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schwarze Schnallenschuhe und grauwollene Strümpfe. Die Leiche wurde in der Halle zu Plötzensee untergebracht. Mit ihren fünf Kindern zu vergiften versuchte sich gestern vor- mittag die 30 Jahre alte Ehefrau Martha des Kaufmanns Sch. aus der Naunhnstr. 62. Hausbewohner bemerkten plötzlich einen starken Gas geruch. Die herbeigeholte Polizei drang in die Wohnung ein. wo sie die fsamilie bereits betäubt vorfand. Sämtliche Familienmitglieder erholten sich jedoch bald, fodast dieselben auster Lebensgefahr sind. Als Ursache für die Verzweiflungstat der Frau wird angegeben, daß der Ehemann die Familie in Nahrungssorgen gelassen hat. Im städtischen Familienobdach befanden sich am 1. August 139 Personen, und zwar 21 Familien mit zusammen 98 Köpfen (darunter 40 Kinder und 12 Säuglinge) und 93 Einzelpersonen. Der Gesamtbestand betrug am 1. Juli 8 Personen mehr. Das nächtliche Obdach wurde während des Juli von 72 407 Männern und 811 Frauen(im Juli 1912: von 51 947 Männern und 645 Frauen) besucht. Der Tag deö geringsten Besuches war der 14. Juli mit 2043 Personen(Juli 1912: 15. Juli mit 1487 Personen), der des stärksten Besuches der 4. Juli mit 2632 Personen(Juli 1912: 5. Juli mit 1958 Personen). Gebadet haben in den Brausebädern täglich durchschnittlich 673 Personen. Wannenbäder wurden während des ganzen Monats an 449 Männer und 502 Frauen verabreicht. Die Möbclmessc am Zoo, die von der Tischlerinnung zu Berlin  veranstaltet wird, öffnet am 16. August ihre Pforten. Die Be- teiligung der Ausstellung ist diesmal eine noch größere als bei den letzten Veranstaltungen. Mit Hilfe der Herren Architekten Schnecken- berg und Purfürst, in deren Händen die tünstlerische Ausstattung liegt, wird sie auch in ihrer äußeren Form eine mustergültige Auf- machung aufweisen. Der Zweck der Aussteller ist, den, Publikum mustergültige Wohnungseinrichtungen vorzuführen und ihm Gelegen- heit zu geben, in einen direkten Verkehr mit den Tischlermeistern nnd Holzindustriellen zu treten. Mit der Messe wird gleichzeitig eine Ausstellung von Gesellenstücken verbunden sein, die den Be- suchern ein Urteil über den Stand der Ausbildung im Berliner  Tischlerhandwerk zu geben imstande ist. Der Eintritt ist frei. Berliner   Asiflvcrein für Obdachlose. Im Monat Juli nächtigten im Männerasyl 15 298 Perionen, wovon 7983 badeten, im Frauenasyl 2776 Personen, wovon 706 badeten. Arbeitsnachweis wird erbeten für Männer und für Frauen: Wiesenstr. 5559. Vorort- JNacbncbtem Wilmersdorf-Halensee. Zwei Ersatzwahlen zur Stadtverordnetenversammlung, die dem- nächst in Wilmersdorf   stattzufinden habe», sind für untere Partei- genossen von hoher Bedeutung. Bei der einen Wahl handelt es sich um das Mandat des im Herbst 1910 mit sozialdemokratischer Hilfe gewählten Demokraten Lazarus  . Die Wahl wurde, zuletzt durch Erkenntnis des Oberverwallungsgerichts, für ungültig erklärt, und nunmehr muß iin 5. Bezirk Norden, der Herrn Lazarus bei der Neueinteilung der Bezirke im vorigen Jahre zugewiesen worden ist, eine Neuwahl erfolgen. Ob in dieser Gegend, dem sogenannten Brüsewitzviertel, mit Aussicht auf Erfolg gekämpft werden kann. muß sich zeigen; auf alle Fälle wird mit einem geeigneten Hausbesitzerkandidaten der Kampf gegen die Reaktion ge- wagt werden müssen. Wichtiger als dieser aber ist für uns der 7. Bezirk, in dem es sich darum handelt, das Mandat des nach Ham- bürg verzogenen Genossen Riedel zu behaupten. Unsere Gegner verteilen auch hier schon das Fell des Bären. Wenn erst alle Man- date von den Bürgerlichen   zurückerobert sind, so schreibt das konser- vative Amtsblatt, dann wird die schwarz-weiß-rote Fahne stolzer als je auf dem Rathaus tvehen und Wilmersdorf   einen Grund mehr haben, im Rate der Groß-Berliner Gemeinden eine bevorzugte Stellung einzunehmen, nicht nur als.reichste" Stadt, sondern auch, wie es im merkwürdigen Super- lativ heißt, als dasgereinigte" Stadtparlament. Die Art vonUnsauberkeit", die gegenwärtig der Wilmersdorser Stadtverordnetenversammlung noch anhaftet, ist nun recht beachtens- wert. Denn als das konservative Blatt am 22. Juli aus dem .Vorwärts" die Nachricht über den Fortzug unseres Genossen Riedel abdruckte, fügte er aus eigenem das Urteil hinzu, daß die Stadt- verordneteuversammlung in Riedel ein unermüdlich tätiges Glied, das besonders in sozialen Fragen recht oft positive Arbeit geleistet habe, verliere.Nie die notwendige Höflichkeit vergessend," so hieß eS weiter in dem Nachruf, immer freundlich, stets aufs eifrigste auf das Wohl und Ansehen der Stadt bedacht, war er bei allen seinen Kollegen als tapferer Streiter für seine Ideen geachtet." Mithm muß man annehmen, daß entweder Leute, die auf das Wohl und Ansehen der Sladt bedacht find, nach konservativer Anschauung einen Schmutzflecken in der Stadtverordnetenversammlung darstellen oder dag das Lob des Gegners in den konservativen Vereinen A n st o ß erregt hat und nun irgend eine Tölpelhaftigkeit geschehen mußte, um den Fehler, daß der Wahrheit die Ehre gegeben wurde, wieder gut zu machen. Was nun die Ersatzwahl im 7. Bezirk selbst betrifft, so dürfen wir uns nicht darüber im unklaren sein, daß die Behauptung des Mandats einen harten Kampf kosten wird. Bei den Wahlen im vorigen Herbst, wo die Hälfte der Mandate zur Stadtverordneten- Versammlung zu erneuern war. siegten die vereinigten bürger- lichen Parteien bekanntlich auf der ganzen Linie, und dieser Sieg ist, was einmal gesagt werden muß, den Gegnern durch eine geradezu strafwürdige Nachlässigkeit auf unserer Seit« leicht gemacht worden. Diese Scharte müssen wir auswetzen; auf alle Fälle muß die Wilmersdorfer  Sozialdemokratie trachten, nicht nur ihren kleinen Besitz im Stadt- Parlament zu behaupten, sondern auch ihn zu vermehren. Dazu bedarf eS vor allem einer fleißigen Kleinarbeit, und diese kann gar nicht früh genug einsetzen. Tun die Partei- genossen zeitig ihre Pflicht, dann wird die Hoffnung der Gegner, dereinst ohne sozialdemokratische Kontrolle in der Stadtverordnetenversammlung wirtschaften zu können, elend zunichte werden. Neukölln  . Durch die Decke gingen Einbrecher, die in der vergangenen Nacht dem Goldwarengeschäft von Helmut Schmidt in der Berg- straße 91 einen Besuch abstatteten. �Nachdem sich die Diebe mit Dietrichen Eingang in die Kellerräume des Hauses verschafft hatten, bohrten sie mit einem Zentrumsbohrer ein großes Loch in die Decke, so daß eine schmächtige Person in die Ladenräume des Juwelier? eindringen konnte. Jetzt machten sich die Einbrecher zuerst an den Geldschrank. Hier blieb ihreschtvere Arbeit" jedoch erfolglos. Vielleicht war es auch inzwischen schon zu hell geworden. Jedenfalls kamen sie an die kostbaren Juwelen und wertvollen Uhren, die der Geschäftsmann in das Spind eingeschlossen hatte, nicht heran. Sie hielten sich dafür an den anderen Gold- und Silberwaren um so mehr schadlos. Sie rafften aus allen Behältern und Schränken ein ganzes Lager voll Sachen, meist vergoldete, ver- silberte und doublegoldene zusammen, im ganzen wohl für 5000 Mark, und verließen die Stätte ihres Wirkens mit der Beute auf demselben Wege, auf dem sie gekommen waren. Treptow  -Baumschulenweg. Die Hundesperre ist für den Polizeibezirk Berlin-Treptow auf- gehoben worden. Doch müssen Hunde, welche aus den mit dem Maulkorbzwang belegten Gebieten für wenige Stunden am Tag nach Treptow   eingeführt werden also besonders durch Berliner   Spazier- gänger auch im hiesigen Orte den Maulkorb weiter tragen. ' daß in dieser Zeit eingezahlt wurden 1 625 137 M, davon wieder abgehoben 583 255 M. Sparbücher wurden ausgegeben 3890, zurück- gegeben 276, so daß Ende 1912 noch 3614 Sparer verblieben. Daß das.gesparte" Kapital nur zu einem geringen Prozent- satz von Leuten mit kleinerem Einkommen stammt, ergibt sich aus folgender Aufstellung: Es wurden eingezahlt(in einem Zeitraum von fünfviertel Jahren) bis zu 60 M. auf 1506 Bücher, von 61-150 M. auf 756 Bücher. 151-300 auf 540, 301-600 auf 455. 6011500 auf 263, 1501 bis 3000 auf 50, 3001-10 000 auf 40 und über 10 000 M. auf 4 Bücher. In einer zweiten Uebersicht sind die Sparer nach 16 Berufsgruppen aufgeführt, woraus zu er- sehen ist, daß die Berufsgruppellnselbständige Kaufleute, Bank- beainte, Ingenieure, Techniker"(der sogen, neue Mittelstand) mit dem höchsten Prozentsatz von 19,4, die GruppeMittlere Beamte, Volks- schullchrer" mit 16,7 Proz. der gesamten Sparer vertreten sind, während die GruppenGelernte Arbeiter" 9,6 Proz.,Ungelernte Arbeiter" nur 1,1 Proz. stellen. So interessant die beiden Tabellen sind, wüide doch erst ihre Vereinigung ein richtiges Bild des ganzen Sparwesens geben. Nicht die Höhe der Einzahlungen auf die einzelnen Bücher und die Verteilung der Buchinhaber auf die ver- schiedenen Berufsgruppen, sondern erst der Nachweis, wie sich die Buchwerte auf die Berufsgruppen verteilen, ist das Wissenswerte. Vielleicht werden die künftigen Berichte nach dieser Richtung er- wettert. Daß daS mit einem aus der Gemeindekasse ge- zahlten Vorschuß von 10 000 M. gegründete Unternehmen schon im zweiten Jahre Gewinn bringen würde, erwartete wohl niemand, daß es aber bei einem Zinsüberschuß von 6555 M. mit einem Ver- lust von 22 887 M. abschließt, mag doch manchen überraschen. Er- klärlich wird die Tatsache durch einen Kursverlust von 12 437 M., der auf Jnhaberpapiere abgeschrieben werden mußte, in denen die Sparkasse 594 285 M. angelegt hat. Die Verwaltung bemerkt zu dem Abschluß, daß bei Beurteilung des Ergebnisses zu berücksichtigen sei, daß das Jahr 1912 für die Sparkassen im allgemeinen un- günstig war. Die allgemeine Teuerung aller Lebensbedürfnisse und die unsichere politische Lage hätten vielfach nicht nur Ein- schränkung der Einzahlungen bewirkt, sondern auch sehr er- heblicke Abhebungen verursacht. Unter Berücksichtigung dieser Ver- Hältnisse sei die Entwicklung unserer Sparkasse als durchaus günstig zu bezeichnen. Die abgeschriebenen Kursverluste würden bei der späteren Auslosung der Papiere wieder eingebracht, da nicht anzunehmen sei, daß die Sparkasse zu einem vorzeitigen Verkauf ge- zwungen sein sollte. lieber die Schulsparkassen wird berichtet, daß Ende 1912 ihr Guthaben 62 941,76 M. betrug. Die untersten Klassen find an die Schulsparkassen nicht angeschlossen. Von den in Frage kommenden 5416 Schülern sparen 3872 gleich 71,5 Proz. Auf jeden Sparer ent- fällt nach einer Sparzeit von 13 Monaten ein Guthaben von durch« chnittlich 16,25 M. Heimsparbüchsen wurden 100 Stück ausgegeben, aus denen 2741 M. eingezahlt wurden. Schöneberg  . Die Gründung einer Fußballabteilung bezweckt eine Verl  'amm- lung, welche der Arbeiterturnverein heute Dienstag, abends 9 Uhr, bei Obst, Martin-Luther-Straße, abhält. Allen Arbeitern, die nicht in den zum Jungdeutschlandbunde gehörenden Vereinen spielen wollen, wird Gelegenheit geboten, durch Eintritt in die Fußballabteilung sich ür die bevorstehende Spielsaison regelmäßige Spiele zu sichern. Die Leser desVorwärts" werden gebeten, speziell ihre jüngeren, noch zu bürgerlichen Bereinen gehörenden Mitarbeiter und Söhne auf diese Versammlung aufmerksam zu machen. Weihensee. Eine Fontäne als Störenfried. Inmitten des Kreuzpfuhls hat die Gemeinde eine Fontäne einbauen lassen, die das Wasser in fünf trahlen 20 Meter hoch wirft und die als Zierde der ganzen Umgebung vieler öffentlicher Gebäude gelten kann. Diese Fontäne wird betrieben durch einen Elettromotor und eine Flügelpumpe, die im Kellergeschoß des Verwaltungsgebäudes untergebracht sind. In dem Verwaltungsgebäude wohnt nun im ersten Stock ein Mieter, Herr R., der infolge des surrenden Geräusches der Maschinen sich in seiner Ruhe beeinträchtigt fühlt, er hat daher durch seinen Hausarzt feststellen lassen, daß das Wohnen in den Räumen gesundheitsschädigend wirkt. Das konnten die Beauftragten der Gememde nicht recht einsehen, sie ließen daher die Reklamation unberücksichtigt; jetzt hat da» Gericht einen Einhaltsbefehl ergehen lassen. Eine Kommission hat sich nun persönlich davon überzeugt. daß dem Geräusch nicht eine gesundheitsschädigende Wirkung zu- gesprochen werden kann. ES soll daher gegen den Einhalts- befehl Berufung eingelegt werden; außerdem sollen der Kreisarzt sowie der Gemeindearzt noch den Tatbestand feststellen. Bis dahin muß die Bevölkerung auf den Betrieb der Fontäne verzichten. Es hatte sich bereits die Meinung verbreitet, als ob die Gemeinde durch das Nichtbetreiben der Fontäne Geld sparen will. Heinersdorf  . Einen heftigen Kampf führen unsere Genossen für die Erringting eines Lokals zu Versammlungszwecken. Speziell richtet sich derselbe gegen den Gastwirt Goetz. Kaiser-Wilhelm-Str. 67. Der Inhaber wurde durch die Beeinfltissung des KriegervereinS zu der Berweige« rung seines SaaleS veranlaßt; jetzt sucht derselbe bereits durch allerlei Mittel den Ausfall, den er durch das Ausbleiben der organi- 'ierten Arbeiter erleidet, wieder wettzumachen. Mit besonderem Eifer für die Entfernung unserer Boykottposten sollen sich auch ein Herr Wernicke und dessen Ehefrau verwenden. Als Krön- zeuge für die sich etwa belästigt fühlenden Angesprochenen soll am Sonntag der noch schulpflichtige Sohn des Pastors Krättchell fungiert haben. Man scheute sich sogar nicht, einen erst kürzlich wegen Straßenraubes aus dem Gesängnis entlassenen jungen Burschen aus unsere Posten zu hetzen, um gegen diese gewalttätig vorzugehen. Trotz alledem werden sich unsere Genossen nicht abhalten lasieit, den Kampf für die Etringung des Lokals durchzttführen, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Spandau  . In der Oberhavel   ertrunken ist am Sonntagabend 7 Uhr der 20 jährige Hausdiener Oskar Gotter aus der Neuendorfer Str. 76 in Spandau  . G., der des Schwimmens unkundig war, begab sich anscheinend erhitzt ins Wasser, wo er, nur einige Meier vom Ufer entfernt, sofort lautlos in den Fluten verschwand. Trotzdem er kurze Zeit darauf aus dem Wasser geholt wurde und auch alsbald ein Arzt zur Stelle war, blieben die angestellten Wiederbclebungs- versuche ohne Erfolg.  _ Sitzungstage von Stadt- und Gemeindevertretungen. Hohen- Schönhauscn. Heute DienStag, den 5. August, abends 7 Uhr, im Rathause, Hauptstr. 50. Diese Sitzungen sind öffentlich. Jeder Gemcindcangehörige i« be- rechtizt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen. Hub aller Alelt. Versammlungen. Zu dem Bericht über die Generalversammlung des Verbandes der Wahlvereinc, den wir in der Montagsnummer veröffentlichten, schreibt uns Genosse K l i n g l e r(im Bericht wird er irrtümlich L i n g n e r genannt), durch die sehr kurze Wiedergabe seiner Ausführungen werde der Anschein erweckt, als habe er sich zweck- nnd ziellos an der Redaktion und der Reichstagsfraktion reiben wollen, was ihm voll- ständig fernliegt. Er habe ein typisches Beispiel von Verhimmelung des Parlamentarismus durch denVorwärts" angeführt, um zu zeigen, daß durch solche Stellungnahme die Parteigenossen zu der Meinung kämen, die Fraktion tue alles, was im Interesse des Pro­letariats notwendig sei, eine Agitation für die Partei und denVor- wärts" erscheine vielen Parteigenossen deshalb überflüssig, und diese Stimmung in der Arbeiterschaft sei die Hauptursache des Still- standes und teilweisen Rückganges in der Partei, aber nicht die niedergehende Konjunktur, denn in den Krisenjahren 1908/09 sei ja kein Rückgang eingetreten. Schon wieder eine Grnbenkatastrophe. In der Caddergrube, 19 Kilometer von Glasgow   entfernt, wütet seit Sonntag abend ein Grubenbrano. 23 Berg» leute sind eingeschlossen, und es wird befürchtet, daß alle verloren sind. Die Zugänge zu den Stollen sind abgeschnitten. Tie angestrengten Rettungsarbeiten sind bisher erfolglos geblieben. Die Rettungsmannschaften, die in die Cadder-Grube eingefahren waren, haben 20 Leichen gefunden. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich sehr schwierig. Der Brand dauert noch ungesdjwächt fort. Ein weiteres Grubenunglück wird aus Brünn   berichtet: In dem Julienschacht ereignete sich Montagvormittag ein schweres Explosionsunglück durch schlagende Weiter. Drei Arbeiter, die mit dem Ausbau eines Stollens beschäftigt waren, wurden sofort getötet, vier erlitten schwere Verletzungen und drei weitere wurden leichter verletzt. Ein Mönch zu sieben Jahren Zuchthans verurteilt. Ein Mönch, Bruder S a l v a t o r e, ist am 31. Juli von der 13. Abteilung des Strafgerichts zu Neapel   zu sieben Jahren Zucht- Haus und einem Jahre Polizeiaufsicht verurtettt worden, wegen Sittlichkeitsverbrechen  , die eranzehn- und elf- jährigen Knaben begangen hat. Er pflegte diese mit Süßigkeiten in seine Wohnung zu locken. Gleichzeitig mit diesem Prozeß wurde gegen ein junges Mädchen verhandelt, das den Schweinemönch mit einem Rasiermesser verwundet hatte, weil er ihren kleinen Bruder seinen widernatürlichen Gelüsten geopfert hatte. DaS Mädchen erhielt die Minimalstrafe von 3>/z Monaten. Ein ähnlicher Fall wird aus Frankreich   gemeldet: In oncourt-St. Etienne wurde der Abbs Laguisfe, dem unsittliche Handlungen gegen Katechismus» fchülerinnen in mindestens zehn Fällen zur Last gelegt werden, verhastet. Das wäre nicht besonders auffällig, da diese Borgänge häufig find. Aber kennzeichnend ist, daß derselbe Priester wegen desselben Vergehens schon einmal bestraft worden ist. Er war damals Priester in einer Gemeinde des Kantons Baqueville, wurde angeklagt und zu drei Monaten Gefängnis mit Straf- auffchub verurteilt. Trotzdem wurde er von der geistlichen Behörde nicht aus dem Amte entfernt, sondern nur versetzt, also auf eine neue Gemeinde losgelassen. Und da dieweltliche" Ber- urteilung seinem Priestercharakter nichts nimmt, kann das anmuttge Spiel auch serner weitergehen. Heißt es doch im Katechismus der Diözese Namur  (1897):Man muß die Priester als Stellvertreter Gottes als Diener der Kirche respektieren, selb st wenn sie einen schlechten Lebenswandel führen sollten". Steglitz  . Unsere Gemeindesparkasse, die am 2. Oktober 1911 eröffnet wurde, hat kürzlich ihren Geschäftsbericht über die Zeit vom Oktober 1911 bi» 81. Dezember 1912 herausgegeben. Daraus tst zu ersehen,__________________ �Verantwortlicher Redakteur: Alfretz WielepP, Neukölln. Für Pen Inseratenteil verantw.: Th. Glocke. Berlin  . Druck u.«erlag: Vorwärt» Büchdruckeret n. Verlagsanstalt Paul Singer   u. To., Berlin  Kleine Notizen. Zwei Personen im Rhein   ertrunken. Ein Kahn, der an einen Raddampfer auf dem Rhein   anlegen wollte, kenterte. Der Steuer» mann und ein junges Mädchen ertranken. Opfer des Bergsports. Beim Edelweißsuchen stürzte im S ch m i e r n t a l der Rechnungspraktikant der JnnSbrucker Statt- halterei, Max Ritter v. Wörtz, tödlich ab. Seine Leiche wurde heute vormittag geborgen. Gleichfalls beim Edelweißpflücken verunglückte im Padastertal tödlich ein junger Schuhmacher- gehilfe namens Volk. Bei einer Tour vom Hinterbärenbad auf den Kopftörlgrad im Kaisergebirge   find am Sonntag zwei Touristen abgestürzt. Die beiden Verunglückten, deren Identität nicht festgestellt ist, waren sofort tot. Eine aus Berg- führern bestehende Expedition ist zur Bergung der Leichen aufge» brachen. LicbcStragödie im Gebirge. Am Sonntag erschoß sich auf der Teufelskanzel im Kaisergebirge   ein junges Paar. Der Mann, namens Wellberger, stammt aus Mannheim  , seine Be» gleiterin, Marie Rohr, angeblich aus Dresden  . Bon Apachen erschossen. Im Pariser Vorort Neuilly drangen in der Nacht zum Sonntag zwei Apachen durch das offene Fenster einer über einer Weinhandlung gelegenen Etagenwohnung. Sie glaubten, daß dies die Wohnung des Weinhändlers sei und hofften dort reiche Beute zu machen. Die Wohnung wurde jedoch von der Familie eines Vorarbeiters bewohnt. Dieser erwachte und wurde, als er sich den Einbrechern zur Wehr setzte, von den Burschen niedergeschossen. Darauf spangen die Dan- biten durch das Fenster und entkamen in der Dunkelheit. Der Ar- better hinterläßt eine Witwe mit drei unmündigen Kindern. Schweres Karusselunglück. Auf der Liborimesse in Pader» dorn lösten sich infolge des Bruches einer Schraube zwei in Aeroplanform gebaute Wagen von einem Karussel los und stürzten in die umstehende Zuschauermenge. Zwei Mäochen wurden tödlich, ein Knabe schwer und etwa zehn Personen leichter verletzt. Rätselhafter Leichenfund. Sonntag früh wurde im Haupt- güterbahnhofe zu F r a n k f u r t a. M. e i n T o t e r g e f u n d e n. dessen Kopf abgeschnitten---- 1 konnte bisher nicht ermittelt werden. war. Seine Identität WttterungSübersicht vom 4. August ISIS. Etatwnen swinemde. Hamburg  «erlin Franks. a.M München Wien U flj r Ii ©Ä il 7«0 SB I 761.38S® 761 3© 762 D 76IÄO 759 NNW Qettci heiter SNebel Iwolkenl Iwolkenl 2bciter Z'Regen t*s ** t? CtatUmen Haparanda  Petersburg Scilly Aberdeen Pari» «euer ** e* »I I* Ii olftg lollenl »wolkig 2 bebten 2 wolkciil 14 19 16 12 16 Wetterprognose für Dienstag, den S. August Kühler, veränderlich, viclsach wolkig, mit einzelnen Regenschauern und ziemlich starken nordwestlichen Winden. Setterbureau. eNakkerstands-?7n<tirichien der LandeSanftalt sür Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner   Wetterbureau Wasjersland Memet, TilM P r i g e i, Initerburg W e i ch i e l, Thorn Oder. Rattbor , Kroisen Frantturt Netze Bordamm ®16e;? ' Barby  " Magdeburg Wasserstand Saal«, Grochll� Havel  . Svandaufl _» Rathenow  ') ® Pret, Sprembergtz _» Beeölow Weser. Münden . Minden  Rhein  , Maximilians au , Kaub  Köln Neckar, Heilbronn  Main  , Hanau  Mosel  , Trier  am 3.8. cm 62 4 116 81 131 210 303 304 68 126 40 seit 2.8. cm" 6 +2 +1 1 4 2 -14 16 14 >)+ bedeutet Wuchs.- Fall.--) llnterpegel.-») höchster Bast». stand 488 cm am 3. zwischen 12 und 2 Uhr nacht».