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Vielleicht gibt es da einen Ausweg: Man überträgt die Eni- scheidung über den Streitfall dem Papst, und der stellt das weitere den deutschen   Bischöfen anHeim, die dann bestimmen können, ob in den Schulen ihrer Diözese die Kinder nach Berliner   oder nach M.-Gladbacher Artin den sozialen Verband der Kirche einzu- gliedern" sind, d. h. ob sie sich für die katholischen Fachabteilungen oder die christlichen Gewerkschaften zu begeistern haben. Tie Vertagung der Berufungsverhandlung gegen das Erfurter Kriegsgerichtsurteil. DerBerliner Lokal-Anzeiger" berichtet, die Vertagung der Bsrufungsverhandlung gegen das bekannte Erfurter  Kriegsgerichtsurteil sei auf Anweisung des Kriegs- Ministeriums erfolgt. Das Kriegsministerium habe er- neut um Ueberiendung der Akten nach Berlin   gebeten. Man halte es an zuständigen Stellen für möglich, daß die neue Aburteilung in der Strafsache See und Genossen bereits nach den neuen Richtlinien, die in der Militärstrafprozeßnovelle ge- zogen werden sollen, vor sich gehen dürfte. Es sei daher an- zunehmen, daß vor dem Spätherbst auf die Verhandlung dieser Strafsache vor dem Kasseler Oberkriegsgericht nicht zu rechnen sei. Handwerker und Nationalliberale. Die Geheimrnte und Professoren in der nationalliberalen Fraktion des Abgeordnetenhauses scheinen Wert darauf zu legen, streng unter sich zu bleiben und alleElemente" fernzuhalten, die nach körperlicher Arbeit riechen. Auf dem Rheinischen Handwerker« tag wurde nämlich im Jahresbericht lautKöln  . Volkszgt"(Nr. 6ö1) mitgeteilt: Unterm 6. Januar dieses Jahres wandten wir uns an die Geschäslssrelle der nationalliberalen Partei für die Rheinprovinz   mit einem entsprechenden Schreiben, in deni wir besonders auf die guten Aussichten einer nationallibcralcn Kandidatur im Wahlkreise Dinslaken Mülheim a. Ruhr hinwiesen. Der Provinzialvorstand der Nalionalliberalen Partei stellte in seiner Sitzung vom 15. Februar fest, daß er unserm Antrage durchaus wohlwollend gegenüberstehe. Leider hatte dieser Beschlust keine durchschlagende Bedeutung, da der Provinzialvor- stand der Nationalliberalen Partei gemäst Schreiben der Ge- schästsstclle vom 19. März bei der Ausstellung der Kandi- daturen einen direkten Einflnst auf die Wahlkreiskomitees nicht ausüben kann, weil diese Angelegenheit auf Grund der Organisationsbestimmungen Sache der einzelnen Wahlkreise sei. In Dinslaren-Mülheim a. d. Ruhr war bereits der Geheim« rat Mathies- Berlin aufgestclll worden, der auch später gewählt wurde. Die Geichästsstelle sandte uns ein Verzeichnis derjenigen rheinischen Landiagswahlkreise, die mit nationalliberalen Kan- didalen noch nicht besetzt waren; sie bezeichnete darunter als aus- sichtsreich lediglich das dritte Mandat in Saarbrücken  -St. Wendel. Wir führten daraus mit allem Nachdruck direkte Verhandlungen mit dem Obmann der dortigen Organisation, jedoch ohne Erfolg. Letzlerer, Herr Professor Dr. Herweg in Saar­ brücken  . wurde schlietzlich selbst als Kandidat aufgestellt und gewählt. Die guten Rationalliberalen hatten also in der ganzen Rhein  - Provinz für die Handwerker kein Mandat. Das Zentrum war schlauer. Es gab den Handwerkern gleich mehrere Sitze und konnte so in seiner Agitation mit der Maske der Handwerkerfreundlichkeit prunken. Bei solchen Schnitzern wundern sich die Nationalliberalen, wenn ste im Rheinland   rapid bergab rutschen. Konnten sie sich doch in den Wichligen Wahlkreisen Köln  -Stadt und Köln  -Land nicht ein- mal mehr an der Landtagswahl beteiligen. Tie Nöte der Landarbeiter. In den jüngsten Tagen war in der bürgerlichen Presse wieder einmal viel von denNöten der Landarbeiterschaft" die Rede. DieDeutsche Tageszeitung" lieh in ihrer Mittwochnummer sogar einen Leitartikel los, worin sie die in derKölnischen Zeitung  " von einem pommerschen Landwirt erhobenen Beschuldigungen, die Agrarier richrtcn in der jetzigen guten Zeit keinen Finger, um die schlechten Lohn- und Wohnungsverhältnisse der Landarbeiter auf- zu bessern, als unrichtig zurückzuweisen versucht. Von einer Widerlegung kann dabei keine Rede sein; die in derKölni- schen Zeitung" und im Anschluß daran auch in derWestfälisch- Lippischen Volkszeitung" vom Abgeordneten Behrens vor- gebrachten Tatsachen lassen sich eben nicht aus der Welt schaffen. Herr Behren« hatte u. a. besonders darauf Hingelviesen, daß selbst königliche Behörden in Preußen Sielfach zum Aergernis der inländischen Landarbeiter verfahren. Im Haag wurde z. B. von ansässigen Forstarbeitern beklagt,daß sie mit minderbezahlten Kulturarbeiten beschäftigt wurden, während auswärtige Arbeiter zu den Wegebauarbeiten herangezogen wurden, die dabei Löhne von 5 bis 7 M. verdienen, während sie bei den Kulturarbeiten 2.70 M. bis 3 M. erreichen." Es sei zuzugeben, daß diese wohl- berechtigten Beschwerden kaum durch Gesetz und Behörden all- gemein befriedigend beseitigt werden könnten. Hier komme es auf das Takt» und Gercchtigkeitsempfinden der Arbeitgeber an. Bei diesen wiege aber in der Regel das rein geschäftlich-wirt- schaftliche Eigeninteresse vor. Diese Dinge kann, wie gesagt, dieDeutsche Tageszeitung" nicht bestreiten; sie ist aber bei ihrer Antwort in der angenehmen Lage, derKölnischen Zeitung  " die ebenso schlechten Lohn- und Arbeitsverhältnisse der ausländischen Arbeiter in der Industrie entgegenhalten zu können. Im übrigen aber mögen zur Jllustric- rung der agrarischen Arbeiterfürsorge folgende Tatsachen dienen: Von einer Äonservensalwik in W ü I f e l bei Hannover   werden in der jetzigen Erntezeit Arbeiter in beliebiger Anzahl an die Agrarier zum Erbsenpflücken usw. leih weife abgegeben. Jüngst hatte sie auch einem Landwirt in Giften im HildeSheimschen 170 Arbeiter(Russen. Galizier. Polen  ) überlassen. Die Leute fuhren zunächst jeden Morgen mit der Bahn zur Arbeitsstelle und abends wieder zurück. Damit schien dem Agrarier aber wohl zu viel Zeit verloren zu gehen, und so richtete er ans seinem Gutshofe in einer Scheune ein Massenquartier für die Leute ein. Von worgens 5 Uhr bis abends ö Uhr dauerte die Arbeit auf dem Felde, und nachts lag in der Scheune auf primitivem Stroh. läger Betten gab es nicht alles durcheinander(eine Trennung nach Geschlechtern war nicht durchgeführt). Ein anderes Bild: Nach einer Meldung desHannoderschen Courier«" wurden dieser Tage in Sarstedt   bei Hildesheim   auf der Domäne Ruthe vier ausländische Landarbeiter i�urch d r c i ffi e n d«j j; jn e n fe st genommen, weil sie angeblich versucht hatten. ihreMitarbeiterzumNiederlegen der Arbeit zu veranlassen Wie das genannte Blatt weiter mitteilt, sollen dieAufwiegler" über die russische Gr-nze abgeschoben werden. «o sehen die Dinge in der Wirklichkeit aus. Es muh schon schlimm sein, wenn selbst die anspruckslosen und zufriedenen ans- ländischen Landarbeiter rebellisch werden. Tie parlamentaiische Untersuchungskommission. fortschrittliche Blätter mitteilen, sind in die Kommission zur UntttMchung der Militarlielerungen auch die«bgg. Müller-Meiningen und Lteschmg berufen worden. Die konservativen werden durch die Abgg. Graf Westarp und v. Putlitz   vertreten sein. Diese Vorschlafe sind von den Fraktionen ausgegangen und von der Regierung selbst- verständlich akzeptiert worden. Vielleicht entschließt man sich doch endli-b, die Art der Zusammensetzung dieser wichtigen Kommission der Oeffentlichkeit mitzuteilen.__ Offizierausbildung im Eiltempo. Der große Bedarf an Ossizieren, der durch die Militärvorlage veranlaßt ist. hat die Heeresverwaltung bestimmt, ganz außer- ordentliche Maßnahmen zu treffen, die schon mehr einer Ueber- stürzung gleichen. Die beiden neuen Kriegsschulen in Bromberg   und in Ersurt kommen für die Ausbildung von Offizieren noch nicht in Betracht, denn sie sind erst im Bau. Dafür hat man bei den anderen Kriegsschulen schleunigst noch einige Hörsäle eingerichtet, der Kadettenanstalt in Groß-Lickterfelde hat man zwei KriegSschul- klasien angegliedert. In den Offizierspressen wird gleichfalls eine fieberhafte Tätigkeit enifaltet und außerdem hat man Offiziere des Beurlaubtenstandes als aktive Offiziere eingestellt. Die nötige An- zahl Offiziere wird man im Herbst beisammen haben, ob aber diese Ausbildung im Galopp auch wirklich brauchbares Material liefert, das ist eine andere Frage. Weitere Forderungen der Militaristen. Von geschätzter parlamentarischer Seite wird derKölnischen Volkszeitung" geschrieben: Die.Trierische Landeszeituna" bringt unterm 15. Juli von ihrem mililärischen Mitarbeiter einen LeitartikelZum Ausbau strategischer Eisenbahnen", in welchem der Ausbau von nicht weniger als fünf Eisenbahnlinien als Zufuhrlinien für den Anfmarsch des Heeres gegen Frankreich  , sodann noch weitere Bauten ohne Rücksicht auf den Kostenpunkt gefordert werden. Trier   ist dem militärischen Mit- arbeiter der Zentralpunkt seiner strategischen Erörlerungen. Die fünf Zufuhrlinien, die er behandelt, führen alle nach Trier  . Er verlangt eine direkte Schnellbahn von Trier   nach Aachen  , eine kürzere und schnellere Verbindung von Trier   nach Bonn  , den Ausbau der rechtsseitigen Moseltalbahn von Trier   nach Koblenz  , eine direkte kürzere Per- bindung von Trier   nach Frankfurt   und eine direkte Strecke Trier  - Mannheim  . Wir würden", schreibt dazu dieKölnische VolkSzeitung",keinen Anlaß haben, gegen diese lokalpatriotischen Wünsche uns zu wenden, wenn diese nicht durch ihre strategische Motivierung eine neue schwere Forderung an den Reichssäckel darstellten, und wenn uns nicht der Verfasser des Artikels in derTrierschen Landes- zeitung" im Laufe des Jahres bei der öffentlichen Erörterung der Wehrvorlage mit offenbar aus dem K r i e g s m i nist e r i u m stammendem Material begegnet wäre." Oeltcmicb. Neue Hecresvrrstärkung. Wien  , 30. Juli.  (Eig. B?r.) Natürlichwegen der süd­östlichen Vorgänge" soll abermals eine bedeutende Erhöhung des Mannschastsstandes stattfinden. Ter Kompagniestand soll auf 120130 Mann gebracht werden, an den Grenzen gegen Rußland   und dem Balkan   auf nach mehr. Es sollen beim Heer 30 000. bei der aktiven Landwehr in Oesterreich   und Ungarn   10 000 Mann mehr eingestellt werden. Das Re- krutcnkontingent würde dann 1917 265 000 Köpfe betragen, was 0,49 Proz. der ungarischen, 0,56 Proz. der österreichischen Bevölkerung bedeuten würde. Außerdem sollen je 4 Div'.- sionen eine Abteilung schwere Artillerie erhalten. ßolland. Die Liberalen verzichte» auf die Kabinettsbildung. Haag, 31. Juli. Eine Versammlung von Deputierten und Mitgliedern aller liberalen Parteien erörterte die Hal- hing, die man gegenüber der M i n i st e r k r i s e einnehmen solle, nachdem sich die Sozialisten geweigert haben, die Portefe u 1 1 1 es anzunehmen. Die Versamm­lung bedauerte einstimmig diese Ablehnung, da ein aus Libe- ralen und Sozialisten zusammengesetztes Kabinett in der .Kammer eine genügende Majorität besessen hätte, um das allgemeine Wahlrecht zur Annahme zu bringen. Die Ver- sammlung entschied, daß die von den Sozialisten gestellten Bedingungen für die Unterstützung eines liberalen Kabinetts nicht die Möglichkeit der Ausführung des Programmes ge- währleisten. Infolgedessen erklärte sich die Ver- sammlung gegen die Bildung eines Kabi- netts der vereinigten Liberalen. Afrika  . Blutige Kämpfe in Tripolis  . Benghasl, 31. Juli. Infolge der Feindseligkeiten und Raube- reien der Stämme der Abedla griff General d'Alessandro am 28. Juli Zauia   el Gaffa und S»di Ahmeda an, bemächtigte sich dieser Plätze, verfolgte die Rebellen über 10 Kilometer weit und fügte ihnen große Verluste zu. Die Italiener hatten 8 Tote, darunter 2 Weiße, und 2 2 Verwundete, darunter 2 Offiziere. Auf dem Kampfplätze fand man 217TotedesFeindes. Unter ihnen befand sich auch der Hauptanführer der Abedla. Die Italiener zerstörten das Lager und die Vorräte der Rebellen. Zahlreiche Ge- wehre und etwa 2000 Stück Vieh fielen in die Hände der Italiener. Zauia el Gaffa wurde zerstört. J3iis der parteü Kritik an der ReichStagSfraktion. In derLeipziger V o l k S z e i t u n g" hat Genossin Rosa Luxemburg   unter der Spitzmarke:Die Reichstags- fraktion und die Militärvorlage", sechs Artikel veröffentlicht, in denen sie vor allem die Haltung der Fraktion zur Deckungsfrage und den Steuervorlagen kritisiert. Sie kommt zu folgenden Schlußfolgerungen: Unsere Fraktion hat sich unseres Erachtens im ganzen Ver- lauf des Kampfes viel zu sehr von dem Verhalten der Konser- vativen impressionieren lassen, sich zu sehr danach gerichtet, was jene tun und sagen, als wenn zur sozialdemokratischen Politik irgendwie die Richtschnur genügte, Antipode des Konservatismus zu sein. Unfern Genossen waren sicherlich die larmoyanten Ver- sicherungen der Oertel und Konsorten zu Kopfe gestiegen, wir seien die Herren der Situation". Aus den Fraktionskreisen konnte man auch in der Parteipresse wörtlich die geschmacklosen Bestäti- gungen lesen, daß solche Aeußerungen uns außerordentlichwohl täten". Auf eine so massive Demagogie von Leuten hereinzufallen, deren politische Kunst es seit jeher ist,zu klagen ohne zu leiden", und die nur auf die Liberalen und auf die Regierung eine wohl- berechnete Pression ausüben wollten, hatten wir sicher keinen An- laß. In Wirklichkeit war auch hier die Perspektive unserer Ab- geordneten stark getrübt, denn dieisolierten" Konservativen sahen ihre reaktionären Interessen in den Grenzen der gegebenen Situation, nach der Annahme der Wehrvorlage durch sie selbst von dem Zentrum und den Nationalliberalen treu wahrgenommen und geschützt. Wir hingegen, die wir tatsächlich durch den Verrat der Nationalliberalen isoliert waren und gar keine Ursache hatten, uns dieser Lage zu schämen, ja, jeden Anlaß hatten, sie ganz offen vor dem Lande zu zeigen, wir triumpbierten über dieNiederlage" der Konservativen und feierten das Werk der reaktionären Kuh- Händler als unseren Sieg. Nimmt man alles in allem, so scheint es uns. daß diese Taktik hinausgezogen ist, um Arm in Arm mit den Liberalen den schwarzbltipen Block zu zerschmettern undeine grundliche Finanzreform" zu machen, sich dann aber mit der be- scheiden en Rolle begnügt«, Pen Wechselbalg de» klerikal-national- liberalen Kompromisses als einen ersten Anfang der Verwirb. lichung des sozialdemokratischen Programms heraushauen zu dur- fen. nichts als eine Prob- jenes Opportunismus ist, der nach Schäden gräbt und froh ist, wenn er Regenwürmcr findet." Aus den Organisationen. Der sozialdemokratische Verein Elberfeld-Barmen hatte am 1. Juli 1313 einen Mitgliederbestand von 0970, darunter 1000 Frauen. 150 Mitglieder, die bei der LandtagSwahl nicht ge- wählt hatten, erhielten eine Rüge. Ueber den Parteitag in Jena  referierte Parteisekretär K o h n e n, der die Haltung der sozialdemokratischen R e i ch s t a gs f r a k tro n zu den Deckungsvorlagen als im Interesse der Ar- beiterschaft gelegen, bezeichnete. Denselben Stand- punkt vertrat der Vorsitzende, während zwei weitere Redner gegen- teiliger Ansicht waren. Ein Beschluß wurde in dieser Sache nicht gefaßt. Beschlossen wurde, an den Parteitag in Jena   folgenden Abändermigsantrag zum ß 27 Abs. 2 des Statuts zu richten: An StelleUnterläßt es der Angeschuldigte usw." zu setzen: Unterläßt es eine Partei, innerhalb einer vom Parteivorstand zu bestimmenden Frist, die mindestens vier Wochen betragen muß, Schiedsrichter zu ernennen, so ernennt der Parteivorstcmd für diese Partei die Beisitzer." Zur Maifeicrfrage wurde dem Parteitag folgender Antrag zur Annahme empfohlen: Alle Parteigenossen, denen es möglich ist, am 1. Mai durch ArbeitSruhe zu feiern, und die keinen Lohnausfall erleiden, habe» den Tagesverdienst an den Maifeierfonds abzuliefern," Jugendbewegung. Arbeiter-Jngend. Die soeben erschienene Nr. 10 des fünften Jahrgangs hat n. a. folgenden Inhalt: Das Endziel der Sozialdemokratie. Verfassung und Verwaltung in Bayern  , Württemberg   und Sachs«.(Zur Ein- führung in die Bürgerkunde). Der Schulstreik. Eine Jugend- erinnerung von Herbert Wendt. Die freie Jugendbewegung am Niederrhein.   Ein Dynamomaschinchen für Handbetrieb. Von Kurt Sellin.(Mit Abbild.). Chemische Wanderungen durch die Natur I. Aus der Jugendbewegung. Die Gegner an der Arbeit. Vom Kriegsschauplatz usw. Beilage: Der Geranieiwweig. Erzählung von Ilse Frapau. Die Welt Homers  , Von Frrtz Elsner. Der Waldweg. Von Jürgen Brand. Unsere Hütten. Von Robert Mbert-Zürich.(Mit Abbildungen.) Aufstieg. Müller u. Co. Von Fritz Müller. Bücher für die Jugend. Au? der Geschichte von Hollo- Nu au. Von Otto Koenig. Proletarierkinder. Gedicht von Alfons Petzold  , J*ctzU Nachrichten. Ein Fall für unsere Chauvinisten. Paris  , 31. Juli.  (W. T. B.) Nach einer Blättermeldung aus Nancy   trafen dort gestern nachmittag auf dem R Hern- Marne- Kanal zwei Vergnügungsjachten ein, deren eine,Meteor  ", dem Berliner   Kaufmann Merten, die andere,Ajax  ", einem Lütticher Kaufmann gehört. Jede der Jachten hatte, dem Brauche ent« sprechend, ihre Nationalflagge gehißt. Der Anblick der deutschen  Flagge rief bei den Hafenarbeitern große Erregung hervor(1), und einer von ihnen ritz, als sich Merten in der Stadt befand, die deutsche Flagge herunter und tvarf die Flaggenstange in den Kanal. Das Flaggentuch nahm er mit. Bald darauf wurde der Hafen- arbeiter I. Schengen als UeHeltäter ermittelt. Er legte sofort ein volles Geständnis ab und erzählte, er habe die Flagge im Hofe seines Hauses verbrannt. Das Zuchtpolizeigericht verurteilte ihn zu 10 Tagen Gefängnis. Nach einer weiteren Meldung soll Schengen die Tat im Rausche vollbracht haben, ohne daß er wußte, um welche Flagge es sich handelte. Abermalige Erfolge der Griechen. Athen  , 3t. Juli.  (W. T. B.) Amtlich weichen neuerlich zw« vollständige Siege der Griechen gemeldet. Als die Bulgaren   die Angriffe bei Djumaja wieder aufnehmen wollten, wurden sie zurückgeschlagen, bevor sie Zeit hatten, Verstärkungen heran- zuziehen. Sie erlitten eine katastrophale Niederlage. NichtSdesto- weniger fuhren sie fort, die griechischen Flanken anzugreifen. Sie erschienen sehr verstärkt vor dem linken griechischen Flügel im Norden von Pehtschewo und suchten nach Süden gegen die Täler der Bregalnitze und Zelavitza vorzudringen. Die Griechen wurden gezwungen, sich zurückzuziehen und eine Verteidigungsstellung auf den Höhen im Nordwesten von Pehtschewo einzunehmen. Die Bul  - garen unternahmen drei Tage lang erfolglose Angriffe, wurden jedoch unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Zwei griechische Divisionen griffen die Bulgaren   in der Flanke an und eroberten nach erbittertem Kampfe die Höhen von Hassan Pascha und LeSca und vertrieben den Feind von allen Höhen. Die Bulgaren   wollten bei Pehtschewo die griechische rechte Flanke angreifen, wurden jedoch zurückgeworfen. Eine andere bulgarische Abteilung, die aus sechs Bataillonen und acht Kanonen bestand, kam von Tatar Pazardzik her und griff ein griechisches Bataillon bei Mahomia an. Das griechische Bataillon mußte sich vor den bedeutenden feind- lichen Streitkräften gegen Preverihami zurückzuziehen, jedoch kam ihr die rechte griechische Division zu Hilfe und schlug den Feind voll- ständig. Die Berluste der Bulgaren   sind bedeutend. Das Wiederaufflackern der Revolution in Venezuela  . New Bork, 31. Juli.  (W. T. B.) In Willem st ad auf Curacao   sind Telegramme aus Coro   in Venezuela   eingegangen, die die bereits gemeldete Empörung der dortige« Garnison   be- stätigen. Die Rebellen sind ans Ruder gelangt und üben die Funktionen der Regierung aus. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Bewegung von Anhängern Castros geschürt wird, der einen auf der Höhe von Curacao   liegenden Dampfer zur Verfügung haben soll. Von dem Schiffe sind noch keine Nachrichten hierher gelangt, es ist auch nicht gesehen worden. Eine Anzahl von Briefen liegt für Castro auf dem Postamte m Willemstad  . Ein neuer deutscher   Höheurekord. Gelsenkirchen  , 31. Juli.  (P. C.) Einen neuen deutschen   Höhen- rekord stellte heute auf dem Flugplatz Essen-Notthausen bei herrlich» stem Wetter der Flieger Linnkogcl auf. Er erhob sich mit seiner Rumplertaube bis zu einer Höhe von 4200 Metern, womit er den bisherigen deutschen   Rekord um ca. 1000 Meter schlug. Explosion in der Deutzer   Gasmotoreufabrik. Köln  , 31. Juli.  (W. T. B.) In der Versuchsabteilung der Gasmotoreufabrik Deutz ist heute vormittag eine Explosion erfolgt. Ein Ingenieur ist den erlittenen Verletzungen bereits erlegen. Ein Arbniter ist schwer verletzt.___ Einsturz eines Kirchenueubaues. Hagen  (Westfalen  ), 31. Juli.  (SS. T. B.) In D o l a r bei Fredehurg stürzte beim Neubau einer katholischen Kirche   ein Ge- wölbebogen ein. Vier Arbeiter stürzten ab, zwei von ihnen blieben sofort tot, die beiden anderen wurden schwer verletzt.