Mr. 222. 30. Jahrgang.
Antrag.
Am Dienstag hielten die sechs sozialdemokratischen Wahl- Rebner die Sache durch die sleptische Brille bes Gewerkschaftlers, dierungen aus der Affäre zu ziehen und so, falls die Sozialdemobereine Berlins ihre Generalversammlungen ab, die Stellung geschaut haben. Wolle man etwas propagieren, so müsse es selbst- tratie gegen diese Steuern stimmte, sie zu Falle zu bringen. Das zum Parteitag zu nehmen hatten. In allen Versammlungen verständlich gut durchberaten werden. Aus diesem Grunde der mußte auf jeben Fall verhindert werden im Interesse der Armen, denen dann Belastung durch indirekte Steuern drohte. Wenn es gedachte man vor Eintritt in die Tagesordnung des Hin Der Kreiskonferenzantrag und die beiden folgenden wurden zur Auflösung gekommen wäre infolge Ablehnung, hätten wir bei scheidens unseres August Bebel und widmete dem derangenommen. Neuwahlen Nachteile obendrein gehabt. So liegen die Dinge. blichenen Vorkämpfer des Proletariats ehrende Worte des 1. Bezüglich der Abführung des Tageslohns der Angestellten Nachrufes. Bei den Debatten standen die Fragen des für den Tag der Maifeier in den Maifonds ist ein präziserer Massenstreits sowie die Haltung der Reichstagsfraktion zur Parteitagsbeschluß mit namentlicher Abstimmung herbeizuführen. Wehr- und zur Dedungsvorlage im Vordergrunde des 2. Die Reichstagsfraktion foll verpflichtet werden, im Herbst Interesses. sofortige Schritte zur staatlichen Arbeitslosenversicherung herbeiEinstimmig wählte man sodann den Genossen May Bolzmann zum Parteitagsdelegierten.
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Ueber, den Verlauf der Versammlungen geben die nachzuführen. stehenden Berichte Auskunft:
Erster Wahlkreis.
Genosse Emil Dittmer sprach vor gut besuchter VersammTung über den Parteitag und den Massenstreit. Seinen Ausführungen ist zu entnehmen, daß trop der rein geschäftlichen Tagesordnung des Parteitages rege Debatten vorauszusehen sind. Bei der Frage der Steuer- und Dedungsvorlage wird es wohl heiß hergehen. Man wird all dies in Verbindung bringen mit der augen Blidlichen Stagnation innerhalb unserer Reihen, der ja unsere Gegner zumeist verständnislos gegenüberstehen; aber auch unsere Leute schauen den augenblicklichen Stillstand zu schwarz. Bu irgendwelcher Verzweiflung liegt kein Anlaß vor; denn in der Gewerkschaft sowohl wie in der Partei ist zurzeit ein Punkt erreicht, der ein schwierigeres Arbeiten bedingt. Namentlich in den Großstädten macht es sich unangenehm fühlbar, daß Verbindungsglieder für die Jugendlichen im Alter von 18 bis 22 Jahren nicht vorhanden sind. Solche erscheinen sehr zweckmäßig, denn auch unsere Gegner haben start gearbeitet. Ihnen stehen alle Hilfsmittel des Staates zur Verfügung.
Zweiter Wahlkreis.
Die Generalversammlung für den zweiten Wahlkreis fand im großen Saale der Bodbrauerei statt.
Was den Massenstreit angeht, so hat noch immer seine Geltung, was in Jena beschlossen ist, nur baß wir zurzeit sagen müssen, es ist jetzt unmöglich, davon Gebrauch zu machen. Und was ich bedauere, ist, daß die ganze Diskussion in der Parteipresse, in Versammlungen und auf dem Parteitage nur den Gegnern das Eingeständnis zeigen wird, daß wir diesen Kampf jeßt nicht unternehmen können. Das den Gegnern sagen zu müssen, ist nicht flug. Wir müssen weiter arbeiten wie bisher und die Massen organisieren, bilden und disziplinieren.( Lebhafter Beifall.)
Horn hält eine Diskussion der Massenstreiffrage auch jetzt für nötig. Man könnte ja auch gleich mehr verlangen als das gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für den Landtag. Zu ermägen wäre, ob man nicht mit Hilfe der Konsumvereine den Massenstreit durchführen könnte.
dagegen, daß der Parlamentarismus als ein Gottesbild hingesiellt werde.( Fischer: Das tut ja keiner!) Da wir die Mehrheit im Parlament nicht bekommen, so müssen die Massen draußen im Feuer stehen. Wir müssen darum die Proletarier in das Feuer des Massenstreits hineinbringen, um frisch- fröhliche Beweging wieder zu bekommen.
Der Referent Richard Fischer führte u. a. aus: Internationale Kongresse, Gewerkschaftskongresse, Parteitage haben Schulz nennt Fischers Vortrag einen Dämpfungsvortrag, der grundsäßlich zur Frage des Massenstreiks Stellung ge den Mut erdrücken müsse. Fischer zweifle an der Kraft des Prole= nommen. Liegt nun ein Anlaß oder die Notwendigkeit vor, die tariats.( ischer: Durchaus gar nicht!) Soweit Redner die Frage zu erörtern? Liegt die Möglichkeit eines Massenstreils gegen wärtig vor? Beides ist zu verneinen. Es wird nun gesagt, die Sache verfolgt habe, wolle heute keiner in den Massenstreit eintreten. Aber propagieren müsse man ihn. Die ganze Taktik sei Massen wollten die Frage erörtern. Auf mich haben aber die Ver- heute auf die Wahlen zugeschnitten. Von Aufklärung sei wenig die sammlungen den Eindruck gemacht, als ob das nicht der Fall fei, Rede. Man müsse die Erstrebung des Zukunftsstaates betonen. sondern als ob gewisse Personen uns diese Auffassung einreden( Buruf: Das geschieht ja immer!) Jawohl, aber Dämpfungsvor wollten. Gewiß, es ist zurzeit in der Partei eine gewisse Mißträge tragen nicht dazu bei, es wirksam zu machen. Redner ist Stimmung vorhanden. Aber warum? Waren nicht die letzten Reichstagswahlen ein frisch- fröhlicher Husarenritt? Unb was bie Dreitlassenwahl in Preußen betrifft, hat es da wirklich einen solchen politischen Hansnarr gegeben, der von dieser einen großen Erfolg Unsere Parteifeste, z. B. die Maifeier, finkt leider in den Groß- erwartete? Mir ist keiner bekannt. Daß die Herrschenden taub städten oft zum Variétéplunder herab. Auch Feste sollen der Er- geblieben sind, daß man sich fragen muß, welche Mittel feien anzuziehung zum Klassenbewußtsein dienen. Der allgemeinen wirt- wenden, ihnen die Augen zu öffnen, das gebe ich zu. Aber man schaftlichen und politischen Situation und nicht dem Parteivorstande tann Begeisterung nicht auf Flaschen ziehen, und der politische ist die augenblickliche Flauheit zuzuschreiben. Außerhalb der Tages- Kampf, der auch eine Arbeit ist, erfordert ebenso Ruhepausen wie ordnung hört man jetzt, daß eine staatliche Arbeitslosenversicherung jede andere Arbeit. Gewiß hat die Enttäuschung die Frage nach zu den dringendsten Zeitbedürfnissen gehöre. Das mit Recht; denn den anderen, stärkeren Mitteln, nach dem Massenstreit, auf die unsere Zoll- und Brotwucherpolitik, der Rüstungswahnsinn, die Oberfläche gebracht. Jit einer unter Guch, der in der jetzigen Zeit, monatelange Kriegsgefahr, das Einschleppen und Hereinlocken von wo der Anbruch einer Krise sich in Zehntausenden von Arbeitslosen Wanderarbeitern, die zum großen Teil als Lohnbrücker fungieren, dokumentiert, den geeigneten Zeitpunkt sieht, einen Massenstreit haben eine derartige Konjunktur geschaffen, daß diese sich mit der zu machen? Und wenn ich die Frage verneine, dann habe ich auch Krise von 1909 gut messen kann. nicht den Mut, den Gedanken zu propagieren. In den Zeiten einer wirtschaftlichen Hochflut, wo man die Arbeiter braucht, kann man die Frage erörtern, ob die Zeit gekommen sei, vom Massenstreit Gebrauch zu machen.
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Der Reichstagsfraktion wird man nicht versagen können, daß sie viel geleistet habe. In der Frage der Deckungs, aber auch der Militärvorlage selbst habe sie Tüchtiges vollbracht, wenngleich es besser gewesen wäre, durch einen Appell an die Massen einen größeren Resonanzboden zu finden.
Andere Genossen, u. a. Rosa Luxemburg , gehen von der nicht ausgesprochenen, aber tatsächlich vorhandenen Meinung aus, die Gine gewisse Diskussionsmüdigkeit macht sich in der Frage der ganze Tattit der Sozialdemokratie müsse geändert werden. Sie Maifeier bemerkbar, und da diese eine internationale Ange- meinten, wirtschaftliche Kämpfe müßten auch propagiert werden, legenheit ist, wird es bei der gegenwärtigen zweckmäßigen Form wenn sie verloren gehen, ja vielleicht, weil man davon überzeugt bleiben. Zu wünschen wäre allerdings eine bessere Ausgestaltung sei, daß sie verloren gehen; man müßte fie propagieren, daß es zu durch Partei und Gewerkschaften. Dann geht der Referent auf den Zusammenstößen komme, damit die Empörung der Massen hell auf: Massenstreit ein. Hatten wir früher Voltsaufstände und lodere, bis es zur sogenannten großen Katastrophe komme. Da Revolutionen, so haben wir jetzt Massenattionen, wie Wahlen und frage ich mich denn doch, ob ich es mit meiner Auffassung, mit Demonstrationsversammlungen. Appellierte man früher an das meinem Gewissen vereinbaren tann, solcher Tattit zuzustimmen. Gefühl, so wollen wir heute die Aktionsfähigkeit der Massen; denn Da sage ich: Nein, wenn die Frage so gestellt ist, dann ist es Pflicht Gefühle verpuffen schnell. Heute richten wir unsere Aktionen jedes Parteigenossen, dem energisch entgegenzutreten, diese Taktik, so ein, daß wir Schritt für Schritt vorwärts gehen und nicht zurück sehr höflich ausgedrückt, als starte Blindheit zu kennzeichnen und, brauchen. Dabei sind allerdings die Unorganisierten nicht immer wo sie die Folgen tennt, als starte Gewissenlosigkeit zu unsere Feinde, im Gegenteil sind wir mit ihnen durch sympathische kennzeichnen. Strömungen verbunden. Rechnen dürfen wir aber nur auf die Organisierten und uns keinerlei Illusionen hingeben. Der Zwed unserer Aktion wäre hauptsächlich, Steigerung unseres Einflusses und gesteigertes Selbstbewußtsein der Arbeiter. Die Agitation hat auf breitester Basis zu geschehen und müssen Massenaktionen und Parlamentarismus Hand in Hand gehen. Der sich so frech gebärdenden Reaktion und den Scharfmacherallüren gegenüber haben pir fester zuzupacken. Den großen Schwierigkeiten der Massenattion haben wir Genüge zu leisten, denn wir dürfen uns Gefahren und Opfern gegenüber nicht blind stellen. Bei übergroßer Beteiligung wäre es leicht, die Tarifverträge der Gewerkschaften zu tangieren. Um das riesige Heer sämtlicher Staatsarbeiter in den Bann unserer Ideen zu zwingen, muß mit allen verfügbaren Mitteln gekämpft werden. Ohne Unterstüßung könne ein Massenstreit von 3 bis 6 Tagen ganz gut durchgeführt werden. Im großen und ganzen trägt die Massenstreikdiskussion nur zur Aufklärung bei. Die preußige Mißregierung durch einen Gebarstreit, etwa durch die Worte: diesem Staat teine Soldaten, diesen Kapitalisten keine Arbeitskräfte, zu werfen, ist ein Trugschluß schlimmster Art. Rein individuell ist dieses Problem zu verwerten. Vorerst hat nun eine planmäßige Bildungsarbeit einzusehen, wobei ein Zentralbildungsorgan sehr zu empfehlen ist. Eine gut geschulte Parteigenossenschaft wird dann auch die auftauchenden Fragen vie! ruhiger und gründlicher erörtern als heute.( Lebhafter Beifall.)
Nikolei ist der Meinung, daß kein Grund zum Kleinmut vorliege. In manchem mögen durch den großen Erfolg bei den Reichstagswahlen Hoffnungen erweckt sein, die sich nicht erfüllen lassen. Redner schließt sich im übrigen dem Referenten an und tritt dafür ein, dafür zu sorgen, daß wir starte Organisationen, sowohl politische als gewerkschaftliche bekommen. Dann wird auch der Moment kommen, wo der Massenstreit in breiten Kreisen der Arbeiter Zustimmung finden werde. An der augenblicklichen Krije werde aber nichts dadurch geändert, daß man immerfort fage, es müßte etwas geschehen.
Massenstreit gesprochen habe. Er gebe indessen zu, daß ein solcher Maroke wendet sich gegen die Art, wie Fischer über den im Augenblick nicht möglich sei. Aber notwendig wäre er. Die Genossen müßten nach und nach mit dem Gedanken vertraut gemacht werden. Der Gedanke sei auch nicht nur von einzelnen jetzt in Gr fomme auch aus die Parteitreise hineingeworfen worden. auch, aber ebenso den Standpunkt Fischers, weil der das gegenteilige Parteifreisen. Den Standpunkt Rosa Luxemburgs verwerfe Redner Extrem bedeute. Gin Massenstreit brauche nicht Blutopfer kosten. Die Massen müßten erzogen werden, daß sie einen würdigen Massenstreit durchführen. In der Militärdeckungsfrage hätten Die fraglichen Steuern prinzipiell verweigert werden müssen. Auch wäre es ein Agitationsmittel gegen die bürgerlichen Parteien ge= wesen, wenn die Fraktion bei der Militärvorlage Obstruktion getrieben hätte. Von einem genügenden Kampf gegen die Militärvorlage fönne keine Rede sein.
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Emanuel Wurm tritt dem Vorrebner entgegen und stellt Nach Auffassung von Rosa Luxemburg hat sich der Parlamen - feit, daß Genosse Fischer nichts gejagt habe, was den Massenstreit tarismus überlebt. Andererseits wirft sie aber die Frage auf, wes: diskreditieren könnte. Meinungsverschiedenheiten kann es überhalb man nicht zur Niederringung des Dreiklassensystems den haupt nur darüber geben, ob und inwieweit das Mittel anzuwenden Massenstreit mache. Ja, wie soll ich die Massen begeistern für einen sei. Wenn wir nun nicht mal die meisten Klassengenossen bei den Kampf zur Erringung des geheimen Wahlrechts in Preußen, wenn dann ist das ein Leweis, daß die große Mehrheit der Arbeiter nicht Reichstagswahlen für uns haben, wo meist nichts zu riskieren ist, ich sage: dies Mittel ist untauglich für die Arbeiterklasse. Im Verlaufe seiner weiteren Erörterungen vergleicht Redner mit uns übereinstimmt und daß von einem Massenstreit nicht die mit den deutschen Verhältnissen die Verhältnisse, unter denen in Rede sein kann, selbst wenn die mehr als 4 Millionen Sozialdemo Rußland und Belgien der Massenstreit angewendet wurde. Ohne kraten dafür eintreten. Es kommt mir vor, als ob eine Reihe Geden russischen Massenstreit verkleinern zu wollen, betont er, daß nossen, namentlich die Jüngeren, eine Art Größenwahn bekommen dieser die Bedeutung nicht erlangt haben würde, wenn er nicht die haben.( Zuruf: Die Alten werden müde!) Gegen diesen Einwurf Unterstützung der Liberalen gehabt hätte. Sind doch die Löhne zum verwahrt sich Redner mit aller Entschiedenheit. Keiner ist müde, Teil weitergezahlt worden. Von dem Augenblid an aber, wo in aber wir sind keine Kindstöpfe. Wir haben so oft das Lied vom Rußland der Massenstreit als revolutionäre Waffe für die Forde- unverstand der Massen gesungen, der der größte Feind ist. Hier rungen der Arbeiter auch gegen die Unternehmer gerichtet wurde, liegt das Gebiet für die Riefenarbeit, die wir zu leisten haben. von dem Augenblid an versagte in Rußland der Massenstreit. Von Diese Massen, die noch außerhalb unserer Streise stehen, sind heranBedeutung ist, daß die russischen Arbeiter, sowie sie überhaupt erst zuholen und Bildungsarbeit im vollsten Maße ist zu leisten. Denken mehr Bewegungsfreiheit hatten, an den Ausbau der Organisationen Sie denn, daß eine Aktion, die alles stillegen soll, gemacht werden gingen. Auch in Belgien liegen die Dinge so, daß der Massenstreit kann gegen den Willen so großer Massen von Arbeitern, wie sie uns die Unterstübung des liberalen Bürgertums fand. Ganz anders noch fernstehen. Wir wollen den Massenstreit, aber die VorbedinIn würden die Dinge bei einem Massenstreit in Deutschland liegen. gungen seiner Durchführbarkeit müssen erst gegeben sein. Der Massenstreik in Deutschland heiße Krieg gegen die Regierung der Deckungsfrage weist Redner auf die am lebten Sonntag im und gegen die Unternehmer. Er würde bedeuten, die ganze Eristenz Vorwärts" veröffentlichte Resolution hin, die er als Referent auf der Partei auf eine Karte zu sehen. Wir wissen, daß die große, dem Parteitag vertreten wird. Gegenüber der Anregung, es hätte mächtige Industrie und daß die tonangebende Junterfajte nur gegen die Militärvorlage Obstruktion im Reichstage getrieben werdarauf warten, durch den Staat einschreiten zu können. Gewiß, den müssen, zeigt Redner, unter Heranziehung der Geschäftsord= eine Regierung, die den letzten Mann braucht, um ihm ein Gewehr nung, daß eine Obstruktion, so wie früher einmal, gar nicht möglich in die Hand zu geben, die ist nicht start genug, um ohne weiteres gewesen wäre, und daß selbst im anderen Falle eine Obstruktion zum Beispiel das Koalitionsrecht zu nehmen. Aber wir müßten gegenüber der großen militärfrommen Mehrheit gar nichts erdumm sein, wenn wir der Regierung die Waffe in die Hand geben, reicht haben würde. Nun sei ja ein Teil der Fraktion der Meinung die sie braucht, um die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen. gewesen, daß der Wehrbeitrag jowieso angenommen wäre. Aber Wir sind start, aber nicht start genug, um der Mehrheit unseren der größere Teil der Fraktion meinte, gewichtige Gründe für das Willen diftieren zu können. Wir brauchen den parlamentarischen Gegenteil zu haben. Ich hoffe, schließt Redner unter lebhaftem Kampf für unsere Unterminierarbeit. Und jedes schlechte Gesetz, Beifall, daß die beiden Streitfragen wenigstens dazu beitragen Lucht sagt, daß die allgemeine Erregung über das Schand- das wir verhindern, jeder Erfolg, den wir haben. ist eine mögen, zu erfüllen, was als berechtigter Wunsch ausgesprochen jei, wahlrecht in den Zahlabenden sowohl als in der Werkstatt und in Schwächung der Gegner und eine Stärkung für uns. Jedermann daß wir in unseren Versammlungen nicht bloß große Paraden der Fabrik den Stein ins Rollen gebracht haben. Trautig jei es, weiß natürlich, daß mit der Stimmabgabe. unsere Aufgabe nicht abhalten bei großen Gelegenheiten, sondern die intensivste Aufdaß heute in der Partei so alle Ideale fehlten. Ohne diese ist aber erfüllt ist. Schwere Kämpfe werden uns auch bevorstehen. Aber klärungsarbeit mit aller Energie fördern, um die große Masse zu ein Kampf nicht aussichtsreich. Auch dürfe nicht so gedämpft und deshalb dürfen wir nicht mit dem Gedanten des Massenstreits überzeugten Sozialdemokraten heranzubilden. zurückgeschraubt werden, wie das namentlich von Gewerkschaftsseite spielen, sondern müssen suchen, die Massen in unsere Reihen zu geschieht.( Lebhafte Zustimmung.) bringen, um gewappnet zu sein für den entscheidenden Moment im Kampfe gegen einen uns immer noch überlegenen Gegner.
Betermann unterbreitet der Versammlung einen Antrag der Kreiskonferenz: auf die Tagesordnung des Parteitages den Massenstreit zu setzen. In längeren Ausführungen wendet sich Schwabedahl gegen diesen Antrag mit der Begründung, daß die ganze Massenstreit debatte nur von Literaten und Redakteuren in Fluß gebracht sei, außerdem aber die Parteitage von 1905 und 1906 sich ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt haben. Ja, wenn man bestehende Volksrechte schmälern wollte, dann würden der Parteivorstand und die Generalfommission schon den Massenstreit nicht verpassen.
Aufhäuser sagt, daß wir alle Ursache haben, uns mit dieser brennenden Frage zu beschäftigen. Auch heißt es in dem Antrage noch lange nicht: morgen wollen wir den Massenstreit machen, dann tönnte man ja Schwabedahls Ausführungen begreiflich finden.
Hegewald: Schädlich muß es wirken, wenn Rosa Zugem burg die unorganisierte Masse verherrliche. Er glaubt auch, daß ein Massenstreit Massenaussperrungen seitens der Unternehmer im Gefolge haben wird. Die Frage muß reiflich überlegt werden und wären sich die Gewerkschaften ihrer Verantwortung zu sehr bewußt, um sich mit dieser Frage so ohne weiteres anzufreunden. Kreplin gibt dem Gedanken Ausdruck, daß wir mit dem Parlamentarismus nicht unseren heutigen kapitalistischen Polizeistaat bezwingen werden. Aus diesem Grunde soll nicht nur die Möglichkeit eines Massenstreits, sondern auch die Form seiner Anwendung diskutiert werden. In bezug auf die Arbeitslosenversicherung muß schleunigst etwas unternommen werden.
Baum: Luchts Ausführungen entsprächen denen der meisten Parteigenossen. Nicht Redakteure und Literaten, sondern die Lokalorganisierten haben 1905/06, wie heute auch die Parteigenossenschaft, die Massenstreitfrage aufs Tapet gebracht. Schwabedahl und egewald betonen, daß auf die unorganisierte Masse teinerlei Verlag sei. Nach Alsleben , der den mangelnden Idealismus tadelte, sprach als letter Redner Genoffe Tabbert. Er meinte, daß Schwabedahl und ein anderer
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Behrend sprach im Sinne von Fischer und Wurm. Schidetanz ist dafür, daß balbmöglichst für die Propagierung des Massenstreits alles geschehen müßte. Das müßte auch Sonntag bei der Delegiertenwahl zum Ausbrud kommen.
Dritter Wahlkreis.
Zur Dedungsfrage sagt der Redner: Die Militärvorlage war gegen uns bewilligt, da war nichts zu ändern. Die Regierung Darauf schloß die Diskussion. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. war hier zum erstenmal, und zwar durch das Vorhandensein einer Als Kandidaten für die am Sonntag in Urwahl stattfindende starken Sozialdemokratie, gezwungen, dirette Steuern, Besitzsteuern Wahl von drei Parteitagsdelegierten schlagen die Funktionäre vor einzubringen. Die Frage war, könnten wir für militärische Zwecke die Genossen Rennert, Glajus, Schröder, Meyer, überhaupt Mittel bewilligen? Dem Prinzip: Keinen Mann und Frau Lachmann, Appelt. keinen Groschen stand auf der anderen Seite das Prinzip gegen die Schiedsgerichts- Kommission an Stelle des ausscheidenden GeAußer den Delegierten ist am Sonntag auch ein Mitglied für über: Keine Vermehrung der indirekten Steuern, teine Belastung der breiten Maffen. Können wir beides haben, schön, nehmen wir nossen Schwemke zu wählen. es. Wie aber, wenn man nur eins durchsetzen kann. Ich erinnere an den Baseler Beschluß: Gegen den Militarismus kämpfen, solange es geht; ist die Entscheidung gefallen, dann kämpfen, daß nicht den Die im Gewerkschaftsbas tagende Versammlung war breiten Massen die Lasten aufgehalst werden. Man jagt, man gut besucht. Den einleitenden Vorag über den Parteitag hielt hätte sich nach Annahme der Militärvorlage beim Wehrbeitrag und Genosse Pfannkuch. Redner hielt es für selbstverständlich, der Vermögenszuwachssteuer der Stimme enthalten können. Ich daß über die Frage des Massenstreits auf dem Parteitag ausglaube nicht, daß es unserer großen Partei, die immer für die giebig debattiert werden soll, er hält es aber nicht für nötig, die Entlastung der Armen eintrat, würdig gewesen wäre, hier zu sagen: rage als besonderen Punkt auf die Tagesordnung zu sehen, da ich weiß nicht, ob ich nein oder ja sagen soll. Und weiter: ist es die Behandlung dieses Themas auch im Rahmen der vorgedenn wahr, daß diese Besitzsteuern, dieje direkten Steuern auch ohne schlagenen Tagesordnung möglich ist. Die viel angegriffene Sal= uns angenommen worden wären? Redner ist der gegenteiligen tung der Fraktion zu den Dedungsvorlagen kann Meinung und legt an der Hand der Konstellation der Parteiver- beim parlamentarischen Bericht sowohl wie bei den Steuerfragen, hältnisse im Reichstag, wie sie sich hier besonders ergab, dar, daß die als besonderer Punkt der Tagesordnung behandelt werden, das Zentrum nur darauf gewartet habe, sich durch Abkomman- zur Besprechung gelangen. Redner beschäftigt sich ausführlich mit