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Nr. 214. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.

Neue Konflikte auf den Werften.

Mittwoch, 20. Auguft 1913.

und Reduzierung der Akkordpreise abzuivehren. Die Firma sucht kenden nur 27 zu Verrätern geworden, 951 halten die alte Friesen­durch Annoncen in bürgerlichen Blättern in ganz Deutschland   treue hoch. Obgleich die Zentrumschristen im trauten Verein mit Arbeitswillige. Bis jetzt ist es der Firma nicht gelungen, aus dem Emdener Hafenbetriebsverein behaupten, daß vom Streik im reichenden Ersatz für die Streifenden zu bekommen. Die Arbeits- Hafen nichts zu merken sei, ist die amtlich festgestellte Tatsache nicht willigen, die die Firma im Betriebe hat, sind nicht in der Lage, die aus der Welt zu schaffen, daß der Verkehr im Emdener Hafen von Streifenden, die zum Teil jahrelang bei der Firma beschäftigt insgesamt 2195 Schiffen mit 671 776 Registertons im Juli 1912 waren, zu ersetzen. Wenn der Zuzug nach wie vor streng fern-| auf 1906 Schiffe mit 561 881 Registertons im gleichen Monat des gehalten wird, muß die Firma die den Streifenden angebotenen laufenden Jahres zurückgegangen ist. Um dem Einwand zu be Verschlechterungen zurücknehmen. Der Betrieb ist für alle Metall- gegnen, daß damit noch nichts über die Arbeitsgelegenheit während arbeiter streng gesperrt, jedes Arbeitsangebot der Firma ist zurück- dieser Monate gefagt ist, da im Juli 1912 vielleicht recht viele leere zuweisen. Die Metallarbeiter von auswärts werden ersucht, bevor oder halb geladene Schiffe registriert wurden, während dies mög­sie nach Berlin   kommen, sich um Auskunft an die Ortsverwaltung licherweise im Juli 1913 nicht der Fall war, geben wir noch einige Berlin   des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Linienſtr. 83/85, zu Bahlen über die bewegten Gütermengen" wieder. Im Juli 1912 betrugen die bewegten Gütermengen" im See, Fluß- und Kanal­verkehr 688 894 Tons zu 1000 Kilogramm; im Juli 1918 dagegen nur 465 776 Tons zu 1000 Kilogramm.

Trucksystem bei Korbmachern.

Die Unternehmer wollen allem Anschein nach keinen ehrlichen Frieden mit den Werftarbeitern. Nachdem diese, dem Beschluß des Verbandstages der Metallarbeiter folgend, sich zur Wiederaufnahme der Arbeit bereit erklärt hatten, machten die Unternehmer neue Schwierigkeiten. Sie wollen nicht wahllos die Streikenden wieder einstellen, sondern bestehen darauf, daß die Einstellung nur durch den Arbeitsnachweis der Unternehmer erfolgt. Man weiß ja, daß diese Arbeitsnachweise eigentlich nur Kontroll- und Maßregelungs- wenden. bureaus sind. Es ist deshalb begreiflich, daß die Arbeiter diese Bedingung der Unternehmer als eine ganz ungerechtfertigte Härte, sicher aber nicht als ein Zeichen von Friedensliebe empfinden und Die Kontrollfommission der Korbmacher schreibt uns: Es handelt sich hier auch durchaus nicht etwa um eine Krisen­Vor einiger Zeit beschäftigte sich eine Versammlung der Korb- erscheinung. Ein Blick auf die Verkehrsstatistiken der übrigen sich deshalb zum Teil gegen das Passieren des Unternehmer- Ar- macher mit der Bergebung der Geschoßkörbe. Es wurde über ver- Nordseehäfen lehrt, daß von einem Rückgang im Verkehr noch keine beitsnachweiſes ſträuben. Daraus sind nun neue Konflikte ent- schiedene Mißstände in einzelnen Werkstätten Klage geführt. Eine Rede sein kann. Einer solchen Deutung steht auch die Klage der standen. Die gegenwärtige Situation beleuchtet der folgende Resolution fand Annahme, welche Beseitigung dieser Mißstände ver- führenden deutschen   Schiffahrtszeitung, des Hamburgischen Kor­Bericht: langte. Doch es ist keine Besserung eingetreten, sondern es haben respondent" entgegen, der offen zugibt, daß der Rückgang in der sich noch größere Mißstände eingeschlichen. " Seegeltung" Emdens eine Folge des Streits sei. Das traurigste Der Hauptunternehmer, welcher in Berlin   für Geschoßkörbe in wäre dabei, daß das Ausland den Vorteil davon habe. In der Tat Betracht kommt, ist G. Brettschneider, Palisadenstraße 62. geht heute ein erheblicher Teil des früheren Emdener Verkehrs Er beschäftigt 11 Gehilfen und steht in Geschäftsverbindung über Rotterdam  , besonders aber über Delfzyl. mit dem Restaurateur Him me I, Koppenstraße 50. In letter Zeit ist es soweit gekommen, daß, wer bei Himmel nichts verzehrt, entlassen wird. Jetzt haben beide Chefs Marken eingeführt, welche mit dem Stempel Brettschneiders versehen sind und nur bei Himmel umgesetzt werden können. Der Meister Brett ichneider zieht den Gehilfen bei der Lohnzahlung das ab, was sie bei Himmel zu bezahlen haben. Ein jeder sieht sich durch das Marken­system gezwungen, bei Himmel zu verzehren, wenn er nicht be­fürchten will, entlassen zu werden. Es ist dies das alte Trudsystem, welches im Lichtenfelser   Heimarbeitergebiet üblich war. Daß das System jetzt in Berlin   von einem Arbeitgeber angewandt wird, der Staatsarbeit macht, sollte die Behörde, welche die Arbeit bergibt, veranlassen, dafür au sorgen, daß der Arbeitslohn den gesetzlichen Vorschriften entsprechend in barem Gelde ausgezahlt wird.

In den Werftorten Hamburg  , Stettin   und Bremen  find neue, nicht erwartete Konflikte ausgebrochen. Sie resultieren daraus, daß die Unternehmer die Streifenden nicht ohne weiteres einstellen; sie bestehen darauf, daß die Einstellung durch den Unter­nehmernachweis erfolgt. Dadurch würde den Unternehmern die Möglichkeit eingeräumt, mißliebige Arbeiter zurüdzu weisen. Daraus erklärt sich auch, daß sich die Arbeiter vielfach weigern, die Arbeit aufzunehmen, so daß z. B. auf den Hamburger Schiffswerften nur etwa ein Fünftel von den 18 000 Streifenden die Arbeit bisher aufgenommen hat.

Auf dem Stettiner Vulkan haben die Arbeiterausschüsse mit den Werftbesitzern verhandelt, um zu erreichen, daß die Wieder­einstellung nicht durch den Unternehmernachweis erfolgt. Die Werftbefizer lehnten das jedoch ab. Es fanden am Dienstagnachmittag in Stettin   Versammlungen der Streikenden statt. Entgegen den verschiedenen Meldungen hatten sich die Stettiner Werftarbeiter zur Arbeitsaufnahme noch nicht gemeldet. Dieser Widerstand war auf die harten Einstellungsbedingungen der Werftbefizer zurückzuführen. Nachdem nunmehr zwischen der Organisationsleitung, den Abgesandten der Arbeiterausschüsse und den Werften Verhandlungen stattgefunden haben, wurde in den vier stark besuchten Versammlungen am Dienstagnachmittag die folgende Resolution mit 1901 gegen 1517 Stimmen angenommen: " Die Versammlung der Werftarbeiter erklärt, nachdem die Einstellung zu den alten Bedingungen erfolgen soll und Maß­regelungen nicht stattfinden, sich damit einverstanden, daß die Ein­stellung gruppenweise durch den Arbeitsnachweis geschieht. Da die Werften Gewicht darauf legen, daß sich die Nieter zuerst zur Ar­beitsaufnahme melden, ersucht die heutige Versammlung die Nieter, Meldungen am Mittwoch zu vollziehen."

Entsprechend diesem Beschluß haben dann auch schon am Dienstagnachmittag Arbeitseinstellungen stattgefunden. Der Kampf auf den Werften in Hamburg   hat eine neue Verschärfung erfahren. Der Arbeitsnachweis der Hamburger  Eisenindustriellen wurde am Dienstag geschlossen, so daß die Wiederaufnahme der Arbeit eine Unterbrechung erleidet. Die Schließung des Arbeitsnachweises wurde durch einen Anschlag be­tanntgegeben, in dem es heißt, daß infolge der Nichtstellung der Arbeiter mehrerer Gewerke zur Wiederaufnahme der Arbeit die Arbeitsnachweise bis auf weiteres geschlossen bleiben.

Auch in Bremen  , Vegesack   und Geeftemünde haben die Unter­nehmer den Arbeitsnachweis geschloffen. Sie geben zur Begründung diejer Maßnahme an, die Bremer   Holzarbeiter hätten beschlossen, den Arbeitsnachweis nicht zu benutzen.

Berlin   und Umgegend.

Zum Streit in der Metallwarenfabrik Hugo Hartung  ( Aktiengesellschaft) in Lichtenberg  .

Seit dem 14. Juli stehen die Former und Gießereiarbeiter der genannten Firma im Streit, um eine Verlängerung der Arbeitszeit

Kleines feuilleton.

Das Wonnejahr der Aasfresser. Der Ballantrieg hat auch auf die Tierwelt gewirkt. Auch da hat er große Zerstörungen angerichtet: Reit, Bug- und Schlachtvieh find massenhaft draufgegangen. Aber das ist nicht alles. Der Krieg erhält auch.

Man spürt das Kriegsjahr in der Tierwelt bis über die Balkan­länder hinaus. Große Bewegung gab es da. Wie die" Desterreichische Monatsschrift für den Drient" mitteilt, find aus Desterreich- Ungarn  und Rumänien   Raben, Krähen und ähnliche Aasvögel massen­haft abgewandert, und auf den Schlachtfeldern der Balkanhalbinsel  haben sie sich natürlich nicht bloß an den Leichen gefallener Tiere, sondern auch an den lockenden Leichnamen oberflächlich oder gar nicht begrabener Menschen gütlich getan. Auch Wölfe   sollen sich als Nachzügler der Schlachten in diesem Winter auf der Balkanhalbinsel zahlreicher als sonst bemerkbar gemacht haben.

Da sieht man doch, daß Kriege durchaus nicht bloß zerstören. Allen Bestien war es ganz fannibalisch wohl.

Tabaka rbeiterbewegung. Niederschöne weide, Hasselwerder Str. 11 ist, nachdem er Dem Zigarrenhändler Hänisch in erklärte, die Bedingungen der Tarifbewegung der Tabalarbeiter voll und ganz zu erfüllen, das grüne Plakat wieder ausgehändigt. Arbeiter, Raucher! Fragt bei Euren Bigarreneintäufen überall nach dem grünen Plakat und kauft nur dort, wo sich das felbe befindet.

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Die Drtsverwaltung.

Achtung, Deftillationsgehilfen! Die Großdestillation bon . Spiger, Reinickendorfer Str. 93, ist nach wie vor gesperrt. Die von Herrn Spizer nachgesuchten Verhandlungen scheiterten, weil er wohl alles mögliche versprach, aber nicht vertraglich festlegen wollte. Darauf fonnte sich die Organisation nach den bisher mit ihm gemachten Erfahrungen nicht einlassen. Die Haltung des Herrn Spizer ist auf Beeinflussung seitens der Vereinigung der Destillationsgeschäfte", besonders ihres Vorstandsmitgliedes Friedländer zurückzuführen. Streifbrecher haben sich bis jetzt noch nicht gefunden. Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverwaltung Berlin  . Zu der Notiz in der Sonntagsnummer schreibt uns Herr Spiger, daß seine Angestellten nicht 15-17, sondern nur" 13 Stunden arbeiten. Achtung, Böttcher! Bei der Firma Otto Thomad, Böttcherei und Versandgeschäft haben zehn Böttcher wegen Umgehung des Arbeitsnachweises die Arbeit eingestellt. Buzug ist streng fern­zuhalten. Der Vorstand.

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Achtung, Töpfer! Wir verweisen unsere Kollegen auf die Bersammlungsanzeige in der heutigen Nummer und fordern alle Töpfer, die in Privat" beschäftigt sind, auf, in der Versammlung zu erscheinen. Hauptsächlich handelt es sich um die Kollegen, die bei Firmen arbeiten, die das Reparieren der Defen im Abonnement übernehmen. Der Vorstand der Filiale Berlin  . Deutfches Reich.

Der Hafenarbeiterstreik in Emden  .

Seit 13 Wochen stehen die Hafenarbeiter im Kampf um ihre tariflichen Rechte. In diesem Vierteljahre sind von den 978 Strei­Wunder, daß man sich damals mit Luftschiffahrtsproblemen viel be­schäftigte, felbst in sehr heiklen Situationen, wie folgender Brief aus den französischen   Nationalarchiven zeigt:

Conciergerie, Saal der zum Tode Verurteilten, 24. Blubiose des Jahres II der einen und unteilbaren Republik. An den Bürger Fouquier- Tinville  , öffentlicher Ankläger beim Revolutionstribunal, in sein Bureau.

Bürger Ankläger!

beiter sowohl wie der Gesamtheit liegt, die Dauer eines Streits Mit Rücksicht darauf, daß es im Interesse der beteiligten, Ar­ nach   Möglichkeit abzukürzen, hatten die Streitenden den Ober­bürgermeister von Emden   um Vermittelung ersucht. Der Bürger­meister, der während des Kampfes des Fürstenkonzerns, der Emden  aus dem Handgelenk heraus zum Welthafen machen wollte, be= wiesen hat, daß er für Emdens Beteiligung am Weltverkehr mit außergewöhnlicher Tatkraft eintritt, hatte bereitwilligst dem Wunsche der Arbeiter entsprochen. Bei dem großen Ansehen, das dieser Herr in Schiffahrtskreisen genießt, konnte man auf eine Beilegung der Differenzen um so mehr hoffen, als ja die Arbeiter keinerlei Lohn berlangten, noch sonstige Forderungen stellten, sondern nur um die Innehaltung des Tarifs tämpfen. Emdener Hafenbetriebsunternehmer lehnten die Verhandlungen ab, Geld mehr, und deshalb müßten die Hafenarbeiter in den nächsten weil der Transportarbeiterverband durch seinen Antrag bewiesen habe, daß er am Ende seines Lateins sei. Der Verband habe kein Geld mehr, und deshalb müßten die Hafenarbeiter in den nächsten Tagen ohne weiteres in die Betriebe hineinlaufen.

Das war die heitere Seite der" Begründung". Leider hat sie aber auch eine sehr ernste. Wenn die Unternehmer jedesmal folgern, sobald ein Verband um Verhandlungen ersucht, um einen Streit zu beenden: der Arbeiterorganisation sei der Atem ausge­gangen, und daß sie deshalb jede Verhandlung ablehnen müßten, so bedeutet das für die Zukunft eine gewaltige Verschärfung der wirtschaftlichen Kämpfe. Von den Gewerkschaften ist bekannt, daß Wenn aber diese wirtschaftlichen Kämpfe. Von den Gewerkschaften ist bekannt, daß sie jederzeit die Hand zum Frieden bieten. Friedensliebe in Zukunft als Schwäche ausgelegt werden soll, die den Unternehmer berechtigt", die Gewerkschaften auszuschalten, bann werben recht viele Stämpfe bis zum bitteren Ende ausgefochten.

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Die wirklichen Gründe aber sind verschwiegen worden. Die Hafenbetriebsunternehmer haben nämlich gar kein Interesse, den Emdener Verkehr zu schonen. Wer spielt denn im Emdener Unter­nehmerlager die erste Geige? Durchaus nicht die Unternehmer, deren Existenz mit dem Emdener Hafenverkehr steht oder fällt. Es find die Agenten der ausländischen Unternehmer, holländische und englische, die bei den Beratungen" im Unternehmerlager den Aus­fchlag geben. Sie haben ein Interesse daran, daß Emdens Verkehr fich völlig nach Rotterdam   zieht. Dann sparen die holländischen Gesellschaften( und auch die englische Firma, da sie im Welthafen Rotterdam sowieso vertreten sein muß) die teuren Filialfosten. Aber auch heute schon haben sie den Vorteil und Emden   den Nach­teil vom Hafenarbeiterstreit, in dem Verhältnis, wie sich während des Kampfes der Verkehr von Emden   nach Rotterdam   und Delfzyl zieht. Auch der Vertreter der Hamburg  - Amerita- Linie spricht ein gewichtiges Wort mit, obwohl während der ganzen Streitdauer nur ein Schiff der Gesellschaft im Hafen gewesen ist. Ja sogar der Norddeutsche Lloyd   darf mit entscheiden. Die Bremer   Gesell­schaft ist bei den Beratungen vertreten, wenn schon sie erst vom Oktober ab Schiffe von Emden   laufen lassen will. Aber die Ver­treter dieser beiden deutschen   Gesellschaften sind durchaus kein Gegengewicht gegen die Auslandsinteressen der übrigen Vertreter. Je fleiner Emden, desto weniger tann man von den beiden Ge­

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Für Deutschland   könnte man gleich die Methode anwenden, die man für die Jubiläumsmilliarde erfunden hat. Einzig den einen Unterschied dürfte man machen, daß alle Zeitungsbefizer, deren vielleicht noch sonst einige moralisch, oder materiell extra Beteiligte, Blätter zum Kriege gehetzt haben, ferner alle Waffenlieferanten und dreifach besteuert würden.

Nachdem ein dahingehendes Gesetz in sämtlichen europäischen  Großstaaten perfekt ist, wollen wir uns ruhig schlafen legen, denn dann gibt es keinen Krieg mehr. Frit Sänger( März").

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Notizen.

Obwohl ich unflug war und Vorschläge gemacht und Briefe geschrieben habe, die ich besser unterlassen hätte, hätte ich nicht geglaubt, so hart behandelt zu werden, wie vor Ihrem Tribunal. Aber darüber will ich nichts sagen, sondern Ihnen nur mitteilen, daß ich das Modell eines ganz neuen Aerostaten - Theaterchronit. In der Faust- Aufführung, mit der hinterlasse, der den. Borteil der Lentbarkeit hat. Ich möchte dem Revolutionskomitee meiner Sektion oder das Deutsche   Theater seine Vorstellungen beginnt, spielt wenigstens zweier seiner Mitglieder die Theorie erklären, nach der Eduard v. Winterstein zum ersten Male den Faust. Als Mephisto er konstruiert ist. Ich werde ihn dann meiner Sektion anbieten, Gertrud Hadelberg vom Landestheater in Prag  tritt Werner Kraus vom Stadttheater in Nürnberg   auf, als Gretchen wenn er dessen wert befunden wird. Das Jofef Weniger als zwei Rainz- Theater am tleinen Wannsee hat die Konzession Stunden würden genügen und ich könnte trotzdem innerhalb vier- erlangt, die Spielzeit bis zum Herbst zu verlängern. Die Auf­undzwanzig Stunden sterben, wie es angeordnet ist. Ich bin ge- führungen beginnen jegt um 5 Uhr. In der Safe Oper faßt, ich fuche mein Leben nicht zu verlängern, aber ich dente an findet am Donnerstag die erste Aufführung von Lockings Wild­das, was mich dem Vergessen entreißen fann, wenn die Zeit der schütz" statt. Wut verstrichen ist.

nicht mehr.

Die kapitalistische Peitschkontrolle. Die Erfinder von Mitteln, dem Proletarier, der in kapitalistischen Betrieben frondet, aus­beuterisch den letzten Blutstropfen herauszuschweißen, haben gute Konjunktur. Den Amerikanern Taylor und Gilbreth   ist ein Neben­buhler erwachsen. Den finematographischen Methoden, die Arbeit Ich grüße Sie voller Hochachtung. Brüderlichkeit ach! gibt es der Lohnsklaven zu überwachen, gesellt sich eine neue Methode, die Milliu Larbosse. ein Ingenieur in der New York Sun" veröffentlicht. Er ging darauf aus, das Verfahren zu vereinfachen, und brachte es fertig, Aber Fouquier- Tinville war nur darauf bedacht, daß die Köpfe den Kinematographen zu umgehen. Nur eine einzige Platte im flogen, und fümmerte sich nicht darum, ob und wie die Menschen photographischen Apparate wird verwendet. Folgendermaßen erfüllt flogen. So stieg denn der konterrevolutionäre Erfinder Larboffe die Maschine die heißen Wünsche der Profitgier: auf die Guillotine, ohne das Modell seines lentbaren Luftschiffes der Der Arbeiter, dessen Arbeitstechnik geprüft werden soll, stedt Nachwelt erklärt zu haben. an einen Finger einen Ring mit einer elektrischen Leuchtvorrichtung, die in ganz furzen Zeitabständen aufleuchtet. Dann arbeitet er vor dem geöffneten photographischen Apparat, und die Lichtblize an praktischer Vorschlag zur Verhütung seiner Hand werden daher auf der photographischen Platte als eines europäischen   Krieges. Ganz ohne jede Begründung, punktierte Linie aufgezeichnet. Die Zeit, die zu jeder Bewegung nur ganz einfach ein praktischer Gedanke. nötig ist, läßt sich nach der Anzahl der Punkte ohne weiteres ab- Man lasse sich die Sterblichkeitstabellen geben und dann stelle zählen, und das Verfahren ist noch anschaulicher, wenn man eine stereoftopische Aufnahme macht.

Mit welchem Hochgefüht wird der Arbeiter den Zauberschmud der Ausbeuterei am Finger blizen sehen. Du Ring an meinem Finger! Und wehe, wenn er nicht sorgt, daß die Punkte der Linie den Raubbau an seiner Kraft herrlich bezeugen!

Man liest: die neue Erfindung sei einfacher und bequemer als Taylors Verfahren und ihren Zweck dürfte sie vollkommen erfüllen". Und unschuldsvoll kommt sie daher mit dem sanften Namen: Verfahren zur Beobachtung von Arbeitsfehlern. Ein Wolf im Lammskleid!

Ein

Humor und Satire.

man eine Liste auf, in der alle Soldaten, die beim Heere im Felde Verwendung finden, aufgezeichnet sind und man sege bei jedem das nach den Sterblichkeitstabellen der Lebensversicherung wahrscheinlich erreichbare Alter.

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verein deutscher   Buchhändler beginnt jegt die großen Bauten für die -Das Haus der Deutschen Bücheret. Der Börsen­Deutsche Bücherei in Leipzig  . Sie werden eine halbe Million Mart fosten. Eine Gesellschaft für Unterfee- tnemato­graphie die erste, die es gibt wurde in Norfolk   in Virginten begründet; die jüngsten Versuche auf diefem bisher von der fine­matographischen Industrie noch nicht eroberten Gebiete find so be­friedigend ausgefallen, daß das Filmkapital nun den Beutezug ristiert. Der erste Film foll Jules Vernes 20000 Mellen unter dem Meere" darstellen. Körperbau und Flugbermögen. Eine höchft Tehr­reiche Ausstellung ist Mitte August in den Räumen des natur­historischen Museums in London   eröffnet worden. Sie soll die Be­ziehungen veranschaulichen, die zwischen dem Körperbau von Tieren und dem Flugvermögen bestehen. Die Ausstellung zeigt nur 166 montierte Gegenstände und 12 mikroskopische Präparate, thre Vor­bereitung hat aber doch viele Monate in Anspruch genommen. Ins­Tieres eintreten mußten, ehe es wirklich fliegen konnte. besondere werden die Veränderungen erklärt, die im Körperbau eines

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fallenen, Blessierten und gesundheitlich Geschädigten die Jahre zu­Wenn der Krieg vorbei ist, dann rechne man für alle Ge­sammen, die sie noch hätten leben können, ohne Strieg. Für diese Zeit ist den Angehörigen, Vätern, Müttern, Bräuten, Frauen, Kindern usw. die Summe auszuzahlen, die der Be­treffende verdient haben würden, wenn er den Krieg nicht mitgemacht hätte. Das macht so beiläufig die Bagatelle von einer Milliarde pro Ein Flieger" von 1793. Wenige Jahre vor dem Ausbruch Jahr, ganz oberflächlich geschäzt, es tönnte mehr, es könnte der großen Revolution begrüßten die Franzosen mit einer Art weniger sein. weltbürgerlicher Begeisterung den Aufstieg des ersten Luftballons Diese Milliarde ist natürlich laufend nur von denen aufzu- des achten deutschen   Esperantofongreffes begonnen. Deutschland  als ein völterverbrüderndes, grenzenverwischendes Zeichen. Steinbringen, die ein großes Portemonnaie haben,

- Ein torsisches Museum. In Bastia   auf Korfila foll der langerörterte Plan der Errichtung eines Museums forfischer Altertümer nun endlich verwirklicht werden. Die letzten Forschungen haben wiederum bestätigt, daß der Reichtum Korsikas an Zeugnissen früherer Zivilisationen ungleich größer ist, als bisher angenommen wurde. Seit der neolithischen Zeit haben alle seefahrenden Völker auf Storfifa Spuren ihrer Zivilisation hinterlassen. Esperantofongreß. Jn Stuttgart hat die Tagung zählt jest 248 fperantobereine. Sadien hat faft die Hälfte davon.