von allerhöchfter Seite
Toigt bann in der Vernehmung der Angeklagten ein neuer Firma Müller oder Schulz zu mir gekommen wäre, hätte ich nichts wenn ich nicht in der Familie viel mit Krankheit zu kämpfen gehabt Abschnitt. Bisher handelte es sich um Feldzeugmeisterei, bei der gesagt. Die Firma Krupp aber nimmt eine besondere Stellung hätte. Wenn ich mit Brandt in einem solchen Verkehr gestanden die Beschaffung von Munitionen und Feldgeräten in Frage tamen. ein. Sie hat gewissermaßen eine Bertrauensstellung, und die An- hätte, wie die Anklage behauptet, dann wäre nichts einfacher geDie weiteren Angeklagten gehören der Artillerie- Prüfungskommis- erkennung, die ihr selbst wesen, als daß ich ihm gesagt hätte: Brandt, hier ist Material, was fion an, die mit der Prüfung von Material zu tun hatten. Der gibst Du mir dafür? Verteidiger: Pfeiffer hat sogar Darlehen Angeklagte Droese, der jett Beamter bei der Firma Krupp in aufnehmen müssen, und zwar in der Zeit der dicksten Freundschaft Effen ist, war Zeugfeldwebel der Artillerieprüfungsfommission. An auteil geworden ist, haben wir ja bei der Jahrhundertfeier gesehen. mit Brandt. Wenn Pfeiffer das auf dem Kerbholz hätte, was die cinem Regelabend lernte er Brandt kennen. Er hatte aber schon Ich habe geglaubt, daß es einem Vertreter dieser Firma gegen Anklage behauptet, hätte er sich nicht anderwärts Geld gepumpt und vorher ein Gesuch an Krupp gerichtet gehabt, wegen einer An- über nichts Geheimes zu verbergen gibt. Brandt nahm bei der sich mit dem spärlichen Mittagessen von 1,50 M. begnügt, sondern stellung, da seine 12 Jahre im Oktober herum waren. Es war ihm Firma Krupp in Berlin eine Direktorsstellung ein, alle Eingaben, hätte sich von Brandt größere Geldsummen verschafft. Weiter gelangt zur Verlesung ein ausführliches Exposé, das der geantwortet, daß er vorgemerkt sei und sich im April nochmals auch mit dem geheimsten Inhalt, gingen durch seine Hände. Das melden solle. Brandt habe dann im Auftrage der Firma Krupp wußte ich, und deshalb ist mir nie der Gedanke gekommen, daß Angeklagte Pfeiffer aus der Untersuchungshaft heraus an das Gebei seinem Hauptmann über seine Leistungen Erkundigungen ein- ich hier etwas verrate. Ich war der Meinung, daz Brandt über richt geschickt hat und in dem er nach seinen Angaben eine eingezogen. Er habe darauf Brandt gebeten, über ihn günstig zu die geheimsten Sachen, die sich auf die Mobilmachung beziehen, gehende wahrheitsgemäße Darstellung seines Verkehrs mit Brandt Verteidiger Barnau : Hat Brandt dem Ange- gibt. Das Erpose hat im wesentlichen denselben Inhalt wie die berichten. Verhandlungsführer: Da soll Brandt aber seine Be- unterrichtet war. dingungen gestellt haben. Er soll gesagt haben, daß er das tun flagten nicht mitgeteilt, daß er auch mit höheren Offizieren kon- heutigen Aussagen des Angeklagten, auch in ihm bestreitet er, daß Angefl.: Das ist er für seine Mitteilungenen an Brandt eine Geldentschädigung von wolle, daß Sie ihm aber aus den Bestellbüchern und den For- ferierte und von ihnen Mitteilungen bekam? Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat derungszettelbüchern Mitteilungen machen müßten. Angeklagter: richtig. Verteidiger Barnau : War dem Angeklagten bekannt, Brandt bekommen hat. Mit den Forderungszetteln habe ich nichts zu tun, nur mit den daß Brandt über zwei Jahre hindurch die Firma Krupp in Berlin Dr. Welt: Der Angeklagte Hinst hat am Vormittag behauptet, daß Angell.: Ja. Verteidiger Barnau : vom Direktor des Feuerwerkslaboratorium ein Erlaß ergangen Bestellbüchern. Verhandlungsführer: Sie sollen die Bücher selbständig vertreten hat? Der Angeklagte hat in Brandt nicht einen unteren Beamten der sei, wonach den Beamten zur Pflicht gemacht sei, die Firma Krupp oft mit in Ihre Wohnung genommen haben. Angetlagter: Jawohl. Verhandlungsführer: Dort ist dann Brandt Direttor gleichgestellt war. Auch in Effen soll Brandt eine erste Gronemann wird das Ergebnis der sofort angestellten ErFirma Krupp gesehen, sondern einen Beamten, der ungefähr einem besonders entgegenkommend zu behandeln. Hauptmann Stellung eingenommen haben. mittelungen mitteilen. Hierauf tritt eine
erschienen,
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VerAn=
ein.
Jahren
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halbstündige Mittagspause
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Hauptmann Gronemann: Von einem folchen Erlaz oder einer solchen Verfügung ist in Spandau absolut nichts bekannt. Verhandlungsführer: Angeklagter Hinst, wollen Angefl. Sie Ihre Behauptungen aufrecht erhalten? Hinst: Jawohl, in der Geheimverhandlung werde ich noch näher darauf eingehen. Damit ist die Vernehmung der Angeklagten beendet und die Verhandlung wendet sich nunmehr. Verhandlungsführer: dem Inhalt der einzelnen Kornwalzer zu. Jeht kommen wir also zu den Dingen, die nach Ansicht der Sachverständigen geheim zu halten find. Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Dr. Welt beantragt
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Die Poft als Spitzelinftitut.
hat fie durchstöbert und sich einige Notizen gemacht. Angeklagter: Ich hatte auch dienstlich mit Brandt zu tun wegen der Vergleichung der Rechnungen über die Zurücknahme des alten Materials. Dabei hat Brandt dann in meiner Wohnung das BeNach der Pause wird als letter Angeklagter der Oberinten stellte durchgesehen und sich auch andere Notizen gemacht. Er war bei der Fußdantursekretär Pfeiffer vernommen. handlungsführer: Das soll aber mehrfach geschehen sein. artillerieabteilung des Kriegsministeriums als Intendanturbeamter getlagter: Ich habe familiär mit Brandt verkehrt. Verhandlungs- beschäftigt. Diese Abteilung befaßt sich mit der Friedens- und führer: Brandt ist zu Ihnen gekommen und hat sich aus den Kriegsausrüstung und der Mobilisation der Fußartillerie. Er ist Büchern herausgenommen, was ihm paßte. An1890/91 zusammen mit Brandt auf der Oberfeuerwerkerschule gegeflagter: Jh gebe das zu, aber ich habe die Bücher nicht zu wesen, und als er wieder nach Berlin zurückam, hat er Brandt diesem Zwed nach Hause genommen. Ich war tränklich und jollte 1906 oder 1907 im Verein ehemaliger Feuerwerker wieder getroffen mich auf ärztliche Anordnung schonen und habe daher zu Hause und den Verkehr von neuem aufgenommen. Er erzählt sehr breit Ausschluß der Oeffentlichkeit. gearbeitet. die Einzelheiten der Entwidelung dieses Verkehrs. Es tam zu Berhandlungsführer: Sie gebert zu, daß Sie Brandt die Bücher Ginladungen zu Mittag- und gemeinsamen Abendessen und Theater- Nach kurzer Beratung verkündet der Verhandlungsleiter folgenden übergeben haben. Brandt hat selbst ausgesagt, ich ging hin, besuchen mit den Familien, wobei Brandt meistens bezahlt hat. Beschluß des Gerichts: Die Oeffentlichkeit wird während der Dauer um die Bücher einzusehen, das hat Droese gewußt. Der Verhandlungsführer hält dem Angeklagten vor, ob ihm diese der weiteren Vernehmung der Angeklagten wegen Gefährdung der Staatssicherheit und militärdienstlicher ich habe sie nicht zufällig durchgesehen, sondern habe mir meine Art des Verkehrs mit dem alten Schulfameraden nicht anstößig erAuszüge sorgfältig, manchmal 20 Minuten lang in Geschienen sei. Interessen ausgeschlossen. Es wird dem Regierungsrat Angel.: Durchaus nicht. Verhandlungsführer: genwart Droeses gemacht. Angeklagter: Ich leugne Glaubten Sie denn, daß Brandt das alles aus seiner Tasche be- Schulz aus dem Reichsamt des Innern und dem Staatsanwaltja nicht, daß ich Brandt die Bücher zur Verfügung gestellt habe. zahlen konnte. Angefl.: Gewiß. In seiner weiteren Ber- schaftsrat Töpfer gestattet, auch diesem Teil der Verhandlungen beiDamals war die Firma Krupp die einzige, die für das Material nehmung gibt der Angeklagte Pfeiffer zu, daß er von Brandt ein- zuwohnen, in Frage tam, und das Material der anderen Firma war Die Verhandlungen werden Freitag früh 9 Uhr fortgesetzt. mal 100 M. bekommen hat. Er will dafür aber keine Gegenleistung Ein militärischer Sachverständiger: Ich muß bitten, diese Dinge gewährt haben, sondern diese 100 m. hätten eine Weihnachtsnicht öffentlich geschenk für seine( Pfeiffers) Kinder dargestellt. Brandt hätte ihm zu erörtern. Der Vorsitzende richtet darauf an die Pressebertreter gesagt, er, Pfeiffer, müsse doch seinen Kindern zu Weihnachten Verhandlungsführer: Früher haben Sie Das Ersuchen, einen von dem Angeklagten gebrauchten Ausdruck etwas zukommen lassen. Nachdem der sozialdemokratische Abgeordnete Muranow nicht zu verwerten. Es wird dann auch darauf hingewiesen, daß nichts davon gesagt, daß dies ein Weihnachtsgeschenk für Ihre Kin verschiedene dieser Dinge bezüglich der Artillerieprüfungskommission der gewesen ist. Angefl.: Ich kann nur wiederholen: Brandt anläßlich der Budgetdebatte in der Duma das Spigelwesen im in geheimer Sizung erörtert werden wird. Verhandlungsführer: hat mir mehrfach gesagt, die Firma Krupp habe mit diesen Ge- russischen Bost- und Telegraphenreffort, die berüchtigten schwarzen Nach Ihrem Ausscheiden infolge von Krankheit hörten die Berichte schenken nicht das geringste zu tun. Die Firma Krupp erwarte bont Stabinette" usw. zur Sprache gebracht hatte, vergeht kaum eine Brandts auf; es gab für Brandt keine Beziehung mehr mit der ihm auch nicht, daß er sich auf diese Weise Material beschaffe. Das Artillerieprüfungskommission. Erst 1909 nahm er wieder Fühlung Schild der Firma Krupp müsse blant bleiben. Er habe wiederholt Woche, wo nicht neue Enthüllungen über die Spizelwirtschaft auf So veröffentlichte mit einem Unteroffizier der Artillerieprüfungskommission. Bei erklärt, das Geld stamme aus seinen, Brandts, eigenen Mitteln.den russischen Postämtern gemacht werden. allen diesen Angaben handelte es sich nicht, wie ich feststellen will, Verhandlungsführer: Sie haben dann auch in den nächsten vier fürzlich ein anonymer Autor in dem Moskauer Blatte„ Utro Rossii" eine Anzahl von Artikeln, die den dokumentarischen Beweis er um Preise, sondern um geheime Versuche, jedesmal zu Weihnachten 100 m. bringen, daß das Briefgeheimnis auf den russischen Bostämtern bon Brandt bekommen; auch noch zu einer Zeit, als der Verkehr auf Befehl der Regierung in schamlosester Weise verletzt wird. Angell.: Er bat mich, Briefe irgendwie verdächtiger Personen werden geöffnet und die mit Brandt gar nicht mehr so intim war. Ber- Abschriften dieser Briefe an das Polizeidepartement eingesandt. immer zu Weihnachten etwas für die Kinder zu nehmen. handlungsführer: Dann hatten Sie also gewissermaßen ein Ge- Unter der Leitung der berüchtigten„ Ochrana " dient die russische wohnheitsrecht erworben auf ein Weihnachtsgeschenk von Brandt? Boft als Werkzeug zur Bespizelung und Verfolgung der Bevöl ( Seiterkeit.) Haben Sie dem Brandt von Dingen Mitteilung_geferung. Der Direktor des Post- und Telegraphenressorts, macht, die im Interesse der Landesverteidigung geheimzuhalten waren?- Angell.: Ich hoffe, daß der Verlauf dieser Verhandlung Sewa stjanow, leugnet 3ivar, daß die Post irgendwie an diesen ergeben wird, daß ich so etwas niemals an Brandt gegeben Praktiken beteiligt ist, er gibt aber doch zu, daß man sich wegen Ver- aller dieser Dinge an das Polizeidepartement wenden müsse, ein habe. Ich weiß, was ich als Beamter zu verschweigen habe. handlungsführer: Sie sollen über ein ausgezeichnetes Gedächtnis Beweis, daß die Tätigkeit dieses Ressorts für den Generalpost verfügen. Nun sollen Sie einmal im Kriegsministerium flüchtig in einen Bericht haben einsehen können Der nächste Angeklagte Zeugleutnant Hoge von der Artillerie- und Sie sollen dann aus dem Gedächtnis dem Brandt vom Angell.: prüfungskommission lernte Brandt 1906 kennen, ebenfalls bei einem Inhalt dieses Berichtes Mitteilung gemacht haben. Das ist nicht wahr. Verhandlungsführer: Der Kornwalzer, Regelabend. Er hat dann mit ihm sehr freundschaftlich vertehrt, da sie zuſammen musizierten. Er kam später zum Artillerie- den Brandt darüber nach Essen geschickt hat, enthält nämlich eine depot nach Spandau , und 1912 als Offizier wieder zur Artillerie- Reihe von Ungenauigkeiten und die Sachverständigen halten es für prüfungsfommission. Er sagt, Brandt habe früher niemals an sicher, daß jemand, der das Material nur flüchtig gesehen hat, in ihn das Anfinnen gestellt, die Mitteilungen zu machen; erst 1912 mündlichen Mitteilungen sich diese Ungenauigkeiten hat zuschulden kommen lassen. Angefl.: Das ist nicht zutreffend. Ich hätte flagte er ihm, daß er viel Aerger habe, da der Vertreter der Firma, Herr von Mezen, Differenzen mit der Firma habe und wohl bald den Bericht nur am 1. Juli im Kriegsministerium einsehen können gehen werde; er selbst habe eine Zwitterstellung, denn er wisse und der Kornwalzer datiert auch vom 1. Juli. Brandt hätte alſo Verhandlungsnicht, ob er Vertreter sei und was die Firma über Neuerungen die Sache sofort nach Essen weiter geben müssen. erfahren wolle; eigentlich sei das Aufgabe des Herrn von Mezen, führer: Wenn er sie für wichtig hielt, war das natürlich. Angefl.: aber dieser fümmere sich nicht darum, so müsse er es machen. Später Hlagte mir Brandt, fährt der Angeklagte fort, wiederum, daß err von Meben nichts tue und die Firma von ihm neue Mit- Verhandlungsführer: Sie als Intendantursekretär hatten doch teilungen über Versuche aus dem Gebiete des Artilleriewesens jederzeit Zutritt zum Zimmer des Referenten und konnten in diese Akten Einsicht nehmen. Angefl.: Es ist ausgeschlossen, daß ich für die Verhöferung dieser Berichte in Frage komme. Berhandlungsführer: Sie sollen ferner dem Brandt zwei Etatsauszüge geliefert haben. Darüber sind in dem Kornwalzer ziemlich genaue Angaben enthalten. Angefl.: Das bestreite ich. Verhandlungsführer: Brandt hat bei seiner ersten Vernehmung, als dieser Kornwalzer noch gar nicht gefunden war, sofort gesagt: Außerdem hat mir Pfeiffer zwei Etatsauszüge geliefert. Angefl.: Diese Ausfage gehört zu den
und aus den Bestellbüchern konnten Schlüsse gezogen werden über die Landesverteidigung, und diese Büder haben Sie einer fremden Person ausgelie fert. Darum dreht es sich. Angeklagter: In den Bestellbüchern selbst ist nichts über die Versuche angegeben, sondern nur über die Anforderung von Materialien. Die Angaben des Zwedes sind nur in den Forderungszetteln vorhanden. Verteidiger Rechtsanwalt Ulrich: Ich bitte festzustellen, daß der Angeklagte Droese feinerlei materielle Vorteile gehabt hat. Angeklagter: Nein. Berhandlungsführer: Brandt sagt, Sie hätten sich an ihn herangemacht, da Sie ihn, wie alle anderen für eine hohe Persönlichkeit gehalten hätten, Sie hätten gehofft, durch seine Vermittlung zu Krupp zu tommen. Der Angeklagte bestreitet das.
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haben wollte. Er machte mir dabei
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Dies Material stammt nicht von mir.
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direktor keinem Zweifel unterliegt. Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, daß eine allgemeine Demoralisation der russischen Postbeamten eine notwendige Folgeerscheinung des ganzen Systems ist, das auch auf anderen Gebieten seine Früchte trägt. So ist in den letzten Tagen recht viel die Rede über ein neu entdectes Panama auf dem Postamt in Kiew , wo einige der höchsten Beamten die Börsentelegramme für ihre Spekulationen an der Börse benutten und ihre durch Verlegung des Dienstgeheimnisses erlangten Kenntnisse meistbietend verkauften. Neuerdings kommen nun auch Klagen über die russische Spitzelwirtschaft auf den Postämtern des fernen Oftens. Das japanische Blatt Japan Chronicle" flagt darüber, daß die russische Zensur sich selbst auf die Briefe und Postsendungen erstreckt, die über Sibirien nach Japan gesandt werden. Das Blatt führt eine Reihe von Beispielen an, wo Briefe nicht nur geöffnet, sondern auch einzelner Teile beraubt wurden. Beitungen und Zeitschriften, die die russischen Spizelhände passieren, gelangen verstümmelt an die Adressaten. Die englische und die japanische Post hat bereits mehrfach bei der russischen Regierung Beschwerde erhoben, bisher aber ohne Resultat. Die genannte Zeitung verlangt von den diplomatischen Vertretern Japans und Englands einen energischen Protest gegen die Verletzung der grundlegenden Prinzipien des internationalen Rechts, um endlich der Frechheit der russischen Zensur ein Ende zu setzen.
Man vergleiche mit dieser mannhaften Sprache des japanischen Blattes folgende Kundgebung der Deutschen Tageszeitung" über einen ähnlichen Gegenstand. Unter der vielversprechenden Ueberschrift:„ Eine verständige Maßnahme Ruß lands " veröffentlichte das Bündlerblatt am 25. Juli folgende postamtliche Mitteilung:
Mitteilungen, die mich erstaunen ließen, wie vorzüglich orientiert er war, beffer vielleicht, als mancher Artillerieoffizier in der Truppe. Er sagte mir, daß er hoffe, die leitende Stellung in der Berliner Vertretung der Firma zu bekommen, und daß ihm daher viel daran liege, wenn er Informationen durch mich erhalten könnte. Verhandlungsführer: Haben Sie nie daran gedacht, daß Sie diese dienstlichen Angelegenheiten feinem Dritten erzählen durften? Sie haben doch seinerzeit gleichfalls vielen Unbegreiflichkeiten dieses Prozesses. eidlich durch Unterschrift sich verpflichtet, daß Sie die Geheimhaltung strengstens beobachten wollten. Angefl.: Daran habe ich Ich habe immer gebeten, diesem Manne gegenüber nicht mehr gedacht.- Antläger Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: Will gestellt zu werden, um die Sache zu flären. Das ist mir abder Angeklagte behaupten, daß er das nicht gewußt habe? gelehnt worden. Ich hoffe, daß die Klärung jet erfolgt. Angefl.: Es waren 13 Jahre her, seitdem ich das Protokoll unter- Verhandlungsführer: An demselben Tag, von dem der Kornwalzer Von der Beförderung nach Rußland sind solche Postsenschrieben hatte. Damals war ich ein junger Mensch, der diese über die beiden Statsauszüge datiert, nämlich am 13. Dezember dungen ausgeschlossen, welche Aufforderungen an russische GinDinge noch nicht mit dem richtigen Verständnis beurteilen konnte. 1910, ist noch ein anderer Kornwalzer abgegangen. Sie scheinen wohner zur Auswanderung aus ihrem Heimatland enthalten, Ich war mir deshalb nicht bewußt, geheime Dinge auszuplaudern. also an diesem Tage mit Brandt zusammengetroffen zu sein und Angefl.: Jch oder welche irgendwie der Auswanderung Vorschub leisten oder Verhandlungsführer: Ist Ihnen das nicht in die Erinnerung ihm verschiedenes Material gegeben zu haben. VerhandAngefl.: Nein. wiederhole, daß Brandt von mir nichts erfahren hat. fie erleichtern. Postsendungen, bei denen die Vermutung(!) bezurüdgerufen worden, als Sie Leutnant wurden? steht, daß sie Schriftstücke dieser Art enthalten, werden nach den Berhandlungsführer: Sie mußten es aber doch auch wissen ohne lungsführer: Ja, es ist vorgekommen, daß drei Kornwalzer das in Rußland geltenden Gesetzen der Zollbehörde zur Oeffnung ausdrückliche Bekanntgabe. Angefl.: Was ich dem Brandt gesagt Datum desselben Tages getragen haben und Brandt hat sofort ge= und Prüfung vorgelegt. Ergibt sich dabei das Vorhandensein habe, waren keine Geheimnisse. Verhandlungsführer: Die Sach- jagt: Das Material rührt von Pfeiffer her. Was sagen Sie dazu? verbotener Schriftstücke, so werden solche Postsendungen verständigen sind anderer Meinung, und Sie haben sich Angekl.: Es ist eine Gemeinheit, von den russischen Bostanstalten nach dem Aufgabeort zurüdhier eben ein Urteil angemaßt, für das Sie nicht zuständig sind. gesandt." Angell.: Der Brandt war bereits über alles orientiert; er wußte Herr Kriegsgerichtsrat, von dem Mann, mich in dieser Weise zu be Bescheid und hat auch von anderen Firmen sich Auskünfte ein- schuldigen. Es liegt auf der Hand, daß die angeführte Verfügung der Verhandlungsführer: Wenn er vollständig orientiert war, bie von Ihnen stammen sollen, werden wir noch nichtöffentlich ver- russischen Postbehörde den Zwed verfolgt, der systematischen Verbrauchte Brandt Ihnen doch nicht nachzulaufen. Sie haben z. B. handeln müssen. Verteidiger Dr. Barnau: Zur Charatteri- legung des Briefgeheimnisses ein legales Mäntelchen umzuhängen, in einem Kornwalzer dem Brandt über ein Versuchsgeschüß, das fierung der Glaubwürdigkeit des Brandt stelle ich fest, daß er und den Spizeln auf den russischen Postämtern die Möglichkeit zu in der Rheinischen Metallwarenfabrik hergestellt worden ist, ganz Pfeiffer in drei Fällen beschuldigt hat, in denen Pfeiffer detaillierte Angaben gemacht. Soll Brandt das auch alles gewußt nach den bisherigen Feststellungen als Täter nicht in Frage kommen geben, auch in den aus Deutschland eintreffenden Briefschaften Das, findet die" Deutsche Zages= haben? Angefl.: Er wollte diese Mitteilungen nur haben, um kann. Der widerspruchsvolle Brandt auch nicht als sakrojankt zu erfahren, worin fich dieses Geschütz der Rheinischen Metall- niche werben.- Berhandlungsführer: Es handelt sich hier um eitung", ist eine„ berständige Maßnahme". angesehen warenfabrik von den Kruppschen Geschüßen unterscheidet. An- ein Material von fajt 800 Kornwalzern. Berteidiger: Gewiß, fläger Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: Selbstverständlich war aber wenn sich Brandt in drei erheblichen Punkten irrt, dann fann Verhandlungsführer: das gerade für ihn wertvoll. man nicht sagen, daß der Angeklagte immer unrecht haben muß. Wenn das Ausland diese Einzelheiten erfahren hätte, dann Verhandlungsführer: Brandt hat immer erklärt, daß er im Kriegshätte es dieses Geschüß nach machen können. Auch Sie wollen ministerium nur von Pfeiffer bedient worden ist. Diese Dinge also die Mitteilungen nicht gegeben haben, um dafür Geld zu be= fönnen tommen, sondern nur aus reiner Kameradschaft. Angell.: So ist es. Ich habe nicht den geringsten Vorteil von den Mitteilungen gehabt. Verteidiger Barnau : Ist es richtig, daß die Tatsache auf den Angeklagten vor allem eingewirkt hat, daß es sich um die Firma Krupp handelte, die in
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geholt.
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so enger Beziehung zu dem Kriegsministerium steht, und daß er in dem Brandt einen höheren Angestellten der Firma Krupp jah? Angell.: So ist es. Wenn ein Vertreter der Berantwortlicher Redakteur: Alfrey Wielepp, Neukölln. Für den
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Verhandlungsführer: Ueber verschiedene Kornwalzer,
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nur aus dem Kriegsministerium herrühren. Verteidiger: Es braucht doch aber nicht wahr zu sein, daß Brandt nur von Pfeiffer im Kriegsministerium bedient worden ist. Wie gab sich Brandt dem Angeklagten gegenüber aus?
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herumzustöbern.
Eingegangene Druckschriften.
Von der„ Neuen Zeit ist foeben das 44. Heft des 31. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des eftes heben wir hervor: JungdeutschStizzen zur schwedischen land oder Jungvolt? Bon Heinrich Schulz . Parte geschichte der letzten Jahre. Von Hannes Stöld, Stocholm.( Schluß.) Die altgriechische Bewegung auf Chpern. Von Dem. Her. Dergeweftis. Der Massenstreit und die Psychologie der Massen. Von Joseph Hartleib. Zu Kautskys Nachgedanken zu den nachdenklichsten Betrachtungen. Bon Literarische Rundschau. Zeitschriften Angefl.: Salob Trabinger( Karlsruhe ). Er nannte sich Assistent bei Strupp und sagte, er nähme eine schauene " Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchsehr selbständige Stellung ein. Verhandlungsführer: Wie bandlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 m. pro Angefl.: Mein Einkommen Duartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal waren Ihre Vermögensverhältnisse? betrug im Jahre 1908 3600 M. Ich wäre damit auch ausgekommen, abonniert werden. Das einzelne Heft toftet 25 Pf. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwarts Buchbruderet u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin SWL
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