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schiff hinausfahren zu lassen. Schneidig im Sinne eines bor­nierten Militärs aber wäre es wohl zu nennen.

stände trägt Schuld an dem Untergang des Luftschiffes. Diese behördliche Weisheit wird dem deutschen Volke vorgesezt, trog­dem positiv feststeht, daß der zu erwartende Wetter sturz Wir sind hier selbstverständlich auf den militaristischen Ein­durch die meteorologischen Stationen bekannt war und wand gefaßt, daß das Luftschiff im Krieg auch hätte fahren müssen daß mit aller Sicherheit in den Nachmittagsstunden des Un- und daß man die Uebungen dem Krieg sp ähnlich wie möglich glückstages Sturmwetter und schwere Regenschauer zu er- machen müsse. Es ist richtig, daß im Krieg eine Situation eintreten warten waren. Es ist geradezu unverständlich, wenn in der tann , in der ein Luftschiff heraus muß, wie immer die Wetter amtlichen Darstellung behauptet wird, daß die Wetterkarten zeichen sind. Es ist aber ebenso richtig, daß man im Frieden nicht eingesehen und Erkundigungen über das Wetter in Helgoland aus verrückter Schneidigkeit heraus das Menschen- und Kriegs­eingezogen worden seien. Allein der rapide Sturz des material vernichten darf, das man im Ernstfall braucht. Dann Barometers hätte den für die Abfahrt des Militärluft- dienen die Uebungen ja nicht einer Erhöhung der Wehrfähig­schiffes verantwortlichen Personen zeigen müssen, daß Gefahr feit, sondern berauben die Flotte ihrer Kriegsmittel. im Anzuge sei. Wir können daher von unserer gestern aus­Der Tatbestand ist der Oeffentlichkeit nunmehr bekannt. Eine gesprochenen Ansicht, daß die militärische Disziplin Aufklärung von fachmännischer Seite ist unter allen Um über die Vernunft gesiegt habe und dadurch zum ständen geboten. In der Umgebung Hamburgs raunt man sich Teil das Unglück herbeigeführt wurde, nichts zurücknehmen. bereits das Gerücht in die Ohren, daß militärische Schneidigkeit Aber auch die in der amtlichen Darstellung aufgestellte verhängnisvoll im Spiel gewesen sei. Die Fachleute mögen darüber Behauptung, daß von einer Ueberlastung des Luft- nach bestem Ermessen urteilen. schiffes nicht die Rede sein könne, wird Lügen gestraft durch Ein Urteil aber sind sie uns schuldig. Bekundungen mehrerer Sachverständiger. Die durchaus nicht im Geruche militärfeindlicher Gesinnung stehende Tägliche

Rundschau", ein Blatt, das vielmehr als Vorkämpfer aller

Das Kartell der schaffenden Arbeit.

Eine Organisation, die solche Ziele verfolgt, ift für uns Industrielle nie und nimmer bündnisfähig.

Das Zusammengehen mit dem Bund der Landwirte kann für uns nicht in Betracht kommen angesichts der Forderungen, welche der Bund der Landwirte für die nächsten Jahre, vor allem für die Neuregelung der deutschen Handelsverträge, aufgestellt hat. Diese Forderungen heißen lückenloser Zolltarif und bedeuten für uns Industrielle eine weitere Verteuerung der Lebenshaltung des Volkes, damit erneute Lohnforderungen, Arbeitsstreitigkeiten und Lohn­erhöhungen wohl in allen Industriezweigen.( Lebhafte Zustimmung.) Es ist natürlich lediglich die Aufgabe des Zentralverbandes, seine neueste Schwenkung vor seinen Mitgliedern zu verantworten und wir beneiden ihn nicht um diese wohl recht schwierige Aufgabe. ( Lebhafte Zustimmung.) Wir sind auch überzeugt, daß feinesfalls alle dem Zentralverband angeschlossenen Industriellen dieses Zu­sammengehen mit dem Bund der Landwirte billigen werden. wurde schon öffentlich bewiesen durch sehr beachtenswerte Aeuße­rungen aus bayerischen Industriekreisen, die in bayerischen Blättern veröffentlicht wurden und durch die viel beachtete, scharf ablehnende Stellungnahme der Deutsche Bergwerkszeitung".

Dies

Ich muß daran erinnern, daß 1909 derselbe Zentralverband im Hansabund sich mit Handel, Industrie und Gewerbe vereinigt hat zu gemeinsamer Abwehr agrarischer Uebergriffe.

Jm Kongreßsaal der Leipziger Ausstellung beschäftigte sich gestern die Mitgliederversammlung des Bundes der Industriellen"( hört! hört!) Derselbe Zentralverband, der sich heute mit dem mit der Frage der Beschichung der Weltausstellung in San rüdsichtslosesten Vertreter agrarischer Forderungen verbündet hat, Francisco. Bevor in die Verhandlung darüber eingetreten ohne daß sich die agrarische, industriefeindliche Politik des Bundes wurde, nahm der Vorsitzende des Bundes, Kommerzienrat der Landwirte auch nur im geringsten geändert hätte.( Lebhafte Friedrich- Potsdam das Wort, um in einer

programmatischen Erklärung

Zweige des Militarismus bekannt ist, schreibt in einem Leit­artikel, der offenbar von einem Sachverständigen und Freund des verunglückten Kapitänleutnants Hanne ge­schrieben ist, folgendes: Kapitänleutnant Hanne hat seinen Dienst stets im vollen Bewußtsein dieser Gefahren angetreten; hat mir einmal während einer gemeinsamen Fahrt in seinem 2. 1" auch ausdrücklich ge­jagt, daß das Schiff für große Aufgaben natürlich zu schwer sei, und daß er eines Tages vielleicht mitten in einer llebung deshalb werde absausen müssen. Er hatte aber das, was Treitschte bei den Preußen die besonnene Verivegen heit" nennt, und ging frisch an alles heran, ohne durch Bedenk lichkeiten die Umgebung zu lähmen. Wenn solch ein Luftschiff im Werden ist, noch mehr dann, wenn es seine ersten Uebungs­fahrten macht, tommen allerhand Wünsche militärischer Ehe wir in die weitere Tagesordnung eintreten, erscheint es ge­Natur, und es wird stärker bepadt, als vorgesehen boten, daß bier, in der Generalversammlung des Bundes der In­war: da sollen zwei Maschinengewehre statt eines dustriellen, eine Stellungnahme herbeigeführt wird, über in der auf die Plattform; da kommt die Scheinwerfer- Deffentlichkeit vielbeachtete

"

die Stellung des Bundes der Industriellen zu der von dem Zentral­verband deutscher Industrieller, dem Bund der Landwirte und dem Reichs- Mittelstandsverband abgeschlossenen sogenannten arte II der schaffenden Arbeit", richtiger Berteuerungskartell" ge­nannt, darzulegen. Nach telegraphischer Meldung aus Leipzig sagte der Vorsitzende des Bundes der Industriellen:

und dem Bunde der Landwirte,

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Zustimmung.) mit tiefem Bedauern stehe ich diesem Vorgehen gegenüber. Ich möchte aber trotzdem die Hoffnung aussprechen, daß jenes seltsame Bündnis nicht von Dauer sein wird. muß an seiner Unnatur zugrunde gehen.( Erneute lebhafte Zustimmung.)

Politische Uebersicht.

Zum Erfurter Aufruhrprozeß.

Die Braunschweigische Landeszeitung" meldet aus Berlin : Das Militärkabinett hat im Auftrage des Kaisers die Atten über diejenigen Verurteilten des Erfurter Aufruhr­prozesses eingefordert, die sich mit dem ersten Urteil des Kriegsgerichts beruhigt hatten. Wie verlautet, sind von den Familien aller Verurteilten Gnadengesuche an den Kaiser ein­gereicht worden.

Ein vielseitiger Kandidat.

anlage da nachträglich eingebaut und durch Akkumulatoren Annäherung zwischen dem Zentralverbande Deutscher Industrieller statt Dynamos betrieben auf ein überraschendes Gewicht, da wiegt die Funksprucheinrichtung 320 statt 180 welche auf dem britten reichsdeutschen Mittelstandstag in Leipzig in Kilogramm, da wird eine schallsichere Kabine notwendig. Erklärungen ihren Ausdruck fand. Schon etwa einen Monat So bleibt denn, wenn man wegen des Wachewechsels bei länge vorher war durch einen Artikel des Reichstagsabg. Graefe ren Fahrten zwei Besazungen an Bord nimmt, in dem der Wunsch nach einer Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Lehr- Luftschiff schließlich faum 700 Stilo Wasserballast übrig. Bentralverband deutscher Industrieller mit dem Bunde Der gegenwärtige Wahlkampf in Baden zeitigt doch recht sonder ber bare Blüten. Im 46. Bezirk( Ettlingen - Pforzheim ) ist ein Bürger­Das mag unter gewöhnlichen Umständen genügen, hat bisher Landwirte angekündigt worden. Damals erschien mir diese meister Schöpfle aus Langensteinbach von den Konservativen und auch genügt. In der besonderen Lage dieses Un Meldung ganz unglaublich, und ich glaube, daß es manchem dem Bentrum als Kandidat aufgestellt. Am verflossenen Sonntag glücks abends aber eben nicht." anderen auch so gegangen sein wird.( Sehr richtig 1) Aber das Un- erzählte dieser Herr Kandidat den Wählern, daß er schon seit 1909 glaubliche ist Tatsache geworden." Mitglied der tonservativen Partei sei. Und am Montag abend wurde in einer konservativen Versammlung mitgeteilt, daß nationalliberaler Kandidat verpflichtet habe, trotzdem aber der Herr Kandidat sich schon im Juni d. J. unterschriftlich als als fonservativer Kandidat von Zentrumsgnaden sich aufstellen ließ. Bon Stufe zu Stufe.

Klipp und klar wird hier ausgesprochen, daß amtliche Stellen, die vom Wesen der Flugtechnik nur wenig Dunst haben, Anordnungen in der Luftschiffahrt treffen können, die für die Insassen dieser Luftschiffe zum Verhängnis wer­

den können.

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bor

Die Parteien der Rechten bewilligen Heer und Flotte, um die imperialistischen Machtmittel zu vergrößern. Die Linte indessen hat das Heer vergrößern helfen, um es zu verkleinern(!), herabzus fegen, hineinzuziehen ins Barteigetriebe und zu politisieren." Das ist selbst der matt- nationalliberalen Magdebg. 8tg." zu viel. Mit fomischer Entrüstung antwortet sie:

Der Saß, wie er da steht, scheint in einer außergewöhnlichen Verärgerung, ja mehr als das, mit einer gewissen Wut hin­gehauen" zu sein. Es entzieht sich unserer Kenntnis und unserem Interesse, ob der Schreiber persönlich Grund zu einer solchen Ver­bitterung hatte. In jedem Falle mußte er sich sagen, daß man in solchen Gemütszuständen die Feder besser nicht anrührt, daß dann die Gedanken leicht versimpeln und baren Widersinn zutage fördern; ja daß wohl gar, wenn es einmal ganz schlecht abläuft, fo primitive Weltbilder herauskommen, wie in dem angeführten Say, der die Menschen nach der bekannten Art schlechter Dramatiker in weiße und schwarze Seelen, in Engel und Bösewichte teilt.

Wir wünschen Herrn Neumann, daß er sich wieder erholt; wir wünschen aber auch dringend, daß der Rekord, den er für den Tiefstand des politischen Tones erreicht hat, sobald nicht gedrückt werde; wir gönnen ihm gern den dauernden Ruhm, diesen Rekord aufgestellt zu haben."

Kommerzienrat Friedrich nimmt dann bezug auf die Behaup tungen der rechtsstehenden Presse, daß es sich um eine Frreführung durch die links stehende Bresse handele, und verweist auf die ausführ lichen Berichte der Deutschen Tageszeitung" und der Kreuz- Zeitung ", Ganz ähnlich äußert sich ein anderer Fachmann, der über das von Herrn Kütelhaus entwickelte Programm der Direktor der Delag", Dr. Friedrich Edener, in der Gemeinschaftsarbeit. Es waren dies sehr weitgehende Frankfurter Zeitung ". Auch er führt neben dem herrschen- Ausführungen, denen dann von den Vorstandsmitgliedern des Einst war Herr Dr. Friz Stephan Neumann Vize- Chefredakteur bey, Unwetter die starke Ueberlastung des Luft Bundes der Landwirte, Rittergutsbefizer Aus dem intel - der Tägl. Rundschau" und schrieb für dieses Blatt die Schimpf­fchiffes als eine der wesentlichen Ursachen des Unglüds 2ogau, und dem Geschäftsführer des Zentralverbandes Deutscher artitel auf die Sozialdemokratie, dann ward er wegen seiner Ber an. Angesichts dieser Tatsachen wagt die Regierung es, mit Industrieller, Regierungsrat a. D. Dr. Schweighofer, au- dienste um die gemäßigt liberale Sache Leiter ber National­einer Darstellung zu kommen, wie sie bei einem katastrophalen gestimmt worden ist. Wenn Herr Dr. Schweighofer das als eine liberalen Korrespondenz". Doch auch in dieser Stellung vermochte Unglüd noch niemals inhaltsloser geboten worden ist. Wir Erfindung der linksstehenden Bresse hinzustellen sucht, so muß man er es nicht lange auszuhalten. Er mußte gehen und er ging, hoffen, daß mit dieser Stilübung der amtlichen Stelle die gegenüber den Berichtigungen des Herrn Dr. Schweighofer sagen, statt gleich zu den Deutschkonservativen oder den Christlichsozialen, Untersuchung über die Ursachen des Unglücks durchaus noch daß seine Nede wohl die misverstandenste Rede gezunächst zu den Reichsparteilern. Jetzt greift er in der sogenannten nicht abgeschlossen ist. Das deutsche Volk wird es sich durch wesen ist, welche ie gehalten wurde.( Sehr gut.) wissenschaftlichen" Wochenschrift dieser Partei, dem Neuen Deutsch­feine Vertreter nicht nehmen lassen, an geeigneter Stelle Es ist nicht unsere Aufgabe, im einzelnen nachzuforschen, land", die Nationalliberalen an. Er schreibt über die Haltung der feine Meinung über die Ursachen zu sagen und die was Herr Dr. Schweighofer gesagt oder nicht gesagt hat. Für uns Liberalen zur Heeresvermehrung: schonungslose Burverantwortungziehuna alle fann ich wohl sagen, daß für die ganze Industrie der schuldigen Personen zu verlangen. und für die Deffentlichkeit überhaupt, die Hauptbedeutung der Leipziger Vorgänge nicht in den einzelnen Redewendungen liegt, die Alus Hamburg wird uns zu der Katastrophe geschrieben: dort gebraucht wurden, sondern darin, daß in auf­Wer den 9. September, an dem das Marineluftschiff bei Helgoland ein anderfolgenden, geradezu programmatischen pom Sturm pernichtet wurde, in Hamburg durchlebt hat, kann Erklärungen die verantwortlichen Vertreter und sich. leider nicht ganz der Annahme verschließen, daß bei der trau-& ührer des Bundes der Landwirte, des Zentral­Deutscher Industrieller und des rigen Katastrophe möglicherweise eine ganz äußerliche und berbandes dumme militärische Schneidigkeit mitgewirkt hat. Reichsdeutschen Mittelstandsverbandes, sich Wir betonen ausdrücklich, daß die folgenden Ausführungen aus aller Deffentlichkeit und in aller Form und ausdrücklich im der Feder eines Laien stammen und es liegt uns völlig fern, Namen der drei großen vertretenen Erwerbsstände für das für eine gemeinschaftliche voreilige Schlüsse ziehen oder gar bündige Beschuldigungen erheben 3usammengehen, Das wird Herr Dr. Schweighofer zu wollen. Der Tatbestand an sich aber ist so merkwürdig, daß Arbeit aussprachen. Bunächst einige Worte dazu, er unseres Grachtens eine dringende Notwendigkeit ist, doch wohl nicht berichtigen. ob überhaupt auf dieser Leipziger Tagung Erklärungen im die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf ihn hinzulenten.­Im Laufe des Vormittags fiel am 9. September der Baro- Namen dieser drei Erwerbsstände abgegeben werden konnten. Es graph in so jähem Sturz von 770 auf 760, daß jeder Laie wird Sache der großen und angesehenen Mittelstands­mit einem starten Wetterumschwung rechnen mußte, vereinigungen sein, welche nicht mit dem Reichsdeutschen ber dann auch in Gestalt des Sturmes, dem das Luftschiff zum Opfer Mittelstandsverband übereinstimmen, ibrerseits für das Handwert fiel, eintrat. Mittags 1 Uhr 25 Minuten trat das Schiff von dagegen Einspruch zu erheben, ebenso wie zum Beispiel der Deutsche Bauernbund und andere landwirtschaftliche Dr. der Halle in Fuhlsbüttel seine Unglüdsfahrt an. Daß die Fachleute, die mit der Halle in Fuhlsbüttel und mit ganisationen dem Bund der Landwirte, das Recht bestreiten werden, der Führung des Luftschiffes in Verbindung stehen, über den Baro- für die Gesamtheit der deutschen Landwirtschaft zu sprechen meterstand nicht sollten unterrichtet sein, will uns als vollständig oder Bündnisse abzuschließen. Aber jedenfalls wird vom Bunde Im vorigen Jahre erregte ein Utas des föniglich preußischen undenkbar erscheinen. Gs ergibt sich als Tatbestand also, der Industriellen erwartet, daß er für die von ihm vertretenen daß das Buftschiff am Mittag seine Todesfahrt antrat, trobem Kreise der deutschen Industrie in eine Prüfung eintritt, ob wirklich Material- Prüfungsamtes, in dem die Beschaffenheit der Tinte ein­im Laufe des Vormittags der Barograph einen jähen unheilver- die Gesamtheit der deutschen Industrie sich auf den Boden der in gehend beschrieben war, allenthalben stürmische Heiterkeit. Dieser Er­tündenden Wetterfturz angezeigt hatte. Und dieser Tatbestand be- Leipzig abgegebenen Erklärungen stellen kann.( Lebhafter Beifall.) folg hat die Leitung des betreffenden preußischen Amtes offenbar darf dringend einer näheren Untersuchung.- Deshalb haben wir es für unsere Pflicht gehalten, diese Frage hier angespornt, sich noch weitere Lorbeeren zu erwerben. Der Reichs­anzeiger veröffentlicht nämlich: Grundsäge für amtliche Tinten­an erster Stelle auf die Tagesordnung unserer diesjährigen General- prüfungen" und zwar erfährt man dadurch, daß bei den preußischen Behörden die Tinte klassifiziert wird. Es gibt Urkundentinten" und versammlung zu stellen. Schreibtinten". Die legteren zerfallen wieder in zwei Unter­abteilungen. Dann wird in eingehender Weise largelegt, wie die einzelnen Linten zusammengesetzt sein müssen und diese Belehrung schließt mit den Säßen: Die acht Tage alten Schriftzüge müssen nach Waschen mit Wasser und Alkohol tiefdunkel bleiben. Die Tinte muß leicht aus der Feder fließen und darf selbst unmittelbar nach dem Trocknen nicht flebrig sein." Etwas anders zusammengesetzt als die Wir Mitglieder des Bundes der Industriellen können nicht ver- Urkundentinte ist die Schreibtinte und auch hierüber werden wir in schweigen, daß wir in der Tätigkeit, welche der Bund der Landwirte dem Erlaß auf das eingehendste belehrt. Die Schreibtinte der seit nunmehr zwei Jahrzehnten verfolgt hat, vielfach eine Gruppe B unterliegt der amtlichen Prüfung nicht, jedenfalls dient fie scharfe Bekämpfung und geradezu eine schwere nur dazu, zu Privatbriefen der Beamten verwendet zu werden. Ein Kapitel für fich ist nun aber die Verwendungsart der Tinten. Die ganze Affäre erscheint um so bedenklicher, wenn man sich schädigung der deutschen Industrie haben er. Mit der Urkundentinte darf nicht etwa ein profanes Attenstüd her­vor Augen hält, daß es sich um eine militärische Uebungs- bliden müssen.( Lebhaftes Sehr wahr!) gestellt werden, denn dafür gibt es wieder eine besondere Tinte, fahrt handelte. Wir tennen alle die Neigung unserer eingefleisch- Bei den Forderungen, welche der Bund der Landwirte anläßlich und damit die Beamten etwas zu tun haben, um wenigstens nach ten Militärs, alle Dinge durch ihre schneidige Kommandogewalt der Schaffung des Bolltarifes von 1902 stellte, hat er alle Möglich außen ersichtlich zu machen, wofür sie ihr Gehalt bekommen, hat zwingen zu wollen. Wie das militärische System in Preußen- feiten auf Abschluß langfristiger Handelsverträge abgelehnf, alles man das Papier flaffifiziert, und zwar muß zu verschiedenen, be­Deutschland nun einmal ist, erscheint es leider durchaus nicht un- galt ihm die Erreichung möglichst hoher Getreibe- ftimmt bezeichneten Sorten Papier ausschließlich Urkundentinte, zu möglich, daß militärische Ueberhebung meteorologische Warnungen zölle, und zu diesem Zweck ist von ihm auch die vorzeitige und den übrigen Papierklassen Eisen- Gallustinte verwendet werden. Weil man aber nicht von jedem schreibbeslissenen Beamten der burch ein brüskes Stommandowort einfach niederschlägt. Jeder rit dfichtslose Kündigung von Handelsverträgen weitberzweigten preußischen Staatsverwaltung voraussetzen kann, Kenner unserer Zustände wird vielmehr einräumen müffen, daß verlangt worden.( hört! hört 1) Jebesmal hat der Bund der daß er über die nötigen Fähigkeiten auf dem so überaus wichtigen eine derartige Handlungsweise gang vortrefflich zum System Landwirte versucht, und zwar in einer für uns leider sehr fühlbaren und hoch bedeutsamen Gebiete der Tintenkunde verfügt, ist beim passen würde. Wenn der jähe Wettersturz am Vormittag dem Weise, einseitig Borteilen für die Landwirtschaft zu erzielen. töniglich preußischen Material- Prüfungsamt eine besondere Tinten­Fachmann ein Unwetter anfündigte ,, wie er es dem Baien tat, Er hat die Industrie und ihre Weiterentwickelung vielfach als eine Brüfungsstelle eingerichtet, die aber nicht etwa um Gotteslohn arbeitet, sondern nur gegen prompte Bezahlung. Wenn eine Zinte dann war es weder vernünftig noch zweckentsprechend, das Luft- Gefahr für das deutsche Wirtschaftsleben hingestellt und bekämpft.

Nun sagt man vielleicht: ein Barometersturz, der dem Laien verhängnisvoll erscheint, kann durch bestimmte Nebenumstände für den Fachmann immer noch harmlos sein und wir wollen diesen Einwand gerne hinnehmen, obwohl wir keineswegs an ihn zu glauben vermögen. Dann müssen eben die meteorologischen Fachleute Hamburg das Wort ergreifen, um das Publikum rüdhaltlos über den beunruhigenden Tatbestand aufzuklären. Wir schreiben diese Beilen sogar in erster Linie, um die Fachleute auf den Plan zu rufen, damit sie unser Laienurteil ergänzen oder berichtigen können. Nur müßten es freilich Fachleute sein, die mit der Todesfahrt selber in feiner wie immer gearteten Verbindung stehen. Uninteressierte Fachleute also.

Für diese unsere Stellungnahme müssen wir das heraus greifen, was für uns alle das wesentliche an den Vorgängen auf dem reichs­deutschen Mittelstandstag ist, nämlich die Tatsache, daß wir hier eine große induftielle Organisation Seite an Seite mit dem Bund der Landwirte marschieren sehen.( Hört, hört!)

Armer Neumann. Ist nicht ein, Plätzchen in dem Dertelschen Intelligenzblatt oder der Kreuz- 3tg." für ihn frei? " Fließt blau und wird schwarz!"

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