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Nr. 216. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.

Die Holzarbeiter und der Konflikt auf den Werften.

Freitag, 22. Auguft 1913.

machen. Der Verein der freien Dfenseßer Berlins  "-nicht identisch sondern sie will den Arbeitern auch noch durch Verrufserklärungen an mit den Lokalisten, welcher aus notorischen Streifbrechern besteht den übrigen Drten jede Arbeitsmöglichkeit nehmen. und seinen Arbeitsnachweis in dem Lokal von F. Herold, Berlin  , Wenn die Herren, die die Forderungen der Arbeiter als unber Schonenschestr. 10, hat, gibt sich die erdenklichste Mühe, Streitbrecher schämt bezeichnen, denselben Maßstab an ihr eigenes Verhalten an­nach Chemniz zu vermitteln. Ganz besonders tun sich bierbei der legen, dann gibt es keinen Ausdruck, der scharf genug wäre, um das­Vorfizende des genannten Vereins Adolf Steffen, Prenzlauer   selbe zu kennzeichnen.

Die Schließung der Arbeitsnachweise durch die Organisation Straße 50, und der Arbeitsvermittler August Günther, Pankow  , Trelleborger Str. 10, hervor. Der Vorsitzende Adolf Steffen Der Hutarbeiterstreit bei der Firma Silbermann in Branden  der Werftbefizer hat bekanntlich eine neue Spannung der Situation ist ein vielseitiger Mensch. Den Töpferberuf führt er seit längerer burga.§. fonnte durch Verhandlungen zugunsten der Ausständigen in den Werftorten hervorgerufen. Nach Angabe der Unternehmer Beit nur noch nebenbei aus. Hauptsächlich immer dann, wenn der beigelegt werden. Die Sperre ist aufgehoben. soll es das Fernbleiben der Arbeiter vom Nachweis sein, was die Verband der Töpfer eine Firma sperren mußte, als Sperrebrecher. neue Kampfmaßnahme der Werftgewaltigen veranlaßt hat. Be- Jm Hauptberuf ist er jegt Handelsmann. Er handelt in der Zentral­sonders den Holzarbeitern schiebt man von Unternehmerseite die markthalle auf der Galerie, Stand 21 mit Dbft. unbegründeterweise, wie folgende Buschrift von fachkundiger Seite darlegt:

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Ausland.

Schuld an der Schließung der Arbeitsnachweise zu, jedoch ganz Der Streit steht günstig. Zuzug ist natürlich auch für Fliesen- arbeiter in Barcelona   die Wiederaufnahme der Arbeit zu den alten leger streng fernzuhalten.

Schließlich hat an einzelnen Drten durch das Dazwischentreten der Polizei eine derartige Erbitterung in den Reihen der Arbeiter Plaz gegriffen, daß die Unternehmer, die für diese Zustände ver­antwortlich sind, zum mindesten teine Ursache haben, einzelne Arbeiter­Kategorien hierfür verantwortlich zu machen.

Filiale Groß- Berlin des Zentralverbandes der Töpfer Deutschlands  .

Die Differenzen mit der Direktion der Deutschen Bier­brauerei in Pichelsdorf find beigelegt. Die Arbeitnehmer haben die Kündigung zurüdgenommen. Verband der Brauerei und Mühlerarbeiter, Zahlstelle Berlin  . Deutscher   Transportarbeiterverband, Bezirk Groß- Berlin. Verband der Maschinisten und Heizer, Bezirk Groß- Berlin. Berband der Böttcher, Zahlstelle Berlin   und Spandau  . Deutscher   Metallarbeiterverband, Bezirk Spandau  . Streit im adepeter Martin, Edekaiser- Wilhelm­Achtung, Gastwirtsgehilfen! Auf verschiedene Anfragen, den und Münzstraße betreffend, teilen wir mit, daß diese Diffe rengen uoch nicht beigelegt sind und der Betrieb nach wie vor für organisierte Gastwirtsgehilfen gesperrt ist.

Deutfches Reich.

Metallarbeiterstreik in Hohenlimburg  .

Der Textilarbeiterstreit in Katalonien   ist beendet, da die Textil­Bedingungen beschlossen haben.

Dentscher Schriftgießer- Kongreh.

Hamburg  , 20. Auguft.

In der Mittwochsizung beschäftigte sich der Kongreß mit der gewerblichen und tariflichen Lage.

In Wirklichkeit liegt der Sachverhalt so, daß der Holzarbeiter­berband in der ganzen Angelegenheit den gleichen Standpunkt ein­nimmt, wie die übrigen Organisationen. Und auch die Holzarbeiter selbst fühlen sich in gleicher Weise mit den übrigen Werftarbeitern solidarisch. In den Orten Vegesad, Kiel  , Flensburg   und Stettin  haben bereits die Holzarbeiter ebenso wie die übrigen Werft­arbeiter ihre Bereitwilligkeit zur Wiederaufnahme der Arbeit unter den bekannten Bedingungen beschlossen. Borläufig find die gleichen We­Flaschmann- Berlin   referierte darüber. Er wies barauf schlüsse der Holzarbeiter in Hamburg  , Bremen   und Bremerhaven  zwar noch nicht gefaßt, was aber einzig und allein darauf zurüd bemühten sich zwar, die Konjunktur zu fördern, indem sie Neu­der Schriftgießerberuf schwer zu leiden hatte. Die Unternehmer hin, daß durch die Entwickelung der Technik in den letzten Jahren zuführen ist, daß die Arbeiter keine Gewähr dafür haben, durch die heiten in modernen Schriften auf den Markt brachten. Viel ist Unternehmernachweise jezt überhaupt eingestellt zu werden. Dazu dadurch aber nicht gebessert worden. Die Leistungsfähigkeit der tommt, daß sich auch an diesen Nachweisen durch den Massen­Gießmaschinen hat sich stark gehoben. Zugleich drückte die Ein­andrang der letzten Tage Zustände herausgebildet haben, die nach Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverivaltung Berlin  . führung der Sehmaschine den Schriftbedarf erheblich herab. Als gerade für Leben und Gesundheit der Arbeiter, die diese Nachweise Zur Differenz der Destillationsgehilfen mit Herrn Spizer, die Folge alles deffen trat eine starte Arbeitslosigkeit auf. Der Ver­benuzen sollen, gefährlich waren. In der rigorosesten Weise werden ja bereits erledigt ist, teilt uns Herr H. Friedländer mit, daß band war nun bestrebt, den Zuwachs der Arbeitskräfte zu be= die Arbeiter tagelang an die Nachweise bestellt, und wenn nach er nicht, wie der Gastwirtsgehilfenverband in der der Mittwochschränken und dadurch das Entstehen einer großen Referbetruppe stundenlangem Warten der einzelne dann endlich an die Reihe kommt nummer des Vorwärts" berichtete, Herrn Spizer zuungunsten der zu hintertreiben. Zum Teil ist das erreicht worden durch die Ver­und glaubt, vermittelt zu werden, erhält er die Antwort: Sie find Gehilfen beeinflußt, sondern ihm im Gegenteil geraten habe, ein einbarung einer festen Lehrlingsstala, die zur allgemeinen Lage noch nicht an der Reihe!" des Gewerbes in einem festen Verhältnis steht. Der Verband hat besseres Logis für die Gehilfen besorgen. weiter dahin gewirkt, daß die Gießarbeit an der Monotypemaschine durch Schriftgießer ausgeführt wird. Außerdem wurde versucht, die überflüssigen Arbeitskräfte in verwandten Berufen, wie in der Messinglinienfabrikation und im Justieren zu beschäftigen. Die Bei der Firma Bereinigte Walz- und Röhrenwerke"( A.-G.) Angehörigen dieser Branchen sollen natürlich nicht durch die Schrift­Friedrich Böker, Philipp Sohn und Friedrich König   in Hohenlimburg   gießer verdrängt werden. Nur bei Neueinstellungen sollen die über­Die Holzarbeiter müssen die Verantwortung für die Zustände, in Westfalen   sind den Kaltwalzern erhebliche Abzüge auf verschiedene zähligen Schriftgießer berücksichtigt werden. die sich in den letzten Tagen an den einzelnen Orten herausgebildet Sorten Bandeisen gemacht worden. Als sich die Arbeiter weigerten, Die Debatte war sehr eingehend. Es wurde darauf hingewiesen, haben, ganz entschieden ablehnen. Sie sind sich der Pflicht gegenüber für diese reduzierten Preise zu arbeiten, wurde ihnen gesagt, dann daß die Lage der Schriftgießer auch durch die starke Betriebs­der Gesamtheit der Arbeiter wohl bewußt und werden zweifellos tönnten sie gehen. Daraufhin haben sämtliche organisierten Arbeiter fonzentration im Gewerbe verschlechtert wird, wozu noch das Be­die Arbeit verlassen. Vom Metallarbeiterverband wurde versucht, streben der Unternehmer kommt, die Fabrikation nach dem Aus­ihre Beschlüsse auch so einrichten, wie es die allgemeine Solidarität die Differenz beizulegen, die Firma war jedoch nicht dafür zu haben. lande, namentlich nach Rußland   zu verlegen. Seit 1908 hat sta Jetzt hat sie durch Vermittelung eines Streifbrecheragenten vor die Zahl der Gießmaschinen für die Monotype von 86 auf 338 einigen Tagen 65 Hinzegardist en bekommen, die unter An- erhöht. Daran find 187 Arbeiter beschäftigt, von denen 130 Schrift­führung der Agenten ihren Einzug in die Stadt hielten. Das gab gießer find. Die Anschauungen, daß die Setmaschinen den Hand­unter der Bürgerschaft schon eine gewaltige Aufregung. Als diese saß nicht zurückdrängen fönnten, haben sich als falsch erwiesen. beiter der übrigen Abteilungen ab, mit ihnen zusammen zu arbeiten; fich nur deshalb auf einer gewissen Höhe halten, weil von den Herausreißer im Fabritbetriebe eintrafen, lehnten es auch die Ar- Man müsse auch damit rechnen, daß die Sehmaschinen auch noch für die großen Schriften eingerichtet werden. Die Löhne konnten fie verließen den Betrieb. Fabriffontors demoliert. Auf noch nicht ermittelte Weise wurden die Fensterscheiben des Gießern die Kenntnis komplizierter Spezialmaschinen verlangt Es wird sicher versucht werden, dies den wird und die Ausnutzung der Arbeitskraft sehr hoch ist. ftreifenden Arbeitern in die Schuhe zu schieben. Deshalb sei jezt Antrag von Berlin   berlangt, daß die Schriftgießervereine ber­hier schon festgestellt, daß die streitenden Arbeiter an dieser Aus- pflichtet werden, vor den Schulentlaffungsterminen eine rege Agitation in Wort und Schrift zu entfalten, um eine Beschrännung der Lehrlingsziffer herbeizuführen. Der Antrag wird aber zurüc gezogen, nachdem von verschiedenen Seiten ernste Bedenken das gegen erhoben worden waren. Für einen Einheitstarifvertrag traten die Delegierten von Leipzig   und Frankfurt   ein. Dem wider­sprachen die Vertreter von Berlin   und andere. Schließlich wurde folgende Resolution einstimmig angenommen:

der Arbeiterschaft von ihnen erfordert.

Berlin   und Umgegend.

Tarifbewegung der Arbeiter auf Patentsteinwände. Die im Deutschen   Bauarbeiterverbande organisierten Patent Steinmaurer und Hilfsarbeiter haben eine Lohnbewegung eingeleitet. Die Antwort auf die Forderungen der Arbeiter lautete dahin, daß die Arbeitgeber einen Sondertarif für diese Arbeitergruppe nicht anzuerkennen vermögen, hingegen den allgemeinen Tarif für das Baugewerbe gerne anerkennen wollten. Wenn aber Mißstände, wie die Arbeiter fie unterbreitet haben, wirklich beständen, so wären sie schreitung nicht beteiligt sind. bereit, hierin Abhilfe zu versprechen. Bei den gepflogenen Vers handlungen lehnten sie die Tarifvorlage der Arbeiter ab, wollen aber, außer den 5 Pfg., die die Arbeiter dieser Gruppe mehr er­halten wie die Maurer, noch die allgemeine Lohnzulage vom August d. J. sowie Oftober nächsten Jahres in Höhe von 2 Bfg. pro Stunde gewähren. Auch in der Vergütung des Fahrgeldes und der Laufzeit wollen sie entgegenkommen. Ferner soll die Lohn­zahlung so erfolgen, daß die Arbeiter dabei nicht in Nachteil geraten.

In einer am Mittwoch abgehaltenen Versammlung wurde das Angebot abgelehnt und beschlossen, daß der Vorstand und aus jedem Geschäft je ein Arbeiter noch einmal mit den Unternehmern ver­handeln sollen.

Achtung, Töpfer! Zu dem Streit der Töpfer in Chemnis ist zu berichten, daß sich leider aus Berlin   einige Streit brecher gefunden haben, die in Chemniz Rausreißer für die Meister

Kleines feuilleton.

Schwarze Liften gegen streikende Holzarbeiter. Bei der Firma Klubescheidt in Themar  ( Sachsen- Meiningen  ) streiten seit zwei Wochen die Holzarbeiter, weil die Firma verschiedene bisher gezahlte Affordpreise ganz erheblich reduzieren wollte. Um die Arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit gefügiger zu machen, versendet die Firma folgende schwarze Liste:

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Ein

" In Anbetracht der in den letzten Jahren immer mehr über handnehmenden Arbeitslosigkeit in unserem Gewerbe, bedingt durch die vermehrte Einführung der Sehmaschine, die dem Ge­werbe große Aufträge entzieht, sowie durch die technische Ver­besserung der Maschinen, fordert der Kongreß die Kollegenschaft der deutschen   Gießstädte auf, mit den Prinzipalen in Ver­bindung zu treten, um von ihnen ein Entgegendommen zu erreichen."

Weiter wurde beschlossen, daß vor der nächsten Tarifrebision und bei anderen dringenden Gelegenheiten eine Konferenz der beteiligten Gießstädte einzuberufen ist.

31.

Wegen Ablehnung unbilliger, ja geradezu unverschämter Forderungen fündigten bei mir 26 Tischler, um in den Streif zu treten. Ich bitte Šie deshalb, mich insofern zu unterstützen, daß Sie feinen der in der beigefügten Liste angeführten Arbeiter ein­stellen. Es ist mir diese Unterstützung bereits von allen Berufs­follegen in Roburg, Schleusingen  , Hildburghausen   usw. zugesagt." Die Firma begnügt sich also nicht nur damit, den Arbeitern einen geringeren Lohn als bisher anzubieten und die Sachlage zu ent­stellen, indem sie Forderungen der Arbeiter als Streitursache angibt, gearbeiteten Hände, die so energisch bewegt das innerste Meinen werden ihren Charakter verlieren und durch stündliche Ausgaben und Wollen betonen konnten. Ruhig figt die Gestalt da, aber zum Ergänzung finden. Im inneren Nachrichtendienst des Beitungs­Wort, zur Tat bereit in jedem Augenblick. frd. betriebes wird das drahtlose Telephon die erste Stelle beanspruchen, Die Träne des Künstlers. Bebels Bild. Die Urne umschließt die Afche des Mannes, aus Camille Lemonnier   und jeder Journalist und Reporter wird stets einen Kleinen drahtlosen in dem, was er, durch ein halbes Jahrhundert hin wachsend, dem die nun beide tot find, waren eng befreundet. Und sie waren werden dem Redakteur nicht mehr Handschriftlich oder stenographisch, dem Wille und Wucht der Massen sprachen; nun lebt er ganz nur Constantin Meunier  , der Dichter und der Bildhauer der Arbeit, Telephonapparat mit sich führen und jederzeit mit seinem Blatte in Verbindung treten fönnen. Proletariat gegeben hat. Wir hören den stählern schneidenden Klang seiner Kunst gefunden hatte, zog er mit Lemonnier aus, um für kommen. In den Restaurants, öffentlichen Lokalen und Ver­Arbeitskameraden. The Meunier noch das große Schaffensfeld sondern gleich in der Spaltenbreite des Blattes gebrudt vor Augen feiner fampfbewegten Stimme, wir sehen das hingerissen arbeitende Haupt auf der federnd aufrechten, schmalen Gestalt, wir spüren die ein Buch über Belgien   Studien zu machen. Aus bisher unver­Schaffens im Kleinen, im Großen, und was wir hören, sehen und( Berlag Desterheld, Berlin  ) in ſeinem soeben erschienenen augustia wer weiß, ob das Publikum nicht mit der Zeit bazu neigen raftlos tätige Straft in unzähligen Augenblicken des verborgenen öffentlichten Lebenserinnerungen Lemonniers teilt nun der Strom" gnügungsstätten werden durch Grammophon und Kinematograph stündlich die neuesten Nachrichten dem Publikum mitgeteilt werden, fühlen, drängt sich zusammen zu einem Abbild des immer zum stürmen- hefte, das dem Andenken des belgischen Dichters gewidmet ist, wird, sogar die Mühe des Lesens von sich abzuwälzen: wie heute den Aufsprung bereiten, willenszähen Sieggewißseins. Wir werden ein Blatt mit, das sich auf diese Zeit bezieht. Gas- und Wasserleitungen in die Zimmer und Bureauräume uns nicht trennen von diesem Bilde, es lebt in uns als ein kurzer, den Bilgerstab in der Hand, auf die Entdeckung der Dörfer und gelegt werden. Dann wird der ehemalige Zeitungslefer daheim Der Dichter erzählt: Meunier und ich gemeinsam zogen wir, führen, werden dann vielleicht Nachrichtenleitungen in die Häuser schlagender Ausdruck, den die Zeitgeschichte, wie die Sozialdemokratie Städte. Meunier fand hier seine Stunft; anfänglich verblüfften Sem stetigen Zustrom neuer Meldungen lauschen können oder ge­sie bezeugt, sich geschaffen hat. Der Blid ruht auf dem Bildnis," das uns den August Bebel   in seine mächtigen, mit der Kohle gezeichneten Kartons von den Gruben, mächlich von Zeit zu Zeit den unablässig aus dem Apparat gebrudt den Zügen der letzten Lebensjahre nahe bringt. Georg Tronnier Walzwerken, Hochöfen und dem geschmolzenen Stahl ein bißchen hervorsidernden Nachrichtenstrom überfliegen.- Donalds Phantasie hat es gemalt, und der Vorwärts- Verlag stellt es uns eben in bors und solch herbe, finstere Gestalten gewöhnt. Von den ersten Schritten nicht umsonst gelebt hat. das Publikum. Man war noch nicht diese kräftige Art der Zeichnung beweist, daß Bellamy, der Rückblicksmann aus dem Jahre 2000, trefflich gelungener farbiger Wiedergabe auf den Tisch. Der Blick an boten sich ihm neue, noch ganz unbekannte Welten in starrender arbeitet sich in wiederholtem Anschauen in das Bild hinein, es ist Kaum war er in die Schrecken der Labyrinthe uns schnell vertraut und wir freuen uns, daß wir auch dieses Bild Finsternis dar. von Bebel   haben. Auch dieses Bild, das in erhöhtem Sinne ab- hinabgetaucht, als auch schon hinter ihm der schier endlose Aufmarsch der Armen, Elenden, in die finsteren Schächte vom Schicksal Hinab Theaterchronit. Frant Wedekind wird mit schließend wirkt. feiner Gattin Anfang September im Kammerspielhaus in seinen Je länger wir es anschauen, um so weniger bleibt es bloß das gestoßenen begann. Bild des letzten Lebensabschnitts. Bon dem greifen Kopf da geht geschildert, den diese erste Begegnung auf ihn und mich ausgelöst führungen von Jbsens Beer- Gynt" Friedrich Stayßler und Heinz Ich habe schon ungezähltemal den beinahe visionären Eindrud Werken auftreten. Im Lessingtheater werden in den Auf­ein merkwürdiges Bewegen aus. Bebel wurde zur Berkörperung einer Idee, und diese ideelle Leiblichkeit ist nicht von seinem förper- und er mit großen Bleistiftstrichen die budeligen Gelände des am 1. September als Dramaturg in den Verband des Deutschen  einer Idee, und diese ideelle Leiblichkeit ist nicht von seinem förper- hat; ich für meine Beschreibung des Hennegau Notizen sammelnb Salfner abwechselnd die Titelrolle spielen. Grich Reig tritt lichen Wesen zu trennen, fie umgibt ihn unsichtbar, aber wir fühlen schwarzen Landes" stizzierend, beide in angstvoller Erregung eng Theaters ein. sie und glauben sie zu sehen. Das Luisenthe a'ter eröffnet am 30. Auguft Das Leben, das in diefem Stopfe arbeitete und das an ihm aneinander geschmiegt, als ich plötzlich in dem jäh erbleichten Geficht seine Spielzeit mit Grillparzers Lustspiel Weh dem, der lügt". gearbeitet hat, löst sich heraus. Das Bild des jungen dunkelhaarigen für sein Leben von schicksalsvoller Bedeutung: er entschied seinen fürstendamm 208, wird am nächsten Sonnabend, 12 Uhr, mit einer seine Augen sich mit Tränen füllen sah. Dieser Moment wurde- Kunst chronit. Die jurhfreie Kunstschau, kur Bebel, der in der Zeit schlimmsten politischen Drucks auf der Tri- Ruhm und öffnete die Kunst einem gedrückten, halbwilden Volt, programmatischen Ansprache des ersten Vorsitzenden, Hermann büne des deutschen   Reichsparlaments kühn die Pariser Kommune   das in der Nacht der Gruben seines Meisters geharrt hatte. berteidigt, das Bild aus der Zeit des Gothaer Einigungstongresses Sandkuhl, vor geladenem Publikum eröffnet werden. Es find taucht im Erinnern auf. Es war noch nahe, als das Ausnahme- Die Zeitung der Zukunft. In der Generalversammlung des gegen 600 Werte deutscher   Künstler ausgestellt. gesetz zu Ende ging und Bebel in den Städten des fleinen Be- britischen Instituts für Journalismus in York   hielt Robert-Die Grabbenkmäler Beethovens und Schuberts Lagerungszustandes wieder als Redner vor Tausende hintrat. Donald vom Daily Chronicle" eine Rede über die Zeitung befinden sich noch heute auf dem alten Währinger   Friedhof bei Weiter dann das Bild von der Jahrhundertwende, das Bild des der Zukunft. Gutgelaunt prophezeite er Wahrheit und Dichtung in Wien  . Die irdischen Ueberreste der beiden Komponisten find längst Ergrauten auf der Höhe der Kraft, das Bild am Arbeitstisch, das lustiger Mischung. Mit der wachsenden Großorganisation des in Ehrengräbern auf dem Zentralfriedhof beigesetzt. Jezt wird der die lichte Spannung vollen Schaffensglücks hat. Die Bilder drängen modernen Zeitungswesens, mit der Zunahme des Leserkreises und Währinger Friedhof in eine öffentliche Parkanlage umgewandelt. fich zusammen in dem letzten, das nun in unzähligen Arbeiterstuben mit der Entwickelung der Technik würden die nächsten Jahrzehnte Auf den Vorschlag der Zentralkommission für Denkmalpflege sollen hängen wird, dem Bild des Siebzigjährigen. weitgehende Umformungen im Zeitungswesen mit sich bringen. die beiden Monumente erhalten bleiben. Die Haare sind greis, aber sie reden sich immer noch elastisch Die fünftigen Methoden der Zeitungsbestellung und Zeitungs- Verdummung wider Gottlosigkeit. Der Kon­federnd auf. Dann diese Stirn, in steilen Winkeln emporgebaut, verteilung werden noch schneller sein als heute und noch weitere greß der Religionslehrer in Odessa   hat, dem Petersburger Herold" geordnet flar in ihrer freien Breite: diese Stirn ist jung ge- Gebiete bewältigen. Luftschiffe und Flugmaschinen werden in den zufolge, folgende Resolution angenommen: Lesen und blieben, fie faßt alle Bilder Bebels, die in der Erinnerung leben, Dienst der Zeitungsbeförderung genommen werden, elektrische Züge Schreiben lernen be'r größert das Verbrechertum und zur Einheit zusammen. Sie ist der Inbegriff sicherster Bestimmtheit. und Automobildienste in die Nachbarstädte werden die Schnelligkeit vermehrt die Anzahl der Rüdfälligen." Diese Resolution wird laut Die festen Lichter der Augen, die scharfgerade Linie des Mundes, der Austragung unterstüßen. In den Großstädten werden die erzbischöflicher Verfügung gedruckt und in den Schulen verbreitet alles hat Teil an dieser Bestimmtheit, alles ist Wille und Spann Beitungen durch pneumatischen Drud, also sozusagen durch Rohr als Mittel gegen die zunehmende Gottlosigkeit. Das Bolt fam traft. Die Hände ruhen verschränkt auf dem Schoß, diese durch post an die Befer berteilt werden, die Morgen und Abendblätter nun wählen: entweber gottlos oder dummi

Notizen.