinung, für einen Krüppel, der beide Arme verloren hat, gibt es keinen Beruf mehr. Nach den in Unfallfachen gemachten Erfahrungen muß man annehmen, daß die Berufsgenossenschaft die Absicht hatte, die Vollrente zu kürzen. Sinterher erklärte sie allerdings, leider sei ihre gute aus menschlichem Empfinden entsprungene Absicht verkannt worden", es sei ihr nur darum zu tun gewesen, dem Verlezten durch Erlernen einer seinen Fähigkeiten entsprechenden Beschäftigung einen moralischen Halt und ein gewisses Selbstvertrauen wiederzugeben; denn die ärztlichen Gutachter hätten ihr empfohlen, den T. im Zeichnen ausbilden zu lassen. Moralischen Halt besikt nach Ansicht der Berufsgenossenschaft anscheinend nur jemand, der Tag um Tag im Dienste des Stapitals um seine Eristenz front.
( Siehe auch 2. Beilage.)
New York , 25. Juli. ( W. T. B.) Der amerikanische Botschafter in Meriko Wilson erklärte, daß dem Eigentum der Amerikaner in Merito Gefahr durch Rebellen drohe. Zwar habe die Regierung gegenwärtig in allen, außer zwei Staaten, die Oberhand, aber es sei doch möglich, daß sie versage, und dann werde das Chaos eintreten. Hätte der Botschafter zurzeit der Beschießung der Stadt Mexiko nicht interveniert, so würde die Stadt einen riesigen Verlust an Menschen erlitten haben und in Flammen aufgegangen sein; seine Vermittlung habe damals die Versöhnung zwischen Huerta und Diaz zur Folge gehabt.
Harro Köhnde, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, ist, 68 Jahre alt, in Hamburg gestorben. Köhnde kam in der ersten Hälfte der siebziger Jahr als Boltsschullehrer nach Ham burg . Bis zu seiner im Jahre 1906 erfolgten Pensionierung gehörte er dem hamburgischen Schuldienste an. Der nun Verstorbene hat der Sozialdemokratie schon lange nahe gestanden, ohne daß bat um ein abermaliges Gutachten. Und siehe da: nunmehr lautete Bern , 25. Juli. ( W. T. B.) Dem schweizerischen Aviatifer er als Lehrer öffentlich für sie wirken konnte. Als er aber durch die Pensionierung frei geworden war, nahm er sofort sehr regen Anteil an der Parteitätigkeit und hat in den Jahren seitsem besonders auf dem Gebiete der Schulfragen im Parteiinteresse eine rege agitatorische Tätigtelt entfaltet. Zu den Bürgerschaftswahlen bon 1907 wurde Köhncke von der Sozialdemokratie Hamburgs als Kandidat aufgestellt und er gehörte zu den Gewählten. Naturgemäß wandte sich auch in der Bürgerschaft sein Hauptinteresse Den Schulfragen zue
" Die Schrift scheint mir ausnahmsweise beachtenswert zu sein. Sie stammt von einem Beamten, sie ist mit vollem Namen gezeichnet. Sie wirft auf den bürgermeisteramtlichen Bericht ein Licht, das ihm Eintrag zu tun geeignet ist. Bei meiner Begut achtung aber mußte dieser Bericht der Behörde berüdsichtigt werden. Der objektive Befund konnte von mir, da er im wesent
Besondere Ehrung eines Aviatikers. Oskar Bider in Bern , der bekanntlich kürzlich von Bern über die Berner und Walliser Alpen ohne Zwischenlandung nach Italien flog, verabfolgte der Bundesrat für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der Flugtechnik ein Ehrengeschenk in Form eines goldenen Chronometers. Die schweizerische Regierung, der keine Orden zur Verfügung stehen, erteilt nur in feltenen Fällen Ehrengeschenke. In der Stadt Bern wird eine Sammlung veranstaltet, um Bider eine Ehrengabe der Bevölkerung zu überreichen.