Nr. 199. 30. Jahrgang.
Dienstag, 5. Auguft 1913.
Der Krupp- Prozeß vor dem Kriegsgericht.
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erinnere mich,
Die heutige vierte Sigung wird vom Vorsitzenden Oberst Rückkehr aus Essen begannen in Berlin die außerordentlich zahlreichen wußte vorher gar nichts. Verhandlungsführer: Wie ift Hauffe mit einer kleinen Verspätung eröffnet. Sodann läßt der Vernehmungen Brandts. Verhandlungsführer: Um mich es mit der Geldhergabe?- Beuge: Beuge: Ich Berhandlungsführer Kriegsgerichtsrat Dr. Coerrens die noch zu etwas drastisch auszudrücken: Ist Ihnen der Ueberfall daß er sehr zurückhaltend in diesem Punkte war und daß er bernehmenden Zeugen aufrufen. Frau Brandt ist nicht erschienen; in Essen völlig gelungen? War die Firma von kleinen Summen sprach; es handelt sich um 10 oder 20, dann um Verhandlungsfür sie überreicht ihr Gatte, der Zeuge Maximilian Brandt, das Krupp in feiner Weise orientiert Zeuge: Ich hatte den 100 M. und einmal um ein größeres Darlehen. Attest eines Arztes, der seine Frau gestern untersucht hat. Ver- Eindruck, daß meine Ankunft den Herren in Essen voll- führer: Hatten Sie den Eindruck, daß Brandt ein Geständnis abhandlungsführer: Also Ihre Frau kommt nicht? Zeuge Brandt: kommen überraschend kam. Verhandlungsführer: Glauben legte? Zeuge: Ja. Er sagte allerdings, als ich ihn fragte, ob Sie kann nur kommen unter besonderen Bedingungen.- Sie, alles Material, das für die Untersuchung in Betracht tam, er ein Geständnis machen wolle: Ich weiß nicht, ob ich mich Er war Verhandlungsführer: Das ärztliche Attest stellt fest, daß Frau Brandt erhalten zu haben? Zeuge: Jawohl. Ich habe den Herren in schuldig gemacht habe. Verhandlungsführer: augenblicklich vernehmungsfähig ist und am Montag hier vernommen Essen gesagt, daß es sich um eine außerordentlich schwere doch ganz geistestlar? Zeuge: Völlig geistesklar. Er dachte sehr werden kann, aber es empfiehlt als einziges geeignetes Transport- Beschuldigung handele und daß eine Voruntersuchung auch den angestrengt nach und ich mußte ihn wiederholt zureden, denn er mittel ein geschlossenes Automobil, da Frau Brandt sich beständig zweck habe, einem Manne, der unter einem sehr schweren Verdacht wollte nicht mit der Sprache heraus. Verhandlungsführer: Sie beobachtet fühlt und die Eisenbahn daher nicht benutzen will. stehe, Gelegenheit zu seiner Rechtfertigung zu geben. Ich glaube, waren also der Meinung, der Mann redet die Wahrheit und ist sich völlig Frau Brandt besteht auch auf ärztlicher Begleitung, da daß die Herren aus diesem Grunde alles Material ausgeliefert darüber klar, was er sagt?-Beuge: Jawohl. Der Verhandlungsfte eine haben.- Verhandlungsführer: Und ist auch Und ist auch von den führer verliest sodann mehrere Verfügungen über AmtsverschwiegenWiederholung des Anfalles vom Freitag polizeilichen Beobachtungen nichts in die Deffent- heit und fährt fort: Es ist ja gerichtsbekannt, daß diese ganze Sache lichkeit gedrungen? Nachdem der durch den Abgeordneten Liebknecht im Reichstag vorgetragen ist, Beuge: Nein. Erste Staatsanwalt den Antrag auf Eröffnung der Voruntersuchung und die Anklage steht auf dem Standpunkt, daß durch das Bekanntgestellt hatte, habe ich mich mit der Kriminalpolizei in Ver- werden dieser Vorkommnisse in der breiten Deffentlichkeit der Heeresbindung gesezt. Es wurde Haussuchung vorgenommen bei Brandt verwaltung ein ganz erheblicher Schaden hinsichtlich ihres Rufes erin Rahnsdorf , bei Pfeiffer, bei Puff und an anderen Stellen. Die wachsen ist. Der Verhandlungsführer verliest eine Stelle aus der Durchsuchungen waren sehr genau, in Essen haben wir z. B. sogar Rede des Abgeordneten Dr. Liebknecht in der Reichstagssizung vom das Schreibpult des Herrn Dewiß durchsucht. Ich hatte den Ein- 19. April 1913, worin Dr. Liebknecht sagt:" Ich habe, indem druck, daß uns alles Material herausgegeben war, was für die ich mein Material hier vorgebracht habe, meine Schuldigkeit getan, Roruwalzer des Abgeordneten Dr. Liebknecht in Betracht fam. der Kriegsminister wird seine Schuldigkeit zu einem großen Teile noch zu tun haben. Verhandlungsführer: Sie meinen also, daß die Firma Krupp
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befürchtet. Anklagevertreter Dr. Welt bittet, daß die Dame hier her gebracht wird. Verhandlungsführer: Auch das Gericht meint, daß sie zu erscheinen hat; der Kostenpunkt darf nicht maßgebend sein. Das Gericht beschließt daher, daß die Zeugin erscheinen muß. Der Verhandlungsführer ersucht den Zeugen Brandt, sofort zu veranlassen, daß seine Frau erscheint. Antlagevertreter Dr. Welt: Der Zeuge Puff hat an mich einen Brief geschrieben, in dem er sich dagegen verwahrt, daß gegen ihn ein Verfahren wegen Spionage schwebt. Es schwebt tatsächlich gegen den Zeugen Puff ein Vorverfahren unter borliegender Sache Brandt und Genossen. Im übrigen ist mir natürlich nicht bekannt, daß gegen Buff noch ein Vorverfahren wegen Spionage schwebt.
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vorher nicht Wind bekommen
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Es darf nichts verschleiert und vertuscht werden. Es handelt sich hier um ein Panama , schlimmer als ein Panama . Wir werden abwarten, ob die Regierung die nötige Energie findet, um der allmächtigen Firma Krupp gegenüber genügend einzugreifen." Ich lege Wert darauf, daß hier festgestellt ist, daß in der Heeresverwaltung ein Panama herrsche. Herr Direktor Dr. Dreger, ich frage Sie: Haben Sie Brandt den Auftrag gegeben, seinerzeit die Kornwalzer, vielleicht auch ein Notizbuch, in dem Notizen über Kornwalzer standen, zu vernichten?
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hat, weil sie ja sonst zweifellos die Kornwalzer vernichtet hätte. Zeuge: Ich hatte in der Tat den Eindruck, daß mein Kommen vollVerteidiger Rechtsanwalt Barnau gibt für den Angeklagten fommen überraschte. Verhandlungsführer: Wie steht es mit der Hoge folgende Erklärung ab: Der Angeklagte Hoge hat hier gegen Glaubwürdigkeit des Brandt? Zeuge: Ich hatte von Brandt den Eindruck meinen Willen verschiedentlich Behauptungen aufgestellt und Dinge gewonnen, daß er mir in umfassender Weise die Wahrheit gesagt zur Sprache gebracht, die später zur Sache gehören. Er hegt nun hatte, er hatte wohl eingesehen, daß Ausreden nicht helfen, und so die Befürchtung, daß der Gerichtshof daraus den Schluß ziehen könnte, hielt er es für das beste, die Wahrheit zu sagen. Ich habe ihn in er wolle jetzt seine Schuld leugnen. Das ist keineswegs seine Ab- diesem Falle in höherem Maße zur Wahrheit ermahnt, weil ja das ficht, Hoge erklärt ausdrücklich, daß er das Material zu den fünf gesamte Material schon vorlag, und Brandt schien auch das Kornwalzern, die ihn betreffen, geliefert hat, und daß er bei seinem einzusehen. Die Vernehmungen sind ohne jede Komplikation Geständnis ausdrücklich verbleibe. Er gibt zu, gegen Dienst- berlaufen. Zeuge Dr. Dreger: Das war bei der Gelegenheit, als ich Ich war daher erstaunt, als ich jetzt in der befehle gehandelt zu haben. Er hat das Material im Ver- Zeitung las, daß Brandt an Gedächtnisschwäche leiden soll. Die hörte, daß Abschriften zurüd behalten feien von Herrn von trauen auf die Angaben Brandts geliefert, der sich ihm gegenüber Sache mit der Gehirnerschütterung durch die Motorkurbel ist mir neu, Mezzen. Da habe ich gesagt, das wäre doch gewissermaßen als die Firma Krupp aufgespielt hat. Hoge hat das ich war früher geradezu erstaunt über Brandts gutes Gedächtnis.- dumm von dem Brandt, mals die Tragweite seiner Handlungen nicht übersehen. Verhandlungsführer: Sie haben ihn doch außerordentlich häufig daß er sich solches Material noch aufhebt; es wäre überhaupt schon Verhandlungsführer Kriegsgerichtsrat Dr. Coerrens ersucht vernommen? Zeuge: Ja, mindestens anderthalbduzzendmal. ein Fehler, daß Kopien von den Kornwalzern angefertigt den Anklagevertreter und die Berteidigungen, Beweisanträge mög Berhandlungsführer: Und bei den ganzen Vernehmungen hatten Sie feien. Verhandlungsführer: Um welche Zeit dürfte das gewesen lichst sofort zu stellen, damit das Ende des Prozesses dadurch nicht die Ueberzeugung, daß Brandt immer derselbe blieb? Beuge: Ja, fein? Zeuge Dr. Dreger: Das war Anfang September 1912, an hinausgeschoben wird. Verteidiger Rechtsanwalt Ulrich: Die ein Mann, der dem vorliegenden Belastungsmaterial gegenüber die dem Tage, wo mir mitgeteilt wurde, daß Herr von Megen Verteidigung hat dasselbe Interesse die Verhandlung mög- Wahrheit sagte; was er mir gab, war ein zusammenhängendes Ge- Kopien bekommen hätte. Verhandlungsführer: Herr lichst schnell zu beenden, aus fachlichen und auch aus be- ständnis, und ich hielt ihn für einen guten und wahrheitsliebenden Brandt, ich frage Sie nochmals: Weshalb haben Sie diese Anrechtigten persönlichen Gründen. Menschen, der zugab, gefehlt zu haben. Berhandlungsführer: weisungen nicht ausgeführt, weshalb haben Sie das Material hinter Hierauf wird der Inhalt der noch ausstehenden Kornwalzer Haben Sie Anhaltspunkte dafür gewonnen, daß Brandt, um einen sich behalten, bis es im Februar 1912 bei Ihnen in der Dachlammer durchgesprochen und festgestellt, wie weit die einzelnen Angeklagten unbekannten zu retten, einen Unschuldigen belastete? gefunden wurde? Zeuge Brandt: Ich habe es mit an der Lieferung des Materials beteiligt sind. Der Sach- Beuge: Er sagte immer, er sei der Hauptschuldige. Ich hatte nicht nach Hause genommen als mir Herr Direktor Dr. Dreger verständige, Hauptmann Ellers wird vom Verhandlungsführer den Eindruck, daß er mit dem großen Unbekannten hinter dem es gesagt hatte, ich wollte es vernichten, bin aber nicht gefragt: Glauben Sie, daß der Kornwalzer Nr. 10 durch Mitteilungen Berge hielt. Wenn ich dafür Anhaltspunkte gehabt hätte, dazu gekommen; ich tam abends spät nach Hause und auch Sonnaus der Artillerieprüfungskommission an Brandt übermittelt worden hätte ich auch da pflichtgemäß und rücksichtslos zu tags war ich sehr müde, und schließlich habe ich auch gar nicht mehr Beuge: Das glaube ich nicht. Nach der Einleitung und mit gegriffen, ob es sich um Krupp oder um sonst wen an die Sachen gedacht, sonst hätte ich sie in meinem eigenen Interesse Rücksicht darauf, daß er verschiedene Ungenauigkeiten enthält, nehme gehandelt hätte. Verhandlungsführer: Brandt hat in der vernichtet. Der Verhandlungsführer richtet dann an den Sach ich an, daß er von einer anderen Stelle stammt; sonst wären die Voruntersuchung Pfeiffer schwer belastet; Pfeiffer bestreitet aber verständigen Hauptmann Ellerz die Frage, ob zur ArtillerieMitteilungen eingehender gewesen.- Verhandlungsführer: Der jede Schuld.- Zeuge: Dieser Widerspruch geht durch die ganze prüfungskommission Verräter" hat also nicht lange Zeit zur Einsichtnahme gehabt? Boruntersuchung. Ich habe Brandt vorgehalten, was Pfeiffer sagte; Sachverständiger: Nein. Der Kornwalzer macht den Eindruck, daß aber Brandt ist bei seinen Angaben geblieben. besonders befähigte Leute jemand ihn niedergeschrieben hat, der das Material nur flüchtig Verhandlungsführer: Brandt wird ja damals sehr gebrochen genommen würden. Sachverständiger Hauptmann Herz: durchgesehen hatte und es dann nicht mehr auseinanderhalten fonnte. gewesen sein, denn er stürzte von der Höhe durch diese Bloß- Es kommen nur als zuverlässig bekannte Unteroffiziere dortIm großen ganzen hat er sich vielleicht bei seiner allgemeinen Sach- ftellung herab. Er glaubte, beinahe Vertreter von Krupp in hin. Sachverständiger Hauptmann Gronemann bestätigt fenntnis ein Bild davon machen können. Anklagevertreter Berlin , zu sein, und wurde verhaftet. Meinen Sie, daß er gleichfalls, daß auch für Zeugfeldwebel derselbe GrundDr. Welt: Die den in diesem Kornwalzer behandelten Schluß aus diesem Grunde mit seinem Gedächtnis nicht auf der Höhe war? a maßgebend sei. Verhandlungsführer: Und daß ins bericht der Artillerieprüfungskommission zugrunde liegende Frage Beuge: Ich kann mich nicht entsinnen, daß ich diesen Gindrud Kriegsministerium nur gewandte Leute kommen, ist bezieht sich doch auf ein hatte. Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: Aeußerte ja befannt, und daß Herr Pfeiffer ein intelligenter Mann ist, industrielles Duell Krupp- Ehrhardt. er Ihnen gegenüber haben wir ja gehört. Selbstmordgedanken?
ist?
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Anklagevertreter Dr. Welt: Es ist hier in der Verhandlung erwähnt worden, daß dem Zeugen Brandt nicht nur die Angeklagten, sondern auch noch andere unterirdische Quellen zuMaterial für die Kornwalzer nicht nur aus der Feldzeugmeisterei gänglich gewesen sein sollen. Es ist gesagt worden, daß das oder aus dem Kriegsministerium zu stammen brauche, sondern daß das ganze Material auch die Institute in Spandau durchläuft, und daß auch dort die Firma Krupp die Preise der Konkurrenz hätte erfahren können. Spandau geben nicht alle Bestellungen bis zur Feldzeugmeisterei hinaus. Sachverständiger Hauptmann Gronemann: Die Institute in Institute selbst. Bei den Bergebungen, die an die Feldzeugmeisterei Ueber die Hälfte der Bestellungen liegt im Kreise der Befugnisse der weitergegeben werden, handelt es sich um Bestellungen, die der Genehmigung des Kriegsministeriums bezw. der Feldzeugmeisterei bedürfen. Wenn nun aus einer anderen Quelle als der Feldzeug
Dieses Duell stand, wenn ich richtig unterrichtet bin, für Krupp nicht besonders günstig. Zeuge: In diesem Stadium nicht. Anklage- Beuge: Nein, jedenfalls war sein Verhalten so, daß ich nicht vertreter: Also hatte Strupp erhebliches Interesse daarn, das ab- Veranlassung nahm, einen Psychiater zu Rate zu ziehen. Natür schließende Urteil der Artillerie- Prüfungskommission möglichst bald lich war er niedergebrüdt, wie es jeder gebildete Mann aus solchen zu erfahren? Verteidiger Barnau : Der Sach- Kreisen ist, wenn ihn ein solcher Schlag trifft. Was an menschlichen Beuge: Ja. berſtändige fommt also zu dem Schluß, daß der Bericht von einem Vergünstigungen möglich war, ist ihm gewährt worden. VerHerrn aus dem Kriegsministerium stammt. Ich möchte den Sach- handlungsführer: Wie oft hat Frau Brandt ihren Mann besucht?- verständigen fragen, ob es richtig ist, daß von der Artillerie- Beuge: 3weimal in der Woche. Verhandlungsführer: Und wo Brüfungstommission auch kein Durchschlag weitergegeben ist an das fanden die Unterredungen statt? Zeuge: Fast immer in meiner Artilleriekonstruktionsbureau in Spandau ?-Zeuge: Ja, die Gegenwart und in meinem Zimmer. Berhandlungsführer: Haben Möglichkeit, daß andere Personen sich mit dem Bericht die Eheleute etwas sprechen können, das Sie nicht hörten? beschäftigt haben, steht fest. Der Sachverständige Major Beuge: Ich bin ja sonst außerordentlich vorsichtig wegen StollufionsSchof vom Kriegsministerium ist gleichfalls der Ansicht, gefahr; aber ich glaubte bei Brandt und seiner Frau daß das Material der verschiedenen Kornwalzer aus dem gewisse persönliche Garantien zu haben. Kriegsministerium stammt. Antlagevertreter: Es steht Was sollte hier auch verwischt werden? aber doch nicht fest, daß die in dem Kornwalzer enthaltenen Fehler von einem Spion aus dem Striegsministerium herrühren Das ganze Material lag ja vor. Verhandlungsführer: Wie meisterei, der Artillerieprüfungskommiffion oder dem Kriegsministerium müssen; es wäre doch möglich, daß der zerstreute und nervöse war es mit der Haftentlassung? Beuge: Es schwebte lange Zeit geschöpft worden wäre, so würde sich irgendein Kornwalzer auch auf Brandt, dem der Bericht von Pfeiffer nur mündlich hinterbracht ein Streit darüber, ob das Zivilgericht oder das Militärgericht solches Material beziehen, das nicht bis zu diesen drei Behörden geworden ist, beim Niederschreiben des Berichts die Fehler verursacht zuerst verhandeln solle. Als es entschieden war, daß das langt ist. Ein solcher Kornwalzer liegt aber nicht vor. Die Beziehungen hat, wie das ja auch bei anderen Stornwalzern zutage ge Kommandanturgericht zuerst sprechen sollte und für des Brandt zu seinen ehemaligen Kameraden hätten ihm in Spandau treten ist. Zeuge Sachverständiger Schof: Diese Sachen sind Brandt eine längere Haft in Frage fam, wurde Brandt mit nichts genutzt, denn die Beschaffung bei den Militärinstituten in aus Zustimmung des Oberstaatsanwalts natürlich streng geheim, aber nicht so streng geheim, daß sie habe ihm natürlich gesagt, daß er seine Freiheit nicht zu unzu- Stelle der Feldzeugmeisterei, und dort vererbt sich dieser Posten geder Haft entlassen. Spandau zergliedert sich zu sehr. In Berlin geht alles durch die eine Krupp nicht auch auf legalem Wege hätte erfahren können. Ich Verhandlungsführer: Auf dem Standpunkt steht das Gericht lässigem Verkehr mit anderen Beschuldigten benutzen dürfte. An wissermaßen als derart, daß der Inhaber den Posten seinem Nachnach wie vor, daß die 25 Kornwalzer, die streng geheimes Material Flucht habe ich nicht gedacht, denn ich glaubte nicht, daß folger übergibt. In Spandau dagegen kommen fünf Institute in enthalten, für die Firma Krupp nicht geheim waren. Also Brandt das hübsche Einkommen von 13 000 m. bei Frage, und die Mitteilungen liegen nicht bei Zeugfeldwebeln, sondern Sie kommen auch zu dem Ergebnis, daß viel dafür spricht, daß das Krupp in Gefahr bringen würde. Verhandlungsführer: in der Hand von Verwaltungsschreibern, die für Brandt nicht als Material zu diesem Kornwalzer von einem Herrn aus dem Kriegs- Nun haben Sie wohl jezt gelesen, daß mehrere Angeklagte bei ehemalige Kameraden in Betracht kommen. Nur Waterial, was durch ministerium stammt?- Sachverständiger: Ja. Brandt gewesen sind?- Beuge: Ich war außerordentlich erstaunt, die Feldzeugmeisterei gegangen ist, findet sich in den Kornwalzern Antlagevertreter Dr. Welt: Dann liegt mir noch sehr viel Die Verhandlung wendet sich nun dem Kornwalzer zu, der sich als ich las, daß zwei Herren bei Brandt gewesen waren. auf die beiden Etats auszüge stüßt, die der Angeklagte handlungsführer: Haben Sie Brandt nach seiner Haftentlassung auch an einem Schlußgutachten über das Pfeiffer dem Zeugen Brandt ausgeliefert haben soll. Da die noch vernommen? Da die noch vernommen? Zeuge: Einmal. Verhandlungsführer: Hat Verhältnis der Heeresverwaltung zur Firma Krupp . Ihnen bei er diefer Gelegenheit gesagt, daß Sachverständigen erklären, daß der Inhalt dieser Etatsauszüge nicht er -Sachverständiger Oberstleutnant Jung aus dem Kriegsfür die Deffentlichkeit bestimmt sei, wird vorübergehend für die Aussagen irgendwie ändern müßte? Beuge: Nein. minifterium: Die als Sachverständige geladenen Offiziere haben zu Berhandlung über diesen Kornwalzer im Interesse der Landes- Berhandlungsführer: Danir haben Sie also die Untersuchung den einzelnen Storntvalzern Stellung genommen, und ich möchte zur berteidigung in dem Bewußtsein abgeschlossen, daß Brandt Ihnen von Gesamtbeleuchtung noch folgendes anführen: Die Kornwalzer sind die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. bis alles gestanden hat? Zeuge: Jawohl. 3 Verteidiger Birth: Ist auch der Untersuchungsrichter vom Kommandanturge Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die Firma Krupp als zum größten Teil geheim im Interesse der Landesverteidigung. Rach etwa einstündiger Dauer wird die Deffentlichkeit wieder richt als Zeuge geladen? Anklagevertreter Dr. Welt:( auf sich ieferantin eines überwiegenden Zeiles unseres artilleristischen hergestellt und Landrichter Dr. Wetzel, der die Voruntersuchung zeigend) Hier ist er( Heiterkeit). gegen Brandt und gegen die Mitglieder des Direktoriums der Firma Strupp führte, als Zeuge vernommen. Er gibt an, daß er eines Der Untersuchungsrichter Dr. Megner befundet als nächster Materials, natürlich dieses Material fennt, sogar im weitestek 11mLages den Auftrag bekommen habe, nach Eiſen zu fahren, um dort Beuge: Ich wußte, als ich Brandt vernahm, noch nichts von den fange kennt. Daher ist der überwiegende Teil der Kornwalzer zwar im die Kornwalzer zu finden, von denen der Abg. Dr. Liebknecht sehr zögernde Antworten gegeben, man mußte ihn, wie man zu einzelheiten der bisher aufgenommenen Protokolle. Brandt hat mir Interesse der Landesverteidigung streng geheim, aber dem Kriegsminister Mitteilung gemacht hatte. Der Zeuge fagt fagen pflegt, nicht gegenüber der Firma Krupp . hierzu aus: Als ich nach Essen tam, traf ich zunächst den Vorsteher Daß die Heeresverwaltung keine Geheimnisse vor Krupp hat, ist des Kreisbureaus von Dewig, der über meinen Besuch sehr die Würmer aus der Nase ziehen. eine grobe Entstellung. Vor Krupp hat die Heeresverwaltung in erstaunt war. Man dachte offenbar in Essen zunächst daran, daß es Er hat dann allmählich allerdings alles zugestanden; ohne daß ich artilleristischer Beziehung fraglos wenige Geheimniſſe, fich hier wieder einmal um eine Spionageangelegenheit handele. die Protokolle gelesen habe, hat er mir sämtliche Angaben gemacht, denn vor seinem eigenen Lieferanten kann man nichts geheim halten. Ich sagte aber, weswegen ich nach Eſſen gekommen war, und mun mir sämtliche Personen genannt, mit denen er in Verbindung ge- Aber in bezug auf andere Geheimnisse wird Strupp nicht öffnete Herr v. Dewitz seinen Geheimschrank und nahm alle treten iſt. Verhandlungsführer: Insbesondere interessiert uns der anders behandelt wie jede andere Firma auch; es Sachen heraus. Dann sprach ich Direktor Eccius und verhandelte aus dem Kriegsministerium war, zu dem Brandt Beziehungen hatte? hat. Aber auch die Ansicht, daß der Firma Krupp in artilleristi Erinnern Sie sich, daß dies der einzige Herr gibt eine Unsumme von Geheimnissen, von denen Krupp keine Ahnung die Schriftstücke einfiegeln. Beuge: Deffen entfinne ich mich nicht genau. Verhandlungs- scher Beziehung nichts geheim sei, ist unzutreffend. Auch der führer: Hat Brandt aus sich selbst heraus von den Firma Krupp ist das Staats- und Heeresinteresse die Bertrauens. Unterdessen hatte in Berlin der Untersuchungsrichter Dr. Mener Spezialauszügen aus dem Militäretat gesprochen? Beuge grenze, bis welchem Umfang Krupp in die Geheimniffe hineingezogen meiner Bertretung den Brandt verhaftet, und nach meiner Er hat mir alles aus eigener Initiative gefagt; i wirb. Alle Berfuche find
auch mit ihm, und inzwischen ließ Herr v. Dewiz
Angeklagte Pfeiffer.
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Ber- wieder.
feine
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