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Nr. 204. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Sonntag, 10. Auguft 1913.

mit uns den Verlust einer mit so reichem Wissen und künst- wieder aufhören, dürfte genügen, um die Arbeit in dem Betriebe lerischem Empfinden begabten Kraft fühlen, die durch originelle nicht begehrenswert erscheinen zu lassen. Lasse sich daher kein Ar­Ideen und Entwürfe immer wieder Anregung zu künstlerischem beiter als Streifbrecher anwerben. Schaffen gegeben hat. Wir können es aber verstehen, daß es seinem geraden Charakter zuwiderläuft, sich wegen seiner persön= lichen Stellungnahme in der Aussperrungssache dauernd Klein­lichen Angriffen ausgesetzt und solche auf die Maler- Zeitung" übertragen zu sehen."

weit die Verfolgungswut der Scharfmacher im Unternehmer­Diese Dokumente genügen jedenfalls, um zu zeigen, wie lager geht. Und solche Leute erdreisten sich, fortgesetzt über angeblichen Terrorismus der Arbeiter zu schreien!

Berlin und Umgegend.

Tarifbewegung der Gipsbaubranche.

Der Streif der Stellmacher in Königsberg i. Pr. ist nach fünf­wöchentlicher Dauer beendet. Die Streifenden haben einen vollen Erfolg erzielt, cine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde( von 60 auf 59) und eine Erhöhung der Löhne ein Aufschlag von 20 Pf. und für Sonntagsarbeit 30 Pf. bezahlt erreicht. Nach dem abgeschlossenen Tarif soll für die erste Ueber­stunde ein Aufschlag von 10 Pf., für die weiteren Ueberstunden werden. Der Mindestlohn beträgt 46 Bf., Gefellen im ersten Jahre

erhalten 36, im zweiten 41 Pf. Auf alle Löhne bis zu 46 Pf. ist sofort ein Zuschlag von 4 Pf. pro Stunde zu zahlen. Es war ein harter Kampf; er hat aber zum ersten Male Ordnung in die un­haltbaren Zustände der ostpreußischen Stellmachergesellen gebracht.

Husland.

Die schweizerische Gewerkschaftsbewegung im Jahre 1912.

Cerrorismus in Unternehmerkreifen. Von den Preßorganen, die den Interessen des Unter­nehmertums dienen, geht keine Nummer in die Welt, ohne daß nicht über angeblich von Arbeitern verübte terroristische Handlungen geklagt und nach geseglichen, sowie polizeilichen Maßnahmen zur Knebelung des Koalitionsrechts der Arbeiter gerufen wird. Jeder noch so harmlose Fall, wo Arbeiter einen abseits der Organisation stehenden Berufsgenossen mit etwas fräftigen Worten zur Erfüllung seiner solidarischen Pflichten anzuhalten suchen, wird von den Unternehmerorganen zu einem Falle von schlimmstem Terrorismus aufgebauscht. Was aber Unternehmer in derartigen Fällen an Gewaltakten ihrer In einer am Freitag abgehaltenen Versammlung empfahl Stollegen verüben, wie sie denen, welche aus guten Gründen ante eindringlich, in Anbetracht der jezigen Situation, das An­an der Bekämpfung der Arbeiterbestrebungen nicht teilnehmen gebot der Unternehmer anzunehmen. Diesem Angebot zufolge soll wollen, das Leben schwer machen, darüber schweigt des Sän- vom 2. August d. J. ab eine Zulage von 2 Pf. pro Stunde und eine Nach dem soeben vom Bundeskomitee in Bern veröffentlichten gers Höflichkeit. Nur hin und wieder werden durch Zufall zweite in gleicher Höhe am 1. Oktober 1914 eintreten. Den strittigen Jahresbericht hat sich die schweizerische Gewerkschaftsbewegung in folche Fälle von Unternehmerterrorismus bekannt. Jezt hat Punkt bildet die Bezahlung der Stunde am Sonnabend, die während 1912 recht gut weiter entwickelt, indem die dem Gewerkschaftsbund der letzten Vertragsdauer voll vergütet wurde. Nunmehr wollen die angeschlossenen 21 Verbände ihre Mitgliederzahl von 79 119 in 1911 man den Chefredakteur einer Fachzeitschrift des Maler- Arbeitgeber nur noch wie früher eine halbe Stunde bezahlen. auf 86 313 erhöht haben, trop der teilweise vorhandenen Wirtschafts­gewerbes, der in Leipzig erscheinenden Malerzeitung", der Die Situation hatte sich nun bedenklich zugespitzt, indem ein krise und des fast völligen Daniederliegens des Baugewerbes nahezu gleichzeitig auch ein großes Malergeschäft betreibt, weil er Teil der Branchenmitglieder gegen den Willen der Verbandsleitung in allen Teilen des Landes. Es sind denn auch unter den 6 Ver­nicht mit aussperrte, gezwungen, seinen Posten, den er bereits die Arbeit niederlegte und die Sanktion dieses Streiks ver- bänden, die Mitgliederverluste erlitten, die drei Verbände der Bau­21 Jahre inne hatte, niederzulegen. Der so Gemaßregelte langte. Silberschmidt erklärte, daß der Hauptvorstand die arbeiter, Stein- und Tonarbeiter sowie der Maler und Gipser, die erklärt darüber in dem erwähnten Organ sehr bezeichnend: Verantwortung für einen Streit angesichts der Wirtschaftslage und zujammen 1015 Mitglieder verloren haben. Das gleiche Schicksal Als im Frühjahr von den Führern des Arbeitgeberverban- des Streitobjektes nicht übernehmen und einem Streit seine Zu- erfuhren die Verbände der Leder- und Textil-, sowie Handels- und des zur Aussperrung aufgefordert wurde, nachdem der Schieds- Stimmung nicht geben könne. Diese Mitteilung löste starten Un- Transportarbeiter. Von den 15 Verbänden mit Mitgliederzuwachs spruch der Unparteiischen bereits gefallen war, warnte ich vor willen aus und es folgte eine Diskussion, die sich bis nach Mitter- steht der der Uhrenarbeiter mit 3318( insgesamt 14 518) an der diesem Schritte unter gleichzeitigem Hinweis, daß, wenn er doch nacht hinzog. Die Abstimmung über die Frage, ob das Angebot Spiße; dann folgen die Metallarbeiter mit 1813( 15 238), die Ar­unternommen werden sollte, ich ihn nicht mitmachen würde. angenommen werden solle, wurde mittels Stimmzettel vorge- beiterunion schweizerischer Transportanstalten mit 1812( 13 918), Ich begründete dies damit, daß eine Zulage in Anbetracht der Der Vorschlag der Kommission wurde mit 320 gegen Lebens- und Genußmittelarbeiter mit 967( 4815), Holzarbeiter mit in den letzten Jahren enorm gestiegenen Preise für den Lebens- 134 Stimmen abgelehnt. Die weitere Abstimmung über die Fort- 854( 7870) usw. Eine Besonderheit weist der Uhrenarbeiterverband unterhalt mehr wie je am Plaze sei. Die übrigen Gründe und führung des Streits ergab 279 Stimmen dafür und 101 dagegen, auf mit seinen 1500 bis 2000 Mitgliedern, die auf französischem die hieraus folgenden Meinungsverschiedenheiten hielt ich und somit ist die Fortführung des Streits abgelehnt, Gebiete arbeiten und für die er an die Fédération Générale du halte ich auch heute noch für wenig belangreich. Außerdem hielt da die nach dem Verbandsstatut vorgeschriebene Dreiviertelmajorität Travail in Paris Beiträge abliefern muß. An dem Mitglieder­ich den ganzen Aufbau des Arbeitgeberverbandes noch nicht für nicht vorhanden war. zuwachs partizipieren beide Geschlechter, indem die Zahl der männ derart fest gefügt, daß er eine solche Kraftprobe mit Erfolg bestehen würde. lichen Mitglieder von 71 271 in 1911 auf 77 826, die der weiblichen erste Zehntausend erreichen werden. Die meisten weiblichen Mit­bon 6848 auf 8487 gestiegen ist und letztere voraussichtlich bald das glieder hat mit 4168 der Uhrenarbeiterverband; dann folgen die Berbände der Tertilarbeiter mit 2223, der Lebens- und Genuß­mit 333, der Buchbinder mit 328, der Schneider mit 226 usw. mittelarbeiter mit 854, der Hilfsarbeiter im graphischen Gewerbe

Nachdem dann noch auseinandergesezt ist, warum gegen wärtig der Arbeitgeberverband fein einheitliches harmonisches Ganze sein konnte, heißt es weiter:

" Zunächst ist durch den Mißerfolg nur unnötigerweise den Getreuen ein Bierteljahresverdienst zwecklos verloren gegangen. Dies voraussehend, sträubte ich mich gegen den Beschluß, kün­digte meine Mitgliedschaft und trat dem Bunde deutscher De­forationsmaler bei, dessen Prinzipien mir als Inhaber eines großen leistungsfähigen Geschäftes naturgemäß verständlicher waren. An was ich hierbei nicht dachte, war, daß ich damit den verschiedenen Konkurrenzunternehmungen( der Presse des Arbeitgeberverbandes. D. Red.) der von mir seit 21 Jahren mit bekanntem Erfolg geleiteten Maler- Zeitung" Gelegenheit gab, über den Verlag derselben herzufallen und diesen nach besten Kräften und Können, wo es nur möglich war, zu schädigen, in­dem man diesen für Entschließungen, die ich als Inhaber eines Malergeschäftes zur Wahrung meiner Interessen getroffen hatte, büßen lassen wollte. An solche Mache bin ich nicht gewöhnt; auch die Verleger waren überrascht. Um diese aber vor wei­teren Schädigungen zu schüßen, bin ich nach freundschaftlichem Uebereinkommen mit dem Verlag am 1. Juli cr. als Chef­redakteur von der Maler- Zeitung" zurückgetreten." Der Verlag von Jüssel u. Göttel, Leipzig , fügt dieser Erklärung hinzu:

Die vorstehende Erklärung des Rücktritts unseres lang­jährigen geschäßten Mitarbeiters, des Herrn Richard Hesse, bringen wir mit großem Bedauern zur öffentlichen Kenntnis, weil wir mit ihm einen Beistand verlieren, auf den die... Maler­Zeitung" immer stolz war. Gewiß werden auch unsere Leser

Kleines feuilleton.

nommen.

Caféangestellte. Das Café Hofbauer, Inhaber Franz Enold, Schönhauser Allee 157, sowie das Promenaden- Café, Inhaber Mar Schröter, Schönhauser Allee 151, find beide für organisierte Ge­hilfen gesperrt. Die Herren Inhaber drüden sich fortgesetzt um die Anerkennung des Tarifes und der Organisation.

Im Promenaden- Café arbeitet ein unverfälschter Hinzegardist, der bor sich organisiert ist" und sich eifrig dabei bemüht, seine Kräfte an den Vertretern der Organisation zu messen, so daß weitere Verhandlungen dadurch gegenstandslos sind. Verband der Gastwirtsgehilfen. Deutfches Reich.

Streik im Heddernheimer Kupferwerk, Filiale Gustavsburg .

den Betrieb verlassen. Die mit vierzehntägiger Kündigung folgen Ginmütig haben die mit eintägiger Kündigung Beschäftigten am nächsten Montag. Vergebens versuchte die Direktion auf die Arbeiter einzuwirken, die Kündigung zurückzunehmen. Alles Liebes­werben war vergebens. Auch die Drohung, daß die Arbeiter, die in den Werkswohnungen wohnen, diese verlassen müssen, erzielte nicht die erwünschte Wirkung. Die Arbeiter sind der traurigen Verhält­nisse am Werke überdrüssig und lassen sich weder durch Verlockun­gen noch durch Drohungen davon abhalten, den nun einmal be­gonnenen Kampf um bessere Lohn- und Arbeitsverhältnisse durch zuführen. Jahrelang hat die Direktion die vorgebrachten Wünsche mizachtet; jetzt verlangen die Arbeiter, daß endlich geordnete 3u­stände im Betriebe eingeführt werden. Himmel und Hölle werden in Bewegung gesezt, um Streifbrecher zu finden; doch bis jetzt mit wenig Erfolg.

Die Tatsache, daß bei einer Gesamtbelegschaft von 150 Mann manchen Monat über 100 Arbeiter anfangen und ebenso viele

Louis- Philippe , französischer Prinz in seiner Sünden Buße, Oberst des 14. Dragonerregiments, dein um vier Jahre weniger zivei Monate plus dreizehn Tage älterer Bruder und Jakobiner bis in die Fingerspigen." Ueber das Dekret, das die Bourbonen aus Frankreich verbannt, schreibt er seinem Bruder, ehemals Herzog von Beaujolais und derzeitigem Bürger Alphonse Léodpard( Adresse: Maison de l'Egalité", d. h. Palais Royal ): Jawohl, lieber Freund, es ist nun erlassen, das furchtbare Dekret. Sie sind also alle geächtet. Aber gute Republikaner wie wir müssen sich ohne Murren fügen".

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Außerhalb des Gewerkschaftsbundes stehen noch der romanische Typographenbund mit zirta 900 Mitgliedern, dessen baldiger An­schluß indes in Aussicht steht; der Verband der Heizer und Maschi­nisten mit 2500, mehrere Verbände der Eisenbahner( von denen nur das Lokomotivpersonal und die Arbeiter mit 16 219 Mitgliedern dem Gewerkschaftsbund angehören) mit zusammen 19 500 und der Verband der Post-, Telegraphen- und Zollangestellten mit 6900 Mitgliedern. Von allen diesen Verbänden dürfte im Laufe der Zeit den können. noch der eine und andere für den Gewerkschaftsbund gewonnen wer­

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fange nach gegenüber 1911 zurückgegangen. Es wird über 337 Die Lohnkämpfe sind der Zahl, aber nicht auch dem Un­( 1911: 369) Fälle mit 40 094( 39 793) beteiligten Arbeitern berichtet. An 54 Streits waren 4002 und an 14 Aussperrungen 1905 Per­jonen beteiligt. Für 12 620 Arbeiter in 1847 Betrieben wurden 141 Tarifverträge abgeschlossen.

Alles in allem genommen war die schweizerische Gewerkschafts­bewegung im Jahre 1912 recht erfolgreich und die Versuche der Reaktion, den Züricher Generalstreit zur Bekämpfung der freien Gewerkschaftsbewegung zu fruftifizieren, sind erfolglos geblieben. Inwieweit der Züricher Generalstreit der Gewerkschaftsbewegung förderlich war, wird im vorliegenden Bericht nicht näher untersucht und demgemäß auch nicht festgestellt. Sicher ist indes, daß er die Solidarität und das soziale Machtbewußtsein der Arbeiter gefördert und gestärkt hat.

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Am andern Morgen ging es los, Wobei die Sittlichkeit entbrannte, Daß selbst die fümmerlichste Tante Viel scharfe Flüssigkeit vergoß. Der Vater Jahr beim lieben Gott Besah das Ganze ohne Trübung Und fand die turnerische Uebung Sogar bei Schmidt und Schulzen flott. Peter Scher ( Die Aktion"). Notizen.

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Ein schönes Wort. In der Kölnischen Volkszeitung" haben wir eine sprachliche Mißbildung gefunden, die wir zunächst laufen ließen, weil wir annahmen, daß ihr auf dem Rundmarsch durch die Bresse ohnehin der sprachliche Paß abverlangt würde. Da wir uns in dieser Ansicht aber gründlich getäuscht haben, mag die häßliche Form hier noch nachträglich angehalten werden. Die Stolnische Boltszeitung" also schreibt:" Das Zentrum wird sich Der fünftige König Birne" siegelte damals feine Briefe niemals in einen Blod hineinzwängen lassen, weder mit der mit einem Petschaft, das einen Brutuskopf zwischen zwei Rechten noch mit der Linken. Als programmatische Mittelpartei Dolchen zeigte. Wäre man, trotz der charakteristischen Perfidie der wie sie das Zentrum seit seiner Gründung war, ist es dazu nicht Orléans geneigt, an einen revolutionären Ueberschwang der jungen- Theaterchronit. Das Lessing Theater eröffnet geeigenschaftet." nach den Grundsäßen der Aufklärung erzogenen Prinzen zu glauben, seine Spielzeit am 13. September mit Jbsens Peer Gynt". Die Kölnische Volkszeitung" hat ganz recht: Man hat nun so scheint die Echtheit der revolutionären Gesinnung bei ihrem Er- Die Goetheschen Dramen Stella" und Sathros schließen so lange das vortreffliche Wort geeignet gebraucht, daß endlich zeuger ganz unglaubwürdig. Als Philipp von der revolutionären fich an," Stella" hoffentlich in der Fassung der Sturm- und Drang­etwas Neues geschaffen werden mußte, sei es auch nur ein neues Kommune den Namen Egalité"( Gleichheit) erhalten hatte, bedankte periode, die den Herzenskonflikt des Dramas durch eine Doppelehe Brechmittel. Wenn man von Uraufführung" das Tätigkeitswort er sich beim Prokurator Manuel und schrieb seinen Paten": löst. Das Königl. Schauspielhaus bereitet für den An­ uraufführen" ableitet, ist nicht einzusehen, warum man nicht aus Bürger, ich nehme mit äußerster Erkenntlichkeit für mich fang der Spielzeit eine Aufführung beider Teile des Goetheschen Eigenschaft geeigenschaftet" bilden sollte. Zusammen mit Ein- und meine Kinder den Namen an, den die Pariser Faust" vor. Die Spielzeit beginnt mit Strindbergs bis­atterist" und" Gheirrung", die an dieser Stelle bereits näher ge- Kommune mir gegeben hat. Sie fonnte feinen finden, her noch nirgends aufgeführtem Schwanenweiß". tennzeichnet wurden, bilden die beiden neuen Worte sogar einen der Peer meinen Gefühlen und Anschauungen besser entspräche." Gynt" soll folgen. In der Oper soll unmittelbar nach Ablauf sehr schönen Strauß. Das Konventsmitglied Sergent aber hatte ihn im Stadt der Schutzfrist Barsifal" in Szene gehen. Neu verpflichtet Wir freuen uns ordentlich auf den Tag, da wir folgende Mel- haus beim Empfang des Namens die Achsel zuden sehen. Auf wurde für die Oper die Sängerin Frau Leffler- Burchard. dung in den Zeitungen lesen werden:" In der Familie des be- dem Heimweg fagte nun Sergent scherzend zu zu Philipp: Das Trianon Theater eröffnet seine Spielzeit Sonnabend, tannten Ginatteristen X. Y., dessen Stück in wenigen Wochen ur- Wie Ihnen das doch gut paßt der Name einer Nymphe! Sie, den 16. August, mit dem Lustspiel, Untreu" von R. Bracco und aufgeführt werden sollte, hat sich eine bedauerliche Eheirrung zu ein Husarenoberst mit schwarzem Schnurrbart!" Philipp erwiderte: dem nach französischem Muster verfaßten Einafter Der ab­getragen. Die Art und Weise, wie die hiesigen Zeitungen die Sie haben gehört, wie die Tribünen dem plumpen Manuel Beifall geriffene Glodenzug bon Otto Eisenschizz. Das Affäre breittreten, ist leider nicht geeigenschaftet, das Ansehen der Klatschten. Was konnte ich sagen oder tun?" Deutsche Opernhaus macht darauf aufmerksam, daß die Aus­Presse zu erhöhen." gabe der Abonnementbilletts am 11. Auguft beginnt. Wenn die sprachlichen Neuschöpfer nur fonsequent arbeiten, Die Photographie von Augenblicksbewegungen. Bon einem - Die Warntafel der Mimen. Die neueste Nummer werden sie die Sprache Lessings und Goethes schließlich doch noch wichtigen Fortschritt der Röntgentechnik berichtet die Naturwissen der Deutschen Bühnengenossenschaft nennt nicht weniger als 62 Hein friegen. schaftliche Wochenschrift". Danach ist es Dessauer in Frankfurt a. M. finanziell unzuverlässige Theaterdirektoren und außerdem 15 Direk Die Entdeckung des Bodenerregers. Auf dem internationalen einer Summe von einzelnen Belichtungsschlägen, sondern mit gelungen, die Röntgenaufnahmen nicht mehr wie bisher mit toren, die bei Abschlüssen Vorsicht verdienen. medizinischen Kongreß, der soeben in London tagte, wurde von einem einzigen, jogenannten Blisslag in etwa ausstellung 1913 am Lehrter Bahnhof ist der 10. August ein Kunst chronit. In der Großen Berliner Kunst­einem wichtigen Ergebnis der mikroskopischen Forschung Mitteilung/ Gelunde au machen. Dadurch konnte er die in periodischer Befogenannter billiger Sonntag. gemacht. Etabsarzt Dr. Fornet von der Kaiser- Wilhelms- Akademie wegung befindlichen Organe des menschlichen Körpers, den Herz Berlin hat ein Protozoon gefunden, das an der Grenze der schlag, die Atmung, das Schlucken usw., in einzelnen Phasen ihrer schwedischen Malers, graphisches Wert, wird in der mitroskopischen Sichtbarkeit steht und in Reinkultur typische Tätigkeit aufnehmen und neue Diagnosen stellen. Dessauer hat sich Galerie Ernst Arnold in Dresden demnächst zum ersten Male in Impfputeln hervorruft. Das Protozoon wurde in der ein Kinematogramm aufgenommen, das einen einzigen Herz Deutschland in einer umfaffenden Sonderausstellung gezeigt. Stuhlymphe und bei echten Menschenpoden festgestellt. ichlag des Menschen darstellt und auf dem deutlich die Bewegung Segantini - Bersteigerung. Die Orléans als Revolutionäre. Vor kurzem find( im Berlage des Herzens zu erkennen ist. von Emile Saul, Baris) Auszüge aus den bisher unveröffentlichten Papieren des-Philippe- Egalité erichienen, die 1793 bei der Ver­haftung des Ex- Prinzen mit Beschlag belegt worden, dann in Privat befiz gefommen und 1900 der Bibliothel des Instituts bermacht worden sind. mont und Bernos, Die Herausgeber, du Bosiq de Beau­haben hauptsächlich die Briefe auss zwischen Philipb

gewählt,

die die

und der Fr

bon Orléans, seiner Gattin Marie Adelaide Dreied "-Beziehungen zieherin ihrer Kinder, Felicité du Crest, der späteren stod legitimistischen Gräfin von Genlis behandeln. Indes fällt auch auf die revolutionäre" Epoche der Familie manches Licht. Bekanntlich hat Philipp bon Drléans nicht

den

volutionär gemimt, sondern auch seine Kinder dazu nur felbst

gehalten. Der Herzog bon Chartres,

Re­

ant

der spätere Rönig

Beriode bringt das Buch einige interessante

einige intereffante Briefe.

Louis Philipp, trat 1790 dem Jakobinerklub bei. Aus dieser

So

unterschreibt Louis Philipp 1742 einen Brief an seine Schwefter: 1

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Humor und Satire.

Leipzig .

In Leipzig auf dem Turnerfest hat fich bei nächtlichen Gelagen Ein Satanismus zugetragen, Der wo sich kaum beschreiben läßt. In Gaffen, die man nicht betritt, Befragte Turner Schmidt aus Neiße Ein Fräulein unerfahrnerweise Nach Nam' und Art und Appetit.

Und weil fie gleich mit Schmidten ging, Sah fich auch Turner Schulz aus Zoffen Zu etwas Aehnlichem entschlossen, Indem ihn ja die Nacht umfing.

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von nachmittags 2 1hr ab 25 Pf. Der Eintrittspreis beträgt

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Edward Munchs, des

In St. Moritz werden Ende August hervorragende Gemälde Segantinis versteigert. Sie stammen aus dem Besiz Albert Grubichs, eines der besten Freunde des Meisters. Peter Rosegger wird immer noch zum Siebzigsten beschenkt. Ein schwäbisches Zentrumsblatt warnt vor seinen Geistes­erzeugnissen, weil er ein Kind geblieben sei voll Unwissenheit und Untenntnis über den katholischen Glauben". Gleichzeitig fommt aus Stockholm die Nachricht, er sei aussichtsreicher Kandidat für den diesjährigen Nobelpreis für Literatur , Ihm blühen also aus dem Beitenschoße die schwarzen und die heiteren Lose.

Die Bananensette. Die Annahme, daß die verbotene Frucht des Paradieses nichts anderes als die Banane gewesen sei, hat in England zur Gründung einer Religionsfelte geführt, deren Anhänger den Genuß der schmackhaften Tropenfrucht zu einem Kultus erhoben haben. Sie veranstalten in gemessenen Zwischenräumen" Bankette, bei denen ausschließlich Bananen in verschiedenster Zu­bereitung auf den Tisch kommen. Es muß auch solche Kauze geben. Da sie aufs Leibliche sehen, wird bermutlich in den Monaten, wo bie Bananen fehlen, die Religion suspendiert.