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gehandelt.

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Material bekommen.

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Verteidiger Wirth: War dem Zeugen be Firma bekannt war. Sie haben aber das wohl gemeldet, um als der bei Bismard- Kommerjen Reden hielt, und es war mir daher fleißiger Mann dort zu erscheinen. Zeuge: Ich habe alles, was zweifellos, daß ein solcher Mann mich nicht zu unehrenhaften Hand- kannt, daß Tilian bei seiner Mutter, so daß Tilian, wenn der ich erfuhr, mitgeteilt, denn ich sagte mir, daß der eine oder der lungen verleiten würde. Er hat mir die Sache immer als harmlos Zeuge für ihn das Mittagessen bezahlte, keinen besonderen Vorteil andere Direktor vielleicht diese Sache nicht wissen konnte. Ver- hingestellt, und von einem solchen Mann mußte ich annehmen, daß hatte, denn Tilian hatte ja das Essen bei seiner Mutter schon im handlungsführer: Wie lange waren Sie nach Herrn von Schüß, diese Versicherung auch den Tatsachen entspreche. Verhandlungs- Monatspauschale bezahlt.- Anklagevertreter Dr. Welt: Den Vor­che Herr von Meze tam, allein im Berliner Bureau? Es ist hier führer: Sie haben aber Herrn v. Schüz nie gesagt, welches teil sehe ich darin, daß das Essen im Rheingold" sicher besser ge= Verteidiger Wirth: In Zeuge: wesen sein wird, als bei Tilians Mutter. behauptet worden von den Angeklagten, daß Sie Jahre die Weges Eie gingen, um Nachrichten zu erhalten? selbständige Leitung des Bureaus gehabt hätten? Zeuge: So- Nein, das habe ich ihm nie gesagt. Ich habe ihm nur mitgeteilt, der Bierabteilung des Rheingold" wird es sicher schlechter sein als Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: lange war das nicht. Es handelt sich nur um die Zwischenzeit daß ich sie auf kameradschaftlichem Wege bekomme, und er hat mir bei der Mutter. von vier bis fünf Monaten, ehe Herr von Mezzen kam. Aber in immer wieder erklärt, ich dürfe nichts Unehrenhaftes be- Der Zeuge hat gemeint, er könne für seine Aussagen in der Vor­der ganzen Zeit, in der Herr von Mehen der Berliner gehen. Vert. Ulrich: Aber die Bemühungen, die Konkurrenzpreise untersuchung nicht verantwortlich gemacht werden. Ist ihm nicht Vertreter war, ist er sehr viel weg gewesen. Er war längere Zeit zu erfahren, erschienen Herrn v. Schüß, diesem vollendeten Ehren- wiederholt gesagt worden, er solle sagen, wenn er sich schwach fühle, Zeuge: in Italien und dann machte er viele Reisen, da er Vertreter für mann, nicht unehrenhaft und falsch? Zeuge: Herr v. Schütz hielt damit seine Vernehmung abgebrochen werden könne? Belgien war. In dieser Zeit habe ich dann sie für absolut berechtigt. Vert. Ulrich: Ist es richtig, daß die Das habe ich leider nicht getan. Selbst dazu war ich zu schlapp. Firma Krupp jahrelange kostspielige Versuche mit Geschüßen ge- Wenn ich heute lesen würde, ich hätte einen Mord begangen, ich Verteidiger macht hat, die die kleinen Firmen nicht hatten, und daß diese vom wüßte nicht, wie ich dazu gekommen wäre. Standpunkt der Firma Krupp damit einen unberechtigten Vorteil Dr. Barnau beantragt, den praktischen Arzt Dr. Wangemann aus hatten, wenn Sie diese erprobten Modelle dann anfertigten? Hai Friedrichshagen als Zeugen und Sachverständigen zu laden, der Ihnen das Herr v. Schüß nicht wiederholt gesagt?. Zeuge: Tas den Zeugen Brandt bei der Gehirnerschütterung behandelt hat. Der brauchte er mir nicht erst zu sagen, denn ich weiß, daß die Firma Beschluß wird ausgesetzt. Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Krupp Hunderttausende für Geschüßversuche ausgegeben hat, Aus- Dr. Welt: Der Zeuge möge uns doch die Vert. Ulrich: Wußte der gaben, die kleine Firmen nicht hatten. Zeuge, daß Oberst Brandt, ein Abteilungschef im Kriegsministerium, einmal vor Gericht erklärt hat, zwischen der Firma Krupp und der hat. Zeuge: Ja. Es Heeresverwaltung gäbe es feine Geheimnisse? die Sache nicht noch größer machen. handelte sich um einen Spionageprozeß, in dem die An­geflagten erklärt hatten, daß Sie auch nichts anderes getan hätten, Ich möchte keinen Menschen belasten. Anklagevertreter Kriegs­als was die Vertreter der Firma Krupp auch tun, um sich zu in- gerichtsrat Dr. Welt: Dann wollen wir uns wenigstens darauf Beuge: formieren. Darauf hatte Oberst Brandt erklärt: Je besser Krupp einigen, daß das meiste Material von Tilian stammt? Vert. Ja. Verteidiger Wirth: Ist es vorgekommen, daß der Zeuge Be= unterrichtet ist, desto besser für den preußischen Staat! Beuge: Wirt richtet an den Zeugen dann die Frage: Ist den Vorgeseßten richte weggeschickt hat, nur um seinen Fleiß zu zeigen? Verhandlungsführer: Anklagevertreter Kriegsgerichts­des Zeugen bekannt gewesen, daß er seine Nachrichten durch Ja, das macht jeder Vertreter so. rat Dr. Welt: Ich will den Zeugen ja nicht pressen, aber ich will kameradschaftlichen Verkehr bekommen hat und hat ganz allgemein, ohne Namen zu nennen, wissen, ob auch Bertreter anderer Firmen mit Militärpersonen in unterirdischer Fühlung gestanden haben? Zeuge: Ich könnte diese Frage beantworten, ich möchte es aber nicht tun. Ich möchte

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völlig selbständig Verhandlungsführer: In dieser Zeit haben Sie auch die Besuche gemacht, die Sie für richtig hielten, und Sie sind zu den Referenten gegangen? Beuge: Ja, wenn die Firma es wünschte, und Auskünfte haben wollte, bin ich zu den Referenten hingegangen. Ich habe es aber nur in der Form, wie es ge= wünscht wurde getan, und habe mich stets nicht als den Berliner Vertreter angegeben, sondern als den Vertreter des Vertreters. Verhandlungsführer: Sie meinen also, daß Sie über das Ge­heimste des Geheimen bei der Firma unterrichtet gewesen sind? Zeuge: Ich wüßte nicht, daß es für mich etwas Geheimes ge­geben hätte. Verhandlungsführer: Wie war die Behandlung der Kornwalzer, wieviel Abschriften machten Sie davon? Zeuge: Früher wurde gar keine gemacht. Erst als Herr von Mezen kam, ließ er eine Kopie anfertigen, die in der Voßstraße zurückblieb, um als Nachschlagematerial verwandt zu werden. Herr von Mehen ließ sich die Berichte auch alle vorlegen. Sie haben dann am Schlusse, auch im Juni vorigen Jahres, als Herr von Mezzen in Italien war, Kornwalzer nach Hause ge­nommen? Zeuge: Als Herr von Mezzen aus Italien fam, war er sehr deprimiert. Ich merkte, daß zwischen ihm und der Firma etwas nicht in Ordnung sei. Er ist dann nach dem Kaiser­manöver in Essen gewesen und in dieser Zeit erfuhr ich, daß er wohl nicht wieder in den Dienst fommen werde. Er hat mich dann nach seiner Rückkehr in seine Wohnung bestellt und mir ge­sagt, daß er mit der Firma in Differenzen stehe und den Dienst nicht wieder antreten werde. Er würde aber, erklärte er mir, die Art meiner Berichterstattung gegen die Firma benutzen. Er werde gezwungen sein, einen 3ivil= prozeß zu führen und in diesem würden

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weder das Direktorium noch die Verwaltung diesen Weg mißbilligt,

oder ist der Zeuge für seine Tätigkeit vielleicht sogar belobt worden? Verhandlungsführer: Herr Verteidiger, damit begeben wir uns auf ein Gebiet, das die Moabiter Verhandlung be­trifft, nicht die Angeklagten. Wir würden damit der Urteilsfällung in Moabit borgreifen. Wir haben doch nicht die Unterlagen hier, um diese Frage nachprüfen zu fönnen. Daher möchte ich

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die Fragestellung beanstanden.

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haben Sie Tilian fennen gelernt?

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andere Seite nennen, von der er noch Material bekommen

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Zeuge: Das möchte ich nicht tun, ich will

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den Skandal nicht noch größer machen. Ich würde es unter keinen Umständen tun. Ich weiß, daß auch die Vertreter anderer Firmen tadellos informiert ivaren. Krupp war es früher nicht, und deshalb war Krupp ins Hintertreffen gekommen. Verhandlungsführer: Wir kommen auf diesem Gebiete mit dem Zeugen ja nicht weiter.

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Verhand

Es wird dann mit dem Angeklagten Dröse und dem Zeugen Brandt eingehend der Unterschied zwischen den Forderungszetteln Verhandlungsführer: war für Dröse die Aussicht, daß Sie( zu Brandt) ihn bei der und den Bestellbüchern durchgesprochen. Zeuge Brandt: Firma anbringen könnten, der Anlaß, Ihnen Einblick in das Be­stellbuch und die Forderungszettel zu geben. Dröse wußte, daß ich keinen Einfluß hatte. Verhandlungsführer: Zeuge: Das fonnte Vielleicht haben Sie ihm das aber so gesagt. ich gar nicht wissen. Das hätte nur durch Herrn von Schüß ge= schehen können. Verhandlungsführer: Nun also. Zeuge: Herr von Schütz hätte sich niemals dazu hergegeben. lungsführer: Sie können das aber wohl jedenfalls gesagt haben? Zenge: Nein. Verhandlungsführer: Sie haben in Ihrer früheren Aussage abec ausdrücklich angegeben, daß Dröſe einmal Ver- Ihre Vermittelung haben wollte und daß Sie als Bedingung da für stellten, daß er Ihnen Einblick in die Bestellbücher gäbe. Sie haben auch selbst angegeben: es ist unwahr, daß ich zu Dröse ge gangen bin, um mit ihm zu musizieren, das hätte ich in meiner Wohnung viel besser machen können; der Zwed meiner Besuche war, daß er mir Einblick in die Bestellbücher

die Kornwalzer zur Sprache kommen. Vert. Wirt zieht darauf seine Frage zurück und wendet sich noch Herr von Mezen ließ sich nach seiner Rückkehr aus Italien die an den Zeugen um Auskunft darüber, ob die Firma Krupp Vorsorge getroffen habe, daß bei Abwesenheit oder Krankheit des Haupt­fämtlichen Kornwalzer aus der Zeit seiner Abwesenheit vorlegen, vertreters eine Vertretung da sei, oder ob man den Zeugen nicht in und er hat sie dann auch an sich genommen. Ich habe ihn mehr- den zweieinhalb Jahren die selbständige Erledigung aller Angelegen fach aufgefordert, sie mir wieder zu geben. Verhandlungsführer: heiten überlassen habe. Zeuge: Es ist niemals an die Bestellung Er hat sie Ihnen aber nicht zurückgegeben? Zeuge: Nein, nie­mals, obwohl ich ihn wiederholt bat. Sonst hatte er immer alles eines Vertreters nach dieser Richtung hin gedacht worden, sondern im Bureau gelassen. In diesem Falle hat er die Sachen aber nach man hat mir alles selbständig überlassen. Ich habe auch alle Briefe selbständig unterzeichnet. Hause in seine Wohnung genommen. Ich merkte also, daß er es Damit ist die allgemeine Vernehmung des Zeugen beendet und mit der Absicht tat, sie zurückzubehalten. Er hat mich dann noch es wird übergegangen zu seiner Vernehmung bezüglich seines Ver­mal zu sich bestellt und mir wieder erklärt, daß er gegen die fehre mit den einzelnen Angeklagten. Verhandlungsführer: Wie Firma vorgehen würde. Ich glaubte, daß er die Korn­Zeuge Brandt: Ich habe ihn walzer behalten wolle, um einen Druck auf die Firma auszuüben und machte von dem Gespräch dem Direktor Dr. Draeger mit auf einem Kegelabend kennen gelernt und bin dann mit ihm in nähere Beziehungen getreten. Ich habe ihn oft geradeaus gefragt, teilung. Herr von Mezen jagte mir auch, ich sollte mich vorsehen ob er mir Mitteilungen über die Konkurrenzpreise machen wolle, und mich der Firma gegenüber sichern, wie er sich ja auch gesichert denn meine Firma wünsche hierüber informiert zu sein. habe. Auch das teilte ich Draeger mit. Verhandlungsführer: Wie haben Sie das aufgefaßt. Zeuge: Ich hatte das Gefühl, handlungsführer: Sie haben wohl seine Bekanntschaft überhaupt daß er mit den Kornwalzern eine Pression ausüben wollte. nur zu diesem Zweck gesucht? Er gehörte ja der Feldzeugmeisterci Zeuge: Ich habe ihm stundenlang dargelegt, wie die Sache Verhandlungsführer: Es ist Ihnen wohl bekannt, daß festgestellt worden ist, daß es sich um die Kornwalzer handelt aus der Zeit sich verhalte und habe ihm auch mitgeteilt, daß Herr v. Schütz nichts darin finde. Verhandlungsführer: Sie schränken Ihre Aussagen, vom 1. Juni 1912 bis 13. Juni 1912, und daß die 15 Stück Korn- die Sie in der Voruntersuchung gemacht haben, wesentlich ein. walzer, die dem Abgeordneten Dr. Liebknecht übermittelt morden sind, mit den Kornwalzern übereinstimmen, die Herr von Beuge: Ich war damals seelisch vollständig zusammen­Zeuge: Ja, das gebrochen. Ich hatte kurz vor meiner Verhaftung einen schweren Mezen mit in seine Wohnung genommen hat? ist genau festgestellt worden. Die Kornwalzer, die der Abgeordnete unfall; eine eiserne Kurbel war mir gegen den Kopf geschlagen Dr. Liebknecht bekommen hat, fallen in die Zeit, wo Herr von und die Folge war eine Mezen nicht im Dienst war. Verhandlungsführer: Von wem, meinen Sie nun, daß der Abgeordnete Liebknecht die Kornwalzer erhalten hat? Zeuge: Nach meinen festen Ueberzeugungen nur Herr v. Mezen Verhandlungsführer: Kann es kein anderer ge­gewesen sein. Ver­wesen sein? Zeuge: Ich kann es nicht annehmen. handlungsführer: Sie kommen nicht in Frage.

fann es

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Zeuge: Lacht. Zeuge: Verhandlungsführer: Sie sind es also nicht gewesen? Ich würde doch nicht solch ein Idiot sein, gegen Solange mich selbst das Material auszuliefern. mich niemand vom Gegenteil überzeugt, kann ich nur sagen, daß Die Korn­kein anderer als Herr von Mezzen in Frage kommt. walzer, die der Abgeordnete Liebknecht bekommen hat, sind aus der Zeit, in der Herr von Mezen nicht im Bureau gewesen ist; er hatte sich doch auch geweigert, die Kornwalzer herauszugeben. Verhandlungsführer: Sie sollen aber auch unvorsichtig gewesen

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an.

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Zeuge:

gemacht. Wenn

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ich ihn

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gab. Sie haben auch hinzugesetzt, daß Sie das nicht flüchtig getan hätten, sondern daß Sie sich hingesezt und die Bücher 20 bis 30 Minuten lang durchgesehen und sich Auszüge gemacht hätten, und daß Dröse dabei und damit einverstanden war. Zeuge: Als ich diese Aussage machte, war ich gerade verhaftet und in einer solchen schwere Gehirnerschütterung. Aufregung und Verwirrung, daß ich gar nicht klar bei Verstand Deshalb steht in manchen Aussagen etwas drin, was ich heute gar war. Verhandlungsführer: Sie haben aber noch nach Wochen nicht verstehen kann. Ich trug mich sogar mit Selbstmordgedanken diese Aussage wiederholt, wollen Sie auch behaupten, daß Sie da und in solchem Zustand ist man weder Herr seines Willens noch anormal waren? Zeuge: Ich habe das nur ausgesagt, um aus Herr seiner geistigen Kräfte. Ich hatte tagelang nichts gegessen der Untersuchungshaft herauszukommen, die mir immer drückender und nicht geschlafen und je länger die Haft dauerte, desto schlimmer wurde. Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: Ich habe wurde es. Ich stand eben unter den Eindruck, daß damals die mit der Untersuchung gegen den Zeugen nichts zu tun gehabt, und schwere Anschuldigung des Landesverrats gegen mich erhoben war. daher auch über die Dauer der Untersuchungshaft keine Bestim Verhandlungsführer: Sie sind aber ein duzendmal vernommen mung zu treffen gehabt. Weshalb hat er mir denn da auch falsche Verhandlungsführer: Sollen etwa auch die und haben im großen und ganzen immer Ihre Aussagen aufrecht Angabe gemacht? erhalten. Wie ist es denn nun mit dem Entgelt an Tilian? detaillierten Angaben über die 20 bis 30 Minuten vom Unter­Verhandlungsführer: suchungsrichter erfunden worden sein? Zeuge: Das will ich Beuge: Entgelt fann ich das nicht nennen. Na, welchen Vorteil hatte Tilian denn durch seinen Verkehr nicht behaupten. Verhandlungsführer: Sie halten also heute Zeuge: Gar feinen Vorteil. Verhandlungsführer: nicht aufrecht, daß für Dröse die Aussicht auf Empfehlung bei mit Ihnen? Zeuge: Nein, davon kann keine Rede Wenn Sie aber ihn abends zum Souper einladen, so ist das doch Krupp maßgebend war? Zeuge: Ich habe einmal bezahlt und er hat einmal sein, denn ich hatte keinen Einfluß auf eine Anstellung und das ein Vorteil. Verhandlungsführer: Aber Sie hatten das erhebliche wußte er. Verhandlungsführer: Sie sind doch aber nach Aus= bezahlt. jein und Kornwalzer mit in Ihre Wohnung genommen haben? Uebergewicht beim Bezahlen, und er sah doch in Ihnen den reichen funft über Dröse gefragt worden, und das ist doch auch eine Zeuge: Daß ich mehr bezahlt habe, gebe ich zu. Ver- Empfehlung. Ich habe ihn aber nicht Zeuge: Ich hatte eine ganze Anzahl Material, Zettel und Ab- Mann. schriften und ein Notizbuch mit nach Hause genommen, um es handlungsführer: Es ist auch nicht immer bei einigen Glas Bier empfohlen, sondern ich habe sogar auf seine Schwächen hätte an= zu vernichten. Es geschah das alles auf Wunsch vom Direktor geblieben, sondern es ist auch Wein getrunken und Tilian hat von aufmerksam Dr. Draeger. Ich bin damit aber nicht zur Ausführung gekommen. Settgelagen gesprochen. Zeuge: Ein Seftgelage hat bei mir nic bringen wollen, hätte ich ihn ganz anders empfohlen.- Der Ich hatte die Sachen zusammengepackt und wollte sie bei passender mals stattgefunden. Der Sektverbrauch in meinem Hause betrug Angeklagte Dröje beruft sich erreut darauf, daß er in jener Zeit Verhandlungs- an einer katarrhalischen Gelbsuchtsentzündung gelitten habe, und Gelegenheit verbrennen. Verhandlungsführer: Sie sind dann in den sechs Jahren höchstens 6 bis 8 Flaschen. bei Ihnen beschlagnahmt worden. War aber nicht vielleicht die führer: Man kann Sekt auch in Lokalen trinken. Sie sollen doch daß er sich nach ärztlichem Attest habe schonen müssen; er habe Zeuge: Da haben wir eine daher, um die Arbeiten zu erledigen, die Bestellbücher mit nach Absicht für Sie maßgebend, sich so, wie es Herr von Mezzen ge- in den Winzerstuben" gewesen sein. Zeuge: Wenn ich Flasche Wein getrunken. Verhandlungsführer: Da trinkt man Hause genommen. Anklagevertreter Dr. Welt: Es wird von tan hat, gegenüber der Firma zu sichern? das gewollt hätte, dann hätte ich doch nicht die Aeußerung des doch lieber Schaumwein, weil der andere Wein so schlecht ist. der Anklage nicht bestritten, daß das Buch in der Wohnung des Herrn von Reben Herrn Direktor Dr. Draeger mitgeteilt.( Heiterkeit.) Zeuge: Die Zechen sind niemals sehr hoch gewesen. Angeklagten Dröse gelegen hat. Verteidiger Rechtsanwalt Ulrich: Verhandlungsführer: Wo haben Sie denn die Sachen aufbewahrt? Berhandlungsführer: Früher haben Sie einmal gesagt, jelbst- Berechtigterweise gelegen hat!- Anklagevertreter Dr. Welt: Ganz Beuge: Ich habe sie bei mir im Atelier eingeschlossen, um sie verständlich hätten Sie immer die gemeinschaftliche Zeche bezahlt. richtig, aber nur für ihn berechtigterweise.- Verteidiger Rechtsan­Später zu verbrennen. Verhandlungsführer: Wollen Sie be- Zeuge: Das habe ich gesagt, um aus der Untersuchungshaft heraus- walt Ulrich: Ich bitte durch Befragen des Zeugen Brandt festzu= Verhandlungsführer: Wie war es mit den Bar- stellen, ob der Angeklagte Dröse in seiner Wohnung dienstlich mit haupten, daß die Geheimnisse der Heeresverwaltung zukommen. Zeuge: Ich habe Tilian einige Male Geld geliehen, ihm die Sichtung vorgenommen hat, um festzustellen, was an altem und der Firma Krupp bei Ihnen stets gut aufgehoben beträgen? gewesen sind? Zeuge: Absolut sicher. Verhandlungsführer: das er mir zurückgegeben hat. Verhandlungsführer: Sie haben Material an Abrechnung zu bringen war. Haben Sie nicht aber Dritten gegenüber doch Gebrauch von diesen früher einmal gejagt, Sie hätten ihm Bargeld in die Hand gedrückt, Wenn neue Bestellungen gemacht wurden, so wurde von den Rech= Geheimnissen gemacht? Zeuge: Das ich nicht wüßte. Ver- allerdings ohne daß er es gefordert hätte; einmal 20 M., ein nungen das zurückgelieferte alte Material abgerechnet. Das war handlungsführer: Sie haben doch mit Pfeiffer darüber gesprochen, andermal 10 M., im Ganzen etwa 200 M. Sie werden doch mit von der Firma Krupp mehrfach vergessen worden, und ich mußte Ser ja allerdings ein Beamter des Kriegsministeriums war. solchen Angaben einen Ihrer Bekannten und noch dazu einen mit Herrn Brandt mehrfach, auch um mich zu erkundigen, ob die Offizier nicht belasten, wenn es nicht wahr wäre. Beuge: Wir haben nur die artilleristischen Dinge besprochen. Zeuge: Gs meist sehr hohen Rechnungen angewiesen seien, diese Sachen durch­Verhandlungsführer: Haben Sie aber nicht auch mit einem Herrn muß hier eine Verwechselung von mir vorliegen. Ich litt damals gehen. Ich war berechtigt, hier ganz selbständig zu handeln. Bei dieser Durchsicht hat dann Brandt auch Einsicht in das Bestell­Buff darüber gesprochen? Dieser ist doch selbst Erfinder .-jo an Kopfschmerzen, daß ich nicht klar denken buch bekommen, nicht aber in das Forderungszettelbuch. Zeuge: Ja, Puff ist Erfinder. Er hat sogar eine Konstruktion an Krupp verkauft, aber auch mit ihm besprach ich nur artilleristische Verhandlungsführer: Wollten Sie sich mit dem Geld handlungsführer: Er hat aber auch einige Forderungszettel ge Dinge, aber nie haben wir über Konstruktionen gesprochen. nicht erkenntlich zeigen und sich den Tilian für die Zukunft sichern? sehen. Hatten Sie denn überhaupt Auftrag, den Vertreter von Angeli. Dröse: Nein. Verhandlungs­mit in die alljährlichen Spesen hineingeschustert. Verhandlungsführer: Es sieht Krupp aufzusuchen? -Zeuge: Das lag mir ganz fern. Verhandlungsführer: Es sieht Zeuge: Ich habe eine Abmachung mit Herrn v. Schüß gehabt, aber so aus. Weshalb machten Sie denn überhaupt so etwas? So führer: Was veranlagte Sie dann dazu; war das Diensteifer daß ich nichts zusehen sollte, und daß ich, wenn ich Mehraufwendun- viel überflüssiges Geld hatten Sie doch nicht?- Zeuge: Ich bin ein oder was sonst? Anklagevertreter Dr. Welt: Es handelt sich da um ganz einfache Fragen, die sich erledigen ließen, ohne daß Der Sachverständige Zeug­gen hatte, diese mit in die Spesen hineinverrechnen solle. Wenn furchtbar gutmütiger Mensch und glaubte, diese Beträge übrig zu Brandt das Buch vorgelegt wurde. Brandt glbt an, daß er Verhandlungsführer: Ich glaube auch, gutmütig zu sein ich einen Monat nicht austam, habe ich das mit liquidiert, um nicht haben. Er er in Schulden zu kommen; es ist also nicht ausgeschlossen, und habe keine drei Kinder, mache aber doch nicht solche Geschenke. Hauptmann Gbeling bestätigt, das. daß im Laufe der Jahre das Bureau auch 2000 M. für diese An- Sie haben die Kornwalzer in ein Notizbuch eingetragen. Wir zivei. bis dreimal das Bestellbuch eingesehen habe. schaffungen mir mit bezahlt hat. Aber dazu war ich ja berech- können die Einzelheiten jetzt nicht erörtern, weil es flärt noch: Das wird mir doch niemand übelnehmen, wenn ich tigt. Bert. lirich: Hat der Zeuge die Hoffnung gehabt, daß er sich um geheime Dinge handelt.- Anklagevertreter Kriegsgerichts- als Vertreter der Firma ein derartiges Buch liegen sehe, daß ich es mir auch ansehe. selbst einmal an die Stelle des Herrn v. Mezzen aufrücken würde? rat Dr. Welt: Ich bin auch hier für öffentliche Verhandlung. Die Anklagevertreter Dr. Welt: Aus den Bestellbüchern konnte Brandk Hat er diese Ansicht aber auch den Angeklagten gegenüber geäußert? Angeklagten und die Zeugen wissen genau, was geheim ist. Sie Zeuge: Es ist eine feste Tatsache, daß ich in Aussicht genommen können sich dann etwas reservierter ausdrücken. Aber auch diese ersehen, daß die betreffenden Versuche im Gange waren. war für eine selbständige Stellung im Berliner Bureau der Firma Angelegenheit muß in öffentlicher Verhandlung erledigt werden. verständiger Zeughautmann Ebeling: Brandt tannte die Unters Vert. Auch die Angeklagten haben ein Interesse daran. Verhandlungs- schiede zwischen dem Forderungszettelbuch und Bestellbuch aus Krupp. Das habe ich ihnen erzählt, und das war Tatsache. seiner Dienstzeit ganz genau. Er muß auch wissen, daß der Be­Ulrich: Hat Herr v. Schüß dem Zeugen gesagt, daß es im Interesse führer: Auch das Gericht hat dieses Interesse. Der Verhandlungsführer überreicht dem Zeugen Brandt das arbeiter dieses Buch sorgfältig unter Verschluß zu legen hat und der Heeresverwaltung liege, wenn Krupp durch Feststellung der Mindestpreise möglichst billig zu liefern in der Lage sei?-Ver- bei ihm beschlagnahmte Notizbuch, in dem sich auf den Seiten 1 bis nicht berechtigt ist, es offen ausliegen zu laffen. Oder gar einem handlungsführer: Selbstverständlich hatte die Heeresverwaltung 19 das Verzeichnis der Kornwalzer befindet, zu denen nach Ansicht anderen Einsicht zu gewähren. Er mußte wissen, daß hierüber ein Interesse daran, daß Strupp billig liefere. 3euge: Her: der Anklage der Angeklagte Tilian das Material geliefert hat. strenge Dienstvorschriften bestehen. Verhandlungsführer: Zeuge *. Schüß war mir als ein Ehrenmann, als ein Patriot bekannt, 3euge: Zu diesen Kornwalzern habe ich auch von anderer Seite Brandt, tennen Sie den Unterschied zwischen Forderungszettel. umb

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