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Nr. 189. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Was nun in Preußen?

II.

Der Streit ist neben dem Boykott diejenige Anwendungsform ber proletarischen Macht, die der sozialen Natur des Proletariats, jeiner Funktion in der kapitalistischen   Gesellschaft am meisten ent­spricht, ihr unmittelbar entfließt. Die gewerkschaftlichen Straits werden ihrem Umfange nach immer mehr Massenstreiks. Sie nähern sich auch oft genug ihrem Ziele nach den politischen Streiks, werden immer ausgeprägter Kämpfe um die Machtstellung der Arbeiterklasse in der Gesellschaft. Immer entschiedener triit die ganze Staatsgewalt bis hinauf zum Militarismus rücksichtslos gegen sie in die Schranken: auch die gewerkschaftlichen Streits werden in immer höherem Maße Kämpfe mit der Staatsgewalt, ja um di: Staatsgewalt.

Der Massenstreit für politische Ziele hat seine Feuerprobe Längst bestanden, kein Wunder, daß auch in Deutschland   seine Möglichkeit nicht nur, sondern seine Notwendigkeit fast überall er­tannt ist. Das gilt gerade für die preußische Wahlrechtsfrage. Hier führt kein anderer Weg nach Küßnacht  ; die Situation ist sonst in der Tat ausweglos. Sonderbarerweise ist mehrfach die Forderung erhoben worden, bi: Jenaer   Resolution von 1905 dahin zu erweitern, daß der Massenstreit auch zur Eroberung von politischen Rechten in Aussicht zu nehmen sei. Dabei wird vergessen, daß in der Jenaer  Resolution bereits ausdrücklich die Verwendung des Massenstreits zur Eroberung von Rechten vorgesehen ist. Sie bedarf keiner Er­gänzung. Die Bahn ist seit 1905 bereits frei. Und seitdem re­bisionistische" Genossen, die im Rufe der Staatsmännerei mit der fühlen Besonnenheit stehen, offen, ja demonstrativ ins Lager der Massenstreitsfreunde cingeschwenkt sind, ist den Massenstreits gegnern ein gutes Teil ihrer Einwände aus der Hand geschlagen. Die Stürmer und Dränger waren stets rasch abgetan. Jetzt wird manch Zaudernder vielleicht eher gewonnen. So begrüßen wir diese Verstärkung doppelt.

Es fragt sich für den preußischen Wahlrechtskampf schon längst nicht mehr: ob Massenstreik, sondern nur noch: wann; wann und unter welchen Bedingungen?

Sonnabend, 26. Juli 1913.

und Militär schreien. So muß das Proletariat auf sich selbst südwestafrikanischen Verhältnisse interessiert ist und daher ein mög­stehen. Nur laue Hilfe mag es hie und da finden in den Kreisen| lichst optimistisches Bild zu entwerfen sucht. Es heißt in ihrem Be­des Mittelstandes, der ja auch entrechtet ist. Allerdings wird es richt: Außerhalb des Diamantgebietes ist die bergmännische feinen geschlossenen Reihen und keiner einheitlichen Taktik des ge- Tätigkeit in unserem Gebiete eine beschränkte geblieben. Die famten Bürgertums begegnen. Zersplitterung und gegenseitige ban- Kupfergrube ist noch mit dem Ausbau ihrer Anlagen beschäftigt. Von einer neuen Kupferfundstelle unseres Gebietes Mizgunst der halben und ganzen Wahlrechtsfeinde wird unseren östlich der Station Kaltfeld der Dtavibahn wird berichtet; genauere Stampf erleichtern. Aber schon die Erinnerung an die erbärmliche Angaben stehen noch aus. Auch Nachrichten von Goldfunden denunziatorische Haltung selbst der entschieden Liberalen" gegen- drangen in die Deffentlichkeit. Das wirtschaftlich negative Gr über unseren Straßendemonstrationen von 1910 muß allen hoch gebnis aller bisherigen Goldfunde in Südwestafrika macht uns bei fliegenden Hoffnungen auf die künftige Haltung des Liberalismus feiner Beurteilung die größte Vorsicht zur Pflicht. Der 8innerzbergbau, der bis zum Jahre 1908 zurüdzuverfolgen den Garans machen. Je mehr das Proletariat auf sich selbst angewiesen ist, um so ist, scheint über einen verhältnismäßig bescheidenen Rahmen Die Betriebe blieben, ab­an fleineren Untersuchungsarbeiten, der Ober­mehr muß es seine höchste eigene Kraft einwerfen. Nur sämtliche nicht herausgehen zu wollen. Organisationen des Proletariats gemeinsam in einmütiger Ge­fläche und und gewannen vorwiegend das zutage aufgereicherte schlossenheit können den Massenstreik aufnehmen. Vor allem ist Erz. Auch Betriebseinstellungen sind vorgekommen. Auf borbehaltlose Beteiligung der Gewerkschaften nötig. Sie werden unseren eigenen Feldern bei Otjimbojo wurden 23%, t( 1) Erz mit aber trok Konjunktur und Krise nicht auf die Dauer widerstreben. einem Durchschnittsgehalt von 72,2 Proz. Zinn   gefördert und zu Das Verständnis für die Bedeutung der parlamentarisch- politischen Versuchszwecken verschickt. Die Edelstein gewinnung und-ver­Arbeit und einer Machtverschiebung in der Verwaltung für die wertung haben wir in dem vorgesehenen und beschränkten Rahmen wirtschaftliche Lage der Arbeiterklasse, das Verständnis für die durchführen können. Die füdwestafrikanischen Edelsteine, unter denen schließliche Identität der politischen und wirtschaftlichen Interessen, bemerkenswerte Qualitäten waren, haben allseitiges Intereffe ge­Aufgaben und Kämpfe auf den weitesten Gebieten ist bereits vor- weckt, selbstredend kann aber an große Absazmengen nicht gedacht handen; es kann mit Leichtigkeit verallgemeinert und verschärft Auch sonst weiß die Gesellschaft nicht besonders Gutes aus Süd­Die oben dargelegte Bedeutung gerade des preußischen west zu berichten. Bei den Landverkäufen hat der Stillstand Wahlrechtskampfes gerade für die Gewerkschaften ist so einleuchtend angehalten; es ist auch keine Aussicht vorhanden, daß hierin in der auch für den wenig geschulten Kopf, daß die Propaganda für den nächsten Zeit eine Aenderung zum Besseren eintritt. In Swakop­politischen Massenstreit zum Zwecke der Wahlrechtseroberung eines mund wurden nur wenige Grundstücke verkauft; in Lüderizbucht bei weitem leichteren Erfolgs gerade in den größten Gewerkschaften ruhte das Geschäft ganz. Bei fremden Verkäufen wurden sogar er­sicherer ist als die Propaganda für gewerkschaftliche Tagesforde- hebliche Einbußen gegen die Einstandspreise verzeichnet. rungen. Und die gleichzeitige Beteiligung aller Arbeitergruppen das Handelsgeschäft anlangt, so ist laut Ausweis des Bollregisters die Wareneinfuhr fast auf allen Gebieten im übt eine starke suggestive Wirkung. So muß auch aus rein gewerk- Bande erheblich gefallen, zum großen Teil wohl infolge der Be­schaftlicher Betrachtung der Gesamtlage der Arbeiterklasse Preußens endigung der Bahnbauten um Mitte vorigen Jahres; als weiterer und Deutschlands   der entschlossene Wille zum Wahlrechtskampf und Grund dafür werden die geringen Barmittel angeführt, die der Farm­zum Massenstreik geboren werden, soweit er noch nicht geboren sein wirtschaft zur Verfügung stehen bezw. vorläufig zufließen, ein Ulm­stand, dem jetzt durch Gründung der Landwirtschaftsbank für Süd­Auch das unorganisierte Proletariat und selbst das Proletariat westafrika   Rechnung getragen werden soll. der christlichen Organisationen und der Gewerkvereine wird diesen Argumenten zugänglich sein, leichter noch als der Agitation für einen wirtschaftlichen Streit. Die ängstliche Haltung des ver­räterischen Zentrums in der Wahlrechtsfrage zeigt, daß es sich dieser Gefahr wohl bewußt ist.

werden.

sollte.

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werden."

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nicht sofort in Erscheinung treten; einige Diamantengesellschaften fonnten aber schon für das verflossene Jahr beffere Einkünfte auf­weisen. Günstig wirkten auf die Erträgnisse des Diamantenberg­baues die langfam steigenden Preise, die von der Regie erzielt wurden( 29,36 M. pro Karat gegen 25,60 M. i. B.). Im laufenden Jahre haben sich gelegentlich der Diamantenvergebung die Preise abermals gebessert."

Wenn trotzdem die Gesellschaft eine Erhöhung der Dividende um 5. Proz. auf 40 Proz. vornehmen konnte, so danft sie die Mehr­Unter den Befürwortern des Massenstreiks dürfte sich auch einnahmen fast ausschließlich dem Erträgnis aus Beteiligungen an anderen Gesellschaften. die In erster Reihe steht dabei Der nicht einer dem närrischen Wahn hingeben, irgend eine etwaige un­Deutsche Diamanten Gesellschaft m. b. H. erfreuliche Situation durch ein taktisches Mittel umgestalten zu Geschäftsbericht führt dazu aus, daß die Aenderung der Diamanten­Allerdings wird auch das zum Klaffenkampf organisierte besteuerung die Förderung der Diamanten gesteigert habe. fönnen. Sie suchen samt und sonders nur nach dem wirksamsten Vereinzelte, namentlich kleinere Gesellschaften, hatten im Vertrauen Mittel zur Ausnübung der gegebenen Situation, nach dem Mittel, Proletariat, noch mehr aber das ihnen fernstehende, nicht auf ein das durch diese Situation nicht nur zugelassen, sondern geboten Kommando von oben in den Massenstreik treten, entschlossen und auf diese Aenderung ihren Betrieb schon vorher wieder aufgenommen, und wäre er selbst andere hatten ihn verstärkt, um die Vorteile der wahlweise belassenen wird. Es gibt auch in der politischen Entwickelung trotz ihrer fähig, ihn bis zum Ziele zu führen. Wer fönnte baran Bruttofteuer herauszuholen. Hinzu trat ferner endlich nach voll­immanenten Unerbittlichkeit berpaßte Gelegenheiten. Auch die der leuchtendste Star des politischen Belkanto Das 30genem Einigungsakt die Pomona Diamantengesellschaft und Aufklärung über die gegebenen taktischen Mittel für den Klassen wäre eine Sache politischer Salontirolerei. Aber eine höchstge- Gesamtförderung Südwestafrikas im Jahre 1912 mit 1003 205 Starat denken, die Massenstreitstimmung künstlich zu erzeugen? zwar fast unmittelbar mit einer so stattlichen Förderung, daß die tampf ist ein Stück revolutionärer Aufklärung des Proletariats; und auch die Propaganda solcher Mittel wirkt auf Stärkung der spannte Kampfesstimmung kann sich in unzweckmäßigen, ziellosen alle früheren Jahre übertraf. Auch in der füdafrikanischen Union  Kampftraft des Proletariats. Kämpfen entladen. Es gilt den zu beschreitenden Weg zunächst ist die Förderung gestiegen( 1912: 5071 882 Starat gegen 1911: Die Situation vergewaltigen oder diplomatisch erlisten wollen, geistig im Bewußtsein der Massen der Wahlrechtstämpfer zu 4891 998 Rarat). Die Wirkung der Nettofteuer wird naturgemäß wäre hirnberbrannt; aber nicht weniger verwerflich wäre eine bahnen. Ist der Weg des Massenstreits als der allein mögliche Taftif, die ohne fugelficheren Panzer sich nicht in den Kampf wagen für die wirksame Ausnüßung der von leidenschaftlichem Stampfmut und die scharfe Märzluft eines revolutionären Rijitos in entschei- getragenen proletarischen Macht klar erkannt, so muß diese Er­dender Stunde scheuen würde aus Besorgnis, die bisherigen Orga- fenntnis verbreitet werden, so daß der Wille und die Kampfberzit­nisationen und Institutionen des Proletariats, die doch nur Mittel schaft der empörten Massen schließlich spontan dieses Kampfmittel zum Zwed find, zu gefährden. Es heißt wägen, besonnen abwägen, ergreift. Die Verbreitung dieser Erkenntnis wird nicht schwer fallen. Schon längst hat der Massenstreitgedanke in den Massen Daß auch die Diamantenförderung in Deutsch- Südwestafrika  aber dann auch wagen. Ich wiederhole: bas hohe Ziel verlohnt der Arbeiterschaft einen ungemein starken Anhang, und gerade die übrigens keineswegs ſehr aussichtsreich ist, geht aus Gerüchten den hohen Einsatz. Wir marschieren im Preußenkampf in der Linie der sicheren Entwicklung. Nur Niederlagen auf Zeit kommen Schulung in den gewerkschaftlichen Kämpfen und die daraus ge- hervor, die an derselben umlaufen. Als vor einigen Tagen die An­in Betracht, und nur Niederlagen, die doch nicht ganz ergebnislos wonnene Ginsicht in die Macht der Arbeiterschaft sowie die zu teile der Pomona Diamanten- Gesellschaft( an der die Deutsch­find. Keine Gegenravolution der Weltgeschichte hat je eine in der ihrer Geltendmachung geeigneten Mittel hat sie ganz von selbst Südwestafrikanische Kolonialgesellschaft mittelbar beteiligt ist) um Entwickelungsrichtung liegende revolutionäre Bewegung in ihrer auf den Gedanken des politischen Massenstreits gelenkt. Die natür- 50 Bros. fanten, glaubte man, daß die Pomona weitere Produktions­Wirkung wieder völlig aufheben können. Nicht einmal die preußi- liche Aufgabe der sogenannten Führer der Arbeiterschaft ist bei einschränkungen vornehmen müsse. Bereits früher hat sie ihre Monats­Wirkung wieder völlig aufheben können. Nicht einmal die preußi- ihrer ungeheuren Verantwortung vorsichtige Zurückhaltung und der Einschränkungen ist man nicht klar unterrichtet. Es heißt, die förderung auf zirka 50 000 Sarat eingeschränkt. Ueber die Ursachen sche nach 1848 oder die russische nach 1905. Und so wahr die deutsche Sozialdemokratie wie die deutschen Gewerkschaften in ein nur allzu begründetes Mißtrauen gegen das Feuer der Be- Gesellschaft wolle durch freiwillige Kontingentierung eine geplante rauher Kampftemperatur aufgewachsen sind und ihre Unüberwind geisterung, das sich nur allzuoft als Strohfeuer entpupt, mit dem Finanzfontingentierung durch den Staat abwenden. Sollte die vor­lichkeit dadurch bewiesen haben, daß sie von ihren Niederlagen man feinen revolutionären Brand erzeugen kann. Ihre wohlver- aussichtliche baldige Erschöpfung der Felder nicht der Anlaß für diese ftets mit vermehrten Antäuskräften aufgestanden sind, um weiter ſtändliche Abneigung gegen ungenügend gesicherte Experimente Sontingentierungspläne sein? au fämpfen, so wahr sind Stampfesorganisationen, die, wenn der wird sie aber nicht hindern, wenn die Voraussetzungen für einen Moment ruft, die Gefahr einer Niederlage nicht scheuen, besser als Massenstreit, soweit eben möglich, erkennbar vorhanden sind und solche, die durch Vermeidung entscheidender Kämpfe einer Nieder- die Arbeiterschaft in ungestümer Bucht vorandrängt, sich nicht nur Tage auszuweichen suchen. Es gibt Situationen, die die Bereit- mitreißen zu lassen, sondern die Führung zu übernehmen. schaft selbst au Niederlagen erheischen.

Die Königliche Porzellanmanufaktur in Berlin   feiert in diesen Tagen den 150. Jahrestag ihres Uebergangs in die Hand des Staates. Sie ist im Jahre 1763 von Friedrich II.   dem Berliner  Kaufmann Gottomsti für 225 000 Zaler abgekauft worden. Die Sind jene Voraussetzungen heute bereits vorhanden? Gewiß Einnahmen der Porzellanmanufaktur haben sich naturgemäß Was ist politischer Massenstreit? Theoretisch betrachtet, tann noch nicht in dieser Stunde. Aber sie werden, wenn nicht alle nicht gleichmäßig entwidelt. In den letzten zwanzig Jahren ist jedoch er viele Gestalten annehmen: vom bloßen Demonstrationsstreit, Beichen trügen, bald vorhanden sein. Möglich, daß eine Krise be- ein stetiger Aufschwung zu verzeichnen. Während das Unternehmen im Jahre 1894 aus dem Verkauf von Gebrauchsgeschirren 74 344 der noch keine Machtanwendung bedeutet, bis zum Streit mit dem vorsteht, möglich, daß sie zur vorläufigen Zurückhaltung nötigt, Mark erzielte, betrug der Erlös aus diesem Geschäftszweig im der noch keine Machtanwendung bedeutet, bis zum Streik mit dem Ziel der Niederzwingung des Gegners, vom örtlich oder beruflich möglich, daß sie gerade in Verbindung auch mit den Zollkämpfen Jahre 1911 über 112 000 M. Aus dem Verkauf bemalter Borzellane begrenzten bis zum allgemeinen Streit. Alle diese Formen den Ausbruch eines Massenstreits erleichtern wird. Jedenfalls ergab sich im Jahre 1894 ein Erlös von 433 785 M., im Jahre 1911 önnten, wie schon in Jena   hervorgehoben, in beweglicher Taftit, wird der kommende Winter Greignisse zeitigen, an die sich ganz eine Einnahme von 582 148 M. Am schnellsten sind die Einnahmen die natürlich auch die bisherigen Kampfmittel festzuhalten hat, bis bon selbst eine neue Wahlrechtsbewegung knüpfen wird. Daß es aus dem Verkauf technischer Geräte gewachsen. Sie betrugen im zur höchsten Steigerung entfaltet werden. Gewiß wird schon ein zum Kampfe kommt, ist gewiß. Entweder verhöhnt die preußische Jahre 1894 erst 194 307 W., im Jahre 1911 waren sie auf 703 927 Demonstrationsstreit Opfer fordern. Aber auch sie werden durch Regierung das entrechtete Volt, indem sie überhaupt keine Wahl- Mart gestiegen. Augenblicklich hat die Manufaktur einen Gesamt­den Wert der Kundgebung einer revolutionären Energie gerecht- reform einbringt: das bedeutet Kampf! Oder sie fordert es durch umsatz von ungefähr 1% Millionen Mark. Ein Spezialfabrikat des fertigt, die über das bei Straßendemonstrationen hervortretende eine neue Ausgeburt des Dallwißschen Polizeihirns heraus: das Unternehmens ist der sogenannte Brennkegel, der der Regulierung des Schmelzprozesses in der keramischen Industrie dient und der Maß weit hinausgeht. Zuzugeben ist, daß im preußischen Wahl- bedeutet nicht minder Kampf aufs Messer. Ist dann die Stim- in ungeheuren Mengen hergestellt wird. Im Jahre 1911 wurden rechtskampf die schwachen Streifarten nicht allzuviel Eindruck mung im Proletariat bis zu demjenigen Siedepunkt erhitzt, der für beinahe 115 000 M. Brennkegel abgesetzt, von denen das Stüd machen dürften und sogar zeitweilig eine Schwächung des Willens die Voraussetzung für den Massenstreik bildet, und ist dann der etwa 3 Pf. kostet. In früheren Jahren betrieb die Manufaktur zum Massenstreit herbeiführen können. Jedenfalls darf keine Art Massenstreifwille so leidenschaftlich entschlossen und festgewurzelt, auch noch in größerem Umfange die Fabrikation von Jolatoren, zum Massenstreit herbeiführen können. Jedenfalls darf keine Art des Massenstreits unternommen werden ohne die Bereitschaft des wie es ein Kampf aufs Aeußerste erheischt, dann wird nicht mehr Seit jedoch die private Porzellanindustrie und auch einige Elektrizi tätsfirmen Isolatorenfabriken eingerichtet haben, hat man die Her fofortigen Uebergangs zum rücksichtslosen Niederwerfungsstreit, aufzuhalten sein, was doch kommen mußtrotz alledem. Inzwischen ist es gebieterische Pflicht, sich auf alles zu bestellung dieses Erzeugnisses wesentlich eingeschränkt. Bemerkt sei falls die Situation bazu im Kampf erwächst. Die Entschlossenheit reiten. So sehr die preußische Wahlrechtsfrage eine deutsche Frage noch, daß die Terrains des Unternehmens, die vor hundert Jahren zum ganzen großen Generalstreik muß hinter jeder Form des ist und so sehr der preußische Massenstreit von dem ganzen von rund 15 Millionen Mart haben. Daran mag man ermessen, für etwa 165 000 M. erworben wurden, augenblicklich einen Wert Massenstreits stehen. Besonders schwierig ist unsere Lage, weil der Maffenstreit un- deutschen   Proletariat unterstützt und getragen werden muß, so wie ungeheuer der Berliner   Grundbesik im Werte gestiegen ist. mittelbar fast nur Industrie, Handel und Verkehr treffen wird, sicher muß der Kampf doch schließlich selbst in Preußen ausgekämpft werden. Allerdings wird das mecklenburgische, das braunschweigi Das Rheinisch- Westfälische Kohlensyndikat konnte im Juni so b. h. solche Kreise der herrschenden Klassen, die nicht die Exponen- che, das hanseatische und das thüringische und vielleicht auch das wohl seine Förderung als seinen Gesamtabsag gegen den Vormonat ten des schärfsten Widerstandes gegen jede Wahlreform, jedenfalls sächsische Wolf von dem preußischen Sturme mit erfaßt werden. Bahlen getrennt für Kohlen, Koks und Briketts, so ergibt sich die für und den Juni des Vorjahres steigern. Betrachtet man aber die nicht die vorbehaltslosen Repräsentanten des bestehenden Wahl- aber der entscheidende Schlag wird in Preußen geführt; wenn der die Konjunkturabschwächung charakteristische Tatsache, daß der Ver­rechts sind. Aber Feinde des demokratischen Wahlrechts sind auch preußische Mantel fällt, dann fallen auch die Herzogtümer, Groß- sand von Koks gegen Mai dieses Jahres zurüd gegangen ist. fie allesamt; und ein Steil treibt schließlich den anderen; lehren herzogtümer e tutti quanti. Dieser Rückgang für Kots zeigt sich bereits seit dem März dieses wir erst die Vertreter des mobilen Kapitals einschließlich der In Preußen sind daher die entscheidenden Entschlüsse zu Jahres. schweren Industrie, und die staatliche Bureaukratie zu unserem fassen. Schon für den Herbst empfiehlt sich ein außerordentlicher Die geringere Nachfrage nach Rots, der so gut wie ausschließlich Gott beten, so werden auch die Junker wohl oder übel dem Rezept preußischer Parteitag. Er wird nicht zu früh sein, er wird der zu industriellen Zwecken verwandt wird, ist ein untrügliches Zeichen, bes alten Remigius von Reims folgen. Vorbereitung für alle Eventualitäten zu gelten haben, einer weit daß die Beschäftigung der Industrie( insbesondere der Eisenindustrie) Rann das Proletariat beim Massenstreik auf Bundesgenossen ausgreifenden Vorbereitung, vielleicht auch der Vorbereitung nach nachgelassen haben muß. zählen? Der letzte belgische Streit wurde von der Sympathie des belgischem Muster. Kommt mit der Eröffnung des Landtags der liberalen Bürgertums unterstützt; in Deutschland   wird auf der kritische Moment, so muß alles klar zum Gefecht sein. Dann gilt's gleichen nicht zu rechnen sein. Unser Bürgertum hat viel mehr einen raschen Entschluß aus der gegebenen Situation heraus. Ohne Angst vor der Arbeiterklasse als Hoffnung auf eine Wahlreform Wankelmut, aber wenn es sein muß, boll Wagemut. Das freie trok mancher politischer Kleinkrämerieelen, gleiche Wahlrecht für Preußen ist eine Messe, ist einen Massen­bie um ein Quentchen Wahlreform in ihrem engen Parteisinnstreif wert. spekulieren, als wär's zin Viertelpfund Gewürznellen. Gs möchte eine Wahlreform des schwachmütigen Haffes nach oben und der Martthallenpreise. 100 Stilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen Sinterlist nach unten. Tritt ihnen die Forderung nach einem 30,00-50,00. Speisebohnen, weiße 35,00-60,00. Linsen 35,00-60,00. Aus Industrie und Dandel. wirklich demokratischen Wahlrecht, die sie auch mit den Lippen Kartoffeln( Kleinbbl.) 7,00-14,00. 1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule murmeln, als proletarische Klaffenkampfforderung entgegen unter bericht der Neber den Bergban in Südwestafrika spricht sich der Jahres- 1,70-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30-1,80. Schweinefleisch 1,40-2,00. Kalbfleisch 1,40-2,40. Hammelfleisch 1,50-2,40. Butter 2,20-3,00. Deutschen Kolonialgesellschaft für 60 Stüd Gier 3,60-5,40. der Fahne des revolutionären politischen Streits, so wird es sich Südwest afrita" sehr vorsichtig aus. Das ist um so bedeut 1,60-3,20. 1 Kilogramm Starpjen 1,80-2,60. Aale Bander 1,40-3,60. Hechte 1,60-2,80. Barsche 1,00-2,40. die Ohren auftopfen und nur noch nach Staatsanwaltschaft, Bolizei famer, als die Attiengesellschaft an der günstigen Beurteilung der Schlete 1,60-8,50. Bleie 0,80-1,60 60 Stad Streble 1,00 45,00

nach seinem Herzen

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Karl Liebknecht  .

Marktpreise von Berlin   am 24. Juli 1913, nach Ermittelungen

des tönigl. Polizeipräsidiums. 100 Stilogramm Beizen, gute Sorte 20,56 bis 20,60, mittel 20,48-20,52, geringe 20,40-20,44. Roggen, gute Sorte 17,56-17,60, mittel 17,48-17,52, geringe 17,40-17,44( ab Bahn). Gutter­gerfte, gute Sorte 17,10-17,60, mittel 16,60-17,00, geringe 16,10-16,50. Bajer, gute Sorte 17,70-19,10, mittel 16,60-17,60. Mais( ufiged), gute Sorte 00,00-00,00. Mais( runder), gute Sorte 14,70-15,20. Richtstroh 0,00. Heu, alt 0,00, neu 0,00-0,00.