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Nr. 236. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bonerstag, 11. September 1913.

Gewerkschaftliches.

Leiftungen der Gewerkschaften.

lichst hervorgetan hat. Viel Glück hatte dieser Herr jedoch nicht schnellstem Wege ein Tarifvertrag zustande, der für die Beteiligten und in einem Falle mußte er sogar mit den Invalidenkarten seiner wesentliche Vorteile brachte und durchaus Iohal innegehalten werde. Gewonnenen" in die bestreiften Betriebe gehen, da die Besizer der In ähnlichem Sinne äußerte sich auch der Vertreter der Fleischer, Papiere es vorgezogen hatten, von Herrn Koch abzurüden. Sattler   Genosse Rehberg, der auch nochmals ausdrücklich den Willen zur zu finden, gelang dem Koch nicht mehr, er begnügte sich dafür mit Tat bekundete, wenn es sich um eine Solidaritätsbezeugung im

Sattlerhandwerk hatten.

bleiben wird.

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" Ernstfalle" handeln sollte. Seitens der Vertreter der Gastwirtsgehilfen wurden aus

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Gerade jekt, wo das Thema der Arbeitslosenversicherung der Engagierung von Hingebrüdern, die zwar Fertigkeiten im Ge­zur Diskussion steht, die Organe der Staatsmacht, die Re- brauch von Knüppeln, Messern und Revolvern, aber nicht im jüngster Zeit Fälle angeführt, aus denen hervorgeht, daß sich die gierungen und die Kommunalverwaltungen im allgemeinen Von nicht viel mehr Glück wird auch das Bestreben der Unter- Macher des blauweißen beziehentlich gelben Vereins einer besonderen über die engen Grenzen theoretischer Erörterungen noch nicht nehmer gekrönt sein, die kleinen Sattlermeister mit der Herstellung Gunst seitens gewisser Geschäftsführer erfreuen, während die frei­hinausgekommen sind, Scharfmacher und ihre Hausgarden auf der Arbeiten zu betrauen. organisierten Kellner bei den geringfügigsten Differenzen glatt aufs die Forderung mit wütendem Geschimpfe antworten, ist ein Die Diskussion brachte noch mancherlei bezeichnende Episoden Pflaster gesetzt werden. Charakteristisch ist auch, daß der Nachweis über die Leistungen der freien Gewerkschaften an- aus dem Kampfe zutage, aber das eine offenbarte sich in den Aus- in der 30. Bierquelle beschäftigte derzeitige Vorsitzende gebracht. Zeigt er doch am deutlichsten, was die Arbeiter auf führungen aller Redner, nämlich, daß alle Anstrengungen der Unter- des gelben Vereins Blau- Weiß", der Kellner Heyder in seiner diesem Gebiete aus eigener Initiative geschaffen haben, nehmer mißlingen werden und der Sieg auf seiten der Arbeiter gewerkschaftlichen, als auch gewerblichen Betätigung eine außer gewöhnliche Anpassungsfähigkeit" zeigt. Dieser Kellner Heyder während die herrschende Gesellschaft sich bisher als fast völlig hat es fertig gebracht, während der im Vorjahre dem Tarifabschluß impotent erwies. Der Reichtum einer fleinen Oberschicht Gibt es eine gelbe Agitation bei Aschinger? vorausgehenden Verhandlungen und Agitation unter den Aschinger­wächst alljährlich um 3 bis 4 Milliarden Mark, für den Eine von zirka 500 Personen besuchte Versammlung der gast- Sellnern auf der einen Seite anarchistische Tendenzen hervorzukehren, Militarismus fordert die Regierung immer mehr Millionenwirtschaftlichen Angestellten von wirtschaftlichen Angestellten von Betrieben der Firma auf der anderen Seite bei seinen Kollegen Unterschriften zu sammeln und erhält sie mit Hurra bewilligt, aber für die Arbeitslosen, Aschinger fand in der Nacht vom 9. zum 10. September in den für eine Petition an die Direktion, in der ein um 10 M. geringerer für die Opfer einer widersinnigen Wirtschaftsweise geschieht Industrie Festjälen" statt. Der Stadtverordnete, Arbeiterfekretär Lohnfah angenommen war, als der Tarifvertrag schließlich brachte. Auf wenig oder gar nichts. Was die Gewerkschaften leisteten, ver- Ritter hielt einen Vortrag über das Thema: Die Firma Aichinger gewerblichem Gebiete wiederum hat sich der Kellner Heyder vom Haus­anschaulicht die folgende Uebersicht, in der die Ausgaben für und unsere Tarifforderungen". Der Kernpunkt der Ausführungen diener und Bader   zu seinem jetzigen Beruf hindurchgemaufert, woraus ihm Arbeitslose am Orte und auf der Reise getrennt aufgeführt und des Interesses der Zuhörer konzentrierte sich auf die Kenn- durchaus kein Vorwurf gemacht werden soll; nur berührt es um so sind. Es wurden verausgabt für Arbeitslose: zeichnung der gelben Gewerkschaften, welche sich, wie bereits eigentümlicher, daß sich Heyder selbst anscheinend seines früheren, doch an dieser Stelle gemeldet, unter dem gastwirtschaftlichen Bersonal gewiß durchaus ehrenwerten Berufes schämt. Jedenfalls zeigt auf der Reise am Drte der Firma Aschinger   breit zu machen suchen. Der Referent er in seiner Eigenschaft als hochmögender Vorsitzender von Blau­gab der Vermutung Ausdruck, daß die Gründung und Züchtung Weiß" so viel Standesdünkel, daß er nicht nur Hausdiener, eines gelben Wertvereins möglicherweise nur von den in den sondern auch Zapfer der Mitgliedschaft in Blau- Weiß" für durchaus einzelnen Bierquellen stationierten Geschäftsführern und fonftigen, unwürdig hält. der Generaldirektion der Firma Aschinger nachgeordneten Instanzen ausgehe. Der Generaldirektor, Kommerzienrat ohnert, babe bei den Tarifverhandlungen im Vorjahre mehrfach durchaus glaubwürdig versichert, daß in den Betrieben der Firma Aschinger   fein An­gestellter oder Arbeiter wegen seiner politischen oder gewerkschaft lichen Ueberzeugung gemaßregelt werden solle, auch er selbst würde fich bezüglich seiner politischen Ueberzeugung von niemand Vorschriften machen lassen.

zusammen

Mart

Mart

1891

144 338

64 290

1892

382 607

357 087

1893

328 748

220 926

1894

350 455

239 750

1895

302 603

196 912

1896

310 000

243 201

Mart 208 628 739 794 549 674 590 205 499 515 558 201

1897

289 036

260 316

549 452

1898

283 267

275 404

1899

313 391

304 677

558 671 618 168

1900

461 028

501 078

1 162 106

1901

607 127

1 238 197

1 845 824

1902

709 778

1 593 022

2 302 800

1903

613 870

1 270 053

1 883 928

1904

646 821

1 599 424

2 246 245

1905

712 820

1 991 924

2 704 744

1906

758 222

2 653 296

3411 518

1907

869 148

4375 012

1908

1 184 353

8 134 388

1909

1 125 829

8 593 928

9 719 757

1910

1015 984

6.075 522

7 091 506

1911

1 028 431

6 340 544

7 368 975

1911

1 179 102

7441 240

8 620 342

53 970 191

67 587 149

Zusammen 13 616 958

5 244 160 9 318 741

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In der Diskussion famen außer einigen Vertretern der Organis sation der Gastwirtsgehilfen die Vertreter derjenigen Organisationen zum Wort, welche mit der Firma Aschinger   ebenfalls im Tarifverhältnis stehen.

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Von anderen gelben Häuptlingen, so von einem gewissen Rasum, in der 26., Boseter, in der 27. Bierquelle, und einem gewiffen Ebert, in der Konditorei am Alexanderplatz   beschäftigt, wurden ebenfalls allerhand erbauliche Dinge berichtet. Be­zeichnend ist ferner, daß trotz aller direktionsseitig gegebenen An­weisungen gewisse nachgeordnete Instanzen" es doch verstehen, den Arbeitsnachweis der Christlichen  " zu benutzen, weniger vielleicht zu dem Zweck, billigere Arbeitskräfte zu bekommen, als deswegen, sicher zu sem, feine organisierten Gehilfen zu erhalten.

Die Nähmaschinen- Kassierer, Agenten, Hausdiener und Lager­

Ob es ferner den Intentionen der leitenden Stellen der Firma Afchinger entspricht, daß ihre eigenen Angestellten in einem ihrer Betriebe rauschende Feste feiern, dürfte nach all dem Vorhergesagten Gleich der erste Redner, der Vertreter des Transportarbeiter zum mindesten zweifelhaft erscheinen; fest steht aber, daß versucht verbandes, Genosse Schulz, fonnte die Vermutung des Referenten wird, für Blau- Weiß" Mitglieder zu gewinnen mit dem Hinweis dahin bestätigen, daß es auch bei den Kutschern so eine Art Wert darauf, daß in den Räumen der Kunstausstellung am Lehrter Bahn­meister, einen Stallmeister gäbe, welcher mit terroristischen Hof das Stiftungsfest abgehalten werde, und zwar auf besonderen Mitteln versuche, für eine gelbe Organisation Stimmung zu Wunsch des Herrn Direktors Blaue, welcher zu den ständigen Be­machen. Ueber die Innehaltung des Tarifvertrages seitens der suchern der blauweißen Versammlungen gehört. Generaldirektion könne nicht geklagt werden. Auch die Trans- Mit der einstimmigen Annahme einer Resolution, welche dent portarbeiter würden sich jedoch mit allen zu Gebote stehenden vom Genossen es hold angeregten gemeinschaftlichem Vor­Mitteln gegen ein Eindringen der blau- weißen respektive gehen aller beteiligten Organisationen zustimmt, wurde die, dem Aus ganz bescheidenen Anfängen heraus ist die Arbeits- gelben Organisation zu wehren wissen. In dieser Beziehung fönne Ernst der Situation entsprechend, durchaus würdig verlaufene Ver­lofenfürsorge zu einem mächtigen Zweig am stolzen Baum seitens der gastwirtschaftlichen Angestellten der Firma Aschinger sammlung geschlossen. des gewerkschaftlichen Unterstüßungswesens herangewachsen. durchaus auf die Solidaritätsbezeugung der Kutscher   und Berufs­Was die Organisationen mit der Unterstügung an Not und genoffen gerechnet werden. Elend, was an Zerstörung von Gesundheit und Leben ver- Es sei gleich hierbei erwähnt, daß auch die übrigen Diskussions- arbeiter hatten sich am Dienstag im Englischen Hof" versammelt, hindert haben, das läßt sich nicht berechnen. Gebietet die redner und Vertreter ihrer Organisation feinen Zweifel daran um einmal die Lohn- und Arbeitsverhältnisse ihres Berufs ins rechte Humanität, und auch die Wirtschaftlichkeit, für Strante, Sieche licken, daß fie in jedem Falle die Solidarität hochhalten würden, zu entnehmen war, daß namentlich die Verhältnisse bei der Licht zu rücken. Ludow hielt das einleitende Referat, aus dem und Unfallverlegte, für periodisch oder dauernd Arbeitsunfähige Aschinger mit schärferen Mitteln, als den bisher angewandten, der find. wenn fich bie gastwirtschaftlichen Angestellten der Firma Singer Company   im höchsten Maße verbesserungsbedürftig zu sorgen, dann sollten allein schon Nützlichkeitserwägungen Die Kassierer werden mit 15 M. eingestellt und dahin führen, für die erwerbslosen Arbeitsfähigen zu sorgen, gelben Agitation erwehren müßten. Der Vertreter der Bäcker, Ge- halten 3 Proz. vom Jnkasso, das jedoch auf Grund der Touren­damit ihre Kräfte nicht frühzeitig zerstört und sie den anderen nose eshold, konnte ebenfalls nur berichten, daß seitens der einteilung meist nur 150 m, pro Woche beträgt. Als besonderes fozialen Einrichtungen durch ein Versäumnis in der sozialen gehalten würden; von einer gelben Agitation sei unter seinen steht es die Firma ausgezeichnet, auch hier ihren Angestellten die Generaldirektion die tariflichen Abmachungen durchaus loyal innes Lockmittel dient die Provision für verkaufte Maschinen. Doch ver­Fürsorge ganz unnötigerweise zur Last fallen. Berufsangehörigen nichts zu spüren. Dagegen müsse Bezüge zu fürzen, indem sie nur 2/3 der Provision auszahlt und 1/3 energisch Front gemacht werden gegen die seitens zurückbehält. Für den Fall, daß eine Maschine nicht voll bezahlt der Firma Aschinger   anscheinend geplante anscheinend geplante Gründung einer wird und deshalb zurückgenommen werden muß, ist auch die Betriebstrantentasse. Es dürfe sich empfehlen, zur erhaltene Provision zurückzuerstatten beztv. es muß eine Zum Streik in der Offizierausrüstungsbrauche. Abwendung dieser Gefahr seitens aller beiligten Organisationen einen neue Maschine ohne Vergütung als Ersatz verkauft werden. Aus In einer zum Dienstag einberufenen, sehr start besuchten außer Attionsausschuß zu wählen, welcher der Firma mit allem Nachdruck ordentlichen Versammlung der Militärbranche gab G. Schulze bedeuten müßte, daß die Angestellten nicht gesonnen find, die Ver­vom Verband der Sattler und Portefeuiller eine eingehende Dar- schlechterungen, welche eine Betriebstrantentaffe naturgemäß mit sich stellung von der Tarifbewegung der Offizierausrüstungsbranche. bringt, hinzunehmen. Unter anderem kennzeichnete Redner auch in treffender Weise die Genosse Schlichting, als Vertreter der Maschinisten und Streitbrechervermittelung der Musikalienhandlung( 1) Saun  , Grüner Seizer, machte unter Zustimmung eines großen Teiles der Ver­Weg 17, und hob besonders hervor, daß diese Firma, die doch start fammlungsbesucher darauf aufmerksam, daß in der Regel Tarifver­mit Arbeiterkundschaft zu rechnen habe, es sich überlegen sollte, träge um so höher bewertet werden, je schwieriger sich deren Er­streikenden Arbeitern in den Rücken zu fallen. ringung gestaltet habe. Seine Berufsangehörigen hätten erst zum Ebenso schilderte Schulze die Tätigkeit des Streitbrecheragenten letzten Mittel, zum Streif greifen müssen, und als durch die Arbeits­Adolf Koch, der sich auch schon bei anderen Gelegenheiten rühm- willigen ein Schaden von etwa 10 000 m. entstanden war, tam auf

Berlin   und Umgegend.

Kleines feuilleton.

er­

alledem ist erklärlich, daß Angestellte oft felbst viele Jahre nach ihrem Ausscheiden noch nicht die ihnen zustehenden Restprovisionen erhalten können. Auch die Kautionen, die in Höhe von 100-300 m. eingezahlt werden müssen und nur mit 3 Proz. verzinst werden, dienen der Millionenfirma noch als Quelle der Bereicherung, denn aus der Tatsache, daß die Firma in wenigen Jahrzehnten ihr Aktien­fapital auf 15 Millionen Dollar ohne Zuzahlung der Aktionäre er­höhen und dennoch alljährlich beträchtliche Dividenden auszuschütten vermag, geht doch hervor, daß das Geld der erbärmlich entlohnten Angestellten einen weit höheren Nugen abwirft, als die Firma den Leuten zubilligt.

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dem Werke die endgültige Gestalt gab, in der wir es heute auf der ob Graf Seebach sich den Widersachern gefügt hat, davon ist nicht Bühne sehen. Wohl ist es kein Musitdrama im eigentlich modernen die Nede. Sinne, denn es bewegt sich geradezu in älteren Opernformen. Aber in der Theaterchronit. Rosa Bertens   tritt heute im Musit, in ihrer zur erschütternden Dramatit gesteigerten Deklamation Deutschen Theater in Tolstois Der lebende Leichnam" zum ersten liegt das Monumentale, das uns über alles Menschliche und Zeit- Male in der von ihr freierten Rolle der Anna Dmitrijewna liche hinwegträgt zu ewigen reinen Sphären. wieder auf. Es ist schön, solcher Art den Fidelio" im Deutschen   Opernhause Ludwig Thomas Schauspiel Die Sippe", genießen zu können; obwohl wir noch immer die Erwartung hegen, das neue Wert, das sich der Direktor des Leffing- Theaters, Bar­ihm endlich auch einmal in der unseren heutigen Anforderungen an- nowsky, zur Uraufführung gesichert hat, behandelt die Ge­genäherten Gestalt zu begegnen. Dahin gehört vor allem die Auf- schichte einer Liebesehe zwischen einer Münchener   Künstlerin und lösung der gesprochenen Prosadialoge in Rezitative eine Um einem norddeutschen Professor, der die Künstlerin in München   kennen wandlung, die Johannes Döbber, ein Berliner   Mufiler, bereits mit lernte. Eine Rolle spielt ein Privatgelehrter, der ein wechselreiches Glück unternommen hat. In szenischer wie dekorativer Beziehung Leben hinter sich hat. Er war nach Amerika   ausgewandert und zeigte die Wiederholung des Werkes feinerlei merkliche Veränderungen. schlug sich dort als Privatlehrer, Journalist, Redakteur, Kellner, Wunderbar ist das landschaftliche Panorama unter dem erneuten Portier durch.

Allen großen Geistern ergeben. Das bisher noch nirgends auf geführte Wert von Herbert Gulenberg: Starus und Dädalus  " wurde nunmehr in Düsseldorf   erstmals auf der Bühne erprobt. Der Dichter nennt es ein Oratorium. Die Geschichte des Jfarus, der die Sonne erfliegen wollte und sein Unterfangen mit dem Tode büßen mußte, gibt der Dichtung den Zusammenhang, innerlich hat fie mit ihr bis auf eine gewiffe Symbolit nichts zu tun. In freien Rhythmen, wechselnd mit vornehmen und strengen Versformen, schreitet das Gedicht daher, das in bisweilen etwas absichtlicher und überladener Form Weltanschauung vorträgt. Persönliches Welts empfinden mildert diesen Mangel, dichterischer Impuls und Ausdruck trägt darüber im stärksten Augenblid hinweg. Was das Gedicht Kuppelhorizont im Schlußbilde. Dem ganzen zum Vorteil gereicht- Freie Hochschule Berlin  . In den Lehrkörper find will, sagt der Chor der Menschheit, der also anhebt: die teilweise Neubesetzung der Rollen. Zum erstenmal präsentierte mehrere neue Dozenten eingetreten: Dr. Adolf Behne   für alte sich Melanie Kurt   als Leonore( Fidelio"). In ihr offenbart Kunst, Geh. Regierungsrat Rudolf Bertrand für Steuerwesen, Dr. sich eine bedeutende Gesangstraft mit hochentwickeltem Darstellungs- A. Böhme für Musikwissenschaft. Oberlehrer Dr. Franz für Mathe­vermögen. Die Künstlerin, zuerst Klaviervirtuofin, erweist sich in der matit und Phyfit, Dr. Artur Lehmann für Stenographie, Garten­Behandlung des Melodischen allenthalben als eine durchaus musikalische direktor Ludwig Lesser   für Gartenkunst, Dr. Ulrich für Musikwissen Natur. Ihr Fidelio ist fraglos eine edle Leistung. schaft.

Allen großen Geistern ergeben, Die gleich Gestirnen über uns stehn, Wollen wir fürder schaffen und leben, Selber wie Götter durch Dasein gehn. Alen Menschen verbrüdert im Herzen, Dienen dem Sinn wir, der uns erfüllt, Tragen der Bildung heilige Herzen Zu dem Ziel, das uns glücklich verhüllt. Frei ist die Menschheit, tot sind die Götter, Unser ist dieses Leben und Land. Keine Stlaben, doch auch feine Spötter, Bleibt unser Blick zur Höhe gewandt. Wir können leben, wir fönnen sterben Ohne Gebet, ohne Fluch und Schrei, Wir weichen gern den Enkeln und Erben, Wenn der Traum unserer Tage vorbei. Mufil.

PP.  

Zum ersten Male hörten wir auch Katharina Jüttner.- Das lezte Seine Bildnis. Ein bisher verschollen Stimmlich ganz vortrefflich, fehlte es ihr hie und da an jener leichten gewesenes Originalporträt Heinrich Heines  , eine Streidezeichnung, Grazilität des Spiels, die ihre Vorgängerin Mizzi Fink zu entfalten fam unlängst in Berlin   zum Verkauf. Das Bild, das letzte pflegt. Seinen Rocco gibt Beter Lordmann schön menschlich in authentische des Dichters, wurde auf besonderen Wunsch von Heines Erscheinung, Gesang, vollendeter Darstellung und deutlicher Sprech Frau Mathilde von Ernst Benedikt se i ez, dem Maler des bekannten weise. Er scheint zu beweisen, daß es mit der bemängelten Heine- Bildes, um den 28. Juli 1851 in Paris   nach dem Leben ge­Akustit im Hause ein Märchen ist. Alexander Kirchner( Florestan), zeichnet. Es zeigt den damals bereits kranten Dichter nach rechts Julius Roether( Minister) und Gustav Werner  , diefer gleich gewandt, mit offenen Augen, langen Haaren und Kinnbart. falls zum ersten Male als Jaquino, leisten Vorzügliches. Nur Ein Wilhelm Busch   Denkmal, von Architekt Dtto Alfred a ßler als Pizarro befriedigt weder als Bariton noch als Lüler und Bildhauer Gundelach in Hannover   geschaffen, wird am Darsteller. Im Gesang des Gefangenenchors blieb vieles untlar. Sonntag in Wiedensahl  , Buichs Geburtsort, enthüllt. Es ist Das Volt im Finale tönnte beweglicher mitwirken. Herrlich spielte etwa sechs Meter hoch, mit breitem Sockel, auf welchem sich der das Orchester unter Ignaz Waghalter. Die Leonorenouvertüre schöne Aufbau nach oben berjüngt, bekrönt von einer Gruppe, die Nr. 3 flang überwältigend schön. ek.

Notizen.

einen jungen Ban darstellt, der die Hirtenflöte bläst, während eine Gule, das Sinnbild der Weisheit, listigen Auges ihm etwas ins Ohr flüstert. Ein lebensgroßes Reliefbild aus Bronze zeigt Wilhelm Busch   vor einem blühenden Rosenbusch. So ließ der große Humorist in Bild und Wort sich einmal photographieren.

Deutsches Dpernhaus Charlottenburg  . Mit Recht hat man Beethovens einzige Oper, den Fidelio", das " Hohelied der Gattenliebe" genannt. Diese etwas philiströse Be­zeichnung erschöpft jedoch nicht die Bedeutung des Wertes. Man Schwarzes vom sächsischen Hofe. Wilhelm II.   hat bedenke, daß es fast unmittelbar nach der Eroica  " entstand, dem Schönherrs Glaube und Heimat" für das beste Theaterstück der instrumentalen Frestogemälde eines Helden, der um der Menschheit Gegenwart gehalten, aber am Dresdener Hofe gibt es Elemente, die- Eine schwierige Entscheidung. Ein bezeichnendes höchste Güter kämpft und leidet. Auf diesem idealen Hintergrunde von dieser Ansicht nichts wissen mögen. Das Stück, das vor einigen Abenteuer mit einem ruffischen Baßbeamten erzählt eine Londoner hebt sich auch das" Fidelio"-Werk ab. Nicht aus erotischem Egoismus Jahren im Hoftheater aufgeführt wurde, sollte jest wieder auf das Beitschrift. Der Beamte revidiert die Papiere des Reisenden: Sie nur, sondern weil Florestan wagte Wahrheit fühn zu sagen", alfo Stepertoire gefegt werden. Dagegen erhob sich die katholische Hof dürfen nicht in diesem Lande bleiben, Sie müssen es binnen vier­für Recht und Freiheit gegen einen Tyrannen auftrat, bollbringt partei. Ein Ministerrat wurde plötzlich anberaumt und schon undzwanzig Stunden berlassen!" Nun, dann werde ich abreisen." Leonore die Heldentat der Rettung des Gatten aus Kerter und ichwirrten Gerüchte auf, die von einer Erschütterung der Stellung Haben Sie einen Paß, der Sie ermächtigt, aus Rußland   ins Aus­Todesnot. Von dieser hohen Warte her will dieses Werk verstanden des Grafen Seebach, des Obersten der Hofbühne, wissen wollten. land zu reisen?" Nein."" Dann können Sie nicht abreisen! Ich sein; und erst unserer Zeit scheint dessen positive Wertschäzung so Jezt heißt es, Seebachs Stellung habe sich neu befestigt. Aber ob gewähre Ihnen 24 Stunden Frist, um sich darüber zu entscheiden, recht beschieden. Nächstens rundet sich ein Jahrhundert, seit Beethoven   nun das Schönherrsche Stück auf den Spielplan kommen wird oder was Sie zu tun gedenken