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schönen TageS eine Wochenschrist derNationaldemokrat" inS Haus geschickt. Beim Durchblättern der Zeitung gewahrte er plötzlich eine Beilage, deren Kopf den Titel der bezeichneten Monatsschrift trägt und außerdem die WorteJuli-Nummer" enthält. Unser Abonnent wußte sich zunächst den- Zusammenhang der Sache nicht zu erklären, um so weniger, als er ja auf denNationaldemokraten gar nicht abonniert hatte und er auch unmöglich annehmen konnte, daßMein HauS und Garten" und.Nationaldemokrat" Kompen« sationsobjekte seien. Bald überzeugte sich der erstaunte Leser, daß beide Schriften in ein und demselben Verlage erscheinen. Es scheint demnach, als ob der Verlag die illustrierten Hefte als Köder benutzt, um den gewonnenen Abonnenten dafür später ein Blatt ins Hau? zu senden, das nur eine gewöhnliche Beilage Mit fachwissenschaftlichen Abhandlungen enthält. Jin übrigen scheint sich der.Nationaldemokrat" auch etwas in der Bekämpfung der Sozialdemokratie zu versuchen. Das sollen jedenfalls die Bewohner und Freunde der Gartenstädte noch als Beigabe erhalten. Wir könneir im Augenblick nicht nachprüfen, ob auch andere Abonnenten auf die illustrierte Monatsschrift solche Erfahrungen gemacht haben. Auf jeden Fall wird der hier in Frage kommende Leser dem Ber­lage begreiflich machen, daß er für die illustrierte Monatsschrift, nicht aber für den.Nationaldemokrat" den Jahresabonnementspreis gezahlt hat.'_ Unter Pockenverdacht wurden gestern nachmittag drei Personen in die Charits eingeliefert. Es handelt sich um den Ingenieur Paul §uchs aus der Neuen Bahnhofstr. 8S in Lichtenberg und um ein hepaar Neumann, bei denen Fuchs wohnte. Die drei Personen waren schon vor einigen Tagen erkrankt und befanden sich in der Behandlung des Hausarztes. Gestern zog der Hausarzt den zu-- ständigen Kreisarzt hinzu und dieser sprach den Verdacht aus, daß es sich um echte Pocken handle. Die Erkrankten wurden darauf zu« nächst nach dem Wcißenseer Krankenhaus und von dort nach der Charitö in Berlin gebracht. Bedeutende Preisermäßigungen für die Nachsaison läßt die Spree-Havel-Dampfschiffahrt-GesellschaftStern" mit Montag, den 11. August an Wochentagen eintreten. Die Fahrpreise für die billi. gen Sonderfahrten auf der Oberspree werden werktags vor. und nachmittags auf 40 Ps. herabgesetzt. Ferner berechtigen die in Kerlin, Treptow und Grünau für die Tourenfahrten Berlin Loreletz--Grünau und Grünau Rauchfangwerder gelösten einfachen Fahrscheine auch zur Rückfahrt von der betreffenden Zielstation. DaS neue Aquarium im Zoo ist nunmehr nahezu fertig. Die Becken und Käfige haben fast durchweg ihre Ausstaltung erhalten. Von allen Seiten, von Rovigno , Trieft, Neapel , Helgoland, Hamburg usw., den bisherigen Lagerstellen, kommen die künftigen Bewohner mit Schnellzügen in diesen Tagen nach Berlin , um sich den Berlinern vorzustellen. Abgesehen von dem künstlerisch vornehmen Treppen« haus, dürfte das große 5trokodilbecken im Mittelbau den Haupt« anziehungspunkt abgeben. Hier ist es gelungen, mit Hilfe von um« saftenden Felsenbauten und Palmen« und tropischem Pflanzenschmuck den täuschenden Eindruck eines UrwaldflüsieS zu erzielen. Tragische Szene am Haiisaplatz. Auf dem Hansaplatz spielte sich gestern mittag ein aufregender Vorgang ab. Als dort ein Straßen« bahnwagcn der Linie 4 vorüberfuhr, warf sich eine Frau aus die Schienen vor de» Straßenbahnwagen. Obgleich der Wagenführer sofort bremste, wurde die Frau doch noch so erheblich verletzt, daß sie nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Es handelt sich um eine Blumenhändlerin Herzberg ans der Beusselstraße. Sie gab an, daß der Gerichtsvollzieher alle ihre Blumen gepfändet habe, so daß sie nicht wisse, auf welche Weise sie sich ihren Lebensunterhalt verschaffen solle._ Offerten mit Rückporto" wünscht ein Mann, der imL o k a l« A n z e i g e r" annonciert und Beschäftigung anbietet. Eine uns vorliegende Annonce lautete so: Schlosser, Dreher, Tischler, Maler, Lackierer, Arbeiter für Revolverbänke und Transport sowie Arbeiterinnen für neue elektro« technische Fabrik Nähe Potsdam gesucht. Schriftliche Offerten mit Rückporto Bünnig, Potsdam , Teltower Str. 6." Ein schon seit längerer Zeit arbeitsloser Metallarbeiter, der das las, setzte sich hin, schrieb nach Potsdam an Bünnig und fügte 10 Pfennige für Rückporto bei. Er teilt uns mit, welchen Erfolg er gehabt hat. Seit Absendung seines Briefes sind bereit» ziemlich zwei Wochen vergangen, doch' einstweilen hat der Bewerber vergeblich auf Antwort gewartet. Selbst- verständlich muß bei Einforderung von Rückporto eine Antwort, und sell» auch eine ablehnende, gegeben werden. Aber jenem Arbeits« losen, der Beschäftigung von Bünnig zu erhalten hoffte, kommt die Wartefrist ein bißchen lang vor. Kennt einer unserer Leser den annoncierenden Bünnig, Potsdam , Teltower Str. 6? Für 4000 Marl Pelze gestohlen. Bei einem Einbruch in die Fell« une Rauchwarenhandlung von Oskar Turgel in der Kur« straß« S4/3S erbeuteten Diebe 80 Steiumarderfelle. 40 Bisamfelle und 80 Nerzfelle, die zusammen einen Wert von über viertausend Mark haben. Offenbar sind.die Diebe bei ihrer Arbeit gestört worden, denn sie ließen einen Koffer mit Astrachanfellen im Werte von 18 000 M. stehen. Ist»in Kurpark öffentlich? In der Nähe Berlins befinden sich Mehrere größere Gelände, welche die BezeichnungKurpark' führen und zumeist in Privatbesitz sind. Sie liegen entweder döllig frei oder sino ganz oder teilweise eingezäunt, aber die Zu« gänge stehen offen und dienen stillschweigend dem allgemeinen Verkehr. Bei dieser Sachlage ist ans Anlaß von Spezialfällen die Frage entstanden, ob irgend jemand aus solchem Kurpark ver- wiesen werden kann. Zunächst muß daran festgehalten werden, daß die stillschweigende Oeffnung für den allgemeinen Verkehr stets nur auf jederzeitigen Widerruf gilt. Solange aber ein Widerruf nicht erfolgt ist, trägt die Anlage zweifellos öffentlich- rechtlichen Charakter. ES können also nicht Personen hinaus- gewiesen werden, die etwa durch ihre dem Privatbesitzer nicht an- gemessen erscheinende Kleidung Anstoß erregen. Vielmehr gehört 'zum Kriterium des SichlästigmachenS ein Betragen, das nach all- gemeinen Begriffen als ungehörig zu bezeichnen ist. Der Besitzer hat also nur das Recht, solche Personen vom Verweilen auf seinem Geläno« auszuschließen, die übermäßigen Lärm verursachen, die Anpflanzungen mutwillig beschädigen und ähnliche Ungehörigkeiten begehen. Im übrigen kann der Privatbesitzer für sein Besitztum alle möglichen Bestimmungen treffen. Er kann beispielsweise daS Betreten einzelner Teile verbieten, muß aber dann das Verbot durch Warnungstafeln deutlich erkennbar machen. So sehen wir in manchem Kurpark die Bestimmung, daß auf den Ruhebänken nur Kurgäste, das heißt zahlende Kurgäste, Platz nehmen dürfen. Nach demselben Rechtsgrundsatz hat beispielsweise die Berliner Parkdeputaiion in einigen Parkanlagen besondere Kinderbänke eingerichtet. Ebenso gilt als rechtswirksam, daß den Anweisungen von Aufsichtspersonal, das sich als solch:» legitimieren mutz oder durch Sustere' Zsichen legitimieti ist, auch auf Privatgclände nach- gekommen werden muß. Zu welchen Komplikationen die Frage führen kann, beweist die Tatsache,'daß kürzlich der ehemalig? Brunnenarzt eines Kurortes bei Berlin von dem Betrete» des Kurgeländes unter Androhung von Zwangsmaßregeln ausgeschlossen worden ist, weil er auf dem Privatbesitz Anordnungen traf, zu denen er nicht berechtigt war.__ Ein internes Sportmeeting findet heute nachmittag 3 Uhr auf dem früheren Tasmania- Sportplatz, Neuköll ir, Grenzallee, statt. Die Veranstalter, TurnvereinFichte", 3. Männer- und 8. Lehrlingsabteilung, so- wie Turnverein W eiste st se e, find durch ihre sportlichen Leistungen be- reits bekannt geworden und ist daher sehr interessanterSport zu erwarten. Zum Austrag kommen: Olympische Stafette, 10 X 100 Meterlauf, Halbstunden- Paarlaufen, Tauziehen, Diskus- Spiele und vieles andere. Fahrverbindung: Linien 20, 22, 46, 6S. Eintritt 20 Pf. Aus dem Stichkanal gelandet wurde in Neukölln bor dem Grundstück Wiesenufer 2 die Leiche eines Mädchens von ungefähr 2S Jahren, dessen Persönlichkeit nicht festgestellt werden konnte. Die Tote hat dunkelblondes Haar und ein rundes Gesicht und trug einen schwarzgestreiften Rock, einen blau und rotgestreisten Unterrock, eine weiße Waschbluse und schwarze Strümpfe. Sonderbarerweise hatte die Unbekannte, deren Leiche nach dem Schauhause gebracht wurde, keine Schuhe an. Auf ein LöjährigeS Bestehen konnte die Spree -Havel -Dampf- schiffahrt-GesellschaftStern" am 8. August zurückblicken. Die Flotte der Gesellschaft umfaßte bei der Gründung 32 Fahrzeuge und zählt heute 70 Dampfschiffe und Motorboote. Der AufsichtSrat und die Direktion hat anläßlich des Jubiläums beschlossen, allen ihren Angestellten eine dauernde besondere Vergünstigung zukommen zu lassen. Eigenartige Folgen hatte der Konkurrenzkampf zweier Sarg- Händler in Ober-Schöneweide. Gestern erschien in einem dortigen Bestattungsistitut ein Ehepaar, um einen Sarg für sein im Kranken- Haus verstorbenes Kind zu kaufen. Da sich jedoch keine Einigung über den Preis erzielen ließ, begaben sich die Eheleute in das'Ge- schüft eineS anderen Sarghändlers, wo sie dann das Gewünschte erhielten. Als sie sich nun mit dem Sarge ins Krankenhaus be- gaben, erfuhren sie zu ihrem Schreck, daß die Leiche bereits abgeholt sei. Zunächst wußte sich niemand dieses Verschwinden zu erklären, bis man sich auf den Friedhof begab, wo man bald den Sachverhalt erfuhr. Dem ersten Sarghändler war inzwischen das Nichtzustande- kommen des Geschäfts leid geworden und er hatte, ohne dazu befugt zu sein, die Leiche heimlich zur Beerdigung auf dem Gemeinde- friedhof abgeholt, um sie in der dortigen Leichenhalle aufzubahren. Trotzdem er mit Aufbietung aller Ueberredungskunst versuchte, den Kauf bei seinem Konkurrenten wieder rückgängig zu machen, mußte, nachdem sich schließlich noch die Polizei ins Mittel gelegt hatte, die Umsargung der Kindesleiche erfolgen, und der Sarghändler, der die unliebsame Verzögerung der Beerdigung herbeigeführt hatte, ohne das erhoffte Geschäft gemacht zu haben, wieder mit dem leeren Sarge nach Hause gehen. Auf der. Heimfahrt schwer verunglückt ist gestern abend die 47 Jahre alte Putzfedernarbeiterin Emma Reichert aus Kloster Zinna bei Jüterbog . Die Arbeiterin fuhr mit einem Straßenbahn- wagen der Linie 11 nach dem Görlitzer Bahnhof, um mit dem nächst« fälligen Zuge nach Hause zu fahren. Als sie gegen 8 llhr den Straßenbahnwagen verließ, übersah sie beim Ueberschreiten des Fahr- damms, daß von der anderen Seite auch eine Straßenbahn an- gefahren kam. Ehe der Wagenführer bremsen konnte, war sie unter die vordere Plattform geraten. Mit schweren inneren Verletzungen wurde sie nach Anlegung eines Notverbandes nach der Charitö ge- bracht. Ein gräßlicher Unglücksfall hat sich gestern abend auf dem Zen- tralviehhof zugetragen. Der Schlächtergeselle Wilhelm Dobrmeck aus der Zorndorfer Straße 20 war in der Hauptfleischhalle damit beschäftigt Fleisch zu zerkleinern. Er stand dabei vor einem Block und hantierte mit dem Beil. Als er zu einem wuchtigen Schlage ausholte, hatte er die linke Hand so unglücklich auf dem Block liegen, daß die scharfe Seite des Beiles den Knöchel traf und die Hand vollständig vom Arm trennte. Im nächsten Moment ließ D. das Beil fallen und rannte in seinem Schmerz wie ein Wahnsinniger zur Rettungswache auf dem Viehhofsgelände. Die abgeschlagene Hand ließ er auf dem Block liegen. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Schwerverletzte nach dem Krankenhaus Am Friedrichshain gebracht. Wegen Kindesmordes verhastet wurde gestern die 3Sjährige Ar­beiterin Helene B. aus'der" Euvnfttraße. Tie hatte einem Kinde das Leben gegeben, es aber nach der Geburt erdroffelt und die Leiche im Ofen verbrannt. Das Mädchen, dem im übrigen allgemein ein gutes Zeugnis-ausgestellt wird, scheint die.grousige.Tat in der Ver» zweiflung darüber verübt zu haben, daß sie von ihrem Geliebten, einem Kohlenhändler, treulos verlassen worden war. Ten von der Reise zurückgekehrten Hausfrauen bringt der Zentralverein für Arbeitsnachweis seine kostenlose Stellenvermitt- lung von AushilsSpersonal(Waschfrauen, Rein-machesrauen, Aus- Hilfsmädchen, Ausbesserinnen, Plätterinnen) in freundliche Er- innerung. Bestellungen erfolgen durch Postkarte(C. 64, Rücker Straße 9) oder telephonisch Amt Norden 3791 97. DaS Bureau Rücke r Straß« 9 ist täglich von 71 Uhr geöffnet. Die Abteilung Alt-Mocrbit 38 ist geöfpnet von 3 11 und 4 7 Uhr(Amt Moabit 9434). Im wissenschaftlichen Theater der Urania wird heute der Vor- tragUeber den Brenner nach Venedig " noch einmal wiederholt. Am Montag und Mittwoch wird Pros. Bzarne W. Smith au» Bergen , vielfachen Wünschen entsprechend, seinen mit außerordentlichem Bei- all aufgenommenen VortragStreifzüge durch Norwegen " wieder. holen. Ter Zoologische Garten hat ein Paar Madeira -Ringeltauben al» interessante Geschenksendung von dem deutschen Konsul Gesche erhalten, die in der bekanntlich auch mit einer großen Reihe von Wildtaubenarten bevölkerten Fasanerie untergebracht sind, wo sie am oberen Ende bei den Tragopanen Hausen. Die schönen, statt- lichen Tiere erinnern sofort an unsere allbekannte große Ringel- taube, die jeder aufmerksame Spaziergänger Berlin » aus unserem Tiergarten und den anderen öffentlichen Parks zur Genüge kennt; zugleich fesseln sie aber doch wieder durch offensichtliche Unterschiede. anderen Farbenton, Fehlen des weißen Halsbandes ustv., und das gibt überhaupt der Vogelwelt Madeiras das interessante Gepräge, daß die Vögel dort alle zwar als nahe Verwandte unserer europäi- schen sich kennzeichnen, trotzdem aber ihre unzweideutige Eigenart besitzen. Vorort- Nackrickten. Gaswerkvereimgung Niederbarnim-Ost. Aus der Erkenntnis heraus, daß eS den kleinen Landgemeinden schwer möglich ist, die mit ihrer EntWickelung steigenden Ansprüche auf Gas- und Wasserversorgung aus eigener Kraft zu befriedigen, hat der Kreis Niederbarnim für die östlichen Landgemeinden die Er- richtung eines Wasserwerkes am Dämeritzsee übernommen und jetzt eine Anzahl von Landgemeinden zu einer Gaswerkvereinigung zu- sammengeführt. In Betracht kamen dafür zurzeit die'Gemeinden Rüdersdorf, Kalkberge , Tasdorf, Klein-Schönebeck und Woltersdorf . Die Gemeinden Rahnsdorf und Schöneiche mußten von der Ver- einigung ausgenommen werden, erstere, weil sie ihre Gasversorgung einem Privatunternehmer ausgeliefert hat, letztere, weil sie ihr Ga» von der Stadt Lichtenberg bezieht. Von den in Frage kommenden Gemeinden, die zurzeit rund 16 000 Einwohner zählen, besitzen Rüdersdorf und Klein-Schönebeck bereit? eigene Gaswerke, während die anderen Gemeinden bisher auf elektrische Be- leuchtung angewiesen waren. Da die Rentabilität dieser .beiden kommunalen Gaswerke zu' wünschen übrig liest, bei den anderen Gemeinden sich aber immer mehr da» Bedürfnis nach einer Gasversorgung fühlbar machte, schritt der Kreis zu der besten und wirtschaftlich vernünftigsten Lösung. Diese Gaswerkvereinigung Niederbarnim-Ost ist als eine G. m. b. H. gedacht, an welcher sich vorläufig der Kreis Niederbarnim und die obengenannten fünf Land- gemeinden beteiligen sollen. Das Stamnikapital ist auf 300 000 M. normiert, wozu der Kreis 100 000 M. und die fünf Landgemeinden je 40 000 M. Stammeinlage zu leisten haben. Die Gemeinden Rüdersdorf und Klein-Schönebeck bringen als Einlage ihre Gasanstalten ein, von deren Werten ihnen 40 000 M. auf die zu leistende Stamm- einlage in Anrechnung gebracht werden, während die anderen Gemeinden ihre Einlagen vom Kreise als Darlehen gegen 4 Proz. Zinsen und IV« Proz. Amortisation erhalten. Aus dem Reingewinn werdenden Gesellschaften vorweg 6'/l0 Proz. der Stammeinlagen nach Höhe ihrer Einlagen zugewiesen, so daß eine Verzinsung und Tilgung der Stammeinlagen sichergestellt erscheint. Der eventuell noch ver» bleibende Gewinn wird zu einem Drittel nach dem Verhältnis der Stammeinlagen und zu zwei Dritteln nach dem Verhältnis der Ein- nahmen aus dem GaSverkauf verteilt. Zunächst wird mit einer Gaserzeugung von zirka 460 000 Kubikmeter gerechnet. Hierzu soll das Gaswerk Rüdersdorf wegen setner günstigen Lage am Wasser verwendet und eventuell später zu einem modernen Zentral- gaswerk ausgebaut werden. Das Gaswerk der Gemeinde Klein- Schönebeck soll in Zukunft als Behälterstatton dienen und durch eine Hochdruck-Gasfernleitung von Rüdersdorf aus mit Gas versorgt werden. In Woltersdorf ist die Aufftellung eines Bezirks- reglers geplant. Die Uebergabe der beiden Gaswerke bezw. die Uebernahme ihres Betriebes soll bereits am 1. September erfolgen, woran sich dann umgehend die Verlegung des Rohrnetzes schließen wird. Wie bisher bekannt geworden, haben die Gemeinden Rüders- darf, Tasdorf, Kalkberge und Klein-Schönebeck bereits ihre Be- teiligung beschlossen, der Anschluß der Gemeinde Woltersdorf dürste nicht zweifelhaft sein. Fest steht schon jetzt, daß infolge des größeren Konsums sofort eine Ermäßigung des GaSpreiseS eintritt. Neukölln . Ein gewaltiger Dachstuhlbrand wütete gestern mittag in der Hobrechtstr. IS, Ecke Weserstraße. Als die Gefahr bemerkt wurde, schössen schon die hellen Flammen aus dem Dachstuhl des großen Eckhauses hervor. Das Feuer dehnte sich mit ungewöhnlicher Schnelligkeit aus und bedrohte anfangs auch die Nachbargebäude. Die Neuköllner Feuerwehr rückte in ganzer Stärke an und auch von der Berliner Feuerwehr erschien ein Löschzug auf der Brandstelle. In Tätigkeit trat aber nur die Neuköllner Wehr, die mit vier Rohren Wasser gab. Es dauerte über eine Stunde, ehe die Gefahr als beseitigt gelten konnte. Die vollständige Ablöschung und die Ausräumungsarbeiten zogen sich dann noch bis in die späten Nachmittagsstunden hin. Der Dachstuhl ist fast vollständig ein Raub der Flammen geworden. Der Brandplatz war von einer dichten Menschenmenge umlagert. Die Ursache des Feuers ist nicht ermittelt. Charlottenburg . Ein schwerer Automobilunfall hat sich vorgestern abend am Nonnendamm ereignet. Beim Spielen lief dort der neunjährige Karl Pernai, dessen Eltern in der Nehringstraße 2 wohnen, gegen eine herannahende Automobildroschke. Der Knabe wurde umge- rissen und überfahren und erlitt einen Bruch des linken Ober- schenkels, eine Kopfwunde und Quetschung der Arme. Der Vernn- glückte wurde von dem Chauffeur nach der Unfallstation in der Berliner Straße gefahren, wo ihm Notverbände angelegt wurden. Dann fand der Verletzte Aufnahme im Krankenhause Westend . Wilmersdorf . Am Sonntag, den 17. August, nachmittags 4 Uhr, veranstaltet die Freie Turnerschaft imStadtpark", Kaiserallee S1/S2. eine Matinee, deren Ertrag zur Anlegung eines Turnplatzes bestimmt ist. Da nur Vorverkauf stallfindet, wird die Arbeiterschaft gebeten, den Bedarf an Eintrittskarten(20 Pf.) nur bei den Mitgliedern und nachfolgenden Vorverkaufsstellen zu entnehmen: Ritsche, Restaurant, Gasteiner, Ecke Holsteinische Straße; Mattick, Restaurant, Hildegardstr. 14; Katzmann, Lauenburger, Ecke Berliner Straße . Weistensee. Eine- Sparer-Bersammlung hatte hie Weistepseer Bank-»um Freitag, einberufen, zwei weitere �Versammlungen am Montag und Dienstag sollen folgen, um allen Sparern Gelegeuheit zu geben, sich über'den Stand der Bank' zu vergewissern. Im ganzen kommen zirka 3000 Sparer in Frage. Der Saal derBorussia-Br'aucrei" war drückend voll, darunter befanden sich viele ältere Frauen und Männer, die um ihre Spargroschen bangten. Das neugewählte Vorstandsmitglied Mewes schilderte den augenblicklichen Stand der Lank und er ermahnte die anwesenden Sparer, den kommenden Dingen in Ruhe entgegenzusehen. Bis jetzt haben 80 Proz. der Sparer unterschriftlich sich verpflichtet, von ihrem Guthaben auf längere Zeit nichts abzuheben, immerhin sind noch 600 000 M. sofort fällig, die der Bank entzogen werden, wenn nicht noch weitere Mit- glicder Verpflichtungen auf Nichtabholung eingehen. Ein großer Teil der Versammelten erklärte sich hierzu sofort bereit, andere wieder behielten sich eine Erklärung noch vor. Durch Hufschläge lebensgefährlich verletzt wurde der Bauer Brand aus Seefeld . B. hatte ein Fuder Heu nach Berlin zu bringen. Als er die Grenze zwischen Malchow und Weißensee passierte, verfing sich die Leine und der Bauer versuchte, während der Fahrt die Zügel in Ordnung zu bringen. Dadurch wurde eines der Pferde scheu und schlug mehrmals aus. B., der fast auf der Deichsel hinter den Pferden saß, konnte sich nicht zurücklehnen und wurde von den Hutschlägen getrosten und schrecklich zugerichtet. Beide Unterschenkel wurden ihm zerschmettert und außerdem erlitt er schwere Verletzungen an der Brust und im Gesicht. Ten Kutschern vorüberkommender Fuhrwerke gelang es, den Bedauerns- werten zu befrnen. Sie brachten ihn zunächst zu einem Arzt, der Notverbände anlegte. Dann wurde der Schwerverletzte in fast hoffnungslosem Zustande nach dem Auguste-Viktona-Krankenhause in Weißensee geschafft. Martendorf. . C-'n Straßenbahnunfan hat sich vorgestern nachmittag vor dem Hause Chaussee , traße 309 zugetragen. Dort versuchte die S3jährige Witwe Auguste Seewald unmittelbar vor einem nach Berlin fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 70 das Gleis zu über- -üi en'r �ivohl der Führer nach Kräften bremste, konnte er doch nicht mehr verhindern, daß die Frau umgestoßen wurde und unter den Vorderperron geriet. Die S. erlitt erhebliche Quetschungen am rechten Arm. Rücken und an der Brust und wurde, nachdem ihr ein in der Nähe wohnender Arzt die erste Hilfe hatte angedeihcn lassen, nach dem Mariendorfer Siechenhause gebracht. Fericnspicle. Da am heutigen Sonntag die Freie Turnerschast ihr Schauturnen abhält, ist der Äbschlußausflug der Fcncnspiele am Sonntag, den 17. d. M. festgesetzt. Näheres wird noch bekannt- gegeben. Herzfelde . Die Schulfraae scheint jetzt endgültig geregelt zu sein. Der Antrag um Ertettung der Genehmigung zur Umwandlung der hiesigen siebenstufigen Gemeindeschule'» eine sechsstuftge ist von der Regierung in Potsdam , wie im Hinblick au; die hohe Schüler- zahl nicht anders zu erwarten stand, auch diesmal wieder abschlägig beschicken worden. E» bleibt also bei dem Siebenstufensystem. Zu den Schullasten der Gemeinde soll aber ein höherer Zuschuß als bisher von der Regierung geleistet werden. Ein Autounfall ereignete sich auf der StrauSberg-Herzfelder Chaussee bei dem Strausberger Ostbahnhofe. Dort wurde eine aus Berlin stammende Frau, die in Strausberg auf Sommerfrische weilte, von einem Geschäftsauto der Rüdersdorfer Fahrradfirma überfahren und tödlich verletzt. Alt-Glienicke. In der letzten Gcmeindevcrtreterfitzung wurde zunächst bekannt gegeben, daß die erste Darlehnsrate von 60000 M. für den Schul- hausneubau geleistet und zinsbar angelegt worden ist. Di« Liefe- rung der Fenster zur neuen Schul« wurde dem Tischlermeister Franz Möwiu« übertragen. Die Vergebung der übrigen Tischlerarbeit soll erst nach teilweiser Lieferung der Fenster erfolgen. Der telephonische