Die Kosten der Lebenshaltung
der Arbeiterklasse.
Arbeitslosenunterstützung der Gewerkschaften genüge nicht, um die Arbeiter in Zeiten der Krise vor bitterer Not zu schüßen. Eine weitere wichtige Frage sei die des Massenstreits. Derselbe sei zweifellos als Kampfmittel anzuwenden, aber nur dann, wenn die Voraussetzungen dazu gegeben sind.
In der Diskussion trat zunächst Genosse Friedrich( leitender Redakteur des„ Sächs. Voltsbl.") dem Genossen Stolle entgegen. Er betonte, daß in der Parteipresse nur drei verschiedene Meinungen verschiedenheiten in der Presse könne daher keine Rede sein. Im aufgetaucht seien. Von einer Massenproduktion von Meinungsweiteren billigte Redner die Haltung der Fraktion in der heißumstrittenen Dedungsfrage.
London , 13. August 1913.( Eig. Ber.) Unter dem obigen Titel hat das englische Handelsamt eine neue Untersuchung herausgegeben, die sich dem viel zitierten Werke des Jahres 1905 anschließt. Im vorigen Jahre Leitete das Handelsamt in 88 Städten mit zusammen 19 Millionen Einwohnern eine Enquete über folgende Fragen ein: 1. Mieten der Arbeiterwohnungen; 2. Die Preise, die Die Annahme der Wehrvorlage war durch unsere 110 Mann im von der Arbeiterklasse im Kleinverkauf für die Hauptnahrungs- Reichstage nicht zu verhindern. Aber die Frage war zu erledigen, mittel und für Kohle bezahlt wurden; 3. Die Lohnfäße im wem die folosialen Lasten aufzuerlegen seien. Demgegenüber war Baugewerbe, im Maschinenbau und im Buchdruckgewerbe. unsere Fraktion verpflichtet, die Lasten den tragfähigen Schultern Die gewonnenen Zahlen ermöglichen nun einen Vergleich mit aufzuerlegen. Darum wurden doch die 110 Mann nach Berlin geden Resultaten der Untersuchung des Jahres 1905. schickt. Durch das Deckungsgesetz wurde erzielt, daß die Militärdie Steuer im Mittel- und Bauernstand eine gewisse Abkühlung in phantasten auch einmal in ihre Taschen greifen müssen. Auch werde der Militärschwärmerei hervorrufen. die
„ Die Versammlung bedauert, daß die letzte Landesversammlung unterlassen hat, das Delegationssystem zur Landesversammlung entsprechend den berechtigten Wünschen der großen Organisationen nach dem Grundsatz des gleichen Rechts für alle Parteigenossen zu ändern. Die Versammlung erwartet, daß der Landesvorstand gemäß dem ihm gewordenen Auftrag die Ausarbeitung einer neuen Vorlage nach Möglichkeit beschleunigt. Um eine gründliche Beratung des Entwurfs zu ermöglichen, hält die Versammlung eine außerordentliche Landesversammlung für geboten. Die Versammlung beauftragt die Parteileitung, den Parteivorstand und den Parteitag zur moralischen Unterstützung des Bestrebens der aroßen Mitgliedschaften zu veranlassen im Interesse eines friedlichen und gedeihlichen Zusammenarbeitens innerhalb der württembergischen Barteiorganisation."
Aus Induftrie und Bandel.
Der deutsche Arbeitsmarkt im Juli 1913. Nach vorläufiger Mitteilung des kaiserlichen Statistischen Amtes auf Grund der Berichte für das„ Reichsarbeitsblatt" zeigt die Lage des gewerblichen Arbeitsmarktes im Juli gegenüber dem Vormonat wiederum eine kleine Verschlechterung. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ist ebenfalls eine ungünstigere Lage
Nach den Berichten von 15 größeren Arbeiterfachverbänden mit zusammen 1,7 Million Mitgliedern waren Ende Juli 1913 45 576 oder 2,6 Proz. der Mitglieder arbeitslos Juli pflegt die Arbeitslosigkeit etwa auf gleicher Höhe zu bleiben. gegenüber 2,4 Proz. Ende Juni 1913. Von Ende Juni bis Ende Im Vorjahre trat sogar eine Abnahme von 0,1 Proz. ein. Gegenüber dem Juli 1912 mit 1,6 Proz. Arbeitslosen ist eine erhebliche Verstärkung der Arbeitslosigkeit eingetreten.
In dem zwischen den beiden Erhebungsjahren befindlichen Beitraum hat sich ein großes Steigen der Preise vollzogen, während die Löhne nur wenig zunahmen. Die Mieten sind in den sieben Jahren allerdings um 0,3 Proz. ba st, In ähnlichem Sinne sprachen sich auch die Genossen Lang Hähner, Krasser und Breslauer aus. gejunten. Wenn man jedoch London ausnimmt, ist ein Sie vertraten dabei den Gesichtspunkt, daß die Fraktion Steigen der Mietspreise zu verzeichnen. Die Preise der Lebens- nach den gegebenen Verhältnissen gar nicht anders als festzustellen. mittel und der Kohle sind in den 88 Städten im Kleinverkauf geschehen, hätte handeln können. Eine Prinzipienverlegung liege Die an das„ Reichsarbeitsblatt" berichtenden Krankenkassen feit dem Jahre 1905 um 13 Proz. gestiegen. Auf Miets- nicht vor. Die heutige Parlamentsarbeit neige zur Opportunitäts - hatten am 1. August 1918 5 278 128 beschäftigte Mitglieder oder preise und Lebensmittelpreise berechnet, beträgt die Steige- Breslauer erinnerte daran, daß die Fraktion seinerzeit auch die männlichen Mitglieder um 0,85 roz., die der weiblichen um politik hin; wir müßten nicht immer der berneinende Geist sein. 41 616 weniger als am 1. Juli, und zwar hat die Zahl der rung 10,3 Broz. Besonders groß war die Steigerung bei Mittel für die Mannschaftszulage bewilligt und sich bei der Herero 0,64 Proz. abgenommen. In der Regel tritt vom 1. Juli zum folgenden Artikeln: Kartoffeln( 46,1 Proz.), Speck 32,1 Proz.), vorlage der Abstimmung enthalten hätte, ohne daß darüber ein 1. August zwar bei den weiblichen Mitgliedern eine Abnahme, bei Kohle( 22,5 Proz.), Käse( 18,8 Proz.), Brot( 15,3 Proz.), großes Geschrei in der Partei erhoben worden wäre. den männlichen Mitgliedern aber eine kleine Zunahme ein. Es hat Mehl( 15,1 Proz.), Eier( 13,6 Proz.), einheimisches Schweine- Die Genossen Bezirkssekretär Meier, Graupe und Rein- also der Beschäftigungsgrad der männlichen Arbeiter sich in diesem Jahre Fleisch( 12,6 Proz.), Butter( 9,9 Proz.), einheimisches Rind- hold nahmen den entgegengesezten Standpunkt ein und stimmten ungünstiger gestellt. fleisch( 9,5 Proz.), Milch( 9,4 Proz.), einheimisches Hammel- der Meinung Stolles zu, daß diesem System kein Mann und kein Fleisch( 6,1 Proz.), importiertes Rindfleisch( 9,5 Proz.), im- Groschen zu bewilligen sei. Durch die Zustimmung zur Deckungsportiertes Hammelfleisch( 11 Proz.). Nur der Preis des vorlage habe die Fraktion gleichsam die Militärvorlage mit bewilligt. Buders ging um 0,2 Proz. und der des Tees um 3,8 Proz. Parteigenoffen zu, welche in dieser Frage feinen bestimmten StandMeier schob einen Teil Schuld an dem Umfallen der Fraktion den punkt eingenommen haben. Weiter bedauerte er, daß der Parteitag In bezug auf die Preise der Kleidung wird berichtet:„ Die nicht schon früher zur Steuergesetzgebung Stellung genommen hat. praktische Schlußfolgerung aus den zur Verfügung stehenden Graupe meint, daß durch das System der direkten Steuer in Daten ist die, daß in dem Zeitraum 1905-12 die Kosten der England ebenfalls fein Einhalt im Rüstungsfieber erzielt worden Bei 294 öffentlichen Arbeitsnachweisen mit 139 060 Vers Kleidung wahrscheinlich im Verhältnis nicht viel weniger ge- fei. Die Ablehnung hätte ebensowenig wie die feinerzeitige A6- mittelungen tamen im Juli auf 100 offene Stellen bei den männ stiegen find als die der Nahrungsmittel, der Kohle und der lehnung der Kolonialvorlage der Partei Schaden gebracht. Daß die lichen Personen 168, bei den weiblichen 100 Arbeitsgefuche. Die Miete zusammengenommen; die Steigerung offenbarte sich nicht zustimmung indirekte Steuern gebracht hätte, sei nur Vermutung. entsprechenden Biffern des Vormonats waren 158 und 98. Hiernach entweder in dem erhöhten Preise für denselben Artikel oder Jedenfalls leide das Prinzip unter dieser Rechnungsträgerei. hätte der Andrang männlicher und weiblicher Arbeitsuchenden zuin einer geringeren Qualität zu demselben Preise." Landtagsabgeordneter Genosse Müller vertrat den Stand- genommen. Eine geringe Zunahme von Juni auf Juli entspricht punkt, daß die Fraktion bei dem Wehrbeitrag Gewehr bei Fuß hätte bem regelmäßigen Verlauf, doch ist bei den männlichen Personen Im Vergleich zu diesen Preiserhöhungen nehmen sich die stehen sollen. Für die Vermögenssteuer durfte sie stimmen, weil sie die diesjährige Zunahme erheblicher. in den langen und harten Kämpfen der letzten Jahre durch sich hier in einer Zwangslage befunden habe und es galt, indirekte Die Berichte von industriellen Firmen und Verbänden über die gesetzten Lohnerhöhungen sehr klein aus. Seit Steuern vom Volte abzuwenden. Zweckmäßigkeitspolitik müsse in Lage des Arbeitsmarktes im Juli 1913 lauten der Mehrzahl nach 1905 stiegen die Löhne im Baugewerbe für gelernte Arbeiter den Parlamenten teilweise doch getrieben werden. Zum Massenstreit nicht sehr günstig. Die Berichte über Kohlen- und Erzbergbau sind um 1,9 Proz., für Hilfsarbeiter um 2,6 Proz.; im Maschinen- erklärte der Redner, daß derselbe nicht diktiert werden könne, sondern befriedigend, doch hat der Ruhrkohlenmarkt eine Abschwächung erbaugewerbe für gelernte Arbeiter um 5,5 Proz., für Hilfsarbeiter das Produkt bestimmter politischer Verhältnisse sein müsse. fahren. Die Roheisenerzeugung war nach der Statistik höher als um 3,9 Proz.; im Buchdruckgewerbe um 4,1 Proz. Durchschnittlich jede Abweichung von dem bisherigen Wege wende, der uns zur Marktes, die auch von den Eisengießereien gemeldet wird. Die Im Schlußwort betonte Genosse Stolle, daß er sich gegen je, dennoch klagen die meisten Werke über Verschlechterung des tiegen die Löhne der Arbeiter in diesen drei sehr gut Höhe geführt habe. Er müßte es bedauern, wenn jetzt andere Wege Ziffern des Stahlwerksverbands zeigen gegen den Vormonat wie organisierten Industrien in dem erwähnten Zeitraum in den eingeschlagen werden sollten. das Vorjahr eine Verschlechterung. Aus dem Maschinenbau wird 88 Städten um 3,83 Proz. für gelernte Arbeiter und um genügende, aus der elektrischen und der chemischen Industrie im
Herab.
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stügen.
Be
3,25 Proz. für Hilfsarbeiter. Ein anschaulicheres Bild erhält Der sozialdemokratische Verein Stuttgart allgemeinen zufriedenstellende Beschäftigung gemeldet. Die Berichte man, wenn man ein von dem englischen Handelsamt er- nahm in feiner Mitgliederversammlung am letzten Dienstag Stellung aus der Baumwollspinnerei und Weberei sind überwiegend unmitteltes Haushaltungsbudget einer Arbeiterfamilie mit drei zum Parteitag in Jena . Vor Eintritt in die Tagesordnung günstig, besser die aus der Leinen- und Seidenindustrie. oder vier Kindern dem Vergleich zugrunde legt. Eine der- widmete der Vorsitzende Genosse West meyer dem von Stuttgart sonders ungünstig sind die Berichte aus der Holzindustrie und dem artige Familie fonnte im Jahre 1905 ihre Ausgaben scheidenden Vorsitzenden des Landesvorstandes Reichtagsabgeordneten Baugewerbe. für Nahrungsmittel und Kohle sür 19 Schilling und K. Hildenbrand Worte des Dantes für die der Partei geleistete Die Spiritusproduktion der Berliner städtischen Güter hat be3 Bence bestreiten; im Jahre 1912 fostete derselbe Haus- Arbeit. Mit der württembergischen Parteiorganisation sei der Name tanntlich vor kurzem der Berliner Magistrat öffentlich ausgeschrieben, Hildenbrand untrennbar verbunden. Wohl seien in den letzten halt 23 Schilling und ½ Pence. An der Hand dieser Ziffern Jahren Meinungsverschiedenheiten entstanden und zum Austrag dann aber die Vergebung verschoben, um noch weitere Offerten abmacht der„ Daily Citizen" die interessante Berechnung, daß gefommen über den Weg, den die Partei fürderhin zu gehen habe. zuwarten. Angebote waren eingelaufen von seiten der SpiritusDie 9 Millionen Arbeiterfamilien in Großbritannien im Jahre Heftige Auseinandersetzungen hätten stattgefunden, unter denen nicht wie wir hören, hat sich nunmehr der Verband Deutscher Spirituszentrale und der ringfreien Spritfabrit M. u. M. Müller, Berlin . 1912 um 87 Millionen Pfund schlechter daran nur Genosse Hildenbrand persönlich gelitten habe, sondern auch die- und Spirituosen- Interessenten E. V. mit einer Eingabe an den waren als im Jahre 1905. jenigen, die eine andere Taktit für geboten erachteten. In der Die Fülle des gebotenen Materials macht es schwer, aus Scheidestunde aber müsse alles Beriönliche schweigen angesichts der Magistrat gewandt und ihn ersucht, das Angebot einer ringfreien dem dicken, 400 Seiten starkem Bande die wichtigsten Tat- dauernden Verdienste, die sich Genosse Hildenbrand in harter Beit Firma zu bevorzugen, da die Spirituszentrale durch ihre rücksichtsfachen herauszuziehen. Es sei nur noch der Vergleich mit um die Partei erworben hat. Dafür gebührt Genosse Hildenbrand lose Preispolitik die Interessen der Likörfabrikanten, Destillatente soDant. Möge sein Wunsch, daß nunmehr ein friedliches Zusammen- wie der Detailverkäufer von Branntwein, insbesondere der Gastwirte, anderen Ländern erwähnt, den der Bericht bringt. Allerdings arbeiten innerhalb der württembergischen Partei Plaz greife, in Er- also vieler Tausender Gewerbetreibender von Berlin auf das schwerste Find die folgenden Ziffern für den Zweck des Vergleichs nicht füllung gehen. geschädigt habe. Gerade gegenwärtig, wo die Zentrale mit Verabsolut verläßlich, da sie nicht ganz in derselben Weise gewonnen worden sind. Wenn man die Preise der Lebensmittel stehenden Parteitag. Eingehend befaßte er sich mit der Haltung befindlichen Firmen im Interesse sämtlicher Konsumenten zu unterGenosse Crispien referierte alsdann über den beborichäftigt ist, kommt es darauf an, die wenigen außerhalb des Kartells Genosse Crispien referierte alsdann über den bebor handlungen betreffend Verlängerung ihres Gesellschaftsvertrages befür das Jahr 1900 gleich 100 jetzt, so standen im Jahre der Reichstagsfrattion zu den Wehr- und Dedungsvorlagen. befindlichen Firmen im Interesse sämtlicher Konsumenten zu unter1912 nach den englischen Ermittelungen die Lebensmittelpreise Bedauerlich sei, daß anfangs der größere Teil der Parteipresse den in den folgenden Ländern wie folgt: Vereinigtes König Haltung der Fraktion gebilligt habe. Man habe gefpöttelt, die lichten Ausweisen über die Ergebnisse der Schlachtvieh- und FleischKönig- Artikel des Genossen Stampfer fritillos übernommen und damit die Schlachtung im 2. Quartal 1913. Nach den soeben veröffentreich 115; Desterreich 135; Ungarn ( 1911) 137; Belgien 132; Schwab. Tagwacht" stehe mit ihrer Kritit allein auf weiter Flur". beschau sind im zweiten Quartal 11 200 Rinder mehr geschlachtet Frankreich 115; Deutschland ( nur Baden) 130; Holland 123; Das sei anders geworden an dem Tage, da die Kreisgeneral- worden als im ersten Duartal 1913, dagegen 36 500 Stück weniger Stalien 120; Norwegen 119; Rußland ( 1911) 121; Vereinigte versammlung Stuttgarts energisch Front gemacht habe gegen die als im zweiten Quartal des Jahres 1912, so daß außer 1907 die Staaten( 1911) 139; Japan ( 1911) 138; Stanada 151; opportunistische Taftit der Reichstagsfraktion. Die bekannte Stutt- niedrigste Schlachtzahl erreicht ist. Auch bei den Kälbern Australien 116; Neuseeland ( 1911) 116. garter Resolution habe erfreulicherweise eine tiefgründende Diskussion erreichte die Schlachtung mit Ausnahme des Jahres 1906 im zweiten Eines geht klar aus dieser Enquete hervor: In England gezeitigt, die bereits wertvolles Material zur Beleuchtung der neuen Quartal den niedrigsten Stand. Sie war 143 000 Stüd geringer wenigstens fann von einem materiellen Aufstieg der Arbeiter- aftit gebracht habe. Mit der Taktik, die die Reichstagsfraktion als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Bei den Schafen liegt ein Klasse unter der Herrschaft des Kapitalismus nicht die Rede seinerzeit bei der Beratung der Börsensteuer, deren Ertrag gleichfalls Rückgang der Schlachtung von 15 000, bei den Schweinen ein solcher fein, und das nach all den heroischen Kämpfen, die das für militaristische Zwecke bestimmt war, eingehalten und als um 127 000 gegenüber dem zweiten Quartal 1912 vor. Die Schweineenglische Proletariat in einer fapitalistischen Prosperitäts- fchroffitem Widerspruch. Die Behandlung der Wehr- und Deckungs- und früheren Jahren. Die durch die gewerbsmäßigen Schlachtungen prinzipiell richtig energisch vertreten habe, stehe die neueste Tattit in schlachtungen waren aber immerhin noch höher als im Jahre 1911 periode geführt hat, wie sie die Geschichte kaum je zuvor vorlagen durch die Reichstagsfraktion sei ein flassisches Beispiel der gewonnene Fleischmenge betrug, ein gleichmäßiges Durchschnittsgesehen. Die Ziffern lassen für den denkenden Arbeiter nur rein opportunistischen Taktit der Fraktion, die den Kampf auf gewicht zugrunde gelegt, im zweiten Quartal eine Schlußfolgerung zu: Hinweg mit dem ganzen Wirtschafts- parlamentarischem Boden ausfechten wolle und sich scheue, system, das selbst in der höchsten Blütezeit dem Produzenten die Massen der Arbeiterschaft attiv mitwirken zu lassen. einen immer größer werdenden Anteil an seinem Arbeits- Wenn so alte und bewährte Parteigenossen wie Genosse produkt vorenthält. Geyer der Befürchtung Ausdruck geben, daß ein Fortschreiten auf dem von der Fraktion eingeschlagenen Weg dazu führen könne, daß sich aus der Sozialdemokratie heraus eine neue revolutionäre Arbeiterpartei entwickeln fönne, so sei das ein Warnungssignal für die Gesamtarbeiterschaft, das ernsteste Beachtung verdiene. Für die Partei sei die Schicksalsstunde gekommen, da sie sich entscheiden Verband der Maler. In einer am Donnerstag abgehaltenen müsse, ob sie den neuen Weg beschreiten oder bleiben wolle, was Versammlung der Filiale Berlin widmete der Vorsitzende Miesz Die Haltung der Reichstagsfraktion zu den sie gewesen: die Todfeindin der bürgerlichen Gesellschaftsordnung. dem verstorbenen Genossen Bebel einen tief empfundenen Nachruf. Wehr und Dedungsvorlagen beschäftigte am Dienstag Das Referat fand allieitigen starken Beifall. In der Diskussion, Dann gab Miez den Bericht über die Verbands- Generaleine gutbesuchte Parteiversammlung in 3 widau. Das die sich in zustimmendem Sinne bewegte, wurde besonders scharf bersammlung in Halle. Er betonte, daß die Berliner Delegierten einleitende Referat hierzu hielt der Vertreter des Kreises Genosse gerügt, daß unser wissenschaftliches Organ, die Neue Zeit", die daselbst ihre Pflicht vollauf getan haben, wenngleich auch der VerWilhelm Stolle Gesau. Derselbe führte zu der strittigen Frage Führung im Kampfe der Geister fast vollständig verloren habe. Von bandstag viele Kollegen enttäuscht haben möge. Sodann berich= aus: Tas Programm verpflichte die Fraktion, gegen jede Militär- einem Beschluß in dieser Angelegenheit wurde abgesehen. tete Klotz über die ausgebauten Unterstüßungseinrichtungen. vorlage zu stimmen, da es fester Grundsatz der Partei sei, diesem Sodann befaßte sich die Versammlung mit der von der letzten Go sei vor allen schon ein Erfolg die prinzipielle Einführung der System feinen Mann und feinen Groschen zu bewilligen. Diesmal Landesversammlung vertagten Aenderung des Delegations Arbeitslosenunterstüßung. Durch sie gewönnen die Mitgliedschaften habe die Fraktion in dieser grundsätzlichen Frage eine andere systems zur Landesversammlung. Der Neferent, Genosse nicht nur an Stabilität, sondern sie werden auch mehr an die OrStellung eingenommen. Nach eingehender Auseinandersetzung est meyer, legte giffernmäßig dar, daß das heutige Delegations - ganisationen gefeffelt werden. Von verschiedenen Festen würde in der Fraltion habe sich die Mehrheit dafür entschieden, recht einem Fünftel der Mitgliederzahl der württembergischem ja nun der Einwurf erhoben, daß die Erwerbslosenunterstüßung der Deckungsvorlage zuzustimmen. Es sei allerdings un Landesorganisation es ermöglicht, vier Fünftel seinen Willen aufzu- nicht weitgehend genug sei, doch ließ sich unter den gegebenen leugbar, daß das Gesetz durch das Eingreifen der Sozial zwingen. Das müsse naturgemäß die taftischen Differenzen unge Verhältnisse nicht mehr erreichen. Eine bedeutende Verbesserung bemokratie eine annehmbare Gestalt angenommen habe. mein verschärfen und verbittern. Drei Landesversammlungen haben wären ferner auch die Kranken- und die Reiseunterstüßung. Üm den Trozalledem sei sein Standpunkt der gewesen, daß für eine Institution, sich bereits mit der Frage beschäftigt, wie der Wille der Mehrheit neuen Einrichtungen gerecht zu werden, mußte notwendigerweise wie sie der Militarismus verkörpere, und die aller Kultur Hohn der Parteimitglieder flar zum Ausdruck kommen könne. Auf Antrag eine Beitragserhöhung stattfinden, womit sich auch schon verspreche, feine Mittel bewilligt werden dürften. Die Fraktion hätte des Genossen Keil sei die Erledigung dieser Frage, die für die Ge- schiedene Bezirke einverstanden erklärt hätten. Es folgte cine deshalb gegen den Wehrbeitrag und die Besitzsteuer stimmen müssen, samtorganisation von höchster Wichtigkeit sei, wiederum um ein Jahr lebhafte Diskussion. Kritisiert wurde die Annahme der Gehaltsfelbst wenn die Lasten durch das Gesez den Reichen aufgebürdet vertagt worden. Es ist wenig Hoffnung vorhanden, daß die nächste vorlage. Das Verwaltungssystem des Verbandes wurde als unwerden. Die Stimmiabgabe der Fraktion sei daher ein Fehler ge- Landesversammlung gleiches Recht für alle Parteigenossen schafft. demokratisch bezeichnet, und von der Arbeitslosenunterstüßung sagte wesen. Man sehe sich darum gezwungen, den Parteivorstand und den Partei- ein Redner, sie sei ein totgeborenes Kind, man hätte mit ihrer Redner tam sodann auf den Parteitag in Jena zu sprechen und tag um moralische Unterstützung zu bitten. Gegen wenige Stimmen Einführung bis zum nächsten Verbandstag warten können. Die Betonte dabei, daß auf demselben die Einführung der gelangte fodann folgende vom städtischen Komitee Stuttgart vor- Fortseßung der Diskussion wurde bis zur nächsten Bersammlung Arbeitslosenunterstüßung gefordert werden müsse. Die gelegte Resolution zur Annahme: periaat
Die Organisationen zum Parteitag
"
Tonnen
Wert in 1000 m. Wert per 100 kg M.
1909
1910
1911 557 501 554 842 571 978 587 927 567 731 736 128 768 914 746 646 903 467 867 279 132,- 138,60 130,50 153,67 152,76
1912
1913
Verfammlungen.
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