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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 300.

Der Schaffner- Projek

Freitag, den 22. Dezember 1893.

10. Jahrg.

Freilich, die höheren Beamten brauchen das nicht. Ist die könnten. An Stelle von 20 240 M. sind nur 13 630 M. bewilligt; Dienstwohnung zu flein, fie wird auf Staatskosten vergrößert, die Kürzung des Staatszuschusses beträgt also 6610 M. oder ist beendet und belastet mit 16 Jahren 2 Monaten Gefängniß auch ausgestattet, wenn's sein muß; reicht das Einkommen nicht, etwa ein Drittel der Gesammtsumme, vertheilt sich aber auf die wanten 22 Schaffner aus dem Gerichtssaal, denen von allen nun die Klinke der Gesetzgebung wird ja von Klassengenossen einzelnen Schulen sehr ungleich. Bewilligt sind für dieselben in Seiten das beste Zeugniß ausgestellt wurde. Heuchlerisch und gehandhabt; ist der eine oder der andere in Verlegenheit, wozu der obigen Reihenfolge 1080, 4500, 1320, 1430, 1600, 2650, 800 dankend schlägt unser fatter Bourgeois die Augen auf zum sind die Unterstüßungsfonds da; alles zwar auf Staats- und 250 M. Die Stellmacherſchule erhält hiernach noch 6/7, die Himmel, daß er nicht so ist, wie jene. Dieser Pharisäer! In fosten, alles aber hübsch gesetzlich oder auch, mitten unseres heutigen Erwerbslebens, das den Egoismus auf beim Welfenfonds ungefeßlich, den Thron setzt und die nackte Selbstsucht triumphiren läßt, das den Profit, den Betrug verherrlicht, steht der untere

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Beamte mit feinem färglichen Einkommen. Bereichert Euch! Bereichert Euch um jeden Preis, streift das Zucht­haus mit dem Aermel, betrügt und wuchert soviel in Euren Kräften steht, aber last Euch dabei nicht fassen, das ist die heutige Moral, das sind die Grundsäge der besitzenden Klassen. Und treffend wird diese Moral charakterisirt durch die doppel­sinnige Antwort, die der Bourgeoisvater seinem Söhnchen auf deffen Frage nach dem am schnellsten zum Reichthum führenden Wege giebt: Ehrlich, mein Sohn, währet am längsten.

Aber von dem Beamten wird eine andere verlangt, als die in den Kreisen der Besitzenden pflegte Unmoral. Er

Kommunales.

wie Schneiderschule dagegen nur 1/8 des erbetenen Staatszuschusses.

Stadtverordneten- Versammlung. Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 21. Dez., Nachmittag 5 Uhr.

Der Stadtv. Nicolai, seit mehr als 25 Jahren ununter­brochen Mitglied der Versammlung, ist gestorben und heute beerdigt worden. Die Versammlung ehrt sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. Moral In den Ausschuß für den Antrag Singer, betreffend Maß geregeln gegen den Nothstand und die Arbeitslosigkeit, sind auch soll ehrlich bleiben, er soll die Stadtv. Singer und Wernau gewählt. allen Versuchungen widerstehen, er soll sie Don fich abschütteln die faulen Atome, die ihm in einer durch und durch weigert, feine Pflichten als Mitglied der Einkommensteuer- Vor Der Kaufmann Langenscheidt, Burgsdorfstr. 3, hat sich ge­stinkenden Atmosphäre anfliegen. Wie leicht ist das dem gut Einschäßungskommission, Unterfommission 149, zu erfüllen, und bezahlten oberen Beamten, wie unendlich schwer fällt es dem seine Weigerung damit motivirt, daß er die ihm bleibende freie unteren. Denn werden die besitzenden Klassen auf den Weg der Zeit dazu verwenden müsse, auf die Jagd zu gehen.( Große Unmoral gedrängt durch ihre Gier, ihre Sucht nach Ueberfluß, Heiterfeit.) Da gesetzliche Gründe für die Weigerung dem Ge­so andererseits die Besiylosen und unter diesen auch die Schaffner, nannten nicht zur Seite stehen, auch sein ganzes sonstiges Ver­durch die Furcht vor Mangel. halten als von Böswilligkeit diktirt erscheint, beantragt der Magistrat, den Herrn Langenscheidt nach§ 74 der Städteordnung auf 3 Jahre an der Vertretung und Verwaltung der Gemeinde auszuschließen und ihn um 1/8 stärker als die übrigen Gemeinde­glieder zu den direkten Kommunalabgaben heranzuziehen. Unter allgemeinem Beifall wird demgemäß ohne weitere Debatte einstimmig beschlossen.

Um zu verhindern, daß in Folge dieser Reduktion der Mittel der lektionsplanmäßige Unterricht der Schulen schon im Februar geschlossen wird, beantragt der Magistrat die Ergänzung der Staats­beihilfen bis auf den genannten Betrag aus dem Dispositionsfonds für unvorhergesehene Ausgaben.

in einem Ausschuß von 5 Mitgliedern. Es werde in demselben Stadtv. Sa ch 3 I. beantragt die Vorberathung der Vorlage zu erörtern sein, ob nicht der Staat zu bestimmen sein möchte, einen festen Prozentsaz an Zuschüssen für diese Fachschulen zu zahlen, um Schwierigkeiten, wie sie hier eingetreten feien, zu vermeiden; andererseits müßten die Innungen, die die Schulen fast ausschließlich in der Hand hätten, doch höhere Beiträge als bisher leisten.

Stadtv. Kalisch spricht sich dagegen im Prinzip dafür aus, diese Schulen ganz auf den städtischen Etat zu über­handeln, so daß man auch den Staatskommissar los würde, dessen nehmen, mit dem Staate aber gar nicht mehr zu ver Mitwirkung, wie er gehört habe, mehrfach ein Hemmniß ge­wesen sei.

Sachs 1, daß beim Auftauchen von Differenzen mit den Stadtschulrath Bertram bemerkt gegen den Stadtv. Innungen immer dafür gesorgt ist, daß die städtische Gewerbe­deputation zu ihrem Rechte kommen kann. Die Kooperation mit dem Staatskommissar habe die Verwaltung dieses Zweiges des Schulwesens nicht gehemmt, sondern gefördert.

Die Stadtv. Meyer I und Hermes find ebenfalls für Ausschußberathung. Stadtv. Hermes nimmt dabei den Handels minister in Schuß; nicht dieser, sondern der Finanzminister sei für die erfolgte Kürzung verantwortlich zu machen. Stadtv. Singer: In einem Ausschuß von 5 Personen

Um Betrügereien und Unterschlagungen mittelst bereits be nutter Fahrtkarten aufzudecken, wurden Kriminalbeamte an Ort und Stelle beordert. Es galt bereits verübte Fälle festzustellen, es galt auch, die im Verdacht der Hinterziehung stehenden Schaffner und Viehhändler zu überwachen und sie event. bei neuen Betrügereien in flagranti abzufassen. Was geschah? Mit Getränken und Speisen wurden die Schaffner traktirt, durch falsche Angaben, Mit der Einsegung einer gemischten Deputation zur daß das Billet zum Fenster hinausgeflogen sei u. s. w., be- dauernden Verwaltung der städtischen Markthallen kann man doch wohl kaum ein vollständiges Bild von der ganzen schwindelt; in Strömen floß der Rognat. In der Rolle und an Stelle des bisherigen Markthallen- Kuratoriums hat sich der gegenwärtigen Lage des Fachschulwesens gewinnen. Wegen der den Prattifen der nun verurtheilten Viehhändler hantirten die niedergesetzte Ausschuß einverstanden erftärt. Die Deputation 6610 M. ist ebenfalls ein Ausschuß nicht nothwendig. Die Beamten mit großer Eicherheit und mancher Schaffner, der ihnen foll aus 5 Magistratsmitgliedern und 10 Stadtverordneten be- Stadtverwaltung hat sich doch einfach zu fragen, ob ihr die beim ersten Male noch widerstand, fam beim zweiten Anlauf zu stehen, am 1. April 1894 in Funktion treten und im Wesentlichen Schulen so viel werth sind, daß sie das Geld auch noch daran Falle. So wurden die Fälle gemacht", so wurde Material her- dieselben außerordentlichen Vollmachten ausüben dürfen, wie sie wagt. Ich wundere mich gar nicht darüber, daß der Finanz­beigeschleppt. dem bisherigen Kuratorium ertheilt waren. Es sind dies 1. die Fest- minister diese Summe nicht übrig hat; ich hoffe, er wird sie Aber was wollen wir? Bietet nicht die Bergangenheit ähn sehung und Erhebung der Gebühren für die Verkaufsstände, Keller- übrig haben, wenn er seine Steuervorlagen durchbekommen hat. liche Vorgänge dar? Hatten wir nicht die Lockspitel und Lagerräume, 2. die Vermiethung der in den Markthallen( Heiterkeit.) Worin aber Schröder, Haupt und Konsorten? Wenn in Fachkreisen und vorhandenen Wohnungen, Läden, Kontore u. dergl., 3. die An- schulen die Förderung der Fach­durch Fachzeitungen erstaunt die Frage ventilirt wurde: Warum nahme der oberen Beamten und die Festsetzung der Anstellungs- bestanden die Theilnahme des Staatskommissars wurden Kriminalbeamte entfendet? haben soll, weiß Gebietet ich nicht und wäre die Eisenbedingungen für das Beamtenpersonal, 4. die Zulassung von verbunden, wenn ich davon etwas Näheres erführe. Nur einmal bahn- Verwaltung nicht über eine stattliche Anzahl von Betriebs- Verkaufsvermittlern, Matlern oder Auftionatoren, 5. die Be- hat man von solchem Einfluß gehört, nämlich damals, als der und Verkehrskontrolleuren, die zur Aufdeckung der Schwindeleien fugniß zur Aufhebung von Mieths- und Pachtverträgen unter Sonntagsunterricht verboten wurde, ein Schritt, der mir sehr verwendet werden konnten? so ist die Antwort: Allerdings, 3000 m., sobald es das Interesse der Stadtgemeinde erfordert. sympathisch war. aber Diese würden nur beobachtend aufgetreten fein, Die Ausübung der Befugnisse ad 3-5 ist an die Genehmigung nicht aber provozirend. Sind aber die Rosenberg, des Magistrats geknüpft. Goldschmidt, Kern 2c., die den Beamten Geldgeschenke angeboten, Die Ausschußanträge gelangen ohne Diskussion unverändert versprochen und gewährt haben, um sie zu Handlungen, die eine zur Annahme. Verlegung der Amts- und Dienstpflicht enthielt, zu bestimmen", Den Ankauf des den Munk'schen Erben gehörigen Grund­unter Auflage gestellt worden, so ist zu erwägen, ob stücks Lichterfelderstr. 6-8 zur Erweiterung des Victoria nicht 3illmann und Winter ebenfalls auf die parts für den Preis von 370 000 m. hat der Ausschuß ge­Antlagebant gehören. Das verlangt das beleidigte nehmigt, einstimmig aber beschlossen, den Ankauf an die Be: öffentliche Rechtsgefühl", nicht aber die hohe Bestrafung der dingung zu knüpfen, daß der vorhandene Fahrweg, welcher an Schaffner. der Grenze des Grundstücks nach der Lichterfelderstraße führt, in Wegfall kommt.

Dem Ausschußantrag wird auf Antrag Frenzel am Schluffe hinzugefügt soweit Privatrechte nicht entgegenstehen"; mit diesem Busage wird der Ausschußantrag angenommen.

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Diefer Prozeß fordert gewiß zu manchen Vergleichen heraus. Nur waren es hier nicht die Spigen der Gesellschaft, die auf den Leim gingen, sondern es waren fleine Beamte, deren Einkommen, wie wir bei dieser Gelegenheit feststellen wollen, nicht 14-1500 m. beträgt, sondern die ein Gehalt von 860-1440 M. beziehen, dem zwar die monatlichen Fahrtgelder mit ca. 30 m hinzutreten, von denen aber gut zwei Drittel durch Reisebedürfnisse und den theueren Lebensunterhalt unterwegs in Anspruch genommen der die Bearbeitung aller neuen wohlthätigen Zuwendungen, werden. Noch schlechter sind die mit 2 bis 2,50 pro Tag ent­lohnten Arbeiter gestellt, denen bei der Beschäftigung im Fahr­dienste als Hilfsbremser und Hilfsschaffner der obige Tagelohn mit Rücksicht auf die Fahrtgelder noch um 30-60 Pf. verkürzt wird. So sehen die Einkommensverhältnisse der Beamten aus, von denen der Arbeitgeber Staat die höchste Pflicht­erfüllung verlangt.

Der Magistrat beantragt die Einsetzung einer besonderen aus 2 Magistratsmitgliedern, 4 Stadtverordneten und 2 Bürger­deputirten bestehenden städtischen Stiftungs- Deputation, soweit dieselbe nicht ausdrücklich anderen Stellen vom Testator oder Geschenkgeber übertragen ist oder übertragen wird, zu­gewiesen werden soll.

Die Vorlage wird angenommen.

Im Stadthaushalts Etat für 1893/94, Spezialetat für ge­werbliches Unterrichtswesen" waren als Staatszuschüsse für verschiedene Fachschulen folgende Summen an genommen:

Stadtschulrath Bertram: Die Bestimmung über Bes schränkung des Sonntagsunterrichts in den Fortbildungsschulen ist vom Reiche, nicht vom Staate ausgegangen. Ich habe vorhin nur von der Korporation der städtischen Verwaltung mit dem Kommissar des Handelsministers gesprochen. Die Förderung spricht sich in einer ganzen Reihe von Dingen aus, u. a. in der Bereicherung unserer Personalkenntniß betreffs geeigneter Diref toren für die Webeschule und andere Schulen. Die Stadtvo. Dinse und Genossen haben folgenden An- trag eingebracht:

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Die Versammlung beschließt, den Magistrat um Aus­funft darüber zu ersuchen, wieweit die Verhandlungen mit der Großen Berliner Pferdebahn Gesellschaft und den maßgebenden Behörden, betreffend die Ueberführung der Pferdebahn durch die Charlotten straße über die Linden und durch die Straße Hinter der Katholischen Kirche über den Opernplay gemäß den Beschlüssen der Versammlung vom 9. März cr., gediehen sind.

In Vertretung des erkrankten Antragstellers begründet Stadtv. Schulz den Antrag. Seit den Debatten vom gegeben, daß diese so wichtige Angelegenheit energisch gefördert 9. März habe man sich in der Bevölkerung der Hoffnung hire werden würde. Aber seit neun Monaten sei bis zu der Vera fammlung auch nicht das Geringste darüber durchgefickert, was Wie der Hannoversche Spieler- und Wucherprozeß wird auch der jezige Prozeß den Antisemiten wieder Gelegenheit zu der Magistrat gethan hat, welche Verhandlungen eingeleitet und 1. für die Sattlerschule 1335 M.; 2. für die Malerschule wie weit diese gediehen seien. Ebenso seien damals Resolutionen ihren einseitigen Urtheile über die jüdischen Viehhändler 6090 M.; 3. für die Barbier- und Friseurschule 2020 M.; 4. für gefaßt worden, z. B. über die Einführung von Arbeiterwagen geben, die aber, nebenbei gesagt nicht besser und nicht schlechter die Stall- und Rademacherſchule 1665 M.; 5. für die Schuh mit ermäßigten Preisen. Von dieser gleichfalls hochwichtigen find, als alle diejenigen, die den Staat durch falsche Angaben macherſchule 2200 M.; 6. für die Tapeziererschule 3890 M.; Frage sei ebenso wenig bis jetzt etwas zu hören gewesen. bei der Steuereinschätzung um Hunderttausende schädigen. Hier 7. für die Korbmacherschule 1000 m.; für die Schneiderschule Der Anschluß des neuen Nordbahnhofes an das Pferde­aber liegt die Frage so: Wer trägt die Schuld an 2040 m. diesen Schwindeleien? Nicht zum geringsten das System, bahnnetz und der Zehnpfennig- Tarif feien fernere Gegen­Durch Zuschriften des Polizeipräsidenten vom 7., 9. und 12. stände der damals beschlossenen Refolutionen gewesen. das seine unteren Beamten zur höheren Ehre Molochs wirth v. M. hat der Minister für Handel und Gewerbe, Frhr. v. Ber - allem diesem sei es still geblieben. Hoffentlich schaftlich so schlecht stellt, daß sie, auf Trinkgelder angewiesen, von lepfch, den Magistrat benachrichtigen lassen, daß die erbetenen Magistrat die wohlwollende Beantwortung dieser Anfragen noch Hoffentlich werde der Gefälligkeiten nur zu leicht zu Pflichtwidrigkeiten übergehen müssen. Subventionen nicht in der angegebenen Höhe gewährt werden heute übernehmen.

Zur Frage der Jugendliteratur. Bedeutung dieses Kampfes erkennen lernen. Dann aber zwingt in der That, daß es möglich ist, dieſen Zweck auch ohne Märchen

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Selbst

das Kind

uns alle die Taktik der Gegenpartei dazu, schon in der frühesten zu erreichen. Giebt es eine stärkere und gesundere Anregung der Von Jahr zu Jahr ertönt innerhalb unserer Partei der Jugendzeit den Samen des Klassenbewußtseins, der Erkenntniß Phantasie, als die Beschäftigung mit dem Werden und Bergehen Ruf nach Jugendliteratur, und wenn das Bedürfniß nach einer des Klaffengegensatzes auszustreuen! Mit welcher Sorgialt wird in der Natur? Erzählungen aus dem Thierleben, aus der solchen sich schon sonst mächtig bemerkbar macht, so drängt sich nicht von Jenen die Verherrlichung des Militarismus, des Krieges Pflanzenwelt erscheinen mir für das Kindergemüth von der aller­gerade um die Weihnachtszeit die Frage nach gesunder geistiger gepflegt! Wie wird nicht der Unterricht schon auf der ersten höchsten Bedeutung. Dazu kommt, daß hierdurch das Kind zu Kost für die Kinder auch solchen auf, die im drängenden Lärm Stufe mißbraucht, um den Kindern falsche historische Begriffe eigener Beobachtung des Alltagslebens nicht allzu oft zum Nachdenken kommen. In beizubringen, eine blinde, abgöttische Verehrung des angeftammten Denten schärft, indem sie sich selbst kontrollirt. angeregt wird, die sein kritisches diesem Jahr hat man ja nun von verschiedenen Seiten den Herrscherhauses", fanatischen Haß gegen alle Bestrebungen, welche in der großen Stadt ist es möglich, daß Versuch gemacht, Bücher für die Kinder des Proletariats auf der Sache des Volkes dienen sollten, Bewunderung für die wohl das Erwachen des Frühlings, das Knospen der Sträucher bis den Markt zu bringen, unferes Erachtens freilich größtentheils geordnete bürgerliche Gesellschaft, Verachtung für die Jdeen, welche zur völligen Ausbildung des Blätterschmuckes mit offenen Augen noch ohne großen Erfolg der starte Absatz, den die Erzeug. den Köpfen der besten Denker entstammen. niffe trotzdem finden, beweist, wie wichtig es ist, hier die bessernde verfolgt, daß es in einem oder zwei Blumentöpfen Erbsen, Frucht Ja die Brutalität der Unterrichtenden" geht häufig so weit, ferne oder Blumensamen säet, um nachher das Aufteimen und Hand anzulegen. Und andererseits beweist das vielfach Ver- ganz unverfüllt von der Verderblichkeit der Umsturzparteien, von das Wachsthum der Pflanze zu verfolgen; zu derartigen Dingen fehlte, wie schwierig es ist, auf diesem Gebiete Gutes zu leisten. Der Verblendung und bodenlosen Schlechtigkeit der Sozialdemo- sollten unsere Jugendschriften in frischen fleinen Artikeln ohne Sollte es da nicht angebracht sein, wenn wir die Zeit des fraten zu sprechen. Gewiß ist es nicht erfreulich, Zwiespalt im pedantische Gelehrsamkeit anregen. Ein weiteres reiches Feld allgemeinen Interesses für die Jugendliteratur dazu benutzen, Kindergemüth zu wecken, weit schlimmer aber ist es, das Kinder- bieten Schilderungen aus Industrie und Technit, wenn nament Ansichten, Wünsche und Vorschläge zur allgemeinen Besprechung zu gemüth jenen dunklen Mächten ausgeliefert zu wissen und ruhig lich dargethan wird, wie mühselig früher die einzelnen Stücke bringen? mit anzusehen, wie das ständig eingeträufelte Gift unsere Kinder hergestellt werden mußten, während heute die Maschine Dutzende Einsender dieser Zeilen, der, abgesehen von anderen Gründen, unsern Herzen entfremdet. als Bater gezwungen ist, der Frage näher zu treten, bemerkt mit größter Regelmäßigkeit und Schnelligkeit hervorbringt. In Sind wir also überzeugt, daß wir der ausgesprochenen solchen Artikeln ist auch Raum für Ausblicke, welche die Er­gleich zum Voraus, daß er noch feine feite Anschauung darüber Tendenz in unfern Kinderschriften nicht entrathen tönnen, so tenntniß der gegenwärtigen Zustände und unsere Ziele fördern; hat, welche Ansprüche an eine gute Jugendliteratur gestellt meinen wir andererseits, daß die Tendenz nicht alles andere und wie lebhaft läßt sich die Phantasie anregen, werden müssen, daß er auch nicht alle seine Gedanken hierüber in überwuchern soll. Vor allen Dingen gehört die Tendenz nicht wir andeuten, daß nur der Umstand, daß die Maschinen 2c. wohlgeordneter Form und in wissenschaftlichem Gewande vor- in jede einzelne Numiner hinein. Gewiß ist es richtig, daß unser im Besitz weniger sind, den Segen in Fluch verwandeln. Und führen will. Märchenschatz nicht mehr in seiner ganzen Ausdehnung als gewiß werden sich noch viele Dinge anführen lassen, ich Eine ernste Frage wird die sein: Ein wie weites Feld sollen geeignetes Material für unsere Jugend erscheint, aber erinnere nur noch an die Schilderung fremder Länder und wir in unseren Jugendschriften der ausgesprochenen Tendenz ein- liefern wir einen Ersaß, wenn wir Tendenzmärchen bieten? Völkerwelche zur Beschäftigung der Phantasie des fleinen räumen? Daß der Tendenz überhaupt Raum gegeben werden Meines Erachtens sollte gerade das Märchen alt oder neu Volkes dienen können. Und dort, meine ich, sollen wir den muß, scheint mir zweifellos, wenn auch hier und dort der Ge- von der Tendenz frei bleiben; auf mich hat es einen recht un- Kindern die Märchen nicht vorenthalten; es giebt eine solche danke auftauchen mag: Wäre es nicht gut und schön, wenn erfreulichen Eindruck gemacht, als ich auf dem ersten Bild des Fülle von Schönem und Schönstem, das man nur anzugreifen wir wenigstens der zartesten Jugend alles Tendenziöse, das doch Baate'schen Märchenbuchs den Drachenleib mit der Inschrift braucht. Und damit komme ich zu einer dritten Frage: Warum naturgemäß auf den Kampf hinweist, ersparen könnten?" Einmal Meloch" geziert sah. Wo die noch dazu deutungsbedürftige suchen wir für unsere Jugendliteratur nicht unter den Schäßen werden es immer nur vereinzelte Ausnahmen in unseren Reihen Allegorie, wie in unseren Wigblättern, anfängt, hört die des Ueberlieferten?" Diese Frage verdiente eigentlich ein tieferes fein, bei denen die Kinder nicht durch die brutale Macht der Poesie auf. Verhältnisse schon in allerfrühester Jugend unter den Folgen des Eingehen. Ich habe nämlich das Gefühl, als ob sich in weiten Hier tnüpft sich eine zweite Frage an: Sollen wir unsern Parteitreisen eine stetig wachsende Abneigung auch gegen die Rampfes zu leiden haben, so daß es für sie geradezu eine Besse- Kindern überhaupt Märchen bieten? Ist es nöthig, ihre Phan wissenschaftliche und literarische Erbschaft der Vergangenheit rung auch in dieser Hinsicht ist, je früher sie die wahrhaft große tasie durch Wiärchenstoffe zu wecken und anzuregen? Ich glaub breit machte. Genährt wird dieselbe nur allzu leicht durch wenig

wenn