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Nr. 229. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt nerstag, 4. September 1913.

anderen Heiratsluſtigen zusammengetroffen. Dieſe Zeugin iſt der

des Arbeitsnachweises in der Gormann- Nach dem Verschwinden der Galle war Hent auch noch mit einer der Direktion der Städtischen Straßenbahn möglich, deren Ansicht, daß Hent, als er in dem Walde in der Nähe eines Sees Leitung sich bisher als geradezu arbeiterfeindlich erwiesen hinter Fürstenwalde den Revolver gezogen und sie nach ihrer Bar­schaft gefragt habe, auch sie habe umbringen wollen und nur davon

Die Perfönlichkeit des Frauenmörderstraße. Ein solches Verhalten ist aber auch nur noch bei festgestellt.

das rechte Licht gerückt.

Die verschwundene Wirtschafterin.

Der Mörder der Näherin Schäfer, der sich dieser unter Heirats- hat. Hoffentlich wird diese Angelegenheit im Rathause in versprechungen genähert hatte, ist nach den neueren Feststellungen der am 4. Oktober 1861 zu Berlin geborene Schneider Mar Kirch­stein aus der Bernauer Straße 47c. Ueber seine Verfolgung und die Feststellung seiner Persönlichkeit erfahren wir folgende Einzel­heiten:

Das rätselhafte Verschwinden der Wirtschafterin Galle , die wahrscheinlich ebenso wie die Näherin Schäfer ein Opfer ihrer Heiratslust geworden und von ihrem Liebhaber ermordet worden ist, veranlaßt die Kriminalpolizei, die sich noch unausgesezt mit der An­gelegenheit beschäftigt, zu einem amtlichen Ausschreiben. Es lautet: Berlin , den 3. September 1918.

abgesehen hat, weil sie außer dem Fahrgeld nach Berlin kein Geld bei sich hatte. Sie spricht auch die Vermutung aus, daß hier Fräu­lein Galle von ihm ermordet worden ist. Alle Nachforschungen nach deren Leiche sind jedoch bisher resultatlos verlaufen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß er sie in den See versenkt hat und sie vielleicht erst später zum Vorschein kommt.

Krieg im Frieden.

Eisenbahnfreuden.

Beim Durchsuchen der Wohnung der Ermordeten fand die Kri­minalpolizei in einem Buche zwei Briefe, die Karl S. unterzeichnet In Aufregung wurden gestern nachmittag die Angestellten der waren und von niemand anders herrühren konnten als von dem Firma A. Druckenmüller in Tempelhof , Gottlieb- Dunkelstr. 50-52, Mann, der die Beziehungen mit der Näherin angeknüpft und sie er- Seit dem 29. Juli d. J. verschwunden und wahrscheinlich er- versetzt. Ein Fenster des Bureaus wurde plötzlich von einem Geschoß mordet hat. Er redet seine Geliebte darin mit Liebes Schäßchen" mordet ist die Stüße Gertrud Galle, am 30. 9. 77 zu Krofsen a. D. durchschlagen und fiel dann, ohne weiteren Schaden angerichtet zu an und schreibt in dem ersten Brief, daß sie ihm nicht böse sein geboren, die am Morgen des 29. Juli d. J. das Erholungsheim vom haben, nieder. Es war, wie sich bei der Untersuchung ergab, eine solle, weil er ihr das Geld genommen habe. Er würde Roten Kreuz in Schönholz bei Berlin verlassen hat und seitdem Kugel, die aus einem Infanteriegewehr, Modell 98, herrührt. Höchst­sie heiraten und dann sei alles wieder gut. In dem weder dorthin noch an ihre Verwandten ein Lebenszeichen hat ge- wahrscheinlich kam das Geschoß von den Schießständen in der Hasen­zweiten Schreiben läd heide her. er sie zu einem Spaziergange nach langen laffen. Und dabei leben wir noch im größten Frieden! Tegel ein. Die Näherin hat dem Manne postlagernd unter der Die Galle ist von einwandsfreien Zeugen zuletzt am 29. Juli Chiffre" Start" nach dem Postamt 28 geantwortet. Diese Briefe dieses Jahres, nachmittags gegen 3 Uhr, zu Reinickendorf in Be­wurden beschlagnahmt, um damit weitere Ermittelungen anzustellen. gleitung des inzwischen wegen verschiedener Straftaten festgenommenen, Ueber zu kurzen Aufenthalt eines Stadtbahnzuges geht uns Während man mit diesen beschäftigt war, erschien ein Zeuge, der jetzt in Untersuchungshaft befindlichen Formers Hermann Hent, am folgende Mitteilung zu. Ich war am Sonntag, den 31. Auguſt, im aussagte, daß er einen Mann kenne, der im Besize des Hammers 26. April 1867 zu Lenschow geboren, gesehen worden. Dieser hat Begriff mit meiner aus Frau und drei Kindern bestehenden Familie mit dem eingeschnittenen M im Stiel gewesen sei. Es sei dies ein das Sparkassenbuch der Galle über zirka 1600 M. zusammen mit einen Ausflug nach Westend zu machen. Zu diesem Zwecke wollte Schneider Kirchstein, der zuletzt in der Bernauer Straße gewohnt ihrer Invalidenquittungsfarte am 30. Juli dieses Jahres von ich den vom Bahnhof Wedding geces 14 Uhr nachmittags ab habe. Daraufhin wurden sofort die Akten im Polizeipräsidium ein- Berlin aus an die Spartasse in Krossen a. D. eingesandt mit gehenden Zug benutzen. Ich war rechtzeitig auf dem Bahnhof Als ich nun im Begriff gesehen und hierbei stellte sich heraus, daß Kirchstein ein schon einem von ihm mit Gertrud Galle unterzeichneten Anschreiben, und wartete die Ankunft des Zuges ab. wiederholt vorbestrafter Mensch ist, der zuletzt 3 Jahre Zuchthaus in dem er um llebersendung des Guthabens bittet. Hent, der die war mit meiner Familie einzusteigen und auch schon meine beiden ältesten Kinder im Abteil Platz genommen, wollte berbüßt hat. Es wurde nun die Handschrift des Kirchstein in den Galle zunächst gar nicht gekannt haben wollte, macht über den Aften und die der beschlagnahmten Briefe verglichen. Schon diese Erwerb des Sparkassenbuches ganz unglaubwürdige Angaben, so daß ich mit einem vierjährigen Kinde auf dem Arm ebenfalls einsteigen. Ich wurde aber von einem Beamten durch einen Schriftvergleichung ergab, daß Kirchstein ohne Zweifel der Täter nach Lage der Sache damit gerechnet werden muß, daß er die Zuruf daran verhindert und mußte von dem sich inzwischen war, denn die Schriftzüge paßten ganz genau überein. Inwischen Galle ermordet hat, um sich in den Besitz des Sparkassenbuches zu in Bewegung sezenden Zuge wieder abspringen. Der Zug fuhr wurden auch in der Wohnung Kirchsteins, der von seiner Frau ge- bringen. noch mit einigen offenen Coupétüren ab. Infolge des kurzen Auf­trennt lebt und ein arbeitsscheuer und liederlicher Mensch Bei der Staatsanwaltschaft in Frankfurt a. D. ist unter diesen enthalts war es mir und meiner Frau nicht mehr möglich, gemeinsam iſt, Ermittelungen angestellt und eine Durchsuchung vor- Umständen gegen Henk ein Vermittelungsverfahren wegen Verdachts mit den beiden anderen bereits im Zuge befindlichen Kindern die genommen. Die Nachforschungen ergaben, daß Kirchstein, in des Mordes an der Galle eröffnet worden. Fahrt zu bewerkstelligen. Auf meine mündliche Beschwerde beim der Nacht vom Montag zum Dienstag um 3 Uhr zurück- Von besonderer Wichtigkeit für den weiteren Verlauf der Er- Stationsvorsteher wies mich dieser an den Zugführer, da dieser das Signal zur Abfahrt gegeben habe. Verschiedene Personen mußten gekehrt, sich dort einen neuen Anzug angezogen hatte und dann mittelungen ist es nun, festzustellen, wo die Galle seit dem 29. Juli dann auf den nächsten Zug warten. Der Zug hat nach meiner sofort auf und davongegangen war. Dienstagabend war er dann dieses Jahres, nachmittags 3 Uhr, sich aufgehalten hat und ob sie Ueberzeugung höchstens ein paar Sekunden gehalten. Auf tele­noch einmal dorthin zurückgekehrt, hatte sich aber nur wenige Minuten event. in Begleitung des Hent gesehen worden ist. Mit Rücksicht darauf, phonisches Anrufen nach Westend wurden die Kinder davon ver­aufgehalten und sich gleich wieder entfernt. Seitdem hatte er sich daß Henk andere Frauen, mit denen er in Verkehr gestanden hat, stets ständigt und konnten dann beim Eintreffen ihrer Eltern diesen zu­nicht mehr sehen lassen. In seiner Behausung, wo er sich die Hände in die Umgegend von Fürstenwalde - seine angebliche Arbeits- geführt werden. bon Blut gereinigt hat, die jedoch jezt noch deutlich Kratz stelle- und zwar meist in den späten Abendstunden mit ihm zu wunden aufweisen dürften, wurde auch eine Hose gefunden, fahren veranlaßt hat, erscheint es ziemlich sicher, daß auf seine Vor­die von einem anderen Manne schon vorher beschrieben wurde. Auf spiegelung hin auch die Galle sich hat bereitfinden lassen, dorthin der Straßenbahnstrecke von Heiligensee nach Tegel hat sich ihm zu folgen. Kirchstein oft in den frühen Morgenstunden aufgehalten. Für sachdienliche Mitteilungen, welche auf die Spur der Galle Er war dort als pervers veranlagter Mann bekannt und hat wegen feines schändlichen Treibens auch schon wiederholt von Arbeitern, die ihn dabei betrafen, eine gehörige Tracht Prügel erhalten. Stirch stein, der dabei die in seiner Wohnung gefundene Hose trug, machte sich in ganz schamloser Weise an Fabrikmädchen heran, die sich auf dem Wege nach ihren Arbeitsstätten in Berlin befanden. Auf ihn war deshalb auch schon von anderer Seite aufmerksam gemacht und der Verdacht geäußert worden, daß er der Mörder der Frau sein tönne, was sich jetzt denn auch bestätigt hat.

Partei- Angelegenheiten.

bezw. zur Auffindung ihrer Leiche führen, wird seitens der Kriminal­polizei Berlin eine der Wichtigkeit der einzelnen Nachricht ent­sprechenden Belohnung ausgesetzt. Bezügliche Mitteilungen werden au 2707. IV. 19. 13 an Kriminalfommissar Kuhn erbeten. Die Galle ist 1,65 Meter groß, hat volles, schwarzes Haar längliches, zuletzt stark gebräuntes Gesicht, dunkle Augen, einige fünstliche Zähne, trug blaues Kostüm, gelben, runden Strohhut in Glockenform mit schwarzem Bande, schwarze Schnürstiefel mit Lac­spigen, mit G. G. gezeichnete Wäsche und führte einen schwarzen Schirm und eine schwarze Handtasche mit sich.

Gastes.

Durch einen Sturz aus dem Fenster nahm sich Dienstagmittag die 21 Jahre alte Ghefrau des Arbeiters Kindler aus der Bankstr. 72 das Leben. Die junge Frau hatte vor acht Tagen einem Kinde das Leben geschenkt. Nach der Geburt fcheint sie gemütskrank geworden zu sein und auch in einem Anfalle ihres Leidens den verhängnisvollen Schritt getan zu haben: Sie stürzte sich aus ihrer im vierten Stock belegenen Wohnung auf den Hof hinab, wo sie mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe gebracht. Selbstmord eines Fabrikanten.

Der 38 Jahre alte Fabrikant Franz Fuchs, Mitinhaber der Kartonfabrik und des Postkartenverlages von Fuchs u. Korn am Michaeltirchplaz 2, wurde gestern früh in einem mit Gas angefüllten Raume neben dem Bureau besinnungslos aufgefunden. Er hatte Da er nach die Gashähne geöffnet und so den Tod gesucht. längeren Wiederbelebungsversuchen noch schwache Lebenszeichen von fich gab, wurde er nach dem Krankenhause in Bethanien gebracht, wo er aber noch im Laufe des Tages infolge der Vergiftung verstarb.

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Von den

-Kirchstein hatte der Näherin vorgeschwindelt, daß er ein Bigarrengeschäft in der Königstraße einrichten wolle und die Laden­Hent ist 1,76 Meter groß, fchlant, hat graumeliertes Haar, rot­einrichtung bereits bestellt habe. Ehe das Fräulein ihm jedoch das blondert Schnurrbart, blaugraue Augen, mittelgroße, eingedrückte Geld dazu hergab, erkundigte sie sich in der Möbelhandlung und Nase, etwas stechenden Blick, abstehende Ohren, vollständige Zähne erfuhr nun, daß die Angaben ihres Geliebten auf Schwindel beträgt danklen Anzug und braune Automüge. ruhten. Jegt wußte er die heiratslustige Näherin dahin zu bereden, Ueber die bisherigen Ermittelungen der Kriminalpolizei und daß er sie veranlaßte, mit ihm nach dem Amtsgericht zu gehen, den Fortgang der Untersuchung gegen den wegen Mordverdachts in Ein weiterer Fortschritt auf dem Gebiete des Arbeitergesanges um dort eine gerichtliche Bescheinigung zu erhallten, daß er haft fizenden Heiratsschwindlers Henk erfahren wir noch folgende ist in Berlin zu verzeichnen. Die Vereine, Berliner Männerchor". das Geld von ihr erhalten habe. The sie aber dort noch Einzelheiten: Bei ihren Nachforschungen nach dem Verbleib und Liberté" und" Senefelder" haben sich zu einem Chor verschmolzen, einen Richter gesprochen hatte, hatte der Schwindler sie zu den Aufenthalt der Galle nach dem Verlassen der Heilstätte, der unter dem Namen Berliner Sängerchor", zirka 200 Mann start, bewegen gewußt, ihm das Geld anzuvertrauen. Er ent fernte sich dann unter Zurüdlaffung seines Hutes, um die zeigten die Beamten ihr Bild sowie das des sent auch in den seine Uebungsstunden jeben Freitag abend im Gewerkschaftshause Straßenbahnhöfen umber. Hierbei stießen sie auf einen Schaffner, abhält. Die gesangliche Leitung ist Herrn Franz Bothe übertragen. Toilette aufzusuchen. Von diesem Gange kehrte er jedoch nicht der in dem Bilde des Henk einen Mann mit aller Bestimmtheit Großfeuer in der Schivelbeiner Straße. In der zweiten Morgen wieder zurück, sondern ließ seinen Hut im Stich. Die Betrogene wiedererkannte, den er am Nachmittag des 29. Juli in einer Schant- stunde tam gestern in der Schivelbeiner Str. 28 im Norden Berlins war jetzt wutentbrannt und wollte Anzeige erstatten. Er wußte wirtschaft in Reinickendorf gesehen hatte. ein gewaltiger Dachstuhlbrand zum Ausbruch. Das Feuer muß Er erinnert sich des­sie jedoch mit dem vorhandenen Brief zu beschwichtigen. Ohne halb so genau, weil der Mann, der in einem Hinterzimmer wahrnahm, standen schon fast alle Bodenverschläge des Vorderhauses schon längere Zeit unbemerkt geschwelt haben, denn als man es Zweifel hat der Mörder bei der Durchwühlung der Behälter nach saß, verschiedentlich nach vorn kam und sich darüber beschwerte, daß und Seitenflügels in Flammen. Bei Ankunft der Feuerwehr mit diesen Briefen sowie nach Geld gesucht. Während er die ihn be- es so lange dauere, bis er seinen bestellten Kaffee erhalten. Um bent 19. Buge war dann der Brand auch schon auf die beiden Dach­lastenden Briefe nicht fand, weil sie in einem Buche verſtedt ganz sicher zu gehen, wurde das Bild Hents auch der Schankwirtin stühle übergesprungen. Da Gefahr für die Nachbargebäude bestand, waren, muß ihm jedoch noch Geld in die Hände gefallen sein. gezeigt. Sowohl diese wie ihre Tochter erkennen in dem Bild einen so wurde schleunigst noch ein zweiter Löschzug zu Hilfe geholt. Es Man schließt dies daraus, daß ein kleiner Junge, der in der Gast ivieder, der mit einer Dame in dem Hinterzimmer ihres Lokals wurde mit insgesamt sechs Rohren Wasser gegeben. Nacht erwachte, als Kirchstein seine Behausung aufsuchte, gesehen Staffee getrunken habe. Als man ihnen nun auch die Photographie beiden Dachstühlen konnte aber trotzdem nur wenig gerettet werden. hat, wie dieser eine blaue Fahne mit einer Tante drauf", also der Galle zeigte, erkannte sie auch in dieser die Begleiterin des Mit den Aufräumungsarbeiten hatte die Wehr mehrere Stunden lang wahrscheinlich einen Hundertmarkschein bei sich hatte. Alem Anschein nach hat das Paar von dort aus den zu tun. Bahlreiche Mieter sind durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden, da sie ihre Habseligkeiten, die in den Boden­Ausflug unternommen, bei dem die Galle ermordet ist, denn kammern lagerten, verloren haben. Ueber die Ursache des Feuers Fräulein Galle ließ sich Butterbrote geben mit dem Hinweis, fonnte nichts festgestellt werden. · Außerdem hatte die Feuerwehr daß sie nach außerhalb fahren wollten. Als diese wichtige Fest in der letzten Nacht auf dem Güterbahnhof Frankfurter stellung Hent entgegengehalten wurde, blieb er zuerst immer noch Allee zu tun, wo ein größerer Posten Prestohlen auf einem bei der Behauptung, die Galle weder gesehen noch gesprochen zu Lagerplatz brannte. Die Ablöschung erfolgte mit einer Schlauch­Leitung. haben, bis er doch schließlich einsah, daß er dies nicht mehr leugnen fonnte. Er gab jetzt zu, mit der Galle sich bei einer Heirats­Radrennen in Treptow . Dienstag, 2. September. Bur bermittlerin getroffen zu haben, jedoch habe er diese nicht heiraten Belebung der Fliegerrennen will die Direktion jest wöchentlich ein wollen, sondern sein Freund Darge. Er habe nur den Vermittler Abendrennen veranstalten, das als Hauptnummer den Titel spielen und die Galle mit diesem bekannt machen wollen. Meisterschaft der Nacht" führen soll. Der Sieger erhält Darge habe ihm gesagt, daß er tief im Dalles stecke und eine goldene Medaille im Werte von 200 m. und eine tägliche Rente unbedingt heiraten müsse. Er sei denn auch mit der Galle von 20 M., die am nächsten Renntag auf den neuen Sieger über­nadh Fürstenwalde an der Spree gefahren, wo sie mit Darge zusammen- gehen. Am Schluß der Saison wird die Medaille unter den bis­getroffen seien. Ohne sich dort aber länger aufzuhalten, seien sie herigen Siegern ausgefahren. Die heutigen Rennen waren trog des schönen Wetters nur mäßig besucht. Einige andere Flieger­dann nach Frankfurt a. D. weitergefahren. Unterwegs habe Darge rennen vervollständigten das Programm. Leider starteten nicht alle ihm zu verstehen gegeben, daß er nicht ans Heiraten denke, ihm es auf der Liste stehenden Fahrer, so daß das Hauptrennen eintönig nur um das Sparkassenbuch zu tun gewesen sei. Während nun verlief. Ergebnisse: Darge mit der Galle in seine Wohnung gegangen ist, habe er unten Meisterschaft der Nacht. Dem Sieger die goldene Medaille im Die Stadt Berlin im Joche der Scharfmacher. gewartet. Nach einer Weile sei sein Freund gekommen und habe ihm Werte von 200 M. und eine tägliche Rente bon 20 M. Der Verband der Berliner Metallindustriellen unterhält das Sparkassenbuch gegeben. Weil er jedoch damit nichts habe an 1. E. Stabe, 2. Moretti, 3. Gardellin. Malfahren. in der Wusterhausener Straße sein schwarzes Kabinett. Wer faugen können, habe er ihn um eine Legitimation gebeten. Darauf- se I asse B. 100, 80, 60, 40 M. 1. Pawke, 2. Rudel, in den Fabriken der Metallindustriellen Arbeit haben will, hin habe ihm Darge dann auch noch die Invalidenkartenquittung gebracht. 3. Fechmer, 4. Großmann. Selaife C. 20, 15, 10, 5 m. muß erst einen Schein von dem genannten Verbande haben. Für das Buch habe er dann Darge einen Geldbetrag gegeben, den 1. Tezlaff, 2. Struptat, 3. Freiwald, 4. Rehra. Brämien Im Arbeitsnachweisbureau dieses Verbandes wird derjenige diefer angeblich benötigte, um mit der Galle nach Zopott zu fahren über 20 Runden. 50, 30, 20, 10 M., jebe Runde 2 M. 1. Rubel, 2. Zechmer, 3.' A. Müller, 4. Rebra . Brämien: Arbeiter, der den Unternehmern nicht genehm ist, verfemt, fahren. Dieser Betrag sei allerdings, wie er jetzt aussagt, von der Arbeitsvermittelung ausgeschloffen. So kommt es, nicht so hoch gewesen, wie er zuerst angegeben habe. Gr meint mun, Struplat 5, Großmann 4, Linsener 3, Theis 2, Rudel, Burka, Nabe Er und Schmitchen je 1. daß dieses Bureau bei den Arbeitern in Verruf steht und nur daß es gar nicht ausgeschlossen sei, weil doch Fräulein Galle ver­die bitterste Not treibt die Arbeiter in die Räume des schwunden ist, Darge fie unterwegs beiseite geschafft hat. Danach Bureaus der Metallindustriellen. befragt, wo denn die Wohnung Darges in Frankfurt a. D. liege, Gestern wurde uns zu unserem Erstaunen ein Schein blieb er die Antwort schuldig. Er gibt an, Darge früher im Ge­borgelegt, aus dem hervorgeht, daß auch die Direktion der fängnis fennen gelernt zu haben. Alle Nachforschungen nach einem Städtischen Straßenbahn ihre Arbeitskräfte durch das Manne dieses Namens oder mit dem von ihm beschriebenen Aus­Bureau der Berliner Metallindustriellen bezieht. Das hat sehen, haben sich jedoch als ergebnislos herausgestellt, sodaß un gerade noch gefehlt, daß die Stadt Berlin fich unter die Bot- bedingt damit gerechnet werden muß, daß diese Person gar nicht mäßigkeit der Scharfmacher stellt, die Stadt Berlin , die er- eristiert und nur in der Phantasie Henks, der eine schwere Bluttat hebliche Mittel aufwendet zur Erhaltung von sich abwälzen will, vorhanden ist.

Bierter Wahlkreis. Wegen Verlegung des Bureaus bleibt die Bibliothek des Wahlvereins bis 1. Oktober ge­schlossen. Die entliehenen Bücher sind bis zum 12. September in das Bureau, Stralauer Plaz 1/2, zurückzuliefern. Stralau. Heute, Donnerstag, den 4. September, abends 81%, Uhr, bei Steinicke, Alt Stralau 5, Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Wichtige Tagesordnung.

Berliner Nachrichten.

Ans der Elendsstatistik. Im Im Monat August nächtigten im Männerasyl 15 234 Personen, wovon 7987 badeten, im Frauen­asyl 2498 Personen, wovon 770 badeten. Arbeitsnachweis wird er­beten für Männer und für Frauen: Wiesenstr. 55-59.

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Neukölln.

Vorort- Nachrichten.

Was wird beabsichtigt?

Bekanntlich ist in der Ferienzeit der kommunalfortschrittliche Stadtverordnete Klebe gestorben, so daß eine Neuwahl im 2. Bezirk der zweiten Wählerklasse stattfinden muß. Bisher hat es der Magistrat immer nicht sehr eilig gehabt mit der Ansetzung des Wahltermins,