Nr. 231. 30. Jahrgang.
dmane
Gewerkschaftliches.
Neuer Konfliktsftoff im Baugewerbe.
Offiziersausrüstungsbranche, ebenso auch die Firma Ludewig. Resultat der Verhandlungen zwischen der Kommission und Lindenstr. 93, gesperrt. der Firma in einer am 3. September einberufenen Betriebswerden soll. Auch diese Nachricht Die Kohlenarbeiter und Kutscher Berlins nahmen im Gewert- versammlung unterbreitet schaftshause Stellung zu verschiedenen Vorkommnissen im Arbeits- entspricht nicht den Tatsachen. Die Firma hat weder die Komverhältnis auf einzelnen Kohlenplägen, die nach Ansicht der be- mission zu Verhandlungen geladen, noch haben Verhandlungen Der Vorstand des Deutschen Arbeitgeberverbandes für teiligten Arbeiter als Verstöße gegen den Tarifvertrag angesehen zwischen der Firma und den Ausgesperrten stattgefunden. Richtig ist, daß am 3. September eine Versammlung der Ausgesperrten das Baugewerbe hatte, wie in der neuesten Nummer des wurden. Grundstein" vom 6. September gemeldet wird, zur Durch- Einen Hauptbeschwerdepunkt bildete die Beschäftigung der stattgefunden hat, in der u. a. ein Briefwechsel bekanntgegeben sicht der zum Absajtß fertigen Tarifverträge am 19. August Kutscher an den Sonntagvormittagen mit dem Abfahren von Koks- wurde, der zwischen den Organisationen, der Kommission und der an die Firma gewandt, um über die Beilegung des Konflikts zu vier seiner Mitglieder, die Herren Behrens, Popp, ladungen von den Gasanstalten. Diese Arbeit sei in letzter Zeit bei Firma stattgefunden hat. Die Organisationen hatten sich schriftlich Lüscher und Fellermeyer, entsandt. War dies schon einigen der größten Kohlenfirmen fast zur Regel geworden. Während verhandeln. Die Firma hat den Organisationen bezi dessen Verfrüher des Sonntags früh nur einige Fuhren von der tretern keine Antwort gegeben, sie hat in einem Schreiben an etwas ungewöhnliches, so sollte die Durchsicht der Verträge Englischen Gasanstalt abgeholt wurden, fei die Abholung die Kommissionsmitglieder erklärt, daß sie mit dem Verbande den Vertretern der Arbeiterorganisationen erst die Pläne des in letterer Zeit auch auf den städtischen Gasanstalten ge- direkt nichts zu tun habe und es der Kommission frei siehe, sich an Bundes enthüllen. Es lagen 86 Verträge zur Genehmigung stattet worden. In der Debatte wurde die Meinung vertreten, die Firma zu wenden. Die Kommission hat darauf der Firma ihre vor, aber keiner fand Gnade vor den Augen der daß das Abholen von Koksfuhren des Sonntagsvormittags seitens Bundesvertreter. Alle wurden abgelehnt. Die lei- der großen Firmen doch wohl nur den Zweck verfolge, den von den Bereitwilligkeit zu Verhandlungen mitgeteilt. Im letzten Schreiben dige Akkordarbeit hat es dem Vorstand des Arbeit Gasanstalten produzierten Stoks vollständig mit Beschlag zu belegen, an die Stommission vom 3. August teilt die Firma mit, sie sei bereit, die Kommission zu empfangen, falls die Arbeiter die geberbundes angetan. Die Ueblichkeit sei beseitigt, meint er. so daß für den Kleinhandel und die fleinen Leute, welche Sonntags ihnen bekannten Bedingungen annehmen wollen. Die Firma wollte also nur verhandeln, wenn die Arbeiter die Es werde jetzt nur noch nach Arbeiterkategorien" unter- ich selbst Koks in kleinen Posten abzuholen pflegen, faum noch etwas Verschieden. Wo in einer dieser Kategorien Akkord vorge- Die Auffassung der Versammlungsteilnehmer ging überein handlungen, die davon abhängig gemacht werden, daß eine Partet ihnen von der Firma diktierten Bedingungen annehmen. kommen sei, da müsse er auch für die ganze Kategorie stimmend dahin, daß diefe regelmäßige Arbeit des Notsfahrens am die Bedingungen rückhaltlos anerkennt, die die andere Partei gelten. Ein recht schönes Beispiel wurde zur besseren Ver- Sonntag mit den tariflichen Vereinbarungen nicht im Einklang bittiert, sind teine Verhandlungen. Wenn die Firma R. ständlichkeit der Ansicht der Unternehmer angeführt: In stehe. In dem Tarifvertrage heißt es, daß die Kutscher in Nürnberg werden Massivdecken teilweise in Afford ausge- der Beit von 7 bis 10 Uhr vormittags ihre Pferde glaubt, daß nach der nunmehr vierwöchigen Aussperrung die Arbeiter gefügiger geworden sind, die um führt. Diese Arbeit iſt Maurerarbeit, also muß für die ganze au besorgen haben, und ferner, daß Sonntagsarbeit nach bittierten Tarifbedingungen anzunehmen, dann hat sie sich Kategorie der Maurer die Akkordarbeit in Nürnberg zu Ausnahmefällen Sonntags gefahren werden müsse, aber derartige Ausgesperrten 1725 dafür gestimmt, daß unter diesen Umständen VerMöglichkeit vermieden wird. Wohl könne es vorkommen, daß in lässig sein. Die Vertreter der Arbeiterorganisationen ziehen Ausnahmefällen Sonntags gefahren werden müsse, aber derartige gewaltig geirrt. In geheimer Abstimmung haben von den 1800 handlungen nicht geführt werden können, und nur 24 waren daaber den Begriff Arbeiterkategorie" nicht so weit wie die Ausnahmefälle dürfen nicht zur Regel werden. Das Abfahren von ausgesperrten 1725 dafür gestimmt, daß unter diesen Umständen VerKots müsse sich auf die Wochentage beschränken. Die Versammlung Unternehmer. Die Gruppe der Maurer sezt sich aus den ver- beauftragte deshalb die Verbandsleitung, die vorgebrachten Be- für, Verhandlungen auf der von der Firma vorgeschlagenen GrundTage zu pflegen. Diese Antwort wird die Firma gewiß nicht erschiedensten Untergruppen zusammen, die bereits alle zu Spe- schwerden zusammenzutragen und durch die Schlichtungskommission wartet haben. Der Kampf geht also weiter, und wenn der Firma zialfächern ausgewachsen sind. Wenn Massivdecken in Nürn - zur Erledigung zu bringen. daran liegt, die Störung in ihrem Betriebe zu beseitigen, so muß sie bergandere Vorschläge machen, um einen ehrlichen Frieden zu ermöglichen.
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um bei diesem Beispiel zu bleiben in Akkord her
übrig bleibt.
Deutfches Reich.
von ihr
gestellt werden, so geht das die Maurer im Rohbau noch lange Die Aussperrung in den Brennaborwerken zu Brandenburg a. H. Bis zur Beendigung des Kampfes wird ersucht, den Zuzug von Arnichts an. Ueber diese grundsäßliche Meinungsverschieden- dürfte in absehbarer Zeit noch nicht beendet werden. Mit aller beitern und Arbeiterinnen nach Brandenburg a. H. unter allen Umheit soll das Haupttarifamt entscheiden; deshalb und wegen Entschiedenheit muß zunächst noch einmal den irreführenden Mit- ständen fernzuhalten. andern Ursachen sind die Verträge alle zurückgewiesen wor- teilungen bürgerlicher Blätter entgegengetreten werden, daß die den. Das könnte dem Vorstand des Arbeitgeberbundes so Arbeiter wegen Nichterfüllung ihrer Forderungen streifen. Die Ueberstundenarbeit auf der Werft in Wilhelmshaven . passen, wenn er durch die Akkordarbeit in einem Spezialfach Firma hat ausgesperrt, weil die Arbeiter dem die Akkordarbeit für das ganze Maurergewerbe erlangen ihnen von der Firma dittierten Tarifvertrag die fönnte. Das Haupttarifamt wird einen diden Strich durch Bustimmung versagt haben. In der„ Berliner Morgendiesen Plan machen, der wohl nur ausgeflügelt ist, um zu den post" war zu lesen: Differenzen im Haupttarifamt noch weitere Differenzen hinzuzufügen.
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Die Verwaltung der Brennaborwerke in Brandenburg a. H. teilt mit, daß sich noch immer 2000 Arbeiter im Ausstande befinden." Wenn das die Verwaltung der Brennaborwerke wirklich mitgeteilt hat, dann hat sie die Wahrheit auf den Kopf gestellt. Weiter ist in dem Bericht zu lesen:
" In dem Versand der Gesellschaft ist eine Stockung bisher nicht eingetreten, da die Läger vor Ausbruch des Streits( es ist unwahr, daß die Arbeiter in den Brennaborwerfen streiten) sehr reichlich komplettiert waren."
Der Streit der Militärsattler in den Offizierausrüstungsbetrieben hat Formen angenommen, die bereits recht lebhaft an die Moabiter Vorkommnisse erinnern, Die Unternehmer haben die Herbeischaffung von Arbeitswilligen" dem bekannten Streitbrecheragenten Adolf Koch , Niederschönhausen , Kaiser- Wilhelmstr. 65 wohnhaft, übertragen. Dieser sucht zunächst im" Lokal- Anzeiger" und in der So die Verwaltung der Brennabor- Werke. Anders die Just in demselben Morgenpost" Sattler für dauernde Beschäftigung bei 7,50 M. Tage- Firma Gebr. Reichstein, Brennabor- Werke. John. Der Aufmerksamkeit der Streilleitung gelang es, den ganzen Augenblick, wo die Verwaltung der Firma Gebr. Reichstein der ersten Transport von Arbeitswilligen" abzufangen und zu bevegen, Deffentlichkeit solche Mitteilungen zugehen läßt, versendet die sich mit den Streifenden solidarisch zu erklären. Da Koch Firma Gebr. Reichstein an ihre Kundschaft folgende Entschuldigungsauf diesem Wege nichts erreichen konnte, stellte er einen schreiben: Wegen der bei uns eingetretenen Arbeitsunterbrechung ist es nicht möglich, die freundlichst bestellten Waren sofort zu liefern. Wir hoffen jedoch, daß die Störung bald beseitigt sein wird und bitten Sie, sich etwas zu gedulden."
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Trupp von der aber " Arbeitswilligen" zusammen, wohl weniger aus Sattlern, als aus den vielleicht schon verschiedenen Stellen erprobten Hinzebrüdern bestand. Diese Herrschaften waren in feiner Form zugänglich. Im Gegenteil, als sie höflichst auf den bestehenden Streit hingewiesen würden, fielen fie mit ihren Knüppeln über die sie ansprechenden Leute her. Einer der Hingebrüder zog ein zirka 30 Zentimeter langes Dolchmesser hervor, während der Streitbrecheragent Soch mit einem Revolver umherfuchtelte. Es berührt wirklich eigenartig, wenn man sieht, was sich diese Elemente herausnehmen dürfen. Vorteil werden ja die Unternehmer davon nicht haben, denn was diese berufsmäßigen Streitbrecher im Betriebe leisten werden, wo es gilt, mit Nadel und Faden zu arbeiten, steht auf einem anderen Blatt. Für jeden rechtlich denkenden Sattler sind alle Betriebe der
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Kleines feuilleton.
Ein verlorenes Idyll. Pariser Straßenbild.
Wenn der Abend sich auf die Stadt senkt und der Himmel unfichtbar wird, als schlösse er wie ein Laden zur Feierabendstunde seine Fenster, verlasse ich mein Zimmer und streife durch die Volksquartiere des Temple und der Bastille.
Eine Zeitlang verlockten mich die vornehmen Viertel hinter der Oper; aber sie sind nur elegant und langweilig. Das Leben zieht sich in ihnen schon hinter die Häuser zurück, in ihnen werde ich nicht mehr an die große Materialität des Daseins erinnert, nicht an die Arbeit und den Unterhalt, nicht an den harten Zwang
des Tages.
In den Volksquartieren sind Haus neben Haus Läden. Die Läden find eng, manchmal so eng, daß man sich nicht in ihnen umdrehen kann, denn sie sind nur ein Verschlag in einem Hausgang, ein abgezwungenes Winkelchen einer Straßenede, in dem eine Frau, in ihren Schal vermummt, auf einem Schemelchen fizt und den Kartoffeln die Augen aussticht, um sie in einem riechenden Fett zu braten und dann für einen Sou in einem Zeitungsfeben an einen hungrigen Lehrbuben, einen rußigen Arbeiter zu verkaufen.
Im Fleischerladen steht der Mann und hackt die Knochen auseinander, und sein Weib sitzt im Kontor und läßt prüfend die Geldstücke auf der Marmorplatte flingen. In den Bäckerläden stehen an allen vier Wänden ganz lange und ganz schmale Brote in Reih und Glied; in einer Gartüche flammt ein mächtiges Feuer und sieben Hühner gischen an einem Spieß; in den Charcuterien ringeln sich Bratwürfte wie geflecte Schlangen auf einem runden Weidendeckel; in einer muffigen Bude steht ein alter Jude und bietet alles feil, was Menschen gebraucht haben; in einem Bücherverschlag verkauft ein Bursche Stolportagehefte, die schon durch zehn Hände gegangen sind.
Alle Läden gehen bis auf den Bürgersteig hinaus; der Fleisch stücke, der Grünwaren, der getrockneten Fische, die aus Jsland kommen, der Käse, der Stiefel, der Tuchreste sind gigantisch viele, und es ist wie im Schlaraffenland, nur mit dem Unterschied, daß für einen Armen nicht ein Bröselchen abfällt. Die Menschen hasten.
Sie fahren in Seutschen, in Omnibussen, in Dampfwagen, auf Rädern und Karren; wenn man stehen bleibt, zittert der Boden, den die Untergrundbahnen durchrasen. Jämmerliche Mütter tragen Halbtote und franke Kinder auf den Armen; die Kokotten schreiten geschminkt, wiegend und beutelüstern aus den Seitengassen in die Lichter des Fahrdamms; ein Stelzfuß späht lange Zeit aus, um die Straße überschreiten zu können; der Agent dirigiert mit dem weißen Stab den Verkehr, der sich verfilzt und unentwirrbar erscheint. Viele Gefichter sind gemein, gereizt und abgespannt; es ist Teine Freude in ihnen und das Leben ist hart. Aber einige tragen boch Züge, die von Ernst und Menschlichkeit sprechen, und allen diesen Zueten gebührt Achtung, denn sie arbeiten.
Nach diesem Eingeständnis der Firma Gebr. Reichstein an ihre Kundschaft scheint die Mitteilung der Verwaltung von Gebr. Reichstein an die Presse nur darauf berechnet zu sein, die Deffentlich feit über den wirklichen Stand der Dinge zu täuschen. Es wäre doch recht sonderbar, daß die Verwaltung von Gebr. Reichstein nicht wissen sollte, daß die Firma an ihre Kundschaft die oben wörtlich wiedergegebenen Schreiben verschickt.
Der immer außerordentlich„ gut“ informierte„ Berliner LokalAnzeiger" bringt die Nachricht, daß die Firma die Verhandlungstommission am 2. September zu sich bestellt habe und das Vor einer fleinen Druckerei bleibe ich stehen und sehe zu, wie Visitenkarten und Geschäftsempfehlungen gedruckt werden. Eine saubere, intelligente Maschine, die auch ich verstehe, hat drei Walzen, die über eine Farbfläche laufen und die Druckfläche befeuchten; diese senkt sich nach vorne und schmiegt sich mit einem sanften Druck für eine Sekunde an ein weißes Stück Papier , dann tritt sie zurück, und das Papier ist mit schwarzen Zeilen bedeckt. Ein junger Bursche steht vor der Maschine und bedient sie. Es läßt sich Es ist in seiner Haltung etwas, das mich rührt. schwer beschreiben; es ist etwas Ruhiges und Würdiges, und die es ist die richtige Haltung, die man bei Würde ist nicht streng der Arbeit haben muß. Die Arbeit gibt ihm selber Brot und dem, der sie bestellt hat, Nußen.
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Es ist eine Auffassung, die nicht mehr in die Weltstadt paßt; die Weltstadt hat das Persönliche aufgehoben und kennt nur noch die Bestellung, die durch viele Hände geht: sie macht unlustig. Er macht eine Wendung, und ich sehe auch sein Gesicht; es ist sanft und trozig.
Der Bursche erinnert an einen jungen Meister, wie sie in vergangenen Jahrhunderten in einer deutschen Reichsstadt lebten und bei der Arbeit vor dem Amboß, dem Leisten sich mit einem bescheidenen Selbstgefühl der festen Grenzen ihres Lebensbezirkes bewußt waren. Gewiß sahen so die Drucker der Humanistenzeit aus, die wohl fühlten, daß sie mit ihren geschwärzten Händen Wissen Aber heute ist das nur ein verlorener Posten.
in die Welt trugen.
Otto late.
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Jm Dezember 1912 haben die Arbeiter der drei kaiserlichen Werften Eingaben an die Oberwerftdirektionen beztv. des ReichsMarineamt gerichtet, in denen neben Erhöhung der Stundenlöhne auch die Regelung der Ueberstundenarbeit gewünscht wurde. Prinzipiell wünschten die Arbeiter, daß Ueberstundenarbeit möglichst vermieden werden sollte. Sollte sich die Ueberstundenarbeit absolut notwendig machen, so sollten diese entsprechend besser bezahlt werden. Die Antwort der Werftdirektion auf diese Eingaben erfolgte am 24. Dezember 1912 und lautete:
" Für eine Erhöhung der Ueberstundenzulage für die ersten beiden Ueberstunden nach Beendigung der regelmäßigen Arbeitszeit liegt keine Veranlassung vor, dem Wunsche nach einer höheren Bewertung der dritten und der folgenden Ueberstunden ist durch Erhöhung der Zulage auf 20 Pf. pro Stunde Rechnung ge tragen".
Daß damit den Wünschen der Arbeiter recht wenig gedient war, mußte das Reichs- Marineamt sehr bald selber einsehen, denn es erließ nach einigen Wochen folgende Verfügung:
" Nachdem durch Verfügung vom 30. Januar 1913 die Ueberstundenzulage für die dritte und die folgenden Ueberstunden von 10 auf 20 Pf. erhöht worden ist, wird in Abänderung der Verfügung vom 26. Januar 1906 bezüglich der Sonntagszulage folgendes bestimmt:
1. Für die ersten neun Arbeitsstunden an Sonn- und Festtagen wird neben dem gewöhnlichen Stundenlohn für jede volle Arbeitsstunde wie bisher eine Zulage von 10 Pf. gezahlt.
2. Für die zehnte und elfte Arbeitsstunde erhöht sich die stündliche Zulage auf 20 Pf.
3. Bei etwaiger noch weiterer Arbeitsleistung über die elfte Stunde hinaus wird für jede Stunde eine Zulage von 30 Pf. gezahlt. Die Kaiserliche Werft wird ersucht, die diesbezüglichen Bestimmungen der Arbeitsordnung, Teil 2 unter Beobachtung der gesetzlichen Vorschriften 134 a, d und e der Gewerbeordnung
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30 Guineas an, mit Zusammentreffen mit einer ausländischen tgl. Hoheit 40 Guineas: immer wöchentlich. Natürlich wechseln die Preise sehr, entsprechend den finanziellen Verhältnissen von Gast und Gastgeber. Tatsächlich ist es heute für einen Gast sehr schwer, zu wissen, wen er bei solchen Familieneinladungen trifft. Man kann zu Tische geführt werden von einem verkleideten Schweinemeggermillionärssohne oder von einem Manne von„ Geburt", aber ohne Geld. Der interessanteste Zug bei dieser Art Geschäft ist die Findigfeit, mit der es verdeckt wird. Gast und Gastgeber halten gleicherweise darauf, daß ihr Vertrag nicht zutage kommt." Das ist der Weg, auf dem neue Aristokratie zustande kommt.
Für die Arbeiter muß es ein erhebendes Gefühl sein, wenigstens zu erfahren, daß ein Teil der ihnen abgefchundenen und abgestohlenen Milliarden dazu verwandt wird, bedürftige und, wenn nicht würdige, so doch gefällige Glieder des alten Adels ein wenig über Wasser zu halten und anderen den unscheinbar gewordenen Adelsschild mit dem Golde reicher Erbinnen neu aufzufrischen.
Notizen.
Klinischer Großbetrieb für Berliner Aerzte. In den Berliner Aerztekreisen ist das Bedürfnis für eine große klinische Anlage vorhanden. Wie die„ Bauwelt" erfährt, soll in der Nähe der Döberizer Heerstraße, unweit der GrunewaldRennbahn, ein Gelände für diesen Zweck erworben werden. Das Institut, an dem mehrere hervorragende medizinische Autoritäten Anteil nehmen, würde eine vollständig neue Erscheinung für den tlinischen Privatbetrieb der Aerzteschaft bedeuten.
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Zahlende Gäste der guten Gesellschaft". Reiche Snobs, die unt Theaterchronit. Das von Paul Braun gegründete alles in der Welt gerne in den geheiligten Dunstkreis der„ Gefell - und geleitete Marionetten Theater schaft " eindringen, womöglich gar bei Hofe vorgestellt werden ünstler wird nach mehrjähriger Pause in diesem Herbst wieder Münchener möchten, sind seit langem ein bevorzugtes Ausbeutungsobjekt in ge nach Berlin kommen und im Kleinen Theater spielen, u. a. auch: wissen Streisen des armen Adels, in denen mit der Gesellschafts- und„ Das lastervolle Reben und erschröckliche Ende des weltberühmten, Hoffähigkeit ein einträgliches Geschäft betrieben wird. Wie geschäfts- jedermänniglich bekannten Ertzzauberers Doctoris Johannis mäßig das organisiert ist, geht aus einigen Mitteilungen des" Daily Faust i." So lautet der Titel jenes ältesten deutschen Faustspiels, Citizen" hervor. Vor kurzem brachte eine Zeitschrift ein Inferat, in das auch Goethe in jungen Jahren auf der Puppenbühne sah. dem eine adelige Dame mit großem Besigtum in Irland sich erbietet, einen oder zwei zahlende Gäste aufzunehmen. Mit Gelegenheit zum Astronomisches. Der größte der acht Monde des Fischen und allerhand Sport usw. ist der Preis 5 Guineas( 107 m.) Jupiter, die seit jeher das besondere Interesse unserer Astronomen wöchentlich. Das ist noch verhältnismäßig bescheiden. Ist doch auch genießen, zeigt, wie der französische Forscher J. Guillaume beobachtet keinerlei Anschluß an die Gesellschaft" versprochen. " Gesellschaft" versprochen. Die Gäste hat, bei seinem Vorübergange vor der Scheibe des Planeten im müssen sich mit dem begnügen, was zufällig dabei abfällt. Ganz Rohre statt seiner sonstigen freisrunden Fläche eine höderige Form anders, wenn neben Wohnung und Kost auch vornehmer Umgang und zugleich auch eine weiße Kappe am nördlichen Pol, ähnlich, wie mitgeliefert wird. Nach den Angaben der Herausgeberin einer Ge- wir sie am Mars beobachten können. Er muß also, was man bissellschaftszeitschrift gibt es einen richtigen Tarif, nach dem der her noch nicht wußte, mit einer Atmosphäre umgeben sein, wie sie Mann oder die Dame mit der vollen Börse sich ihren Umgang aus- 3. B. der Mond unserer Erde nicht erkennen läßt. suchen können.
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-Allwissende gesucht! In einer englischen ProvinzDer obige Preis von 5 Guineas ist der übliche für ein Landgut zeitung ist, wie das Windsor Magazine" mitteilt, bor kurzem ohne Gelegenheit zum Verkehr mit hohem Adel. Mit gesellschaft folgende Anzeige erschienen:" Gesucht zwei redselige Personen, lichem Anschluß stellen sich die Preise wie folgt: einschließlich Hühner- wohlerfahren auf allen Gebieten menschlicher und übermenschlicher jagd wöchentlich 7 Guineas mit Fuchsheze( bekanntlich ein sehr Wissenschaft, männlichen oder weiblichen Geschlechts, die imstande feudales Bergnügen) 8 Guineas, mit besonderen Gelegenheiten sind, alle Fragen eines kleinen Mädchens von drei Jahren zum Flirt( Poussieren) von 10 Guineas an( offenbar je nach dem und eines Jungen von vier Jahren zu beantworten. Die Stande der zu liefernden Dame beziehungsweise des adligen Herrn) betreffende Person muß vier Stunden am Tage Dienst tun und - einschließlich Einführung bei einem Heiratsfähigen Aristokraten während dieser Zeit den Eltern Ruhe verschaffen." Wer wagt das und besten Bemühungen, eine Partie" zustande zu bringen, von Ungeheure?